Mit dem Popo voran – Geburtsbericht einer Beckenendlage

Wer hier schon länger liest, der weiß, dass ich ein Faible für Geburten aus Beckenendlage habe. Vielleicht, weil meine Tochter auch so geboren wurde? Lange Zeit wurden Beckenendlagengeburten als extrem risikoreich eingeschätzt – zu Unrecht, wie inzwischen bekannt ist.
Frauen, deren Kinder mit dem Popo voran lagen, wurden kurzerhand – aus Sicherheitsgründen – per Kaiserschnitt entbunden. Im Zuge dessen ist das Wissen für eine gute Beckenendlage-Begleitung mancherorts leider fast vollständig verloren gegangen. Glücklicherweise hat sich das aber schon wieder geändert, so dass inzwischen wieder mehr Kliniken Beckenendlagengeburten im Repertoire haben. Das ist übrigens ein ganz typisches Hin- & Her in der Entwicklungsgeschichte der deutschen Geburtshilfe…

Als Cathleen ihren Sohn bekam, hatte dieses erneute Umdenken gerade erst begonnen. Es ist also schon etwas länger her, da schickte sie mir den Geburtsbericht ihrer Beckenendlage (BEL) mit den Worten:

„Der Chefarzt hatte uns von der spontanen Geburt abgeraten.
Aber ich erlebte eine spontane, wunderschöne und schnelle Geburt ohne Komplikationen. Ich hoffe darauf, dass mein Bericht vielen Frauen Mut schenkt. Das wäre toll. Denn dies ist mein Plädoyer dafür, doch auf sein eigenes Gefühl zu hören. Babys in Beckenendlage sind nämlich nicht falsch, sondern nur andersherum.“

Dem kann ich mich nur anschließen. In den allermeisten Fällen ist eine BEL-Geburt nämlich gar kein Problem, vorausgesetzt die Hebammen oder Geburtshelfer kennen sich damit aus. Es gibt nur wenige Gründe, die gegen eine spontane BEL-Geburt sprechen. Hier kommt Cathleens Geburtsbericht, wie immer mit kleinen Anmerkungen von mir in lila:

Ausgangsposition: Beckenendlage

Zum vierten Mal standen die gefürchteten drei Buchstaben in meinem Mutterpass: BEL. Das war in der 32. Schwangerschaftswoche. Mein erstes Kind, ein Sohn. Ich erinnere mich an unseren Geburtsvorbereitungskurs: Die Hebamme zeigte eine Steißgeburt anhand eines Modells. Selbst dabei war es schwierig, die Babypuppe durch das Becken zu bekommen.

Oh ja, es ist generell schwierig, eine Puppe durch ein Demo-Becken zu stecken. Das kommt einerseits daher, dass ja wirklich wenig Spielraum vorhanden ist, und andererseits eine Puppe auch keinerlei Körperspannung hat, nicht mit hilft und vollkommen trocken ist. Bei einem echten Baby ist das während einer echten Geburt alles etwas anders.

Bis zur 36. SSW, so sagte man mir, sollte ich mir keinen Kopf um die Entbindung und mögliche Schwierigkeiten machen. Vielleicht gibt es Frauen, die das können – zu denen zähle ich sicher nicht! Ich habe mir Gedanken gemacht – mal mehr, mal weniger. Unser Sohn sollte auf natürliche Art und Weise auf die Welt kommen, am besten in einer schönen Atmosphäre. Soweit meine Vorstellung. Tja, jetzt hatte ich ein sitzendes Baby in mir – schon seit der 24. Woche.

Bis zur 32. SSW gehen wir immer noch davon aus, dass das Baby sich drehen wird. Wenn es sich zwischen der 32. & 34. SSW allerdings noch nicht gedreht hat, dann bleibt es meistens auch so. In der 36. SSW kann man noch einen Versuch der Äußeren Wendung machen. Wenn das nicht klappt, dann entscheidet man sich für den gewünschten Geburtsmodus: Spontangeburt oder Kaiserschnitt.

Meine Beleghebamme – zum Glück hatte ich eine – machte mir Mut. Also informierte ich mich zusammen mit meinem Partner. Das war schwierig. Im Internet fanden wir zahlreiche, schreckliche Berichte über vaginale Beckenendlagen-Geburten. Fundierte Informationen aber gab es nur wenige. Nach Gesprächen mit Hebamme und Ärzten stand für uns fest, dass unser Kind, wenn möglich, selbst entscheiden dürfte, wann es kommen möchte. Also kein geplanter Kaiserschnitt. Nein, wir wollten eine spontane Steißgeburt.

Natürliche Wendungsversuche

Die Hoffnung, dass unser Kind sich noch drehen würde, blieb. Doch mein Gefühl sagte mir schon früh, dass da irgendwas nicht passt. Die Wochen vergingen. Von Osteopathie, über Moxen, Akupunktur und sogar Purzelbaumöl – ich probierte alles aus.

Was man alles machen kann, um ein Baby zur Wendung zu bewegen, habe ich im Artikel “Beckenendlage – Klar zur Wendung?!” für euch zum Nachlesen aufgeschrieben.

Zum Glück hatten wir uns für ein Krankenhaus entschieden, in dem Steißgeburten durchgeführt werden. So saßen wir einige Male bei der Risikoschwangerschaftssprechstunde. Eine spontane Geburt aus Beckenendlage wird nur dann gemacht, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Das Gewicht und das Kopf-Bauch-Verhältnis des Kindes wurden kontrolliert und ebenso seine Lage. Unser Kind lag in einer reinen Steißlage. Seine Beine waren nach oben geschlagen. Alle Kriterien für die vaginale Entbindung waren gegeben.

Die äußere Wendung – ein Versuch

Wir hatten uns dazu entschieden, eine Äußere Wendung zu versuchen. Das war 37+0. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich dem zustimmen würde, hätte ich es ihm nicht geglaubt. Die Prozedur war unangenehm und schrecklich. Vorwärtsrolle klappte nicht. Beim Versuch der Rückwärtsrolle stoppte ich. Unserem Kind ging es nicht gut dabei und mir auch nicht. Nur bei dem Gedanken daran, bekomme ich noch heute Gänsehaut.

Eine Wendung klappt entweder relativ unkompliziert, oder es soll eben nicht sein.
Ich denke jedenfalls immer:
„Wenn es nicht einfach geht, dann geht es einfach nicht.“
Es wird schon seinen Grund haben… Einmal habe ich eine Wendung erlebt, bei der dann ein Notkaiserschnitt nötig war. Das war, nachdem die Frau – gegen ihren Wunsch – zu einem Wendungsversuch überredet wurde.

Bangemachen gilt nicht!

Es blieb also eine Beckenendlage.
Die Geburt kam für mich völlig überraschend. Ich hatte schon seit Wochen leichte bis mittelschwere Wehen – nicht erkennbar, ob es Senk- oder Übungswehen waren.
Bis zuletzt konnte ich wunderbar 12 Stunden am Tag schlafen. Doch zwei Tage vor der Geburt wurde ich unruhig. Ich wusste nicht warum. In meinem Kopf schwirrten nur die Geburt und die damit verbundenen Schwierigkeiten umher. Ich tat es damit ab, dass mir aus meinem Umfeld ständig Angst gemacht wurde. Das musste ich verarbeiten.

…und dann geht’s los

Sonntag vorm Zubettgehen hatte ich wieder leichte Wehen. Vielleicht zwei Stück. Das war 38+0.
Irgendwann schlief ich und wachte um 2 Uhr durch eine Wehe auf. Nichts Ungewöhnliches. 5 Uhr kam die nächste Wehe. Kurz auf die Toilette und wieder schnell ins warme Bett. Mein Partner entgegnete mir: “Sind das jetzt Senkwehen?” Als ich das Licht ausmachte, merkte ich in der nächsten Wehe plötzlich einen Tritt meines Kindes und ein “Plopp” – das war wohl die Fruchtblase.

Aufregung pur. Ich wusste ja nicht, ob der Steiß bereits tief im Becken saß. Sofort lagerte ich mein Becken hoch. Schnell die Handtücher vom Nachttisch geangelt (ich hatte vorsorglich welche deponiert) und unter den Po geschoben. Das Fruchtwasser schwappte bei jeder Bewegung unseres Babys heraus. Ich zitterte und war völlig aufgelöst. Der Anruf bei unserer Beleghebamme war schnell gemacht, der Krankentransport bestellt. Nach ewigen Diskussionen mit den Männern der Feuerwehr, die mich nicht auf einer Liege die Stufen herunter tragen wollten (ein Unding!), rannte ich die vier Stockwerke schnell herunter und sprang in das Auto auf die Liege. Mir war mulmig zumute und die Wehen kamen immer häufiger durch meine Anspannung. Hoffentlich ging es unserem Baby gut.

In wie fern die Positionierung der Frau die Häufigkeit, beziehungsweise das Auftreten eines Nabelschnurvorfalls überhaupt beeinflusst, dazu wird immer noch geforscht. Die ersten Ergebnisse gibt es hier: “Nabelschnurvorfall bei Blasensprung, hat die Position der Frau einen Einfluss?
Und wie hoch dementsprechend der Nutzen eines Liegend-Transportes nach Blasensprung ist, darüber hat meine liebe Kollegin Anja in „Fragen an die Hebamme #25: Liegendtransport bei Blasensprung?“ sehr ausführlich berichtet.
Alles in allem kann man sagen, dass der Liegendtransport ad absurdum geführt wird, wenn die Frau vorher die Treppe runter läuft.

Organisationsprobleme

Im Krankenhaus legte mich die Hebamme, die mich aufnahm, sofort ans CTG. Da waren sie, die Herztöne. Alles gut gegangen. Ich war erleichtert. Der Muttermund war tatsächlich schon drei bis vier Zentimeter offen. Ich war ein wenig verwundert, aber gut. Anscheinend ging es schnell. Der Steiß war fest, die Wehen waren noch unregelmäßig. Im Liegen waren sie unangenehm. Beim Laufen war alles gut auszuhalten.

Nach kurzer Untersuchung einer Stationsärztin kam nach gut drei Stunden der Chefarzt zu uns. Er hatte hochgezogene Augenbrauen. Das konnte nichts Gutes heißen. Er wollte noch einen Ultraschall machen. Vorher war uns gesagt worden, dass das nicht mehr nötig sei. Man wüsste ja, dass der Kopf oben läge. Ich schaute meinen Partner verwirrt an.

Nach der Untersuchung redete der Chefarzt auf uns ein. Er schallte unser Kind auf nur 2700 g und erzählte etwas von einer Nabelschnurumwicklung des Kopfes. (Bei der letzten Untersuchung war unser Kind bereits auf 3000g gemessen worden. Und vor der Äußeren Wendung hatten zwei unterschiedliche Ärzte nach der Nabelschnur geschaut. Da war nichts gewesen.)

Man sagt, die Messungen des Babys am Termin, variieren um bis zu +/- 500 Gramm. Sind schon Wehen vorhanden, wird es noch schwieriger.
Nabelschnurumwicklungen sind nur zu erkennen, wenn die Nabelschnur sehr locker um das Kind gewickelt ist, oder wenn man ein Ultraschallgerät nimmt, das den Blutstrom messen kann.
Fakt ist: die meisten Umschlingungen werden im Ultraschall nicht entdeckt. Und in den allermeisten Fällen sind sie auch komplett harmlos. Es kommen viele Kinder mit Nabelschnüren um Kopf, Arm oder Bauch zur Welt.

Er sagte uns, dass unser Vorhaben unter Umständen gefährlich sei. Und zu meinem Partner gewandt: “Ich an ihrer Stelle wüsste auch nicht, wie ich mich entscheiden sollte.” Nebenbei kam dann noch das eigentliche Problem zur Sprache: das Personal. In diesem Krankenhaus wären entweder der Chefarzt, oder seine Stellvertreterin bei jeder Beckenendlagengeburt dabei. Sie wären die Erfahrensten. Der Chefarzt musste allerdings gleich zu einem Vortrag und seine Stellvertreterin war im Urlaub.

Gewissensfrage

Toll. Da lag ich nun mit geplatzter Fruchtblase, merkte wie sich alles in mir öffnete und die Entscheidung für eine vaginale Geburt musste noch einmal überdacht werden. Mir war zum Heulen zumute.
Es gab folgende Optionen:

  • gleich einen Kaiserschnitt zu machen
  • sich noch schnell in ein anderes Krankenhaus verlegen lassen
  • oder das Baby doch hier spontan aus Beckenendlage, aber mit einer nicht so erfahrenen Oberärztin zu bekommen

Zum Glück hatte mein Partner noch einen klaren Kopf und bat darum, die diensthabende Oberärztin kennenzulernen.

Eine halbe Stunde später ging die Tür auf und der Chefarzt kam mit zwei Oberärztinnen herein. Er meinte: “Die Personalfrage wäre geklärt!” Die Oberärztin aus dem Nachtdienst, die gerade Dienstschluss hatte, wollte zur Geburt unseres Kindes wiederkommen. Es wären also zwei Oberärztinnen da, welche die Geburt begleiten wollten. Kurz wurde uns erklärt, wieviel Erfahrung die Ärztinnen hatten. Nun standen wir vor der schwierigen Frage, wie wir unser Kind bekommen wollten.

In diesem Moment sträubte sich etwas in mir gegen einen Kaiserschnitt. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass das nicht der richtige Zeitpunkt dafür wäre. Unser Kind war stark, das wusste ich. Warum sollte es nicht so aus mir herauskommen? Ich weinte und fragte die Ärztinnen, wie ihr Gefühl dabei wäre. Im Nachhinein vielleicht eine blöde Frage, aber wie soll man auch so eine Entscheidung treffen?

Die Oberärztin aus dem Nachtdienst meinte, dass die Beckenendlage doch kein Problem sei. Die Wehen waren gut, der Muttermund ging auf und das Baby hatte keinerlei Stress. Sie tastete mich noch einmal ab, ob sich alles gut weiten würde und ging beruhigt nach Hause zum Schlafen. Eine tolle Ärztin. Wir hatten gleich das Gefühl, ihr vertrauen zu können. Mir kamen immer noch die Tränen, weil ich es komisch fand, dass wir uns gerade für den “unsicheren” Weg entschieden hatten. Ich bin meinem Partner so unendlich dankbar, weil er in dieser Situation auf mein Bauchgefühl vertraut hat.

So soll es sein

Danach hatten wir etwas Ruhe. Mein Partner stärkte sich noch einmal mit Essen und ich lief im Kreis herum und veratmete Wehen. An Hinsetzen oder Hinlegen war gar nicht zu denken, das war zu unangenehm. Der Muttermund öffnete sich weiterhin gut und mit acht Zentimetern wurde es für mich doch noch schmerzhaft. Schon bald wurde die Oberärztin aus dem Schlaf geweckt und kam schnell angeradelt. Ich hatte schon eine für mich angenehme Geburtshaltung eingenommen: den Vierfüßlerstand. Und schon begann die Austreibungsphase. Kurze Absprache, ob wir das jetzt wirklich machen wollen. Alle hatten ein gutes Gefühl, also ging es los.

Der Vierfüßlerstand ist nach derzeitig vorherrschender Meinung die optimale Position für eine Beckenendlagengeburt. Toll, dass du dir diese Position von ganz alleine gewählt hast.

Gefühlt war die Austreibungsphase eine Fließbandarbeit. Ich schob das Kind nach unten, es rutschte ein Stückchen zurück, Pause … das ging etwa zwei Stunden so weiter. Für mich war es sehr gut, dass es so langsam voranging. Das Gefühl, dass da ein Kind durch meinen Körper durchgeht – daran musste ich mich erst einmal gewöhnen.
Alle Anwesenden atmeten mit mir. Ich konzentrierte mich ganz auf mich, fühlte in mich hinein, aber folgte den klaren Anweisungen von Ärztin und Hebamme. Irgendwann hieß es dann: “Da ist schon der Po.”
Einige Wehen später lachte die Oberärztin und meinte: “Ihr Kind hat mir gerade sein kleines und großes Geschäft in meine Hand gemacht.”

Unser Sohn bewegte sich während dieser Phase immer noch doll und zeigte mir so, dass alles okay war. Selbst, als er schon halb aus mir heraus war, streckte er sich. Ein tolles Gefühl. Dann sprangen die Beinchen wie zwei Sprungfedern heraus. Wahnsinn. Von weitem hörte ich, wie weitere Personen in das Zimmer kamen. Die andere Oberärztin und ein Kinderarzt waren gekommen. Sie standen bereit, falls sie gebraucht würden. Wurden sie aber nicht. Es musste lediglich eine Armlösung durch die Oberärztin durchgeführt werden und der Kopf unseres Kindes wurde “herausgehoben”.

Das sind zwei geburtshilfliche Techniken, die ein Geburtshelfer bei einer BEL-Begleitung beherrschen sollte. Ich selbst hatte auch schon einmal die Ehre eine Beckenendlage zu entbinden, und zwar notgedrungender Weise ohne die eigentlich zwingende Anwesenheit der diensthabenden Ärztin… nachzulesen in: „Geburt aus Beckenendlage – Eine Geschichte aus dem Kreißsaal.“

Und dann plötzlich war es da. Unser Baby. Der Druck, der sich in der Schwangerschaft aufgebaut hatte, war draußen. Mein Sohn lag unter mir und schrie. Er war etwas blau, verknautscht und ganz schön groß. 3300 g schwer und 54 cm lang, wie sich später rausstellen sollte. Wow, ich war sprachlos. Ich hatte es geschafft, wir hatten es geschafft. Die Zeit stand still. Das schönste Gefühl überhaupt. Unbeschreiblich.

Hebamme und Oberärztin lagen sich in den Armen. Die anderen Ärzte hatten bereits den Kreissaal verlassen. Unserem Kind ging es prächtig. Wir waren so sagenhaft glücklich. Es war ein Wunder. Ein Traum. Unbeschreiblich. Die Geburt dauerte ab Blasensprung zehn Stunden.

Ohne die Unterstützung unserer Beleghebamme wäre so eine gute Geburt für mich nicht möglich gewesen. Die Atmosphäre im Kreissaal war entspannt und vertrauensvoll. Einfach toll. Die Ärztin, die Hebamme, wir als Paar und unser Kind – alles hätte nicht besser sein können.

Aus heutiger Sicht

Ich bin eine eher ängstliche Person, gehe immer auf Nummer sicher. Im Vorhinein wurde abgesprochen, dass wir die Möglichkeit der spontanen Entbindung nicht ausreizen werden. Wenn nur bei einem der Beteiligten ein schlechtes Gefühl aufgekommen wäre, hätten wir einen Kaiserschnitt gemacht.

Am zweiten Tag im Krankenhaus kam der Chefarzt zu uns und versuchte sich zu rechtfertigen – wahrscheinlich seine Art sich zu entschuldigen. Ich war zuerst sehr sauer auf ihn, mittlerweile bin ich ihm dankbar. Schließlich hatte sich in seinem Krankenhaus unser Traum erfüllt.

Wenn ich mir jetzt unseren Sohn so anschaue, kann ich mir nicht vorstellen, wie er da andersherum aus mir herauskam. Und genau das ist es: es ist unvorstellbar und deshalb so besonders. Ich werde mich ein Leben lang an diesen großartigen Moment erinnern und bin so unsagbar dankbar dafür.

Liebe Cathleen, vielen Dank für Deinen Bericht.

Die Ausgangsbedingungen für eine Geburt kann man sich natürlich nicht immer aussuchen. Mal hat man sich vorher eine schlaflose Nacht um die Ohren geschlagen und ist sehr müde. Oder es begegnet einem im Kreißsaal grummeliges Personal. Und ab und zu liegt das Baby eben in einer herausfordernden Lage.

Geburtsvorbereitung

Wie man in die Geburt startet, ist also von Frau zu Frau höchst unterschiedlich. Deshalb stellt für mich die Fähigkeit flexibel zu bleiben, eine der bedeutendsten Herausforderungen unter der Geburt dar. Das kann man vorher ganz leicht „mental trainieren“ und ist einer der Gründe, warum jede Frau und ihr Partner einen Geburtsvorbereitungskurs aufsuchen sollten.

Ich finde es mehr als bemerkenswert, dass Cathleen in all dem Chaos noch so gut auf ihr Bauchgefühl hören konnte. Die meisten Frauen hätte das ganze Hin und Her wohl gänzlich verunsichert. Aber ihr Wille war stark. Und sie hatte in ihrem Mann und der Beleghebamme eine richtig gute Begleitung. Das hilft natürlich und ist einer von vielen Faktoren, um eine richtig schöne Geburt zu erleben.

Und bei euch so? Alles Tutti?

Gab es bei euren Geburten auch so einen Moment, der alles in Frage gestellt hat? Wart ihr euch die ganze Zeit hindurch sicher, dass alles gut laufen würde? Oder gab es Zweifel? – Bei euch oder von anderen Begleitern? War euer Bauchgefühl gut? Oder hat es jemanden von euch auch schon mal in die Irre geführt?
Ich würde mich über eine kleine Ereignissammlung hier in den Kommentaren von euch sehr freuen.

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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55 Kommentare
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    Kati sagte:

    Vielen Dank für diesen Bericht! Er kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn in diesen Tagen soll auch unser Baby aus Beckenendlage geboren werden. Bei uns kommt noch ein Faktor hinzu: Das erste Kind kam per Kaiserschnitt. Danke fürs Mutmachen!

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      Josi sagte:

      Liebe Kati,

      Auch ich hatte eine spontane BEL-Geburt und kann mich nur anschließen: es ging vollkommen problemlos, es waren Hebammen und Ärzte anwesend, die sich damit auskannten und es war nicht schlimmer oder großartig anders als die erste Spontangeburt aus Schädellage.

      Meine Nachbarin hat ihr erstes Baby sogar auf dem Geburtshocker bekommen und das lag auch in BEL. Also lass dich nicht noch kurz vorher verrückt machen und alles Gute!!! Du schaffst das!

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      Mandy sagte:

      Ein wundervoller Geburtsbericht. Ich bin nach Recherche “Geburt aus BEL” auf den Blog und somit auf diesen Geburtsbericht gestoßen. Er macht mir Mut, denn ich befinde mich in einer ähnlichen Lage. Meine Prinzessin sitzt seit Anfang an in BEL. Vor 7 Jahren hatte ich bereits einen Notkaiserschnitt. Mein Sohn lag aber in SL und als die Geburt nicht voran ging, musste er per Sectio geholt werden. Fazit: die Nabelschnur war 5 mal umwickelt. Da es aus der Geburt heraus passierte, konnte ich es halberwegs “gut” verdauen. Allerdings hatte ich immer das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Ich wollte unbedingt eine “normale und natürliche” Geburt erleben.
      Nun, bei unserem zweiten Baby die Sache mit der BEL. Ich war bereits zum Geburtsgespräch in einem KH. Die führen definitiv keine BEL-Geburten durch, machten mir keinen Mut und knallten mir einen Termin zum Kaiserschnitt vor die Füße. Am 12.09.2017 soll es sein. Irgendwie makaber- diese Vorstellung. Mein Mann und ich haben weniger glücklich das KH verlassen und seitdem sind wir sehr verunsichert und redeten uns alles irgendwie schön. Heute hatte ich CTG im Geburtshaus und redete mit meiner Vor- und Nachsorgehebamme. Sie merkte mir an, dass ich mit der Entscheidung “Kaiserschnitt” unzufrieden bin. Fragte mich: Willst du dich wirklich aufschneiden lassen? Natürlich nicht! Sie bekräftigte mich, ein anderes KH aufzusuchen, die spontan aus BEL entbinden. Obwohl ich davor auch irgendwie Angst habe, da es ja nicht so normal und typisch ist. Zum Glück habe ich erstmal ein KH gefunden (nicht weiter als das andere) Ich habe kommenden Dienstag mit der Oberärztin einen Termin zur Planung. Ich bin so froh und glücklich, dass ich mich dazu entschieden habe. Ich möchte vorher alle Möglichkeiten auskosten endlich eine spontane Geburt erleben zu dürfen. Das war und ist mir so wichtig. Ich bin jetzt in SSW 36+2 und hoffe, dass die Prinzessin mir noch Zeit lässt um alles zu planen und abzuklären. Dann werde ich ruhigen Gewissens den Kaiserschnitttermin absagen!
      Der Geburtsbericht hat mich sehr ermutigt. DANKE!!!!

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    Eilika sagte:

    Unsere erste Tochter kam auch spontan aus BEL. Ich würde es immer wieder so machen, es war eine ganz wunderbare Geburt. Und das Trotz 3800 g und 53 cm

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    Eveline Dinius sagte:

    Ich habe schon 5 mal spontan aus BEL entbunden und es ist immer alles gut gegangen. Sogar immer ohne Verletzungen.

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      Lena sagte:

      Dieser Bericht hat auch mich damals dazu ermutigt, meine 2. Tochter in BEL zu gebären. Nach einem Blasenriss war ich 24 Stunden unter Beobachtung min KH und dann wurden die Wehen eingeleitet.
      Von der ersten Wehe bis zur Geburt waren es nur 3 1/2 Stunden. Die Austreibung in den letzten 30 Minuten war sehr kräftezehrend und schmerzhaft, weil man den ganzen Körper zusammengeklappt in sich spürt und nicht nur den Kopf, wie bei einer „normalen“ Geburt, aber es ist machbar.
      Ich war auch die ganze Zeit im Vierfüßlerstand und habe nur auf mich und mein Gefühl geachtet und war ganz erstaunt, als meine Tochter da war und eine Schar an Ärzten um das Bett herum standen. Einige wollten „lernen“, wie eine BELGeburt ging, da sie noch nie die Erfahrung machen konnten.

      Meine Tochter ist kerngesund und mit 10/10/9 (APGAR Wert) zur Welt gekommen und hatte auch hinterher keinerlei Beeinträchtigungen.

      Jeder, der denkt, er könne es schaffen und dem sein inneres Gefühl sagt, dass es das Richtige ist, würde ich dazu ermutigen. Man darf nur nicht so verkopft sein und in Panik geraten und ich glaube, dass eine PDA nicht hilfreich wäre, da man zum Schluss genau spüren muss, wie man wohin presst, zumindest ging es mir so.

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  4. Avatar
    Kati sagte:

    Nachtrag zum obigen Kommentar: Unser Sohn kam in der Nacht von Freitag auf Samstag als vollkommene Fußlage spontan und ohne Komplikationen, mit der Hilfe eines sehr entspannten Arztes, auf die Welt. Ich bin überglücklich!

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    Simone sagte:

    Schöner Bericht.
    Auch ich habe nach einer spontanen Geburt aus SL 2013 unsere zweite Tochter 2015 aus BEL spontan entbunden. Der erfahrene Arzt kam erst als das Mauschen schon geboren war.
    Ich fand die BEL-Geburt auch viel schöner und entspannter als die erste.

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    Nadine sagte:

    Hallo,

    vielen lieben Dank für diesen mit mutmachenden Bericht. Auch wir haben eine BEL und alles versucht den kleinen Mann zu motivieren seine Lage zu ändern. Aber er sitzt auch in der SSW 40 noch.
    Ich hab eine tolle Klinik gefunden, die mir ermöglicht eine vaginale Geburt zu versuchen. Ich hab nur einen Punkt, der mir sehr viel Angst macht…
    Ich war vorher in einer anderen Klinik, dort wurde ich gezwungen ein MRT des Beckens machen zu lassen und laut diesem MRT ist mein Becken zu klein. Der Kopf könnte am Schluss stecken bleiben und mir wurde sehr viel Angst gemacht, in dieser Klinik blieb mir nur der Kaiserschnitt.
    Deshalb hab ich mich nochmal wo anders vorgestellt und dort wollen sie überhaupt kein MRT.
    Aber natürlich schwirrt einem das immer im Kopf umher.
    Ich wünsche mir so sehr eine natürliche Geburt und ich hoffe das ich stark und mutig genug bin, wenn unser Kleiner sich die Tage dann mal meldet zu kommen.

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      Auch nadine :-) sagte:

      Hallo Nadine, hat es bei dir in der anderen Klinik gut funktioniert oder gab es Komplikationen bezüglich des Kopfes? Habe auch BEL und gehe in eine Spezialklinink dort wurde aber kein MRT gemacht. Habe aber irgendwie bedenken. Mich verunsichern immer die anderen Leute :-/

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      • Avatar
        Nadine sagte:

        Hallo Nadine,
        du musst auf dein Herz hören, dass ist das allerwichtigste.
        Bei uns war es am Schluss dann doch ein Kaiserschnitt, aber nur, da die Ärztin, die die BEL Geburt macht zu einem wichtigen Termin wegmusste, als der Muttermund erst bei 6cm war und sich die anderen Ärzte in der Klinik nicht getraut haben und dann waren mir die Hände gebunden.
        Aber ich hab so meinen Frieden gefunden. Die Vorstellung, dass der kleine Mann fast 2 Wochen vor Termin mit einem geplanten KS geholt wird hat mich echt fertig gemacht. Aber so durfte er sich seinen Geburtstag aussuchen (ich war 8 Tage über ET), ich durfte 10h Wehen veratmen (was mir auch sehr wichtig war, dass er die Geburtswehen abbekommt) und am Schluss war es dann ein KS. Aber das war dann vollkommen ok für mich 🙂
        Ich wünsch dir alles Gute und den Mut auf dein Herz zu hören.

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  7. Avatar
    Kristina sagte:

    Eine BEL-Geburt ist was ganz besonderes. Mein Baby hatte sich trotz Akupunktur und anderen Versuchen nicht gedreht. Meine ganz liebe Hebamme sprach mit mir über die Geburt und ich sagte ich will meinem Kind auf die Welt helfen und keinen Kaiserschnitt. Sie freute sich und sagte mir auch dass sie mir das zutraut, weil ich gut entspannen kann (Autogenes Training kann ich sehr empfehlen) und ihr total vertraue. Die Geburt verlief ohne Problem und es war der schönste Moment mein Mädchen endlich im Arm zu halten.

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  8. Avatar
    Kathrin sagte:

    Hallo ihr lieben,
    auch ich habe die Situation BEL. Seit der 32 SSW sitzt meine Maus nun angehockt mit Popo nach unten in einer wunderbar süßen Position. Auch ich will spontan entbinden und alle ermutigen mich dazu. Jedoch das KH weigert sich aufgrund der Haftung und Risiko sodass ich schon fast aufgegeben hab. Mir wurde auch nur ein Sectio Termin in die Hand gedrückt und es gab keine Alternative. Ich bin jetzt 37+1 und meine Frauenärztin hat mir eine zweit Überweisung ausgestellt das ich mir doch noch eine Zweitmeinung einholen kann. Das andere KH soll offener für BEL spontan Geburten sein. Meine Maus soll 2800gr sein und sehr klein. Sie liegt in einer guten Position. Als erstgebärende machen sich viele Sorgen. Doch schon meine Oma hat meine Mama als erstes Kind in BEL bekommen. Dieser Bericht macht mir Hoffnung und es tut gut zu WIssen man ist nicht allein. Vor allem aber auch diese Angst zu verlieren das es so ein hohes Risiko wäre.
    Ich hoffe ich kann meinen Traum im anderen Krankenhaus verwirklichen und ganz spontan falls Sie sich bis Ende 40SSW nicht mehr dreht sie in dieser Lage entbinden. Am meisten freu ich mich wenn ich den Sectio Termin absagen darf und endlich die Zusagen habe vom anderen Krankenhaus 🙂

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  9. Avatar
    Kathrin Neumann sagte:

    Hallo zusammen,
    Die Berichte zu lesen hat gut getan und es ist schön zu wissen dass es Frauen wie euch gibt bei denen das so wunderbar funktioniert hat. Auch ich bin gerade am suchen nach einer Klinik die in BEL spontan entbindet. Bisher leider ohne Erfolg. Derzeit bin ich in der ssw 37 +2 und es wird Zeit für einen Plan B. Ich finde es schade das hier im Umkreis Rosenheim keine Klinik bereit dazu ist und Alternativen bereits ausgelastet sind. Man bemerkte das ich bereits in der ssw 9 mich im geburtshaus angemeldet hab und da schon auf die warte Liste kam (unfassbar)
    Der Hebammen Mangel lässt grüßen.
    Ich wünsche mir so sehr eine natürliche Geburt!
    Es ist echt schwierig und schade hierfür eine Klinik zu finden.
    Aber vielleicht dreht er sich ja doch noch… Wer weiß.
    Ich wünsche euch allen eine wundervolle Zeit und letztendlich hat dann doch alles seinen Grund warum es genau so verläuft…
    Liebe Grüße Kathrin

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  10. Avatar
    Tanja sagte:

    Hallo, ich bin total verzweifelt. Wir haben noch zwei Wochen bis zum ET, unser kleiner hat sich bis vor zwei Wochen immer zwischen SL und BEL hin und her gedreht. Jetzt liegt er seit zwei Wochen in BEL und lässt sich von keinem Versuch ihn wieder zu drehen beeindrucken. Äußere Wendung, Moxen, Haptonomi, Osteopathie, Akupressur…. alles durch aber keine Chance.

    Seit gestern habe ich Senkwehen und jetzt scheint er auch richtig im Becken zu sitzen. Bis gestern lag er auch mal noch quer. Da hatte ich noch Hoffnung.

    Ich würde so unendlich gerne noch einmal spontan entbinden und mein favorisiertes Krankenhaus kann dies nicht zu jeder Zeit garantieren. Dort fühle ich mich absolut wohl und geborgen, sicher und verstanden. Meine alternative ist eine Uniklinik, die mir eine spontane Beckenendlagen Geburt garantieren kann, solange die Voraussetzungen stimmen. Leider habe ich mich dort nur wie eine Nummer gefühlt und habe richtig bedenken dort zu entbinden. Was meiner Meinung Konsequenz für die Einstellung während der Geburt haben kann.

    Die Uniklinik empfiehlt mir jetzt, am Montag eine Einleitung zu machen. Mein Sohn könnte sonst bald zu groß werden und eine komplikationslose Geburt in Beckenendlage ist gefährdet. Sie sagen er wiegt schon 3750 g, stand Mittwoch. Am Sonntag war meine letzte Gewichtsschätzung im favoritisierten Krankenhaus, da hieß es er ist bei 3100g. Die beiden Werte liegen so weit auseinander.

    Mein größtes Problem ist aber glaube ich echt das fehlende Vertrauen und die fehlende Atmosphäre in der Uniklinik.

    Ich bin nun hin und her gerissen zwischen abwarten was passiert und am Ende einen Kaiserschnitt riskieren oder selbst bestimmen und jetzt versuchen einzuleiten. Ich bin nervlich total am Ende. kann nicht mehr abschalten und das verschärft die ganze Situation.

    Eigentlich weiß ich noch nicht einmal was ich mir durch meine Zeilen hier verspreche.
    Wenn ich warte habe ich auch Angst vor einem Blasensprung und die möglichen Komplikationen dadurch bei BEL. Wenn das passieren würde wäre die Uniklinik wieder raus, da viel weiter weg (35 Minuten) als das favoritisierte Krankenhaus (5 Minuten).

    Jetzt kommt auch noch die Corona Krise und keiner weiß wie die Situation an den Krankenhäusern überhaupt in zwei Wochen aussehen wird.

    Am Montag wird jetzt noch einmal geguckt wie groß der kleine ist und dann muss ich eine Entscheidung treffen.

    Ich wünschte, mein Kind würde selbst bestimmen und mir deutlich sagen was es will.
    Ich bin auch ein Bauchmensch und hoffe so sehr, dass ich im Nachhinein so glücklich über die Geburt sein werde. Die meines ersten Sohnes aus SL war das schönste Erlebnis meines Lebens. Ich würde das so gerne noch einmal erleben.

    Danke fürs “Zuhören”.

    Tanja

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Tanja, puh, das ist echt verzwackt. Ich kann deine Ambivalenz total gut nachvollziehen. Da du ja schon eine spontangeburt hattest, hast du supergute Chancen für eine Spontangeburt aus BEL. Spontan würde ich immer zu der Klinik mit Erfahrung bei BEL gehen. Ich kann aber deine Abneigung auch echt verstehen. Allerdings wenn die kleinere Klinik sowieso schon zur Sectio tendiert…
      Schwierig.
      Ich hoffe du findest eine gute Lösung.
      Ich wünsche dir auf jeden fall ganz viel Glück!
      Alles Gute!
      Jana

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      Rahel sagte:

      Hallo, ich habe gerade deinen Post gelesen. Da ich derzeit in derselben Situation bin wollte ich mal fragen wie es nun schlussendlich bei dir ausging?

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      Tanja sagte:

      Hallo zusammen, mein Bericht ist nun schon 1,5 Jahre her und mein Sohn genauso alt. Er wurde spontan in BEL geboren. Er hatte es so eilig, dass die Fachärztin 5 Minuten nach seiner Entbindung eintraf. Ich habe doch in der Uniklinik entbunden und wurde per Ballonkateter eingeleitet. Der Kleine Mann war schon sehr groß und so war eine gefahrlosere BEL Entbindung möglich.

      Es war für mich genau die richtige Entscheidung! Ich kann nur jede Schwangere ermutigen, die eine spontane Geburt wirklich unbedingt will. Lasst euch nicht irritieren, hört auf euer Herz!

      Ich habe das ganze auch wieder komplett ohne Medikamente durchgezogen! Es war etwas heftiger als bei meinem Großen, aber es ist zu schaffen! Spricht medizinisch nix dagegen, glaubt an euch!

      Ich wünsche euch allen eine sichere und unvergesslich schöne Geburt.

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  11. Avatar
    Jessica Knopp sagte:

    Ein sehr schöner Bericht. Ich selber habe meine Tochter auch spontan aus BEL bekommen. Leider gab es ein paar Komplikationen, die allerdings auch bei einer Schädellage hätten passieren können.

    Mir wurden sehr viele Steine in den Weg gelegt. Mein Frauenarzt drängte mich immer wieder ab der 36. Ssw, dass ich mir einen Termin für einen Kaiserschnitt geben lassen sollte. Meine Hebamme hatte mir zum Glück Mut und Kraft zugesprochen. Ich wollte nur einen Kaiserschnitt, wenn dieser wirklich von nöten war. Zum Schluss kam mein FA noch mit Horrorerzählungen, dass ein Großteil der spontanen BEL verstaben oder behindert werden würden. Ich habe dann 4 Wochen vorm ET den Frauenarzt noch gewechselt. Eine Woche später sagte mir die Klinik ab, die mich bei der Geburt begleiten sollte, da deren Kinderklinik geschlossen wurde und sie somit keine Risikogeburten mehr begleiten durften. In mir brach erstmal eine Welt zusammen. Ich wusste nicht so wirklich weiter. Meine Hebamme kannte nur die eine Klinik die BEL spontan beim ersten Kind begleitete. Sie schlug mir vor sämtliche Kliniken abzutelefonieren, die in der Umgebung lagen. Aber bei jeder gab es eine Absage. Entweder nur beim 2. Kind oder gar nicht. Einen Kaiserschnitt konnte ich jeder Zeit haben. Da sträubte sich aber alles in mir.

    Also fragte ich in Kliniken nach, die etwas entfernter waren. In meiner Geburtsklinik in Lübeck wurden Beckenendlagen begleitet, mir wurde aber gleich gesagt, sollte es zu einem Zeitpunkt losgehen, an dem die erfahrenen Ärzte nicht anwesend sind, wird ein Kaiserschnitt gemacht, worauf sie sich bei mir dann auch auf der NoGo-Liste befand. Ich rief im UKE in Hamburg an und bekam einen Termin 3 Tage nach dem ET. Da erhellte sich bei mir schon mal alles, aber so richtig fühlte es sich noch nicht an. Zu mal Hamburg ja zu den Stoßzeiten richtig schrecklich war mit dem Auto. Ich schrieb ins Forum, in dem ich unterwegs war, ob noch jemand eine Klinik kannte, die dies möglich machte. Und tatsächlich gab es dann noch einen Lichtblick. Man schlug mir das Klinikum Itzehoe vor und ich rief dort gleich an. Ich bekam noch am selben Tag einen Termin. 1 Woche vor ET. Ich wurde dort sehr Herzlich empfangen und mir wurde erzählt wie das alles ablief. Der Erfahrene Oberarzt war sich auch nicht zu schade zu egal welcher Zeit im Krankenhaus aufzuschlagen, wenn er gebraucht wurde.

    Ich konnte dann endlich runterfahren. Die ganzen Tage waren nur von Stress und Tränen geprägt und es fiel ein Brocken so groß wie ein Wal von meinem Herzen.

    An dem Tag, an dem es los ging, war ich echt genervt und hibbelig. Ich wollte dass es los geht und hatte überhaupt keine Lust mehr aufs schwanger sein.

    Meine Freundin witzelte, dass es dann gleich losgeht. Tatsächlich ging es dann in der Nacht los. Ich bin schon um 18 Uhr ins Bett. Hatte keinen Hunger und wollte eigentlich nur noch schlafen. Um ca 22 Uhr bin ich von einem Gefühl, wie ein Elektroschock zwischen den Beinen aufgewacht. Ich hatte erst gedacht, ich habe nur nen komischen Traum gehabt und habe es darauf geschoben, dass meine Tochter wieder ordentlich turnte. Doch dann wurde meine Hose nass und ich dachte, jetzt hab ich mich eingepinkelt. Also bin ich auf die Toilette. Kurz vorher hatte sich mein Mann schlafen gelegt.

    Als ich meine Blase leer hatte, lief es aber immer noch schwallartig bei jeder Kindesbewegung und dann wurde mir klar, das ist Fruchtwasser. Beim abwischen stellte ich fest, dass es Grün war. Dachte mir aber noch nicht viel dabei. Ich klemmte mir ein Handtuch zwischen die Beine und sagte meinem Mann bescheid, der dann im Kreißsaal anrief. Ich war so aufgeregt und am zittern, dass ich kein klares Wort rausbekam.

    Da das Fruchtwasser grün war, sagte die Hebamme, wir sollten gleich kommen.

    Also schnappte ich mir noch ein Handtuch und eine Einlage für die Unterhose, wechselte Unterhose und Hose und schnappten uns Sack und Pack. Im Treppenhaus begannen dann schon die ersten Wehen. Sie waren noch leicht aber schon deutlich intensiver als die Übungs- und Senkwehen, die ich sonst die Tage davor hatte.

    Aber es war aushaltbar.

    Im Auto viel mir dann noch ein, dass wir den Katzen vielleicht noch was zu fressen geben sollten, falls die Geburt etwas länger dauert. Also war mein Mann noch mal hoch und gab den Fellnasen noch schnell Futter.

    Dann fuhren wir los. Kurz vor Itzehoe musste ich die Wehen dann doch mal veratmen. Aber es ließ sich immer noch aushalten. Bei der Klinik angekommen waren die Wehen etwa alle 5 Minuten und so intensiv, dass ich beim Veratmen mich irgendwo abstützen musste. In dem Fall war es mein Mann. Ein anderer Mann kam an uns vorbei, und fragte ob wir Hilfe brauchen. Mein Mann verneinte, bedankte sich aber herzlich.

    Dann waren wir nach dem wir ewig auf den Fahrstuhl gewartet haben und ich witzelte, dass ich bei der Geschwindigkeit von dem Ding, das Kind noch vor diesem bekommen würde, endlich beim Kreißsaal angekommen. Dort wurde ich herzlich von einer der Hebammen empfangen und wir gingen erstmal in ein Untersuchungszimmer.

    Man nahm mir Blut ab, legte mir einen Zugang, da das Fruchtwasser grün war und es üblich war nach 12 Stunden eine Antibiose zu geben. Die Wehen kamen immer noch im 5 Minutentakt und ich konnte sie mit Veratmen gut verkraften. Die Hebamme war auch sehr darauf bedacht, nicht wärend einer Wehe zu untersuchen. Das fand ich gut. Da ich schon öfters gelesen hatte, das eine Vaginaluntersuchung bei einer Wehe sehr schmerzhaft war.
    Mein Muttermund war bei 1 cm. Der Po meiner Tochter saß aber noch nicht im Becken.
    Ich kam nach der Untersuchung noch für 30 Minuten ans ctg.

    Nach der Zeit kam die Hebamme zurück. Sie war zufrieden mit dem Herzschlag und führte uns dann in nen Wehenraum. Die Kreißsääle waren noch alle belegt. Ich bekam noch ein Bett und sollte es mir gemütlich machen. Man fragte mich ob ich noch nen Pezziball haben möchte oder Massagebälle. Ich fand den Pezziball sehr ansprechend. Fand ich klasse vom abstützen auch mal ins Beckenkreisen wechseln zu können. Bis 10 Uhr passierte nichts großartiges. Die Wehen und die Abstände blieben gleich. Leider tat sich in der Zeit auch nicht viel am Muttermund. Gerade mal 2 weitere cm hatte ich geschafft.
    Zwischen drinn hatte ich gefrühstückt und in einen der Kreißsääle gewechselt.

    Um 10 fragte man mich, ob ich einen Einlauf haben möchte, um die Wehen anzukurbeln. Den hatte ich dann auch angenommen. Ich fand ihn befreiend, da ich auch schon die ganze Zeit Verstopfungen hatte, aber an den Wehen hatte er leider nicht geändert. Ich fragte ob ich in die Wanne könne, in der Hoffnung, dass sich dann mehr tat.
    Ich konnte leider nur in die kleine normale, da die Gebärwanne im großen Saal war und dieser Belegt war.

    Das war aber weder entspannend noch wehen anregend. Die Wanne war zu klein um die Wehen zu verarbeiten und das Wasser wurde zu schnell kalt. Also wollte ich wieder raus. Ich hatte außerdem den Eindruck, dass die Wehen schwächer geworden waren.

    Um 12 bekam ich die angekündigte Antibiose. Man fragte mich außerdem, ob ich einen Wehentropf haben möchte, um die wehen wieder anzukurbeln. Ich war dem skeptisch gegenüber und fragte ob es nicht noch ne andere Möglichkeit gebe die Wehen anzukurbeln. Man sagte mir, dass das grüne Fruchtwasser einen Infekt verursachen könnte. Es sollte nicht allzulange gewartet werden. Also stimmte ich erstmal einer sanften Dosis zu, die aber schon sehr reinhaute. Die Schmerzen waren von einer 5 auf eine 10 gerutscht. Aber ich konnte sie vorerst noch aushalten. Wenn auch nur noch mit lautem Tonen.

    Um 14Uhr war ich bei etwa 7cm. Die Hebamme fragte mich, ob sie die Dosis etwas erhöhen könne. Dem stimmte ich aber nicht zu. Ich fand die schmerzen so schon sehr krass und wollte es nicht übertreiben. Um etwa 15:30 war ich fast ganz offen. Ich fand die wehen aber nicht mehr aushaltbar, da sie mittlerweile ineinander verschwammen und wollte eine PDA. Die kam auch recht zügig, da dies dort auch die Gynäkologen machen dürfen. Nach 10 Minuten war ich schmerzfrei. Leider konnte ich nicht mehr viel wandern und musste aufs Bett. Und an ein ctg. Meine Beine fühlten sich super schwer an. Ich konnte sie zwar noch bewegen, aber es fiel mir sehr schwer. Es reichte aber noch, um auf Toilette gehen zu können. Ich brauchte zwar hilfe, aber es ging.

    Gegen 16:30 bekam ich dann ein gefühl, als müsse ich ganz dringend groß zur Toilette. Ich sagte bescheid und äußerte den Wunsch auf Toilette gehen zu können. Die Hebamme sagte, das wird kein Stuhlgang sein, sondern das Baby und untersuchte mich. Sie sagte, ja, der Po sei schon zu fühlen. Man sagte dem Kinderarzt, dem Oberarzt, dem Anästesieteam, falls es zum Notkaiserschnitt kommt, und einer Hebammenschülerin bescheid, dass es los ging. Plötzlich war der Raum voll, so erzählte mir das zumindest mein Mann. Ich kann mich nur noch an die Hebammen und den Oberarzt erinnern.

    Ich wollte im Vierfüßler pressen, ich konnte da aber nicht genug Kraft aufbauen also sagte mir der Oberarzt, ich solle es mal in Seitenlage probieren. Mit angezogenen Beinen konnte ich gut kraft auf bauen und unsere Tochter war nach 3 mal Pressen da. Leider kam auch gleich danach die Plazenta mit raus, was alle erstmal sprachlos werden und stutzen ließ. Die eine Hebamme schaltete am schnellsten und schnitt die Nabelschur durch. Die andere sagte noch, der Vater wollte die Schnur durchschneiden, woraufhin die erst sagte, Unsinn, das muss jetzt schnell gehen.

    Die Lütte war blau und fing nicht zu atmen oder zu schreien an. Sie wurde von der Hebamme in den Nachbarraum getragen. Der Kinderarzt folgte ihr unmittelbar. Nach 3 unendlichen Minuten hörte man sie endlich schreien.

    Mein Mann sackte erleichtert zusammen. Erst dann realisierte ich erst richtig, was da los gewesen war und mir rutschte das Herz ganz gewaltig in die Hose.

    Die Maus hatte sich zum Glück sehr schnell berappelt. Was darauf schließen ließ, dass der Sauerstoffmangel nicht lange war. Und sich die Plazenta bei den letzten Wehen gelöst haben musste.

    Während die Lütte noch im Nebenraum untersucht wurde untersuchte mich die Gynäkologin, ob ich sehr dolle bluten würde, und wie schlimm die Geburtsverletzungen waren.

    Da ich nicht sehr stark blutete, machte sich die Ärztin daran, mich zu nähen. Während dessen brachte man mir endlich meine Tochter. Ich konnte sie eine halbe Stunde zum Bonding. Danach sollte sie auf die Säuglingsstation um zu überwachen ob sie neurologische Schäden bekommen hatte. Sie machte sich aber sehr gut und konnte 3 Tage später zu mir ins Zimmer.

    Mittlerweile ist sie ein aufgewecktes und gesundes 3 jähriges Kind.
    Sie kam übrigens am 11.04.17 um 16:56, mit 52 cm und 3770 g auf die Welt.

    Ich würde trotz der Ereignisse immer wieder eine spontane BEL versuchen.

    Ich bin aktuell mit unserem 2. Kind schwanger. Aktuell bin ich in der 26. Ssw. Und das Gummibärchen sitz, wie auch meine Tochter seit der 24. Ssw in BEL.

    Ich hoffe natürlich auf eine Schädellage und dass ich nicht wieder an den Wehentropf muss, aber trotzdem würde ich nur einem Kaiserschnitt zustimmen, wenn er wirklich Not tut.

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Jessica, wow! Was für ein Bericht – was für eine Achterbahnfahrt. Respekt vor deiner Hartnäckigkeit eine gute Klinik zu finden und dich nicht verunsichern zu lassen.
      Ich bin immer wieder beeindruckt von unseren schlauen Körpern. Deine Wehen begannen, als du eine gute Lösung gefunden hattest. Ist dsoch genial.
      Die Geburt selbst war ja auch ganz schön aufregend. Hui!
      Gut, dass es deiner Tochter so gut geht und sie die etwas zu frühe Plazentalösung gut überstanden hat.
      Meine erste Tochter war ja auch eine BEL und mein Sohn lag bis zur 36.SSW so. Ich glaube ja manche Frauen haben einfach eine Beckenfprm, in der sich Kinder in BEL wohler fühlen. Ich bin ja gespannt, ob dein zweites Kind nun wieder in BEL bleibt, oder sich kurzfristig noch dreht.
      Aber beim zweiten Kind ist ein Kaiserschnitt ja noch unsinniger. Da hast du Recht.
      Alles, alles Gute wünsche ich euch!

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        Jessica Knopp sagte:

        Halli Hallo, ich wollt mal n kleines Update zu meiner 2. Tochter da lassen. Die Gute drehte sich in der 30.ssw auf den Kopf und blieb dann auch so. Ich bin trotzdem wieder nach Itzehoe, da ich mich da mit Fenya sehr wohl gefühlt hatte und in der Coronazeit hatten sie die am wenig strengsten Regeln für die Geburt. Der Papa konnte die ganze Zeit mit dabei sein, ich brauchte keine Maske im Kreißsaal tragen und konnte mich auf dem gesammten Gelände frei bewegen. Madamme ließ sich aber gewaltig Zeit. Sie machte keine anstalten zu kommen und ich wurde ET+14 eingeleitet. Ich hab auf eigenen Wunsch so lange gewartet. Keiner in Itzehoe hat mich gedrängt einzuleiten. Ganz im Gegensatz zu meiner Frauenärztin, die bei +7 schon Schweißperlen auf der Stirn bekam.
        Ich hab mich aber nicht stressen lassen. Trotz 2 Adriger Nabelschnur und leicht verkalkter Plazenta waren die Herztöne super.

        Ich wurde dann mit Tabletten eingeleitet. Nach der letzten Tablette um 19:30 begannen dann auch die Eröffnungswehen. Die sehr schnell stärker wurden. Wir gingen dann noch etwas spazieren. Um ca 20 Uhr musste ich schon stark veratmen und ich wollte in den Kreißsaal. Dort wollte ich eigentlich in die Geburtswanne, aber die war mal wieder Belegt. Also wieder in die kleine. Die war aber genauso gemütlich wie beim ersten mal. Aber ich blieb drinne, da die Wehen im Wasser doch besser zu ertragen waren. Um 20:40 oder so waren die Wehen so stark, dass ich Tonen musste. Ich zog dann an der Leine, um ne Hebamme zu rufen, weil ich eigentlich ne PDA wollte. Dabei merkte ich aber, dass ich Pressen musste. Da ich dabei nur noch kreischen konnte, kam die Hebamme, die gerade ihre Schicht begann, im Eiltempo ins Bad gehuscht. Sie untersuchte mich kurz und stellte überrascht fest, dass ich komplett offen war. Da die Wanne sehr klein war und sie und ich halt keinen Platz für irgendwas hatte, wollte sie, dass ich aus der Wanne kam. Ich dachte mir aber nur: “Will die mich jetzt verarschen?” Meine Beine wollten da gerade überhaupt nicht und die Wehen kamen auch schon fast immer gleich nach dem die eine zu Ende war.
        Irgendwie hatten es dann aber doch zwei Hebammen und mein Mann geschafft, mich aus der Wanne und in den Kreißsaal gegenüber zu bugsieren.
        Im Sitzen auf dem Bett war die Lütte dann nach 2 mal Pressen da.
        Kairi kam mit 3930g und 52cm zur Welt. Und da es ja ohne Überraschungen langweilig wäre: Kairi hatte einen echten Nabelschnurknoten. Und der Mann meiner Hebamme heißt auch Kairi.

        Jetzt wird sie am Montag 8 Monate.

        🙂

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  12. Avatar
    Jaqueline Bach sagte:

    Hallo Jana,
    auch ich habe unseren Sohn letztes Jahr im Oktober spontan in BEL geboren, obwohl es einem nicht ganz leicht gemacht wird. Zum Einen, weil plötzlicher jeder eine Meinung dazu hat und zum Anderen, weil man leider nicht einfach in das Krankenhaus seiner Wahl gehen kann. Einen ausführlichen Bericht dazu kann man gerne auf meinem Blog nachlesen: http://madebynuhffi.blogspot.com/2021/03/baby-steht-kopf-erfahrungsbericht-uber.html#more

    Liebe Grüße
    Jaqueline

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  13. Avatar
    Nadine sagte:

    Hallo
    Sehr schöner Geburtsbericht.
    Ich habe meine Tochter auch spontan aus Bel entbunden.
    Und was soll ich sagen schöner häts nicht laufen können .
    Nach dem einen jeder verrückt gemacht hat und kein Krankenhaus mich in der Umgebung spontan entbinden lassen wollte oder konnte .
    Und jeder Versuch sie zu wenden scheiterte
    Hab ich mich nochmal mit meiner Hebamme unterhalten wir haben uns dann einen Plan zurecht gelegt.
    Ich komme zu ihr ins Geburtshaus wens los geht und sie begleitet mich ins Krankenhaus.
    Sicher is sicher.
    Die kleine Dame weckte mich um 3.30 mit einem leichten ziepen im Rücken .
    Also gleich die Hebamme angerufen das wir kommen um 4 ging’s los in Richtung geburtshaus um 4.20 angekommen.
    Um 4.28 hielt ich meine Tochter im Arm.
    Meine erste Frage war ob die jetz wirklich min Popo zuerst kam ,weil’s so schön ging .
    Ich bin noch heute sehr froh diese Hebamme an meiner Seite gehabt zu haben die mir diese Traumgeburt ermöglicht hat und mit mir diesen Weg gegangen ist den sonst keiner mit mir gehen wollte.

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  14. Avatar
    Rahel sagte:

    Ich bin derzeit in der 39+3 Woche und meine kleine Maus ist derzeit noch in BEL.vorletzte Woche wurde noch die äußere Wendung versucht, jedoch ließ es sich nicht komplett nach unten drehen somit bat mir das erste KH eine Kaiserschnitt an. Nun habe ich noch eine weitere Klinik gefunden die zwar etwas weiter weg wäre, jedoch ist dort eine Spontangeburt auch in BEL möglich. Da die Ärztin jedoch über meinen voraussichtlichen Geburtsttermin im Urlaub ist hätte ich die Möglichkeit auf eine Einleitung, womit ich mich aber nicht ganz wohl fühle. Nun bin ich wirklich hin und her gerissen ob ich direkt einen KS oder wenn es dann möglich ist doch eine Spontangeburt versuchen soll. Im Internet liest man ja bei BEL Geburten auch soviel schlimmes .

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Oh man, das ist wirklich schlimm, dass eine Geburt tatsächlich am Urlaub einer Person hängt. Das tut mir so leid.
      Ich hoffe du hast Glück und es findet sich eine gute Lösung.
      Ich drücke dir alle Daumen.
      Tatsächlich solltest du deinen Fall mal “Motherhood” berichten. Es muss sich echt etwas ändern, in der Geburtshilfe.
      Ganz liebe Grüße und alles Gute für dich.
      J

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  15. Avatar
    Christin sagte:

    Hallo zusammen,

    ganz lieben Dank für die vielen Mut machenden Berichte und überhaupt das es den Blog zum Thema gibt.
    Ich bin in der 37 + 1 SSW, mein kleines Würmel ist auch seit der 30. SSW Woche in einer BEL. Für meinen Frauenarzt war da schon die erste Aussage „Na dann wird’s ein Kaiserschnitt“. Seit dem habe ich mir dann ständig Gedanken gemacht.
    Ein Termin mit meiner Hebamme hat mir dann bereits mehr Hoffnung auf eine spontane Geburt trotz BEL gemacht.
    Diese Woche hatten wir dann den Termin zur Geburtsplanung in der Klinik – auch hiervor war ich ständig am weinen oder den Tränen ganz nahe. Ich dachte sicher wird der Arzt auch die „einfache und sichere Variante geplanter Kaiserschnitt“ vorschlagen.
    Ich sollte mich irren – der Oberarzt fragte mich zuerst nach meine Vorstellung. Nachdem ich ihm sagte das ich eine spontane Geburt vorziehe und es mir graut vor einem geplanten Kaiserschnitt, untersuchte er alles und hat mich dann über die Geburt aus BEL aufgeklärt. Weiterhin gibt es neben ihm 2 weitere erfahrene Ärzte in dieser Klinik – einer von ihnen ist immer in Bereitschaft und bei der Geburt dabei.
    Seit dem Termin und dem Lesen der Berichte, freue ich mich auf unsere spontane Geburt und bin auch kein Nervenbündel mehr.

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      • Avatar
        Christin sagte:

        Geschafft ☺️ unser kleiner Zwerg wurde einen Tag vor dem Termin geboren. Spontan in BEL…

        Wenn man den festen Willen und keine Zweifel an der eigenen Kraft hat, die natürlichen Voraussetzungen stimmen sowie eine Klinik in der man BEL entbindet – dann ist es auch als Erstgebärende möglich eine spontane Geburt in BEL zu haben… Lasst euch nicht von anderen entmutigen!!!

        Antworten
  16. Avatar
    Lena sagte:

    Bei mir hat die letzte Möglichkeit, die äußere Wendung, nicht geklappt und nun wird es eine BEL Geburt. Meine Klinik unterstützt das und die Bedingungen sehen auch gut aus. Die tollen und positiven Berichte hier haben mich nochmal bestärkt, die Geburt auch bei der 1. Schwangerschaft zu versuchen und zu meistern. Danke, dass es solche Seiten hier gibt, die einen mut machen. Die eigene Umgebung (gerade ältere Personen) und der eigene Frauenarzt sind meistens eher das Gegenteil von Mutmachen.

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Ach, Lena, das freut mich, dass du meine Seite dann genau zur richtigen Zeit gefunden hast. Ich drücke die Daumen und wünsche euch alles Gute (von BEL-Mutter zu BEL-Mutter 😉
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
    • Avatar
      Christin sagte:

      Hallo Lena,

      ich wünsche Dir auch alles Gute für die Geburt. Bei mir war auch das Umfeld (Frauenarzt und ältere Personen wie meine Mutti) auch eher dagegen…
      Ich freue mich auch diese Seite gefunden zu haben, das bestärkt einen und zeigt das diese Geburtslage zwar seltener ist, aber keinesfalls unnatürlich und nicht machbar. Die Natur wird schon ihren Grund haben warum das Baby so auf die Welt kommen will.

      Antworten
  17. Avatar
    Lena sagte:

    Ich melde nochmal: ich habe meine kleine Maus vor einer Woche ganz natürlich aus Beckenendlage als Erstgebärende zur Welt gebracht.
    Nach einigen Untersuchungen im Vorfeld (Gewicht, Kopf Bauch Verhältnis, genaue Lage des Babys, Vermessung des Becken) gab es seitens der Klinik grünes Licht zur spontan Entbindung.
    Durch Blasensprung Nacht um 1 ging es dann los. Wir haben vorsichtshalber den liegend Transport zur Klinik gewählt, da es uns empfohlen wurde.
    Nach 21 Stunden war die kleine Maus dann da. Ich wurde durch den erfahrenen Oberarzt bestens betreut. Zum Ende hin musste es etwas schneller gehen, da die Herztöne am Sinken waren (kann bei jeder Geburt vorkommen) aber es ging alles gut. Das Köpfchen habe ich ohne wehe geboren, da das quasi mit normalen pressen so mitgerutscht ist 😀
    Die Geburt hat sich denke ich überhaupt nicht von anderen Geburten aus schädellage unterschieden. Das Team der Klinik war da und wusste, wie man diesen Geburtsmodus händelt und was zu tun ist.
    Die Maus hat auch einer Tag später schon einen Ultraschall der Hüfte bekommen, der sonst erst bei der U3 gemacht wird. Und es ist alles völlig in Ordnung. Uns gehts es super und ich bin sehr froh und stolz auf mich, diese Geburt trotz viel Gegenwind zuvor (viel negative Kommentare, viel Angstmacherei, viel Verunsicherung) geschafft zu haben.
    Wenn die Vorraussetzungen stimmen und ihr eine Klinik habt, die das ganze unterstützen und sich auskennen dann nur Mut: ihr schafft das

    Antworten
  18. Avatar
    Sanne sagte:

    Hallo liebe Jana!
    Zu allererst einmal ein dickes Danke für deinen Blog! Wenn sich im Laufe der Schwangerschaft die Beckenendlage abzeichnet, häufen sich Fragen und Bedenken. Die Geburt eines Kindes ist sowieso schon eine große Sache und eine Beckenendlage macht diese noch aufregender! Die vielen Beiträge hier haben mir sehr geholfen, mich final für die Spontangeburt zu entscheiden. Daher DANKE DANKE DANKE, dass du diese Plattform bereit stellst und alle Beiträge hier unterstützt!

    Hallo liebe werdende Mütter!
    Auch ich wurde zeitig mit der Aussicht auf eine Beckenendlage konfrontiert. Nun war es bereits mein zweites Kind und wir wohnen auch in Dresden – der Geburtenhauptstadt Deutschlands – und hier ist die Beckenendlage erstmal keine sooo große Sache. Ich versuchte es natürlich trotzdem wochenlang mit der indischen Brücke, trug ein Glöckchen am Gürtel und leuchtete mit der Taschenlampe den Weg “nach unten”, aber es half alles nichts. Meine Frauenärztin schickte mich dann ins Krankenhaus, welche auf Beckenendlage spezialisiert ist, zum Aufklärungsgespräch. Dort wurde ich noch einmal untersucht und vermessen. Anschließend bot mir der Chefarzt zwar auch den Kaiserschnitt an, sagte im gleichen Atemzug aber auch, dass es total schade wäre, mich aufzuschneiden, da alle Voraussetzungen für eine spontane Geburt gegeben wären. Mein Mann unterhielt sich vorher noch mit einer Klinik-Hebamme und fragte sie nach der äußeren Wendung. Ihre Antwort “Aber das ist doch gefährlich!!” Die Tatsache, dass eine natürliche Geburt aus Beckenendlage offenbar weniger gefährlich wäre, überzeugte dann auch ihn.

    Es kam der Tag der Tage. Vormittags war ich noch bei meiner Frauenärztin zum CTG. Da sah man schon Wehen auf dem Wehen-Schreiber. Bis 16Uhr war davon allerdings nichts zu spüren. Ab da hatte ich regelmäßig ein leichtes Ziehen. 18Uhr waren wir bereits bei 5-Minuten-Abständen, also ab ins Krankenhaus. Gegen 20.15Uhr erreichten die Wehen den Status “jetzt hab ich gleich keine Lust mehr” da platze auch schon die Fruchtblase und plötzlich wurde es um mich herum ziemlich hektisch. Die Hebamme bugsierte mich auf die Liege. Kaum dort angekommen, war auch schon die Oberärztin dazu gekommen. Sie überprüfte die Situation und schon musste ich wieder die Stellung ändern – Vierfüßler-Stand. Aber sie übernahm das Ruder und gab mir was ich brauchte – ganz klare Anweisungen. Es hieß pressen pressen pressen, auch wenn keine Wehe kommt und nach 3x kräftigem Pressen war auch schon alles vorbei. In meinem Mutterpass steht nun sogar “Entbindung aus vollkommener Fußlage” … was die Aufregung um mich herum noch besser erklärt. Aber ich habe zu keiner Zeit an der spontanen Geburt gezweifelt und wusste immer, dass ich in guten Händen war.

    Meine Hebamme erzählte mir übrigens später einmal, dass ein Kaiserschnitt dem Krankenhaus mehr Geld bringt und dass der personelle Aufwand bei einer Beckenendlage ungleich größer ist als bei einer Schädellage. Nun möchte ich niemandem etwas unterstellen und auch nicht spekulieren. Ich weiß nur, dass mein Körper sich extrem schnell von der Geburt erholt hat. Das wäre bei einem Kaiserschnitt mit Sicherheit anders gewesen…

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  19. Avatar
    Caro sagte:

    Jetzt hab ich mir den Bericht doch noch durchgelesen. Wohlweislich erst nach meiner spontanen BEL Geburt. Ich hatte schon bei unserem ersten Sohn lange mit einer BEL zu “kämpfen” doch er drehte sich noch und kam wie auch unser zweiter Sohn ganz normal spontan. Beide unglaublich schnell und problemlos. Dann war es jetzt wieder so weit unser 3. Lag von Anfang an in BEL und je mehr wir versuchten desto trotziger blieb es in dieser. Ich mochte das Köpfchen bis zum Schluss nicht leiden weil es selbst unter den Wehen noch gegen meine Rippen anstieß. Auch eine Wende kam nicht in Betracht. Da wir eine vorderwandplazenta hatten und zu wenig Fruchtwasser für diese Wende da war. Alle Verwandten, Bekannten und meine Familie war schockiert dass ich keinen Kaiserschnitt wollte und es spontan probieren wollte. Aber alle Ärzte und Hebammen die ich gefragt und die mir in der Zeit geholfen haben waren fest auf meiner Seite und haben mir immer gut zugeredet dass das klappt. Und dann war es so weit ein Köpfchen oben der Termin schon 2 Tage überschritten als dann doch die Wehen die ich seit 2 Tagen hatte stärker wurden nur mein Muttermund zeigte keinerlei Regung. Und Baby lag immer noch wie gehabt schmerzlich unter meiner Rippe. Die Kreissääle waren voll, und 2 Stunden nach Ankunft in der Klinik waren die Wehen stark, ein Kreissaal für uns frei und der Muttermund unverändert. Aber dann mit dem Betreten des Kreussaals platze meine Fruchtblase, und die Wehen wurden heftig. Meine Kurrage sank dahin. Ich hatte richtig Angst wie noch nie zuvor. Und überlegte ob nicht doch der Kaiserschnitt angebracht wäre. Da reagierte zum Glück mein Mann der eigentlich gegen spontan und für Kaiserschnitt war geistesgegenwärtig fragte noch einmal das Team und sagte dann wir packen das. CTG war sehr gut also los. Und was soll ich sagen. 3 Presswehen, und 2.1/2 Stunden nach betreten des Kreissaals später war innerhalb einer Wehe unsere Maus da. Flutsch mit 3410 g. Und fit. Die beste Entscheidung überhaupt.

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    • Avatar
      jana sagte:

      Ach Caro, wie wunderbar.
      Schön, dass du so gute Unterstützung durch Team und Partner hattest.
      Ganz herzlichen Glückwunsch!
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  20. Avatar
    Melanie sagte:

    Mein erstes Kind kam ohne Probleme zuhause auf die Welt. Darum war der Wunsch beim 2.Kind auch eine Hausgeburt.

    Letzer Frauenartztermin 35.Woche Kopf lag seit einiger Zeit unten. Die künftige Vorsorge waren bei der Hebamme für mich wesentlich angenehmer. Mein Kind ließ sich Zeit Tag um Tag vergingen nach Et. Mein Baby noch nicht mal ins Becken gerutschen und ich hatte keine Senkwehen.

    Bei einer folgenden Vorsorge beim Abtasten des Muttermund stellte sie dann auch noch fest ,dass das Baby den Abstand vergrößert hatte. Sie fragte mal wie für mich Klinkgeburt wäre. Meine Antwort nur wenn es unbedingt notwendig wäre. Da Herztöne gut aussah wollte sie noch zum nächsten Termin abwarten der war 2 Tagen später. Der Abstand war noch immer vorhanden. Wurde zum Kontrollulterschall ins Krankenhaus geschickt. Ihre Abschiedsworte nicht, dass es sich noch quer gelegt hat.

    Es lag nicht quer ! Aber nun mit Po voraus. Wurde auf 4kg geschätzt also Kaiserschnitt. Ich habe wohl ziemlich verzweifelt reagiert. Da wurde der Oberarzt gerufen. Er wollte mir zwar wenig Hoffnung machen aber das Baby schien noch viel Bewegungsfreiheit bzw. Fruchtwasser zu haben, dass er die Äußereanwendung versuchen könnte.

    Meiner Hebamme berichte ich über das Ergebnis. Sie hatte zwar Erfahrung mit BEL Geburten. Aber mit der Tatsache, dass das Kind nicht fest Becken und dazu noch so schwer (erstes Kind war 3900g daher war die Schätzung nicht unerwartet) war. Riet sie mir auch eher zur Anwendung. Vielleicht könnte man mich nach der Beobachtungszeit wieder entlassen und ich könnte noch ins Geburtshaus. Die Machbarkeit müsste aber erst dann entschieden werden.

    Ich sollte gleich um 8uhr früh nüchtern ins Krankenhaus. Der Ultraschall wurde recht schnell gemacht. Leider noch immer Po voraus. Dann hieß es warten. Am frühen Nachmittag gings los. Drehung war nicht angenehm aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Drehung geglückt. Erstmal still liegen. Der Kopf blieb unten aber noch recht hoch. Kein erhofftes nachrutschen ins Becken. Dringendes anraten zur Geburt hier zu bleiben und Einleitung zu beginnen.

    Ich blieb bekam die erste Dosis für die Einleitung. Nacht verlief ruhig. Am Morgen gings weiter. Die Naricht es ist runter gerutscht wird sich wohl nicht mehr drehen. Kann ich also gehen? Nein Einleitung begonnen muss überwacht werden sollte schon hier bleiben aber sollte ruhig raus zum spazieren gehen. Diese Kompi zeigte Wirkung. Hatte pünktlich mittags zur Kontrolle spürbare Wehen. Hebamme: Das sind noch keine wirksame, weitere Dosis zur Wehenmittel. Ich Muss das sein? Habe doch wehe und befürchtete einen Wehensturm bei zu viel Einleitung. Doch musste wohl sein wurde überredet. Die Dame war mir von da an unsympathisch ihre Aussage war dann noch Sie müssen mehr schmerzen haben! Wehen die ich dann veratmen kann ja aber Schmerzen? Meine erstes Kind kam nah zu schmerzfrei. Bitte Baby bleib noch drin bis zum Schicht wechseln! Zack Wehen klangen trotz Wehenmittel ab. Verrückt. Ging erstmal wieder paar Runden spazieren. Wehen waren wieder da. Gegen Abend schon deutlich spürbar. Anweisungen war sobald Wehen kommen sollte ich mich beim Kreißsaal melden. Um dann wieder fest zu stellen, dass es zu wenige sind. Und sie dann nochmal einleiten. Nein! Lieber nicht. Ich warte noch bin ja gleich wieder drüben. Das Kind kommt ja nicht gleich mit den ersten Wehen. Ging duschen Wehen blieben scheinen wohl jetzt wirklich richtige zu sein. Legte mich hin. Konnte da noch welche veratmen. Verpasste die Uhrzeit für den Kontrolltermin. Wurde draufhin von einer Stationsschwester geholt. Haben Sie etwa Wehen? Dann müssen Sie doch erst recht zum Kreißsaal! Ich versuchte zu erklären, dass ich mich nicht lauffähig fühlte und erst veratmen wollte um in einer Pause rüber zu gehen. Was zumindest so halbwegs stimmte. Die ungeliebte Hebamme war leider noch da. Wollten sie etwa ihr Kind noch alleine im Zimmer auf die Welt bringen? Nein wollte ich nicht! sagte ich und dachte nur noch etwas Zeit gewinnen. Immerhin war sie jetzt zufrieden mit der Wehen Tätigkeit. Schichtwechsel.

    Zum Glück eine sehr sympathisch Hebamme. Mein Freund durfte ich auch Bescheid geben, Cornazeit durfte ja nur dazu wenn es dann richtig los geht. Statt Wellen wie beim ersten Kind ging das jetzt Schupartig Immerhin noch Pausen. Aber waren heftig. Die Ärzin wurde gerufen. Die hätte gerne, dass ich mich wie ne Käfer hinlege das Kind sollte jetzt raus kommen. War andere Meinung von den Wehen getrieben musste ich wieder aufstehen und mich bewegen. Sympatiepunkte habe ich wohl nicht gesammelt. Aber immerhin wurde meine größte Befürchtung ich würde mich nicht trauen mich so zu verhalten wie es mir gut tut oder man würde mich aufhalten zu nichte gemacht. War wohl in eine gute Klink geratenen . Konnte mich etwas entspannen. Vor den Bett kniend ging es dann richtig los. Man wuchtet mich gerade noch rechtigzeitig ins Bett. (Bei der Hausgeburt hatte ich mir in dem Moment einfach was unter geschoben. Witzig dass ich mich bei der 2. wieder in der selben Postion fand.) Angeleht am hochgefahren Kopfteil konnte ich in der Position bleiben und hatte dann wohl plötzlich ziemlich viele Menschen um mich die mir pressen pressen zu riefen. Als ob ich nicht sowieso den Drang dazu gehabt hätte. Und jetzt kommt der eigentliche Grund warum ich hier schreibe mein Kind war viel leichter als erwartet 3400g für 2.Gebärende wurde mir eine Grenze von 3500g gesagt. Da in den Bericht das Gewicht ehere geringer geschätzt wurde war wohl ein Vorteil, weil man sonst von vorne rein das ausgeschlossen hätte. Meine Hebamme meinte dass so viele in der entscheiden Phase dabei waren spricht wohl für schlechte Herztöne und das es somit wohl ganz gut war dass ich in der Klink war. Werde falls es noch ein 3.Kind geben sollte auf jeden Fall wieder eine Hausgeburt planen. Mich vielleicht noch nach Klinken erkunden die mehr BEL Erfahrung haben um noch auf der sichere Seite zu sein. Falls es nicht wie geplant verläuft.

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      jana sagte:

      Liebe Melanie, das war ja alles doch etwas anders als gedacht und gewünscht.
      Wie geht es dir jetzt, im Nachhinein damit? Hast du das Erlebte gut verarbeitet?
      Alles Liebe
      Jana

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  21. Avatar
    Isa sagte:

    Nachdem mir dieser Bericht Mut gemacht hat, eine Spontangeburt in BEL zu probieren, möchte ich auch gern einen Kommentar hinterlassen und berichten, dass ich eine wunderbare Geburt erleben durfte. Mein zweites Kind wollte sich einfach nicht drehen. Äußere Wendung probiert, aber die einzige Drehung, die vollzogen wurde, war von links nach rechts – er wollte einfach nicht. Nachdem mein Gynäkologe einer Spontangeburt etwas skeptisch gegenüberstand, da der Kopf ziemlich breit zu sein schien, hab ich mir ganz viele Gedanken gemacht, ob ich es dennoch probieren will oder nicht. Mehrere Freunde oder Bekannte plädierten für einen Kaiserschnitt – für mich fühlte es sich aber einfach falsch an, diesen zu planen. Da ich eine tolle Klinik gefunden hatte, die Spontangeburten in BEL anboten und in meinem Fall nichts dagegen sprach, es zu probieren, hab ich es einfach laufen lassen. Nach deren Aussage sei vor allem das Verhältnis von Kopf- und Bauchumfang entscheidend und das war laut Ultraschall bei mir sehr symmetrisch. 4 Tage nach ET, kurz nach Mitternacht dann der Blasensprung. Die Klinik hatte zum Glück Kapazitäten und so konnten wir dorthin fahren. Nachdem ich die ganze Nacht und den nächsten Tag über unregelmäßige Wehen hatte, ging es dann gegen 1:30 Uhr richtig los. Die Wehen waren heftig, aber es ging ziemlich fix. Bevor es an‘s Pressen ging und mir klar war, dass es jetzt drauf ankommt, war ich kurz davor einen Rückzieher zu machen, da ich wirklich Angst hatte, aber die Geburt lief bis dahin gut und der kleine hat es super mitgemacht, sodass es eigentlich keinen Grund dafür gab. Bestärkt durch meinen Partner hab ich daraufhin noch mal alles gegeben und nach kurzer Zeit war der kleine da und wir überglücklich. Der Kopfumfang war übrigens tatsächlich 37 cm.

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      jana sagte:

      Liebe Isa, wie wunderbar, dass du deinem Gefühl geglaubt hast und so eine tolle Geburt erlebt hast. Herzlichen Glückwunsch!
      Das hört sich wirklich gut an.
      Liebe Grüße von Beckenendlagenmama zu Beckenendlagenmama! 🙂

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  22. Avatar
    Sandrine sagte:

    Hallo zusammen,

    mein Beitrag kommt erst spät aber ich möchte mich trotzdem noch für diesen tollen Blog bedanken und auch werdenden Mamas Mut machen. Mir hat das damals sehr bei der Entscheidungsfindung geholfen.

    Unser 2. Sohn kam letztes Jahr aus BEL zur Welt.
    Mir war schon während der Schwangerschaft klar, dass er sich nicht drehen würde. Er lag erst quer und dann immer mit dem Popo nach unten.
    Bei dem Versuch der äußeren Wendung hat er zwar ordentlich mitgearbeitet aber durch die Vorderwand-Plazenta waren der Ärztin Grenzen gesetzt.
    Wir haben es mit Moxen versucht. Auch da hat er sofort reagiert und in der Nacht danach immer ordentlich geturnt, aber drehen wollte er sich dennoch nicht.

    Meine Hebamme meinte, dass er vlt auch einen Grund hat warum er lieber in der Position bleiben will. So sah ich das auch. Wer weiß…

    Es war also bald klar, dass er auf diesem Weg zur Welt kommen will.
    Wir hatten das große Glück, dass sowohl die Frauenärztin als auch die Hebamme dabei keine Probleme sahen und ganz hinter der Entscheidung zur Bel-Geburt standen.
    Unser 1. Sohn war auch eine Spontangeburt, zwar 4 Wochen zu früh, aber da diese Geburt schnell und problemlos ablief, wollte ich das für mich gerne nochmal erleben.

    Wir haben uns viel informiert, auch im Internet.
    Meine Ärztin hat uns dann auch sofort an die Geburtsklinik meines ersten Sohnes überwiesen.
    Die Chefärztin dort legt viel Wert auf natürliche und selbstbestimmte Geburten. Sie hat dann auch beim Vorstellungsgespräch die äußere Wendung versucht und als das nicht klappte, mich gefragt, ob der Kleine auf natürlichem Weg zur Welt kommen darf und dann auch gleich ihr OK dazu gegeben. Sie sähe da keine Probleme, das Team hätte Erfahrung, das bekommen wir hin.
    Mein Mann und ich hatten uns darauf geeinigt, dass wir bei jeglichen Bedenken der Ärzte einem Kaiserschnitt zustimmen würden und uns war wichtig, dass die Geburtsklinik eine Neugeborenenklinik hat, falls es zu Komplikationen käme.

    Wie bei den meisten reagierte das private Umfeld skeptisch und konnte oftmals nicht nachvollziehen warum wir uns nicht gleich für einen Kaiserschnitt entschieden.
    Das war eigentlich die größte Verunsicherung für uns.
    Wir haben dann aber auch mit( ein paar wenigen) Müttern gesprochen die Bel- Geburten hatten und diese trugen sehr zur Beruhigung und Bestätigung das richtige zu tun bei.

    9 Tage vor dem ET hatte ich um 1 Uhr nachts einen Blasensprung. Wir haben dann alles zusammen gepackt und den Großen zu meinen Eltern gefahren. Unsere Geburtsklinik lag etwa 40 Minuten Fahrtzeit von uns weg. Die Wehen kamen nach ca. 30 Minuten schon im 3-4 Minuten Takt. Der Kleine war dann auch schon um 3.04 Uhr da. Wir waren ca. 30 Minuten im Kreißsaal.

    Die Geburt war insgesamt sogar angenehmer als die SL – Geburt. Der Druck durch den Kopf auf den Bebo war nicht vorhanden. Und als der Kleine dann mit dem Körper draußen war, war ja klar, dass nur noch eine Wehe und einmal pressen genügen und dann ist alles geschafft.

    Da es gegen Ende zu einem Nabelschnurvorfall kam und die Herztöne absackten wurde auch gleich ein Ärzteteam der Kinderklinik angefordert und der Kleine wurde direkt nach der Geburt untersucht.
    Durch die niedrigen Herztöne musste es dann auch etwas schneller gehen und die Wehen wurden medikamentös unterstützt.

    Alles in allem war es eine tolle Geburt und wir sind sehr froh, dass wir uns für diesen Weg entschieden haben.

    Am nächsten Tag kam die bei der Geburt anwesende Oberärztin noch aufs Zimmer um den Geburtsverlauf aufzuarbeiten, da sie meinte, dass es am Schluss ja doch etwas hektisch wurde.
    Ich selbst arbeite im medizinischen Bereich und wir waren sehr gut informiert wie eine Bel-Geburt ablaufen wird und es hat uns nicht erschreckt, dass dann so viel Personal da war. Aber dennoch war es eine sehr einfühlsame Geste von ihr das zu tun. Eine bessere Betreuung hätten wir uns nicht wünschen können.

    Unser Fazit des Ganzen ist :
    – erst mal auf sich selbst hören. Was will ich? Was wünsche ich mir für eine Geburt? Was passt gut für mich/uns?
    – sich mit dem Partner / Partnerin einig sein bzw jemanden suchen der/die voll hinter der Entscheidung steht und Rückendeckung gibt .
    – die Sorgen/ Ängste möglichst gut abdecken. Zb Klinik statt Hausgeburt (was ich mir gewünscht hätte), Klinik mit angeschlossener Neugeborenen Station…
    – die Sorgen aus dem privaten Umfeld überhören, bzw nur dann annehmen wenn tatsächlich Erfahrungen bzgl dieses Themas vorhanden sind.
    – gutes Fachpersonal suchen das für alle Wege offen und nicht voreingenommen ist (Ärzte, Hebammen, Klinik), außer natürlich es gibt fundierte medizinische Bedenken.

    Jede Geburt ist eine Herausforderung und man weiß nicht was einen erwartet. Egal ob SL oder BEL.
    Man kann nie alle Faktoren bedenken und abdecken.
    Aber auch eine Bel- Geburt ist machbar und kann sehr schön sein. 🙂

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Sandrine, herzlichen Dank für deinen tollen und mutmachenden Bericht und natürlich herzlichen Glückwunsch zum Beckenendlagenbaby!
      Ganz liebe Grüße von BEL-Mama, zu BEL-Mama 😉
      Jana

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  23. Avatar
    Josie sagte:

    Vielen dank für diesen tollen Blog, er hat mir in meiner Schwangerschaft unglaublich viel Mut gemacht.
    Deswegen möchte auch ich kurz meine Geschichte erzählen.

    Mein Mann und ich erwarteten im November diesen Jahres unser erstes Kind.
    Ich hatte eine reibungslose und wunderschöne Schwangerschaft ohne Beschwerden und ohne Auffälligkeiten.
    Bei allen Routine Kontrollen lag unsere Tochter immer in Schädellage, also “richtig” herum.

    Im letzten großen Ultraschall (ca 32 Ssw) stellte sich heraus das unser Baby mit dem Po im Becken und mit dem Köpfchen oben in meinem Bauch sitzt. Da kam das erste mal das Thema Beckenendlage auf und ich muss zugeben es hat mich in diesem Moment schon etwas ‘schockiert’ und irgendwie hatte ich im Gefühl dass uns die BEL noch “Probleme” machen wird.
    Aber es ist ja noch Zeit – unser Baby wird sich schon nochmal drehen..

    Die Wochen vergingen, viele Dinge wurden ausprobiert – ohne Erfolg – unsere Tochter lag nach wie vor in BEL.
    In der 37ten Ssw war ich bei uns im Klinikum zur äußeren Wendung – ohne Erfolg.
    Völlig frustriert und mit einem geplanten Kaiserschnitt Termin fuhr ich nach Hause.

    Wir hatten uns zufällig eine Klinik ausgesucht, in der spontane BELGeburten möglich waren, und das ging mir irgendwie nicht aus dem Kopf.
    Ich habe mich so unwohl gefühlt mit dem Kaiserschnitt Termin und hatte wirklich ein schlechtes Bauchgefühl. Immer wieder spielte ich das Szenario in meinem Kopf ab und konnte mich damit nicht anfreunden, im Gegenteil – ich hatte schon fast Panik vor diesem Ereignis und konnte diesen Tag überhaupt nicht mit der Geburt meiner Tochter in Verbindung bringen und das hat mich emotional extrem traurig gemacht.

    Mein Mann bestärkte mich mit meiner Hebamme zu sprechen, wir haben uns ausgiebig informiert und erneut in unserer Geburtsklinik einen Termin zur Geburtsplanung vereinbart. Dieser Termin verlief sehr chaotisch, die richtigen Ansprechpartner waren nicht da und die Untersuchungen wurden nur so lala gemacht, aber die Ärztin meinte die Voraussetzungen für eine spontane BEL Geburt wären gut.
    Also haben ich und mein Mann unseren Kaiserschnitt Termin abgesagt und fuhren nach Hause.
    Wirklich gut aufgehoben gefühlt in dieser Klinik habe ich mich allerdings nicht und ich fragte mich häufig, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben..
    Ich habe mir dann immer und immer wieder diesen Blog durchgelesen und habe mir selbst Mut gemacht.
    Ich war fit – unser Baby war fit – wir schaffen das!

    Dann war es soweit – 40+2 platzte meine Fruchtblase und die ersten Wehen setzten gleichzeitig ein – die Geburt ging los.
    Wir düsten also vorsichtig ins Krankenhaus.
    Im Kreißsaal angekommen war wieder alles ziemlich chaotisch.. die uns betreuende Hebamme machte gleich klar das Frauen die in BEL spontan gebären oftmals eine sehr lange und schmerzhafte Geburt vor sich haben – genau das was ich zu diesem Zeitpunkt hören wollte..
    Ich sollte also auf Station meine Wehen veratmen und mein Mann sollte vorerst wieder nach Hause – es würde noch dauern..
    Das kam für uns nicht in Frage und nach einem ausführlichen Kontroll CTG hatten wir das Go der Ärzte draußen noch etwas spazieren zu gehen. Das taten wir eine gute Stunde lang, bis die Wehen ordentlich an Intensität zugenommen hatten.
    Also wieder rein ins Krankenhaus – Muttermund war bei 5 cm, also durfte ich mit meinem Mann gemeinsam in den Kreißsaal.
    3 Stunden später bat ich um eine PDA, ich dachte ja es würde noch dauern..
    PDA gesetzt – PDA hat nicht gewirkt..
    Die Hebamme wurde stutzig und untersuchte mich – Muttermund war bereits komplett geöffnet.
    Dann zum Glück – Schichtwechsel im Krankenhaus.
    Wir lernten die Hebamme und den Arzt kennen, die unserer Tochter auf die Welt helfen würden und beide waren super!
    Ich war so erleichtert und habe mich endlich in guten Händen gefühlt. Durch die späte PDA wurden leider die Wehen sehr abgeschwächt und kamen nur noch in unregelmäßigen Abständen. -> nach 2h hieß es Geburtsstillstand, was nun?
    Der Oberarzt kam erneut in unser Zimmer und klärte uns einfühlsam über einen Kaiserschnitt auf.
    Zum Glück behielt mein Mann einen kühlen Kopf..ich hätte wahrscheinlich eingewilligt.
    Er fragte ob man nicht die Wehen wieder ankurbeln könnte und dann einfach mal versuchen könnte zu pressen.
    Gesagt – Getan, ich wurde an den Wehentropf gehangen und sollte bei jeder Wehe alles geben.
    Es funktionierte – Stück für Stück rutschte unser Baby Richtung “Ausgang”.

    Dann endlich – der Po war geboren und ich wechselte in den Vierfüßlerstand, kurze Zeit später war auch ihr Körper und die Arme geboren.
    Nach einigen Presswehen später wurde es kurz hektisch, ich musste mich wieder umdrehen und merkte selbst dass ich den Kopf unserer Tochter mit alleiniger Kraft nicht aus mir raus bekomme – doch ich musste ruhig bleiben.
    die Ärzte machten einen Dammschnitt, die Hebammen drückten mir auf den Bauch und ich presste um das Leben meines Babys.
    Endlich war sie da! Unsere Tochter wurde den Kinderärzten übergeben und diese kamen kurze Zeit später mit unserer schreienden Tochter zurück in Kreißsaal. Ein unbeschreibliches Gefühl. Sie war endlich da und wohlauf.
    Ich bin meinem Mann und den Ärzten unglaublich dankbar dafür, das sie in den kritischen Situationen die Nerven behalten und schnell gehandelt haben.
    Es war eine unglaubliche Erfahrung und auch ich kann euch nur raten – hört auf euer Bauchgefühl, vertraut auf eure Kraft und euren Körper. Ihr schafft das und werdet eine wunderschöne Geburt haben 🙂

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Josi,
      vielen Dank für deinen spannenden, ausführlichen Bericht. Schade, dass du erst an eine, offensichtlich mit BEL unerfahrene, Hebamme geraten bist. Natürlich ist es Quatsch, dass BEL-Geburten länger dauern oder schmerzhafter sind. Ich würde sogar behaupten, dass man als Gebärende den Unterschied (abgesehen von der Pressphase) nicht merkt.
      Auch schade, dass sie dich nicht vor dem Legen der PDA untersucht hat. Dann hättest du wahrscheinlich die Schleife mit Geburtsstillstand und Wehentropf gespart.
      Aber es freut mich sehr, dass du die Geburt dennoch als so schön empfinden konntest.
      Herzlichen Glückwunsch zu deiner Tochter!
      Und high-five von BEL-Mutter zu BEL-Mutter. Chacka!
      Ganz liebe Grüße
      Jana

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  24. Avatar
    Nicole sagte:

    Hallo Zusammen,

    jetzt muss ich kurz meine Geschichte erzählen, da ich aktuell total verunsichert werde durch meine Ärztin.
    Aufgrund meiner Endometriose Erkrankung war es beim ersten Kind eine totale Überraschung dass es doch mit der Schwangerschaft geklappt hat! Ich hatte bis auf die normalen Beschwerden nur immer wieder Schmerzen an den vernarbten Stellen an der Bauchdecke wenn unser Sohn einen Wachstumsschub hatte. Leider war aber ab der 24. SSW immer ein sitzender Buddha zu sehen und schon Anfang der 30. war das Gespräch zum Kaiserschnitt parat. Nachdem der Kleine sich aber immer wieder gedreht hat und auch Mal ein paar Tage in SL lag, hatte ich immer abgelehnt einen Termin auszumachen. Als in der 37. Woche wieder der Kopf oben war, drückte mir meine Ärztin einen Termin zu einem Kaiserschnitt in die Hand und ließ mich mit meinem schlechten Gefühl nach Hause.

    Obwohl ich absolut gegen die äußere Wendung war, habe ich mich in einer anderen Klinik vorgestellt weil ich einfach den Termin nicht wollte!
    Nach langem rechtfertigen wieso ich keinen Kaiserschnitt will (auch weil ich bereits Bauchspiegelungen aufgrund der Endo hatte) würde mir trotz VW Plazenta die äußere Wendung angeboten mit dem Kompromiss anschließend wenn’s nicht klappt ein Kaiserschnitt zu machen.
    Zum geplanten Termin gekommen, die Wendung an sich war wirklich problemlos und in 10 Sekunden erledigt. Lediglich von der Rückenlage und dem Wehenhemmer würde mir total übel.
    Ich war total Happy dass es geklappt hat und ging mit einem guten Gefühl nach Hause. 2 Wochen lang hatte ich seitdem immer wieder starke Übungswehen und natürlich Ultra Panik dass er dich nochmals dreht.
    41+3 ging’s los Am Samstag Nachmittag mit Blasensprung und relativ bald regelmäßige Wehen. Nachts um 2 sind wir dann ins KH.
    Die Ernüchterung, alles noch zu bzw wie seit zwei Wochen den Muttermund auf 1-2 cm geschätzt.
    Die Wehen wurden immer intensiver und die Pausen waren nur noch eine Minute kurz. Um 10 Uhr bat ich nach einer PDA, 3 Versuche später lag sie angeblich richtig – ich merkte aber nichts davon. Dann meinten sie vielleicht liegt es am Mittel und haben mir noch ein anderes angeschlossen. Das half natürlich auch nichts (ziemlich sicher lag die Kanüle nicht richtig).
    Ab 11 Uhr hatte ich pausenlose Wehenstürme und wusste nicht mehr wohin mit mir. So richtig Halt gab mir keiner der beiden Hebammen, ich fühlte mich völlig hilflos. Um 14 Uhr war der Muttermund auf 1-2 cm geschätzt, also hatte sich rein gar nichts getan und dabei hatte ich schon fast 24 Stunden Wehen! Der Kleine wollte einfach nicht ins Becken rutschen!
    Um 15 Uhr ging’s dann schnell, die Herztöne vielen bereits immer wieder ab und nachdem sich immer noch nichts getan hat, eine weitere PDA zu legen unmöglich war und ich am Ende meiner Kräfte war nach 4 Stunden Wehen ohne Pause, entschloss man sich für den Kaiserschnitt. Die Spinale hatte ein anderer gelegt und gleich funktioniert. Unserem Sohn ging es gut und war mit 3200g und 48cm geboren bei einem Kopfumfang von 35,5 cm.
    Über das Ende der Geburt musste ich psychisch sehr lange knabbern, da ich total am Boden zerstört war über den so ungewollten Kaiserschnitt.

    Warum ich das hier schreibe: Ich glaube es gibt Gründe warum sich Kinder nicht drehen und und selbst wenn man sie dazu “zwingt” muss es nicht heißen dass es dann klappt. Aus heutiger Sicht hätte ich lieber auf die Wendung verzichtet und mir eine gute Klinik mit der Möglichkeit aus BEL spontan zu entbinden gesucht.

    Jetzt bin ich mit Baby Nr. 2 schwanger in der 35. Woche und was soll ich sagen, auch dieses Baby sitzt fröhlich und zufrieden in meinem Bauch 🙂 Es wird zwar immer noch fleißig gedreht, aber beim Termin bei meiner Ärztin wird immer brav gesessen.
    Ich habe mir einen Arzt raus gesucht der BEL Entbindungen jahrelang erfolgreich durchführt und werde dort in BEL entbinden ohne Wendungsversuch oder sonstiges. Ich bin gespannt und freue mich es nochmal versuchen zu dürfen mit guten Begleitern an der Hand.

    Eine kleine Sorge bleibt, wie bereits am Anfang erwähnt, bestehen. Meine Ärztin zu der ich zur normalen Untersuchung noch gehe und die nicht dahinter steht, macht mir immer wieder ziemlich Angst dass bei meinem Kind der Kopf wieder so groß ist und das zu gefährlich ist.
    Vielleicht mag mir jemand mitteilen wie groß die Köpfe eurer Kinder waren die spontan aus BEL geboren wurden.

    Ich danke euch herzlich für eure tollen Berichte und den tollen Blog! Das hat mir total Mit gemacht es nochmals zu versuchen!

    Liebe Grüße aus Bayern, Nicole

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Nicole, danke für deine Geschichte.
      Es ist immer so schwierig, pauschale Aussagen zu treffen. Manche Kinder lassen sich super drehen und kommen dann toll spontan, andere drehen sich nicht und kommen super spontan, wider andere benötigen einen anderen Weg – ob aus BEL oder SL. Es gibt einfach so viele Faktoren.
      Ich wünsche dir einfach eine Geburt, mit der du zufrieden bist. Ganz egal, welcher Geburtsmodus es am Ende sein wird.
      Alles Gute für dich!
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  25. Avatar
    Anna sagte:

    Ich habe auch meine Tochter in BEL spontan entbunden, da nichts dagegen sprach (reine Steißlage, gutes Verhältniss zwischrn Baby und Becken, etc) und wir in eine sehr renommierte Klinik waren, die sich auf BEL spezialisiert ist. Leider sind bei uns alle klassische BEL-Komplikationen aufgetreten, die letzendlich zu eine schwere Sauerstoffmangel unsere Tochter geführt haben. Sie wurde uns direkt nach der Entbindung genommen und musste für 3 Tage eine Kältetheraphie durchmachen (eine Art künstliches Koma, während die Korpertemperatur auf 33Grad gesenkt wird, sodass die Hirnschaden eine Chance haben, sich zurückzubilden). Wir hatten Glück und letzendlich hat unsere Tochter überlebt, sieht auch so aus, dass sie keine Schaden davon trägt, aber eine Schwerbehinderung wäre auch ein mögliches Ausgangsszenario gewesen, Chancen standen bei ca. 50%. Wir hatten auch ein schreckliches Anfangszeit, konnten dir Kleine erst nach 5 Tagen auf den Arm nehmen, das Stillen hat trotz viel Unterstutzung nicht geklappt und die erste Monate waren voll mit Artztermine und Ängste. Mir ist klar, dass eine BEL nicht dazu führen muss (die viele schöne Berichten sind ein Beweis dafür), aber es kann auch so enden. Oder schlimmer. Im nachinein habe ich den Eindruck, dass uns damals die Risiken kleingeredet worden sind, da das Thema fast ideologisch geworden ist. Für uns wäre auf jeden Fall ein Kaiserschnitt die bessere Lösung gewesen!

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Anna, das tut mir sehr leid, dass ihr so einen schweren Start hattet.
      Solche Berichte machen mich immer wieder sehr demütig. Auch wenn die Geburtshilfe in Deutschland sehr sicher ist, so kann man doch nicht alles kontrollieren und beherrschen.
      Es gibt immer ein Restrisiko. Auch bei einer Spontangeburt aus Schädellage und auch bei einem Kaiserschnitt.
      Ich verstehe total, dass du im Nachhinein eine Sectio bevorzugt hättest. Tatsächlich sah ja offensichtlich alles optimal aus. Hast du dich denn überredet gefühlt, oder bist du zu dem Zeitpunkt mitgegangen?
      Es ist schwierig. Dogmatismus ist natürlich nie gut. Ich hoffe, du wurdest neutral aufgeklärt und nicht zu etwas gedrängt, was du nicht wolltest.
      Ich wünsche euch alles, alles Gute und hoffe, dass du mit der Geburt eines Tages deinen Frieden machen kannst.
      Liebe Grüße und danke für deine Geschichte.
      Jana

      Antworten

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