Schlagwortarchiv für: Kaiserschnitt

Ich packe meine Kliniktasche und nehme mit…

Text enthält Affiliate Links*

In der 36. Schwangerschaftswoche solltest du deine Kliniktasche packen. Du hast dann zwar wahrscheinlich noch mehr oder weniger vier Wochen bis zur Geburt. Aber Kinder halten sich ja selten an feste Zeiten und so kannst du Last-Minute-Stress vermeiden.

Ich werde von den Paaren, die ich betreue, oft gefragt, was in die Kliniktasche gehört. Zusätzlich zu meinen Erfahrungen als Hebamme und Mutter habe ich Anfang Mai 2022 viele Eltern via Social-Media nach ihren besten Tipps gefragt und spannende Antworten bekommen.

Zu deiner ultimativen Entstressung kann ich dir aber schon mal sagen, dass du zur Not auch einfach ohne Tasche kommen kannst. Wir haben nämlich in der Klinik alles, vom Nachthemd über Duschzeug, bis hin zur Zahnbürste, vorrätig.
Aber da man sich mit den eigenen Sachen natürlich viel wohler fühlt, und es doch meist noch ein paar persönliche Dinge gibt, die „nice to have“ sind, bekommst du hier meine ausführliche „Checkliste Kliniktasche“.

Das bedeutet nicht, dass du alles, was ich hier aufliste, Weiterlesen

Geschichten aus dem Kreißsaal: VBAC – ungeplante Spontangeburt statt Re-Sectio

Wenn man als Hebamme so viele Jahre in der Geburtshilfe gearbeitet hat wie ich, dann erinnert man sich irgendwann nicht mehr an jede einzelne Geburt, an jedes einzelne Paar. Auch wenn sie in dem Moment, wo sie stattfanden, natürlich meine komplette Aufmerksamkeit hatten und mich vielleicht sogar sehr berührt haben.

Gelegentlich gibt es jedoch Geburten, die so besonders sind, bei denen man so sehr mitfiebert, mitleidet, sich mit freut, oder die so verrückte Verläufe haben, dass sie sich einbrennen und man sie nie wieder vergisst.

In den letzten Tagen habe ich mich erneut intensiv mit VBAC-Geburten (VBAC = vaginal birth after cesarian) beschäftigt – und dabei fiel mir diese, mich nachhaltig beeindruckende, Geschichte aus dem Kreißsaal wieder ein. Sie zeigt einmal mehr, dass Geburten auch mal ganz anders verlaufen, als man sich das vorher gedacht hat. Planung hin oder her. Aber lest selbst… Weiterlesen

Die Oxytocin-Massage: eine (Wellness-) Maßnahme zur Stillförderung

Die Oxytocin-Massage ist eine sehr schöne und hilfreiche Methode, um das Stillen zu unterstützen. Die Massage regt den Milchspende-Reflex an, wodurch der Milchfluss gefördert wird. Das minimiert Schmerzen und führt zu mehr Zufriedenheit bei Mutter und Kind.

Als ich 2019 in Indonesien an der Universität in Medan auf Sumatra und in verschiedenen Geburtshäusern hospitiert habe, lernte ich die Oxytocin-Massage durch die Studentinnen der Hebammenkunde dort kennen. Ich war sofort begeistert, denn die Maßnahme ist einfach auf so vielen Ebenen, für Menschen mit verschiedenen Stillschwierigkeiten, genau richtig.

Wieder zurück in Deutschland beschäftigte ich mich, auch im Rahmen meines Studiums erneut mit der Oxytocin-Massage und konnte zwei Kommilitoninnen für das Thema begeistern, so dass wir es zu dritt für eine Modulhausaufgabe bearbeitet haben. (Liebe Gisela, liebe Tugba – danke für eure Aufgeschlossenheit, eure Begeisterung und eure Arbeit an unserem Projekt ♥.)
Meine Erfahrungen aus Medan und unsere wissenschaftlichen Recherche-Ergebnisse möchte ich hier sehr gerne mit euch teilen, da die Oxytocin-Massage in Deutschland bisher wenig bekannt scheint. Zumindest habe ich, abseits der Studien, kaum etwas dazu gefunden.
Deshalb habe ich hier alles für euch zusammengefasst. Ganz praktisch und anwendbar → mit Video-Anleitung am Ende des Artikels. Weiterlesen

Mein Hebammen-Indonesien-Abenteuer: Im Krankenhaus (6)

Dies ist der sechste Teil der Artikelserie über mein ganz persönliches Hebammen-Indonesien-Abenteuer im Sommer 2019. Nachdem ich die erste Woche in der Uni verbrachte und mich vor allem mit der Theorie der indonesischen Geburtshilfe beschäftigte, sollte es jetzt im Krankenhaus konkret und praktisch werden. Aber vorher gab es noch eine kleine Geduldsprobe für mich.

Geduld ist eine Tugend…

Endlich war es soweit. Ich sollte die Möglichkeit bekommen, im Krankenhaus zu hospitieren. Am Tag zuvor bekam ich einen blauen Kassak plus dazugehöriger Hose, worin ich mich fast schon so wie zu Hause in meinem Kreißsaal fühlte. Weiterlesen

Geburtsbericht VBA2C – Spontangeburt im Geburtshaus nach zwei Kaiserschnitten

Sonja, ist fünffache Mutter. Bevor sie den folgenden Geburtsbericht verfasste, waren ihre ersten vier Erfahrungen mit Geburten alles andere als schön.

Ihre erste Tochter gebar sie leider still im siebten Monat der Schwangerschaft.

Zwei Jahre später folgte, nach Einleitung, die Geburt ihrer zweiten Tochter: spontan, aber etwas dramatisch und mit einem ziemlich schlimmen Dammriss.
Sieben Jahre später bekam sie dann, nach 17 Stunden Dauerwehen ohne Geburtsfortschritt, per Kaiserschnitt einen Sohn. Sie dachte damals nicht groß über die Tragweite der Operation nach: „Hauptsache ein gesundes Kind“.

Drei Jahre später dann nochmals das gleiche Szenario: Wehen über zwei Tage, aber der Muttermund ging nicht wirklich auf. Es wurde erneut ein Kaiserschnitt gemacht.
Das kleine Mädchen hatte starke Anpassungsstörungen und verbrachte ihre erste Lebenswoche auf der Intensivstation. Sonja durfte sie nicht in den Arm nehmen, konnte nur ihre winzig kleinen Finger durch den Inkubator streicheln. Ein traumatisches Erlebnis für die Mutter.

Sonjas vorangegangene Geburtserfahrungen waren also nicht die besten, als sich ein weiteres Kind ankündigte.

Im folgenden Geburtsbericht erzählt Sonja von ihrer Geburt Nr. 5, die sich ganz anders entwickelte, als die vorangegangenen. Und zwar erstaunlicherweise ziemlich schön. Ich finde das ist ein richtiges Mut-mach-Beispiel, für alle Menschen, die vielleicht auch eine schlechte Geburtserfahrung gemacht haben und nun Angst haben, es könnte wieder genauso kommen. Jede Geburt ist anders und somit auch jedes Mal eine neue Chance. Hier kommt Sonjas Geburtsbericht, wie immer mit kleinen Anmerkungen von mir in lila. Weiterlesen