Die Periduralanästhesie (PDA) – Fluch und Segen

„Na klar nehme ich ne PDA, ich würd mir ja auch nicht ohne Betäubung einen Zahn ziehen lassen.“
Ganz ehrlich: Diesen Satz kann ich nicht mehr hören.
Ich würde ernsthaft darüber nachdenken den Zahnschmerz in Kauf zu nehmen, wenn ich wüsste, dass es dadurch besser geht, der Zahn sich dadurch regeneriert, oder ein Neuer wächst. Sozusagen als Belohnung. Belohnt wird Zahnschmerz aber nie. Zahnziehen geht mit Schmerzen weder besser, noch schneller, noch schöner.
Anders beim Geburtsschmerz. Den auszuhalten kann lohnend sein, befriedigend, ja bewusstseinserweiternd.
Voll eso…?
Vorweg: ich bin ein Fan der PDA! Ich liebe die PDA! Ich liebe die Anästhesisten! Sie sind die Retter in der Not. Nur ohne Not haben sie im Kreißsaal einfach nix zu suchen.

So geht’s:

Zum Legen der Periduralanästhesie wird die Haut am Rücken lokal betäubt. Dann wird eine Hohlnadel zwischen die Wirbel bis zum Periduralraum geschoben. Durch die Nadel wird der Periduralkatheter gelegt, welcher dort verbleibt, nachdem die Nadel wieder entfernt wurde. Das Ganze wird am Rücken mit einem Pflaster fixiert. Dann kann über den Katheter ein Medikament, meist ein Gemisch von Opiat und lokalem Betäubungsmittel, gespritzt werden. Entweder als Bolus (schubweise), oder kontinuierlich. Dadurch wird bestenfalls eine Schmerzfreiheit erreicht, und die Geburt kann entspannt stattfinden. Soweit die Theorie…

Und dann…

Bei einem gut voranschreitenden Geburtsgeschehen sieht die Praxis aber meistens so aus:
Nach dem Legen der PDA freut sich die Frau. Dann lassen die Wehen tatsächlich (nicht nur subjektiv) nach. Also wird die Hebamme einen Wehentropf anhängen, und diesen in den nächsten Stunden zügig steigern, bis die Wehen wieder ausreichen.
Inzwischen schläft die Frau, unterhält sich angeregt mit ihren Angehörigen, oder spielt Karten.
Dem Kind nützt das nichts. Es ist weiter dem Geburtsgeschehen ausgesetzt, welches jetzt einfach länger dauert. Da die Mutter meist nur noch liegt, oder sitzt,  sich nur minimal  bewegt,  und nicht mehr natürlicherweise eine aufrechte, oder vorn übergeneigte Position einnimmt, hat das Baby wenig Hilfe, im Becken voran zu kommen. Der Geburtsfortschritt stagniert. Im CTG (Herzton-Wehenschreiber) sind erste Stresszeichen des Kindes zu erkennen.
Nun wird die Hebamme versuchen die Frau zu motivieren alternative Positionen einzunehmen. Das kann sich äußerst schwierig gestalten, mit den ja auch meistens mitbetäubten Beinen. Durch die Infusionen, die die Frau zur Stabilisierung ihres Kreislaufes beim Legen der PDA erhalten hat, ist inzwischen die Harnblase ziemlich voll. Die Frau merkt das nicht. Das Medikament hemmt sowohl Harndrang, als auch das „los-lassen-können“. Also muß katheterisiert werden, denn die volle Harnblase verkleinert sonst den Beckenausgang und mindert die Wehentätigkeit.
Wenn der Muttermund dann endlich auf 10 Zentimeter geöffnet ist, und das Kind im Becken so tief gekommen ist, dass normalerweise die Presswehen einsetzen würden, ist die Frau oft überrascht. Sie merkt nämlich gar nichts. Manchmal vielleicht einen leichten Druck auf den Damm, manchmal ein Hartwerden des Bauches, aber leider selten Pressdrang. Manchmal wird jetzt die PDA etwas runtergeregelt. Doch, nach einer weitestgehend wehenfreien Zeit, wieder Schmerzen aushalten zu müssen ist doppelt schwer.
Das CTG zeigt nun oft ein deutlich gestresstes Kind. Es mußte die Geburt schon viele Stunden durchleben. Alle paar Minuten wird es von den Wehen zusammengedrückt, es steckt im engen Geburtskanal. Eventuell wurde an seinem Köpfchen schon eine Mikroblutuntersuchung durchgeführt, mit der festgestellt wurde, dass der Sauerstoffgehalt im Blut schon deutlich abnimmt. Es muß also raus.

Mein Podcast für Dich

Du hörst gerne Podcasts und kennst meinen Geburtskanal noch nicht?

Hör doch mal rein!

So endet es – viel zu oft:

Da sich das Pressen ohne Gefühl nur in einem hochroten Kopf der Mutter, nicht aber in einem Geburtsfortschritt äußert, kommt nun die Saugglocke zum Einsatz.
Endlich kommt das Kind, mit deutlich langgezogenem Hinterhaupt (den Abdruck der Glocke wird man die nächsten 3-5 Tage bewundern können), und Kopfschmerzen zur Welt. Ach ja, meistens wird ein Dammschnitt gemacht, oder das Gewebe reißt bei dieser Prozedur.
Ganz ehrlich: Eine schöne Geburt geht anders!

Natürlich verläuft nicht jede PDA-Geburt so. Natürlich gibt es genug Situationen in denen ich eine PDA empfehle. Natürlich ist eine PDA in manchen Fällen die Rettung.
Aber dieser Geburtsverlauf ist leider exemplarisch für viele, viele Geburten.

Das müsst ihr also wissen, bevor ihr euch bewusst für diesen Rettungsring entscheidet.

 

 

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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132 Kommentare
  1. Avatar
    Nadine sagte:

    Hallo!
    Vielen lieben Dank für deine interessanten Artikel/Berichte! Hier kann ich tatsächlich einmal eine Menge über Dinge lesen, die ich noch nicht weiß (ich bin Sozialpädagogische Assistentin und studiere Bildung und Erziehung – kenne mich also in der Praxis eher mit Kindern ab einem Jahr aus). Kinder sind nach dem Studium geplant – mit so viel Wissen kann ich da ja dann ganz entspannt ran gehen 🙂

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      Ragna sagte:

      Hallo Jana! Bei meiner ersten Geburt war es exakt so, wie du es oben beschrieben hast! Das Legen der PDS war furchtbar, danach fühlte ich mich bombastisch. Aber dann der Wehentropf, die abfallenden Herztöne des Babys, weswegen man mir Adrinalin spritzen musste und die grosse Angst, dass es das Baby nicht rechtzeitig schafft. Nun bin ich wieder schwanger und überlege, ob PDA ja oder nein. Denn die Schmerzen ohne PDA sind natürlich auch nicht zu verachten. Hast du einen Tipp?

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    Kristin sagte:

    Vielen Dank für diesen tollen Artikel! Mein 1. Kind hat mich sowohl in seiner Entstehung als auch mit seiner 4 Wochen zu frühen Ankunft ordentlich überrascht 🙂 im Nachhinein konnte mir aber nichts besseres passieren… nun beim 2. gehe ich nicht mehr so naiv an die Sache heran und weiß leider wie sehr eine Geburt schmerzen kann und eine robuste,nicht zu einem passende Klinikhebamme es nicht unbedingt besser macht… hast du liebe Jana Erfahrungen mit 2. gebärenden,die nun nervöser und ängstlicher sind?!
    LG und ein <3-liches Danke für all deine tollen Artikel!!

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Kristin,
      wenn das Problem vor allem die Hebamme war, würd ich dir zu ner Beleghebamme raten. Dann kennt ihr euch schon vorher und könnt Vertrauen aufbauen. Sie kann mit dir noch mal die Probleme der letzten Geburt aufarbeiten und ihr könnt einen Plan für diese Geburt schmieden: Was wünschst du dir?/ Was kann helfen, dir das nötige (selbst)Vertrauen wieder zu geben…Und in der Regel sind die zweiten Geburten ja schneller und einfacher als die Ersten. Nur Mut!
      Alles Liebe!

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        Sara sagte:

        Schneller und einfacher heißt leider nicht unbedingt weniger schmerzhaft. Manchmal sind sie sogar noch viel schlimmer als die Ersten.

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    Kristin sagte:

    Vielen Dank für die lieben Worte. Ja,eine Beleghebamme wäre schon was feines,nur sind die bei uns nicht nur vom Aussterben bedroht,es gibt im Raum Zwickau\Umgebung bzw. Ostthüringen keine einzige mehr… 🙁 das ist sehr deprimierend,da ich bisher von Freunden und Kollegen aus anderen Regionen nur gutes über die jeweilige Beleghebamme und die damit verbundene Geburt gehört habe. Nun ja,es nützt nix,da müssen wir 3 jetzt wohl durch. Sollte beim 2. Baby wieder der Drachen Dienst haben,veratme ich die Wehen einfach bis zum Schichtwechsel 😀

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    Jennifer sagte:

    Ich finde schade, dass ich mich schon vor der Geburt darauf einstellen muss, eventuell einen Kampf mit einer Hebamme auszufechten und dann ewig auf den Anästhesisten zu warten statt darauf zu vertrauen, dass ich die PDA wirklich bekomme wenn ich sage es geht nicht mehr.

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Jennifer,
      von PDA verweigern ist gar keine Rede! Ich möchte nur, das Frauen, die eine PDA in Anspruch nehmen, auch wissen, was genau da auf sie zu kommt. Mit allen Konsequenzen. Ich glaube es ist immer gut, informiert zu sein.
      Ich betreue oft Frauen, die im Nachhinein aus allen Wolken fallen, weil die Geburt mit PDA dann so anders verläuft, als gedacht…
      Wenn mit dem Vorwissen trotzdem die bewusste Entscheidung für die PDA fällt, ist das in gut.

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        kyra sagte:

        Hallo,
        Meine Geburt war mit Pda, ganz genauso , wie geschildert. Am Ende mußte sich die Gynäkologin auf den Bauch werfen und mein Baby wurde herausgepresst, weil ich nichts mehr gespürt habe und nicht richtig mitpressen konnte. Und doch würde ich wieder eine PDA wählen. Durch die Einleitung mit Cytotec waren die Eröffnungswehen von Anfang an so stark , schnell aufeinander folgend und quasi ohne Pause , da dass ich ernsthaft dachte , es ist jetzt aus mit mir. Bei sich nicht öffnendem Muttermund und einer verwunderten Hebamme , dass ich schon am Anfang so fertig war , hab ich mir einfach nur gewünscht , in Ohnmacht zu fallen. Als ich endlich die Hebamme dazu brachte , das sie die Anästhesisten rief ( Muttermund war bei 3 cm, war ich einfach nur froh, in meiner Todesangst nicht allein zu sein. Nachdem die PDA fertig gelegt war, war der Muttermund bei 10 cm. Der ganze Rest der Geburt mit Saugglocke , Herztonabfall des Kindes und hektischen Antreiben beim Pressen war im Vergleich zu den absoluten Überrollen der Wehen am Anfang noch richtig erträglich. Diese Angst und diese Schmerzen habe ich bis heute nicht vergessen, weil sie so plötzlich und mit einer Intensität kamen, auf die ich nicht vorbereitet war. Für mich war hat die PDA ein Trauma abgewendet.

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          Jana Friedrich sagte:

          Liebe Kyra, danke für deine Ergänzung. Auch das gibt es, dass Wehen als so traumatisch empfunden werden. Und genau für solche Fälle bin ich total froh um die Möglichkeit. Wie gesagt, es kann eine Rettung sein.
          LG
          Jana

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            Sara sagte:

            Wenn es eine Rettung sein kann, wieso dann ein Artikel, der behauptet, dass die typische PDA so und so verläuft.
            Nach zwei Geburten ohne irgendwelche Schmerzmittel zu Hause war ich mit der natürlichen Geburt entgültig durch. Beim dritten Kind fand ich eine Krankenhaushebamme, die meinte, sie wüsste nicht, was alles haben, aber nach an die 5000 Geburten, könne sie nur sagen, dass eine PDA, richtig dosiert, keinerlei Unterschied für kommende Interventionen macht. Erst einmal hatte sie erlebt, dass der Blutdruck abfiel, was wieder hinzukriegen war und nie hätte sie erlebt, dass die Frauen nicht laufen könnten und alles andere käme ungefähr gleich oft vor. Man müsse einfach am Schluss schauen, ob bei dieser oder jener Frau Pressen notwendig sei oder nicht (ich habe bei meinen bisherigen Geburten nie gepresst, somit wurde auch nichts runtergeregelt) und man müsse darauf achten, dass sie nach dem oft anfänglichen Nickerchen möglichst aktiv bleiben und aufrecht und nicht erst, wenn sich alles hinzieht. Genauso lief es dann auch und ich muss sagen: Ich wünschte, ich hätte mir die PDA schon bei den ersten beiden Geburten gegönnt. Die Freundinnen, die ich habe, bei denen ein Dammschnitt gemacht wurde oder sich jemand auf den Bauch warf, hatten auch keine PDA, also kommt das so und so vor scheinbar. Das sind doch alles nur persönliche Erfahrungswerte, meine wie deine. Die Statistik besagt jedenfalls nicht, dass die PDA negativen Einfluss hätte, wenn richtig dosiert. Und darin liegt wohl die Kunst.
            Man könnte genauso gut einen Artikel schreiben und sagen: Frauen, die keine PDA bekommen, erleiden ein Trauma wegen der Schmerzen. Ja, manche schon. Aber eben nicht alle.

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            Jana Friedrich sagte:

            Liebe Sara,
            es sind nicht einfach “nur” Erfahrungswerte. Es gibt Studien dazu, die besagen, dass es bei vielen Frauen der Anfang einer Interventionskaskade war, den sie gerne vermieden hätten. Und sehr viele Frauen sind dann einfach nicht zufrieden mit ihrer Geburt. Das ist schade.
            Natürlich gibt es auch Frauen, für die eine PDA gut ist. Aber das sagte ich ja bereits.
            Es geht mir darum über die Folgen aufzuklären, damit man die Möglichkeit hat, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen.
            Das ist höchst individuell.
            Es ist eben nicht alles schwarz-weiß.
            Schön, dass du damit zufrieden warst.
            Liebe Grüsse
            Jana

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        Katta sagte:

        Also ich habe keine PDA bekommen, als ich eine wollte.

        Eigentlich wollte ich Lachgas bekomme, aber das Gerät war kaputt. Nochmal Meptid ging nicht, MuMu war ja schon bei 7 cm. PDA habe ich nicht bekommen, weil die Wehen “nicht regelmäßig genug” waren. Stattdessen Wehentropf bis die Fruchtblase platzt (manuell sprengen ging nach “wenn Sie mitpressen platzt vlt die Fruchtblase und dann geht’s schneller” nicht mehr), dann noch ein bisschen mehr weil die Wehen immer noch nicht öfter kamen, 8 Stunden lang, Geburtsstillstand weil vollkommen unentspannt – weil Wehentropf ohne Schmerzmittel, dann war man mir endlich bereit, mir die Wahl zwischen Kaiserschnitt und PDA zu geben.

        Dann war ich aber schon so am Arsch dass ich mich für den Kaiserschnitt entschieden habe 😉 Beim nächsten Mal bestehe ich auf die PDA. Wenn ich eh schon an den Wehentropf muss, sollen sie ihn halt einfach noch weiter aufschieben. Ein paar Stunden Schlaf nach drei durchwachten Nächten und vier Tagen ohne Essen (dank Wehen kam mir alles wieder hoch) hätten mir bestimmt gut getan!

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          Jana Friedrich sagte:

          Oh nein, das hört sich ja nach einer echt schlimmen Geburtsleitung ohne Selbstbestimmung an. Das tut mir total leid.
          Ich bin übrigens nicht grundsätzlich gegen Schmerzmittel, sondern nur dafür, dass man weiß, was man da tut. Wie gesagt: die PDA kann echt eine Rettung sein.
          Und warum durftest du nichts Essen? Das ist doch total schrecklich. Du musst ja ganz kraftlos gewesen sein. So kann man ja nicht gebären.
          Vielleicht gibt es die Möglichkeit, bei einem nächsten Kind eine Beleghebamme zu engagieren, die dich einfach besser unterstützt.
          Oh man, das ärgert mich richtig.
          Ich hoffe du konntest die Geburt trotzdem etwas für dich verarbeiten?!
          Ganz liebe Grüße
          Jana

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    Laura sagte:

    Irgendwie beruhigt mich dieser Artikel ungemein! Ich stelle mir eine Wassergeburt total entspannt vor, aber dieses Thema mit der PDA hat mich da immer völlig verunsichert. Quasi geisterte mir die Entscheidung zwischen PDA und Wassergeburt immer im Kopf herum.
    Allerdings darf man ja sowieso nicht vergessen, früher haben die Mensche es ja auch ohne PDA geschafft. Was die können, können wir dann doch schon lange!

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      Jana Friedrich sagte:

      Warmes Wasser ist auch ein super Schmerzmittel. Die Muskeln entspannen sich. Die Wehen sind natürlich noch da, aber die Pausen wirken immer etwas länger. Viele Frauen brauchen dann keine weiteren Mittel. Einen Versuch ist die Wanne immer wert!

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    jolun sagte:

    Liebe Jana,
    zurückhaltender Umgang mit PDA in allen Ehren, aber von einer Hebamme hätte ich mir mehr als nur ein “was alles nicht gut ist” vorgestellt. Was du schilderst entspricht sicher einigen individuellen Geburtsberichten. Es gibt aber auch extreme Unterschiede beim Einsatz der PDA – beim WIE. Und es gibt Zeitpunkte, da ist sie so gut wie alternativlos.

    Bevor ich ins Detail gehe: Ich würde allen werdenden Eltern dazu raten, vorher Präferenzen zu dokumentieren & kommunizieren (Schmerzmittel ja/nein, KS oder PDA gerne/vielleicht/auf keinen Fall, etc. etc. etc. )

    Kurz anskizziert ein Geburtsverlauf mit PDA, den wir, wenn auch sehr anstrengend, als gut empfunden haben:
    14 Tage überfällig, nachdem Versuche der sanften Einleitung nicht halfen Wehentropf (&mobiles CTG wobei ja mobil relativ ist….). Ca. 3 Stunden ineffiziente Wehen, davon über 1h im 3 Minutentakt. Geburtsfortschritt: 1,5cm ….de facto Geburtsstillstand. Mutter erschöpft, Hebamme riet zur PDA. PDA gelegt, ca 4-5h gute Fortschritte, Mutter döste – Erholphase. PDA nach einigen Stunden gezielt auslaufen lassen für die Pressphase (!!!!)
    Mutter konnte in der kommenden Phase sich bewegen, mit Unterstützung von Partner & Hebammen Presswehen, kein Fortschritt. Feststellung (leider verzögert, das war unnötig), dass das Kind nicht richtig gedreht mit dem Kopf in den Geburtskanal eingetreten war (Blick auf rechte Hüfte statt gen Steiss) -> Bett, Gynäkologen geholt -> Zange und Dammschnitt.

    Nachsatz: Das war in der Filderklinik. Dort haben sie den Ehrgeiz, wenn möglich (und von den Eltern gewünscht) eine niedrige Kaiserschnittt-Rate zu haben. Zitat des Oberarzt “Und wer eine niedrige KS-Rate will der muss halt mehr komplizierte Geburten in Kauf nehmen”

    Solch ein PDA Einsatz ist m.E. eine ziemlich andere Sache als das von dir beschrieben (Grauens)Szenario. Manchmal muss eingeleitet werden (und anderswo wär schon nach 10 Tagen eingeleitet worden), das kann leicht ineffiziente Wehen nach sich ziehen und DANN kann die PDA eine gute Lösung sein, um die Geburt in Gang zu bringen.

    Wenn dann noch ein guter Anästhesist die PDA so dosiert (und Glück hat), dann kann die Mutter in der Pressphase mitarbeiten. Hier war die PDA nicht Schmerz-Weg sondern Geburts-voranbringend

    Wenn du mit deinem Beitrag jetzt eine Mutter verängstigt, die eine vergleichbare Option hätte wie ich, dann fände ich das schade.

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Jolun! Was ich schildere entspricht leider den meisten PDA-Geburten. Was Du schilderst ist die Ausnahme, die im Artikel auch genannt wird: “Es gibt Geburten, bei denen ist die PDA die Rettung…” Ich habe den Artikel geschrieben, weil ich zu einem kritischen Umgang anregen möchte. Es gibt Frauen, die nehmen die PDA wie Pfefferminzbonbons. Ich bin ganz sicher nicht für Angstmache, aber auf jeden Fall für Aufklärung. Sieh den Artikel einfach wie einen Beipackzettel. Die Risiken, die dort aufgelistet sind, halten, bei Notwendigkeit auch keinen vom Medikament ab.

      Übrigens kommt es laut “Repetitorium Anästhesiologie” von Michael Heck,M. Fresenius, durch die PDA häufiger zu Einstellungsanomalien beim Kind, da der Basaltonus fehlt. Du siehst also: Es gibt nicht nur schwarz und weiß in der Geburtshilfe.
      Liebe Grüße

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  7. Avatar
    jolun sagte:

    Das stimmt sicher, auch die “och dann nehm ich ne PDA”-Pfefferminzbonbon-Mentalität.

    Ich habe allerdings inzwischen auch erlebt, dass informierte Mütter Angst vor der PDA haben und dann z.B. im geschilderten Fall eher zu spät sich überzeugen lassen.

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  8. Avatar
    Stefanie sagte:

    Ich hatte so eine Geburt wie im Blogeintrag geschildert (Mutter erschöpft, PDA, Wehen lassen nach, Mutter schläft, Wehentropf, Infusion, Katheter, schlechtes CTG, Mikroblutuntersuchung, Saugglocke, kristellern, Dammriss, volles Programm und dabei natürlich kaum selber bewegen können).
    Zuerst: Liebe Jana, vielen Dank, dass du diesen Blogeintrag geschrieben hast. Ich habe sehr mit dem Geburtsverlauf gehadert, weil das alles genau das war, was ich nie wollte und ich hab mir Vorwürfe gemacht, dass alles so “bergab” ging, dass ich quasi nicht mehr in der Lage war, mein Kind selbst auf die Welt zu bringen. Dein Artikel hat mir klar gemacht, dass das kein Versagen meinerseits war sondern der Geburtsverlauf einfach eine Konsequenz der PDA. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich vermutlich beim Schmerztropf aufgehört und keine PDA mehr genommen. Allerdings weiß man beim ersten Kind auch nicht, wie schlimm die Schmerzen noch werden. Ich wusste vor der Entbindung auch leider nicht, welche Schmerzmittel zur Verfügung stehen, in meinem Kopf gabs nur “Akupressur” und “PDA”, dazwischen befindet sich nix.
    Warum hatte ich eigentlich eine PDA? Ich war im letzten Trimester fast nur noch krank, die letzten beiden Wochen vor Geburt hatte ich eine Nebenhöhlenentzündung mit Fieber. Am ersten Tag, an dems mir etwas besser ging, kam dann das Kind, Wehen, sehr früher Blasensprung, grünes Fruchtwasser und Fieber. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich mich in der Nacht übergeben habe. 10h später war der Kleine dann da. 🙂
    Die PDA hat mir geholfen, meine arg angegriffenen Kräfte fürs Wesentliche zu schonen und sie war in meiner Situation wohl auch keine ganz schlechte Entscheidung. Schön wäre gewesen, von den Presswehen tatsächlich was zu spüren, man kommt sich blöd vor, wenn man pressen soll und nicht weiß wann. Fürs nächste Mal nehme ich mir ganz fest vor, mich vor der Geburt extrem zu schonen, kein Kontakt mehr mit verschnupften Mitmenschen. *g
    Zum Schluß: Auch mit PDA ist man nicht komplett schmerzfrei, meine saß etwas einseitig, also Wehenschmerz links, aber rechts nicht. Man büßt sehr viel von seiner Eigenständigkeit ein, weil man ans Bett gefesselt ist. Ich habe allerdings nochmal kurz nach dem Legen 2h geschlafen.
    Also, vielen Dank für den Blogeintrag, er hat mir viel geholfen, mein Geburtserlebnis zu verarbeiten. Ich finde es auch schön, dass du mit deinen Frauen als erstes die Geburt durchsprichst, das hat meine Hebamme leider nicht getan.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Stefanie,
      das freut mich sehr, dass dir der Artikel im Nachhinein noch bei der Verarbeitung geholfen hat! Allerdings muß ich sagen, nach dem Vorlauf war es vielleicht trotzdem ein guter Weg. Du warst ja nicht wirklich in der besten Verfassung, um in die Geburt zu starten. Also hardere nicht zu sehr damit.
      Deinen Plan für’s nächste Mal finde ich gut! Aber deine zweite Geburt wird eh toll! Zwei Mal bekommt man in der Regel nicht “die volle Packung”. 😉
      Ganz liebe Grüße
      Jana

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  9. Avatar
    Ines sagte:

    Hallo und vielen Dank für diesen Artikel! Ich harderte genau mit dieser Entscheidung zu einer PDA bzw. überhaupt einer Einleitung am 7. Tag nach ET (nach neuesten Studien so empfohlen, aber in unserem Fall ohne wirkliche Indikation). Ich fiel wie beschrieben aus allen Wolken bzgl des Geburtsverlaufs, aber ich entschied mich aufgrund der bis dahin erlebten Wehen (übrigens nach einem heissen Bad) und dem Gedanken “eingeleitete Wehen sind heftiger als natürliche” für PDA und trotz eines guten Vorbereitungskurses mit “Einstimmen auf eine möglichst natürliche Geburt” hatte ich keinen Schimmer von der Andersartigkeit unter PDA (mit Schlafen, kaum Bewegen) und der anschliessenden “Interventionskaskade” (Wehentropf, Fruchtblasenanstich, Dammschnitt, erneute Betäubung zum Nähen…) geschweigedenn von milderen Schmerzlinderern…! Schön auch, dass der Stillstart im Krankenhaus vermiest wurde und meine Nachsorgehebamme dann erstmal eine Saugschwäche beim Kind feststellte, weil es wahrscheinlich gleich “mitbetäubt” worden war! Schön auch, wenn das sich überstreckende Kind + der Geburtsverlauf von verschiedenen Therapeuten beurteilt wird, von wegen, das war wohl nicht des Kindes eigenes Tempo!!! Kind Nr. 2 wird anders geboren, definitiv! ET wird nicht verraten, Schonzeit vor der Geburt ist ein super Tipp, die werde ich zelebrieten und Interventionen und Geburtsverletzungen lasse ich überhaupt nur im Notfall zu!

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      Jana Friedrich sagte:

      Ach, Du Arme! Da bist Du ja genau in die Interventionsfalle gegangen. Nee, ich denke, das kann man auch nicht wissen. Ich finde aber, darüber sollte auch aufgeklärt werden. Denn solche Geschichten höre ich soooo oft.
      Allerdings ziehen nicht alle die gleichen Schlüsse daraus. Viele denken im Nachhinein ihre Geburt war einfach so schwierig, da war all das einfach nötig. Das gerade das Eingreifen in einen, bis dahin, natürlichen Verlauf das Ganze erst entgleisen lässt, das ist vielen auch im Nachhinein nicht klar. 🙁

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  10. Avatar
    Riiike sagte:

    Liebe Jana,
    Ich finde Deinen Blog-Eintrag leider sehr einseitig. Du schreibst, dass Du die PDA liebst, aber auch verfluchst. Dann beschreib doch bitte auch einen positiven Geburtsverlauf, in dem sich die Gebärende und das Kind durch die PDA erholen konnten, Kraft für die Austreibungsphase tanken konnten und somit vor Herztonabfällen und einer eventuellen Sectio bewahrt wurden. Und nicht nur den nicht so wunderbaren Verlauf einer Geburt, von der man nicht weiß, wie sie ohne PDA verlaufen wäre. Vielleicht hast Du schon mal von der “Walking-PDA” gehört, bei der das Lokalanästhetikum eine so geringe Konzentration hat, dass es zwar die Schmerzfasern hemmt, jedoch nicht die motorischen Fasern, sodass den Frauen Muskelkraft zum Pressen bleibt. Natürlich gibt es eine Menge Frauen, die ihre Kinder ohne Schmerz-oder Hilfsmittel auf die Welt bringen können, aber es gibt auch genug Frauen, für die eine PDA (oder auch ein Kaiserschnitt!!!) eine große Hilfe bzw die einzig richtige Möglichkeit ist, ihr Kind gesund auf die Welt zu bringen.

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      Martha sagte:

      Sehe ich fast genauso. Ich erwarte jeden Moment Kind Nr.4 (das dann in jedem Fall das letzte ist, einfach weil ich mit jeder Schwangerschaft mehr Panik vor Geburt bekommen habe) – heute morgen habe ich meine “Wunsch”Sectio (die eigtl. garkein Wunsch war sondern mich bloß vor mehr Panik bewahrt hätte) abgesagt….Mit 3 “normal” geflutschten (sagt sich auch sehr einfach) Kindern hat man mich in GYN und Anästhesie bei den Vorgesprächen ziemlich entgeistert angeblickt, und letzten Endes ist es richtig, sich NICHT aufschneiden zu lassen….SONDERN in meinem Fall die PDA zu bevorzugen.
      Ich WEIß, dass es nur so geht. Habe sogar zweimal am eigenen Leib Nebenwirkungen der PDA erlebt und zwar auf heftigste Weise. Bei Kind 1 lag die PDA nicht richtig und kam zusätzlich zu einer traumatischen Geburt dazu. Bei Kind 3 hatte ich zum ersten Mal eine wahrhaft traumhafte Schmerzlinderung. Bis zum Austritt des Kindes merkte ich nur den Druck, sonst NICHTS. Jedoch hatte die PDA (die Nadel, die darin befindliche Kanüle oder sonstwas) bei mir die Dura mater durchstoßen, und durch dieses Leck trat über circa 2 Wochen konstant Hirnwasser aus, besonders beim Auftstehen: “post dural puncture headache”. Es heißt, dass diese Nebenwirkung äußerst selten sei. Wochenbett normal, zum Glück das. Die ganze Familienorganisation geriet völlig aus den Fugen (mit 2 kleinen Kindern von 2 und annähernd 5 ein wichtiger Faktor). Die PDA ließ mich dann am Bett sagen “Ein viertes Kind NUR mit Kaiserschnitt oder normal” – und genau an diesen Satz erinnerte ich mich nun vor ca. 2 Wochen… Irgendwann war es so schlimm, dass ich bei jedem Gedanken an die demnächst anstehende Geburt nur noch heulen konnte. Ein Wochenende mit Panikattacken folgte, dann bat ich meine FÄ um eine Sectio. “Auf Wunsch”. Mit dem Rezept in der Hand wurde ich sofort ruhig. Dazwischen liegt nun die Konfrontation mit den evtl. Folgen und Risiken einer Sectio. Heute morgen meine Absage. Bedingung: NUR mit PDA wird meine Geburt funktionieren. Anderweitig werde ich nicht loslassen können.
      Hier sehe ich es als sinnvoll an, dass man im Notfall auf PDA zurückgreifen kann.

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        Jana Friedrich sagte:

        Ja absolut! Wenn nicht in so einem Fall, wann dann?
        Übrigens kann ein Blutpatch gelegt werden, wenn Liquor ausgetreten ist und der Kopfschmerz nicht enden will. Ein erfahrener Anästhesist macht das, wenn es nach 24 Stunden nicht besser wird.
        Viel Glück und alles Gute für die Geburt!
        Du bist echt tapfer, dass du trotz der Erfahrungen noch ein Kind bekommst. Respekt!
        Liebe Grüsse
        Jana

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  11. Avatar
    Aada sagte:

    Es gibt gute Hebammen, aber auch regelrecht ignorante. Obwohl ich mich für den Erhalt dieses Berufsstandes aktiv einsetze hoffe ich dennoch, dass einige Hebammen sich dann doch einmal etwas weiter entwickeln…nicht nur den Frauen zu Liebe, sondern auch deren Kindern. Aber oft sprüht da der pure Egoismus. Eine Art Starrköpfigkeit, die für mich unglaublich schwer zu begreifen ist.

    Es ist gut sich dafür einzusetzen, dass werdenden Müttern in der Zukunft weiterhin die Wahl bleibt und darum macht es eben u,a. Sinn für die Hebammen zu kämpfen. Es ist aber auch gut, dass die Medizin drüber steht. Denn hätten wir diese Entwicklung nicht durchgemacht, hätten wir nicht diesen Fortschritt…oh! Wie viele tote Kinder kämen dann immer noch zur Welt? Wie viele Frauen würden unter ihrem Wehenschmerz dahin sterben? So manch eine Hebamme sollte sich darüber mal Gedanken machen und etwas realistischere Beiträge zu diesem Thema verfassen.

    Gerne schließe ich mich auch dem Kommentar von RIIIKE an, die es ja wesentlich netter auszudrücken vermochte als ich und ich feiere den Bericht des Blogs ‘aufZehenspitzen’.

    Nichtsdestotrotz: die feinsten Grüße einer Frau, die beides sehr wohl kennt und weiß wovon sie spricht!

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  12. Avatar
    Junija-Lose sagte:

    Liebe Jana,

    herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag. Er hat mir ein kleines Stück weitergeholfen und ich hoffe noch mehr interessanter Beiträge zu finden die mich positiv einstimmen auf die bevorstehende Geburt.
    Bisher habe ich 5 Kinder auf natürliche Weise zur Welt gebracht und es dauerte nie länger als 4 1/2 Std. Zugegebenermaßen bei zweien mit Schmerzmittel. Derzeit habe ich große Angst vor der Geburt im August und leiderkann das keiner in meinem Umfeld so richtig verstehen. Deshalb spielte ich mit dem Gedanken einer PDA. Davon bin ich jetzt kuriert. Mir war bisher gar nicht klar, dass es ja nur mir “hilft” und ich gar nicht daran dachte was es für das Kind bedeutet.
    Und noch ein Satz von dir war sehr gut :” Gebt euch nicht an der Kreißsaaltür ab.” Habe beschlossen diesmal nicht wie ein Käfer nur auf dem Rücken zu liegen, tapfer die Wehen zu veratmen und mich nicht mehr bewegen zu können vor lauter Kabel (Infusion ; CTG; etc.) Werde das vorher mal ansprechen und ich habe meinen Mann instruiert meine Wünsche “weiterzugeben” da ich nicht mehr in der Lage bin das selbst mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen zu tun. Angst habe ich immernoch, aber diePanik ist gewichen…Liegt wahrscheinlich auch an den Zeitabständen von dann 4 Geburten in 6 Jahren. Bei den ersten Beiden bzw. dreien lag wenigstens einige Zeit dazwischen.
    Also nochmal vielen Dank für den tollen Blog 🙂

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      Jana Friedrich sagte:

      Vielen Dank! <3
      Ja, sei kein "Käfer"! 😉 Aufrechte Positionen helfen ungemein. Um einen Zugang wirst Du wahrscheinlich beim 5. Kind nicht herum kommen, aber alles Andere sollte möglich sein. Gut, dass Du Deinen Mann instruiert hast! Viel Glück! Du schaffst das!
      LG

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  13. Avatar
    Heike sagte:

    Liebe Jana.
    Ich verfolge bze. lese in deinem Blog schon länger, da ich in wenigen Tagen mein zweites Kind bekommen werde. Es liegt in Beckenendlage. Und ich kann das Wort PDA schon nicht mehr hören. Sowohl mein Gynäkologe als auch die beratende Ärztin in der Entbindungsklinik haben sie mir ja “wärmstens” Empfohlen. Als ich als Gegenargument die auch von dir aufgeführten Nachteile einer PDA geschildert habe, wurden sie nur abgewunken. Zum Glück hab ich ne Beleghebamme, zum Glück mach ich nicht das was andere mir empfehlen ohne vorher darüber nachzudenken und zum Glück hab ich die Erfahrung schon gemacht wie es ist ohne PDA oder sonstiges zu entbinden. Daher weiß ich ja auch das man nicht davon stirbt und das eine Geburt ohne PDA ein einzigartiges Ereignis ist, dass einen stark macht. Ich möchte dir sagen: mach weiter so und sei so ehrlich und kläre die Frauen auf was PDA bedeutet.

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Heike, vielen Dank für Deine lieben Worte!
      Gerade wenn es Dein zweites Kind ist, und Du keine PDA möchtest, lass Dir auch keine aufschwatzen. Wenn Du dieses Mal doch eine brauchen solltest, dann nimmst Du sie. Ganz einfach. Du bestimmst, was für Dich richtig ist. BEL ist kein zwingender Grund für eine PDA!!!
      Alles Gute für die Geburt.
      Jana

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  14. Avatar
    Janne172 sagte:

    Liebe Jana,

    anknüpfend an deine letzten Ausführungen zur Konsequenz der PDA (Saugglockengeburt…):

    Mein erstes Kind wurde als Sterngucker geboren, sein CTG war pathologisch, wodurch es zum Einsatz von Saugglocke und damit einhergehendem Scheidenriss und sehr tiefem Dammschnitt bei mir kam (Zitat meiner Hebamme: “Okay … Also der ist wirklich sehr, sehr tief … Den möchte ich auch nicht haben.”). Die Geburtsverletzungen mussten unter Vollnarkose genäht werden.

    Mein Körper war tagelang noch völlig gestresst und hat nachts unkontrolliert gezittert. Der Milcheinschuss kam erst fünf Tage nach der Entbindung. Zwei Wochen lang musste ich Schmerzmittel nehmen, ich konnte nicht sitzen, kaum laufen, ich habe viel geweint. Und das Schlimmste ist, dass ich mein Kind nicht stillen konnte. Es war einfach alles zu viel.

    Und ich hatte keine PDA.

    Dafür die schlimmsten Schmerzen, die ich jemals erlebt habe, furchtbare Angst und das Gefühl von völliger Hilflosigkeit und Abhängigkeit. Wehen, die mir das Gefühl gaben, ein Tier zu sein, dem Stromschläge verpasst werden. Und nur die Gewissheit: So kann es nicht richtig sein. So kann es nicht gut sein. Um meine Zimmernachbarin zu zitieren: “Das kann keiner wollen.”

    Ganz ehrlich:

    Wenn eine Geburt auch ohne PDA in ein pathologisches CTG des Babys, Saugglockengeburt und Geburtsverletzungen führen kann und zu all dem, was mir und vielen anderen Frauen passiert ist – dann doch lieber eine Geburt mit PDA.

    Es gibt sie bestimmt, die natürliche, spontane Geburt mit Wehenschmerzen, die die Frau aber wieder vergisst. Und es gibt sie, die Frauen, die nach der Grenzerfahrung “Geburt” noch weitere Kinder bekommen möchten. Solch ein Geburtserlebnis wünsche ich von Herzen jeder Frau und jedem Partner, der bei der Geburt dabei ist.

    Für mich bestehen aber nur zwei Möglichkeiten: entweder kein weiteres Kind oder Entbindung per KS. Ganz ehrlich.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Janne,
      das tut mir sehr leid für Dich, dass Du so ein schreckliches Geburtserlebnis hattest! Und ich kann auch total verstehen, dass Du sicher im Nachhinein lieber eine PDA gehabt hättest. Vielleicht sogar einen Kaiserschnitt. Bei einem Sternengucker ist die Gefahr von schlimmen Rissen auf Grund des größeren Durchtrittsdurchmessers ungleich höher. Da ist es eigentlich verwunderlich, das man Dir auf Grund dieser Lage und dem schlechten CTG keine PDA angeboten hat. Aber es ist immer schwer zu spekulieren, wenn man nicht dabei war.
      Natürlich garantiert einem keiner, das man ohne PDA eine tolle Geburt hat. Und ich habe ja auch gesagt, das ich die PDA in manchen Fällen sehr schätze. Nur hat die Erfahrung gezeigt, das es mehr schwere Verläufe mit Saugglocke etc. mit PDA gibt, als ohne.
      Das ist natürlich für Dich kein Trost.
      Solltest Du Dich zu einem zweiten Kind durchringen, wird man Dir ganz sicher einen KS ermöglichen, wenn Du das möchtest.
      Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dich gut an Körper und Seele erholst.
      Alles Liebe
      Jana

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  15. Avatar
    Regina sagte:

    Ich hatte eine furchtbare Grenzerfahrung vor vielen Jahren – Wehentropf am Anschlag über Stunden, Wehensturm bis fast zur Besinnungslosigkeit, und eine Hebamme, die mir PDA verweigerte, mit den Worten,dass bräuchte ich nicht. Ich war so weggetreten, dass man das Kind aus mir herausquetschte. Schlechtes CTG des Kindes, Kristellern, Dammriss III-IV Grades, Hoher Scheidenriss bis zum Allerheiligsten. Verweigerung der örtlichen Betäubung bei Versorgung der Wunde, über eine Stunde nähen. Ich habe ein Problem mit Hebammen, die gegen Schmerzmittel sind. Ich empfand es damals sadistisch. Ich habe geschrien und gebettelt, als ich noch artikulieren konnte, aber eine PDA war für meine Hebamme der Inbegriff der Verweichlichung. So etwas muss heute nicht mehr sein.
    Ich werde dieses traumatische Erlebnis nie vergessen, und kann nur allen Frauen raten, eine PDA einzufordern, wenn man sie möchte. Dabei habe ich vor einem Jahr nochmals eine komplikationslose Spontangeburt ohne PDA gehabt. Wichtig war mir allerdings,dass ich jederzeit Schmerzmittel bekommen hätte, wenn ich es nicht mehr geschafft hätte.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Oh Mensch, das ist ja furchtbar, was Dir passiert ist – nein angetan wurde! Das tut mir sehr leid und ich schäme mich für meine Kollegen.
      Ich denke, dass hier nicht allein das Verweigern der PDA das Problem war, sondern die gesamte Geburtsleitung eine Vollkatastrophe. Furchtbar!
      Danke für Deinen Beitrag!
      Jana

      Antworten
  16. Avatar
    Hanna sagte:

    Dieser Artikel ist wirklich klasse und beantwortet die Frage, der ich bisher (ich bin erst 14.SSW) noch nicht nachgegangen bin: warum sollte irgendeine Frau die Schmerzen der Geburt aushalten, wenn es eine Möglichkeit gibt, diese zu umgehen?
    Dank dem Beitrag ist mir mal wieder klar geworden, dass die moderne Medizin viel zu oft in die natürlichen Abläufe im Körper eingreift und man sie wirklich nur anwenden sollte, wenn es sonst gefährlich wird. Unser Körper regelt ja eigentlich alles von ganz alleine. Ich bin immer wieder fasziniert, dass wir als Schwangere eigentlich gar nichts machen müssen, alles entwickelt sich von ganz alleine, wie ein kleines Wunder.
    Natürlich habe ich wie alle Frauen Angst vor den Schmerzen der Geburt, aber spätestens dein Artikel bestätigt mich, dass diese trotzdem notwendig und zu bewältigen sind.

    Antworten
  17. Avatar
    Laura sagte:

    Deinen Artikel finde ich super. Ich habe auch eine “scheiß” PDA erlebt, nur dass ich eigentlich keine PDA wollte. Der Kreissaal war während der Geburt meiner Tochter total überbelegt, eine Hebamme und drei parallele Geburten (das kann eigentlich nicht sein). Im Kreissaal nebenan wurde eine PDA gelegt und bei mir kam die Geburt in eine Phase, in der ich wirklich schlimme Schmerzen hatte und das Gefühl hatte, ich kann nicht mehr. TRotzdem wusste ich, ich schaffe das, aber es war einfach schlimm und ich hätte Unterstützung gebraucht. Die bekam ich in Form einer PDA, nicht einer Hebamme. O-Ton: Damit sie mal wieder still sind, erst kommt das andere Baby. Und ich war so baff, ich wusste in dem moment nicht, wie ich mir selbst helfen konnte und lies gewähren. Die PDA wurde gelegt, ohne vorher den noch einmal zu Muttermund zu untersuchen. Ich sollte mich anschließend hinlegen, tat das auch, zitterte aber nur noch und spürte irgendwie nichts mehr, irgendwie aber auch das Köpfchen zwischen den Beinen, so als würde es fast schon rauskommen. Merkwürdig breitbeinig fühlte ich mich. Als die Hebamme nach 30 Minuten wieder kam, war der Muttermund natürlich vollständig, ich hatte Presswehen die ich nicht spürte, habe es aber trotzdem zum Glück noch gut geschafft und mein Kind ohne Glocke zur Welt gebracht. Danach dann die störende Nadel im Rücken bis zum nächsten morgen um 10, da musste ich irgendwann einen wahnsinns Aufstand machen, dass sie mir endlich entfernt wird. NIE wieder PDA, sage ich da nur! Und NIE wieder ohne Beleghebamme ins Krankenhaus.
    Mein Kind kam dann übrigens doch vor dem anderen. Und ich hätte die Geburt so gerne ohne diesen Eingriff erlebt, denn im Nachhinein kann ich die schlimmen Schmerzen auch einordnen. Ich hätte nur ein wenig Unterstützung benötigt, keine PDA!

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  18. Avatar
    Nicole sagte:

    Es gibt, meiner Meinung nach noch einen Grund, weshalb der der Zahnarztvergleich hakt: Zahnschmerzen sind Zeichen eines pathologischen Vorgangs. Da wird auf einem Nerv rumgebohrt, was evolutionaer nunmal eher nicht vorgesehen ist. Das tut weh! Saumaessig weh! Geburtswehen sind ein physiologischer Vorgang, weshalb der Koerper im Normalfall dafuer sorgt, dass gleichzeitig die entsprechenden Drogen ausgeschuettet werden, die das ganze ertraeglich machen.

    Ich bin eine echte Memme! Ich kann vor Zahnarztbesuchen nicht schlafen und habe mich mal wegen eines eingewachsenen Zehennagels so dermassen angestellt, dass der Arzt mich am liebsten aus der Praxis geschmissen haette… Und ich habe meinen Sohn ohne jegliche Schmerzmittel in weniger als 3 Stunden geboren, und wuerde das auch jeder Zeit wieder machen!

    Es war keine schmerzlose Geburt. Ich hatte SEHR starke Schmerzen (und am naechsten Tag einen respektablen Muskelkater), aber gleichzeitig irgendwie immer genau den richtigen Hormoncocktail im Blut, um die Schmerzen relativ problemlos aushalten zu koennen. Das fand ich spannend.

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  19. Avatar
    erika sagte:

    Was mir bei diesem Artikel def. fehlt ist die positive Darstellung einer Geburt mit – oder wie es viele anscheinend hier sehen – trotz der PDA… Und die gibt es tatsächlich! Ich hatte eine und ich schäme mich nicht dafür und werde auch beim zweiten Mal in wenigen Monaten ohne mit der Wimper zu zucken nach einer verlangen… Schmerzempfinden ist nämlich sehr sehr unterschiedlich und ich bin auch noch nach sechs Jahren immer noch sehr dankbar, dass ich eine PDA bekommen habe… Geburtsfördernde Maßnahmen kommen nämlich sehr schon lange vor der PDA zum Einsatz, so auch in meinem Fall, und ich empfinde es auch als höchst sadistisch Frauen diesen Schmerzen auszusetzen! (Den Vergleich mit Stromschlägen finde ich persönlich auch sehr treffend!) Meine PDA, die auch super saß und auch zum Glück in der Pressphase nicht abgestellt wurde, war absolut befreiend! Und ja, die Pressphase war tatsächlich etwas länger – vielleicht lag es aber auch an der falsch geschätzten Größe des Kindes? Ich konnte trotzdem eine gesunde Tochter im Arm halten – auch ohne Einsatz der Glocke etc… Und ich bin mir auch absolut sicher, dass ich diesen Moment als den schönsten meines Lebens nur bezeichnen kann, weil ich eben meine PDA davor bekommen habe! Den Vergleich mit Pfefferminzbonbons passt für mich eher bei allen anderen “schmerzmilderneden” Mittelchen, die da angeboten werden, u.a. übrigens auch die Badewanne!

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  20. Avatar
    Biene sagte:

    Hallo,

    ich hatte zwei Geburten mit PDA und Pudendus Block. Ich wollte eigentlich ohne Schmerzmittel auskommen. Beide Male habe ich aner auch wundervolle Glückshormone bekommen und die Babys waren super Fit und hatten auch den höchsten Apgar. Beide Geburten mussten mit Saugglocke erfolgen. Nach der ersten Geburt wurde mur gesagt, dass das aber alles ganz normal ist. Das ist schade. Wenn dem nicht so wäre, wäre evt. auch jemand auf die Idee gekommen, dass evt. es bei mir nicht normal ist. Bei der Zweiten Geburt sah alles nach einer perfekten Wassergeburt aus und war am Ende dann doch wieder PDA, Pudendus Block, Saugglocke und Geburtsverletzungen 4. Grades obwohl ich die Wassergeburt mit dem Wunsch eines Kaiserschnittes abgebrochen habe. Die Oberärztin kam am nächsten Tag und sagte, das ich ihrer Meinung nach nicht ohne Hilfe gebähren kann, da anatomisch etwas im Weg ist. Sie hat es deutlich beim herausziehen gemerkt und konnte daher die letzte Kopfdrehung nicht mehr vollziehen.

    Fazit:
    – wenn alles gut läuft ist die Geburt extrem häftig, aber aushaltbar (auch mit mehr als drei Presswehen)
    – Einleitung mit Wehentropf sind Mist
    – PDA ist super wenn sie wirkt und nur als Pause für neues Kräfte sammeln und neue Übungen dient
    – wenn eine Frau sagt, es geht nicht, dann sollte das ernst genommen werden.
    – wenn die erste geburt schwirig war, sollte das vernünftig aufgearbeitet werden. Die Babys werden immer größer, da sollte es nicht abgetan werden, dass sie evt. nicht normal auf die Welt kommen können.

    In beiden Berichren stand, dass ich den unbedingten Willen zur Geburt hatte und richtig gepresst hatte. Ich kann bis heute nicht beantworten, ob ich wirklich durch bin mit dem Thema und ich habe große Angst, dass meine Tochter später das gleiche durchmachen muss, wenn Sie Kinder haben will.

    Hör auf dein Herz und sprich aber mit deiner Hebamme oder dem Krankenhaus vorher durch wo deine Grenze ist. Was für dich schlimmer ist. Bauch-Narbe oder Geburtsverletzungen. Das muss jeder für sich beantworten. Keiner kennt dich so gut wie du selbst. Ich hatte darauf vertraut, dass die 3 Hebammen und die zwei Ärzte von der Ersten Geburt Recht hatten und das alles normal ist.

    Aber egal wie, die beiden Zwerge waren das auf jeden Fall alles Wert.

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  21. Avatar
    Ella sagte:

    Ich hatte auch eine rettende PDA. Nach vorzeitigem Blasensprung und gefühlt endlosen 9 Std Wehen, war ich irgendwann schlichtweg am Ende. Ich hatte mich vorher intensiv mit Hypnobirthing auseinandergesetzt, habe geatmet, versucht mich zu entspannen, und wollte keinesfalls eine PDA.
    Leider hatte ich auch einen absoluten Hebammendrachen. Die Frau hat mich jedes Mal, wenn ich ihr sagte, dass ich die Schmerzen nicht aushalte, am CTG geparkt, jeweils 45min und verschwand ohne weiteren Kommentar. Ich konnte zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr sprechen vor Schmerzen. Sie zwang mich immer in der Position still liegen zu bleiben, die für mich am unerträglichsten war “denn ein paar Wehen brauchen wa schon, ne?!”. Mein Mann wurde dann Gott sei Dank irgendwann ziemlich bestimmt bei der Dame, die dann unter hämischen Kommentaren und Murren die Aufklärungspapiere für die PDA brachte (nicht ohne darauf hinzuweisen, dass sie hier diejenige ist, die darüber entscheidet, nicht ich). Zu dem Zeitpunkt war ich schon derart verkrampft, dass ich bewusst gegen die Wehen presste, was mir bewusst war, aber es ging einfach nicht anders.
    Zwei Stunden hat sie mich dann noch warten lassen, es war grauenhaft. Dann kam der Schichtwechsel und der Drachen war weg, ein Glück.
    Die PDA selbst war so wundervoll. Sie saß perfekt, ich spürte jede einzelne Wehe, aber nicht mehr schmerzhaft. Meine Beine waren etwas kribbelig, aber nicht taub. Danach ging es dann relativ schnell, weil ich mich endlich entspannen konnte. Zu den Presswehen hatte die Wirkung der PDA auch schon komplett nachgelassen. Natürlich tat es weh, aber das war ein Schmerz, der absolut auszuhalten war, ein ganz anderer. Mein Baby kam dann relativ zügig ohne Dammschnitt und Saugglocke ganz natürlich zur Welt.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Ella,
      schade, dass mit dem Drachen! Aber gut, dass die PDA bei Dir offensichtlich genau richtig dosiert war und auch keine weiteren “Nebenwirkungen eintraten”. Herzlichen Glückwunsch und: Ja! – die PDA kann auch ein Segen sein!
      LG
      Jana

      Antworten
  22. Avatar
    Silvia sagte:

    Noch ein Nachtrag… “Jede Wehe bringt Dich Deinem Kind näher.” klingt in meinen nachdem ich eine Geburt hinter mir habe (!) wie Hohn.

    Antworten
  23. Avatar
    Ella sagte:

    Ich wollte bei meiner ersten Geburt auch unbedingt ohne PDA hatte Angst davor. Nach ca 32 Stunden unregelmäßigen Wehen und 12 Stunden regelmäßigen im KH war mein Körper so geschwächt das nix mehr voran ging. Meine absolut super Hebamme meinte eigentlich müsste sie mir Wehensstiller geben und ich müsste schlafen. Aber die Geburt war zweit fortgeschritten. Sie wusste auch ich das ich gegen PDA bin riet mir aber zu dem Zeitpunkt dazu. Was sehr gut war, 20 min später war mein Kind ohne Riss und sonstigem da. Trotz der Länge fand ich immer es war ein tolles Erlebnis und hätte auch eine zweite Geburt wieder so erleben mögen.
    Doch eine zweite Geburt kann ganz anders aussehen. Nachmittags Kindergeburtstag, 17.30 Krankenhaus. 18.40 Muttermund 3 cm geöffnet. 19.05 Kind da. Keine Zeit über PDA oder sonstigem nachzudenken. Aber die Schmerzen der schnellen Geburt waren grauenhaft und es war keine Schöne Geburt.

    Antworten
  24. Avatar
    Claudi sagte:

    Toller Artikel. Ich habe viel zu viel Angst vor der PDA und den tauben Beinen, ich glaube ich würde dann eine Panikattacke bekommen und da wäre mir auch nicht geholfen. Eine PDA kommt bei mir daher schon mal gar nicht in Frage. Zudem dann auch noch die Gründe die du in deinem Artikel beschrieben hast.

    Antworten
  25. Avatar
    Anna sagte:

    Hallo Jana,

    Danke für deinen Artikel, hätte ich ihn nur früher gelesen…
    kann eine PDA auch dazuführem, dass die Herzschläge des Kindes sinken?
    Zum langezogenen Hinterkopf: wir hatten keine Saugglocke und trotzdem war der Kopf hinten langezogen. Woran liegt die Verformung?

    Liebe Grüße
    Anna

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Also ein Absacken der Herztöne kann genauso wie ein Kreißlaufproblem bei der Mutter durch die PDA passieren.
      Der langgezogene Hinterkopf hat mit der PDA nichts zu tun. Das liegt an der Einstellung des Kindes ins Becken, an der Beckenform und am Geburtsverlauf.
      Liebe Grüße
      Jana

      Antworten
  26. Avatar
    Alexandra sagte:

    Ich finde ihren Artikel wahrlich “zum Kotzen”! Entschuldigen Sie bitte meine Ausdrucksweise, aber ich habe lange vergeblich nach etwas passenderem gesucht.
    Die Geburt meines Sohnes (2010) war ein Kaiserschnitt wegen BEL und insgesamt kein allzu schönes Ereignis. Die Prozedur an sich war einfach unnatürlich und ich habe mich noch lange danach schlecht gefühlt – emotional und körperlich. Deswegen war es für mich total wichtig alles dafür zu tun, dass meine Tochter (Mai 2015) normal zur Welt kommt. Die Vorzeichen standen gut, auch wenn vorausgesagt wurde, das sie ein großes und schweres Kind ist. Die Geburt ging an einem Mittwochabend los… Donnerstagmorgen waren wir im KH. Endlose Stunden mit heftigen Wehen begannen… Nach 12h im KH nur 3cm offener Muttermund. Die Wehen kamen im Abstand von nur wenigen Sekunden, ich war vor Schmerzen kaum noch ansprechbar. Homöopathische Schmerzmittel, sowie Buskopan zeigten keine Wirkung. Ich sah mich schon in den OP fahren, als man dann nach 16h als letzte Option vor dem KS eine PDA vorschlug. Ich habe sie mir geben lassen, sie war super. Ich habe weiterhin jede Wehe gespürt und hatte auch noch Schmerzen, aber ich konnte zwischendurch Luft holen und sogar auf den Toilettenstuhl! Nach weiteren 6h ohne Fortschritt am MuMu wurde ein Wehentropf gelegt und dann ist endlich die Fruchtblase geplatzt und der MuMu war innerhalb von 2h ganz offen. Alles nachfolgende können Sie ebenso in ihrem Blogeintrag nachlesen. Auch wenn bei uns keine gewöhnliche Saugglocke zum Einsatz kam und auch keine Schädelverformung nach sich zog.
    Es liest sich wie Häme! Als wären alle Frauen die eine solche Geburt erlebt haben nicht in der Lage gewesen eine “normale Geburt” zustande zu bringen.
    Dank Ihrem Blogeintrag habe ich noch mehr das Gefühl bei beiden Geburten versagt zu haben.

    Aber ich bin auch so stark zu erkennen, dass ich mit “diesem Dilemma” einem wunderschönen Kind das Leben geschenkt habe und ich bin sehr stolz auf mich. Auch wenn ich keine Bilderbuchgeburt hatte!
    Und solche Aussagen von Hebammen bestärken mich nur wieder darin, dass es die richtige Entscheidung war auf deren “Betreuung” zu verzichten

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      “Natürlich verläuft nicht jede PDA-Geburt so. Natürlich gibt es genug Situationen in denen ich eine PDA empfehle. Natürlich ist eine PDA in manchen Fällen die Rettung.” – gelesen? Wie auch immer. Tut mir leid, dass du keine Bilderbuchgeburten hattest.
      Aber die Häme, die du hier zu lesen scheinst, gibt es nicht. Mir war es wichtig, einfach mal zu beschreiben, was die ungenannten Nebenwirkungen der PDA sehr häufig sind. Vielen Frauen ist es nämlich nicht bewusst, dass es die gibt. Sie denken, sie haben dieselbe Geburt, nur ohne Schmerzen – ein Irrtum.
      In deinem Fall hat dich die PDA sehr wahrscheinlich vor einer weiteren Sectio bewahrt. Das ist gut. Auch das du – zu Recht- stolz darauf bist.

      Dich hier so auszukotzen finde ich inadäquat. Man kann eine andere Meinung freundlich oder zumindest neutral vertreten.

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  27. Avatar
    Alexandra sagte:

    Ja natürlich habe ich auch diese Sätze gelesen. Aber meine zweite Geburt ist genauso verlaufen wie du sie oben beschrieben hast! Lediglich die Gründe waren nicht ausschließlich die Schmerzen bzw der Wunsch nach einer Schmerzfreien Geburt.

    Und das du meinen Eintrag als “auskotzen” siehst, verstehe ich nicht. Ich habe schließlich versucht ausführlich zu erklären warum sich dieser Blogeintrag für mich so schrecklich liest und unfreundlich oder beleidigend war ich bestimmt nicht. Und ich denke dass man unbedingt über Vor- und Nachteile einer PDA aufklären sollte, aber ohne diesen Unterton der in deinem Eintrag mitschwingt. Denn der ist auch alles andere als neutral.

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  28. Avatar
    Cat sagte:

    Hallo,

    ich oute mich hier mal direkt als Schmerzphobikerin. Also als jemand, der bei Schmerzen schnell innerlich und äußerlich verkrampft. Persönlich lege ich kaum Wert darauf, die baldige Geburt total bewusst zu “erleben”, weil schon der Gang in eine stinknormale Arztpraxis, wo Blut abgenommen wird, für mich jedes Mal ein psychischer Horrortrip ist. Meinetwegen könnte ich den Vorgang selbst in Vollnarkose verschlafen und wäre dankbar, mich an keinen Schmerz erinnern zu können. Deswegen werde ich auf jeden Fall eine Anästhesie in Kauf nehmen, wenn ich merke, ich kann oder will nicht mehr, verkrampfe und werde ängstlich oder aggressiv dabei. Ja, ich freue mich auf unser Kind. Aber ich möchte hinterher die Geburt selbst wahrscheinlich einfach nur vergessen und für immer aus dem Gedächtnis löschen, weil Schmerzerinnerungen bei Ärzten/ in Krankenhäusern bei mir eine traumatische Wirkung haben. Was Sie schreiben, mag durchaus Sinn machen – aber wenn man aus echter, schlimmer Angst blockiert, ist dem Baby dadurch leider auch nicht geholfen. Ich würde mich nie leichtfertig für schwerere Interventionen entscheiden, doch vermutlich wäre bei dieser Art innerer Blockade das Medikament noch das geringere Übel.

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      Jana Friedrich sagte:

      Ich bin auch sehr froh, dass es die Möglichkeit der Schmerzbekämpfung gibt. Nicht jede Frau hat den Wunsch und den Willen eine Geburt ohne zu durchleben. Ich finde es trotzdem gut, zu wissen, worauf man sich einlässt. Das ist eben nicht jeder Frau klar. Nur dann kann man doch eine gute Entscheidung treffen. Wie die aussieht ist natürlich jeder selbst überlassen.

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  29. Avatar
    Claudia sagte:

    Liebe Jana,
    danke für den Beitrag. Ich bin noch dabei, die Geburt unserer 6 Monate alten Tochter zu verarbeiten. PDA und Kaiserschnitt waren für mich rote Tücher, ich wusste, ich kann das ohne schaffen. Nach 7h Wehen hat mir unser Sternenguckerchen einen Wehensturm beschert. Ich konnte kaum noch atmen und habe 2h später nach der PDA gefiept. Der Konsequenzen war ich mir nicht bewusst, da ich mich schlicht zu wenig informiert hatte. Weitere 4h später war der Muttermund vollständig offen, doch es folgte: ein Geburtsstillstand. Der Arzt versuchte unter der Geburt vaginal ihren Kopf richtig in den Geburtskanal einzudrehen, mir graut noch heute davor, ich war ja betäubt… Nochmals 4h später schob man mich in den OP. Unter Tränen. Dank der Intervention steckte meine Süsse zudem im Becken fest und musste mit Kraft herausgepresst werden. Nie habe ich mich mehr ausgeliefert gefühlt: aufgeschnitten bis ins Allerinnerste und dann reissen die den Kopf deines Babys aus dem Becken. Und die OPs-Schwester ob meiner Tränen so: ‘Warum weinen Sie denn?’ … Dank höllischer Schmerzen nach dem KS bekam ich Morphin. Ich habe meine Kleine erst 6h nach der Geburt zum ersten Mal gesehen und hatte riesige Schwierigkeiten, sie und das Geschehene anzunehmen. Ich weiss nicht, ob die PDA ‘schuld’ war. Ich nehme aber an, sie hat ihren Teil beigetragen, vielleicht sogar sehr viel. Meine nächste Geburt läuft hoffentlich anders ab – schon alleine weil ich jetzt weiss, dass es zwischen der PDA und Akupressur noch viele andere Möglichkeiten gibt. Die PDA kann ein Segen sein, im Moment empfand ich sie auch so. Aber im Endeffekt war sie wohl ein Fluch… Sie ist für mich nur noch ‘the very last resort’.

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    • Avatar
      Yvi sagte:

      Hallo!

      Ich bin Mutter von 4 Kindern.
      Meine erste Geburt war der reinste Horror! Es wurde mit wehentropf eingeleitet 14 Tage nach ET. Ich hatte kaum wehenpausen, war wie weggetreten, dachte ich sterbe, nicht mehr im Stande Schmerzmittel zu verlangen, geburtsstillstand. Das einführen der saugklocke war mehr als schmerzhaft. Mein Kind wurde mir,ohne warten auf eine wehe, rausgerissen. Ich hatte ein total zerfetztes Gewebe und starken blutverlust. Beim zweiten war mein Trost davor wieder eine solche Geburt zu haben eine PDA. ICH HABE KEINE BEKOMMEN!!! Und das nicht weil es zu schnell ging. Bei meiner 3 Geburt habe ich eine bekommen. Es war so schön, hatte wärend der Geburt keine Angst und habe im Kreißsaal geweint vor Freude auf meine Tochter! Bei meinem 4 Kind habe ich wieder keine PDA bekommen, obwohl ich vorher mit der Klinik geredet habe.
      Ich finde das eine totale Frechheit!

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      • Avatar
        Jana Friedrich sagte:

        Liebe Yvi, das ist ja total schrecklich und mir vollkommen unverständlich. Ich kann deinen Ärger absolut nachvollziehen.
        Ich schreibe ja auch, dass es Frauen gibt, für die die PDA ein Segen ist. Da gehörst du sicher dazu. Ich finde es echt furchtbar, dass sie dir versprochen und dann nicht gegeben wurde. Was soll ich sagen? Es tut mir wirklich leid.

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    • Avatar
      Inge sagte:

      Nein, falsche Lage des Kindes mit begleitenden Wehensturm war Zeichen und “Schuld”, darauf müsste reagiert werden. Die PDA hat dir wahrscheinlich geholfen, deine Kleine wieder mit Sauerstoff zu versorgen. Jemanden Stunden in einem Wehensturm zu lassen und nichts gegen die Fehleinstellung zu tun ist das die Geburtsleitung in dem Krankenhaus dort? Möglichkeit der freien Bewegung, alternative Methoden der Tokolyse, oder Tokolyse und PDA wurden nicht genutzt? Mit der PDA hast du dich selbst therapiert, die zu starken Wehen vermindert, eventuell die Pausen zwischen den Wehen verlängert und dadurch das Kind besser mit Sauerstoff versorgt (du hast dann sicher auch besser Luft bekommen). Du hast instinktiv das Richtige gemacht und vielleicht dein Kind vor größeren Schäden geschützt. Ein Wehensturm ist nicht physiologisch und auch ein Sternguckerchen nicht und die Schmerzen sind sicher nicht mit physiologischen Wehen zu vergleichen. Falls du aber den Wehentropf noch zusätzlich zum Wehensturm bekommen hast könnten die überstarken Wehen dein Kind in dieser Position festgepresst haben. Ich glaube, dass in einem Wehensturm die Kinder keine Möglichkeit haben, sich zwischen den Wehen zu drehen. Falls ich hier falsch bin, liefert Argumente dagegen. Freie Bewegungsmöglicheit und Wehen auf physiologisches Maß wäre hier sicher sinnvoll gewesen. Könnte mir vorstellen, dass man dir dieses nicht ermöglicht hat. Außerdem weiß man nicht, ob ein Kopf-Becken-Mißverhältins zusätzlich bestand. Du hast auf deinen Instinkt gehört “Bauchgefühl” das war schon richtig. Wünsche dir herzlichst eine schöne Zeit mit deiner Kleinen und dass du nicht dir die “Schuld” für den Verlauf gibst!

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  30. Avatar
    uli sagte:

    Ich wollte keine pda, bin dennoch bei einer gelandet und kann trotzdem nicht bestätigen was hier geschrieben wird. Die Geburt ging schnell, verletzungsarm und gut. Ich habe ausreichend gespürt und hatte noch genug Kraft mein sehr großes Kind auf die Welt zu bringen.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Das ist schön! Keine Maßnahme kann jeh allgemeingültig sein und auf alle Menschen zutreffen. In dem Text geht es um Mehrheiten. Ich freue mich aber über jede Frau, die trotz PDA eine schöne Geburt hat.
      LG
      Jana

      Antworten
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        Inge sagte:

        Was vergessen wird ist das künstliche Oxytocin (Syntocinon) das in der modernen Geburtsmedizin so gerne angewendet wird (auch von den Hebammen!). Frauen beschreiben schrecklichste Schmerzen unter diesem unnatürlichen wenig Muttermundseirksamen Hochregulierung der Wehenfrequenz des Wehenschmerzes. Dagegen sagt niemand etwas? Es wird bei einer PDA meist ein Wehentropf angelegt, nur deshalb, weil die Geburt um ca. 30 min im Schnitt länger dauert. Die Kopffehleinstellungen, Dammrisse, schlechte Anpassung des Kindes werden für künstliches Oxytocin beschrieben. Ocytocin ist das perfekte Foltermittel, das Frauen Wehenschmerzen zufügt, die die Natur nur im Notfall anwendet. Von Beginn an extrem Schmerzhaft, kaum Wehenpausen und fast immer von den Geburtshelfern überdosiert! Zusätzlich extrem problematisch, dass andere Ursachen eines schleppenden Geburtsfortschritt nicht beachtet werden (kein Zangenmeister, das kann scheinbar nicht jeder). So werden Frauen mit z.B. groben Kopf- Beckenmissverhältnis mit immer steigenden Wehentropf gefoltert. Eingeredet wird ihnen, dass sie sich nur nicht entspannt haben, oder gar wehleidig sind. Mit dem Wehentropf ist die Hebammen- und Ärzteschaft nicht zimperlich. Wird hoch dosiert (die Angaben in der Beschreibung völlig ignoriert – z.B. Tropf nicht weiter aufdrehen, wenn 3 Wehen in 10 min – nicht mehr als 5 Wehen in 10 min). Der Wehentropf wird sehr gerne und häufig angewendet – meist um die Geburt zu beschleunigen. Die Nachteile sind belegt sowohl für Mutter als auch Kind. Interessannter Weise sieht scheinbar die Hebammenschaft ihre Aufgabe vor allem darin, Frauen vor effektiver Schmerzlinderung abzuhalten (siehe Geburtsberichte). Jede noch so erdenkliche Brutalität in der Geburtshilfe wurde von der Hebammenschaft mitgetragen und durchgeführt. Niemanden würde ich diese Wehentropfschmerzen zumuten. Es wäre einmal an der Zeit, dass sich die Hebammenschaft dafür einsetzt, dass die Frauen die PDA nicht brauchen und nicht, dass sie sie nicht bekommen!!!!!
        Und dass sie uns Gebärende in unserer Selbstbestimmung und Instinkten unterstützen. Es muss wahrscheinlich wieder einen Semmelweiß geben, bevor sich hier wieder etwas bessert. Die Natur wäre schön blöd, wenn sie unerträgliche Schmerzen, Todes- und Erstickungsängste mit nach geschaltetem Trauma als physiologisch zumutet, das künstliche Oxyticin schafft das und dem Kind gehts dabei sicher nicht besser als der Mutter! Lasst euch kein künstliches Wehenmittel verabreichen auch nicht mit PDA! Für die Geburtshelfer gehts immer zu langsam und Mutter und Kind sind die Leid tragenden! Leider ist es so leicht mit Gebärenden alles zu machen, da dieser Zustand einem extrem wehrlos macht! Kämpft um eine möglichst gute kompetente Betreuung mit all den Möglichkeiten der modernen Geburtshilfe und auch die PDA und wenns euch gut geht, lasst da keinen reinpfuschen! Die Hebammen sollen die Frauen betreuen und unterstützen und Pathologien erkennen danach handeln. Leider hab ich in der Klinik weder Betreuung noch fachliche Kompetenz erfahren (nicht erkennen eines groben Becken- Kopfmissverhältmisses, aber den Wehentropf auf Höchstdosis aufdrehen können sie alle. War beim 2. Kind im Sanatotium menschlich und fachlich hevorragend betreut und selbstbestimmt! Und wenn es eine natürliche möglichst schmerzarme Geburt wirklich gibt (wurde mir so erzählt) dann bin ich dafür, dass das möglichst viele Frauen erleben dürfen!

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    Marie sagte:

    Ich bin nun 6 Monate nach der Geburt auf den Artikel gestoßen. Gerade habe ich meinen Geburtsbericht von der Klinik erhalten, den ich angefordert habe um das erlebte aufzuarbeiten. Und was soll ich sagen… dein Artikel beschreibt unseren geburtsverlauf 1:1. Nach 24Std Wehen war ich gefrustet & müde, mit einem Muttermund von 3cm. Dem pda Vorschlag bin ich “gefolgt”, obwohl ich es so gerne ohne geschafft hätte. Aber in meinem Kopf ratterte es wie lange es wohl noch gehen würde. Und bis zu dem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl mit meinen Wehen nicht “ernstgenommen” geworden zu sein… ich weiß das mir bei 1-2cm Muttermund niemand die “Arbeit” nehmen kann, aber ich fühlte mich hilflos. Das CTG zeigte meine Wehentätigkeit nie so wie ich sie fühlte.
    Als die pda sass, war ich kurz versöhnt, konnte ich doch kurz ruhen. Doch dann wurde mein Kind doch passiv entbunden… schlechtes CTG, grünes Fruchtwasser, Arzt auf dem Bauch, Saugglocke, Dammschnitt… yippi!
    Du bringst es mal wieder auf den Punkt. Fluch & Segen… ich würde es so gern nochmal machen. Mit meinen Kräften haushalten, geduldiger sein, länger zuhause bleiben & in der Badewanne Wehen verarbeiten… aber hätte, hätte & was wäre wenn hilft nun auch nicht mehr… ich Kuschel mich jetzt an mein kleines Wunder, dass das so tapfer gemacht hat & gesund & munter mein Leben auf den Kopf gestellt hat!
    Danke für den tollen Blog!!

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    Cheyenne sagte:

    Hallo ich bin im Februar 2017 Mutter geworden.

    Ich habe eine Schwere schwabgerdchaftg gehabt , die Schwangerschaft war kompliziert ab der 24 SSW wollte meine Tochter wohl schon raus , ich hatte wehen Tätigkeiten (keine senkwähen) der gebärmutter hals war bei 1,8. Seit dem hiess es regelmässig zum Frauenarzt absolute Bettruhe. Soweit so gut.
    Ende 38 Anfang 39 SSW hab ich plötzlich heftige Schmerzen mein Bauch zieht kann kaum laufen bekomme kaum Luft, ab ins kh , leider wurden wir vorher vom RTW abgefangen (der wegen einem verletzten Tänzer da war) der hat dann erstmal ein weiteren RTW …. im kh hieß es ich soll heim …. Das bin ich auch am nächsten Tag wieder ins kh da die wehen alle 5-6 Minuten kamen und das schon seit dem Tag davor. Naja dann haben sie mich dort behalten , meine wehen kamen alle 2 Minuten 3 Tage ging das so dann hab ich mich zur Einleitung entschieden da ich keine Kraft mehr hatte am nächsten Tag nach 5 Tagen wehen und über einem Tag mit sauer wehen platzt endlich die fruchtblasd…. ich hab mir auch die PDA geben lassen und ich bin froh ich habe ein paar Stunden (2-3) schlafen können , was ich die 5 Tage vorher nicht konnte. Mir fehlte die Kraft zum sprechen , zum bewegen , etc … ich bin dankbar für die PDA so hatte ich Kraft für die Geburt ohne hätte ich nicht die Kraft gehabt zu pressen. Jedoch sollte es gut überlegt sein ich habe jetzt nach über 6 Monaten immer noch Rückenschmerzen und an der Einstich stelle ein schmerzhaftes brennen. Wenn ich mein kind anschaue bin ich froh denn ich weiss nicht ohne PDA hätte ich definitv nicht die Kraft gehabt für eine normal Geburt und ich persönlich finde eine normale Geburt besser und schöner , ein Kaiserschnitt sollte für mich nur im Notfall gemacht werden jedoch verurteile ich keine Mutter ich persönlich wollte nur eine normale Geburt deshalb bin ich sehr froh habe mir das auch gut überlegt und lange überlegt ursprünglich wollte ich keine aber nach 5 schlaflosen Nächten war ich dankbar für jede Hilfe um zur Ruhe zu kommen , ich hatte jedoch immer noch die Schmerzen der wehen nur die Schmerzen vom Reisen hatte ich nicht aber die wehen waren dennoch da ! Und ich habe mich von der Brust ab nicht mehr bewegen können.

    Also es will gut überlegt sein.

    Das ist meine Erfahrung mit der PDA plus ein wenig vorinfprmation wieso ich mich dafür entschieden habe.

    An die Hebamme super geschrieben leicht zu verstehen und regt zum Nachdenken an.

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        Jenny sagte:

        Meine beiden Kinder kamen zuhause mit Berliner Hebammen 🙂 Christine aus Pankow und Heike Köster <3 <3 <3 Ich habe einfach volles Vertrauen in meinen Körper, die Mitarbeit der Kinder und "Mutter Natur" gehabt 🙂 Mit ganz tiefem Tönen habe ich versucht eine schöne Klangwelt aufzubauen die beruhigend auf das Kind wirkt. Ich würde auch ein drittes Kind wieder zuhause bekommen, einfach aus Angst vor Geburtsstillstand durch den Ortswechsel ins Krankenhaus und dem Risikomanagement des Klinikpersonals. Aber ich muss auch sagen: Ich bin hart im Nehmen UND nicht besonders schmerzempfindlich. Vertraut mehr auf eure Frauenpower !!!

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    Mama sagte:

    Warum immer dieses PDA-Bashing? Warum soll man sich als Mutter 2. klasse fühlen weil man eine PDA hatte?

    Ich hatte nach 3 Tagen mit kaum Schlaf (Latenz) einen Blasensprung und trotz heftiger Wehen ging der Muttermund nur sehr langsam auf. Ich hab gebadet, geatmet, mich entspannt. Auf ging er erst mit PDA. Ich hatte eine Wache, absolut schmerzfreie Hockergeburt. Damm intakt. Ich bin nach 4 Std heim und hatte ein super Wochenbett.
    Ehrlich gesagt. Es war perfekt! Und dabei sogar schmerzfrei! Nur “darf” man sich darüber ja gar nicht freuen 🙁 denn mit PDA geboren zu haben ist ein Stigma, was durch solche Blogs wie diesen entsteht.

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      Jana Friedrich sagte:

      Und ich schreibe ja auch, dass die PDA ein echter Rettungsanker sein kann. Und das sie ihre Berechtigung hat.
      Ich habe nie gesagt, dass eine Frau nach einer PDA eine schlechtere Mutter ist.
      Ich bin sehr dafür, dass jede Frau selbstbestimmt ihre Kinder bekommt. Dazu ist Aufklärung nötig.
      Wenn du dich davon angegriffen fühlst, tut mir das leid.

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  34. Avatar
    Anne sagte:

    Ich wünschte ich hätte deinen Artikel vor der Geburt gelesen…. Ich war immer gegen eine PDA, konnte Schmerzen schon immer gut aushalten und war mir sicher ich krieg das hin. Und dann lief eigentlich alles so wie von dir beschrieben. Ich hatte einen Blasensprung 2tage vor ET und kein (leichtes) Schmerzmittel wollte helfen. Nach 2stunden war es wirklich unerträglich für mich, ich war völlig am Ende,mein Körper spielte total verrückt und die Wehen kamen quasi ohne Pause ohne das viel passierte. Die hebamme war super lieb aber ich war mit meinem Mann quasi nur alleine. Ich wollte so gerne so viel ausprobieren (homöopathisch usw) aber mir wurde nichts vorgeschlagen und ich konnte schon lange nicht mehr denken. Tief traurig und mit durchgehenden Wehen habe ich mich für eine PDA entschieden. Danach war alles super, ich konnte mich ausruhen. Und dann plötzlich hieß es der Kopf ist quasi schon draußen, das Kind muss kommen. Tja und dann lief alles so wie von dir beschrieben. Ich konnte nicht wirklich pressen, fühlte mich völlig nutzlos, so unwirklich. Saugglocke usw haben mir dann dammschnitt mit dammriss 3. Grad beschert. Aber meinem Baby ging es super. Die Beule war sehr schnell weg und sie war sehr aufmerksam und ruhig. Bis jetzt 1monat nach der Geburt beschäftigt mich das alles sehr und ich wünschte ich hätte vielleicht doch irgendwie durchgehalten. Andererseits bin ich so froh das es meiner kleinen so gut geht also was solls. Du bringst es auf den Punkt, es ist wirklich Fluch und Segen. Und ich bin immernoch der Meinung das man eine PDA nur nehmen sollte wenn man es wirklich braucht. Ich hoffe bei meinen anderen Kindern läuft es schöner und mit mehr Unterstützung. Ich habe großen Respekt vor jeder Frau die diese Schmerzen ausgehalten hat aber auch vor denen die wie ich dabei Hilfe brauchten. ich dachte immer der Geburtsverlauf lag an mir und das ich mich blöd angestellt hab oder so aber dein Artikel zeigt mir endlich auch das es einfach eine Folge der PDA war.

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Anne, harder nicht mit dir. Es hört sich so an, als wenn du nicht mehr konntest. Es war sicher die richtige Entscheidung, dir eine Pause zu gönnen. Die Nebeneffekte der PDA sind zwar doof. Aber irgendwie hattest du ja keine anderen Möglichkeiten. Was mich wieder an den Punkt bringt zu sagen: Die derzeitige Betreuungssituation in den Kliniken ist ganz schön schlimm. Vielleicht hätte eine kontinuierliche Betreuung einen Unterschied gemacht.
      Aber so wie es nun mal war, hast du das schon ganz richtig gemacht.
      Ich wünsche dir eine gute Erholung von diesem Start in die Elternschaft. Alles Gute euch!

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        Inge sagte:

        Was vielleicht hier nicht dazu gesagt wurde ist, dass Wehen ohne Pause einen Wehensturm darstellen und hoch pathologisch sind! Die Schmerzen dazu sind horrormäßig!
        Eine PDA ist hier sicher nicht das beste aber ein Gegenmittel, also hast du nichts falsch gemacht. Lasse dir nicht ein schlechtes Gewissen einreden, dass du ein Schmerzmittel gebraucht hast und Jana hat recht, dir wurden keine anderen Möglichkeiten angeboten. Wurde bei dir vielleicht mit Wehen fördernden Mittel eingeleitet? Das hat als häufige Nebenwirkung bei Überdosierung Wehenstürme und diese sind extrem schlecht für die Sauerstoffversorgung des Kindes.
        Wünsche euch ganz viel Glück und schöne Stunden mit dem Baby.

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  35. Avatar
    Ina sagte:

    Ich lese deinen Text und habe das Gefühl, den Geburtsbericht meines Ältesten zu lesen. Alle Details finden sich wieder inkl. Dammriss III° und DS sowie der Kopfverletzungen meines Babys, weil beim ersten Saugglockeneinsatz der Sauger nicht gut auf dem Kopf saß… Ich erinnere mich noch daran, wie die Hebamme irgendwann meinte, ich müsse jetzt mal mitmachen. Ich fragte völlig ahnungslos “Warum?” und sie nur “weil das Kind jetzt kommt!” Ich hatte es nicht mal mitbekommen… Für keine Schwangerschaft danach habe ich noch mal einen Fuß in die Tür einer Klinik gesetzt, die 3 Geschwister kamen im Geburtshaus bzw zu Hause selbstbestimmt, in deutlich kürzerer Zeit und ohne Verletzungen beim Kind oder mir auf die Welt.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Oh jeh, das tut mir echt leid.
      Ich hoffe ihr habt es beide/alle drei gut verarbeitet, dieses Erlebnis.
      Schön ist anders.
      Gute Entscheidung, danach einen anderen Weg zu gehen.
      Ich finde es echt schade, dass bei der Aufklärung zur PDA zwar alle Schrecklichkeiten aufgezählt werden, die durch das Medikament oder die Nadel auftauchen können, aber nichts zu den Folgen der PDA an sich gesagt wird. Wie soll man da eine informierte Entscheidung treffen?
      Liebe Grüße
      Jana

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  36. Avatar
    Huk sagte:

    Hallo Jana, genau gleichen Ablauf hatte ich auch, nur endete bei mir alles als Kaiserschnitt. Ich habe eine Frage wegen dem Katheter: die Hebamme behauptet, dass sie Katheter verwendet hat, dabei hat sie immer auf die Blase gedrückt. Weder ich noch mein Mann haben gesehen, dass sie Katheter benutzt hat, sie hatte eine Wanne und hat auf die Blase immer wieder gedrückt. Gesagt hat sie dabei nur, dass die Blase voll ist. Ist das normal beim Katheter auf die Blase zu drücken, sollte da nicht Beutel sein und nicht direkt in die Wanne? Glaub ihr ehrlich gesagt nicht…

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Wir nehmen ja immer nur einmal Katheter. Das ist nur ein ganz kleines Schläuchlein. Und man drückt zusätzlich vorsichtig mal auf die Blase um alles herauszudrücken, was da vielleicht noch drin ist.
      Kann also durchaus alles seine Richtigkeit gehabt haben.
      Lieben Gruß
      J

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  37. Avatar
    Linda sagte:

    Bei meinem ersten Sohn fingen die Wehen 10 Tage nach ET nachts an; die ersten 12 h habe ich zu Hause verbracht und veratmet, dann fuhren wir ins Krankenhaus. Der Muttermund war bei 3-4 cm, der Kopf aber noch nicht im Becken. Nach nicht allzu langer Zeit wurden die Wehen immer stärker, auch eine Untersuchung, die eigentlich schmerzlos sein sollte, tat mir weh – da bekam ich es mit der Angst zu tun und bat um eine PDA. Für ca 2 Std. war ich dann quasi schmerzlos und konnte mich nach den langen Stunden mit Wehen etwas erholen. Danach wurde die PDA herunterreguliert, so dass ich die Wehen wahrnehmen konnte – schmerzhaft, aber nicht überwältigend. Zudem konnte ich die ganze Zeit herumlaufen, verschiedene Bewegungen machen usw., um das Baby irgendwie ins Becken zu bekommen und den Muttermund endlich komplett zu öffnen. Auch Harndrang konnte ich bemerken und selbstständig auf die Toilette gehen.
    Trotz aller Bemühungen stagnierte die Geburt, so dass ich auch an den Wehentropf kam. Dennoch tat sich nichts weiter bis zum späten Abend. Nach Schichtwechsel hatte die neue Hebamme eine Idee, ich musste mit einem Bein an der Sprossenwand unter den Wehen die Hüfte kreisen lassen – und dadurch rutschte endlich das Baby tief genug, dass die Geburt langsam, aber stetig voranging. Doch durch abfallende Herztöne kam die Saugglocke zum Einsatz, um die Geburt schnell zu beenden.
    Beim Nähen hinterher meinte der Arzt: “Die PDA wirkt gut!” Denn die Stiche habe ich nur wenig gespürt. Die Geburt meines Sohnes hingegen empfand ich trotzdem als unglaublich schmerzhaft. Ich frage mich ernsthaft, wie ich diese Geburt ohne PDA überstanden hätte.

    Übrigens lag die lange Dauer an der Größe, denn mein Sohn war 4 kg schwer und hatte einen KU von 37,5 cm. Daher war er wohl auch nicht ins Becken eingetreten.

    Dies möchte ich als ein positives Beispiel für eine PDA gerne mitteilen, denn es muss nicht immer so furchtbar ablaufen. Vor allem dadurch, dass das Schmerzmittel so niedrig dosiert wurde, konnte ich alles normal machen und mich bewegen, uns hatte trotzdem den “Bonus” der Schmerzerleichterung.

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  38. Avatar
    Pia sagte:

    Nach 6h Wehen habe ich mich auch für eine PDA entschieden. Na klar macht man sich vorher Gedanken ob man das möchte oder nicht … zu der Zeit kennt man aber noch keine Wehenschmerzen. Mir wurde also die PDA gesetzt. Erstes Mal: keine Wirkung. Zweites Ansetzen: halbseitige Wirkung. Nun musste ich dadurch … und es war die Hölle. Die Presswehen haben mich zerrissen. Und mein kleiner Mann kam und kam nicht durchs Becken. Ja stimmt am Ende kam die Saugglocke zum Einsatz und vorher hat eine Ärztin noch vom Bauch aus geschoben. Aber nicht weil ich nicht pressen wollte er steckte im Becken fest. Der kleine wollte nicht nur seinen Kopf sondern auch direkt einen Arm mitnehmen… so oder so wäre es zu Komplikationen gekommen… nur hätte mir einiges erspart bleiben können mit einer wirkungsvollen PDA. Ich hatte noch weitere Komplikationen während der kompletten Geburt. Es war der furchtbarste und zugleich schönste Tag in meinem Leben. Ja man wird belohnt, aber ich trage trotzdem Narben von der Geburt davon. Und damit meine ich nicht die oberflächlichen …

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  39. Avatar
    Sandra sagte:

    Ich war sehr dankbar für meine PDA.
    Sie hat mir die letzten Stunden vor der Geburt die schmerzspitze der Wehen genommen als ich schon am verzweifeln war weil sie wirklich wahnsinnig schmerzhaft waren.
    Ich konnte auch gehen und hab darauf geachtet das ich meine Blase jede Stunde entleere.
    Die PDA so darzustellen finde ich nicht gut. Wenn eine Frau Angst vor den Schmerzen einer Geburt hat sollte man nicht auch noch welche vor einer möglichen Betäubung machen sondern objektiv aufklären was schief gehen könnte aber auch was sie gutes bringen kann. Persönliche Ansichten von Hebammen sind nett aber ich empfand sie als äußerst unangebracht da jede Frau anders ist und nur weil jemand viele Geburten miterlebt hat muss/kann derjenige trotzdem nicht wissen können was genau diese eine Schwangere möchte oder denkt.
    Ich habe so lange nach objektiven Berichten rund um die Entbindung und co gesucht und keinen einzigen gefunden bei dem nicht einfach nur die Meinung des Erstellers wiedergegeben wurde. Sehr schade.
    Gerade bei der PDA kommt es ganz stark darauf an wie fähig der Anästhesist ist. Das weiß ich weil ich welche in meiner Familie habe und sie ganz genau geschaut haben wer an mir werken durfte.
    Darauf sollte man eher hinweisen und das es verschiedene Dosierungen gibt von denen man nicht die stärkste nehmen sollte um eben noch gehen zu können, Wehen zu spüren und die Blase entleeren zu können. Dann kann sicherlich immer noch genug schief gehen aber das ist ohne pda ja leider auch nicht ausgeschlossen.

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Sandra, danke für deine Perspektive.
      Ich bin absolut für die Wahlfreiheit und Entscheidungshoheit jeder einzelnen Frau.
      Ich versuche in dem Text nur genau über die Risiken aufzuklären, die aus dem Gebrauch entstehen können. So viele Frauen haben mir nach der PDA gesagt, dass ihnen das eben nicht klar war.
      Es freut mich immer sehr zu hören, wenn es, wie bei dir alles wunderbar geklappt hat.
      Herzliche Grüße
      J

      Antworten
  40. Avatar
    Jasmin Heider sagte:

    Ich habe meine Entbindung unter PDA ganz anders erlebt als beschrieben.
    Nach vorzeitigen Blasensprung und gescheitertem, ersten Einleitungsversuch, wurde am Folgetag medikamentös eingeleitet. Die Wehen kamen, im Gegensatz zum Vortag, etwas langsamer aber immer noch wie ein Hammerschlag sehr schnell sehr, sehr stark – ähnlich wie von Stacheldraht immer stärker eingeschnürt zu werden. Nach 5 Wehen und mäßigem Erfolg (Gebämutterhals verstrichen, Muttermund max. 3cm eröffnet), stimmte ich einer PDA zu, über die mir einmalig ein Schub verabreicht wurde. Ich hatte trotz der Verabreichung immer noch starke Schmerzen, die ich veratmen musste, meine Beine waren noch da – lediglich das perverse Stechen/reißen war in den Schmerzspitzen nicht mehr so extrem.
    Die Entspannung die ich dadurch erreichen konnte, führte nach einer Stunde zur kompletten Eröffnung des Muttermundes – ich spürte deutlichen Druck und später Pressdrang. Während der Austreibungsphase, die etwa eine Dreiviertelstunde gedauert hat, spürte ich die Presswehen kommen, bevor die Hebamme sie auf dem CTG sehen konnte. Ich bekam mit, wie ich bei der vorletzten Presswehe innen gerissen bin, bekam dadurch einen Bewusstseinsändernen, betäubenden Schub, bei dem ich erst dachte, wegzusacken, was aber nicht passiert ist. Die Ärztin hatte zum Schlusd noch ein wenig geholfen, indem sie mit ihren Händen auf meinem Bauch mitgeschoben hat. Mein Sohn kam etwas Blau zur Welt, es schien aber alles im Rahmen abzulaufen, da niemand Zweifel oder Bedenken äußerte.

    Vor meiner Entbindung war ich sehr kritisch gegenüber der PDA, die ich bis dato wegen der möglichen Interventionskaskade fürchtete. In meinem Fall habe ich sie aber als das absolute Gegenteil erlebt und sie als Geburtsfördernd in Erinnerung behalten.

    So ist es eben alles individuell.

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  41. Avatar
    Nine sagte:

    “Die Frau spürt nichts mehr”… ähm, das kann ich nicht bestätigen! Die letzten 1,5 Stunden der Geburt hatte ich höllische Schmerzen sodass ich mich immer gefragt habe “wie soll eine Geburt bloß OHNE PDA sein wenn sie Schmerzen mit PDA schon so krass sind?!”. Ich habe auch den Pressdrang gespürt, den Ring of Fire als der Kopf kam, die Plazenta Wehen und auch das Nähen trotz PDA UND lokaler Betäubung. Soviel zum Thema man spürt mit einer PDA nichts mehr…
    Und mein Geburtsverlauf mit PDA war überhaupt nicht so wie hier beschrieben. Ich wollte eine PDA umbedingt umgehen und war fest entschlossen es ohne zu machen. Aber nach 30 Stunden Wehen und erst 2cm Muttermund, vollkommen übermüdet und erschöpft, konnte ich den Schmerz nicht mehr aushalten und es ging einfach nicht voran. PDA und Wehentropf waren die Rettung. Ich hatte ein bisschen Zeit zum Durchschnaufen ohne Schmerzen, es ging alles super voran, Muttermund öffnete sich, Kind rutschte ins Becken, alles so wie es sein soll. Dann wurden die Schmerzen wieder schlimmer aber da es der Endpurt war, war es okay. Die Hebamme und Ärztin haben mir gegenüber nicht erwähnt dass das CTG kritisch war oder das Kind besonders gestresst. Ob sie nur nichts sagten um mich nicht zu beunrihigen, oder ob wirklich alles okay war, kann ich natürlich nicht sagen.
    So meine persönliche PDA Erfahrung.

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Nine, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
      Jede Geburt ist anders. Gut, dass dir die PDA geholfen hat. Wahrscheinlich hat man sie zum Ende hin “ausschleichen” lassen, so dass du den Pressdrang spüren konntest. Daher hast du die Wehen am Ende wieder so doll gemerkt.
      Liebe Grüße,
      Jana

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  42. Avatar
    Sh sagte:

    Für mich war immer klar- keine Geburt ohne pda!
    Leider musste ich in meiner Ausbildung zu oft sehen wie Hebammen frauen Angst vor der pda gemacht haben ( und vor dem Kaiserschnitt natürlich auch), Hinhaltetaktik… ‚jetzt noch nicht…‘, zuerst ein Bad… buscopan… zuerst brauchen wir eine blutabnahme, und die braucht eine Stunde und bis dahin ist das Kind da, ‚du brauchst keine pda‘. Dann zum Hohn- ‚ui, jetzt ists zu spät für eine pda… uje…‘
    Und die glücklichen, die eine pda bekamen wurde diese dann zum Ende nicht mehr nachgespritzt und sie mussten den Ring of Fire, etc ohne Schmerzmittel erleiden. Nein danke!
    Ich wollte das in jedem Fall vermeiden weil ich mit so einer Bevormundung niemals zurecht gekommen wäre! Mit schmerzen komme ich klar! Aber abfoppen und entmündigen? Niemals!
    Ich hatte dann eine wirklich, wirklich wunderschöne primäre sectio. Es war wirklich ein schönes Erlebnis. Ich hatte nach der sectio ehrlich kein einziges Schmerzmittel, alle waren perplex. Ich habe keines gebraucht.

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      Jana Friedrich sagte:

      Einer Frau die gewünschte PDA vorzuenthalten geht gar nicht!!!
      Vorher darüber aufzuklären ist eine Sache – aber Wunsch ist Wunsch.
      Das macht mich richtig wütend.

      Ich freue mich, dass du eine, für dich gute Entscheidung treffen konntest.
      Liebe Grüsse

      Antworten
  43. Avatar
    Katharina sagte:

    Liebe Jana,
    vielen Dank für diesen Bericht. Er liest sich wie die Geburt meiner Tochter – diese endete mit der Saugglocke inklusive Dammriss 3. Grades. Glücklicherweise ging es meinem Kind trotzdem ganz wunderbar und auch die Dammverletzung ist gut verheilt.

    Grundsätzlich ist eine PDA nicht zu verteufeln, kann jedoch sicherlich auch zu solch unschönen Geburtsverläufen führen. Die PDA habe ich letztlich nur in Anspruch genommen, weil ich den Wehen so hilflos ausgesetzt war und mich während der Geburt vollkommen allein gelassen fühlte. Eine Unterstützung durch die Hebammen in der Klinik war quasi nicht vorhanden (aufgrund der vielen Geburten – also kein Vorwurf ans Personal!). So habe ich das Angebot der PDA trotz anderslautendem Vorsatz zunächst dankend angenommen… noch heute denke ich manchmal darüber nach, wie die Geburt bei besserer Begleitung wohl gelaufen wäre.

    Nun bin ich wieder schwanger und die Ärzte legen mir einen Kaiserschnitt nahe. Ist dies tatsächlich notwendig oder kommt doch eine natürliche Geburt in Frage? Leider findet man hierzu so viele widersprüchliche Aussagen, insbesondere was Langzeitfolgen betrifft. Hast du hierzu Erfahrungen oder Literaturtipps?

    Vielen Dank!

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Katharina,
      tatsächlich ist das sehr individuell und bedarf einer gründlichen Anamnese und Untersuchung.
      Ich würde dir empfehlen, in ein Beckenbodenzentrum zu gehen und dich dort bezüglich des Geburtsmodus beraten zu lassen.
      Viel Glück und alles Liebe,
      Jana

      Antworten
  44. Avatar
    Louisa sagte:

    Ich gehöre dann wohl zu denen, die eine rettende PDA hatten und trotzdem eine wundervolle und sehr gut begleitete Geburt im Krankenhaus.
    Nach 4 Tagen Einleitung (Leitfaden für schwangere mit Diabetes schreibt das so vor, dass 40+0 eingeleitet wird) mit geburtsunwirksamen Wehen im 3-5 Minuten Takt war ich einfach durch – am vierten Abend wurden die wehen wirksamer, aber der MuMu war erst bei 2-3 cm, ich konnte kaum noch stehen, sprechen, atmen, trotz Kurs im Bereich Hypnobirthing und Meditation durch die ich immerhin die Nächte vorher einigermaßen dösen konnte, war ich einfach durch und der Beckenboden so angespannt, dass ich gefühlt nicht mehr atmen konnte bei den wehen. Bis hierher der nicht so schöne teil. Also die Entscheidung PDA oder Meptid… Ich habe mich für die PDA entschieden, ja Natürlich gab es den Wehentropf dann auch dazu… Aber ich konnte das erste Mal seit der Einleitung Mal wieder für 2 Std schlafen.
    Nach 2 Std platzte die Fruchtblase und der MuMu war bei 8 cm, hurtig wurde die PDA runter geregelt, bis ich gut etwas gespürt habe aber es auch sehr gut auszuhalten war. Kurz vor den Presswehen wurde dann nochmal runter geregelt, sodass ich einen deutlichen Pressdrang hatte – nach ca 4 Presswehen war meine Tochter dann endlich da. Sie hat während der Zeit keine Probleme mit den Herztönen gehabt und hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten…

    Für uns war es nach der Einleitung die einzig richtige Entscheidung – ich denke das habe ich aber auch dem wirklich gut geplanten handeln und der ständigen Kommunikation durch die Hebammen zu verdanken.

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Luisa,
      vielen Dank. Solche Berichte sind superwertvoll für Frauen, die vor dieser Entscheidung stehen.
      Es freut mich sehr, dass auch immer mal wieder zu hören, dass es eben auch manchmal richtig gut läuft, dadurch.
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  45. Avatar
    Samuel sagte:

    Also das ist ja alles sehr subjektiv, aber unsere Erfahrungen decken sich überhaupt nicht mit dem, was im Artikel geschrieben wird. Meine Frau wollte von Anfang an eine PDA. Sie hat sie erst relativ spät bekommen, nachdem der Muttermund schon über 8cm geöffnet war. Nach der PDA ging alles wunderbar, die Herztöne des Kindes waren unverändert stabil, die Schmerzen waren weg. Meine Frau hat gepresst wie eine Weltmeisterin und das Kind kam zügig zur Welt. Sehr gute Arbeit des Teams. Ich finde, der Vergleich mit den Zahnschmerzen hat schon was. Andernfalls: die Frauen sollen es selbst entscheiden und undogmatisch. Es sollten alle Varianten mit Für und Wider dargestellt werden.

    Antworten
  46. Avatar
    Bald-Mama sagte:

    Liebe Jana,

    vielen Dank für den ausführlichen und ehrlichen Blogeintrag!
    Ich bin aus Furcht vor der “Interventionskaskade” und der häufig verzögerten Austreibungsphase einer PDA gegenüber eher zurückhaltend eingestellt, würde sie aber nie prinzipiell ablehnen, da sie ja, wie du schön beschreibst, einen großartigen Rettungsanker darstellt. Als Erstgebärende versuche ich mich bestmöglich auf die Geburt vorzubereiten, mit Hypnobirthing und Dammmassage sowie ganz viel Vertrauen in meinen Körper und in die Geburtshelfer.
    Jetzt ist es so, dass ich leider einen kleinen Leistenbruch in der Schwangerschaft entwickelt habe. Der macht mir bisher aber keine Probleme. Das ärztliche Personal in meiner favorisierten Geburtsklinik meinte dazu, dass sie meinem Wunsch nach einer Spontangeburt entsprechen wollen, aber im Fall einer verzögerten Austreibungsphase wahrscheinlich schneller zur Saugglocke und Dammschnitt greifen würden, als sonst, um starkes Pressen zu vermeiden.
    Meine ambulante Gynäkologin riet mir daraufhin unbedingt zu einer PDA, denn “Saugglocke ohne PDA ist ja auch kein Spaß”, zudem sollte ich auf jeden Fall auf die Hilfe der Saugglocke bestehen.
    Jetzt bin ich etwas hin- und hergerissen, was die PDA betrifft. Eigentlich will ich keine, es sei denn ich bin schnell erschöpft oder der MuMu geht ewig nicht auf, etc. Denn wenn ich eine kriege, ist ja das Risiko für Saugglocke und Dammschnitt erst recht deutlich erhöht. Beides würde ich gerne vermeiden wollen. Andererseits hat es mich verunsichert, dass meine ambulante Gyn meinte, ich solle auf jeden Fall die PDA nehmen, sonst wäre die Saugglocke ja reine Tortur (und ganz ehrlich – viele Geburtsberichte lesen sich ja leider genau so :-/).
    Deshalb meine Frage: Hast du Erfahrungen mit Geburten bei Leistenbrüchen? Gibt es da unter dem Pressen häufig Komplikationen? Was meinst du in meinem Fall zum Thema PDA?

    Lieben Dank!
    Bald-Mama

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Bald-Mama!
      Ich kenne natürlich nicht genügend Details, um hier eine allgemeingültige Aussage machen zu können.
      Aber ich denke das Beste ist, das auf dich zu kommen zu lassen und dann spontan nach deinem Gefühl und der Sachlage zu entscheiden. Hierbei können dir die Hebamme und deine ärztliche Begleitung sicher am besten unterstützen.
      Wenn du dich gegen die PDA entscheidest, achte auf jeden Fall darauf kein “Power-Pressen” zu machen. Am besten sind aufrechte Geburtspositionen. Und ganz wichtig: Abwarten, bis der Pressdrang von allein kommt. Pressen ohne Druckgefühl ist ganz ungünstig.
      Das gilt natürlich für jede Geburt. Aber in deinem Fall ganz besonders.
      Übrigens sind Dammschnitte bei aufrechten Positionen deutlich seltener.
      Ich wünsche dir alles, alles Gute!
      Liebe Grüße
      Jana

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  47. Avatar
    Larissa sagte:

    Seit sechs Jahren frage ich mich, was bei meiner ersten Geburt eigentlich so katastrophal schief lief. Jetzt weiß ich es. Es war exakt so, wie du es beschreibst. Hinzu kommen noch höllische Schmerzen bei der Austreibung, die mir fast den Verstand geraubt hätten. Ich wünschte so sehr, ich hätte damals Personal in der Klinik gehabt, dass mich begleitet und mir die PDA ausredet, anstatt mich bei erster Gelegenheit “still zu stellen”. Mein zweites Kind habe ich ohne PDA bekommen. Und die Geburt war um Längen weniger schmerzhaft. Seitdem versuche ich jede werdende Mutter zu überzeugen, es möglichst ohne PDA zu versuchen, wenn es geht.

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  48. Avatar
    Sarah sagte:

    Hallo liebe Jana,

    Danke für diese Sicht auf die Dinge.

    Bei meiner ersten Geburt lief es leider tatsächlich sehr ähnlich ab – zum Glück ohne Saugglocke, dank einem wirklich tollen und unterstützenden Team im Krankenhaus.
    Einleitung mit Cytotec, traumatische Erfahrung mit Wehen, die über Stunden gingen, dann endlich die rettende PDA, irgendwann Oxytocin… Und ein völlig fertiges Baby, das erst nach Stunden das erste Mal angelegt werden konnte.

    Nummer 2 kam erst einmal auf natürlichem Wege. Leider bin ich kurz vorm Ende in diese Angst-Anspannungs-Spirale zurückgefallen, die sich aus der ersten Geburt bei mir festgesetzt hatte. Bis 9cm war ich aber tatsächlich schmerzfrei. Ich habe dann doch noch eine last-minute-PDA bekommen und innerhalb einer Stunde war sie da und putzmunter.

    Wichtig fand ich den Hinweis meiner Hebamme: “Don’t leave her alone now. I know you want to relax, but she is still working to get out.” – Genau, was du beschreibst: Ich hatte auch den Impuls, mich mit PDA erst einmal zu entspannen! Stattdessen habe ich mich dann darauf konzentriert, die Kleine weiter zu unterstützen. Da ich vorher viel Kraft gespart habe, indem ich bis 9cm halb geschlafen habe, ging auch das “künstliche” Pressen prima und sie kam ruck-zuck!

    Also, als Rettung: Gerne!! Aber ich denke, dass die richtige (mentale) Vorbereitung schon ganz viel ausmacht.

    Ganz liebe Grüße aus Griechenland,
    Sarah

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Sarah, oh das ist ja ein superTipp deiner Hebamme gewesen. Das ist oft was, was mich stört, wenn das Baby dann “von der Mutter verlassen” wird. Es ist nunmal Teamwork.
      Es hört sich so an, als wenn ihr beiden das richtig gut hinbekommen habt.
      Und “JA!” ich denke auch, dass die mentale Vorbereitung superwichtig ist. 🙂
      Ganz liebe Grüße in den Süden!
      J

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  49. Avatar
    Ruth Augspurger sagte:

    Ich kann nicht bestätigen, dass es so negativ laufen muss wie Sie beschreiben. Ich hatte bei der Geburt meines ersten Kindes letzte Woche auch eine PDA. Das Einzige was ich bedaure ist, dass man sie (aufgrund noch zu geschlossenen Muttermunds) nicht früher legen wollte/konnte. Die Schmerzen davor waren für mich absolut unsagbar und nicht mehr regulierbar. Die Stresswerte meines Kindes waren durch die PDA nicht erhöht. Ich konnte die Wehen auch noch spüren, wenn auch nun in abgeschwächter Form. Ich konnte auch noch mit pressen. Es gab einen Dammriss 2. Grades, aber das nehme ich gerne in Kauf, wenn die unaushaltbaren Schmerzen dafür gelindert wurden. Eine Saugglocke musste nicht zum Einsatz kommen. Das Kind kam gut zur Welt, relativ entspannt und erreichte alles Topwerte in den Erstuntersuchungen.

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Ruth, herzlichen Glückwunsch zur Geburt!
      Ich freue mich ja mit jeder Frau, bei der es anders/ besser läuft.
      Wunderbar!
      Liebe Grüße ins Wochenbett und gute Erholung!

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  50. Avatar
    Vic sagte:

    Ich muss gestehen, wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich mir bei der ersten Geburt auch keine Pda setzen lassen… Ich hatte aber auch ziemliches Pech….

    Aber von vorne: vorzeitiger Blasensprung kurz nach Mitternacht, Vorstellung im Krankenhaus, Einsetzen unregelmäßiger Wehen gegen 4 in der Früh, nach dem Frühstück Wehencocktail. Gegen 10 (nach 22 Stunden) alles erbrochen, 5 Minuten Wehen. Mittags erste Antibiotikagabe, gegen 14 Uhr 2 Minuten Wehen, Muttermund bei Dienstübergabe erst auf 2 cm… Einleitung mit Zäpfchen, dann PDA gegen 20 Uhr… Pda saß nicht gut- Anesthesie kam nochmal, überprüfte, funktionierte, kurz vor Mitternacht fiel das Gerät aus, Anästhesie konnte nicht nochmal kommen, Hubschrauber war gelandet und ich auf der Prioritätenliste nach unten gerutscht. Dh keine Schmerzmittel mehr, dafür Wehenmittel… Nach 4 Stunden extremer und schnell folgender Wehen keine Presswehen, zuerst zweite Hebamme, dann Arzt mitgeschoben. Kind um 4.14 geboren. Zum Glück nur ein kleiner Dammriss (3 Stiche).

    Habe schon großen Respekt vor Geburt 2 ( voraussichtlich in 6 Wochen) und weiß: keine PDA mehr für mich… Ich schaff das auch ohne – es gibt noch andere Schmerzmittel, falls notwendig… Wobei richtig schlimm wurden die Schmerzen erst mit der Einleitung und furchtbar mit dem Wehentropf… Wenn es sich iwie vermeiden lässt will ich beides nicht… Mein Partner ist instruiert – aber ich glaub ich werd es auch noch schriftlich festhalten, wegen der neuen Covid-Welle und der Möglichkeit das alles diesmal alleine machen zu müssen (im worst Case)…

    Langer Rede, kurzer Sinn: ich wöre umbsoneine ehrliche Aufklärung- Fluch oder Segen beides möglich – sehr froh gewesen, hätte mich vermutlich anders entschieden, wenn mir die PDA nicht als das Wundermittel verkauft worden wäre ( war bei der ersten Geburt scheinbar ziemlich naiv, obwohl gut vorbereitet war…).
    Also thx für deine Arbeit!

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  51. Avatar
    Karl sagte:

    hallo Jana,
    bei der Suche nach Beiträgen zu der Frage, wie sich eine PDA langfristig auf ein Kind auswirkt, bin ich auf deinen Blog gestoßen. Im Web findet sich ja zu jedem Thema eine Meinung, hierzu aber habe ich nichts gefunden. Was meinst du dazu? Kann es sein, dass der Einsatz einer PDA das Verhalten eines Kindes nach Monaten oder sogar Jahren beeinflusst? Es geht um meine insgesamt gesunde und fröhliche 18 Monate alte Enkelin.
    Karl

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    • Avatar
      jana sagte:

      Hallo Karl, die Geburt hat sicher Auswirkungen auf vieles. Aber ob es wirklich so kleinteilig ist, würde ich eher bezweifeln, da Verhalten sich aus so vielen Komponenten zusammensetzt. Das kann ich aber tatsächlich nicht beurteilen. Das wäre mal eine Frage für die Psychologie.
      Liebe Grüsse
      Jana

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  52. Avatar
    Feli sagte:

    Bin für diesen Artikel grad echt dankbar. Ich bin vor drei Jahren in die USA ausgewandert und erwarte jetzt hier mein erstes Kind. Hierzulande nehmen ja 60, 70% der Frauen PDA in Anspruch, das ist schon fast keine Diskussion mehr. Über Gründe dagegen wird in den typischen Artikeln, die man so auf den ersten paar Seiten Googlesuche geboten kommt, fast abtuend und nur wortkarg berichtet. Es gäbe ein minimales Risiko bleibender Nervenschäden (über das ich mich tatsächlich nicht besonders sorge), ein schon etwas größeres Risiko starker Kopfschmerzen, die aber behandelt werden können, und man müsse eben mit dem Katheter auskommen. Dass PDA einen Kaiserschnitt häufiger notwendig mache oder zu häufigeren Verletzungen untenrum führe, wird entweder gar nicht oder nur zögerlich als Randmeinung erwähnt, zum Teil sogar offen bestritten. Was genau PDA während der Geburt mit dem Körper macht, schafft es schon gar nicht mehr in den Abschnitt, der sich mit dem Ablauf beschäftigt – es wird immer nur beschrieben, wie das PDA-Schläuchlein gelegt wird, danach, so entsteht der Eindruck, lehnt sich die Frau zurück und die Geburt nimmt quasi automatisch aber schmerzfrei ihren natürlichen Verlauf.

    Diese fast völlig unkritische Abhandlung der Angelegenheit war mir von vornherein suspekt. Ich bin ja medizintechnisch relativ naiv aber selbst ich kann riechen, dass es so einfach dann doch nicht sein kann. Dass eine so umfassende Betäubung keine Auswirkungen auf den Gebärprozess haben soll, das bestreitet ja schon der gesunde Menschenverstand. Und was das Ganze mit dem Baby macht, wird erst recht nicht thematisiert. Es wird nur versichert, dass das Medikament selbst nicht vom Baby aufgenommen wird und damit vollkommen ungefährlich sei – nicht so Alternativen, vor denken einem direkt Angst eingeflößt wird. (Das weiß ich an deinem Artikel zu schätzen, dass du das Wohlergehen des Kindes genauso ernst nimmst. Mein Baby ist ein Mensch und nicht einfach nur das Produkt der Geburt.)

    Wer mal für längere Zeit im Ausland war weiß, wie vieles in einer Gesellschaft als normal, selbstverständlich oder objektiv richtig gelten kann, dabei ist es hochgradig kulturell. Alternativen diskutiert man gar nicht mehr, weil sich eine bestimmte Perspektive oder Herangehensweise schon so etabliert hat, dass man alles andere nur noch als extreme oder wunderliche Randidee wahrnehmen kann (vom Einfluss der hiesigen Krankenversicherungsmaschinerie und “big pharma” will ich gar nicht erst anfangen).

    Ich werde in der Schwangerschaft von einem Team begleitet, das aus einer Ärztin und drei Hebammen besteht. Die Praxis und das Krankenhaus, in dem ich entbunden werden soll, sind nicht weit voneinander entfernt. Wenn es soweit ist, wird eine der Hebammen gerufen, die mich dann zusätzlich zum Krankenhauspersonal betreut. Ich fühle mich allgemein echt wohl mit dem Team und kann mich nicht beklagen. Was mich unruhig gemacht hat ist die Erkenntnis, dass ich zum Thema PDA höchstwahrscheinlich genau dasselbe Lied auch hier gesungen bekomme, weil das in den USA schlicht Konsens ist. Da können die es noch so gut mit mir meinen. Die Entscheidung für oder wider muss ich also ganz alleine tragen und verstehen und mich im Zweifel auch gegen die kulturell gefärbte Expertenmeinung durchsetzen. Ich hoffe, dass ich es ohne schaffe und dass mir weniger eingreifende Alternativen überhaupt zur Verfügung gestellt werden. Selbst wenn nicht, weiß ich jetzt wenigstens Bescheid. Bei meinem nächsten Termin werde ich das Thema definitiv ansprechen. In der Zwischenzeit werde ich noch mehr recherchieren. Danke für diesen ehrlichen Einblick. Ich fühle mich schon so viel entscheidungssicherer und kompetenter.

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    • Avatar
      Tina sagte:

      „ so entsteht der Eindruck, lehnt sich die Frau zurück und die Geburt nimmt quasi automatisch aber schmerzfrei ihren natürlichen Verlauf.“
      Ich habe Anfang Januar entbunden und kann aus meiner Perspektive sagen, ja genau so ist es. Ich habe nach dem legen der PDA erst mal ca 3 h geschlafen. In der Zeit ging der Muttermund von 4 auf 10 Zentimeter. Danach war das Kind in 45 Minuten rausgepresst. Kein Oxy-Tropf oder ähnliches. Ich habe die Geburt in bester Erinnerung. Nein, Stillprobleme habe ich auch nicht.

      Frauen verlangen bei von Haus aus schwierigen Geburten eher nach einer pda. In Ländern, in denen sie Gange und gäbe ist, gibt’s auch nicht mehr Kaiserschnitte oder saugglocken-Geburten. Zb in Frankreich oder Skandinavien.

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      • Avatar
        Angela sagte:

        Wie Tina ihre Geburt beschreibt gibt wieder was ich in diversen Geburtsvideos aus den USA schon gesehen habe. Man bekommt den Eindruck, Standard ist dort Einleitung und dann gleich zu Beginn der Geburt PDA, und dann wie beschrieben völlig schmerzfrei herumliegen und abwarten bis man zum pressen angeleitet wird und dann das Baby in Empfang nimmt- ohne sich nennenswert angestrengt zu haben aber auch ohne Komplikationen.
        Also die Videos die ich gesehen habe halte ich für glaubwürdig, weil zT im Kontext von vlogs die ich schon länger verfolge.
        Das widerspricht so allem was ich gelernt, selbst erlebt und von anderen in Dtld gehört habe.
        Mein subjektiver Eindruck hier ist dass jede 2. Erstgeborene mit PDA dann letztlich Kaiserschnitt bekommt. So war es auch bei meiner ersten Geburt.
        Seitdem nie wieder PDA, obwohl ich es beim 5. Kind gerne a lá USA versucht hätte. Aber dafür ging es dann zu schnell, allerdings war man auch nicht begeistert von der Idee mir bei 2cm Mumu eine PDA zu legen und ich hatte das Gefühl man zögerte es hinaus.
        Mich würde interessieren ob es zB in den USA andere Medikamente oder andere Art der PDA gibt dass es wirklich besser funktioniert?
        Und warum ich immer versuche zu laufen und stehen bei der Geburt wenn es anscheinend im Liegen auch gut funktioniert?
        Theoretisch bin ich schon für natürliche Geburt, hatte auch bei 2 von 5 Kindern Hausgeburt.
        Habe es aber nie so als mega toll erlebt wie manche Mütter, eher immer mehr oder weniger ziemliche Quälerei, und v.a. bin ich dann hinterher immer so fertig und starte ausgepowert ins Wochenbett was bei je mehr Kindern desto schlechter ist.
        Wenn ich diese Videos aus USA sehe komme ich mir einfach irgendwie verarscht vor.
        Als würde ich immer noch Wäsche von Hand waschen nur weil in Deutschland Waschmaschinen noch nicht bekannt sind.
        Würde mich freuen wenn such jemand hier auskennt oder auch gerne links zu fundierten Artikeln über Geburten in USA…
        Danke & Liebe Grüße
        Angela

        Antworten
  53. Avatar
    Eleftheria sagte:

    Was für ein schöner Bericht!!
    hätte ich ihn nur 2018 entdeckt, nach +8 ET wurde ich eingeleitet mit cytotec..um 20 Uhr ging es los ,bis um 2 Uhr nachts wurde ich vertröstet da das CTG keine wehen anzeigte…obwohl ich kurz vorm sterben war da die wehen ununterbrochen da waren..erst beim schicht wechsel wurde der MM überprüft 6CM …ich war am ende..und wollte um 5 uhr die PDA ..der schlimmste fehler denn ab dann waren die Wehen weg..bis um 10 uhr war der MM bei 8 CM und dann musste der Wehentropf her, um 12 Uhr endlich bei 10CM ,um 13 Uhr wieder bei 8CM…tja Geburtsstillstand ,es muss ein Kaiserschnitt gemacht werden hieß es. Ich war so überfordert…und als ich ins OP zimmer gebracht wurde und ich zu der Hebamme meinte das ich ein sehr komisches pressgefühl habe als müsste ich auf die Toilette ,sagte sie nur nein nein wir sind schon auf dem weg der Artz wartet. Nie wieder werde ich es zulassen.

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    • Avatar
      jana sagte:

      Oh nein, das hört sich nicht gut an. Du arme!
      Ich hoffe du konntest dieses Erlebnis gut überwinden?!
      Danke für deine Geschichte.
      Liebe Grüße
      Jana

      Antworten

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Soweit die Theorie – bis dahin klang diese Vorstellung für mich nämlich auch noch verlockend. Tatsächlich ist es aber so, dass die Geburt dadurch meistens ins stocken gerät. Die Wehen lassen – nicht nur subjektiv, sondern wirklich – nach und es ist sehr oft notwendig, dass ein Wehentropf angehängt wird, damit die Geburt überhaupt weitergeht. Im Schmerzfreien-Raum und ohne Wehen ist es quasi unmöglich zu pressen und ohne Presswehen ein Kind zur Welt bringen, ist – aus eigener Kraft – wohl nicht möglich. Für das Kind ist das allerdings eine absolute Stresssituation – am CTG zu sehen -, denn während die Mutter die Zeit genießt, in der sie sich kurz von den Wehen erholen kann, steckt das Kind im Geburtsprozess fest. Je länger das dauert, desto mehr Stress empfindet das Kind, das CTG wird kritisch und es muss nachgeholfen werden. Die Frau spürt oftmals lediglich das hart-werden des Bauches, aber keinen Pressdrang – geschweige denn den Druck, der auf den Damm entsteht (was Dammschnitt oder -riss zur folge hat / haben kann) – und presst sie dann doch, zeigt das oftmals keinen Geburtsfortschritt, was ein Nachhelfen durch Ärzte, Schwestern und Hebammen nötig macht. Es läuft also oftmals auf eine Zangen- oder Saugglockengeburt hinaus. Alles in allem kann man sagen, dass eine PDA die Geburt für die Mutter zwar zeitweise angenehmer / einfacher macht, es aber bedeutet, dass man dem Kind eine Menge zusätzlichen und unnötigen Stress zumutet und die Geburt mindestens zwei Stunden länger dauert als ohne. Mal ganz abgesehen davon, was man seinem Körper zumutet, wenn man ihn erst mit Opiaten ruhig stellt und anschließend per Wehentropf wieder auf Hochtouren putscht. Dazu kommt noch, dass die PDA und das dadurch entstehende begrenzte Gefühl in den Beinen dazu führt, dass die Geburt in etwa 75% auf dem Rücken stattfindet – und das ist alles andere als optimal. [Quelle – klick] […]

  2. […] Objektiv wird der Verlauf aber gestört und das hat Folgen: Ich habe diesen Mechanismus in meinem PDA-Artikel bereits ausführlich beschrieben. In einer neuen Studie über den Gebrauch von PDAs wird sogar […]

  3. So hilft dir ein Geburtsplan bei der Entbindung - Hibbelinchen sagt:

    […] dass du dich über ein paar Dinge informierst. Vielen Frauen ist es zum Beispiel egal, ob sie eine Periduralanästhesie (PDA) bekommen. Einige wünschen sich diese sogar, damit die Schmerzen unter den Wehen […]

  4. Ohne PDA geht nichts – oder? | Eine norddeutsche Familie sagt:

    […] Objektiv wird der Verlauf aber gestört und das hat Folgen: Ich habe diesen Mechanismus in meinem PDA-Artikel bereits ausführlich beschrieben. In einer neuen Studie über den Gebrauch von PDAs wird sogar […]

  5. […] Uhr: Die Hebamme kommt, endlich. Ich bitte sie, dass sie mir sämtliche Dokumente für eine PDA (Anm. d. Red.: Peridualanästhesie) bringt, damit ich die ausfüllen kann, FALLS ich sie irgendwann […]

  6. […] findet ohne übergroße Eile statt. Zur Betäubung des Operationsgebietes wird eine Peridual- (PDA) oder Spinalanästhesie (SPA) gemacht oder manchmal auch eine Kombination (CSE) beider Verfahren. […]

  7. […] die medikamentöse Schmerzbekämpfung, den Einsatz der Geburtszange und die Nachfrage nach einer Periduralanästhesie signifikant reduziert. Außerdem zeigte sich, dass nach einer Geburt mit Doula wesentlich mehr […]

  8. […] ihre Berechtigung in der Geburtshilfe, auch wenn man nicht verschweigen darf, dass sie auch negative Auswirkungen auf den Geburtsverlauf haben kann ebenso wie Nebenwirkungen für Mutter und Kind. Sie sollte also […]

  9. […] ordentlich eingegriffen wurde. Also nach einer Einleitung und einem Wehentropf und einer PDA, ja sogar nach Kristella-Hilfe. Normal ist die Geburt dann aber nicht mehr […]

  10. […] durch eine reine Schmerzbefreiung einfach nicht zu ersetzen. Die PDA ist also als Rettungsring in abgewägten Einzelfällen zu […]

  11. […] “Es gibt Frauen, die nehmen die PDA wie Pfefferminzbonbons”, lese ich auf einem Hebammenblog*. Beratung, anyone? Respekt vor der Angst vor Schmerzen schaut anders […]

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