Winterbabys

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Wenn es draußen klirrend kalt ist, der Schnee so schön unter deinen Füßen knarzt und dein Atem sichtbar wird – wenn Eisblumen an deinem Fenster wachsen und du dich mit deinem Baby im Arm fragst: „Was muss ich eigentlich alles bei meinem Winterbaby beachten…?“ Dann ist dieser Artikel für dich genau richtig.*

Wärme

Natürlich ist es in erster Linie besonders wichtig, dein Kind warm zu halten. Besonders über das Köpfchen, das ja im Verhältnis zum Körper noch einen größeren Umfang hat als bei einem Erwachsenen, kann leicht Wärme verloren gehen. Ein Mützchen ist also draußen Pflicht. Außerdem verfügen neugeborene Babys noch nicht über das isolierende Unterfettgewebe.
Dein Kind sollte im Winter am besten immer nach dem „Zwiebelprinzip“ angezogen sein. Also in vielen Schichten, möglichst aus Naturmaterialien, die halten warm. Für die Füße sind Wollsocken immer gut.
Zum Rausgehen sollte zusätzlich ein Schneeanzug angezogen werden. Für längere Ausflüge ist für den Kinderwagen ein Fußsack aus Schaffell oder Daunen zu empfehlen, in den bei Bedarf auch noch eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen gesteckt werden kann. Aber Achtung, natürlich nicht zu heiß machen!
Ob dein Kind warm genug ist, lässt sich gut im Nacken testen. Da sollte es schön warm, aber nicht schwitzig-feucht sein. Die Hände dürfen durchaus kühl, aber keinesfalls eiskalt oder gar blau werden. Eine gute Möglichkeit die Temperatur permanent unter Kontrolle zu haben ist es dein Kind direkt am Körper zu tragen.

Hautschutz&Baden

Wusstest Du, dass die Haut bei einem Säugling noch fünf Mal dünner ist, als bei einem Erwachsenen? Babyhaut ist wunderbar zart und weich und damit das auch so bleibt, sollte die empfindliche Gesichtshaut mit einer fetthaltigen Creme vor Kälte geschützt werden. Hier hat sich besonders die „Wind und Wetter Creme“ von Weleda bewährt. Vor dem ins Bett gehen muss die Creme aber bitte wieder abgewaschen werden damit die Haut über Nacht gut atmen kann.
Apropos Waschen: Auf das Baden kannst du im Winter weitestgehend verzichten. Ein Bad pro Woche reicht völlig aus, da die Haut auf Grund der geringen Wassertemperatur nach dem Baden sehr schnell auskühlt. Am besten badest du dein Baby kurz vor dem Schlafen gehen, weil es danach ins warme Bettchen kommt.

Vitamin D

Vitamin D ist wichtig für den Knochenaufbau, die Zahnbildung und die Stärkung der Muskulatur. Darüber hinaus hat es eine Schutzfunktion für die Nervenzellen des Gehirns, einen positiven Einfluss auf das Herz- Kreißlaufsystem und es dient der Rachitis-Prophylaxe. Rachitis bedeutet eine mangelnde Mineralisierung der Knochen.
Vitamin D wird nur in sehr geringem Maße über die Nahrung aufgenommen, da es nur in wenigen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Räucheraal, Lachs, Vollmilch oder Avocado in etwas höheren Konzentrationen vorhanden ist. Daher gab man Kindern früher Lebertran, um sie so vor Rachitis zu schützen.
Auf natürlichem Wege wird Vitamin D vor allem durch Sonnenbestrahlung der Haut gebildet, was im Sommer natürlich kein Thema ist. Im Winter zeigt sich in unseren Breitengraden die Sonne aber nur recht selten und die Kinder sind bei den ohnehin eher kurzen Aufenthalten im Freien ja auch immer dick eingepackt, so dass nur wenig Haut der Sonne ausgesetzt wird. Es entsteht also recht schnell ein Mangel. Deshalb wird bei Winterkindern empfohlen mindestens das erste halbe Jahr Vitamin D zu substituieren (ersetzen). Ab der zweiten Lebenswoche sollten gestillte Kinder 500 I.E. (internationale Einheiten) Vitamin D zugeführt bekommen. Diese werden in Tablettenform vom Kinderarzt verschrieben und können auf einem Teelöffel mit etwas abgekochtem Wasser gelöst und dann dem Kind gefüttert werden.
Industriell hergestellte Säuglingsnahrung enthält fast immer zugesetztes Vitamin D. Da eine Überdosierung nicht zu empfehlen ist, sollte der über die Ernährung noch nicht abgedeckte Bedarf ausgerechnet und dann dementsprechend verabreicht werden.
Natürlich gibt es auch alternative Möglichkeiten der Vitamin D Substitution. Diese können bei Bedarf mit der Hebamme oder dem Kinderarzt besprochen werden. Bei allergiegeplagten Familien kann es beispielsweise besser sein Vitamin D in Ölform zu verabreichen, um so die Trägerstoffe der Tabletten zu vermeiden.

Zu Hause

In der Wohnung ist es in der Regel jetzt eher zu warm als zu kalt. Achte bitte trotzdem auf eine angemessene Schlaftemperatur. Gerade die trockene Heizungsluft ist nicht so gut für die Atemwege. Ein Luftbefeuchter, der regelmäßig gereinigt werden sollte, kann Abhilfe schaffen. Es reicht aber auch einfach die Wäsche im Schlafraum des Babys aufzuhängen oder ein paar Wasserschalen auf die Heizkörper zu stellen. Vorsicht mit Duftölen – diese können bei Überdosierung leicht die zarten Atemwege reizen.
Um dem Baby auch mal die Möglichkeit zu geben nicht so dick eingepackt zu strampeln, ist ein Heizstrahler über dem Wickeltisch schön. Dann kann eine Wickel-Kuschel-Strampel-Einheit auch bei deinem Winterbaby mal etwas länger ausgedehnt werden. Wer will kann das Kinderzimmer auch einfach mal richtig hoch Heizen und eine Nacktkrabbel-Session einlegen. Danach sollte natürlich wieder gut durchgelüftet werden.

Der nächste Sommer kommt bestimmt!  Bis dahin: „Abwarten und Tee trinken…“ 😉

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Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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6 Kommentare
  1. Avatar
    Inga sagte:

    Hallo,

    hier in Finnland ist es üblich, sein Baby auch im Winter tags zum Schlafen nach draußen zu stellen 🙂

    Uns wurde nur gesagt, in den ersten beiden Wochen darf es nicht raus, wenn es kälter als -10 ist, und wir haben einen Zettel bekommen, bei welchen Temperaturen das Baby ungefähr welche Schichten tragen muss 🙂

    Eine Frage ist mir aber gerade eingefallen: Erhält das Baby Vit. D über die Muttermilch? Hier ist es nämlich diversen Lebensmitteln zugesetzt, als Kind/ Erwachsener ist man da gut versorgt…

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  2. Avatar
    Sara sagte:

    Wir hatten bei unserm Dezemberbaby von anfang an den Mucki und warn absolut zufrieden. Einfach in den Hausklamotten rein, Mütze auf und es kann los gehn. Fanden wir super praktisch, man konnte auch mal ganz kurzfristig wohin, ohne ne halbe Stunde lang den Kleinen einzupacken uuuund die Leute konnten ihn nicht sofort angrapschen

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  3. Avatar
    Inga sagte:

    Ergänzung nach 3 Jahren und 2 Kindern:
    Unsere beiden haben immer bis -10 Grad draußen im Kinderwagen geschlafen. Mit Begeisterung, und nirgendwo anders so gut und fest.
    Wir hatten eine Isomatte und ein Schaffell unten drin, drüber eine Bettdecke und Fleecedecken. Die Kinder trugen je nach Temperatur Fleece, wattierte Overalls, Schneeanzüge. Gut fand ich Anzüge, wo man die Ärmel zumachen kann (statt Handschuhe). Wollsocken an die Füße, Mütze und Kapuze auf. Bloß keine Kältecreme benutzen- zumindest nicht wenn es ernsthaft friert. Ich hab einmal die von Weleda verwendet, prompt hatte unser Großer “angefrostete” Stellen im Gesicht… Unter dem Kinderwagenverdeck ist es aber eh viel wärmer und ja auch frei von Wind und Schnee. Wenn es schneite, habe ich einfach eine Mullwindel über den Wagen gehängt, damit es nicht reinschneit.
    Nach wie vor sind unsere Kinder übrigens fast nie krank 🙂

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  4. Avatar
    Ken Stober sagte:

    Hi Jana,
    vielen Dank für diese wertvollen Tipps für unser Baby. Der Beitrag über Vitamin D hat uns sehr weitergeholfen!

    Liebe Grüße
    Ken

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