Bauchgefühl verzweifelt gesucht!

Alle Eltern haben es. Es ist angeboren. Und wenn keiner reinredet ist es da: Das Bauchgefühl. Es sorgt für angemessenes Verhalten. Es lässt uns ein weinendes Baby hochheben und trösten. Es „merkt“, ob es dem Baby zu kalt, oder zu warm ist, ob es Hunger hat oder es grad nölig ist, weil einfach nur müde. Und es weiß, wie man darauf am besten reagiert. Daher ist es gut, immer erst mal auf’s Bauchgefühl zu hören, oder nicht?

Gegenspieler

So einfach könnte es sein, wäre da nicht noch diese penetrante Stimme aus dem Hinterkopf. Sie kommt aus „Ratgebern“, von Bekannten, Verwandten, Freunden, oder aus Internetforen und ist Teil unserer Informationsgesellschaft. Die „Stimme im Kopf“ torpediert das Bauchgefühl.
Wenn das Baby weint, sagt sie: „Nun lass es auch mal schreien, es hat doch gar nichts.“
Wenn es Hunger hat, sagt sie: „Nicht schon wieder. Es muss jetzt mal langsam feste Essenszeiten lernen.“
Die „Stimme im Kopf“ macht, dass Eltern sogar ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie ihr Kind wiegen und schuckeln. Denn sollte es nicht schon längst gelernt haben alleine einzuschlafen?
Das Schlimme an der Stimme ist, dass sie lauter wird, wenn man müde und gereizt ist. Das kennen viele Eltern nur all zu gut. Aber wenn die Stimme der „Vernunft“ dann die Oberhand gewonnen hat, und das Baby im Nebenraum durch die geschlossene Tür brüllt, spätestens dann meldet sich das Bauchgefühl wieder zurück und weint leise.

Den eigenen Weg finden

In der Wochenbettbetreuung werde dann ich oft gefragt: “Was soll ich tun wenn…?“
Ich habe natürlich eine klare Meinung dazu. Aber das ist ja eben meine ganz persönliche Sichtweise. Meine Aufgabe sehe ich viel mehr darin, Eltern beim (Wieder-)finden ihrer eigenen, starken, bauchgefühlsbetonten Haltung zu unterstützen. Denn alles wichtige Wissen ist ja schon längst da – nur manchmal etwas verschüttet. Wenn ich dann zurückfrage: „Was würdest du denn am liebsten tun?“, lautet die Antwort meist: „Mein Baby trösten/stillen/kuscheln! – Aber…“
Und dann ist es oft richtig schwer, gegen das „aber“ der Gegenspieler-Stimme anzukommen.

Babys sind keine Taktiker

Als Babys sind wir (noch) sehr „bauchverbunden“. Und auch Kinder trösten andere eigentlich immer bedingungslos. Und dabei machen sie sich niemals „einen Kopf darum“, ob das die Getrösteten vielleicht zu sehr verwöhnen könnte.
Stellt euch die Situation mal vor: Ein Kindergartenfreund fällt hin und tut sich weh. Da kommt euer Kind erst mal angelaufen und fragt euch: “Soll ich den jetzt echt trösten? Nachher lässt der sich jetzt immer extra hinfallen, nur damit ich nett zu dem bin“. Absurd, oder?
Kinder denken (noch) gar nicht so taktisch wie wir – und Babys schon gar nicht. Sie leben im Hier und Jetzt. Und genau dort können sie sich entweder unglücklich und alleingelassen, oder glücklich und geborgen fühlen. Was es davon sein wird, hängt sehr oft davon ab, was wir ihnen durch unser Verhalten vorgeben.
Ich habe hier im Blog ja schon mal die tolle „Bedienungsanleitung für schreiende Babys“ von der damals sechsjährigen Cholly veröffentlicht. Ihr war völlig klar, wie man sich einem Baby gegenüber am besten verhält. Doch irgendwann im späteren Leben geht diese Intuition dann manchmal verloren.

Intuitionsverlust

Warum ist das so? Ich denke, es sind die vielen Ängste, die an uns herangetragen und immer wieder geschürt werden. Eltern möchten natürlich alles richtig machen. So führt z.B. eine vom Arzt oder der Hebamme ausgesprochene Empfehlung wie: „Ein Baby sollte zur Vermeidung vom plötzlichen Kindstod in Rückenlage liegen.“, in vielen Fällen dazu, dass das Baby niemals anders als in Rückenlage hingelegt wird. Also auch nicht am Tage, wo die Eltern über den kindlichen Schlaf wachen könnten. Viele platte Babyhinterköpfe zeugen davon.
Und der Markt hat promt reagiert, so dass es dafür jetzt sogar schon Spezialkissen gibt. Absurd, oder?
Ich bin selbst ja auch Mutter und finde es manchmal ganz schön schwer in dem ganzen Empfehlungs-Djungel meinen eigenen Weg zu finden. Mein Sohn war beispielsweise ein absoluter Bauchschläfer. In Rückenlage schlief er maximal 15 Minuten. In Bauchlage kam er aber locker auf drei Stunden. Ich weiß nicht wie viele Tage ich ihn in seiner Lieblingsposition quasi durchgehend beobachtet habe, bevor ich mich endlich traute, ihn auch einfach mal so (also unbeobachtet) schlafen zu lassen. Ich tat es einfach irgendwann und dann, ganz langsam, wuchs mein Vertrauen in diese Maßnahme für mein Kind. Ich lernte dabei, dass ich diese Entscheidung für ihn so treffen musste und vor allem: konnte! Ich wusste ja um den Grund für die offizielle Empfehlung „Rückenlage“. Ich wusste aber auch: Entweder, er würde endlich so schlafen dürfen, wie es gut für ihn war, oder eben so lange unausgeschlafen sein, bis er groß genug ist, um sich selbst in die Wunschposition drehen zu können.
Und noch heute, mit 10 Jahren, schläft er am liebsten in Bauchlage und das wird wohl auf immer so bleiben.

Bevormundung

In unserer Gesellschaft ist es schon lange ein großer Trend, Eltern zu bevormunden. Um nicht zu sagen, es ist üblich und geradezu bestens etabliert! Statt ordentlicher Aufklärung, die zum selbstbestimmten Handeln führen würde, gibt es schier endlose Regelwerke:

  • Die vielen Essensgebote in der Schwangerschaft führen dazu, dass Frauen kaum noch wissen, was sie denn überhaupt noch essen dürfen. Aber dafür gibt es zahlreiche Vitaminpräparate, die sicherstellen sollen, dass all die wichtigen Stoffe trotzdem an die Frau gelangen. Viele trauen sich selbst eine gesunde Ernährung gar nicht mehr zu.
  • Schwangere sollen in sich ruhen und entspannt sein, sich dabei aber bloß nicht zu sehr hängen lassen. Alles klar?

Ist das Baby dann erst mal da, wird es auch nicht gerade einfacher für das Bauchgefühl:

  • Die Angst vor Überhitzung führt dazu, dass Babys oft viel zu kalt gehalten werden. Die Schlafsackregel ist toll! Aber manchmal sind eben auch zusätzliche Wollsocken und Decken nötig, um ein Neugeborenes wohlig warm zu bekommen.
  • Alternativ darf es gerne viel auf Mamas oder Papas warmer Brust liegen, aber auch hier kommt gleich schon das nächste Verwöhngespenst um die Ecke: „Das Kind wird doch so nie lernen, auch mal alleine zu liegen“.
  • Überhaupt ist der Babyschlaf ein von zahlreichen Experten hart umkämpftes Fachthema. Erst hieß es: Lass Dein Kind in immer größer werdenden Abständen schreien, bis es schläft.“ Dann haben sich alle besonnen: „Das ist ja seelische Quälerei!“
    Schwer für Eltern, sich hier ohne beträchtlichen Gegenwind zu positionieren. Und mit dem Stillthema ist es ähnlich vertrackt.

Bauchgefühl gesucht?

Aber Menschen funktionieren nicht immer gleich. Manche Babys schlafen am besten auf dem Bauch der Eltern und manche in einer Wiege und einige brauchen tatsächlich die Ruhe eines eigenen Bettchens. Am besten können das die Eltern herausfinden. Nicht die Buchautorin, die sich in ihrem stillen Kämmerlein mal eine Baby-Schlafmethode ausgedacht hat und nicht der Kinderarzt, der das Baby sporadisch für 15 Minuten zu sehen bekommt.
Und so ist es mit fast allen Themen rund ums Kind. Holt euch Anregungen, schaut wie Andere das machen und dann sucht euch euren eigenen Weg. Der eigene Weg ist der Weg, der sich gut anfühlt. Ihr geht ihn für euch, für euer Kind und nicht für die Erfüllung der Erwartungen oder Vorgaben eures Umfeldes.

Versuchs mal mit Gemütlichkeit

Ihr könnt es noch nicht richtig hören? Im Vollrausch des Alltags, mit all seinem Lärm und den vielen Störfaktoren, hat es die elterliche Intuition oft ziemlich schwer auf Empfang zu bleiben. Schaltet mal alles ab. Geht spazieren, schwimmen, laufen, was auch immer euch beruhigt. Denn je entspannter und wacher euer Geist ist, desto besser könnt ihr euch selbst hören.

Ihr seid die Experten für euer Kind und ihr macht das richtig gut! Hört einfach auf euer Bauchgefühl!

#Bauchgefühl

  • Habt ihr es gefunden? Was hat euch dabei geholfen?
  • Habt ihr es verloren? Was hat dazu geführt?
  • Was waren die absurdesten, lustigsten oder auch traurigsten Geschichten, die euch jetzt grad dazu durch den Kopf gehen?

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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41 Kommentare
  1. Avatar
    Anne sagte:

    Ah, das spricht mir aus der Seele. Zum Glück halten sich bei uns die meisten mit “guten” Ratschlägen zurück und das mit dem Bauchgefühl klappt meistens ganz gut. Dazu kommt, dass ich ziemlich stur sein kann, wenn jemand gegen meine Überzeugungen anredet, das macht es noch einfacher.

    Zu dem Thema fällt mir ein Gespräch mit einer Mutter eines Grundschulkindes ein, als meines gerade 3 Monate alt war und nach Bedarf gestillt wurde. Ihre Hebamme hätte früher gesagt, sie dürfe nur alle 4 Stunden stillen und sie habe sich strikt daran gehalten. Der Vater hat mir dann bestätigt, was ich schon vermutet hatte, die letzten 1-2 Stunden bis zum Stillen waren teilweise ziemlich nervenaufreibend. Das hat mich sehr darin bestärkt, alles so zu machen, wie es sich gut anfühlte.

    Aber das mit der Bauchlage ist interessant. Mein Kind hat immer nur sehr kurz am Stück geschlafen, meist 30-45 min, aber ich habe mich nie getraut, es auf den Bauch zu legen. Beim nächsten muss ich das mal testen, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Rücken war auch einfach naheliegender, weil dadurch das Stillen einfacher war.

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    Wiebke sagte:

    Wir haben nach Ratgebermeinung ja auch so ziemlich alles falsch gemacht: Baby hat die ersten 3 Monaten in Seitenlage (!) an meiner Brust unter meiner Decke (!) geschlafen. Als Oktoberkind hat er in seinem Bettchen nämlich jämmerlich gefroren. Ab 6. Monat fast nur noch Schlafen in Bauchlage. Witzigerweise gibt es eine Yogaposition, die genauso aussieht (Bauchlage, Po hoch) und sie heißt -tada! – Babypose! Was noch.. Einschlafstillen bzw. später Fläschchen zum Einschlafen (ja, auch weit nach dem 1. Geburtstag), Einschlafbegleitung durch Mama/Papa im gemeinsamen (!) Schlafzimmer…ich könnte die Liste beliebig weiterführen 😉 Und was haben wir davon? Einen selbstständigen, glücklichen Sohn und (meistens) entspannte, ebenfalls glückliche Eltern, die beim nächsten Kind erst garnicht mehr in die Ratgeber reinschauen werden. Erspart jede Menge Stress 🙂

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    Frühlingskindermama sagte:

    Ich widerspreche auf das Deutlichste der Auffassung, dass alle Eltern ein Bauchgefühl haben, das zu jedem Zeitpunkt sagt, wie man angemessen auf ein Kind reagieren sollte, wenn nicht reingeredet wird. Ich selbst hatte es nicht, und wenn ich mir viele andere Eltern anschaue, zweifle ich an einem kompetenten Bauchgefühl. Es klingt immer so romantisch, aber was viele Bauchgefühl nennen, ist in Wirklichkeit eine Mischung aus vererbten Auffassungen, die aus einer anders geprägten Zeit stammen, Ratschlägen anderer Leute und einem kleinen Teil wirklicher, aber extrem unsicherer Intuition. Schon das sog. Bauchgefühl der zwei Elternteile eines Kindes ist ja so unterschiedlich! Und was manche Hebammen an Ratschlägen von sich geben und einen damit noch mehr verunsichern, ist schlimm (siehe auch 1. Kommentar, selbst auch erlebt).

    Ich habe selbst mal meine Gedanken zu dem Thema niedergeschrieben, mit Verweis auf einen ähnlich lautenden Text des Blogs “Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten”:
    http://fruehlingskindermama.blogspot.de/2015/06/uber-das-sogenannte-bauchgefuhl.html
    (Leider ist die Grafik anscheinend gelöscht worden)

    Mag sein, dass jemand, der ein pflegeleichtes Kind hat, was einfach alles mitmacht, das Gefühl hat, er/sie hätte ein gutes Bauchgefühl. Das geht aber sicher den wenigsten Eltern so und ist dann eher Glück und Zufall. Wenn ich mir manche Erziehungsmethoden anschaue, zweifle ich daran, dass alle Eltern Experten für ihr Kind sind. Das müsstest Du als Hebamme doch eigentlich täglich sehen. Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu hart rübergekommen, aber mich ärgert diese Auffassung immer sehr. Oder missverstehe ich Deinen Text?
    Viele Grüße!

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Frühlingskindermama, kein Problem. Ich finde deinen Einwand sehr interessant und wenn alle immer nur ja und Amen sagen würden, wär’s ja auch langweilig. 😉
      Ich glaube nicht, dass du etwas missverstehst. Ich mein es schon so. Wo du allerdings Recht hast ist, dass auch mit eigentlich ja vorhandenem Bauchgefühl, mal Dinge aus dem Ruder laufen können. Meine These ist aber, dass Eltern das dann bemerken. Meiner Erfahrung nach haben wirklich alle diesen inneren Kompass. Und wenn er durch die eigene Geschichte, durch die Anstrengung eines extrem anspruchsvollen Kindes (vielleicht auch Schreikind) oder durch was auch immer, aus dem Lot gekommen ist, dann sind diese Eltern auch unzufrieden mit der Situation und fühlen sich überfordert und schlecht. Eltern die ihr Kind unangemessen oder gar schlecht behandeln, merken, dass da was nicht stimmt. Manche haben selbst keine liebevollen Eltern gehabt und haben es dementsprechend schwer, ihren Weg mit den eigenen Kindern zu finden. Aber meistens wissen sie, dass es nicht toll war und auch, dass es sich nun nicht gut anfühlt. Sie wollen so nicht sein, aber sie haben nicht das richtige Handwerkszeug mitbekommen. Und ja, nicht alle Eltern sind Naturtalente in Erziehung. An dieser Stelle ist dann die Arbeit der Hebamme oder auch der Familienbegleiterin so wertvoll, um kleine Hilfestellungen in die richtige Richtung zu geben. Wenn diese Hilfen früh genug ansetzen, regelt sich Vieles dann ganz von selbst. Dann kommen die Eltern wieder in Kontakt mit dem Bauchgefühl.

      Liebe Grüße,
      Jana

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    BerlinBound sagte:

    Liebe Jana,

    danke für die Bestärkung junger Eltern, ihren eigenen Weg zu gehen und sich nicht von vermeintlich “guten Ratschlägen” insbesondere der älteren Generation aus dem Konzept bringen zu lassen. Soweit stimme ich mit dir überein.

    Zum Thema Bauchgefühl und Intuition habe ich jedoch eine etwas andere Meinung, denn diese beruhen aus meiner Sicht zu einem Großteil aus unbewussten Einflüssen und Erfahrungen und sind nicht ausschließlich angeboren. Wenn diese Einflüsse und Erfahrungen dann — wie bei den meisten, die durch die Generation unserer Eltern und Großeltern erzogen wurden — zum Beispiel daraus bestehen, dass Kinder früh abgestillt, zum Einschlafen schreien gelassen und zu Bravsein und Gehorsam erzogen wurden, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man die gleichen (aus heutiger Sicht nicht unbedingt erstrebenswerten) Muster bei den eigenen Kindern anwendet, wenn man sie nicht — beispielsweise angeregt durch Ratgeberliteratur — in Frage stellt und für sich neue Wege schafft.

    Zu diesem Thema kann ich folgenden Artikel von Gewünschtestes Wunschkind mit dem Titel “Reichen Bauchgefühl und Intuition bei der Erziehung?” sehr empfehlen: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/08/reichen-das-bauchgefuehl-und-der-mutterinstinkt-bei-der-erziehung.html

    Weiterführend dazu ist auch ihr Artikel “Babys ablegen, weinen lassen, allein (ein)schlafen: Die Erziehung unserer Großeltern und Eltern – Teil 1” interessant: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/06/die-erziehung-unserer-groeltern-und.html

    Liebe Grüße und danke für deinen tollen Blog!

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        mom sagte:

        Danke für die Linktipps! Besonders interessant fand ich den Artikel über die Erziehung unserer Großeltern – und da hochinteressant, dass die zitierten Autoren aus den 30er/40er Jahren betonen, dass man Distanz zur älteren Generation halten soll, die mit diesen “modernen” Erziehungsprinzipien nichts anfangen kann und am Liebsten immer das Kind hochnehmen will, wenn es schreit…das zeigt ja nur, dass in der Generation vorher das Schreienlassen eben nicht selbstverständlich war!

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Berlinbound, Frühlingskindmama und du, ihr habt da was ganz ähnliches Kommentiert. Ich habe oben gerade schon geantwortet.
      Ich glaube eben, dass das Bauchgefühl wie so ein Instinkt in uns wohnt und dass es natürlich durch Erziehung oder andere Einflüsse, Störungen unterworfen ist. Aber es kann wieder gefunden werden. Ich hatte schon Frauen in der Betreuung, die selbst eine teilweise furchtbare Kindheit hatten und doch beim eigenen Kind instinktiv wussten, wie es geht. Und das war meilenweit von dem erlernten Konzept entfernt.
      Ratgeber können Anregungen geben. Aber wenn man sich dann beliest, oder bespricht, wird man wieder auf Ideen stoßen, die zu einem passen, oder welche, die man ablehnt. Woran man sich dann am Ende hält (das, was sich dann für einen selbst gut anfühlt) entscheidet letztendlich das Bauchgefühl. Oder? Natürlich gibt es sicher Ausnahmen. Ich glaube aber, dass die selten sind.
      Liebe Grüße und danke für das liebe Bloglob!
      Jana

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    mom sagte:

    Mein Baby ist 3 Wochen und ich dachte eigentlich, ich wäre relativ ratgeberesistent. Wir haben ein eher konservativ-dogmatisches Exemplar geschenkt bekommen, das sich noch dazu ständig widerspricht (Seite X: “Wenn Ihr Baby ständig trinkt, ist es besonders pfiffig und hat sich angewohnt, dass die Mama sfort stillt, wenn es quäkt – unbedingt konsequent umgewöhnen, auch wenn das nicht ohne Geschrei abgehen wird!” Seite Y: “Sie können Ihr Baby jetzt nicht verwöhnen, erfüllen Sie seine Bedürfnisse!” WTF.). Ich dachte mir, ich ignorier das mal, aber wenn das Baby gefühlt ständig trinken will, poppt sofort die düstere Warnung im Gehirn auf: das Baby manipuliert dich! Argh!!!! Ich kann das mittlerweile trotzdemgut ignorieren, indem ich daran denke, dass in anderen Kulturen bzw. zu anderen Zeiten Babies wahrscheinlich schon allein deshalb nach Bedarf gestillt wurden, weil das für die anderen in der Ein-Raum-Hütte am Nervenschonendsten war. Und die Menschheit hat es überlebt – voilà. Und irgendwo hab ich den Satz gelesen: “Känguruhs enthalten ihren Babies auch nicht den Beutel vor, weil sie das verwöhnen könnte.” – jupp. Mein Baby ist im Moment nicht so anders drauf als ein Känguruhbaby, seine Bedürfnisse sind sehr naturnah und seine kognitiven Fähigkeiten recht eingeschränkt. Also mach ich’s wie die Känguruhmama, und basta. Meine Schwiegermutter ließ meinen Mann “ab der ersten Nacht durchschlafen…nein, ich hab ihn nicht schreien gehört…” , und ich befürchtete, dass die “Hart wie Kruppstahl”- Methode ihm plausibel erscheinen würde. Aber ihm geht das Babygeschrei noch viel mehr an die Nieren als mir und er hat die Methode seiner Mutter innerhalb von Sekunden verworfen. 🙂

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    mom sagte:

    @Frühlingksindermama

    Ich habe ein erwachsenes Kind und stimme Dir zu, dass Bauchgefühl bei der Erziehung größerer Kinder zumindest bei mir absolut nicht ausreichte. “Wie kriegst Du den Teenager dazu, dass…” war für mich nie eine Frage des Bauchgefühls (wenn ich da intuitiv handelte, war das Ergebnis nicht erwünscht bis katastrophal), sondern eine langen, intensiven Überlegens.
    Aber bei einem ganz kleinen Baby glaube ich schon, dass man oft einen guten Instinkt dafür besitzt, was es jetzt brauchen könnte – wenn man sich halt darauf einlässt, dass das Kind irgendetwas brauchen könnte und nicht ein kleiner Automat ist, der nach Verordnung funktioniert.

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      Frühlingskindermama sagte:

      Dankeschön. Bei mir war das ganz und gar nicht der Fall, mein Mann und ich wussten überhaupt nicht, was unser Schreibaby hatte und wie wir ihn beruhigen konnten. Und er hat auch auf nichts reagiert, was wir gemacht haben. Meine Eltern, die selbst 2 Kinder großgezogen haben, sind daran auch gescheitert. Bei mir ist es so, dass ich mittlerweile, je größer mein Schreibaby wurde, etwas besser weiß, wie er tickt. Aber auch jetzt gibt es viele Situationen, in denen ich völlig hilf- und ratlos bin (beschreibe ich auch oft auf meinem Blog). LG.

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        mom sagte:

        Bei Schreibabies kann ja sein, dass gar nichts hilft – Bauchgefühl hin oder her! Da halte ich es für das größte Problem, wenn man dann emotional wird und selbst schon ganz verzweifelt oder auch wütend ist und man keine Empathie mit dem Baby mehr haben kann, wenn man nicht sehr, sehr aufpasst und sich nicht sehr, sehr gut kennt.

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          Frühlingskindermama sagte:

          Da hast Du so Recht! Aber viele denken ja, man macht was falsch (wissen aber selbst nicht, was…). Sehr schwierig. Seit dieser Erfahrung tue ich mich jedenfalls schwer mit dem immer postulierten Bauchgefühl… Und ich höre viele Eltern, die sagen, ich mache das und das so, weil meine Eltern das auch so gemacht haben (das Gegenteil Deines Mannes, wie Du oben beschreibst). Das nennen sie dann Bauchgefühl. Finde ich ganz schlimm.

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          Jana Friedrich sagte:

          Schreibabys sind ein ziemlich spezieller Fall. Ich glaube man ist irgendwann so verzweifelt, dass man seinem Baby so gar nicht helfen kann, dass man sich und seinem Gefühl einfach nicht mehr traut. Also, man verliert den Kontakt. Dann sind natürlich Hilfen von außen total wichtig und richtig. Nur weil das Bauchgefühl vorhanden ist, heißt das ja noch nicht, dass man jede Situation im Leben immer alleine gewuppt bekommt. Es gibt auch Situationen die einen einfach aus dem Lot bringen, egal wie verbunden man mit sich ist.

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      Jana Friedrich sagte:

      Klar, ich denke auch, wenn es an Autonomiephasen, oder gar später an die Pubertät geht, ist es sicher hilfreich sich mal einen Plan zu machen, wie man am besten mit bestimmten Situationen umgeht, da man intuitiv (und impulsiv) vielleicht eher mal suboptimal reagiert (schreibt die Mutter einer Teenietochter ;-)). Das widerspricht sich für mich aber nicht. Denn auch mit den Maßnahmen muss man sich ja wohl fühlen und im reinen sein. Das ist für mich dann wieder das Bauchgefühl.

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        Mom sagte:

        In einem Fall war es beim Teenager so, dass ich in der Stresssituation impulsiv “nach Gefühl” handelte, und erst nachdem ich wieder zu mir kam, merkte, dass das mit meinem “moralischen Kompass” (das sag ich jetz t mal so statt “Bauchgefühl”) nicht vereinbar war – also, wenn ich bei mir gewesen WÄRE, hätte mir mein “reflektiertes Bauchgefühl” gesagt, dass Reaktion X Schmarrn ist, aber nachdem ich das nicht war, handelte ich impulsiv, und in der Regel so, dass ich’s nachher falsch fand.
        Aber das entspricht eigentlich dem, was Du zu Schreibabiges geschrieben hast – wenn man den Kontakt zu sich und dem Kind im Stress verliert, dann wuppt man mit Bauchgefühl nichts mehr. Also gehört da wohl nach Deiner und auch meiner Erfahrung noch eine ordentliche Portion Reflektiertheit dazu, damit es funktioniert.

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    Rosalie sagte:

    Was ich im Nachhinein vermisse ist, dass mir zu Beginn niemand gesagt hat:
    Schau dir dein Kind und die Situation an. Analysiere, was nun als nächstes Angebracht sein könne. Beobachte die Reaktion des Kindes und beurteile, ob es so reagiert, wie du es nach Befriedigung eines Bedürfnisses erwarten würdest. Wenn nicht, analysiere erneut, hol den Vater (der kennt das Kind nämlich auch sehr gut) und frag ihn nach seiner Einschätzung.

    Es wäre so einfach. Man braucht keinerlei Ratgeber, wenn man dem ganz logischen Zug folgt: Beobachte dich und dein Kind. Was siehst du?

    Mit der Zeit bekommt man Übung im Interpretieren der Situationen. Diese Zeit sollte man sich und dem Kind gönnen, denn es treffen ja immerhin mindestens drei eigenständige Personen aufeinander, die vorher nicht in dieser Form miteinander zu tun hatten.

    Wenn dieses gegenseitige Beobachten und Einschätzen zur Routine wird, nennen es manche Aufmerksamkeit, ich nenne es Bauchgefühl. Also ja, in Bezug auf meine Kinder folge ich absolut meinem Bauchgefühl. Für mich ist Bauchgefühl Auseinandersetzung mit dem Gegenüber.

    Man muss aber um das zu Üben einen klaren Kopf bewahren, vor allem in Situationen, in denen das Kind schreit oder krank ist, oder tobt etc. Sonst sind die eigenen Analysefähigkeiten beeinträchtigt.

    Ich denke, das Problem ist nicht das Bauchgefühl, sondern dass die meisten Menschen eine Art sphärische Vorstellung davon haben. Bauchgefühl heißt aber: Du schaust dein Kind an und weißt, wie’s ihm geht. Dazu muss man logischerweise sein Kind erstmal kennen lernen und sich mit ihm auseinandersetzen und heuristisches Wissen über das Kind sammeln. Das ist kein ominöser Vorgang. Es würde vielleicht einigen Müttern helfen, wenn diese wolkigen Begriffe von anderen in korrekter Form und Bezug verwendet würden. Unsere Sprache lässt höchste Präzision zu, derer man sich auch bedienen sollte.

    Dennoch, ich habe weder in Ratgebern gelesen, noch von Hebammen und Kinderpflegerinnen gehört, dass man sich und sein Kind erstmal beobachten soll. jeder meint immer konkrete Lösungsvorschläge für jede Situation verbreiten zu müssen. Das bestärkt die Eltern keinesfalls, sich mit dem Kind und sich selbst auseinander zu setzen, sondern ist eher wie ein Fertiggericht aufwärmen. So schmeckt es dann eben manchmal auch. Ebenfalls eine logische Folge der Ratschläge-Bullemie.
    Ratschläge sind aber per Definitionem nicht primär für die Auflösung einer individuellen Konfliktsituation gemacht, sondern um die Machtverhältnisse zwischen Ratgeber und Ratsuchenden zu definieren. Der Inhalt spielt dabei leider nur eine untergeordnete Rolle. Auch das sollte man den Menschen mal aufzeigen.

    Ich würde also jede Mutter und jedem Vater zu Bauchgefühl raten, weil es die entscheidende wichtige Vorarbeit beinhaltet. Ratgeber tun das dezidiert nicht.

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      mom sagte:

      THIS.
      Als ich Deinen Beitrag las, dachte ich mir: DAS ist es! Ich glaube, ich habe noch nirgends in dieser Klarheit formuliert gefunden. Vielen Dank!

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      • Avatar
        Rosalie sagte:

        Danke. Ich hab allerdings ein Stichwort vergessen: Die Voraussetzung für Auseinandersetzung ist gegenseitiges Einlassen und Öffnen. Sich auf andere einzulassen, sie überhaupt kennenlernen zu wollen, kann je nach persönlicher psychischer und physischer Erfahrung durchaus nicht so einfach sein und seinerseits professionelle Hilfestellung erfordern. Und man muss muss ja auch gewillt sein, sich erstmal mit sich selbst auseinander zu setzen. Denn das Kind fragt permanent: Wer bist du? Wer darauf keine Antwort hat, wird sich mit dem Bezug zum Kind schwerer tun.

        Darum stört es mich auch, dass schon in der Schwangerschaft der absolute Fokus auf dem Embryo/Fötus liegt. Diese Zeit wäre ideal, damit Frau sich mit sich selbst und ihrem Körper auseinander setzt, statt ihre Gedanken nur aufs Kind zu lenken und sich damit abzulenken. Vielleicht ist darum der Entwicklungsschritt in die neue Rolle als Mutter so schwierig, weil man dann alle kleinen Schrittchen geballt auf einmal durchdenken muss und zusätzlich seine Aufmerksamkeit dem Kind widmen muss, falls man zuvor versäumt hat, über sich selbst nachzudenken. Beides zu koordinieren würde eine enorme analytische und emotionale Organisationsleistung des Gehirns erfordern. Ähnlich einer Schach-WM. Und das bei Schlafanzug und Hormonschwankungen. Nicht empfehlenswert, dieses ‘alles auf einmal machen wollen’. Sagt einem aber vorher auch keiner so direkt. Wär aber eigentlich ein gutes Thema für Beratung in der Schwangerschaft.

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  8. Avatar
    Elli sagte:

    Mir hat definitiv geholfen, dass wir unser Kind in einer fremden Stadt ohne viele Freunde und vor allem Familie bekommen haben. Das war und ist manchmal schwer, weil man nicht in den Genuss mancher Betreuungsvorteile kommt, allerdings war da auch nie jemand, der uns ungebeten Ratschläge erteilt hat.
    Im Freundeskreis hat noch niemand Kinder. Komisch sind wir da also sowieso, aber besser weiß es eben auch niemand.
    Natürlich ist mir mein Bauchgefühl das ein oder andere Mal abhanden gekommen. Zum Beispiel bei der ersten Krankheit, als es mit dem Stillen nicht klappen wollte, bei diversen Entwicklungsschüben…
    Was mir immer geholfen hat, war mein Sohn. Er hat mir so oft gezeigt, dass er den nächsten Schritt erst dann tut, wenn er dazu bereit ist. Das allerdings sehr verlässlich.

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  9. Avatar
    Ava sagte:

    Mein Sohn ist fast drei und ich habe wirklich alles falsch gemacht:

    Ich habe ihn zuhause bekommen (Risiko!),
    er hat von Anfang an neben mir unter meiner Decke geschlafen (plötzlicher Kindstod!),
    ich habe ihn immer in Wolle/Seide eingepackt (Überhitzung!),
    ich habe ihn immer gestillt, wenn er es wollte (Abnabelung!),
    er durfte ab dem 7. Monat alles essen, was wir gegessen haben (Salz! Verschlucken!),
    ich habe ihn die ersten 1.5 Jahre nicht gebadet, weil er wie am Spieß geschrien hat (Hygiene!),
    ich creme ihn nie ein, weil er es hasst (Feuchtigkeit!),
    ich habe ihn tags und nachts immer nach Bedarf schlafen lassen und noch nie geweckt (Rhythmus!)
    und ich habe ihn nie schreien lassen und ihm immer den Körperkontakt und die Liebe gegeben, die er gebraucht hat (Verwöhnen!).

    Das Ergebnis? Ich habe ein durch und durch gesundes, selbstbewusstes und ausgeglichenes Kind!

    Die ersten zwei Jahre hat er nicht durchgeschlafen – dann ging es plötzlich von selbst, ohne dass wir irgendwas an unserem Verhalten geändert hätten. Nach 2.5 Jahren hat er sich selbst abgestillt – ohne meine Initiative. Seit einem Jahr ist er aus der Badewanne nicht mehr herauszukriegen (plötzlich hat es ihm Spaß gemacht), eincremen darf man ihn immer noch nicht (im Sommer hat er ausgehandelt, dass er statt Sonnencreme ein langärmeliges Oberteil und einen Sonnenhut, den er sich tief ins Gesicht zieht, trägt). Den Körperkontakt und die Nähe braucht er nachts bis heute, aber nach meinen Erfahrungen in der Vergangenheit bin ich mir sicher, dass er irgendwann von selbst ins eigene Bettchen zieht (bis dahin genieße ich jede Sekunde!).

    Im ersten Jahr habe ich noch Ratgeber-Bücher gelesen – es wäre schon toll gewesen, wenn er von Anfang an durchgeschlafen hätte oder längere Still-Intervalle gehabt hätte. Aber das entsprach nicht seinen Bedürfnissen und jeder Versuch daran zu schrauben, hat dazu geführt, dass wir beide irgendwann bitterlich geweint haben.

    Inzwischen verlasse ich mich nur noch auf mein Bauchgefühl und lächle freundlich, wenn ich ungefragt gute Ratschläge bekomme. Meine Priorität ist zu sehen, wer mein Sohn ist und was er braucht, um glücklich zu sein. Alles andere kommt von selbst!

    PS: Beim Zähne putzen, Kleidung anziehen, bei Sicherheit im Straßenverkehr und beim respektvollen Umgang mit anderen Menschen gibt es keine Kompromisse, auch wenn der Protest manchmal groß ist und mein Herz oft blutet.

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  10. Avatar
    Mami Anders sagte:

    Liebe Jana,

    das hast du sehr schön geschrieben. Vieles davon spricht mir aus der Seele. Als Neumama sind bei manchen Themen so viele Meinungen gleichzeitig auf mich eingeprasselt (teilweise durch eigene Recherche selbst verursacht), dass ich irgendwann gar nicht mehr wusste was richtig und was falsch ist.
    Bei einigen Dingen wäre es sicherlich besser gewesen, ich hätte von Anfang an auf mein Bauchgefühl geachtet.

    Ich habe allerdings nicht immer soetwas wie ein “Bauchgefühl”. Manchmal ringen in mir mehrere Stimmen und keine davon kann ich als Bauchgefühl identifizieren.
    Vielleicht habe ich manchmal tatsächlich keines, vielleicht ist es aber auch einfach nur zu leise. Wie dem auch sei, für mich macht das keinen Unterschied. Ich versuche immer, das Beste zu machen, merke oft aber erst im Nachhinein, ob es auch wirklich das Beste war.

    Danke für deinen Text und liebe Grüße
    Anja

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Anja, manche Themen sind ja so neu, dass man erst einmal eine Einstellung dazu finden muss. Das passiert eben manchmal auch mit Versuch und Irrtum. Am Ende findet man dann den Weg, der sich gut anfühlt – der zum Bauchgefühl passt. Das gehört dazu.
      Vielen Dank und lieben Gruß zurück! 🙂
      Jana

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    kiddelfee sagte:

    Wir haben diese Ratschläge die ersten 2 Wochen ausprobiert, weil ich “auf Nummer Sicher gehen wollte.” . Nach den 2 Wochen bin ich weinend am Bett meiner Kleinen zusammengebrochen und habe mich furchtbar geschämt, weil ich wütend war, während sie weinte. Im Hinterkopf spukten Sätze wie “Schreien lassen, schadet nichts.” “Wenn sie euch nicht schlafen lässt, leg sie ins Wohnzimmer.” “Wir haben früher nachts nicht gestillt.” stets endend mit dem Klassiker UND IHR SEID TROTZDEM GROSS GEWORDEN.
    Mittlerweile hab ich nahezu alle Ratschläge in den Wind geschossen und versuche die Dinge aus ihrer Sicht zu sehen. Hunger, Windel, kalt und Kuscheln sind nicht so schwer zu erkennen 🙂

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    Stefanie sagte:

    Hallo zusammen,

    interessantes Thema, Jana, sieht man schon an den vielen Kommentaren.

    Was ich persönlich immer ein bißchen schwierig finde, ist der Absolutheitsanspruch jeder Regel, verbunden mit dem Hinweis auf den drohenden Schaden fürs Kind bei Nichtbeachten der Regel.

    “Babys MÜSSEN auf dem Rücken schlafen, sonst sterben sie.”

    Meiner hat halt partout auf dem Rücken nicht geschlafen (Saugglockengeburt, vermutlich hatte er einfach in den ersten Nächten da eine empfindliche Stelle am Hinterkopf und danach schlechte Erinnerungen ans Auf-dem-Rücken-liegen). Wir hatten ewig viele durchschrieene Nächte. Und jeder Arzt/Schwester hat immer das Mantra von oben wiederholt (mit Hinweis auf plötzlichen Kindstod). Andere Möglichkeiten als Rückenlage gab es nicht. Nicht mal eine relativierte Aussage wie auf dem Rücken beträgt das Risiko x%, auf dem Bauch y%, auf der Seite z%….

    Als neue Eltern ist man unsicher, man will ja möglichst nichts verkehrt machen, aber in der modernen Medizin gibts genau einen richtigen Weg. Und zwar genau einen. Jedes Kind (oder Bauchgefühl!), das nicht ins Schema passt, hat von vorneherein verloren. (Ich hab mal versucht, einen Kinderarzt zu einer relativierten Aussage zu bringen, hab ihn ziemlich in die Ecke gedrängt, der war aber standhaft “nur Rückenlage”, was anderes gibts nicht. Ist nicht erlaubt im Krankenhaus.)

    Zum Glück hat mir meine Hebamme nach ein paar Tagen (als ich halt gejammert hab) gesagt, dass ihre Kinder auch nicht auf dem Rücken geschlafen haben. Seither hab ich meinen auf die Seite gelegt und voilà, ruhigere Nächte.

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      Jana Friedrich sagte:

      Ja! Menschen sind – oh Wunder – unterschiedlich. Ich finde es schon wichtig zu sagen, dass die Rückenlage eben die empfohlene (sicherste) Lage ist. Und dann muss man aber darüber sprechen, was die beste Lage für dieses Kind ist. Ich finde es zB schon eine Quälerei, ein Baby nach einer Saugglockengeburt, genau auf die schmerzende Stelle zu legen. Wenn Eltern den Grund für ein Gebot kennen, können sie mit diesem Wissen kompetent für ihr Kind entscheiden. Dann mit der “dann stirbt dein Kind”-Keule zu kommen ist nicht hilfreich. Wichtiger ist doch zu besprechen, wie man Risiken insgesamt minimiert.Bei der Seitenlage kann man zB besprechen, dass das Baby zu den Seiten hin mit Kissen, oder gerollten Handtüchern gestützt wird….
      Liebe Grüße
      Jana

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    Anita sagte:

    Ja das liebe Bauchgefühl und die Frage, wie sehr man darauf vertrauen darf. Ich bin der Meinung: sehr viel. Allerdings definiere ich für mich den Begriff Bauchgefühl aus einer Kombination von dem Willen und der Fähigkeit genau zu beobachten und daraus resultierend Entscheidungen zu treffen, zu denen man auch innerlich stehen muss (offenkundige Selbstzweifel sind der beste Nährboden für ungefragte Ratschläge). Das heißt ja nicht, dass man völlig beratungsresistent durch die Gegend laufen muss – jeder kommt mal an den Punkt, wo es nicht weitergeht. Da darf und sollte man auch fragen – und zwar Personen, auf deren Meinung man vertraut. Aber bitte nicht 10 Meinungen von 15 Leuten und dann noch das Internet durchsucht.
    Meine Kleine ist auch ein bevorzugter Seitenschläfer – und hat von Oma (meine Mama) direkt eine Stützrolle für den Rücken genäht bekommen. Und ganz am Anfang wollte sie am liebsten in Bauchlage auf meinem Bauch schlafen…und durfte es. Unter meiner Decke! In der Geburtsklinik überhaupt kein Thema. Aber nach zwei Tagen zuhause mussten wir nochmal ins Krankenhaus (dieses Mal ein anderes, nähergelegenes) auf die Kinderstation wegen Neugeborenengelbsucht (Phototherapie). Oh was musste ich mir da anhören: mein zu dem Zeitpunkt 6 Tage junges Mädchen wäre verwöhnt – weil sie bei der Phototherapie nicht prompt im Inkubator einschlafen wollte und gebrüllt hat wie am Spieß (die Schutzbrille war der Störfaktor, musste aber in dem Fall bleiben). In Bauchlage in dem Kasten einschlafen (unter Beobachtung) und die Zeit außerhalb kuschelnd bei mir auf dem Bauch liegend – also das Kind MUSS auch lernen in Rückenlage zu schlafen (was sie auch gemacht hat, glaubte nur keiner) usw. Da brauchts schon ne Menge Selbstbewußtsein, trotzdem weiter sein Ding durchzuziehen. Das Resultat dieses Krankenhausaufenthaltes war für mich 2x (Ekel)Herpes innerhalb 1 Woche und eine dicke Brustentzündung, die mir nachhaltig den Wunsch vom vollen Stillen zerstört hat. Ich richte mich aber nach wie vor nach den Bedürfnissen meines Babys (mein Mann genauso) und möchte behaupten, ein zufriedenes und glückliches Kind zu haben, was sehr schnell seinen Rhythmus gefunden hat. Den Eltern, die mehr Herausforderungen zu meistern haben (wie ggf. schwerere Krankheiten oder Schreibabys) wünsche ich von Herzen, dass sie trotzdem nie das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen verlieren und kompetente Personen im Umfeld haben, die sie mit Rat und Tat unterstützen können!

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    Mila sagte:

    Danke für diesen wunderbaren Artikel.
    Ich habe viel über dieses Thema nachgedacht, da ich nach der Geburt meines ersten Sohnes durch die ganzen ungebetenen Ratschläge erst mal sehr verunsichert war. Bis ich es endlich schaffte, mir selbst wieder zu vertrauen, meinem Instinkt zu vertrauen. Ab da war es wunderschön und eine spannende Reise. Mit meinem zweiten Sohn habe ich es von Anfang an sehr genossen, einfach meinem Bauchgefühl zu folgen, zu wissen, was mir für mein Kind wichtig ist.
    Instinkt und Bauchgefühl sind für mich im Zusammenhang mit dem Muttersein das Wissen und die Weisheit, die uns innewohnen, was meinem Baby/Kind und mir gut tut. Ich denke, in unserer Gesellschaft ist das Ssystem so ausgelegt, dass wir uns von diesem Wissen entfernen. Das ist wohl durchaus so gewollt und ruft dann alle sogenannten Experten auf den Plan, die uns erzählen, was wir mit unseren Kindern zu tun haben. Das Eingreifen in natürliche Abläufe findet ja Kinder betreffend schon in der Schwangerschaft statt. Es wird meiner Meinung nach viel zu viel eingegriffen und zu wenig das Bewusstsein vermittelt, dass Frauen sich, ihrem Körper und ihrem Gefühl Vertrauen dürfen.
    Natürlich habe ich nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen was Kindererziehung betrifft, nur weil ich mit meinem Bauchgefühl in guter Beziehung stehe. Ich habe auch Fragen. Die Antworten, die ich dann bekomme oder finde ordne ich ein in die Werte, die ich mit meiner Familie lebe.
    Es ist wie ein Vertrauen in die Urkraft, die uns innewohnt.
    Mein Mann und ich lachen manchmal, dass allem immer ein Name und eine Definiton aufgedrängt werden. So also der Begriff des Attachment parenting für das, was wir intuitives Elternsein nennen.
    Das Resultat? Wie auch schon in anderen Kommentaren erwähnt: mein 4 Jähriger, über den ich mir anhören musste, er würde mir mal am Rockzipfel hängen wenn ich ihn immer trage, so lange stille und bei uns im Bett schlafen lasse, ist ein sehr sozialer, selbstständiger Junge.

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    Kiwimama sagte:

    Ach ja, das Bauchgefühl. Ich brauchte eine Zeit lang, bis ich mich auch “getraut” habe, darauf zu hören. Als Neu-Mami fühlte ich mich nach turbulenter Geburt, die leider im Kaiserschnitt endete, erst einmal völlig überfordert mit der Situation. Da habe ich einfach alles so gemacht, wie es mir gesagt wurde. Blöd nur, dass mir selbst die Schwestern im Krankenhaus alle unterschiedliche “Anweisungen” (vor allem zum Thema Stillen) erteilten.
    Zu Hause wurden dann zig Ratschläge von allen Seiten erteilt und ich fühlte mich völlig inkompetent. Meinem Bauchgefühl begann ich dann erst nach und nach zu vertrauen. Mir wurde z.B. von allen Seiten gesagt, ich solle mein Baby tragen, wenn es weint. Tragen würde es beruhigen usw. Das tat ich dann auch immer und immer wieder, aber irgendwie hatte ich oft das Gefühl, dass meine kleine Maus das eigentlich gerade gar nicht wollte. Irgendwann legte ich sie auf eine Decke auf das Sofa und mich daneben. Da war sie plötzlich zufrieden. 🙂
    Genau so verhielt es sich noch mit vielen anderen Dingen und mittlerweile (sie ist jetzt 4 Monate alt), kann ich sagen, dass ich Ratschläge innerlich fein säuberlich nach “Könnte man mal ausprobieren” und “Sicher nicht” sortiere. Ich fühle mich jetzt als Expertin für mein Baby und kann mit Kommentaren wie “Lass sie doch einfach auch mal schreien, wenn sie im Kinderwagen liegt” (erst vor wenigen Tagen gesagt bekommen) viel souveräner umgehen, als noch am Anfang. Darüber bin ich wirklich froh und der Umgang mit meinem Baby fühlt sich mittlerweile einfach viel “natürlicher” an und ich habe auch an ihr gemerkt, dass sie seitdem wesentlich entspannter ist.

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    Beatrice sagte:

    Dieser Artikel und auch viele Kommentare dazu sprechen mir aus der Seele. Ich finde Müttern wird zu selten zugetraut das Richtige zu tun. Viele trauen es sich selbst nicht zu. Aber das Bauchgefühl in Kombination mit dem Verstand, macht vieles richtig. Ja, man muss sich kennen. Und man muss das Kind kennen lernen. Man muss sich in der Mutterrolle neu kennenlernen. Deshalb finde ich es auch sehr wichtig, wenn man Mutter und Kind am Anfang ein bisschen in Ruhe lässt. Ich fühlte mich von den Besuchen zu Beginn des Wochenbettes so überrollt. Die Besuche dauerten zu lange. Alle wollten das Kind mal halten. Ich mochte das nicht. Ich brauchte meine Zeit um mit dem jeweiligen Kind eine “Leitung” aufzubauen. Ich habe dennoch in der Schwangerschaft, als auch als Mama bisher immer auf meinen Bauch gehört. Es gab immer mal Situationen, die ich schwierig fand und auf der Stelle getreten bin. Wo ich nicht mehr wusste, was richtig und falsch wäre. Da habe ich mal einen Ratgeber und andere Mütter befragt. Und die Ratschläge habe ich dann mit mir und meinem Kind abgeglichen. Für uns passend gemacht sozusagen. Oder das Gelesene oder Gesagte hat mich auf eine neue Fährte gebracht.
    Bisher war es immer gut für uns. Ich habe auch von Anfang an alles anders als empfohlen gemacht. Ich hatte 3 Hausgeburten. Die Kinder haben mit mir unter meiner Decke geschlafen. Ich habe nach Bedarf gestillt. 2 von dreien schliefen, bzw schlafen bis heute zu am liebsten auf dem Bauch. All solche Sachen.
    In der Schwangerschaft bekam ich Vitaminpräparate aufgeschwatzt. Die nahm ich 4 Tage und hatte keinen Appetit mehr auf nichts. Ich warf sie weg. Danach aß ich immer genau das Richtige und es schmeckte.
    Zudem hatte ich das Gefühl, dass man Schwanger von Ärzten nur noch als Schwangere wahr genommen wird. Ich hatte mal Rückenschmerzen und die wurden als Wehen gedeutet, obwohl ich sicher war, dass es keine waren. Ich hatte Recht…ach, ein längere Geschichte. Kann man nachlesen auf http://www.beatrice-confuss.de “Zwischenfall im 8. Schwangerschaftsmonat”…Das verlinken klappt noch nicht. Ich Anfängerin.
    Jedenfalls fand ich es schlimm, dass man mich nicht ernst nahm. Also kategorisch ausschloss, dass Rückenschmerzen in der Schwangerschaft auch noch von was anderem als Wehen kommen können. Ich habe auch schon öfter gehört (von meiner Schwester zum Beispiel), dass man Wehen nicht ernst genommen hat, weil sie trotz Wehen noch aufrechten Ganges ins Krankenhaus kamen. Was ist denn eigentlich los mit uns Frauen und der Medizin und der Gesellschaft?
    Ich möchte rufen: Frauen seid ihr selbst, hört auf euch! Macht euch gegenseitig Mut und denkt nicht zuuuu viel nach! Und: haltet öfter mal inne und nehmt die Situationen an, wie sie sind. Das hat aber auch schon jemand hier so ähnlich kommentiert. In diesem Sinne…Lg

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  17. Avatar
    Kathrin sagte:

    Jein. Als mein Sohn einige Wochen alt war sagte ein guter Freund, dass ich von den vielen gutgemeinten Ratschlägen doch bestimmt ganz erschlagen wäre. Ich konnte ihm nicht recht geben. Menschen haben in den letzten Jahrhunderttausenden immer in größeren Familienverbänden zusammengelebt. Dort konnte sich Mama viel Abgucken und hat bestimmt auch den einen oder anderen Hinweis bekommen. Warum nicht von der Erfahrung der anderen profitieren? Es ist doch eher die abgeschottete Kleinfamilie, die untypisch ist. Bei mir war es jedenfalls so, dass ich mir manches Mal einen Denkanstoß gewünscht habe.
    Wenn dann eine Idee – von wo auch immer – kam, habe ich sie immer noch durch den “Bauchgefühl-Filter” gejagt und selten daneben gelegen.
    Topaktuelles Beispiel: Mein Sohn ist jetzt 20 Monate alt und hat zuletzt sehr schlecht geschlafen. Der entscheidende Hinweis kam aus dem Internet: vor dem Schlafengehen Bücher angucken oder etwas mit Duplo bauen, statt zu tanzen und quer durchs Haus zu fegen. Hört sich trivial an und mein Bauchgefühl hat auch sofort gesagt: Das ist es! Dennoch bin ich nicht von selbst darauf gekommen.
    Fazit: Für mich sind Ratschläge wichtig, solange ich mit Herz und Verstand beurteile, ob der Hinweis zu meinem Bauchgefühl passt.

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  18. Avatar
    Mare sagte:

    Liebe Jana,
    ich bin dir für deinen Blog so unendlich dankbar.
    Ich bin erst frisch schwanger (10. Woche) und habe innerhalb weniger Tage viel hier gelesen, mich gefreut und auch geweint. Es ist unglaublich spannend und bereichernd und ich sage mir an vielen Stellen, diese Frau möchte ich an meiner Seite 🙂 Leider wohne ich in Erfurt, das wird nicht so gut möglich sein.
    Heute bin ich auf diesen Beitrag gestoßen habe viel genickt und meine Ansichten wiedergefunden, sodass ich natürlich unter den Kommentaren auch Gegenwind erwartet habe. Ich kenne diese Diskussionen. Ich bin Sozialarbeiterin und unterrichte Kinderpfleger und Erzieher. Ich führe Diskussionen um Selbstbestimmung, anleiten ohne einzugreifen, Impulse geben ohne sich aufzudrängen tagtäglich. Ich bitte meine Schüler häufig, sich in die Position der Kinder und Jugendlichen zu begeben. Ich stelle Situationen auch gern sehr anschaulich nach und siehe da…. viele erkennen dadurch, was häufig schief läuft. Ich habe Jugendliche betreut und betreue Schüler, die nicht immer ein angenehmes Elternhaus mitbringen. Gerade wenn diese Menschen einen sozialen Beruf ergreifen sind sie mit ihren eigenen Erfahrungen und “Wissen” über Erziehung oft so konfrontiert, dass sie alles was ich ihnen mitgeben möchte abblocken. Es ist kein Wunder, es widerspricht teilweise allem, was sie zu Hause mitbekommen haben. Und ich, selber keine Mutter (bis jetzt 😉 ), noch keine 30 Jahre alt, möchte ihnen jetzt etwas erzählen über die “richtige” Erziehung, die nunmal bei Neugeborenen beginnt und erzähle etwas von Bindung und Einlassen und Kennenlernen, das jeder Mensch und damit auch jedes Kind individuell ist und jeder ein unterschiedliches Tempo, unterschiedliche Bedürfnisse usw. hat, die es erst bedarf herausgefunden zu werden. Eine Frau kommentierte hier mit der so wichtigen Fertigkeiten des Beobachtens. Genau das ist es. Beobachten und Kennenlernen, das macht viel aus. Wichtig ist dann noch der Part der Ruhe und des Abwägens, was genau ist jetzt die richtige Maßnahme. Es erfordert Zeit, es erfordert ein “In-Sich-Gehen” , was ist gut, wo kann ich mitgehen. Niemand sagt, kauft euch bloß keine Ratgeber, da steht nur Mist drin. Es geht doch eher darum sich nicht zuschütten zu lassen von Informationen, weil man sich nicht sicher ist. Wenn jemand vor einem Problem steht, holt er sich Rat, dann wägt er ab, ob es zu seinem Leben, seiner Einstellung und seiner Empfindung passt. DAS ist das Bauchgefühl und dann tut der Mensch das, was er für richtig hält. Und das ist in der Regel, wenn er sich Zeit genommen hat und “In-Sich gegangen” ist, das Richtige. Ich selbst habe mich vor Kurzem auch an einem Blog versucht (daher auch noch nicht so viele Beiträge), der solche Dinge versucht aufzugreifen und zu beleuchten. Ich würde mich freuen, wenn du Jana, den Link mit einfügst. Andernfalls streich den Link einfach und veröffentliche nur das Kommentar, wenn du magst.
    Nochmals vielen Dank an dieser Stelle für deine Seite, ich kann nur hoffen, dass es hier in Erfurt solche Hebammen gibt wie dich, die mich bei meiner Schwangerschaft so unterstützen.
    Alles Gute,
    Mare
    Link: http://wir-haben-nur-ein-leben.de

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  1. […] finde es mehr als bemerkenswert, dass Cathleen in all dem Chaos noch so gut auf ihr Bauchgefühl hören konnte. Die meisten Frauen hätte das ganze Hin und Her wohl gänzlich verunsichert. Aber […]

  2. […] doch keine Ratgeber braucht. Ein Paradebeispiel für ein Plädoyer für das Bauchgefühl ist der Hebammenblog, es gibt aber auch viele andere Seiten. Meine fachlichen Inhalte zum Bauchgefühl habe ich von […]

  3. „War was…?“ im Oktober 2015 - Mami Anders sagt:

    […] vom Hebammenblog hat über das Bauchgefühl geschrieben und warum es Eltern manchmal so verdammt schwer fällt, darauf zu hören. Ein […]

  4. […] Dieser Artikel ist inspiriert von zwei Blogartikeln von Jana Friedrich @Hebammenblog „Die normale Geburt…“ und “ Bauchgefühl verzweifelt gesucht“ […]

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