Schlagwortarchiv für: Geburtsbericht

Geburtsbericht: Spontane Zwillingsgeburt mit Beleghebamme

Wenn man nach einer künstlichen Befruchtung – IVF – schwanger geworden ist und noch dazu Zwillinge erwartet, geht die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Zwillingsgeburt gegen Null. Denn sowohl IVF, als auch Gemini (Zwillinge) zählen zu den sogenannten Risikofaktoren. Und wenn die Frau dann nicht unbedingt eine natürliche Geburt möchte, ist der Kaiserschnitt schnell geplant. Für Emma stand von Anfang an fest, dass sie ihre Kinder spontan bekommen will. Ihr Frauenarzt machte ihr dabei auch Mut und erklärte ihr die dafür notwendigen Voraussetzungen: Zu denen gehört, dass der führende Zwilling in Schädellage liegt, nicht mehr als 500g kleiner ist, als der folgende Zwilling und die Schwangerschaft bis zur Geburt weit genug fortgeschritten ist.
Schon die Suche nach der passenden Klinik gestaltete sich nicht leicht. Aber am Ende fügte sich alles: Die betreuende Hebamme wurde zur Beleghebamme und organisierte den Rest in “ihrer” Klinik. Und so stand der Wunschgeburt nichts mehr im Wege. Weiterlesen

Die wiederentdeckte Selbstbestimmtheit – Ein Hausgeburtsbericht

Der Hebammen-Elternprotest wühlt viele Frauen auf. Immer mehr von ihnen erkennen, dass die selbstbestimmte Geburt zur Disposition steht. Und wie wir alle wissen, geht es noch um weit mehr als das…

Patricia ist so eine Frau. Sie hat mir, aufgebracht durch die jetzt so unsichere Zukunft der Hebammen, ihren wunderschönen Hausgeburtsbericht anvertraut. Mit ihrem Geburtsbericht möchte sie auf einen wichtigen Teil der Hebammenarbeit hinweisen: Die außerklinische Geburtshilfe, die ihr, aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen, sehr am Herzen liegt. Sie hat ihr erstes Kind im Krankenhaus zur Welt gebracht. Aber erst, als die zweite Geburt anstand, wurde ihr klar, dass die erste Geburt ein traumatisches Erlebnis für sie war. Und das wollte sie partout nicht noch einmal erleben. So kam sie schließlich auf die Hausgeburt.
Patricia möchte anderen Frauen Mut für außerklinische Geburten machen, denn auch sie fand ihren eigenen Mut durch die Hausgeburtsberichte anderer. Sie sagt selbst: „Die Hausgeburt war die beste Entscheidung meines Lebens – es war die schönste Geburt, die man hätte haben können.“ Weiterlesen

Geburtsbericht: Wehenwellenwelt und ein hebammengeleiteter Kreißsaal

Einling, erstes Kind, April 2011
Der baldige Vater möchte die Sicherheit der Klinik, die Mutter in spe wünscht sich maximale Selbstbestimmung. Die Geburtsort-Entscheidung fällt letztlich auf einen hebammengeleiteten Kreißsaal – eine gute Entscheidung, wie ich finde. Vor allem, wenn man bei den ersten Wehen auch noch das Glück hat, von der eigenen Hebamme zu Hause „anbetreut“ zu werden…
Aber ich will nicht schon alles verraten. Wie die Geburt dann verlaufen ist erzählt uns Laura* diese Woche in ihrem Geburtsbericht, wie immer mit kleinen Anmerkungen von mir Weiterlesen

Geburtsbericht: Sternenkind Noah

Achtung, in diesem Geburtsbericht geht es um ein totgeborenes Baby – ein sogenanntes Sternenkind. Es ist, wie ich finde, ein emotional aufwühlender Beitrag und ich möchte nicht, dass ihr aus versehen darüber stolpert. Bitte entscheidet an diesem Punkt bewusst, ob, wann und wo ihr diesen Artikel lest.

„Hebamme – Das ist ja ein schöner Beruf!”

“Immer hast Du mit freudigen Ereignissen zu tun.“ So ist die weit verbreitete Außensicht auf den Hebammenberuf. Und wirklich, nach der großen Anstrengung und dem Geburtsschmerz kommt die Freude der Familien, an der auch ich großen Anteil habe, bzw. nehme. Es ist immer wieder schön dabei sein zu dürfen, wenn das neue Familienmitglied Willkommen geheißen wird. Die ganze Anspannung fällt ab und das Baby wird in die Arme geschlossen – ein oft magischer Moment!

Schattenseite

Bei ungefähr vier von 1000 Schwangerschaften wird ein Baby „still“ geboren. Ein Baby, das tot geboren wird und mehr als 500 Gramm wiegt, wird als Totgeburt bezeichnet – unterhalb dieser Grenze spricht man von Fehlgeburt.
Wenn ein Kind im Bauch stirbt, dann ist plötzlich alles anders. Dann scheint die Zeit still zu stehen und jedes Wort wirkt fehl am Platz. Trauer ist plötzlich da, wo doch Freude sein sollte.

Wie begleitet man eine Frau bei der Geburt, die ein totes Kind zur Welt bringen muss? Wie motiviert man, wenn man doch weiß, dass die Belohnung der Mühen schal sein wird? Wie gestaltet man eine Ankunft, die zugleich ein Abschied ist. Und noch wichtiger: Wie hilft man der Mutter, das Ereignis von Geburt und Abschied so zu gestalten, dass sie damit gut leben kann? So, dass es trotz aller Trauer ein gutes Geburtserlebnis wird?
Das ist sehr schwer – aber zu schaffen. Weiterlesen

Geburtsbericht: Im Geburtshaus mit Glückshaube

Für mich persönlich stand immer fest: Wenn es keine Risiken gibt, dann bekomme ich meine Kinder zu Hause. Denn entweder möchte man die Schulmedizin, die Ärzte und die Technik, dann geht man in die Klinik, oder man möchte alles so vertraut und natürlich wie möglich und bleibt zu Hause.
Es gibt aber auch Frauen, die sich zwar gegen die Klinik entscheiden, aber dennoch keine Geburt in der eigenen Wohnung möchten: Die Nachbarn könnten etwas hören, Angst vor Verschmutzung der Wohnung, oder einfach die Abwesenheit einer Badewanne, wenn z.B. eine Wannengeburt angestrebt wird. Dann ist vielleicht ein Geburtshaus ein guter Kompromiss. Alexa* hat sich genau dazu entschieden, da sie in einer sehr hellhörigen Wohnung lebt. Die Vorstellung, dass ihre Nachbarn quasi live mit dabei sind, die fand sie nicht gerade ermutigend. Sie hätte sich dadurch gehemmt gefühlt. Sicherheit oder die medizinische “Ausrüstung”, die im Geburtshaus eher vorhanden ist, waren für ihre Wahl allerdings kein ausschlaggebendes Argument. Sie fand die Vorstellung einfach schön, die eigenen vier Wände für das Geburtsereignis zu verlassen, um dann, mit Baby im Arm, zurück zu kommen. Weiterlesen