Die kleine Geburt: Ein (Fehl)-Geburtsbericht

In diesem Artikel geht es um eine Fehlgeburt in der frühen Schwangerschaft. Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Thema hier bearbeiten möchte, denn ich will damit natürlich niemandem unnötig Angst machen. Aber es ist nun mal eine Tatsache, dass Fehlgeburten vorkommen – und das leider gar nicht mal so selten. In sofern ist es ein Thema, das eine Vielzahl von Frauen betrifft und damit auch für diesen Blog relevant ist.
Bitte überlegt euch an dieser Stelle, ob ihr hier und jetzt weiter lesen möchtet, denn es folgt, neben einer kurzen thematisch, einleitenden Abhandlung, auch ein detaillierter Geburtsbericht.

Der verhaltene Abort

Man nimmt an, dass etwa 30 % aller Frauen im Laufe ihres Lebens einen Abort haben, ohne es überhaupt zu merken.
In verschiedenen Stadien der Schwangerschaft kann es zum Absterben des Ungeborenen kommen, wobei die Wahrscheinlichkeit eines Aborts nach der 12. Schwangerschaftswoche stark sinkt.
Die „Fruchtanlage“ wird aber nicht zwangsläufig auch gleich von der Gebärmutter ausgestoßen. Erst einmal kann es sein, dass das Kind zwar gestorben ist, die Schwangerschaft aber noch erhalten bleibt. Man nennt diesen Zustand “missed abortion” – verhaltener Abort. Und er wird in der Regel auch erst bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung entdeckt. Denn da die Schwangerschaftshormone nur langsam abfallen, fühlen sich die betroffenen Frauen auch weiterhin schwanger und haben entsprechende Schwangerschafts-Symptome, wie Brustspannen oder Geruchsempfindlichkeit.

Ausschabung ist Standard

Das übliche Prozedere, nach der Entdeckung eines Abortes, ist die Einweisung in eine Klinik, wo schnellstmöglich eine Curettage (Ausschabung) vorgenommen wird.
Danach kann man, oft noch am selben Tag, wieder nach Hause gehen. Nach einer (meistens sehr kurzen) Krankschreibung, geht dann das normale Leben weiter. Leider, denn der psychische Aspekt wird in diesem Fall meistens sehr vernachlässigt.

Für viele Frauen ist das schnelle Beenden der Schwangerschaft ein guter Weg. Denn die Meisten finden es seltsam oder gar gruselig, eine nicht mehr intakte Schwangerschaft noch länger in sich zu tragen. Es gibt aber auch Mütter, die sich nicht so schnell davon verabschieden können. Schon einige Male bekam ich Anrufe von Frauen, die bei ihrem Gynäkologen die Diagnose „Abort“ erhielten und bei denen sich dann, auf dem Weg in die Klinik, die Emotionen ihren Weg bahnten. Sie fragten mich dann, ob es wirklich sein müsse: Die Curettage. Jetzt. So schnell?!

Alternative: Die Fehlgeburt „abwarten“

Nein, schnell muss es in der Regel nicht gehen.
Man kann, sofern die mütterlichen Blutwerte in Ordnung sind, auch noch damit warten. Bis man selber soweit ist, sich von der Schwangerschaft zu trennen oder sogar so lang, bis der Körper das Baby von allein gehen lässt.
Ich schreibe das hier unter Vorbehalt, denn es gibt Fälle, die die Curettage zwingend notwendig machen. Das sollte man also, im Falle eines Falles, individuell mit seinem Gynäkologen besprechen.

„Es ist von der Natur so gut eingerichtet, dass es (gemeint ist: die Fehlgeburt) auch ohne Operation geht. Würde das nicht funktionieren, hätte die Menschheit erst gar nicht überlebt.”

Das sagt Heribert Kentenich, ehemaliger Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der DRK Kliniken Berlin, in einem Interview der Zeit-Online.
Da es extrem seltene Komplikationen geben kann, sollte dieses Abwarten natürlich unter ärztlicher Kontrolle geschehen. Für manche Frauen ist das Abwarten die deutlich bessere Option. Und zwar sowohl physisch, als auch psychisch. Hebammenhilfe steht einem übrigens in jedem Fall zu.

Du darfst entscheiden, welchen Weg du gehst!

Jede Frau sollte, nach entsprechend fachlicher Beratung, selbst entscheiden, welcher Weg für sie der richtige ist. Und für diese sehr persönliche Entscheidungsfindung hilft es manchmal, einfach nur zu hören, wie es anderen Frauen ergangen ist. Halitha, eine Blogleserin, hat mir von ihrer „kleinen Geburt“ berichtet und schrieb mir:

„Ich möchte nicht darüber sprechen, wie schlimm es ist, wenn man ein gewünschtes Kind (auch wenn es „nur“ ein kleiner Zellhaufen war) nicht am Ende einer glücklichen Schwangerschaft zur Welt bringen kann. Wie sehr es schmerzt, wenn alle Hoffnungen und Wünsche, die man für die kommende Zeit hatte, nicht eintreffen.
Ich möchte darüber sprechen, dass jede Frau eine Wahl hat. Sie muss nicht ins Krankenhaus gehen und sich ausschaben lassen, sich nicht sofort dieses „Gewebe“ herausholen lassen, weil es den Körper sonst vergiftet. Denn es gibt Frauen, die etwas mehr Zeit brauchen. Um sich zu verabschieden, um loszulassen. Es ist möglich abzuwarten, bis der Körper das Baby gehen lässt.“

Hier kommt Halithas intimer Bericht, in Form ihrer Tagebucheinträge aus dieser Zeit und wie immer, versehen mit kleinen Anmerkungen von mir in lila.

Meine kleine Geburt

13. August
Ich halte einen positiven Test in meiner Hand und kann es kaum glauben. Wir sind überglücklich. Ich muss mehrmals weinen vor Freude. Im April werden wir zu fünft sein, wir bekommen endlich ein drittes Baby!

01. September, 7. SSW
Mein erster Termin beim Frauenarzt. Ich bin sehr aufgeregt, mein Mann hat glücklicherweise frei und kann dabei sein. Ich erzähle meinem FA, dass man bei meinen Töchtern zu diesem Zeitpunkt bereits das Herz schlagen sehen konnte. Ich habe extra wieder diesen eher späten Zeitpunkt gewählt.
Er schallt lange und sagt immer wieder, dass es kein schlechtes Zeichen ist, wenn es lang dauert, dass ich mich nicht sorgen muss. Er untersucht auch meinen Eierstöcke und Eileiter genau, bis wieder meine Gebärmutter auf dem Bildschirm zu sehen ist.
Doch man erkennt nichts. Eine große, runde, intakte Fruchthöhle mit einem kleinen weißen Schatten. Nichts weiter. Ich bin beunruhigt, doch er druckt mir ein kleines Bild davon aus und ist guter Dinge. Nächste Woche soll ich wieder kommen, dann sieht man sicherlich schon viel mehr.
Mir wird noch Blut abgenommen, um den Beta HCG-Wert zu bestimmen.

Der Beta HCG-Wert (humanes Choriongonadotropin) steigt stark an, wenn eine Schwangerschaft eingetreten ist. Er ist im Blut und im Urin nachweisbar und daher auch Basis vieler Schwangerschaftstests. Bei einem Abort sinkt er langsam wieder ab.

Wieder zu Hause mache ich mir Gedanken. Was, wenn wir gar kein Baby bekommen werden?
Ich versuche die Gedanken weg zu schieben, aber es fällt mir schwer. Ich habe kaum Schwangerschaftssymptome. Das war bei den anderen beiden Schwangerschaften anders.

02. September

Ich erfahre meinen Beta HCG Wert, er liegt bei etwas mehr als 13000. Er ist durchschnittlich gut, aber ohne Vergleichswert kaum auswertbar.
Ich versuche mir weniger Sorgen zu machen und diese Woche bestmöglich herum zu bringen. Oft lege ich die Hand auf meinen Bauch und spreche in Gedanken zu unserem Baby. Dass es fleißig wachsen soll und wir uns doch so sehr auf es freuen, dass wir so lange auf es gewartet haben. Dass es sehr gewünscht ist, hier in unserer Familie.
Eine Freundin schreibt mir in dieser Zeit: „Aber jetzt gerade BIST du schwanger. So oder so. Versuch das Gefühl positiv zu sehen. Sollte das Kleine nur ganz kurz zu Besuch sein, ist es trotzdem dein Kind. Es ist kein „Nichts“. Ich muss weinen.

08. September
Der Tag vor dem nächsten Ultraschall. Ich habe große Angst und denke immer wieder darüber nach, was geschieht, wenn ich morgen erfahre, dass ich kein Baby bekommen werde. Ich muss immer wieder weinen und fühle mich so hilflos.
Wieder lege ich die Hand auf meinen Bauch, versuche in mich hinein zu horchen. In der letzten Woche hatte ich ein paar Schwangerschaftssymptome. Mutterbänderziehen, Heißhunger, Ekel, Harndrang, schlaflose Nächte, schmerzende Brüste. Kann das denn kommen, auch wenn das Baby in mir niemals lebte?
Eine meiner engsten Freundinnen bietet sich an, morgen mit mir gemeinsam zu diesem Termin zu gehen und ich bin dankbar. Mein Mann hat leider nicht frei bekommen. Ich denke immer wieder daran, wie es sein würde, wenn ich erfahre, dass das Baby nicht lebt, dass die Fruchthöhle leer bliebe. Wenn es endgültig ist, dass ich nicht glücklich schwanger sein werde. Dass ich im April keinem Baby das Leben schenken werde. Ich versuche den Gedanken weg zu schieben, aber es fällt mir schwer.
Ich überlege mehrmals, ob ich den Termin nicht einfach absagen soll. Lieber mit der Ungewissheit und der Hoffnung leben, als mit den harten Fakten. Aber natürlich sage ich nichts ab.
Ich google und lese nur unheimlich viel von Windeiern.
Windei. Welch grausames Wort.

9. September
Glücklicherweise muss ich nicht allein hier sitzen. Meine Freundin lenkt mich ab. Trotzdem kommt mir die Wartezeit unendlich lang vor. Die Sprechstundenhilfe fragt mich nach meinem Mutterpass, den habe ich noch nicht. Vielleicht bekomme ich ja auch nie einen….
Als ich aufgerufen werde, klopft mein Herz wie wild. Mir wird heiß und kalt. Noch einmal überlege ich kurz umzudrehen und einfach zu gehen, aber wer macht sowas schon.
Ich kläre meinen Arzt über meine Sorgen auf und frage ihn nach der Wahrscheinlichkeit, dass in der Fruchthöhle in meinem Bauch doch noch etwas gewachsen ist. Er schaut mich an und sagt: „Ganz ruhig, alles wird gut!“ Es klingt wie ein Versprechen.
Er schallt und ich schaue nicht hin. Als ich doch kurz hinsehe, sehe ich nichts. Nur die große leere Fruchthöhle.
Er schallt und misst erneut meine Eierstöcke. Fragt mich, ob ich Schmerzen habe. Ich verneine. Und überlege, ob er denn auch Seelenschmerzen meinen könnte. Die habe ich grad ganz arg.
Er schallt erneut die Fruchthöhle. Sucht lange, versucht es mit anderen Einstellungen, vergrößert. Doch da ist nichts. Kein Dottersack, kein Baby, auch kein weißer Schatten mehr.
Er fängt an zu erklären, während ich noch auf dem Stuhl sitze, sagt dann aber, ich solle mich doch erstmal anziehen, er erklärt mir gleich alles in einer angenehmeren Position.

Sehr vernünftig und ein Gütesiegel für den Frauenarzt. Ich denke ein ausführliches Gespräch sollte immer angezogen stattfinden.

Ja und dann erklärt er.
Ich versuche die ganze Zeit die Fassung zu bewahren.
Er erklärt, dass es wohl mal ein Baby gab, dass es vermutlich in einem sehr frühen Stadium (aus welchem Grund auch immer) aufgehört hatte zu wachsen. Dass es aus diesem Grund viel zu klein ist um im Ultraschall gesehen zu werden. Nur die Fruchthöhle ist sichtbar und knappe 1,5 cm groß. Klitzekleine 1,5cm voller Hoffnung waren das. Darin sollte es sich unser drittes Baby gemütlich machen.

Aber das hat es nicht.

Das Schicksal oder wer auch immer hatte wohl etwas anderes mit ihm vor.
Es ändert nichts daran, dass ich in diesem Moment todunglücklich bin und irgendwann doch in Tränen ausbreche. Mein Arzt bleibt ganz ruhig. Er erlebt sicher (leider) häufiger Frauen, die sehr traurig sind….
Ich schluchze, dass ich keine Ausschabung möchte, dass ich Angst habe mich narkotisieren und auskratzen zu lassen. Er beruhigt mich und erklärt, dass es keinen Grund für eine Ausschabung gibt. Dass ich auch einen natürlichen Abbruch abwarten könne, da mein Körper das sicherlich auch allein regeln kann. Er brauche dafür Zeit und ich die nötige Geduld, aber ich müsste mich nicht ausschaben lassen, wenn ich es nicht möchte. Ganz ruhig spricht er mit mir, sagt, dass es ihm leid tut und dass ich kommen solle, wenn die Blutung eingesetzt habe und wieder vorbei sei.
Dass ich aber unbedingt ins KH solle, wenn ich sehr stark blute, mich unwohl fühle oder Fieber bekomme.
Anschließend wird mir noch einmal Blut abgenommen. Routinemäßig – um dann den Fall des Beta-HCGs in meinem Blut nachvollziehen zu können.
Als ich das Behandlungszimmer verlasse, muss ich immer noch weinen und falle erstmal meiner Freundin in die Arme. Wir alle hatten uns Freudentränen erhofft und einen positiven Ausgang dieser Berg- und Talfahrt. Ich fühle mich einfach nur leer. Und traurig. So unendlich traurig.
Ob ich überhaupt noch mal ein Baby bekommen darf? Irgendwann?

Mein Mann kommt früher von der Arbeit und tröstet mich sehr. Ich muss den ganzen Abend weinen und wir erzählen es nun auch den Kindern. Wir erzählen ihnen, dass ich schwanger bin, das klitzekleine Baby in mir aber nicht lebt. Dass es zu klein, ist um es zu sehen oder zu spüren oder meinen Bauch wachsen zu lassen, aber dass wir uns nichtsdestotrotz sehr auf es gefreut haben und es auch schon liebten.

Die Große sagt, dass wir dann doch einfach ein anderes Baby bekommen können und die Kleine, dass man es sich eben nicht aussuchen kann. Wie Recht die Beiden haben!
Und mir fällt auf, dass ich es gar nicht richtig akzeptieren kann, ein Baby zu verlieren. Medizinisch betrachtet gab es keines und ich habe nie eines gesehen. Keinen Herzschlag. Nur diese unheimlich leere, schwarze Fruchthöhle. Ich denke an all die vielen Frauen, die lebendige, strampelnde, Fruchtwasser schluckende Babys verlieren, weil das Babyherz einfach aufhört zu schlagen. Wie schrecklich es sein muss. Und wie ich „nur“ um diese leere Blase in mir trauere…
Mein Herz schmerzt, aber mein Kopf fragt kontinuierlich, warum ich mich so aufführe.
Führe ich mich wirklich auf?

10. September
Mein HCG liegt bei über 35000. Mein Körper hat es also noch nicht verstanden… Vermutlich bin ich von der Abbruchblutung noch sehr weit entfernt.
Ich lese mir immer wieder das Online-Tagebuch einer Frau, die selbstbestimmt durch ihre Fehlgeburt ging durch und fühle mich danach gestärkt. Aber auch ängstlich. Ob ich auch noch einen ganz Monat in meinem Zustand verbringen muss? So zwischen schwanger und nicht schwanger? Mit einem unsichtbaren Baby im Bauch, das mein Herz jedoch sehr gut spürt?Ich koche mir eine Hühnersuppe und friere einiges für die „Zeit danach“ ein.
Im Internet finde ich kaum etwas über natürliche Abbrüche oder begleitete Fehlgeburten.
Aber ich traue mich endlich im Geburtshaus anzurufen und bin froh, als ich die Zusage bekomme. Ich werde unter der „kleinen Geburt“ betreut werden. Vielleicht sogar von der Hebamme, die unsere Kleine zu Hause entbinden sollte.

September (10. SSW)
Mein Arzt hatte mir gesagt, dass ich mir jederzeit die Überweisung zur Ausschabung abholen kommen könne, wenn ich sie wollte. Und jeden Tag überlege ich, ob ich sie möchte.
Ich habe große Angst vor der OP. Auch wenn es eine Routine-Operation ist, so ist es doch eine Operation. Nicht umsonst sollte die Geburt unserer Kleinen zu Hause stattfinden. Krankenhäuser verunsichern mich und wenn ich nicht zwingend in einem liegen muss, betrete ich es nicht freiwillig. Irgendwie habe ich immer den Eindruck, Krankenhäuser kranker zu verlassen, als ich sie betreten habe.
Mein Leidensdruck ist groß und ich kann meinen Zustand mitunter kaum ertragen. Aber meine Alterative, die Ausschabung, mag ich noch viel weniger ertragen.
So vergeht jeder Tag und ich habe ja auch meinen Alltag. Zuviel grübeln darf ich nicht. Daran denken und überlegen, warum es so gekommen ist, bringt mir nichts. Stattdessen versuche ich, es zu akzeptieren und ich bemerke, dass die größte Verzweiflung langsam abklingt. Die Traurigkeit bleibt. Und die Angst, dass ich vielleicht nie wieder ein lebendes Baby unterm Herz tragen darf.

23. September
Meine Hebamme besucht mich zum ersten Mal in dieser Schwangerschaft. Sie hat mich schon während der Schwangerschaft mit unserer Kleinen betreut.
Ich bin ihr sehr dankbar, dass sie zu mir nach Hause gekommen ist und ich im Geburtshaus nicht auf viele kugelrunde Frauen treffen muss.
Ich weine die meiste Zeit während unseres Gesprächs und ich werde sehr viele Sorgen los.

Ich sage ihr, dass ich glaube unser Baby noch zu sehr festzuhalten. Dass deshalb vielleicht keine Blutung einsetzt und ich erst noch annehmen muss, ein Baby zu verlieren und nicht nur eine leere Hülle. Dies fällt mir noch immer sehr, sehr schwer. Meine Hebamme akzeptiert meinen Wunsch eine Ausschabung zu umgehen und unser Baby natürlich gehen lassen. Sie sagt „kleine Geburt“ dazu und ich fühle mich sehr verstanden von ihr. In anderen Ländern sei es die Regel und Normalität eine Fehlgeburt natürlich von statten gehen zu lassen. In Deutschland ist es jedoch nicht mehr der Standard. Daher gäbe es leider auch kaum noch Erfahrungswerte. Aber sie geht diesen Weg mit mir und hat keinerlei Sorge.
Sie verabschiedet mich mit der Aufgabe, mich von unserem Aprilbaby zu verabschieden und bei starken Blutungen nicht zu erschrecken. Es müsse stark bluten, damit alles herausbluten kann. Und ich werde auch Schmerzen haben, sagt sie. Vielleicht möchte ich mir lieber Schmerzmittel aus der Apotheke besorgen. Es wird kein schöner Weg, ein trauriger Weg, ein schmerzhafter Weg, aber _mein_ Weg. Und auch wenn kein „richtiges“ Baby bei der kleinen Geburt geboren werden wird, werde ich viele Hormonumschwünge mitmachen müssen. Je nachdem, wie mein Körper damit umgeht. Bei zu starken Blutungen, Schwindel oder Fieber solle ich bitte ins KH gehen und nicht zögern.

Muss ich nicht erklären – ist klar, oder?

Beim nächsten Mal will sie Globuli mitbringen, die den natürlichen Abgang unterstützen sollen.
Ich gehe sehr erschöpft und müde, aber auch zufrieden, aus diesem Gespräch heraus. Ich bin sehr dankbar, dass sie so offen mit mir gesprochen hat.

25. September
Mein Körper ist nach wie vor im Schwangerschaftsmodus und mein Bauch wächst immer ein klein wenig mehr. Nur ein kräftiges Unterleibsziehen erinnert mich daran, wie es in meinem Bauch arbeitet und dass vielleicht bald eine Blutung einsetzt.

29. September (11. SSW)
Ich habe eine klitzekleine Schmierblutung und bin voller Hoffnung, dass es demnächst „los geht“. Ich bin glücklich und traurig zugleich. Zwischen den Extremen zu sein kenne ich inzwischen gut.
Ich filze ein Bild*. Symbolisch. Zum Abschied und als Erinnerung. *(das Titelbild)

Falls sich jemand wundert: Natürlich ist hier eine Krankschreibung durch den Gynäkologen angebracht – also möglich.

02. Oktober
Meine Hebamme ist wieder da und lässt mir das homöopathische Mittel da, das ich nun über das Wochenende nehmen werde.
Während ich die Globuli einnehme, bemerke ich aber, dass dort immer noch ein kleiner Zweifel in mir steckt. In der 8. SSW war ich das letzte Mal bei meinem Arzt zum Ultraschall. Vielleicht hat er ja doch nur das Baby übersehen? Vielleicht ist es ein kleiner Eckenhocker? Sollte ich das Mittel wirklich weiter nehmen und auf Blutungen warten?
Diese kleine Hoffnung ist immer in mir gewesen. Natürlich ist mir bewusst, dass da auch der übergroße Wunsch aus mir spricht ein Baby zu bekommen, glücklich schwanger zu sein. Doch der letzte Zweifel lässt mich nicht los. Die Schmerzen im Unterleib werden immer stärker.

3. Oktober
Ich entscheide mich, doch nochmal zum Arzt zu gehen und mache mich auf in die Klinik, da Feiertag ist. Ein schlechtes Gewissen habe ich, weil ich „nur deswegen“ den Ärzten in der Klinik zur Last falle, aber ich brauche die Gewissheit.

Das darf man natürlich immer tun und geht damit ganz bestimmt niemandem auf die Nerven!

Mehrere Stunden warte ich vor dem Kreißsaal und sehe viele Schwangere vorbei ziehen.
Als ich endlich aufgerufen werde und der Stationsärztin mein Anliegen erkläre, schaut sie mich mit großen Augen an und fragt mich, warum ich überhaupt hier sei und was sie jetzt tun soll. Ich erkläre ihr, dass ich Schmerzen habe und Sorge, es könnte sich evtl. um eine Entzündung handeln.
Sie reagiert mit absolutem Unverständnis, warum ich überhaupt hier säße und nicht schon lange bei der Ausschabung gewesen sein.

Nee, oder?

In diesem Moment ist mir klar, was mich in den nächsten Minuten erwartet und ich versuche mir ein dickes, imaginäres Fell anzuziehen und mir meine Argumente bereit zu legen.

Widerwillig führt sie doch einen Ultraschall durch, zeigt mir auf dem Bildschirm die große, leere (bereits deformierte) Fruchthülle und die vielen Einblutungen rund herum. Noch während ich auf dem Stuhl sitze, holt sie die Chefärztin dazu, die dann das gesamte Fass der Horrorszenarien aufmacht: Das Alles habe ja gar keinen Sinn und mein Körper wird das nicht allein schaffen, auf keinen Fall. Wie leichtsinnig ich sei, und dass ich eine Entzündung nur provoziere. Dass ich, wenn ich so weiter mache, nie wieder schwanger werden kann und zur Besinnung kommen soll. Oder möchte ich etwa zu Hause verbluten?

Das ist falsch! Solange die Entzündungswerte nicht steigen, und es zu keiner Blutung kommt, wird nichts Schlimmes passieren. Sehr häufig kommt es zu Abbruchblutungen, bei denen die betroffenen Frauen noch nicht einmal wussten, dass sie schwanger waren. Wie gesagt, abzuwarten ist nicht unbedingt das übliche Vorgehen, aber eben möglich. Ich finde, hier muss sich die Schulmedizin, sofern das möglich ist, auch den Wünschen der Frauen öffnen.
Eine Ausnahme stellt tatsächlich die Blasenmole dar, bei der es in ca. 20 % der Fälle zu einer bösartigen Veränderung der Zellen kommt. Hier ist dann tatsächlich (nach einer entsprechenden Diagnose) ein anderes Vorgehen nötig.

Beide reden auf mich ein, dass eine Ausschabung unumgänglich und sehr dringend sehr. Wie mein Arzt mich nur bis zur 11. Schwangerschaftswoche hat gehen lassen können! Ich lehne dankend ab, erkläre mich noch kurz (und bereue es hinterher), ziehe mich an und gehe. Mein Mann holt mich ab.
Vorher erhalte ich noch meine Blutergebnisse: Die Entzündungswerte sind sehr gut und mein Beta-HCG ist von 35000 auf 26000 gefallen.
In meinem Körper arbeitet es und bestimmt setzt die Blutung bald ein!
Ich gehe gestärkt aus diesem Erlebnis heraus und bin mir sicher, dass ich diesen Weg gehen will.

6. Oktober (12. SSW)
Ich habe wieder eine leichte Schmierblutung und das Gefühl, dass die kleine Geburt nicht mehr lange auf sich warten lässt. Es zieht immer wieder kräftig in meinem Unterleib.

08. Oktober
Die Blutung ist nun periodenstark. Und ich habe viele kleine Wehen. Aushaltbar, aber unangenehm.
Ich leihe mir von unserer Nachbarin einen Gymnastikball, weil ich von meinen beiden glücklichen Geburten weiß, dass mir Bewegung hilft.

10. Oktober (13. SSW)
In der Nacht sind die Schmerzen stark. Um 3 Uhr wache ich auf und kann nicht mehr schlafen. Ich wecke meinen Mann und er macht mir eine Wärmflasche. Ich habe richtige Wehen, die ich leise vertönen muss. Ich wandere durch die Wohnung, muss weinen. Ich bin so traurig, dass diese Schwangerschaft nach so kurzer Zeit schon enden muss. Wir wollten doch so gern ein Baby. Gemeinsam. Ich muss an die ganze lange Zeit denken, die ich nun warten musste und wie schrecklich und gut diese Zeit zugleich war. Ich habe auf die Geburt gewartet, wie ich vorher noch nie auf eine Geburt habe warten müssen, da unsere beiden Mädchen deutlich vor Termin geboren wurden. Doch diesmal musste ich Geduld haben und aufbringen.
Jetzt, wo der Tag gekommen ist, bin ich dankbar, dass ich ihn endlich erlebe und nicht mehr warten muss. Ich bin auch glücklich, dass mein Körper wie auch meine Seele, endlich bereit sind loszulassen.
Und trotzdem bin ich unendlich traurig.

Ich bemerke, wie bei jeder Wehe Blut und Gewebe ausgestoßen wird, danach ebben die Schmerzen kurz ab. Es ist wirklich viel Blut, das ich verliere. Entsprechend viel versuche ich zu trinken und moderat zu essen. Ich fühle mich zu keiner Zeit schlapp. Dennoch habe ich mir nicht vorgestellt, dass ich tatsächlich einen solch starken Wehenschmerz ertragen muss. Das ist gemein, aber ich bereue es zu keinem Zeitpunkt. Es ist mein Weg. Ich schwanke immer wieder zwischen Traurigkeit und Zufriedenheit, weil ich weiß, was mein Körper gerade leistet.
Um 6:30 Uhr ist das Ärgste überstanden und am nächsten Morgen wird die Fruchtblase geboren. Sie ist deutlich erkennbar, jedoch fest von Gewebe umschlossen.

Ich habe es geschafft – zu Hause!

Mein Beckenboden fühlt sich jedoch tatsächlich so an, wie kurz nach einer Geburt und ich versuche ein kleines Wochenbett einzuhalten. Mein Mann umsorgt mich rührend und auch die Kinder sind sehr behutsam mit mir. Dennoch spüre ich das Hormonchaos in mir und muss immer noch viel weinen. Auch nach meinen beiden glücklichen Geburten hatte ich einen starken Babyblues. Diesmal bemerke ich ihn auch. Zwei Tage nach der kleinen Geburt schüttelt es mich regelrecht und ich bin so verzweifelt, wie kurz nach der Diagnose „leere Fruchthöhle“. Ich habe gleichzeitig auch große Angst, dass es einfach nicht sein soll und wir kein drittes Kind bekommen werden. Niemals.
Es dauert etwas, bis es mir wieder besser geht. Und ich glaube, dass mir vor allem die vielen Gespräche mit meinem Mann geholfen haben. Und die Hühnersuppe!

Eine stärkende Suppe zu kochen, finde ich sehr vorausschauend von Dir. Du hast hier wirklich gute Selbstfürsorge betrieben. Ich empfehle gerne eine Kraftsuppe für das Wochenbett. Dies ist übrigens auch eine ganz liebe, fürsorgliche Aufgabe für nahe Freunde oder Verwandte. Diese sind mit der Situation ja oft selbst sehr überfordert und können so, ganz dezent aber liebevoll, ihre Anteilnahme ausdrücken.

16.Oktober
Ich sitze wieder mit einem Herz, das mir bis zum Hals schlägt, beim Frauenarzt, um den Kontrollultraschall nach der Abbruchblutung machen zu lassen. Ob tatsächlich alles abgeblutet ist?
In den letzten Tagen nahm die Blutung deutlich ab und war nur mehr ein Ausfluss.
Mein Arzt spricht positiv und beruhigend mit mir, trotzdem bin ich sehr aufgeregt.
Und als er beginnt zu schallen, dauert es eine Weile, ehe er wieder mit mir spricht. Er vermisst meine Gebärmutter und die Eierstöcke, ehe er mir sagte, dass nicht Alles abgeblutet sei. Es befindet sich nach wie vor Schleimhaut in der Gebärmutter. Die Fruchthöhle und der Großteil des Schwangerschaftsgewebes sind abgeblutet, aber ein beträchtlicher Teil leider nach wie vor in mir.

Es war furchtbar für mich!

Ich fühlte mich bestraft und betrogen und fragte mich, warum ich das denn nun alles mitgemacht habe, wenn es ja doch nichts gebracht hatte… Ich war traurig und sehr enttäuscht.
Ich fragte, ob die Ausschabung nun unumgänglich sei.
Und er sagte, dass sie nicht zwangsläufig folgen müsse. Er wollte zunächst mein Beta-HCG bestimmen, um zu entscheiden, wie es weitergeht. Grundsätzlich sei es kein Problem einfach einen Zyklus abzuwarten und darauf zu bauen, dass mit der nächsten Periode auch die alte Schleimhaut mit abgebaut wird.
Sollte das Beta-HCG nicht stark genug gesunken sein, würde er mir jedoch zur Ausschabung raten.

Mir ist zum weinen.

Aber ich wollte nicht schon wieder heulend in der Praxis sitzen.
Mir wird Blut abgenommen und er Arzt verspricht mir, mich anzurufen, sobald er das Ergebnis hat. Damit ich nicht das ganze Wochenende auf heißen Kohlen sitzen müsse. Genauso aufgewühlt wie ich in die Praxis gekommen war, verlasse ich sie wieder.
Will ich noch warten? Habe ich die Kraft und Geduld dazu weiter abzuwarten und meinem Körper Zeit zu geben? Ich weiß es gerade nicht….

Schon drei Stunden später ruft mich die Arzthelferin an.
Mein Beta-HCG ist binnen zwei Wochen von 26000 auf 260 gefallen. Das ist ein ganz großartiger Wert, sagt die Arzthelferin und auch der Arzt sei sehr zufrieden damit und riete mir auf dieser Grundlage auf alle Fälle abzuwarten.
Ich kann gar nicht glauben, was ich eben gehört habe. Irgendwie habe ich mich schon narkotisiert und ambulant operiert gesehen. Dass es doch anders ausgeht – daran habe ich gar nicht mehr geglaubt. Und wirklich, wenn mein Körper bis hierhin so gute Arbeit geleistet hat, dann schafft er ganz bestimmt auch noch diesen restlichen Weg.

Ich versuche optimistisch zu sein und Vertrauen zu haben, dass er es schaffen wird. Auch meine Hebamme, mit der ich an diesem Nachmittag noch telefoniere, spricht mir Mut zu.

31. Oktober
Nur 21 Tage nach der kleinen Geburt spüre ich meinen ersten Eisprung.

11. November
Meine Periode ist da! Noch nie habe ich mich im letzten Jahr so sehr über meine Blutung gefreut, wie heute. Ich bewege mich viel und lege mir eine Wärmflasche auf den Bauch, um die Blutung anzuregen. Immer wieder versuche ich mir viele gute Gedanken zu machen, aber natürlich ist da auch die Angst, dass doch nicht Alles abblutet. Und ich versuche sie weit weg zu schieben. Glücklicherweise habe ich genug um mich, das mich ablenkt.

17. November
Mein Herz klopft wieder bis zum Hals. Ob ich jemals ohne dieses fiese Herzklopfen im Wartezimmer meines Frauenarztes sitzen werde?
Diesmal dauert es gar nicht lang bis ich aufgerufen werde.
Ich erzähle meinem Arzt direkt wieder von meinen Sorgen und er beruhigt mich mit einem sehr entspannten „Ach, ich bin mir sehr sicher, dass da Alles gut verlaufen ist!“
Und er behielt Recht!
Meine Gebärmutter war „leer“. Keine „alte“ Schleimhaut mehr darin. Und ich unglaublich glücklich. So glücklich, dass ich am Liebsten direkt wieder losgeweint hätte – vor Freude. Und mein Arzt freute sich sichtlich mit mir.
Wir unterhielten uns noch kurz und ich bedankte mich für seinen Rückhalt, ohne den ich diese Zeit wohl nicht durchgestanden hätte. Vermutlich hätte ich sie gar nicht erlebt, sondern wäre direkt zur Ausschabung überwiesen worden.
Er verabschiedet mich mit den Worten: „Bis bald. Beim nächsten Mal ganz sicher aus sehr erfreulichem Grund!“

Ja, denke ich, das hoffe ich auch sehr!
Und ich muss an die fast vier Monate zurück denken, die hinter mir liegen. Es war eine harte Zeit und auch keine schöne Zeit. Aber sie war wichtig für mich. Wichtig, um Abschied nehmen zu können, um zu trauern. Vor allem auch, um anzuerkennen, dass es unser Baby war. Nicht nur etwas Gewebe in meiner Gebärmutter, nicht nur eine leere Hülle ohne Inhalt.
Wir haben uns auf unser Aprilbaby gefreut. So klitzeklein wie es war, gehörte es schon zu uns und wir hatten es ins Herz geschlossen. Gefühle lassen sich nicht rational begründen oder abschalten.
Und so zünden wir, immer wenn uns danach ist, eine Kerze an und denken an unser Baby.

Puh, ein mutiger, sehr selbstbestimmter Weg. Ich danke Dir sehr dafür, dass Du Deine Geschichte hier mit uns geteilt hast!

Ihr seht also, es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit der Diagnose Fehlgeburt umzugehen.

Trauer: Was bleibt, ist die Erinnerung

Wenn ich Frauen betreue, die eine Fehlgeburt durchgemacht haben, gibt es eine Sache, die sie immer quält: Es gibt in der Regel kein greifbares Erinnerungsstück. Oft passiert das so früh, dass die Schwangerschaft noch nicht einmal im Mutterpass vermerkt war. Und so ist den Frauen nach kurzer Zeit so, als sei nie Etwas gewesen. Aber das Gefühl ist ja ein ganz anderes. Das Gefühl sagt, dass sich eine Tragödie ereignet hat. Das passt nicht zusammen. Deshalb empfehle ich euch einige Maßnahmen, die meiner Erfahrung nach bei der Verarbeitung und beim Trauerprozess helfen:

  • Lasst die Schwangerschaft in euren Mutterpass eintragen!
  • Nehmt eine kleine Schachtel oder ein Kästchen und legt Erinnerungsstücke hinein. (Vielleicht gab es schon ein Ultraschallbild – unbedingt kopieren, denn die Farbe verblasst sehr schnell).
  • Vielleicht mögt ihr einen Brief an das Kind schreiben, das ihr erwartet habt?
  • Da es kein Grab als Trauerstätte geben wird, möchtet ihr vielleicht einen Stein beschriften und ihn auf ein Grab aus eurer Familie legen.
  • Nehmt ein kleines Wochenbett in Anspruch und pflegt euch gut. Lasst euch krank schreiben!
  • Redet darüber! Rein statistisch gesehen, ist bestimmt eine Frau aus eurem näheren Umfeld ebenso betroffen. Vielleicht könnt ihr euch austauschen.
  • Es gibt auch Foren, in denen ein Austausch möglich ist.

30 % – das sind viele Frauen! Im letzten Jahr habe ich zwei Frauen nach ihren Fehlgeburten begleitet. Sie gingen den klassischen Weg mit der Curettage. Wie auch immer: Am Ende bleibt die Trauer und auch ein gewisses Misstrauen dem eigenen Körper gegenüber. Eine eventuell folgende Schwangerschaft ist emotional dann oft sehr belastet.

Mein Podcast für Dich

Du hörst gerne Podcasts und kennst meinen Geburtskanal noch nicht?

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Reden hilft – schreiben auch

Habt ihr Ähnliches erlebt? Was hat euch am Meisten geholfen? Gab es einen tröstenden Satz, den jemand gesagt hat? Eine heilende Handlung? Was würdet ihr einer Leidensgenossin mit auf den Weg geben? Wie würdet ihr euch entscheiden? Gehen lassen, oder OP?
Habt ihr Fragen zum Thema? Ich antworte, wie immer, gern!

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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187 Kommentare
  1. Avatar
    Jacinta sagte:

    Liebe Jana, ich finde es sehr gut, dass du dich entschieden hast, diesen Bericht zu veröffentlichen! Vielen dank dafür! Ja, es gehört dazu,dass manche Kinder (zu) früh gehen! Und ja, das ist sehr traurig! Aber fast genau so traurig und für alle Betroffenen ganz schrecklich ist es, dass es ein tabuthema ist. Auch in der Geburtshilfe ist es leider kaum ein Thema. Normal ist, dass man “es”dann schnell weg macht. Ohne viel Zeit und Beratung, dafür mit umso mehr Angstmacherei!Ja, es gibt auch Risiken, die gibt es immer auch bei einer Ausschabung;diese birgt meiner Meinung nach vor allem auch das Risiko, dass der Körper gezwungen wird die Seele zu überholen! Vor allem aber hat mich auch sehr geärgert, dass Frauen kaum von der Möglichkeit der Alternative erfahren können. Um diesen Weg zu wählen muss man schon sehr genau wissen was man will und dann in dieser Phase,in der man wahrscheinlich eh schon geschwächt ist, ganz viel Stärke beweisen und sich durchsetzen.
    Liebe Halitha, du bist eine starke Frau und es ist ganz toll, dass du das geschrieben hast und es hier veröffentlicht werden kann! Ich hoffe, es trägt dazu bei, dass dieses Thema aus der Tabuecke heraus kommt und dass mehr betroffene Frauen von dieser Möglichkeit erfahren und zumindest wirklich selbst entscheiden können!

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      Paula sagte:

      Hey Jana
      Ich habe großen Respekt was du durch gemacht hast
      Ich stecke genau da drinnen momentan
      Wirklich genau das gleiche ich War so sprachlos als ich dein Tagebuch in dem sinne gelesen habe
      Weiß nicht ob ich mich gegen die Op entscheiden soll oder nicht aber meine Fa sagt ohne Ausschabung geht das wohl nicht
      War jetzt am Wochenende am 13.12. Im Kh weil mir das alles komisch ist haben halt leider nicht mal eine richtige Woche in der ich sein soll es schwangt immer zwischen 7 und 9 Woche jeder sagt was anderes so ungefähr

      Bin am ende mit meinen nerven

      Ich will warten weil ich hoffe es ist ein eckenhocker aber auf der anderen Seite versuch ich wirklich damit abzuschließen

      Es tut wirklich weh es gibt kein größeren Wunsch für mich und mein Mann ein Kind zu bekommen

      Morgen hab ich wieder ein Termin bei meiner Fa mal sehen was sie jetzt nun sagt habe heute schmierblutungen bekommen mal sehen was da rauskommt

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        Maria81 sagte:

        Liebe Paula!
        Es gibt doch auch noch nen dritten Weg sozusagen als Kompromisslösung zwischen Ausschabung und purem Abwarten. Ich fand den medikamentösen Abbruch nach Versterben des Kindes eine sehr gute Entscheidung für mich (lies mal beim 5. Juli 18:46 Uhr Maria81). Vielleicht sprichst Du Deine Gyn mal darauf an?! Und falls nötig kann anschließend immer noch ne Ausschabung erfolgen. LG! Maria81

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        • Avatar
          Alex sagte:

          Hallo,

          Ich bin leider auch Inder selbensituation…. Missed abortion…. das Herz hat nie geschlagen. Nun bin ich so sehr am zweifeln was ich machen soll! Eine Ausschabung möchte ich eigentlich nicht, weil ich große Angst davor habe. Ich will unbedingt noch ein zweites Kind und nur bleibt leider nicht mehr so viel Zeit.
          Das alles ist wie in einem Albtraum. Ich hab auch leider keinen vernünftigen Arzt der mich betreut…. ich bin komplett auf mich alleine gestellt! Mein Mann fühlt sich auch machtlos denke ich.
          Ich weis einfach nicht was ich machen soll…. die Diagnose ist jetzt knapp 2 Wochen her…. was ich so lese kann es nochmal 2 Wochen dauern. Ich weis nicht ob ich das schaffe….
          Ich wäre um antworten sehr dankbar.
          Vlg
          Alex

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          • Avatar
            lizzy641981 sagte:

            Liebe Alex,
            erst einmal tut es mir sehr Leid für Dich und Deinen Verlust.
            Ich denke, Du musst für Dich klären, ob Du es durchhalten möchtest und kannst oder nicht. Ich glaube nicht, dass es ein richtig oder falsch hierbei gibt. Es geht schließlich um Dich und Deinen Körper und was Du DIr zumuten kannst.
            Eine Ausnahme ist die, wenn Entzündungen vorliegen. Dann solltest Du meines Wissens nach ins KH und eine AS machen.
            Es klingt so, als wenn Du kein Vertrauen in Deinen Arzt hast. Kennst Du eine Freundin, die Dir jemanden empfehlen kann? Du kannst ja auch den Arzt wechseln und eine Zweitmeinung einholen!
            Frage doch mal eine Freundin, zu welchem Arzt/welcher Ärztin sie geht!?
            Ich selbst hatte vor heute genau zwei Monaten dieselbe Situation, hatte auch in den ersten Tagen danach einen Bericht hierher geschrieben, ich glaube aber, dass der nicht veröffentlicht wurde!?, zumindest kann ich ihn bislang hier nicht finden: Ich habe eine AS machen lassen (10+4), letztlich war es für mich das Beste, meine Gyn. hat mir die Wahl gelassen, mich mit viel Zeit aufgeklärt über beide Methoden, doch hätte ich es psychisch nicht durchgestanden, noch bis ca. 4 Wochen mit der fortwährenden Situation zu leben (die Gyn. hatte mir erzählt, dass ich damit rechnen müsste, dass es bis zu vier Wochen dauert) und dann das Ergebnis (entschuldigung, es klingt so hart) in der Toilette zu sehen. Das hat mir sehr Angst gemacht. Im Krankenhaus hat sich dann herausgestellt, dass ohnehin schon eine Entzündung vorlag, allein deshalb war es für mich die beste Entscheidung, um Komplikationen für eine spätere SS zu vermeiden, die ich unbedingt möchte, so wie Du! Ich hatte super Ärztinnen und Pflegepersonal, alles ist gut verheilt, doch natürlich bleibt der psychische Schmerz. Der Eingriff an sich war eher “harmlos”, hatte auch keine Nebenwirkungen, wenn man davon absieht, aber das ist ja immer der Fall, dass die Hormone sich verändern und damit starke Gefühlsveränderungen einher gehen können: Ich habe viel geweint in den ersdten zwei Wochen. Auch heute, zwei Monate danach, ist mir manchmal zum Weinen. Bei uns wäre es übrigens auch das zweite Kind gewesen, doch kenne ich einige Frauen, die Fehlgeburten hatten (manche haben es alleine gemacht, manche waren im KH), trotzdem aber danach schwanger wurden. Meines Wissens (habe einige Kontakte im sozial-medizinischen Bereich) bietet keine der Varianten höhere Chancen/Risiken, erneut schwanger zu werden bzw. Komplikationen zu erleiden.
            Ich hoffe sehr, Dir etwas weiter geholfen zu haben!
            Ganz Liebe Grüße
            lizzy

          • Avatar
            Alex sagte:

            hallo liebe Lizzy,

            Ich antworte jetzt so, weil unter deiner Nachricht der Button Fehlt?!

            Erstmal vielen Dank für deine Nachricht! Es hilft wirklich ungemein, wenn man weis, dass man mit so einer Diagnose nicht alleine ist!

            Ich habe einen sehr nettenarzt, der aber leider schon alt ist und auch seine Praxis dementsprechend alt.
            Ich wollte bei meiner 2.ssw natürlich nur das beste für mein Baby und habe somit auf Empfehlung gewechselt. Jedoch kam ich mit der neuen Ärztin überhaupt nicht klar….ich war heute in einer Klinik für ein beratungsgesprach. Die Untersuchung hat ergeben, dass sich bei mir rein gar nichts tut. Der Muttermund ist fest verschlossen und von Blutungen keine Spur!
            Ich werde wohl auch den Weg der Ausschabung gehen müssen, weil meine ganze Familie unter der jetzigen Situation leidet!
            Ich wäre jetzt übrigens auch ssw 10.
            am Freitag würd der Eingriff vorgenommen! Ich bete, dass alles gut geht!
            Hast du nochmal versucht schwanger zu werden?
            Zu mir haben die Ärzte gesagt, je eher man es versucht, desto besser wären die Chancen.

            Viele liebe Grüße!

            Alex

          • Avatar
            Maria81 sagte:

            Liebe Alex,

            Ich wünsche Dir viel Kraft für diese schwere Situation! Ich möchte immer jeden dazu ermutigen vom Kind selber Abschied zu nehmen. Vielleicht gibt es Ärzte in Deinem Umfeld, die einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch anbieten?! (https://shop.profamilia.de/fileadmin/publikationen/Fachpublikationen/Medikamentoeser_Abbruch_2012.pdf)
            Meine Erfahrung damit war durchweg gut: http://www.dhz-online.de/index.php?id=318&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=6204

            Liebe Grüße!
            Maria81

          • Avatar
            lizzy641981 sagte:

            Liebe Jana,
            beim letzten Post hatte ich meine Email-Adresse nicht eingesetzt, ich glaube, jetzt kannst Du mir direkt antworten… (hoffe ich)
            Ich kann mir vorstellen, dass das Ganze echt schwierig ist für Dich und wie es Dir jetzt gehen muss. Wenn ich so an Dich denke, merke ich richtig, wie weit weg ich meine eigenen Erfahrungen am liebsten schieben würde, doch hilft das ja auch nicht…
            Lass Dich bitte nicht verunsichern bei all dem Kram, den Du wegen etwaiger Risiken unterschreiben musst. Vermutlich musstest Du das schon, wenn Du heute in der Klinik zum Vorgespräch warst. Ganz ehrlich, es gab zwei schlimme Phasen in dieser ganzen Angelegenheit für mich: Die erste war die Phase, in der ich die Diagnose FG bekam und dann alles geregelt wurde (KH, Vorgespräch, erneute Ultraschalle, Terminvergabe, Terminverschiebung wegen drei Notfallkaiserschnitte! auf den nächsten Tag, deshalb stationäre Aufnahme, Op…), die zweite Phase war dann die, die am Sonntag (ca. 15 Stunden nach AS) begann, bei der ich emotional völlig abdreht: Da sakte wohl der HCG-Wert aufs Gemeinste und ich habe mich sehr depressiv gefühlt, gut, dass mein Mann und mein Sohn da waren, wobei ich nicht weiß, ob es mir alleine wirklich noch schlechter hätte gehen können. Ich bezeichne jenen Sonntag als “Breakdown”, aber das kann bei Dir ja anders verlaufen. Auf alle Fälle ging es vom Folgetag (Montag) an täglich etwas besser und nach 2 Wochen wachte ich morgens auf und freute mich tatsächlich auf den vor mir liegenden Tag! Das war eine Wahnsinnserfahrung. Hätte nie gedacht, wie dankbar ich dafür sein kann, mich einfach auf etwas Kleines freuen zu können! Noch heute gibt es Momente, in denen ich nur weinen kann, aber sie stellen die Minderheit dar. Ich schaffe es wieder, meinem Alltag nachzugehen und das hätte ich mir vor 6 Wochen kaum vorstellen können.
            Den operativen Eingriff an sich habe ich in der Tat als eher unkritisch erlebt:
            Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich ganz ähnliche mögliche Komplikationen genannt bekommen habe, als meine Weissheitszähne entfernt wurden. Deshalb habe ich mir da nicht so viele Sorgen gemacht, außer in den letzten Stunde vor meiner Op, da kam dann schon noch Unruhe hinzu. Ich habe mich hochgehalten, in dem ich an all die Menschen gedacht habe, die sich bereits erfolgreichen Op´s unterziehen mussten, das hat mir wohl geholfen. Ich muss dazu sagen, dass unser Sohn mit sekundärem Kaiserschnitt (verrenktes Bein im Geburtskanal) auf die Welt gekommen ist, da war damals alles so spontan und akut, dass ich einen gewissen Ablauf der Dinge irgendwie schon kannte.. Ich weiß aber ja nicht, wie das bei Dir und Eurem ersten Kind war!?

            Vielleicht macht Dir aber das Folgende etwas Mut:
            Ich habe zwei Freundinnen und eine Verwandte, alle drei hatten je eine Fehlgeburt, zwei davon haben danach zwei Kinder bekommen, pumperlgesunde, die andere noch ein gesundes Kind, zwei der Frauen waren zum Zeitpunkt der Empfängnis >35 Jahre….
            Komplikationen bei der AS gab es meines Wissens nach bei jenen Frauen nicht, auch ich hatte keine. Was sich bei mir jedoch seitdem (vorerst) geändert hat, ist mein Zyklus, aber das ist ja auch verständlich (intellektuell betrachtet, emotional häufig weniger…):
            Meine Diagnose “Missed abortion” habe ich ja genau vor zwei Monaten bekommen (11.5.), ca. 16 Tage hatte ich Blutungen (am Anfang stärker, später nur Schmierblutungen), meine erste Blutung “danach” erfolgte am 6.6., hielt genau einen Tag an, dann ging es am 19.6. wieder los (4 Tage genau 2-3 Tropfen altes Blut), angeblich soll das meine erste Mens. “danach” gewesen sein. Ich war nämlich letzten Dienstag (4.7.) wieder bei meiner Gyn., weil ich völlig verunsichert war, was jetzt gerade bei mir los war und ist.
            Meine Gyn. gratulierte mir dann zu einem richtig großen Follikel mit den Worten:”Toll, Ihr Zyklus normalisiert sich!” Für mich, liebe Alex, war an dem Tag leider so gar nichts toll: Ich hatte nämlich die Tage zuvor heftigste Übelkeit, starkes Wasserlassen, Schwindel und Brustspannen verspürt und ging davon aus, wieder schwanger zu sein (ich hatte es so sehr gehofft, mindestens genauso stark gefürchtet). Nach meiner Berechnung hätte das auch gepasst. Als meine Gyn. dann sagte, ich hätte wohl heute oder morgen den Eisprung, war ich total irritiert und frustriert, denn aufgrund der genannten Beschwerden war natürlich die Tage zuvor so gar nichts Sexuelles gelaufen, auch wei ich Angst hatte, die Schwangerschaft zu gefährden…. 🙁
            Das zu Deiner Frage: Ja, wir üben weiter. Meine Gyn. sagte mir, die 3 Monate Wartezeit, die ehemals verordnet/empfohlen worden seien, wären veraltet: Heute geht man davon aus, dass die Natur dann für die Befruchtung sorgt, wenn es passt und der weibliche Zyklus und Körper wieder bereit sind….
            Wieder ist, dass Verkehr erst nach Ende der Blutungen statt findet, um mögliche Entzündungsherde zu vermeiden.
            Dass man in den ersten 6 Monaten nach einer FG leichter schwanger werden kann, habe ich auch gehört und bei zwei von den drei genannten Frauen hat es auch innerhalb der ersten 6 Monate danach wieder geklappt und wie gesagt, mit glücklichem Ausgang 🙂
            Also, wir haben ca. 2 Wochen nach AS wieder angefangen, und es war auch völlig normal. Hatte erst Angst, es könnte schmerzen oder komisch sein, war es aber gar nicht.
            Es ist sehr schwer (für mich, für Dich vielleicht ja nicht, es sei Dir ehrlich gegönnt!!), sich nach einer FG nicht völlig verrückt zu machen. Ich habe schon vorher recht genau auf meine fruchtbaren Tage/Eisprung etc. geachtet, ich muss aufpassen, dass das Ganze jetzt im Rahmen bleibt, denn erzwingen kann man es ja nun mal nicht.
            Wir haben zum Glück bereits einen 5-jährigen Sohn, die ersten 3 Jahre wollten wir kein zweites Kind (der Anfang war sehr schwierig gewesen, dann wollte ich, mein Mann so gar nicht, es hat 15 Monate gedauert, bis er eingewilligt hat…- das allein war schon eine sehr harte Zeit…)
            Ihr habt ja auch schon ein Kind, schreibst Du? Darf ich fragen, wie alt er oder sie ist?

            Nachdem ich Deinen Kurzbericht las/lese, denke ich erneut, dass für mich die AS der beste Weg war: Knapp zwei Tage nach der Diagnose (Herzstillstand, Missed Abortion) war der Eingriff erledigt und das was dann kommen musste, der hormonelle Abstieg musste ja eh kommen. Da bin ich dann Befürworterin von “Je eher daran, je eher davon”. Ich glaube, dass ich mich ansonsten völlig wahnsinnig gemacht hätte…. Da bin ich dann wohl eher der Typ: “Je eher daran, je eher davon!”
            Wenn ich Dir einen lieb gemeinten Rat geben darf: Nimm Dir die ersten Wochen nach der AS nicht zu viel vor, frage nach Hilfe und Unterstützung und nimm sie auch an, und frage ggfs. nach einer Hebamme. Du weißt, dass Dir eine rechtlich gesehen zusteht? Und such nach kleinen positiven Inseln: Ich z.B. habe mir genau überlegt, welche Bücher mich gerade ablenken und habe mich mit entsprechender Literatur versorgt (mein Tolino hatte zum Glück noch ganz viele ungelesene ebook dank meines Mannes), bin viel an die frische Luft gegangen und ich habe mich nach ein paar Tagen, als ich merkte, es ging doch nicht so,wie ich es mir gewüncht hätte, krank schreiben lassen! Das empfehle ich dir auch auf alle Fälle. Melde Dich gerne, wie es Dir so geht.
            Bis später hoffentlich und sei lieb gedrückt!!
            Melissa

          • Avatar
            Alex sagte:

            Liebe Melissa, da hast du ja auch ganz schön was hinter dir. 🙁
            Ich hab den Zettel in der Klinik einfach unterschrieben… ich wollte gar nicht mehr großartig darübernachdenken,?das bringt ja eh nichts. Es muss nun mal gemacht werden.
            Da die Ärztin in der Klinik aber sehr nett war und einfühlsam, habe ich ein ganz gutes Gefühl ( so gut wie es einem bei so einer Sache gehen kann)
            Ich hab mich an meine Hebamme gewandt, die ich in der letzten ssw hatte. Aber sie ist leider total voll und betreut mich telefonisch ein bisschen. Sie hat mir globulis gegeben, aber die haben bisher nichts geholfen.
            Ich komme aus einem kleinen Dorf, da ist die Auswahl leider begrenzt, wenn man nicht ewig fahren möchte. Ich hab absolut keine Ahnung was da auf mich zukommt, ich bin erstmal nur froh, wenn es vorbei ist! 🙁
            Ich hab auch einen Sohn…. er wird im august 2 Jahre!
            Er kam ebenfalls per Kaiserschnitt zur Welt, allerdings geplant, weil ich ab der 31. Woche Blutungen hatte.
            Wir haben auch erst überlegt wegen einem 2. Kind… aber jetzt will ich es noch mehr. Ich weis man kann nichts erzwingen und ich bin auch nicht mehr so unbeschwert wie vorher… ich bin 37 Jahre und hatte Angst, dass es ewig dauert bis ich schwanger werden. Mit einer Fehlgeburt hätte ich nie im Leben gerechnet! Das passiert anderen aber doch nicht einem selbst.
            Ich Danke dir wirklich sehr für deine lieben und aufbauenden Worte!
            Ich bleib gerne im Kontakt wenn du das möchtest! Fühl dich gedrückt! Viele liebe Grüße

            Alex

          • Avatar
            Alex sagte:

            Das schlimmste ist, dass alles normal weiter gehen muss… jeder Tag ist einen neue Überwindung und man muss funktionieren!
            Da wo ich wohne sind so viele schwanger…. das macht es auch nicht leichter für einen selbst, aber es hilft nichts im Selbstmitleid zu zerfließen! Ich hoffe einfach nur nochmal auf eine Chance ein gesundes Kind zu bekommen, wie jede Frau, die so etwas miterleben muss.

          • Avatar
            lizzy641981 sagte:

            Liebe Alex, ich antworte jetzt auf Deine erste Mail, da ich zu den anderen nun auch keinen Antwort-Button finde: Schreibe mir doch bitte am besten direkt an meine private Adresse: (gelöscht)
            Ich denke, das wird einfacher. Du scheinst jetzt ja recht klar zu sein in Deiner Entscheidung und damit hast Du vermutlich schon viel gewonnen. Und Freitag ist ja “schon” bald, noch zwei Tage… Wir wohnen auch in einer kleinen Gemeinde, da sieht es ähnlich aus, kaum Ärzte, kaum Hebammen, und die, die es gibt, sind voll bis Oberkante…. Tja, und wenn ich in unsere Kita und nähere Umgebung gucke, trifft es mich ähnlich wie Dich: Überall Schwangerw, wobei ich nicht weiß, ob es gerade wirklich so viele sind oder ich einfach nur mehr darauf achte. Lass uns alles Weitere am besten “privat” schreiben,. Ich freue mich sehr auf Deine Nachricht. LG und Dir mögilchst ein paar ruhige Stunden!! Melissa

          • Avatar
            lizzy641981 sagte:

            Liebe Alex,
            ich habe bislang nichts mehr von Dir gehört und weiß ja, dass morgen jener Tag ist, welcher… Ich denke an Dich und hoffe, dass es Dir/Euch bald wieder gut gehen wird. Schreibe mir sehr gerne an meine private Email-Adresse, die ich Dir in der letzten Mail mitgeteilt habe! Alles Gute!!! LG Melissa

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      Lena sagte:

      Es ist der 2. Mai 2017. Ich habe gestern die erste Fruchthöhle und heute eine zweite in den Händen gehalten. Es ist mein 4. natürlicher Abbruch und wie es aussieht waren es Zwillinge Ich habe die winzigen Körperchen gefunden . Ich habe 3 gesunde Kinder aus nun 9 Schwangerschaften. Einmal wurde ausgeschabt…da kannte ich keine Alternative… einmal musste eine Eileiter-SW notoperiert werden. Klingt fast nach Routine. Wird es nicht. Es tut weh. Im Bauch… im Herzen…in der Seele. Alle diese kleinen Sterne…alle diese rosa Linien ohne Happy End. Ich habe Abschied genommen… ich habe es schon vor Tagen gespürt und geahnt. Es gab diesmal keine Diagnose. Nur 3 sehr positive Test und erstmal Abwarten. Mein Partner umsorgt mich und die Kinder, die gar nicht seine eigenen sind. Er fragt mich wie es mir geht und ih fühle mich mies, weil ich nicht sagen kann: Besser… danke. Ich weiß es braucht Zeit. Ich spüre die Tränen. Ich weiß es hat alles seinen Grund und Sinn. Und wer weiß… 2 gute Jahre oder 3 für eine letzte Chance bleiben ja noch.

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    • Avatar
      elisabeth sagte:

      Nach drei problemlosen Schwangerschaften verlor ich das vierte Kind in der 13. SSW durch eine Missed Abortion. Vermutlich war es aber nur bis zur 7. oder 8. SSW entwickelt. Es wurde sofort eine Ausschabung gemacht. Auf meine Trauer ging kaum jemand ein.
      Das war eine schlimme Erfahrung. Tröstlich, dass ich plötzlich von vielen Frauen im Bekanntenkreis erfuhr, dass sie auch schon eine oder gar mehrere Fehlgeburten hatten. Als ob ein Tabu gebrochen würde, darüber zu reden.

      Ein Jahr nach der Missed Abortion brachte ich ein einer Spontangeburt voll ausgetragene gesunde Zwilinge zur Welt – einen Junge und ein Mädchen. “Das ist ein Wunder”, sagte der Arzt.

      Das war und ist es!

      Das als Mutmacher für alle, die auch eine Fehlgeburt hatten.

      Antworten
  2. Avatar
    Vera sagte:

    Hallo,
    was ich anderen Frauen noch auf diesen steinigen Weg mitgeben will: Du bist nicht allein.
    Ich kenne unzählige Sternenmamas.

    Ganz liebe Grüße

    Vera

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  3. Avatar
    Dorothee sagte:

    Danke für den Bericht. So etwas zu lesen und zu merken, dass man nicht allein ist und auch noch wieder einmal zu trauern um unser Baby, dass zu früh gegangen ist…ich denke, das hilft.

    Das scheint übrigens ein toller Arzt zu sein! Er hat so auf deinen Körper vertraut, dass er es schaffen kann-toll.

    Antworten
  4. Avatar
    Ico Kouris sagte:

    Hallo Frau Friedrich
    Vielen Dank für diesen sehr informativen Block. Was spricht noch gegen die Ausschabung? Es gibt doch bestimmt noch weitere gesundheitlichen Vorteile den natürlichen Weg zu gehen. Schliesslich ist die Ausschabung eine kleine op und Operationen sind immer auch mit Risiken verbunden, auch wenn diese klein sind. Glücklicherweise hatte ich eine glückliche Schwangerschaft und eine gute Hausgeburt. Aber dennoch hat mich dieses Thema und diese Angst während der Schwangerschaft beschäftigt. Mit besten Grüßen

    Antworten
  5. Avatar
    Anna sagte:

    Liebe Jana,

    ich finde es ganz toll, dass du das veröffentlicht hast! Ich lese deinen (im übrigen spitzenmäßigen) Blog jetzt schon fast zwei Jahre und war schon ein paar Mal selbst kurz davor, dich wegen des Themas Fehlgeburt anzuschreiben. Habe mich dann aber doch nicht getraut, weil ich dachte, dass das Thema vielleicht zu vielen Angst machen könnte.
    Ich habe letztes Jahr im Juli auch eine missed abortion durchgemacht. Nach einem langen Jahr des Wartens hatte es endlich mit der Schwangerschaft geklappt. In der 8. SSW konnte ich auch schon das Herz des Babys schlagen sehen. Ich war so happy! In der 9. SSW hatte ich dann ein leichtes Ziehen im Bauch, das mich irgendwie beunruhigt hat. Ich bin dann zum Arzt mit der festen Überzeugung, dass alles ok ist. Nach längerem Suchen mit dem Ultraschall hat es mir dann den Boden unter den Füßen weggezogen als der Arzt mir sagte, dass es ihm sehr leid tue, dass da aber kein Herzschlag mehr zu sehen sei und dass das Baby auch nicht mehr gewachsen ist. Ich entschied mich dann für eine Ausschabung im Krankenhaus, weil für mich der Gedanke, das Baby weiterhin in mir zu tragen, nicht auszuhalten war. Ich wollte, dass die Schwangerschaftssymptome so schnell wie möglich verschwinden.
    Was dann kam waren die traurigsten Tage meines Lebens. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass der Verlust eines ungeborenen, noch nicht mal ein paar Zentimeter großen Babys so schmerzt! Glücklicherweise habe ich einen tollen Mann und tolle Freunde und Familie, die mir zugehört und mit mir gelitten haben. Wie ich feststellte, gab es in meinem Freundeskreis einige, die das gleiche Schicksal erlitten hatten, die sich aber nicht getraut hatten, darüber zu sprechen.
    Deshalb finde ich es auch so toll, dass du einen Bericht dazu veröffentlicht hast. Es gibt soooo viele denen das passiert und es sollte nicht solch ein Tabuthema sein! Den Frauen sollte bewusst sein, dass sie nicht allein mit demThema sind! Also vielen Dank für den Bericht!!

    Viele Grüße,
    Anna

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    Lene sagte:

    Was Halitha berichtet, habe ich viermal erlebt. Die ersten drei Mal war alles so früh (6. SSW) zu Ende, daß Ausschabung für mich überhaupt kein Thema war. Meine Gynäkologin war zwar nicht begeistert, hat meinen Wunsch aber akzeptiert.
    Danach wurde ich in die KiWu-Praxis überwiesen, und tatsächlich wurde ich im 2. Übungszyklus wieder schwanger. Alles sah gut aus, in der 8. Woche schlug das kleine Herz, und ich konnte mein Glück kaum fassen. Bei der ersten “normalen” Vorsorge bei meiner Gynäkologin zwei Wochen später hieß es dann plötzlich “Es tut mir sehr leid, aber ich kann keinen Herzschlag mehr feststellen.” Zur Sicherheit schickte sie mich wieder zur KiWu-Ärztin, die die Diagnose leider bestätigte.
    Als ich dann nach dem ersten Schock sagte, daß ich nicht ins Krankenhaus will, hat sie mir Mut gemacht und mich darin bestärkt, den natürlichen Verlauf abzuwarten. Eine Ausschabung hätte für mich bedeutet, daß man mir das Kind quasi mit Gewalt wegnimmt – das wollte ich auf keinen Fall…
    Eine Woche später begann die Blutung, nach vier Tagen kam dann nachts die eigentliche Fehlgeburt, mit mehreren Stunden Wehen und sehr starken Blutungen. Ich habe alles zuhause durchgestanden, unterstützt von meinem Mann, und ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst, daß die Blutung zu heftig werden könnte. Schlimm war es trotzdem, aber danach kam zumindest so etwas wie eine körperliche Erleichterung, daß es überstanden war.

    Auf Anraten der Ärztin hatte ich Gewebe aufgefangen, und wegen der Feiertage fuhren wir in die Klinik, um es dort untersuchen zu lassen und vielleicht den Grund zu erfahren, warum unser Kind nicht mehr lebte. Dort wurde ich ausführlich untersucht und kriegte dann genau wie Halitha einen strengen Vortrag gehalten, daß es unverantwortlich wäre… etc. etc. Ich hatte keinen Nerv, mit dem jungen Arzt zu diskutieren, und sagte ihm nur, daß ich wieder nach Hause wollte. Unnötig zu erwähnen, daß die erbetene Gewebeuntersuchung nur unvollständig durchgeführt wurde.

    Bei der Nachuntersuchung war auch bei mir noch Gewebe vorhanden, aber meine Gynäkologin verschrieb mir für einen Monat die Pille, und nach der nächsten Periode war alles in Ordnung.

    Seelisch hat es natürlich noch viel länger gedauert, das alles zu verarbeiten. Vor allem die vielen wohlmeinenden Kommentare auszuhalten war nicht leicht (“das klappt schon, wenn ihr euch erst entspannt – fahrt doch mal in den Urlaub…” und dergleichen mehr). Ich habe mich in den ersten Monaten danach sehr zurückgezogen und mich um mich gekümmert.

    Und nach mehreren Jahren Hoffen und Bangen durften wir jetzt ein unfaßbares Glück erfahren: vor drei Monaten kam unsere kleine Tochter gesund zur Welt. Mit Unterstützung mehrerer phantastischer Hebammen und des jungen Arztes, der damals so streng für die Ausschabung war. Und er hat uns toll unterstützt – so bleibt er auf jeden Fall in besserer Erinnerung als damals…

    Ich kann nur jeder Frau, die vor der Entscheidung “abwarten oder eingreifen” steht, raten: hör auf Dein Gefühl, vertrau Deinem Körper. Auch in schlimmen Zeiten schafft er mehr, als man manchmal glaubt.

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      Jessi sagte:

      Ich weiß gar nicht was ich so wirklich sagen soll! Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Außer, das ich ungewollt schwanger geworden bin. Ich habe eine kleine Tochter und einen wunderbaren mann an meiner Seite! Vor 4 Wochen habe ich erfahren das ich schwanger bin… am nächsten tag bin ich dann zu meiner FÄ um das alles abzuklären und ob das wirklich sein kann. Sie hat dann einen US gemacht und mir mitgeteilt, dass sie nichts sehen würde, außer extrem viel Flüssigkeit aber das ich mir keine Gedanken machen sollte und wir nach meinem Urlaub nochmal drauf schauen. In meinem Urlaub hatte ich die üblichen Symptome. Zwei tage vor Ende meines Urlaubes ging es mir dann auf einmal nicht mehr so gut. Seltsame Bauchschmerzen, kein brustziehen und auch keine Übelkeit mehr. Ich hatte am Freitag dann einen Termin und sie sagte, es würde ihr sehr leid tun aber da ist nichts zu sehen und das ist sehr ungewöhnlich. Sie sprach dann mit mir und erklärte mir wie so eine Ausschabung funktioniert. Ich muss dazu sagen,das ich an einer chronischen blutkrankheit leide und für mich nur diese Ausschabung in frage kommt. Jetzt, als ich mir diesen Blog und dieses kommentar, bin ich am überlegen ob ich es einfach riskiere und es von der Natur machen lasse. Hatte vorhin auch schon extrem starke Schmerzen und habe mich, gott sei dank wieder beruhigt. Im Moment weiß ich nicht wirklich weiter was ich machen soll. Habt ihr einen Ratschlag für mich?

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      Angi sagte:

      Liebe Lene,
      Hatte 2 Fehlgeburten in einem Jahr und noch keine Kinder. Bin leider auch schon 37. wie hast du das geschafft… immer weiter zu versuchen bis es endlich geklappt hat? War sogar in einer KiWu Klink aber bei den Tests kam nichts raus. Scheint alles ok zu sein. Trotzdem hab ich jetzt Angst es nochmals zu versuchen… bei mir gingen sie um die 7 & 8ssw. Hat man bei dir was gefunden und dann hats geklappt?

      Angi

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  7. Avatar
    Claudia sagte:

    Liebe Jana, liebe Halitha!
    Vielen Dank für diesen persönlichen, emotionalen Bericht! Er bringt mich zum Nachdenken… Als meine erste Schwangerschaft im Ultraschall festgestellt wurde, sah meine Frauenärztin zwei Fruchthöhlen. In einer war eine Anlage zu sehen, in der anderen nicht. “Wir schauen in einer Woche nochmal” sagte meine Ärztin. Drei Tage später bekam ich heftige Blutungen, es war Freitagnachmittag, in der Praxis keiner mehr da und so fuhren wir ins Krankenhaus. Ich habe nur geweint… Nach stundenlangem Warten zeigte uns die Gynäkologin endlich auf dem Ultraschall das schlagende Herzchen, eine zweite Fruchthöhle sah sie nicht. Ich war einfach nur glücklich, zum ersten Mal haben wir das Herz schlagen gesehen, alles wird gut. Ich war noch zwei Wochen krankgeschrieben, Diagnose: drohender Abort. Ich hatte Angst das Baby zu verlieren, dass ich vielleicht bereits eines verloren hatte wird mir erst jetzt klar. Meine Frage an dich Jana, bedeutet eine Fruchthöhle immer, dass auch ein Embryo darin ist (auch so winzig, dass er nicht im Ultraschall zu sehen ist)? Kommt es schneller zu einer Fehlgeburt, wenn sich ein zweiter Embryo eingenistet hat? Danke für deine Antwort!
    Herzliche Grüße,
    Claudia

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Claudia, dass bei einer Zwillingsanlage nur ein Zwilling die ersten Wochen überlebt, ist wohl relativ oft der Fall. Seit so früh schon so genaue Ultraschalle gemacht werden können, weiß man das. Aber auch früher hat man oft, in den Eihäuten eines vermeindlichen Einlings, Anzeichen für ein verstorbenes Geschwisterkind gefunden.
      Nein eine Fruchthöhle bedeutet auch nicht immer ein Baby. Manchmal kommt es zu Fehlanlagen, dann ist außer dem Dottersack nichts zu sehen. Ein sogenanntes “Windei”…
      Liebe Grüße,
      Jana

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  8. Avatar
    Lisa sagte:

    Wir haben uns für den Mittelweg entschieden: Die Einleitung einer kleiner Geburt im Krankenhaus und anschließende Ausschabung. Allerdings war ich auch etwas weiter und das Kind der 13. Woche entsprechend groß (Deshalb hat meine Ärztin mir vom “abwarten” abgeraten, obwohl sie diese Variante eigentlich sonst auch unterstützt). Für mich war es ok. Die Ärzte und Hebammen im Krankenhaus waren sehr nett und rücksichtsvoll und da es meine erste Geburt war, konnte ich mir auch nicht wirklich vorstellen, wie schmerzhaft es wird und war dann doch froh Schmerzmittel zu bekommen, vor allem in Kombination mit dem emotionalen Schmerz.
    Unser Kind wurde danach zusammen mit anderen Sternchen verabschiedet und bestattet. An dieser Feier können auch Eltern teilnehmen, deren Kind zu klein dafür war oder sich schon früher verabschiedet hat. Ich fand es sehr schön und einen würdevollen Abschied für die kleinen Leben.
    Ansonsten versuche ich auch ganz bewusste Erinnerungen zu schaffen und Abschied zu nehmen: Es gibt eine Erinnerungskiste, Zeichnungen, eine Kerze. So lässt es sich auch in den weiteren Alltag integrieren.

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  9. Avatar
    Sonnenblume79 sagte:

    Hallo,
    ich finde es auch toll, dass hier auch darüber geschrieben wird, dass nicht immer alles gut geht. Ich habe am 8.11.14 meinen Sohn Finn völlig unerwartet in der 39.SSW verloren. Daich schon zwei gesunde Söhne habe, hatte ich nie damit gerechnet, dass so etwas möglich ist. Erst viel zu spät (manchmal vielleicht gut, aber ich war völlig unvorbereitet) erfährt man, dass es nicht mal soo selten vorkommt. Ich bin jetzt wieder mit unserem 4.Kind in der 15.SSW (das hoffe ich zumindest, da ich mir momentan leider bei gar nichts mehr sicher bin) schwanger. Die Angst,dass etwas nicht stimmt erwischt mich spätestens alle 2 Wochen. Dementsprechend sitze ich völlig verängstigt bei jedem Termin im Wartezimmer. Ich hoffe es wird besser, wenn ich das Kleine irgendwann spüre. Vielleicht hat ja jemand von euch hier eine Idee, wie man mit dieser Angst leben kann, die mich wahrscheinlich/ hoffentlich bis zum ersten Schrei verfolgen wird.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Sonnenblume79,
      das tut mir wirklich unglaublich leid für Dich!
      Ein Rezept habe ich da leider auch nicht. Vielleicht ein bisschen Verdrängen, ein bisschen Hoffen und dir sagen, dass aus deinem großartigem Körper ja schon zwei gesunde Kinder hervorgegangen sind – er also weiß wie es geht und es sicher wieder schaffen wird!?
      Aber ich kann deine Angst und Verunsicherung total nachvollziehen.
      Ich wünsche dir alles, alles Gute für diese Schwangerschaft und Geburt!
      LG
      Jana

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  10. Avatar
    Tanja sagte:

    Hallo,
    in meiner ersten Schwangerschaft verlor ich (vermutlich in der 9. Woche) einen Zwilling. Obwohl ich bis zu dem Verlust gar nichts von dem Zwilling wusste, traf es mich wie ein Schlag. Das Kleine mumifzierte. Der Rest der Schwangerschaft war von der Sorge getragen, dass mit dem anderen Kind auch etwas sein könnte.
    In meiner zweiten Schwangerschaft hatte ich in der 7. Woche von einem auf den anderen Tag keine Schwangerschaftssymptome mehr und ganz leichte Blutungen. Ich musste zu einem Vertretungsarzt, da Weihnachtsferien waren. Dieser war so rührend und appellierte sofort an mich, dass mein Körper das regeln würden, ich nicht verzweifeln solle, wir unseren Kinderwunsch nicht aufgeben dürften. Mein Körper reagierte sehr schnell. Die Kontrolle eine Woche später ergab nichts Auffälliges mehr. Seelisch ging es mir lange nicht gut. Meine dritte Schwangerschaft (zwei Zyklen nach dem Abort, die empfohlene “Wartezeit” meiner Ärztin wissentlich ignorierend “Nur wenn mein Körper bereit ist, wird er eine Schwangerschaft zulassen”) habe ich erst nach 10 Wochen als solche angesehen- reiner Selbstschutz wahrscheinlich! Aus ihr ging unser zweiter Bub hervor.
    Manchmal (z.B. wenn unser Großer, der noch nichts davon weiß, dass er ein Zwilling war, sich wünscht, dass der Kleine sein Zwillingsbruder sei) kommen die “was-wäre-wenn-Gedanken” und eine gewisse Traurigkeit, diese Kinder nicht kennengelernt zu haben, aber dann hilft mir ein Gedane total: “Wir haben zwei Sterne geschenkt, um Sonne und Mond (so gegenteilig, aber doch zusammenwirkend empfinden wir unsere Kinder) zu bekommen”.

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  11. Avatar
    Julia sagte:

    Danke für diesen Bericht! Mögen ihn viele, viele Frauen lesen! Und am besten auch viele Ärzte!

    Hätte ich das doch vor anderthalb Jahren gelesen! Dann wäre mir vielleicht einiges erspart geblieben.
    Ich wusste nämlich nicht, dass es einen anderen Weg als die Curettage gibt! Meine Ärztin hat das nie erwähnt. Also hatte ich die Ausschabung und vielleicht war das der Grund für die starke Blutung nach der Geburt meiner Tochter. Vielleicht ist durch diesen kleinen Eingriff die Vernarbung entstanden, die mich fast das Leben gekostet hätte…

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      • Avatar
        Tine sagte:

        Liebe Jana, ich danke Dir für Deinen Bericht. Ich hatte bereits im Jahr 2014 eine Fehlgeburt, die per Ausschabung und schlimmen Schmerzen über zwei Wochen endete. Nun war ich wieder schwanger, wieder Windei. Dieses Mal ging die Blutung von alleine los. Bei Untersuchung wurde festgestellt, dass nicht alles abgegangen sei. Mein Arzt drängte mich zum Ausschabungstermin. Zum Termin bin ich hingegangen, aber dank Deines Artikels habe ich nichts machen lassen. Ich habe mit dem Arzt diskutiert, wie unvernünftig ich sei und das natürlich Infektionen kommen können. Ich habe stattdessen nach den Tabletten Cytotec verlangt. Beim letzten Mal funktionierten diese nicht. Dieses Mal auch nicht, aber zwei Schleimstücke kamen raus und offenbar war es genug. Bei der heutigen Untersuchungen sagte der Arzt, es sieht sehr gut aus. Kommen Sie Mitte Januar nochmal zur Untersuchung. Ich danke Dir für Deinen Artikel. Er hat mir mit und Zuversicht gegeben, auf meine Eingebung zu hören und auf gar keinen Fall eine Ausschabung durchführen zu lassen. Für mich war es der richtige Weg. Danke.

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  12. Avatar
    Naemi sagte:

    Ich hatte einen ganz frühen Abgang in der 6. oder 7. Ssw, den ich nur als solchen bemerkt habe, weil ich ganz ungeduldig ganz früh getestet hatte. Ein halbes Jahr später habe ich erneut positiv getestet und konnte durch ungünstige Urlaubstermine (versetzt zu denen meiner FA) erst in der 11.Ssw zum Ultraschall. Dort haben mein Mann und ich dann kein Herzchen schlagen sehen, sondern stattdessen nur eine leere Fruchthöhle. Eine Woche später bin ich zur Ausschabung, was in meinem Fall zumindest den positiven Effekt hatte, dass ich auf Leidensgenossinnen gestoßen bin und sich die Gespräche untereinander in der Tagesklinik von Trauer hin zu Hoffnung und zu einer positiven Sicht auf die Zukunft entwickelten. Mir hat auch unglaublich geholfen, dass ich es einfach gar nicht zum Tabuthema gemacht habe, sondern von Anfang an offen darüber geredet habe und redend verarbeitet habe. Zudem haben mein Mann und ich schon vor der zweiten Schwangerschaft beschlossen, dass wir uns keinen Stress machen und es entweder stressfrei klappt, oder eben nicht. Ca. eineinhalb Jahre nach der Ausschabung hat es dann wieder geklappt und ich bin mittlerweile mit meinem Wirbelwind im Bauch in der 34. Ssw angekommen. Auch diesmal habe, sobald ich von der Schwangerschaft wusste, offen über meine Ängste und Hoffnungen gesprochen, was viele nicht nachvollziehen konnten, weil man doch mind. bis zur 12.Ssw warten würde etc. Meine Meinung dazu lautet jedoch: wenn es schief geht, habe ich sowieso großen Redebedarf, warum soll ich dann vorher noch niemandem etwas verraten? Ich habe ja sonst im Falle eines Falles niemandem außer meinem Mann, mit dem ich reden kann. Mittlerweile finden es viele meiner Freundinnen gut, dass ich so offen über das Thema spreche, da sie dadurch wissen, mit wem sie sprechen können, sollten sie einmal zu den 30% gehören.

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  13. Avatar
    Susanne sagte:

    Hallo Jana,
    ich finde es wichtig, dass auch über diese Möglichkeit gesprochen wird. Ich hatte schon 5 Fehlgeburten. Meine 1. Schwangerschaft endete mit Blutungen in der 8. Woche. Einen Tag vorher hatten wir schon das Herzchen schlagen sehen. Ich war damals sehr traurig und verzweifelt. In meiner 2. Schwangerschaft verlief alles normal. In der 20. Woche bin ich mit Tränen zum Ultraschall. Ich hatte plötzlich Angst dass mit meinem Kind etwas nicht stimmt. Das Herzchen schlug tatsächlich nicht mehr. Die Geburt wurde dann eingeleitet und ich habe mehr oder weniger ohne Begleitung (mein Mann war bei mir und hin und wieder hat jemand nach mir geschaut) den Großteil der Wehen verbracht. Irgendwann habe ich mich trotz meiner Angst vor Nadeln zu einer schmerzlinderden Infusion entschlosssen. Daraufhin wurde ich dann endlich in den Kreissaal gebracht und hier liebevoll von den Hebammen begleitet, bis mein Sohn Sven still zur Welt kam. Danach musste ich noch zur Ausschabung. Im OP hat kaum einer mit mir gesprochen. Das war wirklich traumatisch. Bald darauf wurde ich wieder schwanger und habe 3 Wochen zu früh meinen gesunden zauberhaften Sohn, Lars, zur Welt gebracht. Ich habe davon kurz unter dem Thema normale Geburt berichtet. Es war eine BEL Geburt. Das diese kein Kaiserschnitt wurde hab ich meiner Hebamme zu verdanken 🙂
    Wir wünschen uns noch ein zweites Kind. Als Lars ca. 1,5 war, wurde ich wieder schwanger. In der 8. Woche wieder ein spontaner Abgang. Ich kannte dieses Gefühl nun schon und kam relativ gut zurecht. Die nächste Schwangerschaft (meine 5.) war auch nicht glücklich. In der 8. SSW war im Ultraschall kein Herzschlag zu sehen. Ich hab meine Ärztin gefragt ob ich abwarten darf. Sie sagte dass ich das natürlich könne. Zwischen Weihnachten und Neujahr ging dann meine kleien Geburt in der 13. SSW los. Ich durfte meien Ärztin jederzeit zu hause anrufen. Sie hat mich über Telefon beruhigt, weil ich soviel Blut verloren hab. In Begleitung meiner tapferen kleinen Schwester, die noch kein Kind hat, habe ich die Wehen und die Geburt gut geschafft. Für mich war das der richige Weg. Ich hatte Zeit mich zu verabschieden. Außerdem war meine Angst vor dem Krankenhaus groß. Bei mir war alles gut abgeblutet und meine Ärztin meinte, ich und mein Körper hätten das toll gemacht. Kurz darauf war ich wieder schwanger. Ich bin erst in der 10. Woche zum Ultraschall. Falls wieder nicht alles in Ordnung sein sollte, wollte ich nicht mehr soviele Wochen warten müssen. Es gab leider wieder keinen Herzschlag. Diesmal hat mir meine Ärztin zu einer Ausschabung geraten. Sie meinte ich hätte jetzt nicht mehr soviel Kraft. Sie hatte wohl recht. Beim Vorgespräch im Krankenhaus war ich noch nicht sicher wie ich entscheiden würde. Ich wurde dort sehr zur OP gedrängt. Entschieden habe ich mich aber selbst dafür. Dieses Mal wurde ich im OP viel besser betreut, sodass es nicht so traumatisch war. Vor ein paar Tagen waren mein Mann und ich dann bei einer Abortsprechstunde. Vielleicht können wir herausfinden warum wir soviele Kinder verlieren. Dort habe ich mich sehr abgefertigt gefühlt. Wir werden diesen Weg jedoch weiter gehen, da mein Kinderwunsch sehr groß ist. Ich habe aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben noch einmal auf natürlichem Weg ein Kind geschenkt zu bekommen… Ich wünsche allen Frauen die Fehlgeburten erleben müssen, viel Kraft ihren eigenen Weg zu gehen und hoffe, dass sie auch so eine großartige Ärztin an ihrer Seite haben wie ich!

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Susanne, da hast du ja schon einiges durch.
      Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Dieses “nicht sprechen” vor der OP kann ich gar nicht nachvollziehen. Woher kommt das nur…?
      Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft für euren weiteren Weg!
      LG Jana

      Antworten
  14. Avatar
    Yvonne sagte:

    Ich bin vor ein paar Jahren wegen Schmierblutungen in der 9. SSW ins Krankenhaus gegangen. Dort wurde mir dann gesagt, dass die Blutung nicht das Problem ist, allerdings konnte die Aerztin kein Herzschlag mehr finden (der zwei Wochen vorher da war). Mein Baby hatte in der 6. SSW aufgehoert zu wachsen. Ich war natuerlich am Boden zerstoert, fand aber die Vorstellung einer Ausschabung so schrecklich… Zum Glueck haben wir damals nicht in Deutschland gelebt und ich war nur auf der Durchreise. Waehrend mir die Aerztin in einem Berliner Krankenhaus “aufgrund ihrer 15jaehrigen Berufserfahrung garantieren konnte”, dass bei einer “so weit fortgeschrittenen Schwangerschaft” die Blutungen nicht von alleine einsetzen wuerden und ich mir Horrorgeschichten von Entzuendungen und schweren Blutungen anhoeren musste, wurde mir im Ausland von einem Arzt (Israel) und einer Hebamme (USA) gesagt, dass Abwarten ueberhaupt kein Problem sei. Vor ein paar Jahren gab es eine Studie “Management von spontanen Fehlgeburten im ersten Trimenon: Zuwartendes Verhalten versus Abortkürettage – Neue Kriterien zur Patientenselektion”, in der festgestellt wurde, dass nach zwei Monaten bei 80% der Frauen mit verhaltenem Abort Blutungen eingetreten sind. Bei mir hat es damals etwas laenger als zwei Monate gedauert und ich bin froh, dass ich gewartet habe. Ich hatte die Zeit, mich von meinem Baby und meiner Schwangerschaft zu verabschieden und habe mir eine OP erspart, die immer mit RIsiken verbunden ist. Ich habe dann noch abgewartet, bis ich einmal meine Tage hatte, um sicher zu sein, dass alles raus ist und dann einen Termin bei einer Hebamme gemacht. Dort wurde mir dann noch mal bestaetigt, dass ich, wenn ich Blutungen hatte (und meine Tage) ich mir keine Sorgen machen muss, dass noch was drin gelieben ist. Einen Monat spaeter war ich mit Zwillingen schwanger.
    Die Zeit des Wartens war damals sehr schwer. Zum Einen war da die Trauer um mein Kind, aber viel schlimmer fand ich die Angst, dass es schief geht. Im Nachhinein finde ich es einfach unglaublich, dass Aerzte erzaehlen, dass eine Ausschabung unumgaenglich sei. Es ist einfach gelogen. Wie oben bereits geschrieben – wenn dem so waere, waere die Menschheit laengst ausgestorben.
    Was neben den uebrlichen Risiken einer Operation gegen eine Ausschabung spricht? Das Asherman Syndrom!

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Das ist wirklich unglaublich! –

      Ja, Verwachsungen können tatsächlich auch ein Problem werden. Darauf bin ich oben gar nicht weiter eingegangen. Aber du hast natürlich Recht.

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  15. Avatar
    Stefanie sagte:

    Liebe Jana,
    Ich finde es toll, dass du über Fehlgeburt einen Artikel geschrieben hast. Ich hatte letztes Jahr ebenfalls eine FG in der 12 SSW. Ich war eine Woche davor mit Schmierblutungen bei meiner Frauenärztin und die hatte festgestellt, dass das Kind schon seit der ca. 8 SSW nicht mehr lebt. Sie hat mich wieder nach Hause geschickt und gemeint, dass sie abwarten würde, bis es von alleine geht. Nur wenn ich stärkere Blutungen als die Regelblutung bekomme, soll ich sofort ins Krankenhaus. Genau eine Woche später hatte ich realisiert, dass das Kind in mir nicht mehr lebt und hatte mich eine halbe Nacht lang von dem Kind verabschiedet. Am nächsten Abend bekam ich Bauchkrämpfe und dann kam auch schon die Fruchtblase. Da ich mich von dem Kind verabschiedet hatte, war das in dem Moment gar nicht mehr schlimm und die Fruchtblase habe ich bei uns im Garten vergraben – schließlich ist sie ein Teil von meinem Leben und die Fehlgeburt wird immer dazu gehören.
    Vor ein paar Wochen kam unser zweites Kind auf die Welt und die Fehlgeburt und die schlimmen Tage die ich hatte sind so gut wie vergessen. Ich bin total dankbar, dass meine Frauenärztin mich damals nach Hause geschickt hat und wünsche allen Frauen, die eine Fehlgeburt erleben (müssen) viel Kraft!! Und Ärzte, die die richtige Entscheidung treffen.

    Antworten
  16. Avatar
    Britta sagte:

    Schön das dieses thema aufgegriffen wird ich habe sechs fehlgeburten in folge gehabt die letzte hat mich selbst fast das leben gekostet es war eine Eileiterschwangerschaft und die bemerkte ich erst als der eileiter geplatzt ist. Mein Gynäkologe war einfach super er bot mir an nach ende der sprechzeit zu kommen wenn ich reden möchte ich dachte ich würde nie kinder haben bei jeder Schwangerschaft gab es einen Herzschlag ausser bei der letzten die bemerkte ich ja nicht und bei der nächsten untersuchung war alles vorbei zweimal musste ich ins krankenhaus zur Ausschabung dreimal sagte mein arzt ich brauch nicht das geht von allein und bei der letzten musste ich notoperiert werden ich war innerlich leer und hoffnungslos mein damaliger partner hat mich mit allem allein gelassen ich gab mich sehr emotionslos wenn ich heute drüber nachdenke muss ich herzlos gewirkt haben ich habe freunde getröstet die weinten weil ich wieder ein kind verloren habe ich sagte immer das nächste mal klappt es aber innerlich hat es mich zerrissen ich habe meinen sternchen briefe geschrieben und sie mit einem ballon zu den sternen fliegen lassen ich hatte keine hoffnung mehr ich lernte einen netten Menschen kennen der mir halt gab trotz Verhütung wurde ich schnell wieder schwanger ich hatte angst aber ds war die erste Schwangerschaft wo mir mein arzt gratuliert hat aber die schwangerschaft war nicht schön sie war von unermesslicher angst begleitet ich musste sehr oft zur kontrolle absolute risikoschwangerschaft dann kam die diagnose gebärmutterhalsinsuffiziens ich bekam eine cerclage aber das half nichts ich musste ins krankenhaus und im bett bleiben sieben wochen dann musste meine tochter elf wochen zu früh geholt werden weil sie unterversorgt war mein mutterkuchen war zu mikrig und gab nix mehr her die Ärztin sah meine angst und sagte mir zur Erklärung das wenn man mutterkuchen kaufen könne hätte ich das montagsmodell erwischt aber wenn meine maus in mir nicht mehr gut genug versorgt ist sei das nicht schlimm denn dafür würden dann wir alle sorgen das es ihr an nichts fehlt ich war voller Hoffnung aber in dieser nacht musste ich im Kreißsaal schlafen weil die herztöne uberwacht wurden ob es ihr gut ging in der nacht hat meine Tochter quasi einem anderen frühchen das in dieser nacht geholt wurde das leben gerettet (sagte die ärztin) denn die musste kommen weil man sorge wegen der herztöne hatte aber das war falscher alarm aber bei der mutter des anderen Babys löste sich der mutterkuchen und da die Ärztin schon da war konnte sofort gehandelt werden es war höchste zeit aber am nächsten abend musste mein kind geholt werden es ging nicht mehr anders aber sie ist heute fünf und wohlauf und ihre schwester die zwei jhre später kam das war eine normale schwangerschaft mit hier und da mal schmerzen ziehen kugelbauch und dem wunsch so jetzt kannst du kommen ich kann nicht mehr aber sie wollte nicht auch sie wurde dann in der 41 woche geholt gesund und munter was jedoch die Ärzte (und ich war bei vielen fur etliche Untersuchungen wegen der vielen fehlgeburten aber es war alles in ordnung bei mir und dem vater) und mich verwunderte ich hatte nie schmerzen oder wehen ich bekam blutungen und dann war es vorbei und wehen bekam ich bei meiner letzten geburt noch nicht mal nach den wehenmittelchen die ich bekam ich bin froh das ich nie die hoffnung aufgab denn mein herzenswunsch waren kinder heute habe ich acht kinder sechs sternenkinder und zwei zum knuddeln und kuscheln und anfassen zwischendur h malen meine Mädchen und ich bilder fur die geschwister die wieder oben im himmel im grossen teich auf einem seerosenblatt sitzen und spielen und die binden wir an ballons und schicken die zu ihnen aber egal wann egal wo egal wie weit man war ein kind zu verlieren ist schwer es kann dich zerstören wenn man verpasst den weg zuruck zu nehmen aber viele verstehen das nicht können es einfach nicht verstehen

    Antworten
  17. Avatar
    Christine sagte:

    Liebe Jana,
    Danke für Deinen tollen blog, der mich durch meine letzte Schwangerschaft toll begleitet hat!
    Auch ich hatte eine “kleine Geburt”. Nach einer ganz unkomplizierten Schwangerschaft (auch wenn es 3 Jahre gedauert hat, bis ich schwanger wurde) und der Geburt meiner Tochter im April 2012 wurde 1,5 Jahre später in meiner 2. Schwangerschaft in der 8.ssw zunächst ein Herzton festgestellt. Alles schien bestens, allerding überkam mich (nur) ein ungutes Gefühl Mitte der 11.ssw, so als habe ich den “Kontakt” zu meinem Kind verloren. Ich machte für den nächsten Tag einen Termin beim Arzt aus und mir war auf dem Hinweg schon klar, was der Arzt mir bestätigte: es war kein Herzton mehr zu erkennen.
    Wir war gefasst, aber auch unendlich traurig. Er schrieb mir eine Überweisung zur Ausschabung, nannte mir auch die Möglichkeit abzuwarten, riet mir davon aber persönlich ab. Ich selber konnte das Gefühl nicht ertragen, ein totes Kind in mir zu tragen und ging mit der Absicht eine Ausschabung vornehmen zu lassen in den 3.Orden in München.
    Der Oberarzt, den ich persönlich jetzt nicht als so sympathisch empfand, schaute mich komisch an, weil er mir eigentlich empfiel, eine Tablette – Cytotec – zu nehmen und damit den natürlichen Abgang in die Gänge zu bringen. Ich konnte mir das in dem Moment nicht vorstellen.
    Also verbleiben wir, dass ich eine dieser Tabletten einnehme und abwarte bis die Blutung eintritt, damit so die Ausscharbung etwas vereinfacht vorgenommen werden könne.
    Ich wurde aufgenommen im Krankenhaus. Nach 5 Stunden setzten heftigste Blutungen ein – Schmerzen hatte ich keine. Schmerzmittel wurden mir angeboten, die ich aber nicht benötigte. Von da an wurde ich von jungen Assistenzärztinnen bestens begleitet. Mir wurde gesagt, dass die Blutungen schon so stark seien, dass eine Ausschabung vielleicht gar nicht mehr nötig sei.
    Von dem Moment an hab ich gemerkt, dass dies gerade mein richtiger Weg ist und ich die Ausschabung gar nicht mehr wollte. Es war eine emotionsreiche heftige Nacht, die folgte und in der ich das Kind verlor. Am nächsten Nachmittag wurde ich entlassen. Die Blutungen hielten noch 2 Wochen an. Ich der Zeit ging ich alle paar Tage zum Arzt. Ich musste auf mich aufpassen, dass ich kein Fieber und keine starken Schmerzen bekam. Dies alles blieb aus. Der hcG Wert sank. Alles abgeblutet war erst nach der nächsten Regelblutung.
    Mein Arzt sagte mir, dass er von mir gelernt habe und seinen zukünftigen Patientinnen auch immer diesen Weg als Möglichkeit nahe legen wolle.
    Ich bin 3 Monate später wieder schwanger geworden und habe inzwischen einen gesunden Jungen.
    Für mich war es der richtige Weg und ich bin im NAchhinein froh etwas dahineingedrängt worden zu sein.
    Alles gute weiterhin für Deinen blog
    Christine

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Christine,
      vielen Dank für Deine Geschichte! Diesen Kompromiss: erst mal in Gang setzen und dann mal sehen – finde ich ziemlich gut.
      Dir und Deiner Familie auch alles Liebe!
      Jana

      Antworten
  18. Avatar
    Britta sagte:

    Liebe Halitha,
    Vielen Dank, dass Du dieses Erlebnis mit uns teilst! Es hat mich sehr berührt, Deine Geschichte, Deine Gefühle, von Deinem Weg zu lesen. Dankbar bin ich auch für Frauenärzte wie Deinen, die soviel Vertrauen in den Körper einer Frau haben.
    Herzliche Grüße, Britta

    Antworten
  19. Avatar
    Lofaja sagte:

    Danke für den Text.
    Fände es ggf. gut, wenn es einen zweiten gäbe mit “Begleitungs”-Tips, also wer helfen kann.
    Hier hat mir meine Hebamme aus der Ferne geholfen mit Tips zu austreibenden Tees und hochdosiertem Vitamin C.
    Auch die Osteopathin hat Wunder gewirkt, hat dem Körper den Heilungsprozess erleichtert.
    Und ein vernünftiger Gyn im Hintergrund, der gemonitort hat (v.a. hcg-Wert) ohne Panik zu machen, hat ein Übriges getan.

    Für einige, wenn nicht gar viele von uns, ist der natürliche Abgang der gute Weg.

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  20. Avatar
    Antonia sagte:

    Liebe Jana,

    vielen Dank für diesen Beitrag. Ja, es tut weh darüber zu lesen, aber es tut auch gut. Ich selber habe drei Sternenkinder, davon ein Vanishing Twin (mit seinem Geschwisterchen bin ich Gott sei Dank jetzt in der 21. SSW) und zwei Windeier. Meine erste kleine Geburt – danke für diesen schönen Begriff – habe ich ganz ähnlich erlebt wie oben beschrieben. Ich wollte mich von meinem Baby verabschieden (ja, es ist egal wie weit man ist und ob da ein Embryo war, man geht immer mit einem Baby schwanger) und der Natur ihren Lauf lassen. Die Zeit des Wartens, die verrückten Gedanken und “dummen” Hoffnungen, die Überraschung richtige Wehen zu haben, der Schreck wie viel Blut da kommt, die Verwunderung bei großeren Gewebestücken ein bisschen mit schieben zu müssen, damit sie geboren werden, die Leere danach und auch die Wut, die Trauer und Enttäuschung, dass doch ein Rest geblieben ist – all das kenne ich aus eigener Erfahrung. Leider bin ich, trotz eines ähnlich guten und verständnisvollen Arztes, nicht um eine Ausschabung herum gekommen. Dennoch war ich froh mich für eine natürlich Geburt entschieden zu haben. Nicht die Ärzte haben mein Kind getötet, die Natur hat es zu sich genommen. So schlimm es auch war, war diese Entscheidung für mich so gut und richtig, dass ich nicht einen einzigen Tag krank geschrieben war und dies auch nicht wollte. Ich habe getrauert, aber ich habe ich mich auch stark gefühlt.

    Beim zweiten Windei habe ich mich anders entschieden. Ich hatte keine Geduld mehr, weil wir schon mehrere Jahre versuchten ein Kind zu bekommen. Ich habe mich für eine Ausschabung entschieden um möglichst schnell nach vorne schauen zu können. Doch auch für mein zweites Kind gibt es Andenken in einer kleinen hübschen Schachtel.

    Nun bin ich wieder schwanger. Ein Kind lebt und strampelt in mir und sein Geschwisterchen hat die Natur wieder zu sich genommen, obwohl das kleine Herzchen schon geschlagen hat. Dieser Abschied war noch schwerer, denn es kam zur Trauer noch ein schlechtes Gewissen gegenüber dem lebenden Kind hinzu – ich sollte mich doch lieber über das kleine lebende Wunder freuen. Es hat viele Wochen gedauert, bis ich wirklich begriffen hatte, dass ich “nur” ein Baby bekommen werde, obwohl alles für die Zwillinge vorbereitet war.

    Doch am wichtigsten ist, all diese Kinder haben existiert. Ich weiß es. Es gibt Andenken. Sie haben Namen (wenn auch phantasievolle). In meinem Mutterpass steht die dritte Schwangerschaft, eine Zwillingsschwangerschaft. Wenn im Herbst unser Kind zur Welt kommt, sind wir dann eigentlich schon eine Großfamilie.

    Vielleicht wird am Ende doch irgendwie immer alles gut. Man weiß nur zwischendurch noch nicht, dass es noch nicht zu Ende ist.

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  21. Avatar
    Bianca sagte:

    Liebe Jana,
    Ich habe schon lange nicht mehr in deinem Blog gelesen… und durch Zufall in dem Newsletter von diesem Beitrag gelesen. Es hat mich wieder sehr traurig gemacht, das zu lesen. Da kommen mir wieder die Tränen. Es ist wirklich verdammt schwer eine Fehlgeburt zu erleben und dabei ist es ohne Bedeutung, ob es nun natürlich abgeht oder durch die OP rausgeholt wird. Es ist emotional schwer, ein Weg aus Blut und Tränen, egal wie.
    Du weißt ja, dass ich zweimal die Curettage machen lassen musste. Die Ärzte haben mir da auch keine Wahl gelassen in “deinem” Krankenhaus, ein drittes Mal würde ich mich aber mit Sicherheit wehren. Natürlich hoffe ich, dass es kein drittes Mal gibt. Aber ich hatte auch gehofft, dass es kein zweites Mal geben würde.
    Wochenlang abzuwarten könnte ich wohlmöglich auch nicht gut aushalten. Aber es gibt auch noch die Alternative quasi die Wehen einzuleiten, wie,mir später noch eine andere Gynäkologin sagte. Jedoch hängt es eben auch vom Krankenhaus bzw Arzt ab.
    Man darf einfach nicht aufgeben, wenn man sich ein Kind wünscht. Fehlgeburten gehören zum Eltern werden dazu. Dennoch bleibt meine größte Angst, dass es nie mehr gut gehen könnte, vielleicht noch mehr Fehlgeburten ohne letztendlich die “Belohnung ” einer Lebendgeburt und dem Gefühl, dass sich die Geduld und die Hoffnung und das Durchhaltevermögen in irgendeiner Hinsicht doch gelohnt haben.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Bianca, ich habe beim Schreiben auch viel an dich gedacht.
      Ich drücke Dich und hoffe auch sehr, dass ich Dich noch mal in einem glücklicherem Moment betreuen darf.
      Alles Liebe!
      Jana

      Antworten
  22. Avatar
    Sandra sagte:

    Ein wunderbarer Bericht – mir kamen beim Lesen sofort die Tränen.
    Was für eine mutige Frau mit toller FA und Hebammenunterstützung.
    Wünschte ich hätte einen solchen Bericht vor 3.5 Jahren bereits gelesen.
    Habe 2011 ähnliches erlebt und wurde vom FA als auch dem zur Kontrolle herangezogenen KKHS unter Androhung von Horrorszenarien wie Entzündung, Sepsis, Gebärmutterverlust wehement zur Ausschabung gedrängt, welche ich am Ende (nach gut 3 Wochen Zögern v.a. deshalb über mich ergehen lassen habe weil ich zurück ins “normale”Alltagsleben wollte/musste (war Zwischenzeitlich Krankgeschrieben und hatte Angst vor dem Unverständnis meines AG). 5 Tage nach der OP – nach einem Tag wieder auf der Arbeit – bin ich mit Kreislaufkollaps zusammengebrochen (Samstags) und die Notaufnahme der Uniklinik stellte (angeblich?) sich entzündende Gewebereste festgestellt => 2. Ausschabung. 11Uhr in der Notaufnahme, 18:00 Zweite OP dazwischen weder Essen noch Trinken dürfen, was das Ganze noch verschlimmerte. Am besten war der Kommentar meiner FA als ich am folgenden Montag auf Anweisung der Klinik zu ihr bin um mir Antibiotika verschreiben zu lassen – es war 8 Uhr, sie hatte den OP Bericht noch nicht erhalten – O-Ton zu dem Geschilterten “DAS KANN NICHT SEIN” – Kämpfe bis heute mit dem Erlebten – es dauerte danach gute zwei Jahre wieder schwanger zu werden. Seit Oktober 2015 bin ich Mutter eines wunderbaren Sohnes und versuche die Vergangenheit endlich zu vergessen…

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  23. Avatar
    Heike sagte:

    Hallo!
    Ich hatte vor uber vier Jahren nicht den Mut und nicht das Wissen um mein Baby alleine gehen zu lassen. Schade! Es kam leider zu einer Ausschabung in der 11. Ssw. Es war eine traumatische Erfahrung für mich. Die Ausschabung an sich bekommt man ja nicht mit, dank vollnarkose, aber das davor und das danach. Ich denke wenn ich bzw mein Körper es selber gemacht hätte, hätte ich nicht so lange gebraucht um damit klar zu kommen. Danach habe ich zwei gesunde Kinder bekommen, aber vergessen kann man das nie und vermissen tue ich dieses “kleine Wesen” jeden Tag.

    Antworten
  24. Avatar
    Gudrun sagte:

    Liebe Jana,
    vielen Dank für diesen Artikel. Ich bin durch Zufall auf deinem Blog gelandet und stöberte ein wenig darin herum. In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich in der 7. Woche auch eine missed abortion. Bis zu dem Zeitpunkt war es mir nicht bewußt das soviele Frauen davon betroffen sind.
    Ich wurde von meinem Frauenarzt in die Klinik geschickt zur Abklärung und dort wurde von Morgens “alles ist gut” bis zu dem nachmittaglichen Anruf “kommen Sie Morgen zur Untersuchung für die Ausschabung” mal schnell meine Hoffnungen und Träume zerstört. Der Termin in der Klinik war einfach nur furchtbar, für die Ärzte war ich einfach nur eine Nummer – wieder eine Ausschabung – aber für mich das kleine Wesen in meinem Bauch real und nicht einfach ein Punkt zum abhaken. Das schlimmste war der Druck der auf mich ausgeübt wurde, so wurde erstmal ohne Absprache ein Termin am darauffolgenden Montag festgelegt, um dann spontan auf gleich dableiben umzusatteln. Ich habe mich geweigert da zu bleiben. Aber die Fragen ob das sein muß wurde einfach nur abgeschmettert. Wahrscheinlich hätte ich die Ausschabung so oder so machen lassen, aber warum kann einem nicht die Zeit gelassen werden für diese Entscheidung.
    Jetzt bin ich wieder schwanger, 17. SSW, das Kleine entwickelt sich gut, aber die Angst, das es plötzlich zu Ende ist, die will irgendwie nicht verschwinden.

    Antworten
  25. Avatar
    Anna sagte:

    Liebe Jana, liebe Blogleserinnen,
    auch ich hatte eine natürliche Fehlgeburt ohne Ausschabung. Allerdings schon etwas früher. Und ich fand es toll, dass mir meine Ärztin die Wahl gelassen hat.
    Es war meine erste Schwangerschaft und es hatte lange gedauert, bis ich endlich schwanger war. Die Wochen nach der Fehlgeburt hatte ich das Gefühl auf ganzer Linie zu versagen. Nichts lief mehr wie vorher – im Job, bei den Hobbies und auch sonst. Ich hatte das Gefühl, etwas stimme mit mir nicht., ich würde nicht richtig funktionieren.

    Erst später wurde mir klar, dass ich sehr wohl funktioniere und es eigentlich eine Stärke meines Körpers war, rechtzeitig zu erkennen, dass dieses Wesen in mir wohl krank war und es keinen Sinn gemacht hätte, es auszutragen.

    Ich bin jetzt in der 32. Woche schwanger und fühle mich pudelwohl in meiner Haut. Dem kleinen Wesen in mir geht es wohl auch gut.

    Das erste kleine Wesen werde ich trotzdem wohl immer in Erinnerung behalten.

    Grüße,

    Anna

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  26. Avatar
    Maria81 sagte:

    Ich bin (wissentlich) 5mal in meinem Leben schwanger gewesen. 3 lebendige, vitale Kinder bereichern mein Leben. Aber auch ein bereits vergangenes Leben bereichert meine Biographie. Meine letzte Schwangerschaft endete am 23.04.2015, einem Donnerstag, mit einer “kleinen Geburt” in der rechnerisch 9+6 SSW. Am vorausgehenden Montag konnte man keine Herzaktion mehr feststellen. Aber eine Ausschabung war für mich keine Option. Ich wollte mein Kind verabschieden. Doch auch passives ggf langes Abwarten war für mich keine Option. Zu groß war die Angst plötzlich heftige Blutungen zu bekommen während ich möglicherweise irgendwo (Wald, Supermarkt, Kindergarten, Schule o.ä.) und alleine für meinen 3 lebenden Kindern verantwortlich bin. Ich ging den Weg eines medikamentösen “Schwangerschaftsabbruchs”. Ich erlebte eine unkomplizierte “kleine Geburt” zu Hause. Unzählige Fotos meines 2,4cm großen Kindes )umgeben von einer Gänseblümchen-, einer Löwenzahn-, einer Glockenblumenblüte und einem herzchenförmigen Stein) sind der Beweis für seine kurze Existenz. Ich fühle natürlich große Sehnsucht nach diesem einzigartigen Kind, wenn ich die Bilder sehe. Aber vor allem empfinde ich große, zärtliche Liebe für dieses Minibaby und auch große Dankbarkeit für diese friedliche Form des Abschiednehmens. Wir hatten Ruhe und Zeit mit ihr/ihm im eigenen Zuhause. Denke ich an diese Schwangerschaft zurück bin ich traurig mein “Novemberbaby” – liebevoll Würmchen genannt – nicht habe aufwachsen sehen zu dürfen, aber ich habe noch nicht eine Sekunde bereut überhaupt diese Schwangerschaft und Geburt erlebt zu haben. Ich gehe sehr offen mit dem Thema um und habe viel Anteilnahme erlebt. In unserem Garten gibt es eine “Gedenkstätte” mit einer Gedenktafel. Dort blühen Blumen, die von Freunden und Familie geschenkt worden sind und immer wieder zünde ich auch eine Kerze an. Es war nicht EINE FEHLGEBURT, es war und bleibt UNSER KIND!!!!

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  27. Avatar
    Mila sagte:

    Danke für Deine wunderbare Seite. Ich mag die gefühlvolle Art, mit der Du schreibst.
    Ich hatte letztes Jahr im Mai in der 12. Woche einen missed Abort. Ich habe bereits einen Sohn, der war da 2,5 Jahre alt. Ich blieb stark für ihn, aber es stieß mich in tiefe Trauer. Ich habe einfach nicht damit gerechnet. Ich dachte, dass zu arrogant war zu glauben, ich spaziere einfach durch zwei Schwangerschaften und bekomme zwei gesunde Kinder…
    Ich lebe zur Zeit in England, da wird man während der Schwangerschaft von Hebammen betreut und hat nur zwei Mal Ultraschalluntersuchungen: nach der 12. und der 20. Woche.
    Beim ersten US sah ich sofort, dass mein Baby tot war. Der Arzt erklärte mir, vom Entwicklungsstand her war es das schön seit zwei Wochen.
    Meine größte Angst war, irgendwo mit meinem Sohn alleine zu sein, wenn die Blutungen losgehen würden. Ich bringe ihn mit dem Bus in die Nachbarstadt zum Kindergarten und stellte mir vor, es passiere dann… Ich wollte es einfach hinter mir haben, um anfangen zu können abzuschließen. Ich würde über verschiedene Möglichkeiten aufgeklärt und fühlte mich nie zur Ausschabung gedrängt. Ich wollte sie jedoch aus den angegebenen Gründen. Ich würde überall mit so viel Empathie und Gefühl behandelt und bin froh, es so gemacht zu haben. Manchmal gehe ich den Tag der OP in Gedanken noch mal durch. Es war so ein trauriger Tag. Aber er hilft mir beim verarbeiten.
    Hätte ich meinen Sohn nicht gehabt, dann hätte ich auf einen natürlichen Abgang gewartet. Aber so war die Ausschabung die richtige Entscheidung für mich.

    Ich wurde nach dem zweiten Zyklus danach wieder schwanger, und im April kam mein zweiter Sohn zur Welt. Als ich ihn endlich im Arm hielt war mein erster Gedanke: Du lebst!

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Hallo Mila, vielen Dank!

      Gut, dass bei dir alles so gut (aufgeklärt) verlaufen ist. Das macht einen riesigen Unterschied.
      Und was für ein Glück, dass dann diesmal alles gut gegangen ist.
      Herzliche Grüße
      Jana

      Antworten
  28. Avatar
    Tabitha sagte:

    Liebe Jana,
    ich bin in der 6. SSW und bei mir wurde ein starker B12-Mangel festgestellt, wurde sofort gespritzt. Bin am Boden zerstört, weil der Embryo in Gefahr ist und ich gelesen habe, dass das Neuralrohr bereits in der 6. Woche geschlossen werden sollte. Die Frauenärztin hat aber nichts gesagt, obwohl bei der Untersuchung auch nur die Fruchthöhle zu sehen war. Jetzt hoffe ich eigentlich auf einen natürlichen Abgang aufgrund der Anämie, bin aber natürlich auch totunglücklich. Ich weiß einfach nicht, was ich denken soll. Soll ich auf einen Abgang hoffen oder darauf, dass es sich doch weiterentwickelt? Ist es überhaupt möglich, mit einem B12 Mangel in den ersten Wochen noch ein gesundes Kind zu bekommen?
    Liebe Grüße
    Tabitha

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Tabitha, das kann ich dir gar nicht sagen. Wenn die Mutter zu wenig von bestimmten Vitaminen oder Nährstoffen hat, wird immer zuerst das Kind versorgt. Das heißt die Mutter hat den Mangel zuerst und dann erst das Kind. Ob du genug B12 hattest, das weiß ich natürlich nicht.
      Ich fürchte du musst jetzt ein bisschen Geduld haben und abwarten was sich zeigt.
      Ich drücke dir die Daumen, dass doch alles gut ist. Aber ich weiß es einfach nicht.
      Alles Liebe
      Jana

      Antworten
  29. Avatar
    Tani sagte:

    Hallo Jana und alle Leserinnen,

    es tut mir schrecklich leid, was so viele Frauen alles erleben müssen rund um dieses Thema.
    Umso dankbarer bin ich um die Aufklärung, die Halitha und du mit diesem Bericht hier betreiben.
    Ich weiß nun , dass es diese Möglichkeit der “kleinen Geburt” gibt und falls ich einmal in diese Situation kommen sollte, werde ich dank dieses Berichtes hier den Mut haben das ganze evtl. auch natürlich durchzustehen und die Kraft haben das gegenüber den kritischen Stimmen zu vertreten.
    Es klingt vielleicht seltsam, dass ich als Frau, die noch nie schwanger war mir gedanken zu diesem Thema mache. Als Erklärung dazu. Ich habe 3 Sternengeschwister, die alle älter sind als ich, ich habe aber von meiner Mutter davon erfahren und weiß dadurch von Kindheit an, dass es Fehlgeburten und Totgeburen gibt. Ich habe mich schon viel mit deisem traurigen und angstmachenden Thema beschäftigt.

    Wieder einmal vielen Dank für deinen tollen Blog und dein Engagement rund ums Thema Schwangerschaft mit allen Höhen und Tiefen, die damit zusammen hängen !!!

    Jana, wenn es deinen Blog nicht gäbe müßte man ihn erfinden. Ich finde deinen Mut immer wieder auch ungewöhnliche Themen aufzugreifen und zu veröffentlichen so bewunderswert! Ich empfehle deinen Blog allen Frauen, die ich kenne, die sich mit dem Thema Schwangerschaft beschäftigen.

    Ein fettes DANKE !

    LG Tani

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    • Avatar
      Myriam sagte:

      Ich verfolge diesen Blog schon seit einigen Jahren, meine auch den Bericht schonmal gelesen zu haben, aber erst jetzt, wo ich selbst die Erfahrung einer Fehlgeburt machen musste, wurde er relevant für mich. Da mir das Lesen des Berichts selbst, aber auch die weiteren Erfahrungen hier in den Kommentaren sehr geholfen hat, möchte ich nun auch meine Geschichte hier teilen für Frauen, die sich zukünftig in einer ähnlichen Situation wiederfinden und dabei auf diesen Blogeintrag stoßen. Auch wenn ich nicht weiß, ob man nach einem verhaltenen Abort noch von Schwangerschaftswochen reden kann, werde ich die Bezeichnung nutzen, um die Zeiträume zu beschreiben.
      Heiligabend hatte ich den positiven Schwangerschaftstest. Nach den Feiertagen und Neujahr hatte ich SSW 6+1 den Termin zur Feststellung bei der Ärztin. Auch wenn sich später eine Hebamme, mit der ich gesprochen habe, gewundert hat, dass die Ärztin direkt einen Ultraschall gemacht hat, da seit einem Jahr nur noch die drei vorgesehenen erlaubt seien, bin ich im Nachhinein sehr froh darüber, dass dieser gemacht wurde. Es war ein kleines Etwas und ein Herzschlag zu erkennen. Wenn letztendlich nur kurz, mag ich die Gewissheit, dass ein Leben in mir war.
      Der erste richtige Ultraschall war dann SSW 9+0. Da ich bereits zwei erfolgreiche Schwangerschaften erleben durfte, habe ich schnell gesehen, dass etwas nicht stimmt. Anstatt eines zappelndes Wesens, war lediglich ein Fleck erkennbar, der in den vergangenen drei Wochen nicht mehr gewachsen ist. Auch ein Herzschlag war nicht mehr zu erkennen. Die Vermutung hat die Ärztin dann auch bestätigt. Sie hat mir gesagt, ich könne entweder zur Ausschabung oder abwarten, dass der Körper das selbst regelt. Zweiteres unter Berücksichtigung, dass ich doch ins Krankenhaus gehe, sollten einsetzende Blutungen zu stark werden/zu lange andauern oder wenn ich Fieber bekomme. Ich habe schon zu abwarten tendiert, eine Überweisung zur Ausschabung habe ich dennoch bekommen, falls ich mich anders entscheide, sobald ich die Situation etwas sacken lassen habe. Krankgeschrieben wurde ich vorerst für die nächsten zwei Wochen.
      Die erste Woche habe ich wirklich zum Verarbeiten benötigt. In der Zeit habe ich mich auch weiter zum Thema informiert und bin unter anderem auf diese Berichte hier gestoßen. Ab SSW 10+3 habe ich auch langsam angefangen mich nicht mehr “schwanger” zu fühlen. Da wir in der Zeit auch nicht in der Stadt waren, war der nächste Termin erst SSW 10+5. Da konnte ich der Ärztin auch mehr Fragen stellen, die sich in der Zeit aufgetan haben. Ob denn mein HCG Wert auch gemessen würde. Antwort: könnte man machen, würde aber keine wirklichen Erkenntnisse bringen, da sich egal, was bei der Messung rauskäme, sich am weiteren Vorgehen nichts ändern würde. Das konnte ich gut nachvollziehen, also haben wir das nicht gemacht. Außerdem habe ich nach der Möglichkeit einer medikamentösen Unterstützung gefragt. Ich weiß nicht, ob sie das auch ohne aktive Nachfrage getan hätte, aber sie hat mir zwei Arthotec Tabletten mitgegeben (Nachfolge von Cytotec, was in D nicht mehr zugelassen ist, “weniger vom gleichen Wirkstoff, dafür teurer”). Einnahme mit mindestens fünf Stunden Abstand und Warnung vor stärkeren Schmerzen. Als sanftere Alternative hat sie mir ein frei käufliches Medikament empfohlen (Namen nenne ich hier lieber nicht). Obwohl ich leichten Respekt vor den angekündigten Schmerzen hatte, habe ich am gleichen Abend die erste Tablette eingenommen. In der kommenden Woche hatte ich ein Seminar für eine Fortbildung und ich wollte vorher gerne “durch sein” mit der Fehlgeburt. Am nächsten Morgen hatte ich Schmierblutungen. Ich habe die zweite Tablette eingenommen, aber bis zum Abend haben die Blutungen wieder komplett aufgehört und kamen die nächsten Tage auch nicht wieder. Auch die zusätzliche Einnahme der frei verkäuflichen (nach Rücksprache mit der Ärztin!) hat an dem Zustand erstmal nichts geändert.
      SSW 11+3 kam ich auf die Idee in der App nach meinem üblichen Zyklus zu gucken. Genau für den Tag war das einsetzen meiner Periode vorausgesagt und schwupps an dem Abend setzten wieder Blutungen ein. Diesmal auch etwas mehr als nur Schmierblutungen. Am nächsten Tag hatte ich den nächsten Termin bei der Ärztin. Der Ultraschall hat gezeigt, dass es wirklich bald richtig losgehen sollte, weshalb sie auch meinte, dass nicht nochmal mit Tabletten nachgeholfen werden müsste.
      Abends unter der Dusche merke ich dann, wie es an meinen Beinen runterläuft. Mangels besserer Alternativen blieb ich erstmal in der Dusche sitzen und habe abgewartet. Es kam auch schon ein bisschen Gewebe, aber ich hatte keine Schmerzen und auch mein Kreislauf war normal (normalerweise ist der sehr anfällig). Nach ca 10 Minuten ließen die Blutungen etwas nach. Sollte es das schon gewesen sein? Die Nacht und am nächsten Vormittag über waren sie auf dem Niveau von starken Regelblutungen.
      Am Nachmittag setzten dann starke Unterleibsschmerzen ein. Es folgten zwei Schwälle im Abstand von etwa drei Stunden. Ich sag mal so: es war gut, dass ich zuhause war, wo ich mich säubern und umziehen konnte. Beim zweiten Mal wurde auch die Fruchtblase geboren. Danach haben die Unterleibsschmerzen direkt nachgelassen und die Blutungen wurden im Laufe der nächsten Tage immer schwächer.
      Den letzten Termin bei der Ärztin hatte ich SSW 12+4. Es war nur noch ein kleiner Rest zu sehen. Um die Austreibung dessen zu unterstützen, habe ich nochmal zwei Arthotec bekommen. Eine weitere Untersuchung sei aber nicht mehr nötig. Zwei Tage später hatte ich auch keine Schmierblutungen mehr.
      Insgesamt hat das Abwarten also gut drei Wochen ab Entdeckung des Aborts gedauert. Wie lange vorher das Herz aufgehört hat zu schlagen, ist ungewiss. Zu keinem Zeitpunkt habe ich bereut, mich gegen eine Ausschabung entschieden zu haben. Auch wenn der Abgang selbst genau auf meine Seminarzeiten gefallen ist. Zum Glück war das online und ich musste nur zuhören.
      Obwohl ich eine Hebamme in Aussicht hatte, die auch Fehlgeburten betreut, hat sich der Kontakt nach ein paar Mal hin und her schreiben verlaufen und es kam nie zu einem Treffen. Ich fühlte mich aber auch schon bei meiner Ärztin gut aufgehoben, auch wenn sie sich nicht so viel Zeit nehmen kann, wie eine Hebamme, hatte sie immer ein offenes Ohr für mich (vielleicht hat Jana eine Ahnung, wo ich Patientin bin, wenn ich erwähne, dass es eine hebammenfreundliche Praxis in Weißensee ist). Ich fühlte mich bei meinen Entscheidungen in keine Richtung gedrängt und auch meine privaten Umstände hat sie berücksichtigt (zB Termin nach eigentlichem Ende der Sprechzeiten, damit ich nichts von dem Seminar verpassen muss). Auch eine längere Krankschreibung wäre kein Problem gewesen, wogegen ich mich aber entschieden habe.

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      • Avatar
        jana sagte:

        Liebe Myriam, mein herzliches Beileid für deinen Verlust.

        Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung. Das hilft anderen Betroffenen sicher sehr, zu sehen, wie unterschiedlich das verlaufen kann.
        Ein wenig traurig macht mich natürlich, dass meine Kollegin nicht bei dir vorbeigekommen ist. Aber dafür freue ich mich für die gute Betreuung der Gyn.
        Danke dir, für deine Offenheit hier.
        Ganz liebe Grüße
        Jana

        Antworten
      • Avatar
        Myriam sagte:

        Kurzes Update: Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Abgang kam mein Folgewunder auf die Welt. Nachdem ich auf die Schwangerschaft mit dem Sternchen etwa 1,5 Jahre gewartet hatte, hat es jetzt doch relativ schnell wieder geklappt. Da das wohl nicht ungewöhnlich ist, nachdem der Körper schon auf Schwangerschaft eingestellt war, sehe ich das Sternchen nun als Teil der Entstehungsgeschichte dieses tollen Babys an.

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  30. Avatar
    Nicole sagte:

    Wahnsinns Bericht und ein mutiger Weg!
    Ich hatte im November 2014 eine FG in der 9. Woche, es war meine erste Schwangerschaft und hatte mich mit Fehlgeburten überhaupt nicht beschäftigt. Meine Ärztin schickte mich zur Ausschabung, ich wusste nicht, das es auch eine andere Möglichkeit gegeben hätte. Vielleicht hätte ich diese dann genutzt!
    Im Mai 2015 endlich ein positiver Test ! 1. Arztbesuch in der 7. Woche , es war nur die Fruchthülle zu sehen aber sie sagte das wäre nicht ungewöhnlich, wir sollen noch eine Woche warten!
    Wir waren dann 2 Wochen im Urlaub und ich fühlte mich auch gut so weit, hatte zwar schubweise starke Übelkeit aber das freute mich natürlich!

    Nach dem Urlaub dann die Ernüchterung immer noch nichts zu sehen. Blut abgenommen, diesmal wollte ich warten ob es von alleine passiert.
    3Tage später der Anruf meiner Ärztin, die Blutwerte wären nicht in Ordnung HCG extrem hoch!
    Ich soll mal rein kommen.
    Sie schickte mich dann mit verdacht auf Blasenmole ins KH, die bestätigten es und es wurde eine Ausschabung durchgeführt.
    Jetzt gehe ich jede Woche zur Blut Untersuchung.
    Das mir in beiden Fällen eine Hebamme zugestanden hätte wusste ich nie. Schade, das hätte bestimmt sehr geholfen, nicht nur mir sondern auch meinem Partner der gar nicht weiß wie er mir helfen kann!

    Antworten
  31. Avatar
    Patricia sagte:

    Hallo,
    Vielen Dank für den mutigen Bericht!
    Ich weiß nicht ob ich es oben überlesen habe, aber ich wollte noch drauf hinweisen, dass man sein Baby auch nach einer Ausschabung im kh mit nach Hause nehmen und beerdigen kann. So haben wir es gemacht nachdem ich nach 2 Wochen warten auf einen natürlichen abgang die immer noch sehr starke Übelkeit nicht mehr ausgehalten habe. Wir haben unser Baby dann im Wald beerdigt.

    Viele grüße
    Patricia

    Antworten
  32. Avatar
    Stefanie sagte:

    Ich danke Halitha und Jana für den tollen Beitrag. Leider ist meine erste Schwangerschaft auch so ausgegangen, nur viel früher. Ich bin nach einem Jahr “üben” endlich schwanger geworden und war so überglücklich aber auch besorgt, weil ich mich gar nicht schwanger gefühlt habe. Ich habe drei SST gemacht , die mir alle das gleiche Ergebnis angezeigt hatten. Ich dachte mein Glück kann man nicht zerstören, bis in meiner 6+3 SSW Schmierblutungen kamen, die ich dann auch gleich ärztlich abklären ließ. Dort konnte man nichts weiter feststellen, außer dass im Fruchtsack nichts weiter zu sehen war. Die Ärztin sagte, es sei etwas ungewöhnlich, aber kein sicheres Zeichen für eine anstehende Fehlgeburt, also hatte mir die Ärztin noch Mut gemacht, aber ich hatte zu dieser Zeit schon vermutet, dass etwas nicht stimmt. Zuhause angekommen, bekam ich auf einmal heftige Unterleibsschmerzen und starke Blutungen. Damit hatte sich also meine Befürchtung bestätigt . Ich habe meinen Engel verloren. Das ging anderthalb Tage so weiter, bis es sich etwas abgeschwächt hatte. In dieser Zeit bin ich nochmal zum Arzt gegangen um zu gucken, wie weit ich schon gekommen bin. Ich bin extra nicht vorher gegangen, um nicht möglicherweise gezwungen zu werden eine Ausschabung zu machen. Ich denke nämlich auch, dass der natürlichere Weg immer zu bevorzugen ist. Das ist jetzt nun drei Tage her und ich lenke mich leider noch so viel ab, dass ich noch nicht weinen kann und möchte. Ich lasse dann immer alles raus, wenn ich beim Arzt bin. Das macht mir gerade noch etwas zu schaffen. Mein Freund versteht noch nicht so richtig, warum mich ein “leerer Fruchtsack” so zum weinen bringt, deswegen will ich ihn mit einen Gefühlen nicht verunsichern. Aber für mich war es kein leerer Fruchtsack, sondern mein Baby und Engel. Also Danke für den Beitrag.

    Antworten
  33. Avatar
    Stine sagte:

    Vielen lieben Dank, für diesen Bericht und diese Offenheit!
    Ich habe selbst Ende Juni ein Kind verloren, in der 12SSW. Nach der Diagnose bin ich wohl wissend, dass man auch “abwarten” kann, nächsten Tag ins KH zur Ausschabung gegangen.
    Die Ärztin dort war sehr nett – trotzdem…. Es war schrecklich!!
    Jetzt bin ich wieder Schwanger….. Ca. In der 10SSW.
    Ich freue mich unendlich – aber ich habe auch furchtbare Angst, deswegen war ich auch noch nicht beim Frauenarzt!
    Ich bin hin und her gerissen…..
    Vielleicht geht es hier ja jemanden ähnlich oder kann meine Angst vorm Besuch beim Arzt nach vollziehen. Es ist wirklich ein Wechselbad der Gefühle.

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    • Avatar
      SH sagte:

      Liebe Stine

      mir gings genauso. Fühl Dich gedrückt.

      Nachdem ich endlich wieder schwanger war, hatte ich so viel schiss, dass ich mit dem Arztbesuch bis Ende der 12. SSW gewartet und mich geweigert habe mich über den positiven Test zu freuen und Hoffnungen zuzulassen. Die Sorge dass etwas nicht stimmt hat mich leider die ganze Schwangerschaft begleitet – grundlos. Glücklicherweise hatte ich eine total liebe Ärztin, welche die Sorgen sehr ernst nahm und nach Kräften versuchte mich zu beruhigen inkl. diverser (kostenfreier) extra Ultraschaluntersuchungen und CTGs, da ich meinem Bauchgefühl nicht mehr getraut habe.

      Am Ende lief alles gut und komplikationslos und unser Äffchen ist mittlerweile 15 Monate alt. Aber an die Sorge kann ich mich nur zu gut erinnern.

      Ich wünsch Dir alles erdenklich Gute und eine wunderbare Schwangerschaft.

      LG,
      Sandra

      Antworten
      • Avatar
        Stine sagte:

        Liebe SH ,

        vielen Dank für deine Antwort. Es ist schön zu lesen, dass man nicht die einzige ist, die so denkt und das man mit seiner Angst nich alleine ist!
        Das gibt mir wirklich Kraft!
        Vielen lieben Dank!

        Antworten
    • Avatar
      Antonia sagte:

      Liebe Stine,

      da ich selber drei Sternenkinder habe, kann ich das sehr gut verstehen. Aber du musst ja auch nicht zum Frauenarzt. Suche dir lieber ganz schnell eine Hebamme, die dich begleitet. Erfahrungsgemäß ist in der Arztpraxis nie genug Raum für die wichtige psychische Seite der Schwangerschaft. Du und dein Kind, ihr seid bei einer Hebamme in den besten Händen. Später könnt ihr dann gemeinsam entscheiden, ob du vielleicht für bestimmte Untersuchungen (Ultraschall z.B.) zum Frauenarzt gehst.
      Ich wünsche dir eine glückliche Schwangerschaft!

      Liebe Grüße,
      Antonia

      Antworten
      • Avatar
        Stine sagte:

        Liebe Antonia,

        vielen Dank für deine Antwort.
        Ich wusste bis jetzt gar nicht, dass mir am Anfang der Schwangerschaft eine Hebamme zusteht.
        Bei meinem Sohn 8J., hatte ich erst ca. in der 25SSW eine Hebamme und natürlich zur Nachsorge.
        Dem werde ich jetzt mal nachgehen!
        Vielen lieben Dank!

        Antworten
  34. Avatar
    Maria81 sagte:

    Eine Ergänzung zu meinem Kommentar (Maria81) vom 5. Juli 2015 um 18:46:
    Auf der Homepage der DeutschenHebammenZeitschrift findet man als Leseprobe aus der Januar DHZ-Ausgabe meinen Erfahrungsbericht eines “dritten Weges” – den medikamentösen Abbruch nach Versterben des Kindes – nach meiner verhaltenen Fehlgeburt, sozusagen als Kompromisslösung zwischen Ausschabung und purem Abwarten. Falls jemand Interesse hat meinen persönlichen Weg nachzulesen, findet ihr ihn hier: http://www.dhz-online.de/index.php?id=318&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=6204

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    • Avatar
      Manu (manubloggt) sagte:

      Liebe Maria,
      ich habe soeben deinen Bericht gelesen und finde ihn sehr berührend – in der Schilderung selbst, aber auch und gerade in der Wirkung, die du damit auch bei anderen (der Lehrerin deiner Kinder und vielen anderen Menschen) erzielt hast. Auch deine Freude trotz aller Trauer kann ich – auch und gerade aus eigenem Empfinden heraus – zutiefst nachempfinden. Eine Freundin meinte einmal zu mir, als ich kurz vor der Geburt meines zweiten Kindes stand und es so eigenartig fand, bald einen leeren Bauch zu haben: Mit Kindern zu leben ist wunderschön, aber es ist eigentlich auch ein andauernder Abschied. Man muss sie immer gehen lassen – aus dem Bauch, aus den offfenen Armen, aus dem Haus,..
      Ja, so ist es. Auch für die Minis, die wir nicht lebend in unsere Arme schließen konnten. Trotzdem waren, sind sie nicht “nichts”. Und sind auch – bei aller Trauer – keineswegs nur eine zu bedauernde, sondern auch eine unser Leben reicher machende Erfahrung.
      Vielen Dank, dass du deinen Weg, deine Erfahrung mit der Geburt und dem Abschied von deinem vierten Kind geteilt hast.

      Antworten
  35. Avatar
    Manu (manubloggt) sagte:

    Auch ich möchte mich in diesen berührenden Frauenreigen hier einreihen – ebenfalls mit einem persönlichen Protokoll einer kleinen Geburt, die ich letzte Woche durchlebt und am Sonntag verbloggt habe. Vor allem aber auch mit großem Dank:

    Ich habe es in der vergangenen Woche als ungemein tröstlich empfunden, nicht nur digital im direkten Austausch mit vielen langjährigen Freundinnen sowie mit meiner Frauenärztin, die auch die Geburtsärztin meines ältesten Kindes war und mit der ich seitdem persönlich befreundet bin, zu stehen, sondern durch viele Berichte und persönliche Anekdoten an unzähligen Stellen im Netz gewissermaßen an die Schicksale, Hoffnungen, Ängste und Wünsche anderer Frauen in vergleichbarer Situation andocken zu können. Diese unsichtbare Verbindung im digitalen Raum ließ mich nicht nur sehr viel lernen und verstehen. Sie schuf ein echtes Band, das mich stützte und trug. Losgelöst von Raum und Zeit des eigentlichen Geschehens halfen all diese Frauen mit ihren ganz persönlichen Geschichten, mich in meinem Erleben durch diese schwere Erfahrung zu tragen. Exemplarisch für die unzähligen Stellen im Netz, an denen ich las, möchte ich nun hier danke sagen. Und mich mit meinem eigenen
    Protokoll hoffentlich auch selbst für andere als Stütze und als einer von vielen unzähligen Pfeilern, die vielleicht helfen und weitertragen können, erweisen.

    Die Erfahrung einer Fehlgeburt betrifft so viele Frauen – mit allen Konsequenzen, ob Trauer, Schmerz, Hoffnung oder anderen. Es ist meiner Meinung nach auch aus einer feministischen Perspektive heraus nicht nur richtig, sondern auch wichtig und erforderlich, diesem Thema ausreichend Raum zu geben, auch und gerade zum Beispiel hier im Hebammenblog. Denn eine solche Erfahrung ist eben nicht, wie vielleicht noch viel zu oft angenommen, “so ‘ne Frauensache”, “was Unangenehmes” oder “irgendwie was Intimes”, worüber besser keine Worte verloren werden sollten, auch schon, um nicht irgendwelche “Wunden aufzureißen”. Nein, ein solcher Verlust ist viel mehr ein nicht zu unterschätzender Aspekt im körperlichen Erfahrungsschatz vieler Frauen. Er wird Teil unseres Lebens und sollte wie ganz viele andere Dinge respektvoll, ehrlich und offen beschrieben und besprochen werden können statt mit dem Tabu des Nicht-Besprechens belegt sein. Deshalb noch ein Dank – für die Initiative, dieses Thema hier aufzumachen.

    Herzlich,
    Manu

    Antworten
  36. Avatar
    Sani75 sagte:

    Hallo Jan , erstmal Hut ab das du diesen Mut hast darüber hier zu schreiben und vorallem mit jemanden zu sprechen .
    Ich wünsche dir alles liebe und erdenkliche Glück ,viel Gesundheit und und und ….
    Ich bin jetzt grade in diesem Moment dabei eine Frühgeburten anzustoßen.
    Vor etwa 5 Wochen wurde bei mir ein windei festgestellt ,ich war da schon in der 5+4 Woche und die fruchthöhle ca. 15 mm gross.
    Meine Frauenärztin gab mir ohne mit mir ein richtiges Wort zu reden gleich den Überweisungsschein ausgedruckt um in den nächsten Tagen in die Klinik zu gehen und eine AS machen zu lassen .
    Ich für mich, habe mich entschieden es auf natürliche weiße gehen zu lassen . Es fing am 15.05.2016 mit schmierblutung an.ich bin nun in der 11+2ten Woche ,heute haben wir den 18.05 am frühen Morgen wurde die schmierblutung etwas mehr . Nach dem ich von der Arbeit kam war ich ein wenig ko ,habe es aber auf die Arbeit geschoben und nichts dabei gedacht . Nun musste ich aber noch 45 min. Auto fahren da ich meine kleinen bei Oma abholen musste .Auf einmal bekam ich starke Rückenschmerzen und ging auf Toilette das war gegen 18.oo Uhr aber soviel Blut habe ich das letzte mal vor 12 Jahren bei der Geburt meines letzten Kindes gehabt ……. Und da war es schon kritisch .mh.
    Jetzt ist es 21.15 Uhr und es blutet immer noch sehr stark , das (kleine) windei ist auch schon abgegangen ,es war deutlich zu spüren und ich habs gesehen .War im ersten Moment geschockt aber ok ich wusste ja auf was ich mich einlasse bei einem natürlichen abgang , was ich persönlich immer wieder machen würde da ich angst vor Narkose habe.
    Aber nun ist die frage wie lange hält man es aus wenn man soviel Blut verliert ?
    Ich habe keinen Ansprechpartner , habe ein wenig Angst was noch kommt!!!!!!??????
    Morgen früh heißt es wieder auf zur Arbeit ,da ich ungern meine Arbeitskollegin im Stich lassen möchte ,ja es ist meine Gesundheit aber sie wäre ansonsten alleine für 100 Bewohner zuständig und ersatz ist gerade nicht da ????

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Wenn du soviel Blut verlierst musst du unbedingt zum Arzt gehen! Und lass dich auf jeden Fall erst mal krank schreiben. Es ist deine Gesundheit. Dein Pflichtbewusstsein in Ehren, aber du nützt keinem etwas, wenn du dann bei der Arbeit ohnmächtig wirst…

      Antworten
  37. Avatar
    anja sagte:

    Hallo Jana,
    vielen Dank für Deinen Bericht!!
    Ich bin mitte der 8.SSW und in der 6. SSW. war die Frucht im Vergleich zur Woche vorher schon zu klein. Eine Woche später die Bestätigung, dass die Fruchthöhle leider hohl ist.
    Meine Ärztin hat mir sofort gesagt, dass wir erstmal abwarten können. Sie hat meinen innerlichen Widerstand bei einer Ausschabung direkt bemerkt.
    Jetzt bin ich jede Woche in der Praxis zum US. Sie war gestern noch entspannt, jetzt Dienstag wieder.
    Ich habe seit ca. Bauchschmerzen, Ziehen – Symptome die ich sonst vor meiner Periode habe. Daher hoffe ich, dass sich mein Körper langsam vorbereitet…
    Hast Du Erfahrungswerte, wie lange das dauern kann, bis die Fruchthöhle von alleine abgeht?
    Ich habe sofort ein Beschäftigungsverbot bekommen, als ich in der 5. SSW bei meiner Ärztin war. Ich bin also die ganze Zeit zu hause. Mein AG weiß noch nicht, dass ich dann bald wieder arbeiten werde. Ich habe sehr viel ‘Kundenkontakt’ bei der Arbeit – arbeite im Gesundheitswesen. Mir graut vor den ganzen Fragen, wo ich denn so lange war? Ob es mir denn wieder gut geht? Ob ich denn wieder gesund bin?…
    Natürlich geht das niemanden etwas an. In der Realität vergessen das aber die Patienten und sind einfach neugierig.
    Aber auch das werde ich irgendwie hinbekommen… Ich hoffe aber, dass es jetzt nicht allzu lange dauern wird. Ich hab einfach keine Ahnung, womit man realistisch rechnen kann. Dann könnte ich mich vom Kopf her besser darauf einstellen.
    Kannst Du mir vielleicht sagen, was das für ein homöopathisches Mittel war? Wann man das einnehmen kann? Oder muss ich mich da bei einem HP erkundigen?
    Liebe Grüße,
    anja

    Antworten
  38. Avatar
    Anja sagte:

    Liebe Jana, liebe Halitha, liebe andere starke Frauen,

    die letzten Wochen habe ich Eure Berichte verschlungen und ich bin so dankbar über Eure offenen und ehrlichen Worte hier. Ich hatte viele Fragen und fühlte mich zum Teil sehr alleine mit der Fehlgeburt.

    Am 14. Mai 2016 hielt ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Freude, Aufregung, Überraschung. Ein paar Tage später saß ich in der U-Bahn und dachte: so glücklich wie jetzt war ich noch nie.

    Am 01. Juni hatte ich den ersten Termin bei meiner Frauenärztin. Es folgte ein kleine Ernüchterung, sie meinte für die Woche (6) müsste schon mehr zu sehen sein. Sie schlug mir vor ein paar Tage abzuwarten und am 06. Juni wieder in die Praxis zu kommen. Auf dem Ultraschall war wieder nur die Fruchthülle und ein Dottersack zu sehen, aber kein Embryo. Tränen, so viele Tränen. Sie schlug mir vor den Abgang mit Cytotec einzuleiten. Ich verliess die Praxis mit vier Tabletten, die ich oral einnehmen sollte.

    Zuhause bin ich unsicher geworden, was wenn es doch ein Eckenhocker ist?
    Ich möchte doch mein Kind nicht umbringen! Ich bin mir nicht sicher,
    ob ich den Verstand verliere, nehme Cytotec aber nicht ein, sondern
    gehe zwei Tage später erneut in die Praxis. Meine Frauenärztin ist
    sehr verständnisvoll und nimmt einen erneuten Ultraschall vor.
    Das Ergebnis ist dasselbe. Ich schlucke am Nachmittag Cytotec.
    Habe minimale Blutungen, aber wirklich minimal. Hauptsächlich habe ich starken Durchfall. Mehr passiert nicht. Ich halte Rücksprache mit meiner Frauenärztin, sie meinte, nachdem
    Cytotec eine kleine Wirkung gezeigt hat, soll ich es mit einer stärkeren Dosis am nächsten Tag noch mal versuchen. Auch mit der stärkeren Dosis tritt die Fehlgeburt nicht ein.

    Am nächsten Tag in der Praxis überreicht sie mir an der Anmeldung den Überweisungsschein für die Kürettage. Ich möchte sagen, nein das möchte ich nicht. Gibt es nicht einen anderen Weg? Aber ich stehe wie benommen an der Anmeldung, um mich andere Patienten und ich kämpfe mit den Tränen. Ich fühle mich zu schwach, um zu kämpfen. Im Nachhinein ärgert es mich, dass sie mich nicht ins Behandlungszimmer gebeten hat. Oder das ich nicht stärker war und deutlich gesagt habe, dass möchte ich nicht.

    Ich gehe Nachhause und beschließe zu warten. Gleichzeitig suche ich mir eine Hebamme, die ich einmal besuche. Sie macht mir Mut, nimmt mir Blut ab, um den HCG Wert zu bestimmen. Er liegt noch bei 36000. Sie akupunktiert mich und rät mir Hirtentäschelkrauttee zu trinken.

    Eine Woche später, am 21. Juni, telefonieren wir wieder. Es hat sich weiter nichts getan. Sie rät mir in die Klinik für Anthroposophische Medizin zu fahren. Sie meint, dort haben sie manchmal noch andere alternative Ideen. Dem ist leider nicht so, auch dort wird mir zur Kürettage geraten.

    Ich fahre enttäuscht Nachhause. Aber zumindest erfahre ich einen Tag später, dass der HCG Wert auf 29000 gesunken ist. Das macht mir Mut. Gleichzeitig bin ich unsicher, vielleicht sollte ich doch einfach zur Ausschabung fahren? Bin ich zu sturr?

    Aber mein Bauchgefühl sagt ganz deutlich nein.
    Ich habe Schmerzen im Steißbein. Könnte das nicht ein Anzeichen sein?

    Am 26. Juni fahre ich alleine in den Wald. Ich setzte mich in die Sonne und rede mit meinem Körper und mit meinem Kind. Ich schreibe ihm einen Brief. Ich bitte meinen Körper, dass Kind, die Fruchthülle gehen zu lassen. Mit einem kleinen Ritual begrabe ich mein “Kind”. Ich habe leichten rosafarbenen Ausfluss am Abend.

    Nachts bin ich trotzdem verzweifelt. Es passiert einfach nichts. Warum nicht?

    Am Morgen darauf (27. Juni) dann die Erlösung! Der Ausfluss ist nun eindeutig rot. Ein Freudenschrei. Ich habe eine kleine Schmierblutung. Mein Freund steht in der Dusche neben mir und freut sich mit mir.

    Dienstag gehe ich joggen. Das erste Mal seit Beginn der Schwangerschaft habe ich
    keine Brustschmerzen mehr beim Joggen. Ich fühle mich nicht mehr schwanger.

    Ein weiteres kleines Zeichen.

    Ich trinke tagsüber Hirtentäschelkrautteee und Himbeerblättertee,
    um den Muttermund zu öffnen. Ich habe weiterhin Schmerzen im unteren Rücken
    und menstruationsähnliche Schmerzen. Und einen großen Hunger. Am Abend gehe ich spazieren, um den Körper etwas zu lockern und spüre, dass es mir gut tut. Ich mache auch ein paar Hüftöffner vom Yoga und bitte meinen Körper, mit der kleinen Geburt bald zu beginnen.

    Am nächsten Tag, den 29. Juni 2016, also gestern, erwache ich um 5 Uhr morgens mit Krämpfen im Bauch. Die Blutungen sind stärker geworden. Schleimhaut geht mit ab. Ich bin erschöpft und lege mich wieder ins Bett und döse vor mich hin. Immer wieder kommt es zu Krämpfen. Von 9°° bis 13°° Uhr sitze ich dann mit einem Buch und einer Decke auf der Toilette und lasse es fließen. Auf meinem Bauch liegt eine Wärmflasche und neben mir steht eine Tasse Himbeerblättertee.

    Ich bin so froh und dankbar, dass es endlich los gegangen ist. Es ist schmerzhaft, trotzdem lässt es sich gut aushalten und es ist viel weniger schlimm, als ich befürchtet habe. Um 14 Uhr habe ich das Gefühl, dass das Größte wohl überstanden ist. Ich dusche mich und lege mich ins Bett und schlafe. Erleichtert und froh.

    Heute einen Tag später habe ich keine Schmerzen mehr und kaum Blutungen und ich bin so stolz auf meinen Körper.

    Meine einzige Sorge ist, obwohl die Fruchthülle mit abgegangen ist. Es kam zum Teil so schwallartig, dass ich nicht alles überprüfen konnte.

    Ich habe Angst vor dem Ultraschall, versuche aber zuversichtlich zu bleiben.

    Die Anspannung in den letzten Wochen war groß. Ich bin selbstständig, der Vorteil ist, dass ich vier Tage die Woche Zuhause arbeite, einen Tag die Woche bin ich bei Kunden im Einsatz, die mich zum Teil ein Jahr im Voraus gebucht haben und ich wollte meine Kunden nicht einfach hängen lassen. Letztendlich war mir meine Gesundheit aber wichtiger. Und meine Angst, dass bei der Kürettage etwas schief könnte größer. Es war meine erste Schwangerschaft und ich bin 35 Jahre alt. Zum Glück fand die kleine Geburt an einem guten Tag statt.

    Ich wünsche mir ein Kind. In die nächste Schwangerschaft werde ich sicher ängstlicher gehen, aber auch dankbarer und mit mehr Ehrfurcht vor diesem Wunder.

    Ich bin froh, dass ich mich für die kleine Geburt entschieden habe.
    So hatte mein Körper und meine Seele Zeit sich von der Schwangerschaft zu verabschieden.
    Es schien mir der sanftere und liebevollere Weg zu sein. Und es war weit weniger schlimm,
    als ich es angenommen habe. Es dauerte gute drei Wochen bis es los ging.

    Ich wünsche Euch allen alles Liebe, viel Kraft und Beistand ♡

    Anja

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  39. Avatar
    Steffi sagte:

    Hallo Jana,
    wir haben vor ca.4 Wochen von meiner 2. Schwangerschaft erfahren. Wir haben uns beide sehr gefreut. Waren uns anfangs zwar noch unsicher, weil wir vorher noch nicht klar waren, ob ein 2. Kind in Frage kommt uns dann aber sehr gefreut. allerdings wurde ich nach 1 Woche immer unsicherer, ob alles in Ordnung ist. Nach dem ersten Ultraschall war ich in der. 7. Woche, fast rechnerisch, also alles soweit ok. Aber das Gefühl wurde ich nicht los. 2 Wochen später wieder Ultraschall, laut Arzt Wachstum vorhanden, er konnte einen Herzschlag sehen (aber das war so ein Mini-Moment auf dem Computer, so das ich wieder dachte, habe ich da wirklich was gesehen?). Aber ich war rechnerisch weiterhin in der 7. Woche. (??)
    1 Woche später lag ich einen ganzen Tag im Bett, ich konnte gar nichts. Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, ich dachte “jetzt hat mich die krassierende Magen-Darm-Grippe” auch erwischt. Ich war so schlapp, das habe ich lange nicht erlebt. Am nächsten Morgen hatte ich leichte Blutungen und ich habe direkt einen Termin beim Frauenarzt gemacht. Es ist der 23.12. Typischerweise war mein Frauenarzt in Urlaub und ich musste zur Vertretung.
    Innerhalb von gefühlt 1 Minute war die Diagnose des Arztes klar und ich stand schon wieder im Wartezimmer. “10. Woche? Auf gar keinen Fall. Da sieht man gar nichts. Kein Embryo, kein Herzschlag. Nichts. Da ist überhaupt nichts”. ” Sie können das normal/natürlich probieren oder gehen in die Klinik zur Ausschabung”. “Kommen Sie zur Kontrolle am 02.01.”
    Ich stand vor der Tür wusste nicht ein noch aus, mein Mann war glücklicherweise mit meinem Sohn mit mir gefahren und in der Stadt. Was bedeutet das für mich? Hat sich der Arzt nicht getäuscht? Was heisst normal? Was kommt da auf mich zu? Was heisst Ausschabung für mich? …. Fragen über Fragen. Ich bin echt sauer, das der Arzt mich so heimgeschickt hat, auch ohne mich zu beraten, ob und welche Schmerzmittel ich nehmen kann/soll und das ich vielleicht noch gerade vor Weihnachten mich im Drogeriemarkt mit Binden eindecken soll. Ich traue mich gerade, gar nichts zu nehmen, weil ich auch mal gelesen habe, das buscopan schlecht ist, weil es die Krämpfe der Gebärmutter unterbindet, und diese ja krampfen soll?!?!
    Es ist Weihnachten, ich habe versucht für meinen Sohn stark zu sein und habe die üblichen Familienweihnachtsfeiern mitgemacht, versucht vielen Fragen auszuweichen, weil natürlich jeder gesehen hat, das es mir nicht gut geht. Aber es wussten nur ganz wenige, das ich schwanger bin und nun das ich die Fehlgeburt hatte.
    Es ist Weihnachten und ich möchte nicht ins Krankenhaus gehen, nachher drängt man mich zu einer Ausschabung oder lässt mich da tagelang liegen.
    Ich weiss nun nicht, ob ich tatsächlich bis zum 02.01. zur Kontrolle warten soll beim Vertretungsarzt (oder aber lieber bis zum 04.01., wenn mein Frauenarzt wieder aus dem Urlaub ist). Oder ob ich zwischen den Tagen zur Kontrolle gehen soll?? Aber vielleicht sind die genauso plump?
    Es wurde kein Blutbild gemacht, keine HCG-Werte oder Entzündungswerte bestimmt.
    Ich will keine Entzündung riskieren, aber auch eine Ausschabung ist ja nicht ohne Risiko.
    Ich bin echt überfragt und fühle mich einfach nur elend.
    Steffi

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Steffi, das tut mir sehr leid. Erst mal natürlich, dass dein Kind nicht bleiben wollte und dann auch, wie du behandelt wurdest.
      Also ein paar mehr Informationen wären ja zumindest nett gewesen.
      Grundsätzlich: solange du keine extrem starke Blutung oder Fieber bekommst, kannst du zu Hause abwarten und der Natur ihren Lauf lassen. Du darfst Buscopan nehmen. Das hemmt den Prozeß nicht. Wenn du irgendwie unsicher bist, geh einfach in die Klinik, zur Kontrolle.
      Ich wünsche dir einen sanften Verlauf und alles, alles Gute.
      Lieben Gruß
      Jana

      Antworten
  40. Avatar
    Isabell sagte:

    Danke für deinen Mut das zu veröffentlichen!

    Ich selbst habe vor 5 Tagen erfahren dass unser Purzel einfach bei 7+2 nicht mehr weiterwachsen wollte… bin mit Blutung ins KH und wie die Mediziner so sind, sollte auch ich direkt dort bleiben und die Ausschabung vornehmen lassen.

    Da ich aber zum Glück ohnehin zwei Tage später einen Kontrolltermin bei meiner FÄ gehabt hätte, habe ich mir um Zeit zu schaffen, erst Mal dann einen späteren Termin geben lassen, welchen ich dann telefonisch abgesagt habe.

    Mir schlug das Herz bis zum Hals nachdem der erste Schock überwunden war. Es wäre unser erstes Kind gewesen und ein absolutes Wunschkind…

    Ich hatte nun nach der Traurigkeit unser Baby gehen lassen zu müssen, panische Angst ob meine FÄ den Weg des natürlichen Abgangs mit mir geht, da ich die Natur entscheiden lassen möchte.

    Ich saß mit regelrechten Sorgenbauchschmerzen in ihrem Wartezimmer bis ich endlich aufgerufen wurde.

    Und dann geschah für mich ein kleines Wunder in all dem Elend… sie erklärte mir dass sie jahrelang als Hebamme gearbeitet hatte bevor sie ihr Medizinstudium abschloss und dass sie bereits viele Frauen auf dem natürlichen Weg begleitet hat und auch mich begleiten wird, wenn mein Körper den Weg mit mir geht.

    Sie sagte es so treffend und deswegen möchte ich sie gerne zitieren, weil mir dieser Satz so viel Kraft gegeben hat…

    “Die Medizin steht heutzutage ständig parat und vergisst dabei gerne mal dass der Körper ein Meister seiner selbst ist, wie sonst hätten wir uns früher weiter fortpflanzen sollen…”

    Das ist heute genau drei Tage her.

    Mir wurde Blut genommen um den Beta-hCg Wert zu bestimmen und ich werde heute erneut zur Blutkontrolle in die Praxis gehen.

    Ich bin gespannt ob sich schon etwas getan hat…

    Heute früh bin ich mit starken wehenartigen Schmerzen wach geworden und habe mich dann drei Stunden darin erprobt diese wegzuatmen…

    Beim nächsten Toilettengang ging merklich ein großer Klumpen ab… leider kann ich nicht sagen ob es nur Gewebe war oder ob es schon unser Sternchen war dass sich auf den Weg gemacht hat… ich denke ich erfahre heute Nachmittag bei meiner FÄ mehr…

    Irgendwie wäre der Gedanke sehr tröstlich wenn es sich heute verabschiedet hätte, wir feiern heute nämlich unseren 9.Jahrestag und morgen hätte mein Papa Geburtstag der uns leider vor 12 Jahren verlassen hat…

    Danke für deine Kraft und diesen mutigen Einblick in deine Privatsphäre!!!

    Antworten
  41. Avatar
    Emanuelle sagte:

    Hallo liebe Sternenmamis,

    am 17.01. erfuhren wir, dass unsere Eineiigen Zwillinge von uns gegangen sind. Wir waren unendlich traurig. Im ersten Moment wusste ich nicht vor und zurück, so schwer saß der Schock. Meine Frauenärztin unterstützte meinen Wunsch nach einem natürlichen Abgang, worüber ich sehr erleichtert war, da ich eine sehr selbst bestimmte Frau bin die der Natur gerne ihren freien Lauf lässt.

    Zuhause igelte ich mich zwei Tage lang komplett ein, mein Mann kümmerte sich in der Zeit um unsere zwei jährige Tochter. Ich war nicht im Stande mich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren, ich war so voller Schmerz und Trauer dass ich ganz betäubt war. Warum ich? Warum passiert mir das? Warum habe ich meinen Freundinnen und Bekannten denen genau dieses widerfahren ist immer nur gesagt: “So ist die Natur, wir können es uns nicht aussuchen. Du musst los lassen”. Ich selbst sagte mir: “Das hast du nun davon, du sollst den gleichen Schmerz wie sie fühlen, damit du nie wieder so einfach nette Worte sagst und keine Ahnung davon hast”. Ich empfand es wie eine Strafe. Diese Phase hielt eine Woche an, bis ich am Ende dieser Woche mich im Internet schlau machte, ob auch andere Frauen von dieser Erfahrung schreiben. In meinem Bekanntenkreis haben sich alle für eine schnelle Ausschabung entschieden. Ich fand im Internet diesen Artikel und ich bin unendlich dankbar. Dankbar dafür, dass es eine Frau geschafft hat, detailliert aufzuschreiben was sie durchgemacht hat. Ich las danach alle eure Kommentare und las sie wieder und wieder. Es tat mir einfach gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin, dass es keine “Strafe” ist, so wie ich sie empfunden habe. Es gibt einfach keine Erklärung dafür, es passiert weil es nun mal passiert.

    Soeben haben bei mir die Blutungen leicht eingesetzt, noch heute morgen habe ich geweint, weil ich keine Lust mehr darauf hatte zu warten. Ich hatte keine Nerven mehr…ich gab mir Zeit bis Freitag, wenn dann nichts passiert, dann lasse ich mir Medikamente geben, sagte ich zu mir. Ich war einfach so voller Wut und wieder so voller Trauer, obwohl es mir die vergangen Tage Emotional besser ging. Nun empfinde ich den heutigen Morgen als Abschluss, ich wusste wahrscheinlich unterbewusst, dass es los geht, brauchte diese Emotion um endgültig loslassen zu können.

    Ich möchte mich hiermit an alle Sternenmamis wenden, die sich gerade in der gleichen Situation befinden wie ich:

    * Nehmt euch eine Hebamme, es hat mir so sehr geholfen dass sie da ist. Wir haben ständig Kontakt und sie wird bei Schwierigkeiten jederzeit zu mir kommen. Es ist gut, einen Experten an seiner Seite zu haben. Es nimmt euch die Angst, vor dem was kommt.
    * Lasst euch von niemandem vom Weg abbringen. Es ist euer Weg, niemand sonst kann ihn gehen. Es ist dabei egal, ob ihr am Ende mit Medikamenten eingreift oder eine Ausschabung machen lasst. Lasst euch von niemandem einreden, dass andere Wege besser sind. Was für euch gut ist, ist in eurem Herzen fest verankert. Handelt nur danach, so könnt ihr eurer Trauer freien Lauf lassen.
    * Weint, wann immer ihr weinen müsst. Sagt euch niemals “Stell dich nicht so an”. Trauert so lange wie ihr wollt. Vergesst niemals, dass es niemals aufhört. Die Trauer wird leiser und wird zur Erinnerung, aber ihr werdet es niemals vergessen. Macht es euch diese Erinnerung also so schön es nur geht, damit es erträglich wird, an eure Sternenkinder zu denken.
    * Ich habe nie gewusst, was ein Mensch alles ertragen kann. Diese Erfahrung macht uns stark für die weiteren Wege die wir in unserem Leben gehen werden. Vergesst niemals, was ihr alles schaffen könnt und das jeder Weg zu gehen ist, egal wie steinig er ist. Glaubt an euch, die Natur und euren Körper.

    Zum Schluss möchte ich mich hier bei Halitha bedanken, für Ihre offene Art. Für viele Frauen bedeutet das sehr viel. Es ist nicht fair um den heißen Brei zu reden. Man möchte oft wissen, was einen erwartet. Ich bin dafür sehr dankbar, dass es solche offenen Menschen wie dich gibt.

    Und ich möchte mich bei Jana für diesen tollen Blog bedanken, du weißt gar nicht wie sehr du vielen Frauen damit hilfst.

    All den Frauen, die momentan das gleiche Schicksal mit mir teilen möchte ich viel Mut aussprechen, ihr schafft das gebt nicht auf!!

    Eure Emanuelle

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    • Avatar
      Emanuelle sagte:

      Update am 08.12.2017

      Ich weiß nicht, ob das hier jemand liest, dennoch habe ich das Bedürfnis nochmal ein Update über meine kleine Geburt im Februar zu geben um auch eine Art Tagebuch über meine Gefühle zu verfassen.

      Nach dem ich geschrieben habe, dass die Blutungen eingesetzt haben vergingen noch zwei weitere Tage. Am 03.02. gegen 18:00 Uhr saß ich mit meinem Mann und meiner Tochter am Abendbrottisch, um den sich mein Mann gekümmert hatte, da bei mir den ganzen Tag schon mehrere heftige Wehen dabei waren. Ich musste gegen 18:30 Uhr aufstehen und meine Wehen weg atmen. Es waren richtige Geburtsschmerzen. In dieser Intensität hätte ich es nicht erwartet. Mein Mann brachte unsere Tochter gegen viertel nach sieben zu Bett. Glücklicherweise schlief sie auch gleich ein. Ich hatte immer das Bedürfnis auch wie bei der ersten Geburt unserer Tochter mich zu bewegen. Um halb acht sagte ich zu meinem Mann: “Es ist soweit, sie werden geboren.” Ich habe mich auf Toilette gesetzt und es einfach laufen lassen, es war wirklich viel Blut. Meine Hebamme hatte mich schon vorher darauf hingewiesen um mir die Angst zu nehmen. Ich habe erst den einen Zwilling dann den anderen aufgefangen und in eine Schachtel gelegt. Die Geburt war vorüber und ich eiskalt. Kein Gefühl, keine Trauer, keine Wut, keine Freude…nichts! Völlig leer. Ich ging zu Bett als sei nichts geschehen.

      Die ersten Tage nach der Geburt waren mit heftigen Nachwehen bestückt, die ich mit Schmerzmitteln betäubte. Eine Woche danach ging ich wieder zur Arbeit und mit meiner Band auf Tour. Die Nachblutungen hielten 5 Wochen an. Es war mir alles egal. Mir war alles gleichgültig.

      Nach ca. 2 Monaten riss es mich völlig um. Ich versank in Trauer, Wut und Schmerz. Ich wollte keine weiteren Kinder mit meinem Mann. Ich wollte in Zukunft nur zu dritt bleiben, konnte keine Babys ansehen, dass Baby meiner Freundin nicht auf den Arm nehmen, musste es sofort wieder los werden. Ich habe richtig schlimm getrauert, es ging mir fürchterlich schlecht.

      Dann auf der Taufe unseres Patenkinds Isabella hat mir meine Freundin einfach Isabella auf den Arm gegeben. Isabella weinte fürchterlich, meine Freundin völlig durch den Wind wegen den ganzen Gästen. Und so stand ich da, mit dem Kind auf dem Arm ich schaute sie an, drückte sie so fest an mich und weinte einfach nur, Isabella hörte schlagartig auf zu weinen…die Gäste dachten ich sei völlig durchgedreht! Mein Mann wusste was da gerade passiert war. Es war wie eine Erfahrung mit einem Engel. Plötzlich war da wieder diese Führsorge zu einem kleinen Wesen, die Liebe die ich kurzweilig verloren hatte. Ich hatte Isabella den halben Tag schlafend auf dem Arm. Ich hatte wieder Bezug zu einem neuen Versuch ein weiteres Kind zu bekommen.

      Nun ist es Weihnachtszeit, alles glitzert und leuchtet, die Musik wird besinnlich, man backt Plätzchen, bereitet sich auf die schönste Zeit des Jahres vor, die leuchtenden Augen unserer 3 jährigen Tochter sind unersetzbar. Aber die leuchtende Zeit bringt auch viele Schatten in mein Leben. Ich bin fast täglich am weinen, weiß nicht wohin mit meiner Trauer. Ich hätte den beiden doch so gerne all das Leuchten gezeigt. Ich hätte ihnen so gerne die Welt erklärt und mit ihnen diese erkundet. Ich hätte ihnen so gerne meine endlose Liebe geschenkt.

      Die Weihnachtszeit ist schwer für mich, was mich dazu bewegt hat, nochmal meinen Blogbeitrag zu lesen und all eure Einträge zu lesen.

      Ich habe es bis heute nicht geschafft an ihr Grab zu gehen. Ich würde so gern, aber es ist so schwer. Ich habe irgendwie Angst davor, dann ist aber auch das schlechte Gewissen, als würde ich sie im Stich lassen.

      Ich hoffe, dass meine Trauer irgendwann leiser wird. Ich möchte so gerne wieder an diesem Leben teilhaben können. Ich ertrage es einfach nicht, dass ich die beiden Leben nicht in mir halten konnte, nicht in der Lage war die beiden Geschöpfe auszutragen.

      Trauer überwiegt in der leuchtenden, dunklen und besinnlichen Jahreszeit…

      Emanuelle

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      • Avatar
        Manu sagte:

        Liebe Emanuelle,
        eine Freundin sagte zu mir in meiner Phase der Trauer, als ich an dem Punkt war, zu denken, dieses ungeborene Kind sei doch gar nicht “gewesen”: “Doch, es war. Es war so gewünscht und die ganze Zeit seines Wachsens war es von eurer Liebe umhüllt. Es hat so viel Liebe erfahren. Es WAR Liebe.” Mich hat das sehr getröstet – vielleicht helfen dir diese Gedanken auch..
        Und noch etwas: Ich wünsche dir sehr, dass du die Gefühle von “Schuld” von “Nicht-halten-können” ablegen kannst: Denn es gibt da keine. Wir können doch unseren Kindern immer nur, wie es so schön heißt, Wurzeln geben und Flügel, und Elternschaft ist eigentlich auch immer irgendwie ein Abschiednehmen, ein Los-, ein Ziehenlassen. Lass sie fliegen. Alles Gute für dich.

        Antworten
  42. Avatar
    Tina sagte:

    Liebe Halitha,

    toll das dein Arzt und deine Hebamme dir den Rücken für deinen Weg gestärkt haben. So dass du Zeit hattest loszulassen.

    Ich habe auch eine missed Abortion (schreckliche Bezeichnung) hinter mir.
    Ich hatte bei dieser Schwangerschaft von Anfang an ein komisches oder auch schlechtes Gefühl.
    Es war auch zu schön um wahr zu sein, wieder mit zwei guten Freundinnen zusammen schwanger, wieder ähnliche ETs. Wieder zusammen hibbeln, später zusammen PeKiP, usw..

    Ich hatte sehr früh mein erstes US, es war einfach mein halbjähriger Termin. Es war absolut nichts zu sehen. Gyn bölkte mich an, dass alles zu früh sei und was soll man da auch sehen.
    Kontrolle in 1,5 Wochen: Mini Fruchtblase. Wieder schwer genervte Gyn: sie könne auch nicht zaubern.
    Wieder Kontrolle 1 Woche später: Fruchtblase gewachsen. HCG eher niedrig zur Woche passend. Wiederkommen in 2 Wochen, dann aber babywatching mit Herzchen
    Eines morgens, whatsapp, Freundin 1: “Tina, ich hab’s verloren” *Shock*
    Eine Welle noch schlechteren Gefühls überrollte mich: OH Gott, das wird bei mir auch kommen….
    Samstags Abends: Mann im Dienst, Zornröschen schläft. Noch schnell Pipi machen, Blut am Papier. *Panik*
    Eben den Bruder angerufen, eben gestanden: Bin schwanger, ich blute, ich hab Angst. KOMM JETZT SOFORT! WILL INS KRANKEHAUS! JETZT!
    Im Krankenhaus, megajunge Assitenzärztin, untersucht mich vaginal: kein Blut, alles tutti, wohl eine kleine Verletzung.
    Dennoch US. Das unerfahrene Küken (sorry, aber das dachte ich zu derzeit auch) schallte sich tot: kein Embyro zu sehen trotz SSW 7+. Naja, vielleicht ein Eckenhocker, ab zur Gyn am Montag.
    Welch ein herrliches Wochenende….ich hab nur geheult.
    Montags zur Gyn: Welch ein Wunder, die Frau kann auch einfühlsam sein.
    Sie schallte, aber auch sie fand kein Embryo, fand aber kein Grund zur Sorge. Vielleicht passt die Woche nicht? Vielliecht sitzt das wirklich so ungünstig….
    Blutabnahme, ßHCG, abwarten. Mittwoch wiederkommen zur Bluabnahme. Ob ich bis dahin eine AU haben wolle um nicht jedem Hinz und Kunz mein verquollenes Gesicht erklären zu müssen.
    Ich hatte ein wenig Hoffnung geschöpft, aber nur minimal.
    Mittwoch morgen hatte ich dann richtig Blut im Schlüppi. Das war’s und nun muss ich ins Krankenhaus.
    Aber ich rief mich zur Ordnung, Frau Doktor hatte gesagt, wenn ich nicht gerade blute wie sonst was, solle ich nach Möglichkeit erst zu ihr.
    Das tat machte ich dann auch.
    Sie nahm mich auch zügig dran und war diesesmal noch lieber zu mir. Sie schallte und fand leider kein gutes Ergebnis: die Blase verformt, abgelöst und mit verdickten Rändern. Freie Flüssigkeit.
    Sie bat mich anziehen und ging mit mir ins Besprechungszimmer. Auch sie führte mir alle Möglichkeiten auf: abwarten und selbstablösen lassen. Ausschabung.
    Ich bin nicht der Typ für das entspannte Abwarten, ich hab kein gutes Körpergefühl und setze dementsprechend meinen Körper nicht viel Vertrauen entgegen.
    Ich wollte die Ausschabung, ich war nüchtern, am besten JETZT.
    Meine Gyn rief auch sofort im Krankenhaus an und sagte sie würde mich jetzt schicken.
    Eine OP am gleichen Tag war natürlich nicht mehr möglich. Aber auch der Arzt da, verstand sehr schnell, dass er sich seinen Termin Ende nächster Woche knicken konnte. Er orderte im schnell Verfahren ein HCG-Wert an und setzte mich für den nächsten morgen auf seinen OP-Plan.
    Ich wurde mit einem den Muttermund-weichmachenden Medikament ausgestattet, da dieses aber toxisch für den Embryo wäre, nahm ich der diensthabenden Assitenzärztin noch das Versprechen ab, mich noch abends anzurufen und mir den HCG Wert mitzuteilen. Ich hoffte halt immer noch. Aber der Verdacht bestätigte sich leider.
    Dann noch den Pre-Op-Marathon, alles mit Tränen in den Augen. Aber alle Ärzte waren wirklich sehr nett.
    Am nächsten frühen morgen bezog ich mein 1-Bett-Zimmer (ich klopfe mir immer noch innerlich auf die Schulter für den Abschluss einer Privat.Zusatz). Ich war sehr froh alleine in dem Zimmer zu sein. Mein Mann musste unsere Große versorgen und so konnte ich meinen Tränen freien Lauf lassen. Zumal ich, auf Grund meines Übergewichtes, über Nacht da bleiben musste.
    Die Op-Vorbereitung war schrecklich. Man brachte mich warum auch immer zu früh runter. Ich wurde nackig, unter einer Art riesenhandtuch, frierend in einem OP Nebenraum zwischengeparkt. Da lag ich dann 30 min. Zwischen durch durchwühlten Pfleger die Schränke auf der Suche nach irgendwas. Einmal kamen zwei rein, der eine stütze sich, nach Rauchstinkend, auf meiner Pritsche ab und unterhielt sich über mich hinweg mit seinem Kollegen über den Stau auf der A2. Ich lag da und dachte mir: geht es noch?
    Irgendwann fragte mich der eine Kerl: “Und? Was können wir für Sie heute schönes tuen.”. Er wollte sicherlich die Stimmung auflockern, aber ich war so pikiert von dieser ganzen Nummer, dass ich nur mit “Ars**l****” antwortet. Er warf daraufhin einen Blick in meine Akte und verschwand wortlos.
    Es war daher erlösend, als ich endlich in den OP gerollert wurde.
    Da stand dann aus “das Küken”. Aber es war die erste nette Person im OP. Sie sagte, dass es ihr unendlich leid täte. Streichelte meine Hand, während man mir den Zugang legte.
    Dann ging es schnell….1…2…weg.
    Ich wurde wach und dachte mir: Verdammt! Es ist wie schlafen und in einen Albtraum eintauchen. Plötzlich nicht mehr schwanger.
    Neben mir erbrach sich jemand, während ich um mein Kind trauerte.
    Danach begann der Prozess des “Es verstehen”. Ich bin grundsätzlich ein wissenschaftlicher Mensch. Das sich der Embryo nicht entwickelt hatte, wird eine n Grund haben, genetisch, wie auch immer. Dieser Gedanke hilft mir. Dennoch falle ich jetzt noch immer wieder in ein Loch….
    Aber die Zeit lässt Wunden vernarben, dann sind sie zwar noch da, aber schmerzen nicht so schlimm.
    Unser Krankenhaus setzt alle Fehlgeborenen in einer Trauerfeier zusammen bei, egal wie früh der kleine Stern gegangen ist.
    Auch wenn ich nicht gläubig bin, und es zunächst für quatsch hielt den Zellhaufen beizusetzten, überlege ich nun doch an der Feier teilzunehmen. Vielleicht hilft es

    Lieben Gruß
    Tina

    P.S.: Sorry für den langen text. Musste mir das nach diesem Bericht von Seele schreiben

    Antworten
  43. Avatar
    Uli sagte:

    Ich habe meine Fehlgeburt (9. SSW) damals einfach verdrängt. Irgendetwas in mir hat sich mit aller Kraft gegen diese furchtbare Gewissheit gewehrt. Nach einer Woche starker Blutungen und heftiger Unterleibsschmerzen war ich immer noch der vollen Überzeugung, alles sei normal. Bei der nächsten Untersuchung war dann schon kein Kind mehr da… Ich biss mir tapfer auf die Lippen, während ich fassungslos auf das schwarze Nichts in meinem Bauch starrte. Nicht weinen. Nicht weinen. Nicht weinen. Aber die junge Ärztin war sehr mitfühlend und meinte zu mir: “Es ist traurig ein Kind zu verlieren. Lassen Sie die Trauer ruhig zu. Es gibt Frauen, die weinen einmal sehr heftig und dann gibt es Frauen, die ihr ganzes Leben lang trauern. Gehören Sie zur ersten Sorte.” Ich weinte einen ganzen Tag lang ohne Unterlass. Ich schrieb ein Gedicht an mein totes Kind und klebte ein Google-Bild von einem Embryo in der 9. SSW dazu. Danach war die Leere in mir gestillt und ich konnte loslassen…
    Genau eine Woche später feierten wir unsere Hochzeit – es wurde ein unvergesslich schöner Tag. Und nur ein Jahr darauf hielten wir eine gesunde Tochter im Arm.

    Antworten
  44. Avatar
    Jenny Eckhardt sagte:

    Dies ist wirklich ein trauriges Thema. Meiner Schwester ist momentan schwanger und sie hat große Angst vor einer Fehlgeburt oder anderen Schäden. Glücklicherweise konnte unser Frauenarzt ihr in einem beruhigenden Gespräch alles erklären.

    Antworten
  45. Avatar
    Eve sagte:

    Liebe Halitha, Vielen Dank für deinen Mut deinen Bericht zu teilen!
    Mir hast du an Ostern sehr geholfen bei meiner “kleinen Geburt”!
    Ich hatte schon eine bessere Vorstellung was mich erwarten könnte, nachdem ich kürzlich in der 12. Woche beim Arzt erfahren hatte, dass das Herzchen aufgehört hat zu schlagen. Ich war vor längerer Zeit hier auf dem Blog glücklicherweise über deinen Bericht gestolpert und habe ihn aus Interesse gelesen – er hat mir dabei keine Angst gemacht, weil du sehr einfühlsam und ehrlich darüber schreibst. Und du Jana, sehr einfühlsam kommentierst. Beides ist so wertvoll!

    So informiert wusste ich bei der Hiobsbotschaft beim Arzt sofort was ich wollte. Keine Auschschabung . Von sich aus hat mir der Arzt keine Alternative angeboten, aber als ich sehr bestimmt gesagt habe dass ich die Fehlgeburt (was für ein blödes Wort!) auf dem natürlichen Wege haben möchte, hat er nach kurzem Überlegen und erfragen der Gründe gesagt dass nichts dagegen spricht. (Ich hatte ihm nur gesagt dass ich das psychisch sicher viel besser verkrafte – das reichte ihm schon).
    Ich hatte glücklicherweise schon eine Hebamme, die ich dann nochmal näher befragt habe dazu was mir bevorsteht und wann ich besser Hilfe beim Arzt/Krankenhaus in Anspruch nehme. Sie hat auch immer wieder telefonisch nachgefragt wie es uns geht und uns sehr unterstützt. Die kleine Geburt haben mein Partner und ich nachts dann alleine (aber nicht einsam) durchlebt. Intensiv und mit Krämpfen, und auch 30 Minuten starken Wehen auch schmerzhaft, aber sehr gut, dass ich so entschieden habe. Wir konnten gut Abschied nehmen.

    Es sollten viel mehr Ärzte den Frauen die Wahlmöglichkeiten aufzeigen. Für uns war es so viel besser als eine Ausschabung. Sowohl körperlich (Narkose, Verletzungsgefahr usw.) als vor allem auch psychisch.
    In den nächsten Tagen gehe ich zur Kontrolle, ob alles abgegangen ist und keine Reste mehr in der Gebärmutter sind – ich bin sehr zuversichtlich. Und selbst wenn jetzt noch was da ist, weiß ich dank deinem und weiterer Berichte der kleinen Geburt auch, dass ich (wenn keine Komplikationen auftreten) abwarten und nach der nächste Regelblutung nochmal nachschauen kann ob alles gut ist.
    Liebe Halitha, Vielen Dank für deinen Mut deine Erlebnisse hier zu schreiben. Und liebe Jana, Vielen Dank für deinen Mut Halithas Bericht zu veröffentlichen!

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  46. Avatar
    lizzy641981 sagte:

    Liebe Jana, auch ich möchte mich bei Dir und natürlich bei Halitha für den wunderbaren Bericht bedanken, den ich eben lesen durfte. Ich hatte vor drei Tagen selbst eine Curettage, für mich war es ein guter Weg und der von mir selbst gewählte. Ich habe eine FÄ-in, die mir beide Methoden dargelegt erklärt hat, ohne dass ich mich beeinflusst fühlte und glücklicherweise zwei tolle Ärztinnen und Schwestern, die mir im KH zur Seite standen (ehrlich gesagt, war dieses Erlebnis von der Seite betrachtet, “schöner=sensibler” wie die Geburt unseres Sohnes).
    Ich danke Euch für den Tipp, eine kleine “Erinnerungsbox” für unser Sternenkind zu erstellen. Wir haben einen großen Garten und ich denke, ich werde uns hier einen schönen Platz aussuchen… Danke für die berührenden Worte, Halitha: Ja, so ging es mir (und vielen anderen Frauen, die sich hier mitteilen) auch: die große, wahnsinnige Freude beim Lesen des Testergebnisses, dann das Schwanken und die Angst, als 3 Wochen später eine überregelstarke Blutung einsetzte, der KH-Check nach 1,5 Stunden, danach die Entwarnung und wieder Freude, drei Tage später waren Herztöne zu vernehmen, damit war für uns eine gewisse Entwarnung verbunden und steigende Vorfreude, bis es dann in ssw 10.4
    hieß: “Ein kleines Herz hat aufgehört zu schlagen”. Ich weiß, dass ich diesen Moment und diese Worte meiner FÄ-in nie vergessen werde, weil ich in dem Moment spürte, wie sehr mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde…
    Heute, 5 Tage später und 3 Tage nach der Ausschabung, erkenne ich, wie gut es tut, dass ich mich für diese Woche habe krank schreiben lassen. Erst wollte ich das nicht, aktuell wüsste ich gar nicht, wie es anders sein könnte. Ich bin schon froh, dass iche schaffe, unseren Kleinen in die Kita zu bringen und die eine oder andere Sache im Haushalt zu erledigen…
    Was mir aber seit meiner Entlassung (und auch schon davor) am meisten hilft, ist die Unterstützung und das gemeinsame Trauern mit meinem Mann, die Hilfe meiner Eltern, Gespräche mit ihnen und meiner besten Freundin, außerdem mein Sohn, ein gutes Buch und das Wissen, das ich nicht die Einzige bin, der so ein Schicksal widerfährt. Ich weiß von diversen Bekannten, Nachbarn, Freunden, die ähnliche Erfahrungen machen mussten und die meisten haben danach noch ein mind. ein weiteres Kind bekommen. Das sollte uns allen Hoffnung geben!!

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  47. Avatar
    Julia sagte:

    Liebe Jana,
    auch ich möchte mich ganz herzlich bedanken für diesen Bericht, den Du veröffentlicht hast!
    Und selbstverständlich bin ich der Berichtautorin Halitha sehr sehr dankbar, dass sie sich getraut hat, ihre traurige Geschichte und all ihre damit verbundenen Gefühle mit so vielen Frauen zu teilen! Das ist sehr mutig und keinesfalls falsch!! Das gibt so viel Mut den anderen Frauen, die in der gleichen Situation waren/sind/zu sein befürchten!
    Ich bin rein zufällig auf diese Webseite gestoßen, und – was ich unbedingt loswerden möchte: der Bericht hat mich geradezu schockiert…. Nicht die Tatsache, dass jemand eine Fehlgeburt erleben musste (selbstverständlich ist das ein schreckliches Erlebnis und kommt öfter vor als man denkt – weiß ich mittlerweile), sondern schockiert hat mich die Tiefe und das Spektrum der schmerzlichen Gefühle, der Trauer, die die arme Frau gehabt haben muss :´-( Und auch viele andere Leserinnen, die hier auch ihre Geschichten geschildert haben.
    Was mich ansonsten sehr geschockt hat, dass sich so viele Frauen dafür entscheiden, auf den natürlichen Abbruch zu warten. Auch wenn ich ihre Argumente völlig verstehe, allein diese Vorstellung lässt mich immer wieder erschaudern..
    Danke euch allen, dass ihr es nicht kurz und sachlich beschrieben habt, sondern vor allem eure Gefühle gezeigt habt, eben DAS macht solche Geschichten so eigenartig und unvergesslich – und ja, man kann sich sogar in euch hineinversetzen, eure Gefühle verstehen, wenn man diese liest :´-(
    Das tut mir unendlich leid für euch alle!!! Ich wünsche euch ganz viel Kraft, um eure Erlebnisse zu verarbeiten und zu verdrängen, oder noch besser – so ein wunderschönes neues kräftiges Erlebnis zu haben, das die alten seelischen Narben verblassen lässt!
    Ich selber habe GOTT SEI DANK keine vergleichbaren Gefühle gehabt, als ich meine Fehlgeburt hatte. Wahrscheinlich nur deswegen, weil sie so ganz früh stattgefunden hat – das wäre der Zeitpunkt der nächsten Monatsblutung. Aber wir haben diese Schwangerschaft schon so lange gewünscht und ganz hingebungsvoll geplant, von daher hatte ich sehr früh getestet und nur deswegen von der Schwangerschaft gewußt. Dann kam diese schreckliche Abbruchsblutung, und dabei war wieder eine Bestätigung für mich, dass es Fehlgeburt war und keine normale Periode, da ich höllische Schmerzen hatte und krümmte mich viele Stunden lang, die Blutung war extrem stark, es kamen viele großen Klümpen raus, und die hat ewig lang gedauert.
    Gefühlsmäßig war ich zutiefst enttäuscht, dass unsere ERSTE, lang ersehnte Schwangerschaft gleich fehlgeschlagen hat… Aber nicht mal annährend war ich so traurig, wie die arme Halitha. Vielleicht auch, weil ich aus dem medizinischen Bereich komme, und es war in meiner Vorstellung noch kein Baby, sondern erst ein Zellhaufen mit Potenzial, mal ein Baby zu werden, oder vielleicht nicht mal das, falls es “leeres” Windei war.
    Nur sehr enttäuscht war ich, weil ich mich schon seit über einem Jahr nach einem Baby gesehnt habe… Und nun hieß es: wieder Eisprung berechnen, weiter üben, hoffen und warten 🙁 Das Ziel und das Glück waren so greifbar nah!!!
    Ganz anders hätte ich mich natürlich gefühlt, wenn es sich um einen weiterentwickelten Embryo handelte – oder um ein richtiges Baby (im Bauch). Wenn ich hier Berichte lese, wo bei einem Embryo (Fötus) das Herzchen aufgehört hat zu schlagen, da blutet mir mein Herz ganz arg und ich muss weinen :´-(
    Hier noch meine weitere Geschichte, die dann folgte – in der Hoffnung, sie lässt vielleicht betroffene Frauen ein bißchen aufmuntern, denn es kann alles noch sehr gut werden 🙂
    Schon 2 Monate später war ich wieder schwanger))) Es lief allerdings nichts glatt: in der 7 SSW habe ich Schmierblutungen bekommen, die ca 3 Wochen andauerten!!! Ich war fix und alle, habe mich innerlich schon vom Baby verabschiedet… Fast jede Nacht hatte ich Albträume, dass ich eine Fehlgeburt habe, dass ich meinen Embryo in der Hand halte und er so fürchterlich und grausam aussieht, dass ich mehr geschockt von seinem Aussehen bin als von der Fehlgeburt selbst.
    Auf dem Ultraschall war immer alles unauffällig, das Herzchen schlug, alles im Normbereich, aber die Blutungen waren da und es half nichts. Abwarten und Bangen, wochenlang. Langsam blieben sie aus, das Kind noch drin, und ich fast grau vor Angst. Erst Jahre später habe ich erfahren, dass so was viele Frauen in der Frühschwangerschaft erleben und es meist ungefährlich ist. Aber ich habe mich damals zu Tode erschreckt, und in dieser PANISCHEN Angst durchlebte ich die gesamte Schwangerschaft.
    Sehr früh, schon Anfang des zweiten Trimesters, habe ich angefangen, Übungswehen zu spüren (das Hartwerden der Gebärmutter), das mir schon wieder panische Angst eingejagt hat. Mit diesen regelmäßigen Wehen und mit dieser unbeschreiblichen Angst (die ständig da war), ging ich immerhin bis SSW 40+.
    Die Geburt war unkompliziert und das Kind kerngesund, wobei die Schmerzen dermaßen schlimm waren, dass ich ein psychisches Geburtstrauma erlebte.
    Das einzige, was mir half, dieses schreckliche Geburtserlebnis zu verarbeiten (und auch die psychisch anstrengende Schwangerschaft!), war die zweite, entspannte Schwangerschaft und glückliche Geburt fünf Jahre später! 🙂
    Damit wären all meine Wunden fast geheilt…
    Was ich euch, liebe Frauen mit ähnlichen Problemen, auf den Weg geben möchte: es wird alles gut, bleibt nur dran, verarbeitet es und übt weiter, denn die lebendigen Kinder, die dann eines Tages doch noch kommen, lassen das ganze verblassen!
    Es ist natürlich und klar, dass man nach einem Misserfolg mit großen Sorgen und Angst in die nächste Schwangerschaft geht. Eine Hebamme hat mir einen unschlagbaren Ratschlag gegeben (leider erst am Ende der ersten SS), der mir damals wahnsinnig geholfen und zu denken gegeben hat: “Einem Kind kann rein theoretisch IMMER etwas zustoßen, egal, ob es erst ein Embryo ist, ein Fötus, ein Baby oder ein größeres Kind. Es lohnt sich nicht, in diesem Angstmodus IMMER zu leben, denn Unglücksfälle sind eher Ausnahmefälle. Man sollte das HIER und JETZT genießen und auskosten und guter Hoffnung bleiben, sonst wird man verrückt.”
    Dieser Satz hat komplett meine Lebenseinstellung verändert und mich viel viel glücklicher gemacht. Ich hoffe von Herzen, dass er euch auch hilft, ohne Angst die nächste Schwangerschaft zu erleben und zu genießen, und gesunde Babys zu bekommen! 🙂
    Alles alles erdenklich Gute für euch alle,
    und Dir, Jana, danke noch mal für diesen Blog!!!
    Und ein extra Dankeschön, dass ich hier meine Gefühle und meine eigene Geschichte erzählen durfte, das tut unheimlich gut, es mit den anderen Frauen zu teilen))))

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  48. Avatar
    Silvi sagte:

    Liebe Jana, liebe Halitha,

    ich danke Euch von Herzen dafür, dass Ihr diesen schönen und mutigen Bericht zu Deiner kleinen Geburt veröffentlicht habt.

    Er war der einzige, den ich überhaupt direkt im Internet finden konnte. Erst danach habe ich auch die vielen Antworten gesehen. Er hat mir unendlich viel Kraft gegeben und mir geholfen mir und meinem Körper zu vertrauen und mich auf meinen Weg zu meiner selbstbestimmten kleinen Geburt sehr bestärkt.

    Wir haben in der 11. SSW erfahren, dass unsere Zwillinge wieder gegangen sind. In der 7. SSW war der Herzschlag zu hören und alles ganz normal. Mein Mann, meine Tochter und ich freuten uns sehr über unseren Familienzuwachs.
    Plötzlich waren die Embryos nicht mehr da. Mein Körper hatte sie, so sagte der Arzt wieder resorbiert und zurück blieb eine leere Fruchthöhle auf dem Ultraschallbild. Der Arzt sagte, mein Körper habe wohl schon vor 10 Tagen mit dem Rückbau der Schwangerschaft begonnen, das könne er an der Größe der Fruchthöhle sehen…

    Er riet mir die Weihnachtsfeiertage abzuwarten und danach aber dringend ins Krankenhaus zu gehen, um eine Ausschabung vornehmen zu lassen.
    Er nahm weder nochmals meinen HCG-Wert ab (der noch bei 104.000 lag, wie meine Hebamme dann feststellte, bei einer nicht Schwangeren liegt er unter 5) noch beriet er mich in irgendeine andere Richtung. Im Gegenteil er sagte mir, wie gefährlich es sei lange abzuwarten, ich könne eine Entzündung bekommen usw. über die vielen Risiken, die eine Ausschabung mit sich bringt für Körper und Seele, gerade auch für weitere Schwangerschaften (wie Vernarbung der Gebärmutter, Verletzung des Gebärmutterhalses usw.) sagte er natürlich gar nichts.
    Ich hatte ein Segen unsere sehr liebe und kompetente Hebamme, die auch schon unsere Tochter zur Welt brachte und meine Heilpraktikerin an der Seite, die mich seit 15 Jahren behandelt und kennt und auch schon unsere Schwangerschaft mit unserer ersten Tochter intensiv begleitete und vielleicht sogar erst ermöglichte. Auch sie unterstütze mich mit homöopathischen Globuli, die sehr gut unterstützen, mit Akkupunktur und Cranio-Sacraler Therapie in Kombination mit familiensystemischer Behandlung zur seelischen Verarbeitung.

    Beide und auch dieser Blog stärkten mich sehr unsere kleine Geburt abzuwarten und ich bin unendlich dankbar, dass ich gestern nun nach 3 1/2 Wochen seit der Feststellung der Missed Abortion meine Schwangerschaft im richtigen Tempo, für Körper, Geist und Seele mit meiner kleinen Geburt zu Hause ganz selbstbestimmt gehen lassen konnte.

    Und es war tatsächlich eine kleine Geburt mit all ihren Phasen.
    Es ging schon Tage vorher mit oranglichem leichtem Wochenfluss einher, bis dann richtiges Blut kam und einen Tag später am Nachmittag die kleine Geburt. Sie dauerte etwa 2 Stunden. Es fing mit leichten Wellen an, die ihren Abstand stark verkürzten, gefolgt von viel wässrigem Blut als die Fruchtblase mit einem kleinen Knall in mir aufging und viel blutigem Schleim der abging. Einer kurzen Ruhepause und letztlich der Plazenta, die als Nachgeburt kam.

    Da wir aber auch schon bei unserer ersten Geburt einen Hypnobirthing Kurs besucht hatten und ich die Entspannungs- und Atemtechniken während der Wellen daraus auch gestern anwenden konnte, war auch diese kleine Geburt schmerzfrei, entspannt und friedlich und ein wichtiger Teil des Abschied für mich und meinen Mann.

    Ich finde den Gedanken, dass mein Körper die Embryos resorbiert hat auch sehr berührend und eigentlich schön. Nun werden unsere beiden Sternenkinder für immer ein Teil von mir sein.

    Ich habe die Plazenta mit der Fruchthöhle aufgefangenen und heute Morgen mit meiner Hebamme in ein schönes Stück Stoff gebettet und in eine Papierschachtel gelegt. Morgen werden mein Mann und ich sie im Wald beerdigen. Ich empfand das als ein schönes und würdiges Ritual. Ich wollte die kleine Plazenta nicht einfach in der Toilette runterspülen.

    Als sehr hilfreich empfand ich die Argumente meiner Hebamme. Sie sagte mir, dass die allermeisten Frauen eine Fehlgeburt ganz ohne Ausschabung schaffen können und, dass dieses Vorgehen, solange keine Entzündungszeichen eintreten (die sehr selten vorkommen können), für Körper, Geist und Seele der gesündere Weg ist.

    Die Zeit der Trauer, des seelischen und körperlichen Abschieds braucht es meiner Erfahrung nach auch wirklich. Mein HCG-Wert sinkt zusehens und wird regelmäßig von meiner Hebamme kontrolliert ohne, dass ich (wie es bei einer Ausschabung mit einem so hohen HCG-Wert der Fall gewesen wäre) eine hormonelle Achterbahnfahrt erleben musste. Mein Körper und meine Gebärmutter und meine Seele haben ihre Zeit bekommen sich in aller Ruhe und mit allen Phasen der Trauer zu verabschieden.

    Und wir sind dankbar und glücklich, dass unsere Sternenkinder bei uns waren, wenn auch nur kurz.
    Ich glaube fest daran, dass alles im Leben seinen Sinn hat, ob nun für mich oder die beiden gegangenen Seelchen. Manchmal können wir ihn jetzt noch nicht verstehen, aber irgendwann vielleicht…

    Wir haben unsere Seelchen noch einmal eingeladen. Wer weiß, was uns die Zukunft bringt.

    Unsere 2 1/2 jährige Tochter, die schon früh spürte, dass da jemand ist und kurz nach unserem positiven Test zu mir sagte, ohne dass wir es ihr schon gesagt hätten: “Mama, meine Mama, Du hast ein Baby im Bauch.” hat dann später auch sehr schön gesagt. “Mama, vielleicht kommt nochmal das gleiche Baby, oder ein anderes oder keines.”

    Wir lassen uns überraschen. Von Kindern kann man viel lernen.

    Ich teile hier meine Geschichte aus dem gleichen Grund, wie Halitha. Ich möchte Mut machen, seinen eigenen Weg zu finden, sich die Zeit zu nehmen, sich krank schreiben zu lassen, sich Unterstützung zu holen. Jeder hat das Recht auf eine Hebamme, auch im Falle einer Fehlgeburt.
    Ich möchte zeigen, dass Du nicht alleine bist.

    Ich bin sehr froh, dass ich den Weg unserer selbstbestimmten kleinen Geburt gegangen bin.
    Und ich danke dir Jana und Halitha nochmals für den Raum, den du mit deinem Blog für dieses Thema gibst.

    Alles Liebe und viel Kraft.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Silvi,
      herzliches Beileid für deinen Verlust und vielen Dank für deinen schönen Bericht. Ich bin immer sehr froh, wenn Frauen – bei aller Traurigkeit, die so ein Ereignis bringt- wenigstens gut betreut werden und die Möglichkeit bekommen, selbstbestimmt zu handeln. Das ist so wichtig um das Sternchen gut in den eigenen Lebenslauf zu integrieren. Ich finde es übrigens ganz wunderbar, wie ihr eure Tochter eingebunden habt.
      Alles, alles Gute für euch!
      Liebe Grüße
      Jana

      Antworten
  49. Avatar
    Anni sagte:

    Liebe Jana,
    ich danke Dir für Deinen Blog und die vielen berührenden Beiträge. Ihr habt mir Mut gemacht,
    eine Ausschabung abzulehnen und abzuwarten. Nach drei Tagen Blutungen ist heute ganz still und friedlich unser kleiner Fötus (10.SSW) auf die Welt gekommen. Mein Freund war dabei. Alles war ruhig und liebevoll. Wir sind sehr traurig, aber auch glücklich, dass wir dies zusammen durchleben durften und uns Zeit genommen haben. Ich bin selbst Ärztin und würde auch jeder betroffenen Frau empfehlen, sich einen Moment Zeit zu nehmen und sich nicht zu medizinischen Eingriffen drängen zu lassen. Danke an alle Hebammen, die für uns da sind, ob wir eine glückliche Geburt erleben oder eben eine traurige Fehlgeburt.
    Anni

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  50. Avatar
    Conni sagte:

    Vielen Dank für diesen mutmachenden Bericht!

    Ich selber war am Freitag rein rechnerisch bei 7+6 schwanger. Bei 6+2 sah man schon den Herzschlag.

    Am Freitag bin ich wegen starken Juckreiz zu meinem Frauenarzt gegangen. Dieser stellte sich als harmlose Pilzinfektion heraus.

    Mein FA machte bei der Gelegenheit gleich einen Ultraschall. Er war sehr guter Dinge. Doch dann schaute er plötzlich sehr ernst auf den Bildschirm, änderte die Einstellungen, schaute nochmal, änderte wieder die Einstellungen…und dann kam “Damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Es tut mir sehr leid.” Es war kein Herzschlag mehr zu sehen, der Krümel hat bei etwa 6+5 aufgehört zu wachsen.

    Mein Arzt hat sich lange mit mir hingesetzt und mir einen natürlichen Abgang empfohlen. Er sagte, in diesem frühen Stadium könne die Natur das gut regeln. Ich darf ihn jederzeit anrufen, auch auf dem Handy, und wenn was ist, kommt er zu mir ins Haus.

    Ich bin froh, dass mir eine Ausschabung erspart bleibt. Ich hatte bereits zwei Fehlgeburten. Damals hieß es, ich müsse sofort ausgeschabt werden, weil ich sonst eine Blutvergiftung bekommen würde. Nach den Ausschabungen hatte ich immer 2 Wochen lang sehr starke Blutungen und Schmerzen. Das war furchtbar!

    Trotzdem ist das Ganze sehr schlimm für mich. Da ich fast 44 Jahre alt bin, frage ich mich nun, ob ich jemals ein Kind haben werde.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Conni,
      natürlich ist das schlimm – in jedem Alter und in jeder Lebenssituation. Der natürliche Abgang macht es aber wahrscheinlicher, dass sich ein weiteres Kind gut bei dir einnisten kann. Ich drücke dir dafür die Daumen und schicke gute Wünsche!
      LG

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      • Avatar
        Conni sagte:

        Liebe Jana,

        vielen Dank für die mutmachenden Worte!

        Rechnerisch bin ich jetzt bei 9+0. Mein natürlicher Abgang ist immer noch nicht losgegangen. Ich habe aber seit ein paar Tagen ein leichtes Bauchziehen. Auch alle meine Schwangerschaftssymptome sind weg. Ich hoffe, dass es bald los geht.

        Ich habe noch versucht, eine Hebamme zu bekommen. Ich hatte schon eine für die Vor- und Nachsorge. Diese sagte mir jedoch, dass sie keine Frauen mit Fehlgeburten betreut. Die anderen Hebammen, an die ich mich gewandt habe, sind leider alle ausgebucht. Ich muss das also komplett alleine durchstehen. Davor graut mir. Mein Mann bekommt keinen Urlaub, das Verhältnis zu meiner Mutter und Schwiegermutter ist nicht gut, außérdem wusste niemand von der Schwangerschaft.

        Ich habe mich in den letzten Tagen viel zum Thema natürlicher Abgang informiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass die meisten Frauenärzte auch bei so frühen Abgängen zu einer Ausschabung raten. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

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  51. Avatar
    Nadine sagte:

    Liebe Jana, liebe Sternenmamis,

    In Erwartung meiner Ausschabung am Montag habe ich diesen Blog auf der Suche nach Erfahrungen mit missed abortions entdeckt.
    Auf unser kleines Sternchen haben wir über ein Jahr gewartet, früh von ihm erfahren und uns wahnsinnig gefreut.
    Mein FA den ich bedingungslos jeder Freundin empfehlen würde freute sich bei meinem Anruf mit uns, gab den Termin zur ersten Untersuchung aber bewusst erst vier Wochen später.
    “Wir wollen doch auch was sehen, richtig hallo sagen und der Natur bis dahin ihren Weg lassen.” Sollte etwas sein, könne man in so frühen Stadien nichts gegen den Willen von Mutter Natur unternehmen.
    Lange Wochen des Wartens, Freuens und der Unsicherheiten folgten.
    Anhand meiner App zur Temperaturkontrolle (natürliche Empfängnisverhütung, Begleitung der Ovulation auf dem Weg zur Schwangerschaft etc) erfuhr ich wie groß mein Baby sein müsste und was sich wohl gerade entwickelt.
    Als endlich Übelkeit und Brustspannung einsetzten wiegte ich mich in Sicherheit. “Wenn’s der Mama schlecht geht ist der Krümel in Ordnung,” hört man immer wieder.
    Doch schon ein paar Tage vor der Untersuchung kamen Zweifel, Träume von schlechten Ausgängen und Angst.
    In meiner Familie hatte bisher jede Frau mind. 1 Sternenkind. Wieso sollte ich verschont bleiben? Liegt es in den Genen? Ich rede viel mit meiner Mutter. Auch mein “großer Bruder” ist zu früh gegangen und durfte mich nicht kennenlernen. Sie hilft mir, beruhigt mich. Doch die Angst bleibt.
    Am rechnerischen Tag 9+5 dann der Termin zum “Hallo sagen”.
    Auf dem Bildschirm eine Fruchthöhle wie sie sein sollte, und ein kleines Würmchen auf Stand 6+2. Ein Schock.
    Mein Arzt gibt sich mutig und gefasst. “Hat vielleicht ein paar Startschwierigkeiten gehabt. Oder der Eisprung verzögert.” Ich solle in 5 Tagen wieder kommen.
    Innerlich Versuche ich bereits abzuschließen. Wir haben doch so früh positiv getestet. Bestimmt ist unsere “Erbse” nicht in Ordnung.
    Der nächste Termin, das nächste Bild.
    Das “Häuschen” ist weiter gewachsen, der Bewohner nicht. Leider erwischt er die “Erbse” nur verschwommen doch er glaubt einen kleinen Herzschlag gesehen zu haben.
    Wiedersehen in drei Tagen. Wir sehen der Realität ins Auge, hoffen kaum und ich Weine viel.
    Dann die Diagnose an Tag 10+irgendwas:
    Kein Herzschlag, kein Wachstum, ein Sternchen. Eines das sich seit vier Wochen verbissen in mir festklammert. Mein Körper will es behalten und lässt die Fruchthöhle und den Dottersack weiter wachsen.
    Mein Arzt ist fast so traurig wie ich, fragt mich was ich tun will.
    Ich weine doch ich entscheide mich für die Ausschabung. Ich kann es nicht ertragen meinen Körper weiterhin für einen gegangenen Bewohner arbeiten zu spüren.
    Ich wünsche mir einen Abschluss und die Möglichkeit meinem Sternchen schnell eine neue Möglichkeit zu geben den Weg zu uns zu finden.
    Noch am selben Tag sitze ich im Krankenhaus. Die Ärztin ist sehr nett, ruhig und gefasst. Sie schallt lange doch sie kann nur bestätigen was ich morgens schön hörte und was ich tief im Inneren weiß.
    Die OP soll nun morgen stattfinden. Mein Mann tröstet mich und doch versteht er noch nicht ganz was mit mir passiert. Ich bin traurig und doch gefasst. Die meiste zeit komme ich klar, hatte ich doch früh das Gefühl die “Erbse” wäre nicht mehr bei uns. Und doch gibt es Momente der überwältigenden Trauer mit unkontrollierbaren Tränen. Er sitzt daneben und fürchtet sich vor morgen und den folgenden Tagen. Es wird schwer.

    Nachdem ich diesen Bericht und all die weiteren Geschichten hier gelesen habe, verspüre ich den größtmöglichen Respekt vor jeder Sternenmami die ihrem Körper genug Zeit geben konnte sich von selbst zu verabschieden.
    Ich selbst ertrage es kaum einen Tag länger. Ich sehe es als Abschied auf Zeit. Mein Sternchen war noch nicht so weit und wird zu einer anderen Zeit zu uns kommen. Ich mache sein zeitweiliges zu Hause ordentlich damit es bald wieder zu uns kommt und dann hoffentlich bleibt.
    Es ist eine komische Sicht, das denke ich auch hin und wieder aber es hilft mir sehr so zu denken. Und deshalb wollte ich diese Gedanken und Gefühle mit euch teilen.

    Ich wünsche allen, denen es ähnlich geht viel Kraft und Mut so Abschied zu nehmen wie es sich für sie richtig anfühlt.
    Und ich drücke uns allen die Daumen für viele gesunde Kinder und wundervolle Erinnerungen an unsere Sternchen.

    Ich entschuldige mich für den langen Text und danke euch und vor allem dir, Jana, für diesen Blog und Möglichkeit sich seinen Schmerz und seine Gefühle ein wenig von der Seele reden zu können.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Nadine,
      Dein Verlust tut mir sehr leid.
      Ich danke dir für deinen Bericht. Er zeigt, wie individuell solche Entscheidungen doch sind.
      Ich wünsche dir viel Kraft und alles, alles Gute!
      LG
      Jana

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      • Avatar
        Nadine sagte:

        Liebe Jana,
        Gerade liege ich im Bett, lese erneut diesen Bericht und die vielen, vielen weiteren Geschichten die auf meine und meine Vorrednerinnen folgten.
        Zwischenzeitlich durfte ich einen wunderbaren Jungen auf die Welt bringen, der uns jeden Tag erhellt. Er ist heute 10 Monate alt.
        Die Schwangerschaft aber war eine Tortur aus Ängsten, Sorgen und schlechten Träumen.
        Vor einer Woche erfuhr ich bei meinem Frauenarzt, dass ich erneut schwanger bin. 6+6. Ein kräftiger Herzschlag war zu sehen.
        Und doch, nach all der Zeit und einer gut verlaufenen SSW lassen mich erneut die Ängste und Sorgen nicht los.
        Trotz schlimmster Symptome, quälender Übelkeit und ständigem Erbrechen träume und denke ich unaufhörlich, dass uns auch diese kleine Seele wieder zu früh verlassen könnte.
        Wird es jemals möglich sein eine Schwangerschaft sorglos zu genießen und sich unbedarft auf das kleine Wesen zu freuen?

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  52. Avatar
    Milou sagte:

    Mein Mann und ich sehnen uns sehr nach einem Kind. Leider sind wir aufgrund diverser “Baustellen” bei ihm und mir auf künstliche Befruchtung angewiesen. Wir haben bereits unseren 7. Versuch hinter uns. Bei der 1. Icsi wurde ich direkt schwanger, aber noch vor dem Bluttest hatte ich bereits Schmiedblutung. Der Test fiel positiv aus. Ich konnte es kaum glauben. Doch unsere Freude sollte nicht lange anhalten. Denn kurze Zeit später stellte mein Gynäkologen fest, das ich wohl nur eine biochemische Schwangerschaft hatte. Im Jahr darauf starteten wir die nächste icsi. Leider negativ. So vergingen einige Versuche. Immer wieder negativ. Dann hatte ich eine kryo. Was soll ich sagen, positiv. Wir haben uns unendlich doll gefreut und hatten auch ein gutes Gefühl. Als ich meinen ersten Ultraschall hatte sah man die Fruchthöhle. Ich hab mich so sehr gefreut. Ich hatte Brustschmerzen und mir war flau im Magen. Ich war froh diese, wenn auch wenigen Anzeichen zu haben. Ein paar Wochen später war der nächste Ultraschall und die Ärztin schaute schon so skeptisch. Sie war nicht zufrieden. Ich bekam Angst. Sie sagte die Fruchthöhle ist gewachsen, aber es sei nichts darin zu sehen. Ich war am Boden zerstört. Sie riet mir direkt zu einer Ausschabung, da es sich um ein Windei handelt. Ich wollte das nicht. Ich wollte noch warten. Ich hatte Hoffnung, das sich das Kleine einfach nur versteckt. Ein paar Tage sollte ich also nochmal zum Ultraschall kommen um zu schauen, ob es sich nicht doch versteckt hatte. Leider war wieder nur die Fruchthöhle zu sehen, die aber auch weiter gewachsen war. Die Ärztin sagte ich müsse zur curretage. Ich fragte ob das wirklich sein muss und sie meinte ja, definitiv. In der 10 ssw wurde ich dann ausgeschabt. Ich fühlte mich einfach “leer” ich habe nur noch geweint und konnte es garnicht verstehen, warum wir einfach kein Kind bekommen dürfen. Auch mein Mann hat geweint. War aber ansonsten etwas distanzierter. Leider hat mir niemand tröstende Worte entgegen gebracht. Ich bekam nur gesagt, das passiert halt, dann eben beim nächsten Mal und es gibt Frauen die haben noch mehr Fehlgeburten hinter sich und dann auch ein Baby bekommen. All diese Wörter und Sätze haben mir nur weitere Stiche ins Herz versetzt. Ich fühlte mich allein gelassen und unverstanden. Ich habe lang gebraucht, um mit dieser Schwangerschaft abzuschließen. Im Jahr darauf hatte ich eine weitere kryo. Leider negativ. Kurz davor war mein über alles geliebter Hund nach über 18 gemeinsamen Jahren gestorben. Ich dachte im Nachhinein, ok vielleicht war meine Seele so mit der Trauer um meinen geliebten Hund belastet, das dieser Versuch nur scheitern konnte. Jetzt, wieder ein Jahr später, hatte ich unseren 7. Versuch. Nach dieser icsi bekam ich eine starke Überstimulation und musste sogar ins Krankenhaus. Ich hatte den Bauch voll Flüssigkeit und auch etwas in der Lunge. Nach einiger Zeit war das schlimmste dank Infusionen und viel Eiweiß langsam zurück gegangen. Im Krankenhaus nahm man mir jeden Tag Blut ab und der Arzt sagte mir ich solle aufhören hcg zu spritzen, das feuert die Überstimulation sonst nur immer wieder an. Ich sagte ihm ich spritze garkein hcg. Lediglich Progesteron nehme ich zu mir. Okay 2 Tage später war mein hcg weiter angestiegen. Ich bin schwanger. Ich konnte es garnicht fassen. Sollte es diesmal endlich klappen? Ich konnte nicht warten das mein Mann mich am nächsten Tag wieder besucht und rief ihn am selben Abend noch an im ihm mitzuteilen das ich schwanger bin. Er hat sich sehr gefreut. Doch diesmal ist die Freude an sich etwas verhaltener bei uns beiden. Wir haben Angst. Ich hatte leichte Brustschmerzen, eigentlich nur dann, wenn ich auf die Brüste gedrückt habe. 3 Tage lang war mir bisher morgens übel. Das war kurz nach dem ich erfuhr das ich ss bin. Mittlerweile hatte ich in der ssw 5 einen Ultraschall und man sah nur eine dicke Schleimhaut. Die Ärztin machte sich darüber keine Sorgen. Eine Woche später war schon, wie sie sagte eine schöne Fruchthöhle zu sehen. Sie ist schön geformt und hat einen hellen Kranz sagte sie. So wie sie sein soll. Aber sie ist noch leer. Sie sagte bei nächsten Termin 5 Tage später muss man etwas sehen. Das hat mich schon wieder verunsichert. Ich dachte mir es ist doch noch voll früh. Jetzt fühlte ich mich unter Druck gesetzt und hatte schon ein doofes Gefühl mit dem ich nach hause ging. Ein paar Tage später sah sie… Hm naja auch nicht wirklich viel. Sie suchte und suchte…. Dann sagte sie, schauen sie hier, hier kann man mit viel Fantasie erahnen, das hier ein Schatten ist. Das könnte der Dottersack sein. Sie schaute weiter. Da blinkte etwas auf. Man sah eine klitzekleine Bewegung. Sie sage, schauen sie, sehen sie das auch… Man könnte meinen hier ist Bewegung. Ja, ich habe es auch gesehen. Ich freue mich, es sieht so aus, als würde es diesmal doch etwas werden. Die Ärztin merkte dann noch an, das sie bei mir alles so schlecht erkennt. Das könne aber daran liegen, das sie ein paar mal mit dem Ultraschallgerät über das Kabel gefahren sei und es deshalb nun zu Störungen komme, die man auf dem Bildschirm sieht und man deshalb bei mir nicht alles so erkennt, wie man es sich wünscht. Ich ging diesmal mit einem beruhigteren Gefühl nach Hause. Der Termin war letzte Woche. Den nächsten habe nächste Woche. Und jetzt lassen meine Brustschmerzen nach. Die waren ja nur auf Druck empfindlich. Das ist komplett weg. Ein paar Tage lang waren meine Brustwarzen empfindlich, doch auch dies lässt sehr nach. Übelkeit habe ich keine. Die war nur 3 Tage am Anfang da. Ich mache mir schon wieder riesige Sorgen, das aufgrund der verschwindenden Symptome die ss schon wieder beendet ist. Ich bin jetzt eigentlich in der ssw 8. Laut Ärztin aber ssw 7.
    Kann das sein, das es meinem Baby gut geht, auch wenn ich weder Brustschmerzen, Übelkeit etc habe? Auch das ganz sporadische Ziehen im Unterleib was ich anfangs hatte ist verschwunden. Ich habe Angst. Die Anzeichen waren ja da und gehen jetzt weg. Kann das sein? Oder ist das schon ein Grund beunruhigt zu sein? Meine Psyche leidet momentan wieder sehr. Ich schlafe auch sehr schlecht. Und wenn ich träume, dann oft davon, das ich das Baby verliere… Ich möchte doch einfach nur ein gesundes Baby mit meinem Mann und eine kleine Familie gründen.

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      Jana Friedrich sagte:

      Ach Milou, was für eine Geschichte. Es tut mir so leid für euch, dass ihr das durchmachen musstet. Was für ein psychischer und Körperlicher Stress. Ich drücke euch sehr die Daumen, dass es vielleicht doch noch klappt.
      Fühl dich umarmt.
      Ganz liebe Grüße,
      Jana

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  53. Avatar
    Conni sagte:

    Ich kann Nadine verstehen. Das Warten auf den natürlichen Abgang ist hart. Ich habe den natürlichen Abgang mittlerweile hinter mir.

    Nach 10 Tagen ging es bei mir mit zwei Tagen leichter Schmierblutung los. Am dritten Tag hatte ich zunächst eine periodenstarke Blutung. Nach wenigen Stunden wurde die Blutung so stark, dass selbst eine Nachtbinde sofort voll gewesen wäre. Das Blut strömte nur so aus mir heraus. Scherzen hatte ich zunächst kaum.

    Ich habe das Blut dann in die Toilette laufen lassen, weil es anders nicht gegangen wäre. Dann bekam ich ein starkes Ziehen in der Scheide und wehenartige Schmerzen mit Druck auf den Muttermund. Ich habe es gerade noch ohne Schmerzmittel ausgehalten. Irgendwann habe ich einen großen Gewebeklumpen “geboren”, den ich in all dem Blut aber nicht sehen konnte. Danach habe ich mich schlagartig besser gefühlt, und die Blutung war “nur” noch periodenstark.
    Bis vorgestern habe ich noch relativ stark geblutet.

    Seit gestern ist die Blutung nur noch sehr leicht, eine Slipeinlage reicht völlig aus.

    Gestern war ich zur Kontrolle beim Frauenarzt. Im Ultraschall hat er gesehen, dass fast alles abgegangen ist. Der Rest geht wohl spätestens mit der nächsten Periode ab. Der HCG-Wert wird noch so lange bestimmt, bis er bei 0 ist.

    Mein Frauenarzt sagte, wir sollen einen Zyklus verhüten, und dann sollen wir es wieder versuchen. Das möchten wir auch.

    Momentan bin ich aber einfach nur tieftraurig. Ich zünde jeden Abend eine Kerze für mein Sternchen an.

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  54. Avatar
    Janine sagte:

    liebe jana,
    ich befinde mich momentan in der selben situation… mein mann und ich mussten uns aufgrund einer erkrankung meines mannes für eine icsi befruchtung entscheiden. der weg war lange- hormontherapie, obwohl ich gesund bin, eizellenentnahme, transfer und dann diese unendliche nicht enden wollende zeit bis zum test. alles verlief bestens bis dahin, unser käfer „zwinkerte“ uns zu beim transfer und dann endlich der positive test! die freude war sehr, sehr groß! für uns ist es unser erstes kind und wir waren voller freude und hoffnung. eine woche nach positiven test mussten wir zur untersuchung, ob sich ein dottersack gebildet hat, doch dann der schock. am abend vor der untersuchung setzte eine starke blutung mit viel schleimhautabgang ein. natürlich führte der weg in die klinik, wo man mir sagte, ich sei in der 6.ssw und es wäre noch zu früh und zu schwierig, um sagen zu können, ob alles ok wäre.
    da ich aber bereits ein gefühl in mir hatte, dass etwas nicht stimmen konnte, besuchte ich meinen frauenarzt. da die erste erleichterung: es hätte sich etwas entwickelt. aber ich sollte im krankenstand bleiben, mich darauf einstellen, dass eine anhaltende blutung normal sei und mich körperlich schonen.
    gesagt, getan, als ich jedoch in der 7. ssw dann eine blutquattel in form meiner fruchthöhle verlor, suchte ich mein kiwu zentrum auf. beim bericht und der sichtung meiner ultraschallbilder meinte mein arzt schon, dass das nicht sehr gut sei. dann der ultraschall und dann kam der hammer- mit 90% würden wir unseren käfer gehen lassen müssen. es ist sehr schwierig, da man nicht sagen kann, dass sich nichts gebildet hat, jedoch wäre ich bei weitem noch nicht so weit, wie wir sein sollten. die lösung: abwarten und einen „stichtag“ abwarten, wo wir einen herzschlag haben müssen…
    nun liege ich zu hause, muss noch eine woche warten und drehe durch. man hofft auf das beste, obwohl man im kopf genau weiß, dass man in einer woche sein kind ausleiten wird müssen. ich liege, krampfe, blute, mal mehr mal weniger; mal habe ich keine blutung und viel hoffnung, um am nächsten morgen wieder mit blutungen aufzuwachen. bei jedem fetzen frage ich mich, ob es das schon war… mein mann ist ein engel und versucht mich aufzufangen so gut er kann, aber ich fühle mich von allen sehr alleine gelassen…
    ich tröste mich damit, dass die natur schon das richtige tut und dass noch nicht unser käfer war, der bleiben soll, aber für uns war es unser kind, doch in kliniken ist es noch nichts wert… das zu hören, wo man schon so einen weiten weg gegangen ist und sogar dabei war, als sich diese kleine zelle hoffnung an dich dockte, ist sehr schwer.
    es tröstet mich zu lesen, dass es anderen frauen auch gleich geht und ich nicht alleine bin. und du hast recht, alles zu schreiben hilft ein wenig…
    ich hoffe auf ein wunder und habe zur selben zeit angst von meinem abort. ich weiß nicht, was auf mich zukommt und das macht mir angst. aber schlimmer als all diese angst ist diese zeit zwischen wissen und hoffen.

    danke für diesen beitrag und dass ich meine gedanken mit euch teilen konnte!
    J.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Janine, du arme! Das ist echt hart. Das verrückte ist ja, dass man selbst eben schon das ganze Leben mit dem Kind vor sich sieht, aber die Medizin eben nur sieht: da hat sich was nicht so entwickelt wie es sollte. Ich glaube dann kommt es sehr auf das Mitgefühl der Betreuenden an. Ich kann total verstehen, dass du dich allein fühlst. Ist schließlich dein Körper, in dem sich alles abspielt. Ich glaube, dass ist für außenstehende- selbst für den Partner- anders.
      Ich wünsche euch alles, alles Gute!
      Danke für deinen Beitrag hier.
      Liebe Grüße
      Jana

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  55. Avatar
    Müller sagte:

    Ich habe gerade diese vielen Schicksale gelesen und musste direkt weinen. Man vergiss wirklich nie den Verlusst eines ungebohrene Kindes. Bei mir ist es jetzt 29 Jahre her. Ich hatte damals gerade eine Transplantation hinter mir und mir wurde von meinen Ärzten gesagt auf Grund meiner Erkrankung werde ich nie Kinder bekommen können. Das habe ich on meinem jugendlichen Leichtinn wahrscheinlich erst mal verdrängt. Ich habe meinen Freund kennen gelernt, damals sprang man auch nicht gleich ins Bett 🙂 aber dann war es eben doch mal soweit. Und wie es der liebe Herr da oben so wollte, war ich beim ersten Geschlechtsverkehr schwanger geworden. Ich hab das erst nicht so ernst genommen, da Hormonschwankungen auf Grund meiner Medikamente auftreten konnten. Ich war mit meiner Schwester welche auch eine Schwangerschaft bestätigen lassen wollte beim FA. Ic erzählte ihr das ich auch meine Regel schon ein paar Wochen nicht hatte und sie sagte spontan das ich den Termin dann nehmen sollte. Ichwar sowas von aufgeregt, das könnt ihr mir glauben. Und was die Ärztin dan bestätigte war überwältigend und beängstigend zugleich.. SCHWANGER (vermutlich 10 Woche)! wurde mir doch gesagt das ich nicht schwanger werden kann. Meine Schwester war es allerdings auch. Nun hatte ich die Transplantation erts ein halbes Jahr hinter mir. Meine Schwester und ich gingen nach Hause, Beide überglüch. Wir riefen meine Mama an das sie gleih zwei mal Oma wird aber dann kam der Hammer meines Lebens. Ich informierte meinen Facharzt und der fiel aus allen Wolken, und schrie mich an sofort die Schwangerschaft abbrechen zu lassen. Da sonst das Transplantat gefährtet wäre. Schwangerschaft nicht möglich. Ich war in meiner Gfühlswelt sowas von zerschmettert, das kann mir heute keiner mehr glauben. Mein Arzt sagte mir ich müsse mich sofort in eine Klinik begeben und einen Abbruch vornehmen zu lassen. Ich zögerte damit, aber da ich wusste das auch zu DDR Zeiten nur bis zur 12 SSW ein Abbruch erfolgen durfte, dachte ich ich komme drumherum wenn ich ein wenig warten würde, dann könnt ich es behalten. Aber dem war nicht so, sie hätten die Kinder auch später ermordet. ( es waren nämlich Zwillinge) Also hat sich meine Mutter darum bemüht schnellstmöglich einen Termin zu bekommen, ich konnte es nicht. Ich bekam ein Medikament in Meine Gebärmutter was eine vorzeitige Geburt einleiten sollte, es war die Hölle, wo ich micht doch so gefreut hatte und es keinen Grund gab, ausser die transplantation, die Kinder Ihres Lebens zu berauben. Man hätte ja die Schwangerschaft überwachen können, wie bei meinen zwei Söhnen die ich zwei Jahre später erfolgreich und gesund geboren habe. Aber man war stur und tat mir dieses endlose Leid an. Auch jetzt wo ich diese Zeilen schreibe weine ich bitterlich, da es eines der emotionalsten Erlebnisse war die ich hatte in meinem Leben. Es kam der Tag der Ausschabung. Die Kinder wollten nicht von alleine von mir gehen auch nicht mit Medikante zur Einleitung, also wurde die Ausschabung befohlen. Ich hasste die ganze Welt, selbst meine Bezeiheung zum Kindsvater ist kurzzeitig zerbrochen, weilich so viel Lehre und Hass in meir hatte, was man mir und meinen Kindern angetan hatte. Ich musste in den OP da war ein etwas größerer Gynäkologen Stuhl, die Einwilligung zum Abruch musste ich geben, mir wurde die Pistole auf die Brust gelegt mit der Bemerkung , wenn ich das nicht unterschreibe und es Folgen für meine Niere hätte, dann würde ich nie wieder ein Spenderorgan bekommen. Was macht man dann as gerade mal 18 Jährige. Ich war komplett überfordert. Nun saß ich da auf dem Stuhl wratet kurz. Und es kam die Ärztin herein welche den Abruch vornahm Ic bekam eine Kanüle gelegt und sollt mich noch mal etwas nach vorn schieben. Da bekam ich mit entsetzen zu sehen das unter mir ein Eimer stand mit schon vorran gegangen Abrüchen drün, da muss ich wohl durchgedreht sein. Man hat mir dann mir dann sofort die Narkose geschossen,weil ich mich gewährt habe und ich nur noch weg wollte. Aber die Ärzte haben es einfach durchgezogen. Es war der Horror, diese Narbe bleibt fürs Leben. Wenn ich meine Neffen sehe und er Geburtstag hat denke ich immer an meine Zwei Kleinen ( denn sie hatten fast den selben Geburtstermin) , die mir mit Gewalt genommen wurden. Ich habe heute zwei wunderbare Söhne und bin dankbar, aber der schwarze Fleck auf meiner Seele bleibt mir ein Leben lang. Und wenn ich an des Geschehene denke dann weine ich noch heute im Stillen, denn keiner ausser die Betroffenen Frau selber kann diesen Verlust nachvollziehen.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Was dir passiert ist, ist absolut schrecklich und tut mir sehr, sehr leid für dich.
      Ich hoffe du kannst eines Tages deinen Frieden mit diesem Ereignis in deinem Leben machen.
      Ganz liebe Grüße
      Jana

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  56. Avatar
    sterneundmeer sagte:

    Da mir diese Seite sehr geholfen hat, wollte ich kurz meine Geschichte schreiben.

    Am 2.7. hielt ich meinen positiven SS-Test in der Hand, schon beim ersten Frauenarztbesuch am 5.7. war meine Vertretungsfrauenärztin enttäuscht nichts zu sehen und nahm mir Blut zur HCG-Bestimmung. Am nächsten Tag rief sie an ich sollte nochmal kommen, mein Wert liegt bei 1000 und eigentlich sollte man was sehen.. Diesmal sah man auch eine kleine Fruchthöhle aber meine Vertretungsfrauenärztin hatte dennoch ein schlechtes Gefühl. Regelmäßig kam ich in die Praxis bis bei 8+4 immer noch kein Herzschlag zu sehen war. Mein HCG lag nur bei 4000 – viel zu wenig ich bekam eine Überweisung für das Krankenhaus.

    Dort ging es ganz schnell: Untersuchung, OP Besprechung am nächsten Tag, OP am übernächsten. Zu Hause angekommen klickte ich mich durch das www. Schon vor 6 Jahren hatte ich einen natürlichen Abgang und ich hatte eine wahnsinnige Angst vor der “OP”. Warum diesmal nicht auch kontrolliert abwarten? Stundenlanges recherchieren im Netz bestätigten mich – mit einer regelmäßigen HCG Kontrolle regelt der Körper so etwas oftmals von alleine.
    Am nächsten Tag im KKH teilte ich meine Entscheidung mit. Man war nicht wirklich zufrieden und ich musste unterschreiben, dass ich die OP nicht wollen und die Risiken in Kauf nehmen würde. Der HCG wurde daraufhin noch 2x im KKH kontrolliert und er sank, wenn auch langsam. Die weiteren Blutkontrollen unternahm wieder bei meinem Frauenarzt. Zu Letzt gestern, der HCG liegt bei nur noch 700 sie beglückwünschte mich, im Ultraschall sei auch nichts mehr zu sehen und sie geht davon aus, dass eine OP nicht mehr nötig sei.
    Sie teilte mir mit, dass ich gut entschieden hätte. In einem so frühem Stadium einer Schwangerschaft regelt er Körper die Sache meist von selbst und OPs seien immer ein Risiko. Sie selbst würde Frauen auch immer zu einem natürlichem Abgang raten.

    Ich bin froh es hoffentlich bald hinter mir zu haben und verärgert über die Vorgehensweise im Krankenhaus. Eine alternative zur Ausschabung wurde mir zu keinem Zeitpunkt aufgezeigt. Erst als ich die Sprache darauf gebracht habe, wurde darüber gesprochen auch wenn man mir davon abgeraten hat. Eine Ausschabung sei Standard und nach 2 Tagen wäre alles erledigt.

    Ich sage nicht, dass der natürliche Abgang der richtige Weg ist- finde aber jede Frau sollte über die Möglichkeit aufgeklärt werden.

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    • Avatar
      Maria81 sagte:

      Ich verstehe nicht, warum man im Krankenhaus vom natürlichen Abgang abrät und derartig betont, dass nach 2 Tagen alles erledigt ist und die Ausschabung Standard sei. Muss nicht eigentlich auch über das „Asherman-Syndrom“ (Synonyme: Fritsch-Syndrom oder Fritsch-Asherman-Syndrom) aufgeklärt werden? Unnötige Angstmache vor einer Kürettage finde ich selbstverständlich auch nicht richtig, aber es gibt ja – wie fast immer im Leben – gewisse, wenn vielleicht auch nicht große Risiken bei BEIDEN Wegen.
      Dir, liebe sterneundmeer, wünsche ich auf jeden Fall viel Kraft für Deinen Weg und wünsche Dir, dass Du es bald hinter Dir hast!

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  57. Avatar
    Sterneundmeer sagte:

    Dienstag muss ich zur HCG Kontrolle und hoffe das Beste auch wenn der Körper noch arbeitet.
    Auch wenn mein Weg länger ist bereue ich meine Entscheidung nicht und rate allen Frauen sich nicht “überfahren” zu lassen.

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  58. Avatar
    Dani sagte:

    Hallo Jana und ein Hallo an all die tollen Mamas hier. Auch mir gingen all die Schicksale hier sehr unter die Haut und ließen kein Auge trocken, danke euch allen für diese Offenheit und Teilhabe!

    Leider musste ich diese traumatische Erfahrung ebenfalls zwei mal durchleben.
    Es war meine erste Schwangerschaft mit 25 in einer festen Partnerschaft. Völlig unerwartet und überrascht von dem positiven Testergebnis, gingen wir damals zu meinem neuen FA. Ein etwas älterer Herr, redete nur das nötigste, untersuchte mich, machte einen Ultraschall, wo auch schon das Herzchen fleißig schlug und bestellte mich in einer Woche erneut in die Praxis, da man dann schon etwas mehr sehen könnte! Es war damals ca. 7-8-9 SSW! Erkonnte es nicht genau sagen(!?). Also Blutabnahme, Mutterpass mit dem ersten US-Bildchen und ab nach Hause. In dieser einen Woche war es eine Berg- und Talfahrt der Gefühle! Der Kindsvater musste wegen Insolvenz seine Selbstständig aufgegeben, war somit arbeitssuchend, wir mussten deswegen auch umziehen, alles ersparte war weg!
    Zurück ins Elternhaus und zu alldem wurde ich schwanger! Wir freuten uns zwar riesig aber ich hatte auch so viel Angst, wie wir das alles packen sollten und ob wir jemals aus dieser Miesere heraus kommen würden? Und dann rückte der Termin immer näher und es kam, wie es kommen musste! Ich wurde ins Unterduchungszimmer gerufen, der alte Griesgram sprach wieder nichts und begann zu schallen. Er schaute für mein Empfinden etwas arg lang und ich verkrampfte mich immer mehr und mehr und fragte, was los sei?
    Dann sagte er, da ist kein Herzschlag mehr zu sehen. Sie haben eine verhaltene Fehlgeburt! Ich gebe Ihnen jetzt die Einweisung und mit der gehen Sie bitte ins Krankenhaus und machen einen Termin zur Ausschabung. Das muss raus.
    Ich war wie versteinert!! Nahm den rosanen Einweisungsschein in die Hand und verließ mit meinem Verlobten die Praxis. Es war wie in Trance!! Im Aufzug spulte ich die letzten 20 Minuten immer wieder in meinem Kopf zurück und dann brach ich zusammen! Ich konnte es nicht verstehen, wie konnte das passieren??? Ich sagte, der alte hat doch keine Ahnung, der irrt sich! Der hat einfach nicht richtig geschaut und hat es übersehen!! Im Krankenhaus schaute die junge Ärztin dann bei der Untersuchung sehr sorgfältig und bestätigte die schlimme Nachricht. Auch sie konnte mir auf das warum keine Antwort geben, nur dass der Körper, wenn er merkt, das etwas nicht stimmt, es dann eben abstößt! Aber das tröstete mich leider keineswegs.
    Ich wurde am nächsten Tag nüchtern einbestellt zur AS. Ich kam in ein Zweibettzimmer, mit einer schwangeren! Was für mich persönlich in dieser Situation sehr, sehr schlimm war! Ich hatte ein totes Baby im Bauch und in kürzester Zeit würde es geholt werden und neben mir eine Mama mit dickem Bauch bei der glücklicherweise alles ok war.
    Ich bekam die Tablette, welche die Wehen einleiten sollte. Aber ausser höllischen Schmerzen, tat sich leider nichts. Nach einer gefühlten Ewigkeit, wurde ich dann in den OP gefahren und bekam die Maske aufgesetzt!
    Als ich wieder wach wurde, fühlte ich mich schrecklich leer und voller Schuldgefühle! Ich konnte mich weder verabschieden noch begreifen, was da überhaupt pasdiert ist. Mir wurde zwar der „Ablauf“ erklärt, aber das war’s dann auch schon. Keiner sprach mit mir über Alternativen oder fragte, wie es mir ginge oder ob ich damit klar komme oder irgendwas anderes! Ich fühlte mich total im Stich gelassen von allen. Mein Verlobter wich mir die ganze Zeit nicht von der Seite, aber auch ihn fragte keiner, wie er damit klar kam! Für die einen ist es eben aus medizinischer Sicht quasi noch nichts, worüber man soviel reden muss und für die anderen ist es ein langersehntes Wunder der Natur, ein Baby, ein echtes Baby und nicht bloß ein nicht lebensfähiger Zellhaufen!!
    Es war einfach zu viel in zu kurzer Zeit passiert und eher ich mich versah, waren plötzlich, von all diesem Gefühlschaos nur noch Scherben übrig! Auf meine Frage, warum ausgerechnet wir dies durchleben müssen, gab es leider keine Antwort. Also gab ich mir die Schuld und fühlte mich grausam. Ich weinte bitterlich und es dauerte eine Weile, ehe ich anfing, im Internet darüber zu lesen und mich mit „gleichgesinnten“ auszutauschen.
    Ich stieß auf eine wunderschöne Sternenkinder Seite in der Schweiz. Dort verbrachte ich ziemlich viel Zeit mit lesen und schreiben und fühlte mich verstanden. Das allerwichtigste für mich war, dass ich mich dann über diesen Weg von meinem Sternenkind Niki verabschieden konnte und mir selbst nicht mehr die Schuld für diese erste kleine Geburt gab. In meinem Herzen ist sein Platz genauso fest, wie der seiner drei Geschwister, die Gott sei Dank heute 17, 6 und 5 Jahre alt sind. Dieser schmerzliche Tag ist heute vor 18 Jahren gewesen, also am 03.09.2001.
    Und warum ich ausgerechnet jetzt, 18 Jahre später wieder unerwartet schwanger werde und mein Baby sich exat den gleichen Tag, wie sein Sternenbruder Niki zum gehen aussucht, muss ich erst verarbeiten! Allerdings habe ich mich diesrs mal für einen natürlichen Abgang entschieden, um auf meine Art und Weise Abschied zu nehmen von meiner kleinen Luna. Trotz einer vorangegangenen kleinen Geburt und drei erfolgreichen Spontangeburten, war die heutige kleine Geburt ebenfalls sehr, sehr traurig aber nicht zu vergleichen, mit der Ausschabung beim ersten Mal!!
    Ich war zwar heute nicht umgeben von medizinischem Fachpersonal und ganz allein mit meinem Baby in der Hand, aber ich konnte sie sehen, auch wenn es „nur ein Zellhaufen“ war, ich konnte mich verabschieden und ihr sagen, dass sie immer ein Teil von uns bleibt!
    Habe sie in ein rosanes Mützchen eingewickelt und in eine Herzschatulle mit ihrem Namen und dem heutigen Datum gelegt und morgen werden wir sie bei meiner Oma mit beisetzten. Für einige mit Sicherheit nicht nachvollziehbar, für mich aber sehr wichtig, um es verarbeiten zu können.
    Ich danke euch nochmals fürs durchhalten beim Lesen und wünsche jeder einzelnen von euch, weiterhin ganz viel Kraft und alles erdenklich liebe und gute

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Dani, ganz herzlichen Dank für deine Geschichte. Deine beiden Verluste tun mir sehr leid. Aber vor allem ärgert es mich, wie du bei deinem ersten Sternchen behandelt worden bist. Da muss sich noch so viel ändern.
      Ich wünsche dir und den Deinen alles Gute!
      LG
      Jana

      Antworten
  59. Avatar
    Conni sagte:

    Danke für all diese Geschichten.

    Ich hatte im März eine missed abortion mit natürlichem Abgang. Im Mai bekam ich wieder meine Mens.

    Vor gut 2 Wochen habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht, da meine Mens schon eine Woche überfällig war. Er war sofort positiv.

    Am 02.09. war ich bei meinem Gyn. Er sah eine kleine Fruchthöhe, meinte aber, dass das zu diesem Zeitpunkt (ca. 5. SSW) völlig normal sei,

    Heute hatte ich wieder einen Termin – ich bin bereits 44 Jahre alt und bekomme daher mehr Termine. Mein Gyn weiß, dass ich viel Angst habe und machte darum gleich den Ultraschall. Er sagte, reden können wir nachher. Ich habe vor lauter Angst gar nicht aur den Bildschirm geschaut, sondern auf das Gesicht meines Gyns. Leider war es ein déjà-vu. Er schaute sehr ernst, verglich das aktuelle Bild mit dem alten Ultraschallbild…und dann kam der Satz “Es tut mir sehr leid, aber es sieht gar nicht gut aus.”

    Die Fruchthöhe hat sich nicht weiterentwickelt, und es war auch kein Herzschlag zu sehen. Mit 95%iger Wahrscheinlichkeit ist es ein Windei. Mein Gyn hat mir sehr wenig Hoffnung gemacht, dass es noch ein Embryo wird, er sagte, in 20 Jahren Praxis hätte er leider nicht einen Fall erlebt, bei dem sich ein Windei doch noch zu einem Embryo entwickelt hat.

    Ich bin echt am Boden zerstört. Mein Gyn rät mir, nicht aufzugeben. Aber ich weß nicht…Ich bin jetzt 44 Jahre alt, und die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen steigt immer mehr an. Auch wenn ich offenbar problemlos schwanger werde – was nützt mir das, wenn ich nicht schwanger bleibe…Dieser ständige Wechsel zwischen Hoffen, Bangen und Enttäuschung zehrt auch an meinen Nerven. Ich empfinde es auch als sehr ungerecht, dass es bei anderen Frauen klappt und bei mir nicht…

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  60. Avatar
    Anna sagte:

    Hallo Conni,
    Ich kann dich gut verstehen und schreibe dir, damit du weisst, dass du nicht alleine bist. Auch ich habe 2 Fehlgeburten hinter mir. (Wir haben uns auf unser drittes Kind sehr gefreut) Die letzte Ausschabung wurde vor einer Woche vorgenommen. Es hat sich ebenfalls kein Kind entwickelt. Nur eine leere Hülle.
    Man ist einfach traurig und das ist auch ok so.
    Sei gedrückt.
    Anna

    Antworten
  61. Avatar
    Julia sagte:

    Frage mich, woher man die Zeit nimmt um zu trauern, wenn man berufstätig ist und Verantwortung noch für Kind u Familie trägt …. Leider lässt es der Alltag selten zu, sich so „intensiv“ mit sich selbst und dem kleinen Sternchen zu beschäftigen…. Ist bei mir leider – trotz tollem familiären Umgeld – nicht möglich.

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Julia,
      das ist ein Weg, denn andere Frauen – vielleicht aus ganz verschiedenen Gründen – nicht so gehen können oder wollen.
      Man muss natürlich immer schauen, wie die Lebenssituation und die Umstände sind.
      Ich hoffe du kommst gut zurecht. Es hört sich so an, als wäre dein Umfeld schon sehr unterstützend. Nur fehlt es an Zeit?
      Ich wünsche dir alles, alles Gute und hoffe du findest dennoch etwas Zeit für dich und zur Verarbeitung von deinem Verlust.
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  62. Avatar
    Charlie sagte:

    Hallo ihr Lieben,

    Wahnsinn, was ich hier alles gelesen habe.

    Erst mal aber vielen Dank Jana Friedrich für diesen Blog und deine Website und dass so viele Mädels ihren Beitrag dazu leisten und auch offen über ihre Probleme schreiben.

    Ich bin zur Zeit auch in so einer Situation wo ich lange überlege was ich tun soll…warum, schreibe ich jetzt…

    Mit 19 war ich das erste Mal Schwanger. Mein damaliger Freund und ich haben uns gefreut, aber sind ‘die Sache’ recht unvoreingenommen angegangen. Die erste Untersuchung lief wunderbar. Die zweite dann nicht mehr. Keine Herztöne mehr. Mein Freund war gleich starr vor Schock. Ich eher so ‘Lala’, nach dem Motto, ich bin 19…dann sollte das wohl nicht sein. Das Schicksal weiß was es tut… ich war in der 12. SSW.
    Ich wurde von meiner FA direkt ins Krankenhaus geschickt und ich sage euch…das war der größte Horrortrip meines Lebens (und ich habe bis heute extrem viel Scheiß erlebt)…

    Ich komme also an und konnte direkt zur Untersuchung. Dort ein Arzt mittleren Alters, der nur karge Brocken Deutsch sprach und der mir erstmal mitteilte dass ich eigentlich mit Zwillingen schwanger war (was meiner FA wohl vorher nicht aufgefallen war, da es nur einen Herzschlag gab). Nun gut, dann waren es eben zwei…Ich kam auf ein Zimmer mit noch 5 Frauen, darunter 2 die auf ihren Kaiserschnitt warteten, 2 die grad eine künstliche Befruchtung hinter sich hatten und eine, die diese freudestrahlend noch vor sich hatte und ICH. alle waren voller Freude. Als ich fragte ob ich nicht ein anderes Zimmer haben könnte, wurde ich nur angeblafft, dies wäre doch kein Wunschkonzert. Meine Mutter (seit damals über 30 Jahren schon Krankenschwester) und mein Freund, durften nicht zu mir ins Zimmer und jedesmal wenn ich mich raus auf den Flur zu ihnen setzen wollte, wurde so unhöflich wie möglich wieder ins Zimmer geschickt.
    Irgendwann wurde ich halb gezwungen, mir ein Zäpfchen Vaginal einführen ZU LASSEN (ich durfte das nicht mal selbst machen). Danach kamen Tabletten, ohne Erklärung was das für welche waren oder wofür die sind. Ich habe sie wieder ausgespuckt. Nach stunden warten und den anderen 5 Freudestrahlenden Frauen wurde ich abgeholt. Meine Mutter und Freund immer noch auf dem Flur wartend. Ich musste selbst in den OP laufen und mich auf den Stuhl/Liege legen. Wieder alles ohne Erklärungen, geschweige denn Zumut. Weiter ging es mit der Narkose, die erstmal schief lief und meine Arme als Nadelkissen benutzt wurden bis es irgendwann mal geklappt hat. Dass ich vor Nervosität oder Angst fast gestorben wäre, war dem Team vor Ort vollends egal (Ist ja kein Wunschkonzert).

    Naja, irgendwann nach dem Eingriff wurde ich im gleichen Zimmer wieder wach und sobald ich aufstehen konnte, hat meine Mutter mich aus dem Loch herausgeholt. (Ich kann nicht mehr aufzählen wie oft sie sich mit den Schwestern und Ärzten angelegt hat).
    Ich war danach mehrere Wochen krank geschrieben, ich bin nicht darauf klar gekommen…es kam dann alles auf einmal.

    Mit ende 20 war ich dann wieder Schwanger. diesmal erfuhr ich es erst in der 18. SSW und wusste gleich dass es ein Junge wurde, Mein Sohn ist nun 11 und perfekt.

    Jetzt, mit 32 bin ich wieder Schwanger…NOCH.
    in der 6. SSW war der Test positiv, ich hatte meinen Termin aber erst in der 9. SSW (ich war noch im Urlaub – und das war auch gut so). Meine FA hat gleich gesehen dass etwas nicht stimmte und wollte noch eine Woche warten.
    In der Woche drauf war dann mein Mann beim US dabei und wieder…nur eine Fruchthöhle.
    Nach der Untersuchung hat sie sich Zeit genommen mit uns über die Situation zu reden…Ob wir ins KH wollen zur Curettage oder ob wir warten wollen. Nach meiner Geschichte konnte sie deutlich nachvollziehen dass ich nicht sofort ins KH wollte.

    Nun stehen wir wie viele hier an dem Punkt an dem wir überlegen was wir tun wollen/sollen. Ich habe seit zwei Wochen leichte Schmierblutungen mit altem, dunklem Blut. Heute nun leichte Unterleibsschmerzen oder Krämpfe. Ich hätte gerne einen Normalen Abgang, aber ich will nicht Wochenlang warten ob mein Körper das alleine schafft oder ob ich danach doch zur Curettage muss. Mein Mann steht zu 1000% hinter mir, egal wofür ich mich entscheide, aber ich habe mich doch irgendwie mit der Situation abgefunden (angefreundet ist wohl das falsche Wort) dass es dieses mal nicht sein sollte und dass wir es wieder versuchen werden.
    Trotzdem hätte ich gerne einen Rat…

    Ich danke euch allen vielmals für eure Geschichten und wünsche allen hier alles Gute

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Charlie, oh jeh. Die Erfahrung damals war ja total schrecklich. Das tut mir so leid für dich.
      In der jetzigen Situation kann ich dir gar keinen Rat geben, außer: Hör auf dein Gefühl.
      Ich wünsche dir alles, alles Gute. Wenn du in die Klinik gehst, nimm dir eine Vertrauensperson mit. Sollte irgendjemand blöd zu dir sein, dann geht woanders hin. Wir sind letztendlich Dienstleister, die bezahlt werden. Du hast die Wahl, wer dich behandeln darf!
      Liebe Grüsse
      Jana

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      • Avatar
        Charlie sagte:

        Hallo Jana,

        Ja, das war schrecklich. Ich hoffe diese Erfahrung nicht noch einmal machen zu müssen.
        Diesmal wird mein Mann dabei sein. Sollten die mir krumm kommen, wird er das Personal höflich zurechtweisen. Ich meine das nicht böse, aber ich denke diesmal habe auch ich mehr Rückgrat.

        Wir werden morgen ins KH fahren und dann mal schauen was passiert. Irgendwie möchte ich doch langsam dass mein Kopf und mein Körper mit der Situation abschließen können.

        Antworten
    • Avatar
      Maria81 sagte:

      Tatsächlich erlebe ich es in letzter Zeit häufiger, dass Frauen in Krankenhäusern und Gyn-Praxen nicht zwei, sondern drei Wege angeboten werden: nicht nur Curettage oder das natürliche Ende abzuwarten, sondern auch die medikamentöse Einleitung der kleinen Geburt. Vielleicht gibt es ja dahingehend eine Offenheit und eine Narkose lässt sich umgehen?! Alles Gute und viel Kraft Dir!

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      • Avatar
        Charlie sagte:

        Hi Maria81,

        Ja, die medikamentöse Einleitung ist definitiv eine Alternative für mich. Ich warte jetzt seit gut drei Wochen und ich habe ehrlich gesagt weder Zeit noch Muße noch ewige Wochen zu warten bis etwas von alleine passiert oder nicht. Ich habe leichte Unterleibskrämpfe und die Blutung ist auch eher dürftig als dass sich von alleine das tun würde. Ich bewundere ja die Frauen die ewig warten können aber ich habe mich verabschiedet und habe mich damit abgefunden. Davon abgesehen möchte ich das meinem Sohn nicht antun dass -wie schon mal beschrieben- man unterwegs ist und plötzlich passiert was. Mein Mann und ich sind uns einig dass wir soweit sind und gerne von neuem anfangen wollen zu üben. Wir bleiben zuversichtlich. Ich komme aus einer Familie mit vielen Zwillingen und war selbst einer. Also wer weiß was es beim nächsten wird…

        Antworten
        • Avatar
          Charlie sagte:

          Ps.
          Etwas was ich allerdings enorm bedauere ist, dass ich keine Möglichkeit hatte mit einer Hebamme zu sprechen… ich weiß natürlich dass der Anspruch da ist aber ich wohne in der Nähe von Hamburg und ich habe sicher 8 Hebammen in der Umgebung angeschrieben, aber keine hatte noch Kapazitäten. Nicht mal für Gespräche
          etc. Das ist enorm traurig. Mein ET wäre im Sommer gewesen, da sind natürlich alle Hebammen schon ‘vergeben’. …

          Antworten
          • Avatar
            Conni sagte:

            Liebe Charlie,

            mir tut es wahnsinnig leid, was Du durchmachen musstest und durchmachst. Das ist einfach unfassbar!

            Das Du nicht mit einer Hebamme reden kannst, finde ich auch sehr schlimm. Das kenne ich! Als ich im März meine missed abortion hatte, hatte ich leider auch keinerlei Hebammenbetreuung. Die Hebamme, bei deren Kurs ich mich schon angemeldet hatte, sagte mir, sie betreut keine Frauen mit Fehlgeburt. Sie hat mir eine Kollegin empfohlen, die war aber schon ausgebucht.

            Im September hatte ich nochmal einen natürlichen Abgang. Ich habe dann die Hebamme, die Frauen mit Fehlgeburt betreut, direkt angerufen. Sie war gerade im Urlaub…Ich fand es wirklich schlimm, dass alles alleine durchstehen zu müssen.

            Mir ist natürlich klar, dass Hebammenmangel herrscht und sich die Hebammen auch nicht teilen können. Trotzdem…

            Ich drücke Dich ganz fest!

  63. Avatar
    A sagte:

    Hallo Jana

    Ich habe deinen Blog entdeckt nachdem ich von meiner FA erfahren habe das mein Baby keinen Herzschlag hatte in der 8 SSW. Es war für mich extrem schwer denn als ich erfahren habe das ich ungewollt Schwanger war ist für mich eine Welt zusammen gebrochen weil ich mit meinen jungen Jahren so viele andre Pläne hatte. Ich habe viele Nächte damit verbracht mich zu „entscheiden“ und als ich mich dann immer wieder ertappte meinen Bauch anzufassen und über Namen und einer Zukunft mit meinem Baby nach zu denken, war es für mich klar. Umso mehr musste ich dann Weinen als man sah das sich mein Baby schon „zersetzte“ und man kein Herzschlag hörte, ich verbrachte Silvester mit Stundenlangem weinen und war so untröstlich das meine Freundinnen nur noch da sassen und mich umarmten. Bei meinem nächsten FA Termin musste ich dann trotzdem 4 Abtreibungspillen nehmen und wartete bis mein Körper alles von sich aus abstösste, denn laut FA hatte ich noch restliches Gewebe von ca. 2cm in mir. Anfangs hatte ich nur leichte Blutungen und ein leichtes ziehen, bis jene Nacht als ich plötzlich unerträgliche schmerzen bekommen habe und es nur so aus mir floss. Ich sass dann auf der Toilette und spürte wie etwas aus mir heraus kam und ich sah nichts ausser ganz viel Blut und Toilettenpapier. Seitdem habe ich immer Abends stärkeren Ausfluss und schmerzen. Das ganze ist echt unerträglich und traurig. Privat wissen es eine Handvoll Leute denen ich vertraue und die meinen seelischen und körperlichen Schmerz verstehen. Ich wünsche jeder die sowas durch machen muss ganz viel Kraft und Unterstützung, denn manchmal fühlt man sich trotzdem ganz alleine und vor allem wenn man Nachts alleine auf der Toilette einen Abgang hat.
    ganz viel liebe dir jana für deine Geschichte und allen anderen für eure tragischen Erfahrungen!

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Vanessa, danke für dein Vertrauen, hier deine Geschichte zu erzählen. Gut, dass du einige Freunde hast, mit denen du das Erlebte teilen konntest. Freunde, die einen verstehen und einfach da sind, sind so unglaublich wichtig.
      Ich wünsche dir alles erdenklich Gute.
      Liebe Grüße,
      Jana

      Antworten
  64. Avatar
    Anna sagte:

    Liebe Jana,

    vielen Dank, das du die Geschichte geteilt hast! Ich hatte am Donnerstag meine „natürliche“ Fehlgeburt und zurzeit ist meine Gebärmutter dabei sich zu erneuern! Ich bin so froh den Bericht gerade gefunden zu haben, er hat mir wirklich geholfen, nach vorn zu blicken und mir gezeigt das ich tatsächlich das Glück hatte diese Schwangerschaft natürlich beenden zu dürfen…
    Ich hatte eine Woche in der ich wusste das ich schwanger war und davon zwei Tage an denen ich wusste, dass das Baby lebt. Mein Mann und ich haben das Kleine Herzchen schlagen gesehen und ganze zwei Tage später war es schon wieder vorbei… es macht mich immer noch so unglaublich traurig… aber heute am zweiten Tag kann ich schon sagen das es immer weniger Zeit am Tag gibt in der ich weine.
    Ich bin direkt ins Krankenhaus gefahren, als ich bemerkt habe, das etwas nicht stimmt… ich war mir schon auf dem Weg dahin sicher, das es heute mit der Schwangerschaft zu Ende geht. Die Ärztin im Krankenhaus war unglaublich nett, sagte aber nur einmal kurz, das es die Möglichkeit gibt, die Fehlgeburt natürlich enden zu lassen, den Test der Zeit hat sie von einer Ausschabung gesprochen. Ich habe mich selbst entlassen und gegen eine Ausschabung entschieden! Ich bin so froh über meine Entscheidung. Wir sind danach direkt zum Frauenarzt und er hat mich in meiner Entscheidung bestärkt und mir gesagt „es hat einfach nicht sein sollen, vielleicht ist es ihnen ein Trost zu wissen, dass das Kind wahrscheinlich nicht gesund war… der Körper kann unglaubliche Sachen unter anderem auch erkennen, wenn es dem Kind nicht gut geht und daraufhin seine eigenen Entscheidungen treffen!“ ich bin froh das ich so einen tollen Frauenarzt hab und noch viel früher bin ich darüber, das ich so einen tollen Mann habe, der so eine unglaubliche Stütze für mich in den letzten Tagen war und ist, mir niemals das Gefühl gibt, das mit mir etwas nicht stimmt, oder das ich ein schlechtes Gewissen haben müsste. Er ist der beste Mann, den man sich vorstellen kann!

    Vielen Dank, das ich hier meine Gedanken und Gefühle teilen kann und das du die Geschichte geteilt hast! Es ist eine Bereicherung diesen tollen Bericht gelesen zu haben!!! 🙂

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  65. Avatar
    Sylvie sagte:

    Liebe Mädels, ich danke euch für all eure Berichte. Es fühlt sich gut an nicht allein zu sein. Ich habe mich auch nach einer Woche warten fürs Medikament entschieden. Die Woche haben mein Mann und ich gebraucht um den Schock zu überwinden und die Situation anzunehmen, zu trauern. Das geht wirklich. Heute habe ich 1 Cytotec genommen. Nach 3 Stunden setzte die Blutung ein. Ich habe jetzt seit ca. 5h aushaltbare Wehen, nach und nach blutet alles ab. Ich fühle mich erleichtert und bin so stolz auf meinen Körper und auf mein Vertrauen in das Natürlichste der Welt. Wir haben die Fruchthöhle in einem großen Blumenkübel beerdigt. Dort soll nun Lavendel drauf wachsen. Ich liebe Lavendel. Dieses Ritual tut uns gut. Trotz aller Trauer bin ich froh das wir diese Erfahrung machen durften. Wir haben es 2,5 Jahre probiert und leider hat es nicht bis zum Schluss geklappt. Es wäre unsere erstes Kind geworden. Wir probieren weiter. Ich möchte allen Mädels Mut machen auf Ihren Körper zu hören, sich Zeit zu nehmen. Zu trauern. Zu verstehen. Den eigenen Weg zu finden. Das geht nicht von jetzt auf gleich. Seid gut zu euch! Danke fürs gemeinsame Teilen unserer Geschichten. Life is tough. So are you. Soulsisters

    Antworten
  66. Avatar
    Svenja sagte:

    Hallo,
    danke für die ganzen Berichte. Es ist so angenehm darüber zu lesen und zu wissen, dass man mit einer Fehlgeburt nicht alleine dasteht.

    Bei mir war es so, dass es eine ungewollte Schwangerschaft war. Als ich den positiven Test in den Händen hielt, war mir sofort klar, dass ich eine Abtreibung vornehmen lassen will. Mein Freund dagegen war sich nicht sicher. Wir hatten dann erstmal einen Termin bei meinem Frauenarzt. Dort kam raus, dass sich die Schwangerschaft nicht normal entwickelt. Es war lediglich eine minimale Fruchthöhle zu sehen. Was für die 7SSW viel zu wenig sei. Ich wurde ins Krankenhaus überwiesen bei welchem eine Blut Untersuchung vorgenommen wurde und mir angeraten wurde ich solle dort bleiben, da der Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft nicht auszuschließen war. Da ich allerdings noch viel für die Uni zu tun hatte, wollte ich lieber nach Hause. Ich dachte mir wenn ich das Schwangerschaftskonfliktberatungsgespräch hatte und die Voruntersuchung im Krankenhaus für die Abtreibung würde ich ja auch erfahren was Sache ist. In der Zeit dazwischen hatte ich immer wieder die Hoffnung, dass sich doch was entwickeln würde und ich war mir nicht mehr sicher ob ich eine Abtreibung wirklich übers Herz bringen würde. Auch weil mein Freund strikt dagegen war und sich auf das Baby gefreut hat. Als dann die Untersuchung im Krankenhaus anstand wurde mir leider bestätigt, dass das Kind verstorben sei. Es wird sich nicht weiter entwickeln und die Ausschabung sei jetzt nicht mehr freiwillig sondern notwendig. Ich taumelte zwischen Glück, da ich jetzt nicht die Entscheidung zu treffen hatte, ob ich das Kind behalten wolle oder nicht und und unendlicher Angst, nie ein Kind bekommen zu können. Der Tag nach der Untersuchung und das warten auf die Ausschabung am nächsten Tag waren die Hölle. Mir wurde immer deutlicher bewusst, dass ich dieses Kind will und dass es sich ja vielleicht doch noch entwickeln könnte und ich gerade alles überstürze. Mein Freund hat immer wieder versucht mich zu beruhigen. Dass die Ärzte mich da nicht anlügen würden und sich da nichts mehr entwickeln wird. Am Tag der Ausschabung war ich am Ende. Da aufgrund von Corona niemand da sein durfte musste ich alleine ins Krankenhaus. Für mich ein ganz schreckliches Gefühl. Mein Kopf war leer, ich konnte an nichts denken und hatte nur Angst vor Schmerzen. Als ich nach der OP aufgewacht bin, hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Ich war so felsenfest davon überzeugt, dass ich ein Kind getötet habe, dass es doch noch gelebt hatte und das alles nicht nötig gewesen wäre. Auch hatte ich schreckliche Schmerzen und schaffte es nicht mit jemanden über meine Bedenken zu reden. Erst als ich zur Enduntersuchung ging, konnte ich mich der Ärztin nochmals anvertrauen. Sie versicherte mir, dass sich nichts mehr entwickelt hätte und ich nicht daran schuld bin was passiert ist. Auch nicht weil ich über eine Abtreibung nachgedacht hatte.
    Jetzt einen Tag nach der OP geht es mir ganz gut. Ich denke häufig darüber nach, wie schön es gewesen wäre wenn es sich normal entwickelt hätte aber auch wie viel Sorgen ich dann gehabt hätte.
    Es ist wie in einer Zwickmühle, einerseits hätte dass Kind gerade nicht in mein Leben gepasst andererseits wäre es doch mein Kind gewesen und trotz der Tatsache, dass ich nie mehr als einen schwarzen Punkt Fruchthöhle gesehen habe, habe ich angefangen es zu lieben. Wenn ich jetzt darüber nachdenke weiß ich, dass ich eine Abtreibung nie ausgehalten hätte. Wäre alles normal abgelaufen hätte ich das Kind behalten. Vllt ahnte mein Körper, dass ich psychisch gerade nicht in der Lage gewesen wäre ein Kind zu bekommen. Ich habe erstmal nicht vor ein Kind zu bekommen. Der Moment in welchem ich allerdings beschließe schwanger zu werden macht mir Angst. Ich denke ich werde viele Ängste aushalten müssen und weiß nicht, wie ich es aushalten soll, wenn mir so etwas nochmal passiert.

    Ich finde es toll, dass man sich hier austauschen kann. Endlich nicht mehr allein zu sein und sich austauschen zu können. Danke dafür.

    Antworten
  67. Avatar
    Tanja sagte:

    Hallo ihr Lieben,
    es tut so gut all das hier zu lesen, ich bin nicht alleine!!!
    Auch ich habe mein kleinen Engel gehen lassen müssen. Ich war eigentlich in der 8ssw doch das Ultraschall zeigte 6+2 und kein Herzschlag. Meine Frauenärztin sagte mir ich soll in 14 Tagen wiederkommen und nicht zu große Angst haben, sie sei sehr optimistisch. Leider war beim nächsten Termin das Ultraschallbilde unverändert. Nach nochmal ca. 1 Woche trat die Blutung dann ein. Erst nur leicht bis sie sehr stark wurden. Daraufhin hab ich im Krankenhaus angerufen und einen Termin zur AS für den nächste Tag bekommen. Ich hatte einfach Angst die AS zu früh zu mache. Und der Embryo ist doch da. Aber nach der starke. Blutung war mit klar, mein Wunschkind wird es nicht geben. Im Nachhinein bin ich froh im Krankenhaus gewesen zu sein. Nicht wegen der AS selbst, sondern wegen dem Umgang mit meinen „Zellklumpen“. Das Krankenhaus sammelt die Abbrüche und es gibt dann regelmäßig eine Bestattung, an der alle Familien teilnehmen können die das gleiche erlebt haben. So ist mein Engel mit Würde bestattet worden, auch wenn es noch kein Baby war. Ich hab einen Anlaufpunkt, ein Stein mit einem Seepferdchen liegt da für die Kinder die dort bestattet wurden. Diese Beerdigung gibt mir das Gefühl trauern zu dürfen. Es war mein Kind auch ohne Herzschlag. Vor 4 Wochen hatte ich das Glück wieder einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand zu haben. Heute war mein erster Termin bei meiner Frauenärztin. Ich müsste eigentlich in der 8ssw sein. Das Ultraschallbild zeigt leider wieder 6+ an und nur eine Fruchthöhle. Nächste Woche hab ich wieder einen Termin. Ich hab so eine Angst wieder das gleiche zu erleben.

    LG Tanja

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Tanja,
      erst einmal herzliches Beileid für deinen Verlust.
      Ich finde es wirklich schön, wie die Klinik, in der du warst damit umgeht. Das ist wirklich besonders.
      Ganz aktuell wünsche ich dir natürlich das Allerbeste und viel Glück!
      Liebe Grüße
      Jana

      Antworten
      • Avatar
        Caro sagte:

        Hallo Jana und alle anderen!
        Ich bin in der 10. SSW und stecke seit 4-5 Tagen in der Fehlgeburt. Nach heftigen Blutungen für 2 Abende (komischerweise nur abends mit starken Schmerzen und großen Koageln usw die restliche Zeit blutet es fast GAR nicht) hatte ich die Hoffnung, die Fruchthöhle ist unbemerkt schon mit raus. Aber nein.
        War heute morgen zur Sonokontrolle und leider sitzt über der Zervix noch ein großer Blutklumpen und darüber unversehrt die Fruchthöhle samt Embryo.
        Immerhin schlägt das Herz jetzt nicht mehr. Der Rest des Uterus sieht schon super aus, aber ich hab das Gefühl, es geht seit 24 Std gar nicht weiter.
        Ich hab mich hingelegt, bewegt, geturnt, alles in der Hoffnung, es tut sich was, aber es tut sich nichts.
        Kurz zu mir: durch eine Vererbungsgeschichte hatte ich bisher 13 Fehlgeburten, meist in der 8. SSW, ich kenn das Prozedere und werde keine Ausschabung mehr machen, außer es ist unvermeidlich, aber mir fällt nix mehr ein, was ich tun könnte.
        Ich befürchte, reines Abwarten führt zu nichts.
        Es geht auf jeden Fall nicht um loslassen oder so. Das Kind war sehr gewollt, aber es war leider klar, dass es sich nicht richtig entwickelt und ich bin heilfroh, dass es sich kurz nach der Diagnose vor einigen Tagen selbst auf den Weg gemacht hat.

        Meine “alte” Hebamme hat Buscopan vorgeschlagen, um die Zervix zu entspannen. Hat aber leider nichts gebracht 🙁
        Hab noch Cytotec von der Geburt des 2. Kindes Zuhause, meine Frauenärztin meinte vorhin, das wäre vielleicht eine Lösung, aber wir haben gar nicht über die Dosis geredet, weil ich es vorhin noch kategorisch ausgeschlossen hatte.
        Vor allem bin ich unsicher, wie stark die Wirkung ist, hatte ziemlich unschöne Wehen nach Cytotec bei den Geburten meiner (am Ende per Sectio geborenen) Kinder und weiß 1. nicht wie dosieren bei schon halb fertigem Abort (ich würde auf keinen Fall die volle Dosis nehmen wollen, aber reicht wohl ne Viertel Tablette? Lohnt es das zu probieren?) und 2. weiß ich nicht, ob es wirklich notwendig ist.

        Hast du, Jana Friedrich, Erfahrung mit so halben Aborten oder jemand anderes?
        Ist es wahrscheinlich, dass es noch was wird? Oder gibt es Verläufe, wo es einfach nicht von alleine weitergeht?
        Ich hatte bisher immer stetig “laufende” Aborte ohne Pause und irgendwann war die Fruchthöhle raus und dann war es schlagartig besser.
        Ich wäre dankbar für Ideen. Und hoffe, es hat überhaupt jemand am Adventssamstag Zeit zu antworten…
        lg Caro

        Antworten
        • Avatar
          Jana Friedrich sagte:

          Liebe Caro,
          eine medizinische Beratung darf ich über diesen Weg und ohne Behandlungsvertrag nicht machen. Besonders nicht über die Dosierung von Medikamenten. Tut mir sehr leid.
          Ich hoffe deine Gynäkologin konnte dir helfen.
          Alles Gute für dich!
          Jana

          Antworten
    • Avatar
      Tanja sagte:

      Leider ist auch diese Schwangerschaft nicht gut ausgegangen und ich habe jetzt 2 Sternchen da oben.
      Allerdings habe ich das Glück wieder schwanger zu sein. Ich bin nun schon in der 16ssw und alles sieht gut aus. Ich werde hoffentlich meine kleine Tochter bald gesund und munter in den Arm nehmen dürfen. Durch die 2 Fehlgeburten kann ich meine Schwangerschaft aber leider nicht so genießen, allerdings weiß ich mein Glück mehr zu schätzen und nehme es nicht als selbstverständlich hin. Es macht demütig und dankbar. So wächst man auch an schlimmen Erlebnissen….

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        • Avatar
          Tanja sagte:

          Liebe Katarina,
          ja es geht mir gut und was noch viel wichtiger ist, meiner Tochter geht es gut. Es sind noch 2 Wochen bis zum ET. Allerdings besteht die Angst noch immer, es könnte noch etwas schiefgehen. Leider konnte ich die gesamte Schwangerschaft nicht so genießen wie die erste, aber jetzt hoffe ich doch sehr, dass alles ein gutes Ende nimmt. Ich wünsche dir viel Glück auf deinen Weg und gib nie die Hoffnung auf !!!!

          Antworten
  68. Avatar
    Dodi sagte:

    Hallo Mädels,
    erstmal Danke für den ausführlichen Blog und die ganzen persönlichen Berichte hier.
    Ich bin für eine Schwangerschaft wohl schon relativ alt und nun zum ersten Mal schwanger, nach meiner Berechnung heute 5+2. Bisher weiß nur mein Freund davon und der erste Termin beim Frauenarzt ist leider erst nächsten Dienstag (22.09).
    Ich kann mich kaum mehr konzentrieren bzw. arbeiten, ich schlafe kaum mehr vor lauter Gedanken und bin nur noch am hoffen auf die Untersuchung. Da ich gar keine Schwangerschaftssymptome habe, habe ich gar kein gutes Gefühl. Keinerlei Übelkeit oder Veränderungen an den Brüsten, sie sind auch nicht empfindlicher als sonst. Keine Veränderung am Appetit oder Müdigkeit, nur ein ganz leichtes ziehen im Unterleib, fast so als ob ich meine Tage bald bekomme. Vielleicht ist ja auch schon alles bis zum ersten Termin vorbei 🙁

    Mein Freund hat sich zwar über den positiven Test gefreut, aber da er an Herzproblemen leidet und vermutlich keine lange Lebenserwartung mehr hat, ist er sehr unsicher und ist hin- und hergergrissen.

    Hoffentlich geht die Zeit bis nächste Woche Dienstag schnell rum.

    LG

    Antworten
  69. Avatar
    Nicole sagte:

    Ich bin so froh diesen Beitrag gefunden zu haben!
    Ich war gerade mit meinem 4 Kind umgeplant schwanger.
    In der 6 Woche war noch nichts in der Fruchthöhle zu sehen. Da wir genau wussten wann es passiert ist, merkte ich schon das wohl etwas sein könnte. Ich fühlte mich auch nicht immer schwanger.
    Ca in der 9 Woche war ich wieder bei meinemArzt und da war unser Wurm nur 6 mm und es war kein Herzschlag da!
    Ich bin so froh so einen tollen Frauenarzt zu haben der mir die Möglichkeit gibt es natürlich gehen zu lassen.
    2 Wochen hatte ich ganz leicht dunkle Schmierblutung. Und dann find eine normale Menstruationsblutung an. Am 3 Tag der Blutung hatte ich wieder einen Termin und man sah das nicht mehr vom Wurm da war aber noch die Fruchtblase. Daraufhin wollte er nachhelfen und ich sagte nur: och nee, du möchtest mir jetzt nicht rumprokeln und das tut bestimmt weh !
    Er darau: Nee? Will ich das nicht ?
    Und ich wieder: Nee machst du nicht! Wir haben dann gelacht.
    Allerdings habe ich dann Tabletten zum
    Unterstützen bekommen .
    Und nun sitze ich seit gestern hier und Blute alles brav aus.
    Für mich ist das der schönste und natürlichste Weg !
    Ich konnte mich dabei gut verabschieden und bin stolz was mein Körper schafft.
    Auch unsere ersten 3 Kinder habe ich ohne Schmerzmitteln geboren.

    Interessant und gleichzeitig traurig fand ich , dass mein Arzt mir erzählte das viel ja auch einen OP mit an der Praxis haben und eine Ausschabung bring denen einfach Geld.

    Ich habe ihm gesagt das ich so froh bin das er diesenWeg mit mir geht!
    Und er sagte er spürt ja das es für mich das Beste ist.

    Antworten
  70. Avatar
    Min sagte:

    Hallo zusammen, ich bin sehr dankbar über diesen Blog und v.a. über diesen Bereich. Danke an alle, die geschrieben, erzählt und geteilt haben. Ich bin das zweite Mal schwanger und hab gestern zum zweiten Mal die Diagnose der missed abortion bekommen. Beim ersten Mal ging alles “natürlich” ab, bevor ich in die Klinik gehen sollte. Jetzt stellt sich mir wieder die Frage, abwarten oder in die Klinik. Beide Optionen sind nicht schön und ich und wir sind erstmal noch geplättet und versuchen, die gestrige Nachricht zu verdauen. Es gibt neben der Trauer auch viel Resignation, unser Weg war lang und wir können nicht mehr. Das ist schon bitter, auch wenn alles sicherlich so seinen Grund hat, doch die Trauer ist da. Allen, die ähnliches erleben, wünsche ich viel Kraft, Mut und Vertrauen.
    Danke Jana für deine Arbeit!

    Antworten
  71. Avatar
    Vroni sagte:

    Vielen Dank für diesen Artikel!
    Er hat mir sehr geholfen.
    Nach meiner ersten Fehlgeburt, wurde mir von den Ärzten keine Wahl gelassen, man hat mir erzählt, ich würde sterben, wenn ich es nicht wegmachen lasse. Aber innerlich hab ich gefühlt, dass das nicht das Richtige ist!
    Es hat nach der Ausschabung wochenlange geblutet und es war eine wirklich schrecklich Erfahrung. Diese Sache hat mich jahrelange schwer belastet.
    Bis ich zu einer Ärztin kam, sie mir sagt, das hätte alles nicht sein müssen.
    Nach zwei gesunden Kindern, hatte ich wieder einen Missed Abort und diese Mal habe ich mit gegen die Ärzte, die mir wieder erzählen wollten, ich würde verbluten gestellt und Gott sei Dank diesen Artikel gefunden.
    Dieser Artikel und die Aussage der Ärztin damals, dass der Körper das alles selbst regelt, hat mir die Kraft gegeben abzuwarten und siehe da, der Körper regelt das von selbst.
    Es ist auch nicht schlimm, eigentlich ein schönes Gefühl, dass man sich trotz des Verlustes aus seine Körper verlassen kann.
    Auch wenn der Arzt meinte, es sind noch Reste zurückgeblieben.
    Abwarten! Nach der der nächste Periode alles wieder gut.
    Der Körper macht das auf seine Weise und zu seiner Zeit!
    Ich bin so froh auf diesen Artikel, der wirklich alles beschreibt gestoßen zu sei und ich hab Ihn in der Zeit mehrfach gelesen.
    Danke!

    Antworten
  72. Avatar
    Tabea sagte:

    Vielen Dank für diesen Artikel, Jana. Er hat mir sehr geholfen.
    Ich habe gerade eine Fehlgeburt hinter mir. Am Wochenende haben wir unser Kind in der 6. SWS verloren.
    Wir trauern darum, auch wenn wir es nie gesehen haben, es war da!
    Ich habe den Schwangerschaftstest aufgehoben. So können wir uns erinnern. Und wir werden, sobald wir dazu bereit sind, eine kleine Trauerfeier für uns machen.
    Dieser Wehenschmerz als die Blutung losging hat mich überrascht. Ich fand das pervers. Wehen sind Schmerzen, die Leben schenken sollten, sie sollten kein Zeichen des Endes eines Lebens sein. Auch die Stärke der Blutung hat mich überrascht. Mehr Wochenfluss als Periode und das trotz der frühen Woche.
    Ich habe so viel geheult und keine Lust mehr darauf. Aber es muss sein. Um den Schmerz zu verarbeiten und unser “Hannchen” als Teil unserer Familie verabschieden zu können.
    Allen, die in derselben Situation sind oder waren wünsche ich viel Kraft. Unsere Körper schaffen das. Und unsere Seelen werden irgendwann auch heilen.
    Tabea

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Tabea, vielen Dank, dass du deine Erfahrung hier mit uns teilst.
      Ich wünsche dir Kraft für die Trauerarbeit.
      Es wird etwas einfacher mit der Zeit, aber dieses Sternchen wird dich nun dein Leben lang begleiten. Diese Vorstellung ist traurig und heilsam zugleich, wie ich finde.
      Alles Gute für dich.
      Jana

      Antworten
  73. Avatar
    Catja sagte:

    Hallo Jana, auch ich finde es wichtig darüber zu reden. Irgendwann, denn ich konnte das Wort Fehlgeburt nicht aussprechen ohne in Tränen auszubrechen. Ich bin 40 und habe eine 3jährige Tochter. Nach 3 Jahren in Kinderwunschbehandlung mit 3 vorhergehenden Eilleiterschwangerschaften und weiteren Komplikationen. Wir wünschen uns allerdings trotzdem noch ein Kind und ich bin nach 1 Jahr in Kinderwunschbehandlung wieder schwanger geworden. Die Freude war groß, dennoch hatte ich Angst. Als aber die Schwangerschaft immer weiter fortschritt, wurde ich in der 11. Woche langsam entspannter.
    In der 9. SSW war noch alles in Ordnung, das Kind war etwas klein, doch die Ärztin meinte der Herzschlag sei super sie mache sich gar keine Sorgen, es gehe hier um mm und da kann durchaus mal eine Messungenauigkeit drin sein. Nun hatte ich noch mehr Angst, zudem kannte ich die Ärztin nicht und sie hat mich erstmal mit IGEL-Leistungen bombardiert. Beim nächsten Termin bei 12+1 habe ich es beim Ultraschall sofort gesehen. Ich habe es der Ärztin quasi gesagt. Sie schwieg und sagte dann nur “tut mir leid”. Mehr nicht, nichtmal auf meine Frage nach dem ungefähren Zeitpunkt gab sie mir eine Antwort. Meine kleine Tochter war dabei, ich konnte mir nicht viele Gefühlsregungen anmerken lassen, wollte nur weg! In dem sehr kurzen Gespräch danach meinte sie nur ich könne warten oder Medikamente nehmen, sie würde nochmal das HCG messen damit ich damit abschließen kann wenn es sinkt. Bei der
    Sprechstundenhilfe musste ich danach noch aktiv nach dem Mutterpass fragen. Ich fuhr zur Arbeitsstelle meines Mannes und erzählte es ihm. Er konnte direkt weinen. Irgendwie ging der Tag vorbei. Und auch die anderen. Tagsüber hab ich meiner Tochter zuliebe versucht normal zu sein, am Abend war ich fix und fertig und war für jede Ablenkung dankbar. Ich konnte nicht darüber sprechen. Nach ein paar Tagen habe ich versucht im www Informationen zu bekommen was jetzt eigentlich auf mich bzw. auf meinen Körper zukommt, hab die Hebamme kontaktiert die hatte aber erst 10 Tage später überhaupt Zeit.
    Irgendwann war ich soweit zu sagen dass ich nichts machen werde wenn nicht noch ein Artzt geschallt hat, wir sind dann in der 13 SSW in die Klinik. Natürlich wurde der Befund bestätigt, aber ich hatte das Gefühl dass es hier nicht nur ums Geld ging, hier wurde ich überhaupt erst gefragt wieviel Embryos eingesetzt wurden und die Ärztin hat extra noch nach einem zweiten Kind gesucht. Sie hat mich ordentlich untersucht und ich hatte das Gefühl dass es hier endlich richtig gemacht wurde. Der Muttermund war schon leicht geöffnet. Ich wurde über alle Möglichkeiten aufgeklärt mit dem Hinweis dass eine Ausschabung hier nur ungern durchgeführt würde. Das kam für mich sowieso nicht infrage. Da ich mittlerweile schon braunen Ausfluss hatte und immer mal wieder mal Bauchweg habe ich mich dann für das Medikament entschieden.  Am Abend begann die Blutung, nachts wachte ich mit Bauchweh auf. Irgenwann spürte ich die Fruchtblase platzen, hab gedacht ich würde mir das einbilden. Bin dann aufgestanden um Schmerzmittel zu nehmen und da lief mir das Fruchtwasser schon die Beine runter. Tropf tropf tropf aufs klo. Kurz darauf habe ich das Kind aufgefangen. Plazenta und Fruchtblase hingen zusammen. Irgendwie war ich ganz ruhig. Habe mit meinem Baby geredet und es in eine Dose gelegt. Hab dann erstmal alles geputzt. Meinen Mann informiert und hatte dann noch 1 Std Schlaf. Die Tochter in die Kita gebracht, die Hebamme informiert, 3 Std lang an die Decke gestarrt, Kind abgeholt und den
    Nachmittag irgendwie verbracht. Seitdem hatte ich noch keine Zeit mich damit auseinanderzusetzen, meine Tochter wurde krank und ich hatte nichtmal mehr den Vormittag für mich. 5 Tage nach der Fehlgeburt hatte ich bischen Zeit für mich. Habe überlegt ob ich bestimmte Bekannte einweihen soll, trotz der Angst vor den Kommentaren. Ich war stolz darauf schon darüber nachdenken zu können, dann rief meine Hebamme endlich mal an und war…sehr direkt und nicht gerade einfühlsam. Als sie sagte dass mir so eine mögliche Entscheidung für einen Schwangerschaftsabruch abgenommen wurde, das Kind nicht gesund war und ich jetzt überlegen müsse was ich noch verkrafte und ich müsse bedenken ich wäre ja nicht mehr die Jüngste und hätte ja schon ein gesundes Kind, war das wie ein Faustschlag in den schwangeren Bauch. Unser Baby war für uns perfekt, wir hatten Pläne geschmiedet, uns darauf gefreut unsere Tochter einzuweihen, mit ihr Babysachen zu kaufen, ich hatte einen Wunschzettel für Weihnachten und sie beleidigt mein Kind… Ich habe alle Pläne jemanden einzuweihen über den Haufen geworfen, mehr dieser Kommentare ertrage ich nicht!
     
    Was mir am meisten gefehlt hat, waren verlässliche Informationen, ich hatte wahnsinnig Angst dass es plötzlich losgeht und ich auf dem Weg zur Kita plötzlich in einer Blutpfütze sitze. Es sind die praktischen Dinge die jemand ansprechen muss, wie die Frage nach der Auffangmethode, ich wollte mein Kind nicht im Klo verlieren, und habe nur am Rande erfahren dass es z.B. mit einem Sieb gut geht.
    Ich weiß nicht welchen Weg wir weiter gehen werden, aber unser Kind wurde geliebt und hätte es verdient gehabt zu leben. Jetzt müssen wir irgendwie ohne es leben und es wird uns immer fehlen.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Oh, liebe Catja das alles tut mir sehr leid.
      Niemandem steht es zu so zu urteilen.
      Vielen Menschen fällt es leider total schwer sensibel mit Menschen umzugehen, die so einen Verlust erlitten haben. Teils aus Unsicherheit, teils, weil sie sich nicht trauen, sich in die Situation hineinzuversetzen. Dass meine Kollegin dich dazu noch vso erletzt hat, tut mir umso mehr leid.
      Wenn man schwanger ist, malt man sich schon ein ganzes Leben mit dem Kind aus und mit der Fruchtblase platzen dann auch all diese Träume.
      Ich wünsche dir sehr, dass du doch noch jemanden findest, mit dem du reden kannst. Rein statistisch hast du wahrscheinlich sogar eine Freundin, die schon dieselbe Erfahrung gemacht hat…
      Ich glaube fest daran, dass Reden gut ist. Auch, weil es wiederum anderen hilft.
      Daher danke für dein Kommentar hier. Auch für den guten Tipp mit dem Sieb.

      Alles, alles Gute für euch.
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  74. Avatar
    Tanja Sommerfeld sagte:

    Hallo ihr lieben Seelen weiss nicht ob das 2021 noch vorhanden ist .eure Berichte haben mir sehr geholfen hab am Di letzte Woche SST gemacht der positiv war ,bin nicht mehr dazu gekommen Termin beim FA zu machen da ich am So einen natürlichen Abgang hatte .Meine Frage ist ,mein FA meinte so lange ich keine starke Blutung ect habe brauch ich nicht zu ihm kommen aber was ist mit nachkontrolle ist das nicht nötig ?ich weiss das wegen Corona usw alles anders ist aber verunsichert bin ich trotzdem .hab das alles bis jetzt alleine durch gestanden ist jetzt Tag drei alles Liebe und Licht ausgesandt für alle Sternenmamas

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Eine Nachkontrolle ist bei späteren Wochen wichtig. Wenn es noch sehr am Anfang war, regelt der Körper das ganz gut selbst.
      Aber frag gerne nochmal bei deiner Gyn nach.
      Liebe Grüsse und alles Gute für dich
      Jana

      Antworten
  75. Avatar
    Alex sagte:

    Hallo Jana, Hallo Mamis,
    ich habe die Diagnose “missed abort” am 19.11.21 bekommen. Ca. 8. SSW.
    An dem Tag habe ich meinen Mutterpass bekommen, in dem auch die komplette Dokumentation meiner 2. jährigen Tochter ist. Es ist ja Platz für 2 Sxhwangerschaften.
    Nach der kompletten Schwangerenberatung meinte meine FA, dass wir ja nochmal gucken können und das Ende davon, schrieb ich im 1. Satz.
    Ich muss sagen, dass es mich emotional nicht so umhaut, weil mir die %e der Frauen bewusst sind, die soetwas erfahren und ich muss sagen, das ich seit dem 1. Termin bei meiner FA ein schlechtes Gefühl hatte. Denn bei meiner 1. Tochter war bei ersten Ultraschall zu gleichen Zeit so viel mehr zu sehen, als dieses Mal. Ich ging daher schon seit dem 1. Termin davon aus, dass es nichts wird.
    Nichts desto trotz hat mich die entgültige Diagnose nicht kalt gelassen, erst recht nicht nach dem ganzen Schwangerenberatungsprozedere… Aber ich hane es so angenommen und gleich einen Termin zur Beratung bei einem anderen FA bekommen, der ambulante Ausschabungen macht.
    Da war ich dann gleich 3 Tage später. Nach kurzem Geplänkel kam Ultraschall und die nochmalige Bestätigung. Nach dem “sie können sich sauber machen” (Ultraschallglibber auf dem Bauch) kam “wann wollen wir die Ausschabung machen”. Auf meinen fragenden Gesichtsausdruck hin, kam die Frage “oder wollen Sie es erstmal mit Medikamenten probieren? Sie sind eher nicht so der Typ für Medikamente? Nee ich glaub nicht. Wann können Sie denn?”.
    Verunsichert, dass es überhaupt andere Wege gibt, das hatte mir meine FA nicht einmal eröffnet, fragte ich, wie das denn überhaupt abläuft.
    Mir wurde erklärt, dass ich 6:30 Uhr dort sein müssen, was ich mitbringen müsse, dass ich 12 h bevor ich köme nichts mehr essen und trinken dürfte, also “nüchtern” sein muss und dass ich danach ab ca. 12 Uhr wieder abgeholt werden könne und wegen der Vollnarkose nicht selbst fahren dürfte.
    Puhhh viele Informationen… ich dachte völlig rational, dass dann diese Woche schon mal überhaupt nicht ginge – frühestens nächste.
    So bekam ich meinen Termin und noch den kurzen Nachtrag, dass wenn es schon von allein vor dem Termin kommen sollte und die Blutung sehr stark sei und dauerhaft, ich dann ins Krankhaus gehen sollte (Wochenende) und das man bei den Mengen schon Angst bekomme kann.
    Ich verabschiedete mich mit den Worten, dass ich nicht si schnell Angst bekäme…

    Heute Abend las ich viel, Gott sei dank fand ich diese Seite.
    Ich hatte vorgestern meine “kleine Geburt” ohne Wehen und bin froh darüber. Übermorgen hätte ich den Ausschabungstermin. Ich werde morgen mal mit meiner FA telefoniere dem “Ausschabungs-FA”. Es wird sicher eine Kontrolle geben.
    Aber nach dem was ich gelesen hab, hoffe ich, dass es nicht mehr der Ausschabung bedarf, ich will sie auch gar nicht und ich hoffe, dass ich die Periode abwarten kann, alles gut wird, um dann hoffentlich ganz natürlich noch einmal ein 2. Kind bekommen zu dürfen.

    Alles liebe an Alle die das durchmachen und emotional noch viel mehr damit hadern! Ihr seid nicht allein. Fühlt Euch verstanden und umarmt!

    Vielelicht berichte ich in einem Antwortkommentar, wie es weiter geht. Damit ich es mal losgeworden bin, von der Seele geschrieben sozusagen und um anderen zu helfen.
    Alex

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Alex,
      das tut mir sehr leid.
      Vielen Dank, dass du deine Geschichte hier teilst. Ich glaube es tut echt immer gut zu hören, dass man mit so einem Erlebnis nicht alleine ist.
      Alles Gute für dich. Ich drücke die Daumen, dass du keine Curetage mehr brauchst.
      Alles Liebe
      Jana

      Antworten
    • Avatar
      Alex sagte:

      Liebe Mamis,

      ich war bei meiner FA, alles sah soweit gut aus. Ich habe in 2 Wochen einen Kontrolltermin.
      Die Curetage durfte ich absagen!
      Ich bin sehr glücklich darüber und hoffe, dass mein Körper weiter so gute Arbeit macht.

      Alles liebe Alex

      Antworten
  76. Avatar
    Alicia sagte:

    Ich danke dir sehr für deinen ausführlichen Bericht.
    Gerne würde ich meine Geschichte erzählen.

    Ich hatte eine Fehlgeburt in der 11+1 Ssw. am 17.05.2022 In 11+0 wurde festgestellt, dass das Herz nicht mehr schlägt. Denn ich war beim Frauenarzt mit leichten Schmierblutungen.
    Nun ja – ich könnte abwarten, aber es würde sicherlich bis zu 3 Wochen dauern können oder mich um einen Termin zur Ausschabung kümmern können.
    Mein Instinkt sagte warten, aber ich hörte nicht richtig in mich hinein und entschied mich für den Termin zur Ausschabung. Es war kein direkter Termin frei und ich sollte nun bis zum Ende der Woche warten.
    Ich wünschte mir so sehr, dass es mein Körper von alleine schafft. Dienstags wurden die Blutungen etwas stärker. Aber es tröpfelte nun bereits bei jedem Gang zur Toilette seit 2 Tagen. Ich war morgens noch im Krankenhaus um eine weitere Meinung einzuholen, ob das Herz wirklich nicht mehr schlug. Leider wurde die Diagnose bestätigt und die Ärztin sagte ich werde den Abgang sicher eher haben und es nicht bis zur Ausschabung schaffen.
    Nachmittags hatte ich bereits stärkere Schmerzen im Unterleib. Und abends war es bereits Wehen – es fühlte sich einfach an wie Wehen. Am Abend schaute ich auf die Uhr und Sie kamen jede Minute. Ich hatte 3 mal hintereinander schlimme Kontraktionen, es war unheimlich schmerzhaft und dann kam es. Unser Baby fiel plötzlich einfach heraus. Die Schmerzen waren weg. Es war wie eine kleine Geburt. Ich fischte tatsächlich unser Baby aus der Toilette. Ich weinte und schrie. Aber es war geschafft. Mein Körper hat es alleine geregelt. Ich konnte bereits ziemlich viel beim Embryo erkennen. Unser kleines Sternenkind, welches wir nie wirklich Kennenlernen durften.
    Mir hat es den Abschied so leichter gemacht.
    Ich bin ins Krankenhaus gefahren worden. Mein Mann ist bei unserer kleinen fast 2-Jährigen Tochter geblieben.
    Ich bin an eine tolle und empathische Ärztin geraten. Unser Baby wird in einem Sammelgrab bestattet. Mit allen anderen Geweberesten, Ausschabungen – Sternenkindern.
    Die Ärztin sagte mir, mein Körper hat das von alleine geregelt. Es sei fast alles heraus gekommen. Ein wenig Gewebe sei noch da . Ich soll mich nicht operieren lassen. Ich soll zu meinen Frauenarzt in der nächsten Woche und Sie glaubt, dann habe ich es geschafft. Ohne op. Ich hoffe so wird es kommen.
    Es ist so unfassbar traurig. Diese stille Geburt auf der Toilette, dieses Tabu Thema. Wir werden Zeit brauchen um die Trauer zu bewältigen, aber das schaffen wir – als Familie.

    Antworten
    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Alicia,
      mein allerherzlichstes Beileid für deinen Verlust.
      Danke, dass du deine Geschichte hier teilst. Ich stimme dir zu: Nur wenn wir darüber reden, verlassen wir den Tabu-Bereich und verändern vielleicht irgendwann den Umgang damit. Es ist Teil des Lebens. Es sollte normaler sein.
      Daher nochmal: Danke!

      Antworten
  77. Avatar
    Sabrina sagte:

    Danke für diesen ehrlichen, offenen Bericht. Ich habe mich nach dem Verlust meines ersten Babys zur Ausschabung drängen lassen und bereue es bis heute. Jetzt habe ich mein 2. Kind verloren und die Panik, nochmals diese OP über mich ergehen zu lassen, hat mich (bis jetzt) vor der Ausschabung bewahrt. Nach mehreren Wochen des Wartens habe ich jetzt endlich eine Blutung – aber natürlich die gleichen Sorgen wie Du damals (kommt alles raus, wie lange ist es normal, zu bluten, wird es gut gehen)? Dein Bericht hilft mir sehr, positiv zu denken und es ist schön, zu wissen, dass man nicht alleine ist mit dieser angeblich ganz schlimmen Entscheidung, keine Ausschabung machen zu lassen. DANKE!

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    • Avatar
      jana sagte:

      Tut mir sehr leid, dass du so eine Erfahrung machen musstest und nicht die Wahl hattest.
      Daher ist es so wichtig, das Thema aus der Tabuzone zu holen und darüber zu reden, damit andere nicht in dieselbe Falle gehen.
      Insofern: Danke fürs Teilen deiner Erfahrung.
      Alles Gute für dich!
      Jana

      Antworten
  78. Avatar
    Cate sagte:

    Ich danke euch allen für eure Berichte! Auch wenn jeder einzelne traurig ist, so hilft es dennoch sehr, sie zu lesen und zu wissen, frau ist mit dieser Situation nicht allein. wir haben uns unglaublich auf unser Geschwisterkind gefreut. nach 3 fehlgeschlagenen ICSIs im letzten Jahr, hatte es nach 10 Jahren Kiwu-Behandlung zum ersten Mal auf natürlichem Weg geklappt. Unser Wunder. 🙂 Leider befinde ich mich gerade mitten in einer Fehlgeburt (seit 3 Tagen, noch nicht abgeschlossen; 8+3) und mir fällt es im Moment unglaublich schwer, mit jemandem – auch meinem Partner – darüber zu sprechen. Ich hatte das Glück, dass sowohl am Sonntag die Ärztin in der Klinik, in der ich mit meiner 2 jährigen erkrankten Tochter als Begleitperson gerade stationär bin, als auch heute meine Gynäkologin mir geraten haben, keine AS vornehmen zu lassen, sondern es erst einmal auf natürlichem Weg zu versuchen. Auch wenn es eine große Herausforderung ist, dies im Krankenhaus zu durchleben mit einem kranken Kleinkind, bin ich mir sicher, dass es der richtige Weg ist.

    Ich bin nach meiner ersten Fehlgeburt damals auf die Seite von Nadija Frank gestoßen (https://sternenband.de). Sie stellt Sterneneltern-Armbänder als Erkennungszeichen für andere Sterneneltern her. Auch wenn mich noch nie jemand auf mein Armband angesprochen hat, finde ich es eine wunderschöne Initiative, den digitalen Austausch auch im analogen Leben sichtbar zu machen. Vielleicht treffe ich ja tatsächlich bald ein Elternteil mit einem Sternenband. Ich würde mich freuen. Statistisch gesehen müsste ich ja einige kennen. Für mich ist das Armband auch eine Art der Trauerbewältigung, denn es erinnert mich immer wieder an die beiden Kinder, die nicht bei uns bleiben konnten. Meiner 2jährigen Tochter hatten wir bisher noch nichts erzählt, jedoch weiß sie doch irgendwie von ihrem Geschwisterchen. Wir werden, wenn sie aus dem KKH entlassen wird, mir ihr sprechen und gemeinsam einen Baum pflanzen. so wird es für uns alle greifbar und es gibt einen Platz, an den wir gehen können. Ein solches Ritual hat mir bei meiner ersten FG gefehlt. ich bin mir sicher, dass es uns hilft, diese FG besser zu verarbeiten.
    Ich wünsche allen, die eine FG durchmachen, viel Kraft und Vertrauen in den eigenen Körper! Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, wir sind nicht allein und zusammen schaffen wir es, das Thema zu enttabuisieren! Vielen Dank, Jana, für Deine Arbeit in diesem Zusammenhang!!
    Alles Liebe, Cate

    Antworten
  79. Avatar
    Mareianna sagte:

    Hallo,
    Ich war in der 11. SSW als wir unseren kleinen Schmetterling verloren haben (4. Schwangerschaft).
    Meine kleine Geburt:
    Mein FA war leider im Urlaub und ich musste zur Vertretung gehen. Ich hatte ein Hämatom (2,5x4cm) direkt vor dem Muttermund (hatte in meiner zweiten SS ein viel größeres (3x7cm) und blutete es 6 monate ab. Aber alles ging gut) wurde in der 9. Woche festgestellt. (Das baby war nicht geplant, ich hatte die Pille danach genommen, musste wegen einer chronischen Nebenhöhlenentzündung hochdosiertes Kortison einnehmen und ein CT machen und zudem bekam ich auch noch Corona.) Ich erzählte dem Arzt diese Tatsachen und sagte aber auch gleich, dass wir lange überlegt haben und ich niemals ein Lebewesen töten könnte. Abtreibung kam für mich nicht in Frage, auch wenn mein jüngstes Kind noch nicht mal ein Jahr alt ist.
    Der Arzt riet mir mich zu schonen, kein Sport und kein Sex. Ich hielt mich strickt an dieses Verbot. Ich ging 1 Woche später wieder hin, weil ich Schmerzen hatte. Der Arzt kontrollierte alles. Hämatom war ein wenig größer geworden, das Herz schlug. Alles in Ordnung, ich soll mir allerdings eine Haushaltshilfe bei der Krankenkasse beantragen. Direkt nach dem Termin angerufen bei der KK, Antrag wird mir zugeschickt, der Arzt müsse ein Attest ausfüllen und wieder zurückschicken. Allerdings gäbe es keine Vertragspartner und ich müsste mir selber eine haushaltshilfe suchen. Alles klar, erstmal abwarten bis der Antrag per Post eintrifft. Am nächsten Tag ging es mir vormittags nicht gut, schwindel und kraftlosigkeit plagten mich, aber der Anfang der SS ist kein zuckerschlecken und die schönste Zeit kommt ja noch. Immerhin hing ich nicht den ganzen Tag über der Kloschüssel wie in meiner 1. SS.
    Doch nachmittags ging es bergab.. ich hatte starke stechende Schmerzen, aber der Arzt sagte ja es sei alles gut. Es ging auch mehr Blut ab. Ich dachte es sei mein hämatom, dass jetzt endlich abbluten würde.. es kam ein kleiner Klumpen mit, bestimmt geronnenes Blut.. es war braunrötlich und eher altes blut, ein klein wenig helles blut war dabei, aber der Arzt hatte mich gestern erst untersucht und alles war in Ordnung..aber ich rief um kurz vor 18 Uhr trotzdem noch in der Praxis an. Kein Arzt mehr da, ich solle doch ins KH fahren wenn ich mir unsicher bin, sie könnte mir auch nicht mehr sagen. Ich habe drei kleinkinder und mein Mann ist erst um 20 Uhr zu Hause.. Nun gut, die Schmerzen wurden weniger, war nur noch ein leichtes ziehen bis mein Mann zu Hause war. Bestimmt war meine gebärmutter jetzt entlastet, weil kein druck mehr von dem ganzen Blut ausging. Ich ging ins Bett, doch um 6 Uhr wurde ich wach, wieder Schmerzen und ein komisches druckgefühl. Ich ging auf Klo und da kamen viele Klumpen raus.. ich fragte mich erst ob das wirklich alles nur vom Hämatom sein kann.. und ich ahnte es plötzlich.. ich hielt meine Hände unter mich und da kam es.. Mein kleiner Schmetterling, mit winzigen Armen und Beinen, noch durchsichtiger Haut, aber erkennbaren kleinen Füßen.. ich war so unendlich geschockt.. vorgestern war alles ok, das Herz schlug und heute halte ich es tot in den Händen.. ich ging weinend zu meinem Mann und zeigte ihm unser Baby.. Wir waren fassungslos.. ich konnte nicht aufhören zu weinen.. ich war dann morgens direkt beim Arzt, der nur blut in meiner gebärmutter fand.. hatte er nicht zugehört? Ich weiß dass da kein Baby mehr ist!! Ich hab es in meinen Händen gehalten und genau angesehen.. Mein kleines Wunder, dass diesen harten schweren Weg mit all den Umständen bis dahin gemeistert hatte..
    In zwei Wochen Kontrolle, ob wirklich alles raus sei und ein “tut mir leid” bekam ich zu hören, aber wieder keine Informationen.. Wir fuhren nach Hause..
    Wir haben einen schönen besonderen Tontopf gekauft und beide schöne Blumen ausgesucht. Ich bastelte eine kleine Schachtel mit Sternchen und einem Herz darauf, legte ein zerschnittenes Mulltuch hinein und bastelte eine passende Decke. Wir legten unseren Schmetterling in die kleine Kiste und weinten eine lange Zeit bevor wir die Schachtel in den Topf legen und mit Erde bedecken konnten. Ich pflanzte die Blumen und sukkulenten darauf, wir legten ein kleines Tonherz auf den Boden und steckten einen schmetterlingstecker hinein. Ich saß noch lange vor dem Topf und weinte und erzählte wie sehr ich dieses kleine Baby wie meine anderen Kinder geliebt hätte und wie leid es mir tut, dass es nie seine Geschwister kennen gelernt hat..
    Tatsächlich geht es mir besser damit. Ich hab mein Baby bei mir und kann das “Grab” überall mit hinnehmen und muss es nirgends zurücklassen. Vielleicht klingt es für einige etwas skurril, aber jeder hat seine Art mit Trauer umzugehen.
    Die Schmerzen sind wirklich heftig. Es fühlt sich wirklich wie eine kleine Geburt an.. ich habe starke Schmerzen bei den Nachwehen, nachts hatte ich Schüttelfrost und fühle mich immer noch schlapp und benommen.
    Leider wird zu wenig über dieses Thema berichtet und ich fühlte mich von dem Frauenarzt ziemlich im Stich gelassen. Er hat mich über kein Risiko aufgeklärt und mich nach dieser Erfahrung einfach nach Hause gerschickt, statt ins KH. Schließlich blute ich seit 4 Monaten und hab nun auch noch mein Kind verloren, also noch mehr Blutungen..
    An alle Mamas die eine Fehlgeburt hatten: fühlt euch umarmt, ihr seid nicht allein. Ich werde meinen Schmetterling immer in meinem Herzen tragen und niemals vergessen. Schmerz vergeht nicht, aber er verändert sich..

    Antworten
  80. Avatar
    Ramona sagte:

    Ich findes es ja total erschreckend, wie viele Ärzte mit dem Thema FG umgehen.
    Mir selbst ist es 2018 auch passiert. Ich habe positiv getestet, ein paar Tage später ist meine Mama plötzlich verstorben, ich befand mich in einer solchen trauer, dass ich mich gar nicht über meine Schwangerschaft freuen konnte. Als die Beerdigung, der erste Schock und die erste große trauer vorei war, ging ich mit einem schlechten Gewissen dem kleinen Bauchwurm in mir gegenüber zum FA zur ersten Untersuchung. Ich war in der 9.ssw, dass Herzchen hat stark geschlagen und der kleine Wurm hat sich auch schon fleißig bewegt. Eine Woche später fing bei mir die Schmierblutug an, im KH beim Ultraschall war jedoch noch alles gut, dass Herzchen hat geschlage und die Assestensärztin meinte es sei alles i.O. jedoch hatte ich schon ein komisches Gefühl und sah das dass kleine Herzchen anders schlug als bei meinen 3 Kindern davor.
    Wie sich rausstellte, lag mein Gefühl richtig, zwei Tage später bin ich zu meinem FA gegangen und dort konnte er kein Herzschlag mehr feststellen.
    Meine Welt ist zusammengebrochen, erst meine Mama und ein paar Wochen später mein kleiner Bauchwurm, zudem habe ich mir große Vorwürfe gemacht, ich habe mir eingeredet, dass es meine Schuld gewesen sei, dass mich mein Bauchwürmchen wieder verlassen hat. Ich hatte das Gefühl, dass mein Baby wieder gegangen ist, weil ich mit mir und meiner trauer um meine Mutter beschäftigt war und es sich vielleicht nicht willkommen oder gar geliebt gefühlt hatte.

    Mein FA gab mir direkt eine Überweisung für eine Ausschabung, leider war ich so mit dem trauern beschäftigt, dass ich mir gar keine Gedanken darüber machte, dass es noch einen anderen Weg gibt, einen Natürlichen.

    Kaum war ich aus der Narkose erwacht, konnte ich mir gleich anhören, dass ich doch nicht so traurig sein solle, ich sei ja noch jung.
    Zur Nachkontrolle musste ich zu einem Vertretungsarzt, auch dieser meinte ich solle mich nicht so anstellen, schließlich hätte ich ja schon drei Kinder zuhause und es gäbe Frauen, die gar keine Kinder bekommen könnten.

    Nach diesem Satz schämte ich mich regelrecht für meine Trauer um mein Baby, dessen Herzchen schon geschlagen hat, welches sich fleißig bewegt hatte. Kaum jedmand hatte verständniss für meine Trauer.
    Ich war nach der Op für eine Woche Krankgeschrieben, mein Chef fragt wann er wieder mit mir rechnen könnte, er wisse ja nicht wie lange SO ETWAS dauern würde.
    Meine Schwiegermutter sagte ich solle froh sein, dass es so früh ging und nicht erst später, zu dem Zeitpunkt war das Kind ja noch nicht groß, oder nachher hätte ich ein Kind mit Behinderung gehabt.

    Das alles ging nachher so weit, dass ich wirklich anfing mich zu fragen, ob ich wirklich das Recht hätte zu trauer, denn es gibt ja in der Tat Frauen, die keine Kinder bekommen können, oder welche die ihr Kind kurz vor der Geburt verlieren.

    Seitdem mache ich meine Trauer nur mit mir selbst aus, ich rede mit niemanden mehr darüber.
    Und auch jetzt nach 4 Jahren schmerzen diese Worte schon fast mehr wie der Verlust meines Babys selbst.

    Ich finde das “Thema” FG sollte kein Tabuthema mehr sein. Auch die Trauer egal in welcher ssw das Bauchwürmchen verloren wurde sollte nicht so runtergespielt werden und ganz nach dem Spruch handeln:
    Wenn man nichts Gutes zu sagen hat, sollte man überhaupt nichts sagen.

    Antworten
    • Avatar
      jana sagte:

      Mein allerherzlichstes Beileid für deinen Verlust.
      Oh Mann, wie krass! Das tut mir so leid, dass du gleich mit so vielen unsensiblen Menschen zu tun hattest.
      Unglaublich!
      Ich glaube, die meisten Leute machen sich nicht die Mühe, sich in die Situation einer trauernden Mutter hineinzuversetzen und wollen das Thema einfach so schnell wie möglich hinter sich lassen. Das ist so schade.
      Wir müssen viel mehr darüber reden, damit klar wird, wie viele Frauen das betrifft. Ich denke, es hilft einem schon etwas zu wissen, dass man nicht allein ist.
      Ich hoffe du findest mal jemanden zum Reden. Tatsächlich empfehle ich der Trauer Raum und Zeit zu geben und sie nicht ganz alleine mit dir auszumachen.
      Alles Gute für dich!

      Antworten
  81. Avatar
    Angela sagte:

    Hallo, ich wollte mich zum einen einmal bei allen bedanken, die hier ihre Geschichte und ihre Erfahrungen teilen. Es sollte kein Tabu Thema sein und es sollte viel offener darüber geredet werden welche Möglichkeiten es nach der Diagnose “Missed Abortion” gibt. Ich erhielt letzten Montag (11. SSW) auch diese Diagnose und bin so unglaublich dankbar für die ganzen Geschichten und Erfahrungen die ich lesen durfte und die mich in meiner Entscheidung auf einen natürlich Abgang zu warten bestärkt haben!
    Zum anderen möchte ich allen, die das gleiche erleben müssen Mut machen ihren eigenen Weg zu gehen, und sich nicht voreilig zu einer Operation drängen zu lassen, wenn das Bauchgefühl etwas anderes sagt. Meine Ärztin hat mir überhaupt keinen Mut gemacht, dass es ohne OP geht. Ich habe die Überweisung zur OP eingesteckt und dann Zuhause erst einmal das Internet durchforstet, mir daraufhin Hirtentäscheltee und Senfmehl in der Apotheke gekauft und angewendet. Und siehe da, nach 3 Tagen Tee, Fußbad und Yoga hat die Blutung eingesetzt. Es ist natürlich schmerzhaft und man sollte definitiv nicht alleine sein und seinen Körper genau beobachten, um bei Komplikationen reagieren zu können. Aber es ist machbar und nicht zwingend eine OP mit Vollnarkose notwendig. Schade, dass man diese natürlichen Tipps die mir total geholfen haben, nicht vom Arzt bekommt.
    Ich war heute zur Kontrolle bei der Ärztin, es sieht alles soweit gut aus, und sie hat den Überweisungsschein geschreddert.
    Also Mädels, habt Mut euren eigenen Weg zu gehen, sollte für euch auch der natürliche Weg in Frage kommen nutzt die Natur und unterstützt das ganze z.B. mit Hirtentäscheltee, nach der “kleinen Geburt” dann z.B. auch mit Ringelblumentee um den Heilungsprozess zu fördern und vor allem, hört auf euren Körper!

    Antworten
  82. Avatar
    Jana sagte:

    Liebe Jana,

    Dein Bericht war der erste, den ich nach der Diagnose Missed Abortion gelesen habe, mir wurde die Cürettage nahegelegt. Bereits nach 4h sagte ich den Termin aber wieder ab.

    Bei der Diagnose war ich in der 10 SSW, mein Baby war zeitgerecht entwickelt. Inzwischen war ich 2x bei der Kontrolle und jedes Mal wird mir nahegelegt, dass ich mich operieren lassen sollte. Es erfolgte keine Blutabnahme, ich fühle mich allein gelassen. Die gynäkologische Praxis gibt nur diese eine Möglichkeit vor, die ich aber nicht möchte. Innerhalb von 12 Tagen hat mein Körper den Embryo auf 1cm Größe geschrumpft, vorher war er 2,21cm groß. Ich habe das als große Leistung meines Körpers interpretiert, aber der O-Ton lautete wieder: Ihr Körper wird das alleine nicht schaffen, Sie sollten sich operieren lassen, gerade wegen der Infektionsgefahr..
    Gut, wenn man dann noch nicht einmal Entzündungsparameter abnimmt, wenn die Infektionsgefahr ja soooo hoch ist.. Inzwischen sind 4 Wochen seit der Diagnose vergangen. Ich versuche mich nicht ängstigen zu lassen, aber das fällt mir nicht immer so leicht. Ich wünsche jeder Frau einen Arzt, der sie in IHREM Weg unterstützt und das Risiko im Auge behält.
    Nach dem letzten Termin vergingen keine 24h und ich bekam Schmierblutungen, diese halten an, aber mehr passiert aktuell nicht. Ich unterstütze meinen Körper naturheilkundlich, ich habe auch keinen erneuten Kontrolltermin bekommen. Im Süden Niedersachsens sind Gynäkologen sehr seltene Exemplare, deren Praxen alle keinerlei Kapazitäten mehr frei haben, sonst hätte ich schon längst einen anderen aufgesucht.
    Ich hoffe sehr, dass ich meinen Weg weiter gehe und mich nicht verunsichern lasse.
    Lasst uns Fehlgeburten enttabuisieren
    Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft auf EUREM Weg, fühlt euch gedrückt, wir sind nicht alleine ❤️

    Liebe Grüße,
    Jana

    Antworten
    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Jana,
      ich hoffe, dass alles gut verlaufen ist.
      Wichtig ist eine Nachkontrolle. Aber in der Regel macht der Körper das ganz toll.
      Alles Gute für dich!
      Jana

      Antworten
  83. Avatar
    Susann sagte:

    Das Lesen Deines Beitrags hat mir so geholfen, meine kleine Geburt durchzustehen und darauf zu warten.

    ich habe zwei gesunde Jungen Zuhause zur Welt gebracht und als mir bei dieser 3. Schwangerschaft gesagt wurde, dass das Baby in der 8. Woche noch deutlich zu klein war, war ich am Boden zerstört und hätte nie gedacht, dass mir das passiert nach 2 gesunden Kindern, manchmal ist man einfach so naiv. Eine Woche später war kein Herzschlag mehr zu sehen. Ein Glück wurde ich von Anfang an von meiner Hebamme betreut und mein Frauenarzt ist sehr fortschrittlich und empfahl zu warten. Er meinte laut neuesten Studien ist das Ergebnis von Curetage und Warten das gleiche, die Risiken aber beim warten geringer. Natürlich kann nicht jede warten. Für mich kam nichts anderes in Frage.

    Ab meinem ersten Ultraschall am 10. Juli wartete ich 3 Wochen, bis sanfte Blutungen begannen. Eine Woche später kam mitten in der Stadt plötzlich ein großer Schwall Blut und dicke Gewebsstückchen. Wir fuhren direkt ins Haus und dort dauerte es von 15- 3 Uhr, dass alle 15 min ein dicker Schwall Blut und gleichzeitig Gewebsteile und Blutklumpen von mehreren cm raus kamen. Ich war überwältigt, wie viel schon in meinem Körper geschaffen wurde in dieser frühen Zeit. Um 3 Uhr wurde mir schwindlig und mein Mann gab mir ein Wasser mit Honig und Salz, das schnell wirkte. Dann wurde es langsam ruhiger, nur noch jede Stunde. Ich schlief den kommenden Tag, hatte aber sehr sehr starke Nachwehen. 2 Tage später ging ich zum Arzt: alles draußen. Ich musste so weinen vor Glück. 3 Hausgeburten.

    Und gleichzeitig fühlt es sich so wie das normale Wochenbett an. Man liegt nach der kleinen Geburt wach im Bett, ist erschöpft und im Frieden mit sich… und das kleine Wesen, dass da sonst neben einem liegt ist nicht da. Ich habe viel geweint.

    Meine Mutter kam am Tag darauf und brachte uns Suppe und mein Stiefvater nahm die Kinder. ich könnte nicht dankbarer sein, Licht in diesen dunklen Zeiten.

    Ich habe von Anfang an offen über die Schwangerschaft gesprochen und so wussten auch alle von der FG. Erst dachte ich, das wäre unangenehm. Doch es ist so verbindend. Plötzlich erzählen sooooooo viele Frauen, dass sie das auch erlebt haben, von denen man das nie erfahren hätte.

    Mein Beckenboden ist völlig k.o., laufen und sitzen kann ich noch nicht und ich frage mich wie lange ich nun brauchen werde und wie lange ich warten sollte vor einer erneuten SS. Gleichzeitig habe ich Ängste, dass es nochmal passieren könnte.

    Ich hätte so gern vorher gewusst wie es ist. Es ist so schade, es gibt niemanden der von einer kleinen Geburt gehört hat und alle sind erstaunt. Es sollte zum Wissen aller Frauen gehören, dass es diese Möglichkeit gibt <3

    Herzliche Grüße,

    Susann

    Antworten
    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Susann, mein herzliches Beileid zu deinem Verlust.
      Ich danke dir für deine Geschichte. Denn, wie du sagst: Wir sollten vielmehr darüber reden.
      Ganz liebe Grüße
      Jana

      Antworten
  84. Avatar
    Patrizia sagte:

    Hallo,
    ich wollte einfach Danke sagen das du diese Geschichte veröffentlicht hast. Hatte gestern meinen 2. Ultraschall Termin (Woche 8+2, zum ersten Mal Schwanger und auch ein absolutes Wunschkind) und mir ging es sehr ähnlich, keine Entwicklung, keine Herztöne. Nun sitze ich seit gestern Nachmittag hier auf der Couch und fühl mich abwechselnd wie betäubt oder schüttel mich in Weinkrämpfen. Ich vermisse diese kleine Hoffnung die bis gestern noch, gefühlt, in mir herran wuchs. Ich habe morgen den Termin in der Klinik, wusste vor diesem Artikel gar nicht das dass in anderen Ländern gar nicht die Regel ist. Werde es trotzdem durchführen lassen auch wenn ich wahnsinnige Angst vor der Narkose und Ausscharbung habe. Finde es aber wichtig über die mögliche Option der “kleinen Geburt” aufgeklärt zu werden, ich kann mir gut vorstellen das dass der bessere Weg für viele Frauen ist. In diesem Sinne vielen, vielen Dank fürs teilen dieses Einblicks und alle die das gerade lesen und in einer ähnlichen Situation sind, fühlt euch gedrückt.

    Antworten
    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Patrizia,
      mein herzliches Beileid für deinen Verlust.
      Ich wünsche dir alles Gute für den Eingriff. Es ist ein Routine-Eingriff. Alles wird gut gehen.
      Alles Liebe
      Jana

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