Ist der Wehencocktail zur Geburtseinleitung eine gute Methode, oder gefährlich?

“Mix dir doch ‘nen Wehencocktail.” Wenn dein Geburtstermin schon ein paar Tage verstrichen und dein Baby noch nicht da ist, dann ist es relativ wahrscheinlich, dass du mit der Empfehlung eines Wehencocktails zur Geburtseinleitung in Berührung kommst.
Aber was ist ein Wehencocktail überhaupt? Wie sieht es mit Wirkung, Risiken und Nebenwirkungen aus? Gibt es sinnvolle, sichere Alternativen?
Das Netz ist voll von Rezepten und das Ganze hört sich irgendwie eher nach Party an als nach einer medizinischen Intervention. Aber genau darum handelt es sich. Denn der Hauptbestandteil des Wehencocktails – Rizinusöl – wirkt wie ein geburtseinleitendes Medikament. Es gilt zwar als „Hausmittel“, ist aber eins, das man als Schwangere besser nicht auf eigene Faust, und schon gar nicht allein zu Haus, einnehmen sollte. Denn Rizinusöl kann für Gebärende ziemlich üble und starke Nebenwirkungen haben.
Um die Wirkung, Risiken und Nebenwirkungen des Mythos „Wehencocktail zur Geburtseinleitung“ geht es in folgendem Beitrag.

Was ist ein Wehencocktail?

Ein sogenannter Wehencocktail ist ein Mixgetränk, das man zur Einleitung einer Geburt trinken kann. Das Mittel soll, durch das enthaltene Rizinusöl, den Wehenbeginn anregen. Viele Hebammen und Schwangere empfinden diese Maßnahme als natürliche Form der Einleitung und bevorzugen sie gegenüber einer medikamentös eingeleiteten Geburt.

Warum sollte man überhaupt zum Wehencocktail greifen?

Wenn man zum Ende der Schwangerschaft „über den Termin“ geht, der errechnete Geburtstermin (ET) also bereits verstrichen ist, ohne dass sich das Baby auf den Weg gemacht hat, dann passieren meist zwei Dinge:

Ungeduld
Erstens: man wird ungeduldig. Denn obwohl man ja weiß, dass dieser errechnete Termin eben nur errechnet und nicht garantiert ist, erwartet man ja spätestens ab jetzt, dass es endlich losgeht. Das Problem ist aber, dass die Kinder das Datum im Mutterpass leider nicht lesen ;-). Nein, im Ernst: es gibt weit mehr Faktoren, die für die Geburtsreife eine Rolle spielen, als die für die Berechnung herangezogenen. It’s nature, Baby!
Daher kommen auch nur ca. 4 % aller Kinder an diesem Stichtag zur Welt. Die anderen kommen früher oder benötigen einfach noch etwas länger. Und beides ist übrigens, in der Regel, völlig ok.

„Drohende“ Einleitung
Zweitens: Ab dem errechneten Termin wird man alle zwei bis drei Tage, zur Kontrolle der Schwangerschaft, in der Klinik einbestellt. Solange es aber Mutter und Kind gut geht und alle Untersuchungen, wie CTG, Ultraschall und diverse Kontrollwerte in Ordnung sind, wartet man einfach nur ab. Aber nach einer Woche, spätestens jedoch nach 10 Tagen, wird einem in der Klinik zur Einleitung der Geburt geraten. Diese Empfehlung entspricht der aktuellen S2-Leitlinie zur Geburtseinleitung, von 2020.

Um dieser medikamentösen Einleitung zu entgehen, greifen Schwangere dann manchmal gern – vorsorglich – zu alternativen Einleitungsmethoden, um die Geburt auf „natürlichem“ Weg in Gang zu bringen. Und hier kommt dann eben, immer noch recht häufig, der Wehencocktail ins Spiel.

Woraus besteht ein Wehencocktail?

Es gibt verschiedene Rezepturen für dieses wehenfördernde Hausmittel. Viele Hebammen haben ihr ganz persönliches Lieblingsrezept, auf das sie schwören. Wichtigster Bestandteil ist jeweils Rizinusöl. Fast alle Wehencocktail-Rezepte enthalten außerdem Alkohol und Fruchtsäfte, meist Aprikosen- oder Orangensaft. Mandelmus und Eisenkraut sind weitere Zutaten einiger Mixturen.
So lautet etwa das bekannte Rezept zur Weheneinleitung, aus der “Hebammensprechstunde“, nach Ingeborg Stadelmann (2018):

  • 20-30 ml Rizinusöl
  • 1 Glas Aprikosensaft
  • 1 TL klarer Schnaps

Was ist Rizinusöl?

Rizinusöl ist ein Pflanzenöl, das durch Kaltpressung der geschälten Samen des tropischen Wunderbaums (Ricinus communis) hergestellt wird. Es wird in der Pharmazie auch Kastoröl genannt. Rizinusöl ist durchsichtig, gelblich, dickflüssig und schmeckt unangenehm.
Der Name „Wunderbaum“ bezieht sich auf das rasante Wachstum des Baums. So heißt es im Buch Jona, im alten Testament, dass Gott über Nacht eine Rizinusstaude wachsen ließ. Tatsächlich kann sie innerhalb weniger Monate bis zu drei Meter hoch werden.

Wie wirkt Rizinusöl?

Rizinusöl wirkt stark abführend. Seit dem 18. Jahrhundert werden Rizinussamen als Abführmittel bei Verstopfung oder zur Darmentleerung verwendet. Die Wirkung tritt zügig ein. Die eigentlich wirksame Substanz ist die Rizinolsäure.
Als Nebenwirkung wird die Aufnahme von Natrium und Wasser und von fettlöslichen Vitaminen aus dem Darm gehemmt. Es können Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und Durchfall auftreten.

Wieso löst Rizinusöl Wehen aus?

Rizinusöl hat also eine abführende, die Peristaltik anregende, Wirkung. Zusätzlich löst es, bei schwangeren Frauen, Wehen aus.
Durch die Einnahme des Wehencocktails wird die enthaltene Rizinolsäure von den Darmschleimhäuten aufgenommen und gelangt so in die Muskelzellen von Darm und Gebärmutter. Dort aktiviert sie bestimmte (EP3) Rezeptoren, die normalerweise durch das Wehenhormon Prostaglandin stimuliert werden. Dadurch kommt es neben der stark abführenden Wirkung, zu Wehentätigkeit. (Tunaru et al., 2012).

Was bewirken die zusätzlichen Bestandteile des Wehencocktails?

Alkohol

Von 2cl klarem Schnaps, bis hin zum Glas Sekt, oder einer wilden Mischung verschiedenster alkoholischer Zutaten, ist in den online grassierenden Rezepten fast alles zu finden. Es heißt, der Alkohol soll das Rizinusöl im Saft lösen und den Geschmack verbessern.
Aber Alkohol sollte Schwangere natürlich zu keinem Zeitpunkt der Schwangerschaft trinken, da er dem ungeborenen Kind schadet. (BZGA, 2015)

Aprikosensaft

Aprikosen enthalten Kalium, Eisen, Vitamin A, B, C, Kalzium und Phosphor. Der Saft wird zugefügt, um einem Kaliummangel vorzubeugen, der durch die abführende Wirkung des Rizinusöls entstehen kann. Vor allem aber trägt er entscheidend dazu bei, dass der Cocktail trinkbar wird. Denn Aprikosensaft verbessert den Geschmack des Mittels ungemein.

Mandelmus

Hauptbestandteil von Mandelmus sind logischerweise Mandeln. Diese enthalten Zucker, Vitamine, Mineralstoffe (vor allem Kalium, Magnesium und Kalzium) pflanzliche Proteine und Fette. Auch Mandelmus soll den Mineralstoffhaushalt noch etwas stärker aufbessern.

Eisenkraut

Eisenkraut soll gegen Schmerzen und Krämpfe wirken.
Tatsächlich hat Eisenkraut vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine sogenannte Null-Monographie erhalten. In diese Kategorie kommen Pflanzen, “die in der traditionellen Volksmedizin zwar als Heilpflanze ohne Risiko verwendet werden, deren Wirksamkeit aber nicht belegt worden ist.” (Kommission-E-Monographien, 1994)

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Anwendung eines Wehencocktails

Obwohl die Rezepte des Wehencocktails variieren, wird jeweils empfohlen, das Getränk, innerhalb von einer halben Stunde zu trinken. Die Menge kann, je nach Zutaten, zwischen ein und zwei Gläsern schwanken.

Risiken & Nebenwirkungen des Wehencocktails

Welche Risiken birgt die Einnahme eines Wehencocktails? Der Wehencocktail ist definitiv kein harmloses Hausmittelchen.

Folgende, unerwünschten Wirkungen können nach der Verabreichung auftreten:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Flüssigkeits- und Elektrolytmangel
    (durch die abführende Wirkung)
  • Kreislaufbeschwerden
  • Erschöpfung

All diese Nebenwirkungen sind äußerst kräftezehrend und ziemlich ungünstig für einen guten Start in eine Geburt.

Aber am dramatischsten ist:

  • Die Wirkung kann einen Wehensturm auslösen.
    (Also zu häufige, zu lange, zu starke Wehen.)
  • Das Baby kann dadurch Stressreaktionen zeigen.
    (Es geht ihm also nicht gut.)
  • Erstgebärende hatten, laut Knaus et al. (2009), häufiger operative Interventionen nach der Einnahme von Rizinusöl.
    Dies gilt, wenn die Einleitung bei unreifem Befund – also, wenn der Körper noch nicht geburtsbereit war – angewandt wurde. Bei Mehrgebärenden war das nicht zu beobachten.

Interessant hierbei finde ich: „Der Rizinuscocktail hatte selbst bei einem ungünstigen Geburtsverlauf meist eine höhere Akzeptanz bei den Frauen als die konventionelle Einleitung mit Prostaglandin-Gel.“ (Knaus et al., 2009)

In der S2-Leitlinie zur Geburtseinleitung von 2020 wurde festgelegt, dass Rizinusöl nicht im ambulanten Setting empfohlen werden soll.

Das bedeutet, dass die wehenfördernde Wirkung des Rizinusöls nur noch nach medizinischer Indikation, in einer Klinik, unter Überwachung von Mutter und Kind, angewendet werden soll.
Denn dass der Wehencocktail grundsätzlich funktioniert – wenn der Körper geburtsbereit ist – zu diesem Ergebnis kommt die oben genannte Studie dennoch:

 „Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass für Mehrgebärende die Einleitung mit dem Rizinus-Cocktail durchaus eine adäquate Alternative zur konventionellen Einleitung mit Prostaglandinen darstellt; vielleicht gilt dies auch für Erstgebärende mit vorgereifter Zervix.“ (Knaus et al., 2009)

Alternative, wehenfördernde Mittel

Es gibt weitere Mittel, die Wehen – mehr oder weniger natürlich – fördern können. Die Voraussetzung dafür ist, dass der Körper schon bereit für Wehen ist.
Sprich am besten mit deiner betreuenden Hebamme darüber, was von den folgenden Maßnahmen bei dir womöglich infrage kommt:

  • Nelkenöltampons
  • Eipollösung
  • Einleitungsstäbchen

Übrigens ist die Bedeutsamkeit von Geschlechtsverkehr als Methode der Geburtseinleitung recht ungewiss. Das kommt vor allem daher, dass es schwierig ist, Geschlechtsverkehr als Intervention zu standardisieren, was nötig wäre, um aussagekräftige Vergleiche mit anderen Methoden der Weheneinleitung zu ziehen. 😉
(Kavanagh et al., 2001)

Lies zum Thema Einleitungsalternativen gerne auch meinen weiterführenden Blogartikel: Hilfe, ich bin drüber! Geburtseinleitung: ja oder nein?

Wenn es irgendwie geht, lass das Baby entscheiden

Logisch ist es am besten, wenn die Geburt ganz natürlich und von allein losgehen darf. Dein Körper und das Baby entscheiden ja, wann es so weit ist.
Das kann ganz unterschiedlich lang dauern. Genauso, wie auch nicht alle Äpfel eines Baums gleichzeitig reif sind. Manche Babys benötigen einfach mehr Zeit.

Und wenn du wirklich eingeleitet werden musst, dann ist das so. Du kannst natürlich jederzeit beim geburtshilflichen Team nachfragen, welche Möglichkeiten zur Einleitung bestehen.
Die oben beschriebenen, alternativen Maßnahmen werden übrigens auch von vielen Kliniken angewandt. Man muss also nicht zwangsläufig immer gleich mit Hormonen loslegen.

Stärken statt schwächen

Statt den Körper kurz vor der Geburt mit einem Wehencocktail zu schwächen, sollte man lieber die Zeit nutzen, um es sich gut gehen zu lassen und Energie zu sammeln. Denn am Tag X braucht man alle seine Kräfte.

Daher empfehle ich immer:

  • gut und gesund essen
  • viel schlafen
    (Wenn das nicht mehr so lange am Stück klappt, dann in vielen, kleinen Portionen)
  • moderat an der frischen Luft unterwegs sein und
  • alles, was einem sonst noch guttut, einfach machen!

Welche Erfahrungen hast du mit dem Wehencocktail gemacht?

Egal, ob du nun Hebamme bist, oder als Schwangere bereits Erfahrung mit der Geburtseinleitung mit Wehencocktail gemacht hast – lass mal hören: wie sind deine Erfahrungen & Sichtweisen auf dieses Thema? Was waren vielleicht wirkungsvolle und sanftere Alternativen? Oder hat es auch hormonell eingeleitet einfach gut geklappt?

Weitere Tipps zur Ernährung in der Geburtsvorbereitung

Dieser Text ist der vierte und letzte Teil einer Artikelserie zur geburtsvorbereitenden Ernährung. Neben dem Wehencocktail ging es bisher schon um die Louwen Diät, Datteln zur Geburtsvorbereitung und die Anwendung & Wirkung von Himbeerblätter-Tee zur Geburtsvorbereitung. In den kommenden Tagen folgt dann noch eine zusammenfassende Themenübersicht in “Geburtsvorbereitende Ernährungs-Tipps – kurz & knapp erklärt“.

Bundesinstitut für Arzeneimittel und Medizinprodukte, Liste der Monographien der E-Kommission ( Phyto-Therapie), 2010

Castro, C., Afonso, M., Carvalho, R., Clode, N., & Graça, L. M. (2014). Effect of vaginal intercourse on spontaneous labor at term: A randomized controlled trial. Archives of Gynecology and Obstetrics, 290(6), 1121–1125. doi.org/10.1007/s00404-014-3343-0

Heseker, H., & Heseker, B. (2018). Die Nährwerttabelle (5., aktualisierte Auflage, 2018/2019). Umschau.

Induction of labour. Guideline of the German Society of Gynecology and Obstetrics (S2k, AWMF Registry No. 015-088, December 2020). www.awmf.org/leitlinien/detail/II/015-088.html

Kavanagh, J., Kelly, A. J., & Thomas, J. (2001). Sexual intercourse for cervical ripening and induction of labour. Cochrane Database of Systematic Reviews. doi.org/10.1002/14651858.CD003093

Knauß, A., Strunz, K., Wöckel, A., & Reister, F. (2009). Geburtseinleitung mit Rizinusöl – Ergebnisse der Ulmer Rizinus-Studie. Die Hebamme, 22(04), 216–218. doi.org/10.1055/s-0029-1243142

Tunaru, S., Althoff, T. F., Nüsing, R. M., Diener, M., & Offermanns, S. (2012). Castor oil induces laxation and uterus contraction via ricinoleic acid activating prostaglandin EP 3 receptors. Proceedings of the National Academy of Sciences, 109(23), 9179–9184. doi.org/10.1073/pnas.1201627109

Transparenz, Publikation & Handout

Dieser Artikel ist eine Ableitung aus meinem Vortrag „Von Zuckerverzicht bis Plazentophagie – Ernährungsfragen in der Geburtsvorbereitung“ – gehalten auf diversen Weleda-Fachtagungen für Hebammen.
Eine Zusammenfassung wurde im Fachmagazin „Weleda Hebammenforum“ im Mai 2022 publiziert und kann über weleda.de/fachportal bezogen werden.
Darin enthalten ist das Original-Handout für Schwangere, das ab sofort auch hier im Blog als PDF-Download zur Verfügung steht. Ich danke Weleda für die freundliche Bereitstellung.
Der Text ist jedoch kein Bestandteil der Beauftragung. Darüber hinaus hat Weleda zu keinem Zeitpunkt inhaltlichen Einfluss auf die Ausarbeitungen des Vortrags oder die Erstellung dieser Artikelserie genommen. Die Inhalte basieren auf meiner aktuellen, persönlichen Recherche und spiegeln meine eigene Meinung wider.

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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21 Kommentare
  1. Avatar
    Barbara Schönenberger sagte:

    Mir wurde der Wehencocktail von meiner Hebamme empfohlen als ich 10 Tage über Termin war beim ersten Kind. Ich habe die Nacht auf der Toilette verbracht und wäre nicht in der Lage gewesen am nächsten Tag zu gebären. Wehen ausgelöst hat der Cocktail nicht. Bei ET+13 wurde medikamentös eingeleitet. Das ging zum Glück ganz sanft, ich hatte grosse Angst davor.
    Nach 4h Wehen musste dann aber ein Notkaiserschnitt gemacht werden weil es meinem Kind nicht mehr gutging. Sie hatte die Nabelschnur 3x um Hals und Schultern gewickelt. Wahrscheinlich ist die Geburt deshalb auch nicht losgegangen weil sie nicht runterrutschen konnte. Sie ist heute fast 7 Jahre alt und ein gesundes tolles Mädchen! Den Wehencocktail würde ich niemandem empfehlen.

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  2. Avatar
    Sarah sagte:

    Ich war 10 Tage über den Termin und es “drohte” eine medikamentöse Einleitung, weil kaum noch Fruchtwasser da war. Die Hebamme im Krankenhaus bot mir an, es zuerst mit Rizinusöl zu versuchen. Um 14 Uhr habe ich den Cocktail getrunken, hatte absolut keine Nebenwirkungen und merkte den Rest des Tages erst einmal absolut nichts. Deswegen war ich mir auch zunächst sicher, dass diese Einleitung erfolglos bleiben würde. Pustekuchen! Gegen 00 Uhr sprang die Fruchtblase und gegen 02.30 Uhr setzten die Wehen im 15-20 minütigen Takt ein.
    Die Geburt war dann zwar erst um 16 Uhr und es war der schmerzhafteste Tag in meinem bisherigen Leben, aber ich bin unendlich dankbar, dass die Einleitung mit Rizinus so unkompliziert war. Ich kann das wirklich empfehlen, allerdings nur unter Aufsicht einer Hebamme!!

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    • Avatar
      jana sagte:

      Danke für deinen Erfahrungsbericht.
      Ich glaube es gibt tatsächlich viele Frauen, die die Einnahme von Rizinusöl als positiv empfunden haben. Daher haben Hebammen das ja auch so lange empfohlen. Aber das selbe kann man auch über Cytotec-Tabletten sagen und die sind jetzt verboten…
      Die Gefahr der starken Nebenwirkung ist leider vorhanden.
      Liebe Grüße
      Jana

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  3. Avatar
    Valentina von Stramplermacher sagte:

    Ich war mit beiden 6 Tage über dem errechneten Entbindungstermin und der FA hat mir auch schon mit Einleitung gedroht, wenn das Baby sich in den nächsten 3 Tagen nicht auf den Weg macht. Da sich aber der Muttermund dann leicht geöffnet hatte, haben wir es mit Geschlechtsverkehr und ein anschließend heißes Bad versucht und vielleicht war es nur Zufall, aber beide Male hat es funktioniert. Es löste sich gleich der Schleimpfropf und die Wehen traten ein.

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  4. Avatar
    Claudia sagte:

    Ich hatte bei meiner ersten Schwangerschaft am ET in der Nacht einen vorzeitigen Blasensprung und habe keine Wehen entwickelt. Muttermund war bei 4cm. Im Krankenhaus wurde dann zunächst mit Akupunktur, Homöopathie und Treppensteigen doch noch Wehen auszulösen. Gegen Mittag wurde mir dann der Wehencocktail angeboten um mir die Antibiose zu ersparen. Der Cocktail war komplett ohne Alkohol (ich musste immer wieder kräftig rühren damit er emulgiert). Ich hatte etwa 1,5 Stunden immer wieder Durchfall und habe ziemlich schnell regelmäßige Wehen bekommen und der Durchfall war vorüber. Durfte dann in die Badewanne und konnte in den Wehenpausen schön entspannen. Nach 5 Stunden Wehen wurde unser Sohn ohne Schmerzmittel geboren.
    Aktuell bin ich ET+4 und soll ET+8 ins KH und wir versuchen es wieder mit dem Wehencocktail und schauen was passiert. Wenn diese Geburt ähnlich läuft bin ich mehr als zufrieden.

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  5. Avatar
    Lisi sagte:

    Ich habe bei vorliegendem Schwangerschaftsdiabetes und am ET „drohender“ Geburtseinleitung in Begleitung meiner Hebamme eine Woche vor dem ET bei reifer Zervix dreimal Wehencocktails eingenommen. Zweimal in Verbindung mit einem Rührei, einmal mit Aprikosensaft – das letztere funktionierte dann, und ich hatte eine komplikationslose und schöne Geburt.

    Die ersten zwei Male hatte ich Reizwehen nach der Einnahme von Rizinusöl. Gut, ich könnte mir schöneres vorstellen. Andererseits gab mir das Erlebnis das Selbstbewusstsein, dass ich auch die Wehen gut verkraften würde, was dann auch der Fall war.

    Ich würde es auf jeden Fall wieder tun, aber nur in Begleitung meiner Hebamme. Den Schwangerschaftsdiabetes hätte ich das nächste mal ja auch sehr wahrscheinlich wieder, und ich bin froh über alles, was ich zuhause selbst machen kann und nicht im Krankenhaus mit mir gemacht wird.

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      • Avatar
        Mina sagte:

        Habe 6 Kinder jeweils nach Einnahme zu Hause unkompliziert in unter zwei Stunden geboren in der Badewanne. Als Alleingeburten, es klappt und ich würde es immer wieder machen. Viel natürlicher als irgendwelche Hormone, Tabletten etc…

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        • Avatar
          jana sagte:

          Gerade bei Mehrgebärenden sind die Studienergebnisse etwas besser. Bei Erstgebärenden ist der Wehencoktail wirklich nicht zu empfehlen.
          Tatsächlich ist es eine Illusion zu glauben, nur weil ein Wirkstoff direkt aus der Natur – und nicht aus der Apotheke kommt – ist er harmlos.
          Fliegenpilze kommen auch aus der Natur…
          Und Alleingeburten empfehle ich auch nicht. Aber schön zu hören, dass du zufrieden damit bist und alles nach Wunsch verlaufen ist.

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  6. Avatar
    Joa sagte:

    Vielen Dank für die spannende Aufarbeitung der vermeintlich vorbereitenden oder einleitenden Ernährungsmythen – super spannend!

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  7. Avatar
    Stephie sagte:

    Ich hatte passend zum ET einen vorzeitigen Blasensprung, die Wehen setzen allerdings (wahrscheinlich aufgrund des hohen Stresses im KH etc) nicht rechtzeitig bzw ausreichend ein (ich hatte zwar die Nacht über Wehen, jedoch wurde mir gesagt, dies seien wahrscheinlich nur Vorwehen, da der Muttermund sich bis zum Morgen nicht ausreichend geöffnet hatte). Ich musste dann laut Arzt eingeleitet werden, um das Kind nicht zu gefährden und entschied mich aufgrund des hohen Drucks für den Wehencocktail. U.a. wurde mir im KH gesagt, dass dies eher schonend ist und oft auch ‘nichts bringt ‘, aber ich könne es ja erstmal versuchen. Die Hebamme befahl mir, diesen ‘auf Ex’ zu trinken, damit er auch wirken könne. Mach ca 1 Stunde setzten die Wehen mit einer solchen Intensität ein, dass ich es schon von Anfang an kaum aushielt und ich hatte Tag und Nacht durchgehend furchtbare, kaum aushaltbare Wehenstürme, die die Geburt extrem gefährdet haben. Die Pausen dazwischen lagen bei höchstens 10 Sekunden, wenn überhaupt, wodurch der Körper natürlich nicht ausreichend Zeit hat, zwischendurch etwas Kraft zu tanken, wie es eigentlich gedacht ist. Der Muttermund hat sich aufgrund des enormen Stresses für den Körper weiterhin kaum geweitet und ich kann es einfach nur als unerträgliche Qualen bezeichnen, sodass für mich eine ziemlich traumatische Geburt wurde, wonach ich 1 Jahr lang nicht schlafen konnte. Am Ende gab es noch weitere schwerwiegende Komplikationen, sodass mein Kleiner fast mit der Zange geholt werden musste und es zumindest für ihn ‘gerade noch’ so gut ging und ich aufgrund der Intensität und Dauer der Geburt kurz davor war, ohnmächtig zu werden.
    Niemals wieder würde ich den Wehencocktail (mit Rizinusöl, Alkohol+ Aprikosensaft) nehmen und ihn auch auf keinen Fall weiter empfehlen!!!!

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Stephie, das tut mir so leid, dass dir das angetan wurde.
      Zwei Sachen. Es gibt keine “nur Vorwehen”. Vorwehen haben eine Aufgabe. Sie machen den Muttermund weich, damit die Geburtswehen ihn gut öffnen können.
      Und ein Wehencocktail ist eben keine Kleinigkeit.
      Aber das sollten die Behandelnden wissen.
      Leider setzt sich das nur sehr langsam durch.
      Ich hoffe, du kannst dieses Trauma verarbeiten. Kennst du das Hilfetelefon schwierige Geburt ?
      Das ist eine gute Anlaufstelle für Geburtstraumen – auch viel später.
      Alles Gute für dich!
      Liebe Grüsse
      Jana

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      • Avatar
        Sami sagte:

        Tatsächlich war der Ablauf bei mir ähnlich, wie bei Stephie.
        Ich hatte auch erst den Blasensprung und dann sollten die Wehen schnell kommen. Zur Hilfe rangezogen wurde ein Wehencocktail. Wie weitreichend die Nebenwirkungen sein können war mir nicht klar. Wurde auch in der Vorbereitung leider nie thematisiert. Es war meine erste Geburt.
        Ich hatte ebenfalls stundenlange (Muttermund unwirksame) Wehenstürme. Zusätzlich habe ich mich sehr viel übergeben müssen.
        Es endete alles in Allem dann in einem Notkaiserschnitt, scheinbar hat der Stress auch dem Baby zugesetzt. Es stellte sich dann heraus, dass die Nabelschnur derart eng gewickelt war, dass es wohl kaum hätte klappen können.

        Liebe Jana, diese Nabelschnurumwickelung, kann man die nicht vorher im Ultraschall (spätestens bei der Aufnahme im KH) sehen?
        Und aus Interesse – würdest du die starken, aber nicht hilfreichen Wehen als Folge des Cocktails sehen?

        Ich würde für eine weitere Geburt es lieber natürlich probieren, das die Heilung der Narbe auch mit diversen Komplikationen einherging und ich Wochen und Monate unerträgliche Schmerzen hatte.

        Medikamentöse Geburtseinleitung ist ja wegen dem Kaiserschnitt eher nicht sinnvoll?

        Ich möchte mich nur gerne im Vorgang umfangreich informieren. Um bei “Problemen” eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

        Antworten
        • Avatar
          jana sagte:

          Liebe Sami,
          eine Nabelschnurumschlingung sieht man nicht immer im Ultraschall. Und wenn man sie sieht, weiß man immer noch nicht, ob sie unter der Geburt ein Problem darstellen wird oder eben nicht. Es kommen ja tatsächlich viele Kinder mit Umschlingungen zur Welt und es macht ihnen gar nichts.
          Ob der Wehencocktail die Notsectio verursacht hat, kann ich natürlich überhaupt nicht beurteilen. Geholfen hat er bei der Sache wahrscheinlich nicht. Aber es gab ja anscheinend eh einen weiteren Grund für die Sectio.
          Nach einem Kaiserschnitt ist man sehr vorsichtig, was eine Einleitung betrifft. Aber es wird nicht ausgeschlossen.
          Ich hoffe, du konntest dich körperlich und psychisch gut von dem Notfall erholen.
          Alles Gute für dich.
          liebe Grüße
          Jana

          Antworten
  8. Avatar
    Anna sagte:

    Ich hatte bei meiner ersten Geburt einen vorzeitigen Blasensprung und nach 20h immer noch keine Wehen. Da ich gerne im Geburtshaus entbinden wollte, gab mir meine Hebamme einen Wehencocktail (Dosierung aber nur ⅓) und dann ging es eine Stunde später los. Die Geburt war intensiv und schnell 5h, aber ich habe sie als schön und kraftvoll empfunden. Ich denke mit einer erfahrenen Hebamme an der Seite ist es eine gute Methode um die Geburt einzuleiten.

    Antworten
  9. Avatar
    Elisa sagte:

    Bei K1 hatte ich bei ET+2 einen Blasensprung. Ich hatte dann zwar auch heftige Wehen, aber so wirklich vorwärts ging es nicht. Da uns im GH die Zeit etwas weglief (13h später), hat meine Hebamme mir einen ½ Rizinuscocktail angeboten. (Vorher Homöopathie, Bauchmassage, Spazieren, “Sport”, alles ausprobiert). Der Cocktail war mit Sekt. Ich musste ca. 2h nach dem Cocktail einmal brechen, aber die Wehen kamen nun endlich richtig in Gang und es ging vorwärts. Kind kam ca. 6h nach Cocktaileinnahme gesund und munter.
    K2 ließ mich länger warten und warten. Die Zeit fürs GH schwand, ich zeigte richtig depressive Verstimmung. Alles (Akupunktur, Nelkenöltampon, Eipollösung, Massage, Globuli, Teemischung, Einlauf) zeigte keine Wirkung. Das Kind blieb unbeeindruckt wo es war. Bei ET+11 dann die Entscheidung für den Cocktail. Diesmal ohne Alkohol und mit weniger Rizinusöl als üblich, mit anfänglicher Überwachung meiner Hebamme während der Einnahme und anschließenden “Abwarten”. Es kamen Wehen, aber nicht mehr als bisher auch. Ich war pessimistisch. Wehen wurden deutlicher, bis zum Veratmen. Ich blieb pessimistisch. Die Wehen waren nicht schmerzhaft, nur intensiv, Abstände teilweise nur 2min. Dann: Ende. Nichts mehr. Aus und vorbei mein Traum. Wir sind ins Bett. Ich heulend. 5min später: Knall. Blasensprung. Direkt Wehen vom anderen Stern. Kurze Abstände, kräftig, heftig. 2h später war das Kind gesund und munter endlich da (10h nach letzter Cocktailration). Ein Traum, wenn dann auch echt plötzlich.
    Aktuell befinde ich mich im Endspurt für K3. Diesmal mit besser berechentem ET, damit die Nerven nicht so blank liegen am Ende und einfach ausreichend Zeit ist. Das der Cocktail bei mir gut funktioniert, ist aber sehr erleichternd zu wissen. Ich würde beim nächsten Mal wahrscheinlich bis +12/+13 warten, aber es immer wieder machen. Vielleicht gibt es aber auch mal eine cocktailfreie Geburt.

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Elisa, wie gut, dass wir nicht alle gleich auf Dinge reagieren. Du scheinst den Cocktail gut zu vertragen. Toll, dass es bei dir so gut geklappt hat.
      Ich wünsche dir eine wunderschöne dritte Geburt, wie auch immer sie beginnen mag.
      Ganz liebe Grüße
      Jana

      Antworten
  10. Avatar
    Isabella sagte:

    Hi!

    Ich bin gerade in 40+9 und habe gestern und heute nach 24h den WehenCocktail genau nach Anleitung von meiner Gyn getrunken. Mein Muttermund ist bereits geöffnet aber es gibt keine Anzeichen von Wehen und das Gewicht von meinem kleinen wird bereits auf 4kg geschätzt.

    Es haben sich bei mir keine Symptome gezeigt. Weder Übelkeit, Durchfall oder Bauchweh/Wehen.
    Kann es sein, dass es bei manchen Leuten einfach gar keine Wirkung zeigt und wenn ja woran kann das liegen?

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Isabella, das ist erstaunlich: Sowohl dass deine Ärztin dir ein Rezept für zu Hause gegeben hat (eigentlich sollen Wehencocktails nur noch im klinischen Umfeld gegeben werden), als auch, dass du keine Auswirkungen hast. Aber Menschen sind verschieden und reagieren auch auf Wirkstoffe sehr verschieden.
      Alles Gute für dich!

      Antworten

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