Schwangerschaft, Geburt & Stillen in Zeiten des Coronavirus (COVID-19)

Die Unsicherheit von Schwangeren, sowie Müttern von Neugeborenen & Säuglingen im Umgang mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) ist groß. Uns Hebammen geht es ähnlich. Daher recherchiere ich Tag für Tag aktuelle Informationen zu den Auswirkungen und Empfehlungen rund um Corona bei Schwangerschaft und Geburt.
Und da ich das sowieso mache, teile ich meine Erkenntnisse ab jetzt einfach mit euch.Ich bin keine Virologin. Und das Virus ist so neu, dass tagesaktuell neue Erkenntnisse, und somit auch neue Empfehlungen dazu kommen. Daher kann es sein, dass das was heute richtig erscheint, morgen veraltet sein wird. Rund um die Uhr kann ich diesen Job hier natürlich nicht machen, aber ich werde mich um Aktualität bemühen. Schickt mir gerne Links und Anmerkungen, wenn ihr über Wissen verfügt, das hier noch fehlt.
– Stand: 13.3.2020, zuletzt aktualisiert 17.3.2020

Tagesaktuelle Meldungen findet ihr weiter unten im Text.

Wer nochmal bei den Grundlagen anfangen möchte, kann mit diesem kleinen Film der WHO über Corona beginnen (allerdings auf Englisch):

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Risiken für Schwangere in Zeiten von Corona (SARS-CoV-2)

Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) – vereint im German Board and College of Obstetrics and Gynecology (GBCOG) –  hat eine FAQ für schwangere Frauen und ihre Familien zu spezifischen Risiken der COVID-19-Virusinfektion veröffentlicht.

Darin heißt es:

„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es international keinen Hinweis, dass Schwangere durch das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) gefährdeter sind als die allgemeine Bevölkerung. Es wird erwartet, dass die große Mehrheit der schwangeren Frauen nur leichte oder mittelschwere Symptome, ähnlich einer Erkältung beziehungsweise Grippe aufweist. (…) Wenn eine bereits vor der Schwangerschaft bestehende Herz- oder Lungenerkrankung vorliegt, könnten eher Komplikationen bei Atemwegsinfektion wie bei der Coronavirusinfektion eintreten.“

Also: Schwangere mit Vorerkrankungen sind gefährdeter. Das gilt laut Royal College of Obstetricians & Gynaicologists vor allem für Frauen mit Diabetes oder Asthma. Dort heißt es auch:

„Es gibt keine Anzeichen, die auf ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko hindeuten. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass das Virus während der Schwangerschaft auf das Baby übergehen kann (dies wird als vertikale Übertragung bezeichnet). Es wird daher als unwahrscheinlich angesehen, dass das Virus, beim Baby zu Fehlbildungen führt.
Einige Babys von Frauen mit Coronaviren-Symptomen in China, sind zu früh geboren worden. Es ist unklar, ob das Coronavirus dies verursacht hat, oder ob die Ärzte die Entscheidung getroffen haben, dass das Baby früher zu holen, weil es der Frau nicht gut ging. “

Wenn du also schwanger bist und bisher keine Anzeichen des Coronavirus hast, gelten für dich die gleichen Regeln, wie für alle anderen Menschen:
Schränke Sozialkontakte so gut wie möglich ein und achte auf besonders gute Hygiene.

Das bedeutet laut Bundesgesundheitsministerium:

  • Regelmäßiges und ausreichend langes Händewaschen (mindestens 20 Sekunden unter laufendem Wasser mit Seife – 20 Sekunden sind so lang wie 2x „Happy Birthday“ summen)
  • Richtiges Husten und Niesen in ein Einwegtaschentuch, oder in die Armbeuge
  • Abstand von Menschen mit Husten, Schnupfen oder Fieber halten; Händeschütteln generell unterlassen
  • Hände vom Gesicht fernhalten (Schleimhäute in Mund und Nase sowie Augen)

Reisen in der Schwangerschaft während der Corona Pandemie

Zum Thema Reisen in der Schwangerschaft besagt oben genannte Veröffentlichung der geburtshilflichen Vereinigungen:

“Alle Personen, einschließlich schwangerer Frauen, sollten vor Reiseantritt sicherstellen, dass sie über angemessene Versicherungsvereinbarungen verfügen. Sie sollten auch überprüfen, ob Ihre Reiseversicherung die Geburt und Betreuung Ihres Neugeborenen abdeckt, für den Fall dass Sie im Ausland gebären sollten. Bezogen auf das Ausland ist das Reiserisiko für Schwangere nicht höher als für andere Reisende.”

Beachte die Seite des Auswärtigen Amts mit Reisewarnungen für bestimmte Gebiete.
“Es muss mit erhöhten Überwachungsmaßnahmen bezüglich Symptomen von COVID-19 an internationalen Flughäfen sowie der Verhängung von Quarantäne sowie Einreiseverboten gerechnet werden. Vermehrt kommt es zu Einschränkungen im internationalen Flugverkehr.” heißt es auf der Seite des Auswärtigen Amtes. auf der es um Reisen geht.
Update, 17.3.: Das Auswärtige Amt hat heute eine Reisewarnung ausgesprochen. Man solle von allen, nicht notwendigen, touristischen Reisen ins Ausland absehen. Und wenn sich eine Reise nicht verschieben lässt: “Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen sich unabhängig vom Land, das sie besuchen, und von der Dauer des Auslandsaufenthalts in die Krisenvorsorgeliste „Elefant“ des Auswärtigen Amts einzutragen.” Für deutsche Reisende in besonders betroffenen Gebieten, soll es ein Rückholprogramm geben.

Welche Symptome deuten auf eine Coronavirus-Erkrankung hin und was passiert dann?

Wenn du mit Personen Kontakt hattest, bei denen SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde, solltest du dich (unabhängig von Symptomen) mit deinem zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung setzen oder die 116117 anrufen – und auf jeden Fall erst einmal zu Hause bleiben um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Es wird davon ausgegangen, dass es nach einer Ansteckung bis zu 14 Tage dauern kann, bis Symptome auftreten. Im Durchschnitt beträgt die Inkubationszeit laut WHO fünf bis sechs Tage. Typische Symptome sind grippeähnlich:

  • Fieber/ Schüttelfrost (87,9%)
  • trockener Husten (67,7%)
  • Abgeschlagenheit (38,1%)
  • Auswurf/produktiver Husten (33,4%)
  • Atemprobleme/ Kurzatmigkeit (18,6%)
  • Kopf (13,6%) – und Gliederschmerzen (14,8%)
  • Halskratzen (13,9%)
  • Frösteln (11,4%)
  • Übelkeit/Erbrechen (5,0%)
  • Schnupfen (4,8%)
  • Durchfall (3,7%)

(%-Zahlen stammen aus dem “who-china-joint-mission-on-covid-19-final-report“).

Die Übertragung geschieht über eine Tröpfcheninfektion. Das kann also vor allem durch Niesen oder Husten passieren. Aber das Virus hält sich auch auf Flächen (unterschiedlich lange – unten ist eine Studie dazu verlinkt) und kann daher über das Berühren von verunreinigten Flächen erfolgen. (In Berlin öffnen daher jetzt die Türen der Öffies automatisch.) Da man sich täglich häufig unbewusst ins Gesicht fasst, bringt man das Virus dann dahin, wo es Schaden anrichtet, nämlich in den Mund-Rachen-Raum und damit die Atemwege.

Was tun, wenn ich schwanger bin und betroffen sein könnte?

Wenn du die oben beschriebenen Symptome hast, oder sogar schon positiv getestet wurdest, musst du dich auf eine mindestens 14-tägige Isolationszeit einstellen. Das Bundesgesundheitsamt hat ein PDF mit Tipps zur häuslichen Quarantäne erstellt. Die Empfehlungen des Robert-Koch-Institut (RKI) besagen:

  • Nicht zur Arbeit oder in öffentliche Bereiche gehen
  • Keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen
  • Keinen Besuch empfangen
  • Häufig lüften
  • Um eine Ansteckung der Familienmitglieder zu vermeiden: Räumliche Trennung – so gut das geht
  • Besorgungen von der Familie, von Freunden oder Lieferdiensten übernehmen lassen

Den meisten erkrankten Menschen helfen bereits Ruhe, viel trinken und bei Bedarf: fiebersenkende Medikamente. (Quelle: BzGA)
Angehörige von Erkrankten sollen, in Absprache mit dem Gesundheitsamt, mitisoliert werden und/oder ein sogenanntes Selbstmonitoring betreiben.
Sie sollen Tagebuch über ihr Befinden, aber auch über Sozialkontakte führen, und diese natürlich auch auf ein Minimum beschränken.

Therapie von Corona

Nur wenige Menschen müssen therapiert werden. Ob eine Behandlung erfolgen muss, richtet sich nach der Schwere des Krankheitsbildes. Bei schwerem, oder lang andauerndem Fieber oder Atemnot würde man in der Klinik beispielsweise Sauerstoff und Infusionen geben. Eventuell wird auch ein Antibiotikum angewandt. Das hilft natürlich nicht gegen die Viren, aber gegen die bakteriellen Begleitinfektionen, die den Körper sonst zusätzlich schwächen. (Quelle: Bundesgesundheitsministerium) Eine spezielle Therapie steht, genau wie eine Impfung, noch nicht zur Verfügung. Sehr schwere Fälle (das sind aber nur verhältnismäßig wenige) müssen beatmet werden.

Krankschreibung

Für eine reine Krankschreibung (egal aus welchem Grund) bitte derzeit nicht die Arztpraxis aufsuchen! Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) kann für maximal 7 Tage auch nach einer telefonischen Rücksprache mit deinem Arzt, ausgestellt werden. Diese Vereinbarung zur Entlastung der Arztpraxen dient auch der Kontaktvermeidung und gilt seit dem 9. März für zunächst 4 Wochen. (Quelle: Bundesgesundheitsministerium).

Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen in der Isolationszeit

Um Andere nicht zu gefährden, sollen Schwangere ihre Vorsorgeuntersuchungen – im Falle einer verordneten Isolation – in Absprache mit der Hebamme oder der Gynäkologin, verschieben. Wenn das medizinisch nicht möglich ist, soll der Besuch in der Praxis/Klinik vorher telefonisch angekündigt werden, damit entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden können. Dasselbe gilt, wenn du dir Sorgen um das Baby machst: Bitte kündige dein Erscheinen in Praxis oder Klinik immer vorher an. (Quelle: Positionspaper von BVF, DGGG & GBCOG)

Corona & Geburt

Da das Coronavirus relativ neu ist, gibt es nur wenig Erfahrungen im Umgang mit SARS-CoV-2 und Geburt. Die Empfehlungen, die für die Kreissäle ausgesprochen werden, ändern sich gefühlt täglich und sind offensichtlich innerhalb von Deutschland auch auch uneinheitlich, also länderspezifisch, geregelt.
Das sagen die BVF, DGGG & GBCOG in ihren FAQs dazu:

„Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Sie nicht vaginal gebären können oder dass ein Kaiserschnitt sicherer ist, wenn eine Coronavirus-Infektion vermutet oder bestätigt wurde. Wenn Ihre Atemwegserkrankung (Atmung) jedoch darauf hindeutet, dass eine dringende Entbindung erforderlich ist, kann eine Kaiserschnittgeburt empfohlen werden. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass Frauen mit Verdacht auf oder mit bestätigter CoronavirusInfektion keine PDA haben können. Die Verwendung von Lachgas kann jedoch die Aerosolisierung und Ausbreitung des Virus erhöhen – davon wird ausdrücklich abgeraten.“

(Frauen, bei denen kein Corona-Verdacht besteht, können natürlich weiterhin Lachgas benutzen!)

Voranmeldung im Kreissaal

Wenn du infiziert bist und Wehen bekommst, melde dich nach Möglichkeit telefonisch im Kreißsaal an. Du wirst dann von einer Hebamme (im Schutzanzug) begrüßt. Du bekommst eine chirurgische Maske und kommst in ein Isolierzimmer. Die Hebamme und die diensthabende Gynäkologin bleiben dann bei dir, bis das Kind da ist. Natürlich kannst du auch eine Begleitperson bei dir haben (Update: 16.3.: In einigen Kliniken wird das zur Zeit untersagt). Aber diese darf den Raum dann auch bis zur Geburt des Kindes nicht mehr verlassen.
(Diese Infos stammen aus einem Gespräch mit einer leitenden Hebamme einer Berliner Klinik am Donnerstag, den12.3. und wurden am 16.3. nochmals bestätigt. Ich habe aber schon von abweichenden Prozeduren gehört.)

Was passiert nach der Geburt mit dem Baby, wenn du das Coronavirus hast?

Nach meinen Erkenntnissen ist bisher keine intrauterine Ansteckung (also keine Ansteckung des Kindes im Mutterleib) der Babys öffentlich bekannt geworden. (Es gibt bisher nur einen Fall, in dem ein Kind sehr zeitnah, nach der Geburt positiv getestet wurde. Über die Umstände ist aber zu wenig bekannt um daraus Schlüsse zu ziehen.) Wenn du Corona hast, dann wird dein Kind aber natürlich auch auf Corona getestet. Bisher wird glücklicherweise keine Trennung von Mutter und Kind empfohlen –  solange es dem Baby gut geht. Natürlich wird das in jedem Fall individuell entschieden. Es kommt auch darauf an, wie gut es dir geht und wie gut du dich in der Lage fühlst, für dein Neugeborenes zu sorgen. Wenn du selbst intensiver betreut werden musst, kann das schwierig werden. Im besten Fall kann dein(e) Partner*in dann die Betreuung übernehmen. Und das Klinikpersonal wird, so gut es geht, dafür sorgen, dass alles so normal wie möglich abläuft.
Es versteht sich von selbst, dass Hausgeburten, nach einer verifizierten Corona-Infektion nicht möglich sind.

Stillen mit SARS-CoV-2?

Auch hier sehen die Empfehlungen der Ärzte bisher sehr positiv aus. In dem vielzitierten Paper der BVF, DGGG & GBCOG heißt es:

„Ja. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass das Virus über die Muttermilch übertragen werden kann. Daher wird davon ausgegangen, dass die anerkannten Vorteile des Stillens die potenziellen Risiken einer Übertragung des Coronavirus überwiegen. Infizierte Mütter oder Verdachtsfälle sollten beim Stillen durch Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen vor und nach dem Kontakt mit dem Kind und durch das Tragen eines Mundschutzes eine Übertragung des Virus durch Tröpfcheninfektion verhindern. Diese Empfehlung kann sich ändern, wenn sich das Wissen über das neue Virus weiterentwickelt.“

Auch die LaLecheLeague möchte Eltern ermutigen, gerade zum immunologischen Schutz des Kindes zu Stillen:

„In den meisten Fällen bleiben die gestillten Babys gesund, auch wenn ihre Eltern oder andere Familienmitglieder an einer Infektionskrankheit erkranken. Es gibt immer mehr Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Säuglinge von mehreren und verschiedenen immunologischen Proteinen, einschließlich Antikörper, die in der menschlichen Milch enthalten sind, profitieren, insbesondere durch direktes Stillen.
Mütter, die sich kurz vor der Geburt infizieren und dann mit dem Stillen beginnen, und Mütter, die sich in der Stillzeit infizieren, produzieren spezifische sekretorische IgA-Antikörper und viele andere kritische Immunfaktoren in ihrer Milch, um ihre gestillten Säuglinge zu schützen und die eigenen Immunreaktionen ihrer Kinder zu verstärken. Zu diesem Zeitpunkt unterstützen diese immunologischen Faktoren den Körper der Säuglinge dabei, effektiver auf Exposition und Infektion zu reagieren. Die Einhaltung guter Hygienepraktiken trägt auch dazu bei, die Übertragung des Virus zu reduzieren.
Wenn eine stillende Mutter krank wird, ist es wichtig, das direkte Stillen nicht zu unterbrechen. Das Kind wurde bereits von der Mutter und/oder der Familie mit dem Virus in Kontakt gebracht und profitiert am meisten von der Fortsetzung des direkten Stillens.“

Auf der Seite von UNICEF kann man ergänzend erfahren:

„Wenn eine Mutter zum Stillen zu krank ist, sollte sie, falls möglich, Milch abpumpen und sie dem Kind über einen sauberen Becher und/oder Löffel füttern – alles unter Anwendung der gleichen Methoden zur Infektions-Vorbeugung.“

Fragen und weiterführende Empfehlungen

Wenn ihr weitere Fragen zu Schwangerschaft, Geburt und Stillen in Zeiten von Corona habt, dann schreibt sie doch gerne in die Kommentare und ich werde mich bemühen Antworten zu finden.
Empfehlen kann ich euch noch:

Sammlung interessanter Studien

Und zum guten Schluss:

Hotlines zum Coronavirus

Bitte wählt diese Nummern nur, wenn ihr wirklich einen begründeten Verdacht habt, erkrankt zu sein. Die Dienste sind extrem überlastet und sollten wirklich nur echten Notfällen zur Verfügung stehen:

  • Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes: 116117
  • Unabhängige Patientenberatung Deutschland: 0800 011 77 22
  • Bundesministerium für Gesundheit (Bürgertelefon): 030 346 465 100
  • Allgemeine Erstinformation und Kontaktvermittlung: Behördennummer 115 (115.de)
  • Beratungsservice für Gehörlose und Hörgeschädigte – Fax: 030 / 340 60 66 – 07 deaf@bmg.bund(dot)de/ info.gehoerlos@bmg.bund(dot)de
  • Gebärdentelefon (Videotelefonie)

Von der Berliner Charité gibt es außerdem ein App (CovAPP) die als Entscheidungshilfe dient, ob man sich testen lassen sollte und wie das beste Vorgehen ist.

Bleibt gesund, guter Hoffnung, gut gelaunt, solidarisch und haltet durch!

Liebe Grüße,
Jana

Tagesaktuelle Meldungen findet ihr hier:

14.3. Abends: Es scheint so, dass in Großbritannien ein Baby einer Corona-infizierten Mutter, unmittelbar nach der Geburt, positiv getestet wurde. Das berichtete The Guardian heute. Ob das Kind sich vor- oder bei der Geburt infiziert hat, ist nicht klar. Ebenfalls unklar ist, welche Konsequenzen der Fall ggf. für das weitere Vorgehen haben wird.

15.3. Gestern Abend veröffentlichte der Berliner Bürgermeister eine Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus in Berlin. In § 6 geht es um Besuchsregelungen in Krankenhäusern. Diese werden ab sofort, bis auf wenige Ausnahmen, extrem eingedämmt. Ob Besuche im Kreißsaal nun dazu gehören, dazu war nichts zu lesen. Es laufen Anfragen. Es scheint momentan so zu sein, dass Kliniken das sehr unterschiedlich interpretieren. Hier in Berlin habe ich von Kolleginnen aus drei Häusern erfahren, dass dort weiterhin jeweils eine Begleitperson erlaubt ist.

16.3. Ab morgen schließen hier in Berlin die Schulen endgültig. Und viele Firmen schicken ihre Mitarbeiter ins Homeoffice. Das ist gut und richtig so und Teil der sozialen Verantwortung, die wir alle gemeinsam tragen. Das Robert Koch Institut schreibt dazu in seinem Epidemiologisches Bulletin “COVID-19: Jetzt handeln, vorausschauend planen Strategie-Ergänzung zu empfohlenen Infektionsschutzmaßnahmen und Zielen (2. Update)”:

“Eine zentrale Maßnahme sind bevölkerungsbasierte kontaktreduzierende Maßnahmen, wie die Absage von (..)Veranstaltungen in geschlossenen Räumlichkeiten, bei denen ein Abstand von 1 –2 Meter nicht gewährleistet werden kann. (..) Wie in vergangenen Pandemien gezeigt werden konnte, sind diese bevölkerungsbasierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung durch Schaffung sozialer Distanz besonders wirksam, wenn sie in einem möglichst frühen Stadium der Ausbreitung des Erregers in der Bevölkerung eingesetzt werden. Aber auch der eigenverantwortliche Beitrag jeder Bürgerin und jedes Bürgers sind gefragt, sowohl im persönlichen Umfeld als auch in ihren beruflichen Funktionen oder ehrenamtlichen Engagement.”

In Berlin darf weiterhin ein Angehöriger mit in den Kreißsaal, oder zu Besuch auf die Wochenbettstation. Allerdings sollte er dann möglichst auch im Raum bleiben (denkt also ggf. an gute Versorgung). Leider bedeutet das zur Zeit, dass eine Doula oder eine Geburtsfotografin nicht zugelassen ist.
Wie auch viele meiner Kolleginnen, stelle ich ab sofort meine Kurse auf Onlinekurse um. Wie das für uns mit der Bezahlung aussieht, steht – wie bei vielen FreiberuflerInnen – in den Sternen.

17.3. Update zur Situation in den 19 Berliner Kliniken: Die Situation in den Kreißsälen ist stabil. Es darf weiterhin eine Begleitperson mit zur Geburt. Sie muss gesund sein und darf den Kreißsaal, für den Zeitraum der Geburt nicht verlassen (kein rein & raus – denkt an eure Verpflegung!). Auf der Wochenbettstation ist leider keinerlei Besuch möglich, auch nicht vom Partner oder der Partnerin. Da  dadurch mehr Frauen ambulant gehen, wurde eine Sprechstunde für die U2 (die zweite Untersuchung vom Baby) eingerichtet.
Geburtsanmeldungen laufen bis auf weiteres telefonisch. An einer Videoschaltung wird gearbeitet.
(Die Informationen stammen von PD Dr. med. Mandy Mangler, der Chefärztin des Auguste Viktoria Krankenhauses in Berlin, Schöneberg. Nach zuhören in einem Life-Video auf Instargram unter “gyn_magazin”.)

18.3. Die WHO hat ein “Q&A on COVID-19, pregnancy, childbirth and breastfeeding” rausgegeben. Darin heißt es unter anderem:

All pregnant women, including those with confirmed or suspected COVID-19 infections, have the right to high quality care before, during and after childbirth. This includes antenatal, newborn, postnatal and mental health care.

A safe and positive childbirth experience includes:

  • Being treated with respect and dignity;
  • Having a companion of choice present during delivery;
  • Clear communication by maternity staff;
  • Appropriate pain relief strategies:
  • Mobility in labour where possible, and birth position of choice.

If COVID-19 is suspected or confirmed, health workers should take appropriate precautions to reduce risks of infection to themselves and others, including appropriate use of protective clothing.

Ich persönlich finde die Praxis, Frauen im Kreißsaal eine Begleitperson zu untersagen, katastrophal. Wir Hebammen können in der Klinik ja nur extrem selten eine 1 zu 1 Betreuung gewährleisten und so wird eine Frau ohne Begleitung phasenweise ganz alleine sein. Sie darf dann beispielsweise auch kein Entspannungsbad nehmen, weil das nur unter Anwesenheit einer zusätzlichen Person im Raum erlaubt ist. Und wir Hebammen, können nicht dafür garantieren. Es wird also weitere Einschränkungen der Wahlmöglichkeiten während der Geburt geben. Ganz zu schweigen von Verständigungsschwierigkeiten bei Frauen, die die deutsche Sprache nicht beherrschen.

Die WHO (Clinical management of severe acute respiratory infection (SARI) when COVID-19 disease is suspected) ermutigt Mütter übrigens auch trotz Infektion zu “Rooming in” und “Hautkontakt”:

Mothers and infants should be enabled to remain together and practise skin-to-skin contact, kangaroo mother care and to remain together and to practise rooming-in throughout the day and night, especially immediately after birth during establishment of breastfeeding, whether they or their infants have suspected, probable or confirmed COVID-19 virus infection.

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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75 Kommentare
  1. Avatar
    Theresa sagte:

    Vielen Dank für das Zusammenstellen der ganzen Infos!
    Was mich noch interessieren würde (insofern es diesbezüglich überhaupt Informationen gibt): Wie sieht es bei Säuglingen aus, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht gestillt werden können?
    Vielen Dank.

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Sehr gerne, Theresa!
      Bei deiner Frage kommt es tatsächlich auf den Grund an.
      Wenn das Kind nicht trinken kann, weil es krank und zu schwach ist, wäre es günstig, wenn die Mutter Milch abpumpen würde. Die könnte das Baby dann bekommen. Zur Not über eine Magensonde. Das Kind würde dann ja auf jeden Fall ganz besonders von den mütterlichen Antikörpern profitieren.
      Wenn die Mutter sehr krank und nicht in der Lage ist zu stillen oder zu pumpen, dann würde man dem Kind zur Not erst einmal künstliche Säuglingsnahrung geben. Wenn die Mutter so krank ist, geht die Genesung, bei aller Still-Liebe erst einmal vor. Dann muss man weiter sehen.
      Ich hoffe das beantwortet deine Frage erst einmal.
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  2. Avatar
    Mona sagte:

    Vielen Dank für diesen Beitrag!!
    Hab mich schon die ganze Zeit gefragt wie eine Geburt ablaufen würde, wenn man in der Zeit infiziert sein sollte. Wie hoch stehen denn die Wahrscheinlichkeiten, dass im Notfall die Gebärstation im Krankenhaus oder eben die Wochenbett Station Corona Betten weichen müssten?
    Weil Geburten kann man ja nicht verschieben wie andere OP’s und so viele Hebammen die Hausgeburten machen gibt es ja leider nicht…

    Danke für die Infos!
    Liebe Grüße und viel Gesundheit!
    Mona

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Mona, das halte ich für unwahrscheinlich. Denn Geburten lassen sich ja nicht planen. Zunächst einmal werden Operationen verschoben, die nicht lebensnotwendig sind. Es geht ja auch einerseits um die Betten an sich, aber eben auch um das entsprechende Intensivpflegepersonal.
      Genau damit bei uns keine “italienischen Zustände” entstehen, müssen wir alle, alles daran setzen, die Ausbreitungskurve jetzt drastisch zu verlangsamen. Und ich glaube, da sind wir jetzt auf einem guten Weg.
      Alles Gute und bleib gesund!
      Liebe Grüsse

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  3. Avatar
    Christina sagte:

    Danke für endlich mal gesammelte und vernünftige Infos für Schwangere. Gefühlt liest man jeden Tag etwas anderes.
    Gibt es schon irgendwelche Erkenntnisse bei Schwangerschaften die nicht schon im 3. Trimester sind, wo die Organe, etc also noch nicht fertig entwickelt sind?

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Christina, dazu kann ich leider nichts sagen.
      Da das Virus noch so neu ist, gibt es dazu noch keine Erkenntnisse. Bei den Fällen aus China, an denen wir uns ja nur orientieren können, kam es erst im 3. Trimester zu einer Ansteckung.
      Liebe Grüsse

      Antworten
  4. Avatar
    Myriam K sagte:

    Liebe Jana,

    Vielen Dank für die Informationen.

    Ich habe in 4 1/2 Wochen den ET. Meine erste Geburt war traumatisch und endete vor 2 Jahren in einem Sectio.
    Meine FA rät zum erneuten Sectio wg Makrosomie.
    Meine größte Sorge ist, dass bis in vier Wochen unsere Uniklinik total überlastet ist und Schutzkleidung und Desinfektionsmittel ausgehen. Bereits jetzt gibt es hierzu Gerüchte, das Klinikum hat sich noch nicht geäußert…
    Ich bin sehr verunsichert, ob ich versuche soll, spontan zu entbinden und dann ggf ambulant oder ob man einen Sectio vor der 39.SSW planen könnte, wenn das Kind bereits auf über drei Kilo geschätzt wird.
    Ich weiß, das ist keine richtige Frage, aber für eine Einschätzung, wie es in 4 Wochen aussehen könnte, wäre ich trotzdem dankbar..
    Liebe Grüße
    Myriam

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Myriam, wir hoffen ja alle, dass die Ansteckungskurve innerhalb der nächsten 4 Wochen so abflacht, dass es nicht zu so einem Szenario kommen muss.
      Aber es ist gerade sehr schwer zu sagen, was in 4 Wochen sein wird.
      Für deinen speziellen Fall kann und darf ich leider gar nichts sagen. Das musst du ganz individuell mit deinen betreuenden GeburtshelferInnen absprechen.
      Ich wünsche dir sehr, dass ihr eine ganz zufrieden stellende Lösung findet.
      Alles Gute für dich!
      Liebe Grüsse

      Antworten
      • Avatar
        Isabel sagte:

        Liebe Jana,
        Danke dafür, dass speziell für Schwangere und frische Mütter Informationen gesammelt werden. Man könnte zu unserer Zielgruppe bisher nix finden. Ich bin Mama zweier Töchter (12, 5) und eines Jungen, der erst 7 Wochen alt ist. Mir wurde gesagt, mein Immunsystem ist nach der Geburt geschwächt, ein Arzt meinte, ich wäre gefährdet.. Was ist da dran? Ist das Immunsystem einer frischen gebackenen Mama tatsächlich so schlecht, dass mit einem schweren Virusinfekt zu rechnen ist? Ich habe grundsätzlich keine Vorerkrankungen, jedoch so eben eine Gürtelrose in der Abheilung. LG und Danke für die Bemühungen!

        Antworten
        • Avatar
          Jana Friedrich sagte:

          Liebe Isabel, du bist ja offiziell noch im Wochenbett und diese Zeit betrachten wir ja als Ausnahmezustand im Leben und als Zeit der Regeneration. Geburt ist anstrengend, körperlich und psychisch. Falls zu z.B. auch noch etwas mehr Blut verloren hast, oder eine besonders lange und anstrengende Geburt hattest, gilt das um so mehr. Aber grundsätzlich muss das Immunsystem einer frisch gebackenen Mutter, nicht schlecht sein. Ich habe natürlich nicht die Infos deines Arztes, aber ich würde behaupten, dass du wahrscheinlich “normal” gefährdet bist. Wie dem auch sei. Wir sollten momentan einfach alle versuchen uns so gut wie möglich zu isolieren um uns möglichst nicht anzustecken.
          Ich drücke uns allen die Daumen.
          Alles Liebe,
          Jana

          Antworten
          • Avatar
            Bianca sagte:

            Liebe Jana,
            danke für deine Zusammenfassung. Ich kann die Unsicherheit vieler (werdender) Mütter verdammt gut nachvollziehen. Ich bin selber hochschwanger und habe theoretisch in weniger als 1 Woche meinen ET – und ich weiß einfach nicht, was bis dahin sein wird (und ob ich darauf hoffen soll, dass sie pünktlich kommt oder angesichts der Situation mehr Zeit lässt…). Die vielen, vielen unterschiedlichen Infos irritieren und verunsichern sehr, zudem erlaubt meine Geburtsklinik seit heute auch keine Besucher mehr (was ist, wenn sie meinen Partner für die Geburt nicht mehr zulassen?).

            Es ist alles sehr schwierig, auch wenn ich die Hintergründe natürlich verstehe und hoffe, dass wir Verbreitung des Virus durch alle Maßnahmen einschränken können.

            Von daher: Danke nochmal, liebe Jana (ich behalte deinen Blog im Auge 🙂 ) und wünsche allen eine gesunde Zeit!

            Liebe Grüße
            Bianca

          • Avatar
            Jana Friedrich sagte:

            Liebe Bianca, danke dir.
            Ich glaube dass einige Kliniken jetzt auch unsicher sind und keine Fehler machen wollen. Ich bin mir aber fast sicher, dass eine Begleitperson weiterhin, oder bald wieder, erlaubt sein wird. Denn ehrlich gestanden hilft das ja auch dem Personal.
            Also bleib guter Hoffnung und erkundige dich auf der Webseite der Klinik über den Stand der Dinge.
            Alles Gute für dich und viel Glück!
            Liebe Grüsse
            Jana

  5. Avatar
    Teresa Grupp sagte:

    Liebe Jana,
    vielen Dank für die Infos zum Virus.

    Ich habe eine Frage: Meine Freundin hat 2 Kinder (5 Jahre und 3 Monate). Sie ist sehr verunsichert und unterbindet derzeit jeden sozialen Kontakt des 5-Jährigen, aus Angst, das Baby wird vom großen Bruder angesteckt oder auch sie selbst. Hier in Bayern sind zwar alle Betreuungseinrichtungen bis Mitte April geschlossen, aber unsere Tochter würde gern mit ihrem Kindergartenfreund draußen spielen. Wir Mamas würden uns auch sehr gern wieder mal sehen. Ich muss zur Arbeit aber nach München, wo es derzeit sehr viele Infektionen gibt.

    Dürfen wir uns, unter Einhaltung des gebührenden Abstand etc., treffen oder ist das eher nicht so günstig?

    Ich freue mich auf deine Rückmeldung!

    Liebe Grüße

    Teresa

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Theresa, bei kleinen Kindern ist das mit dem gebührenden Abstand ja so ne Sache…
      Ich persönlich würde in den nächsten 2 Wochen erst einmal davon absehen, wenn du mit vielen Menschen in Kontakt stehst, die infiziert sein könnten. Aber das muss wohl jede Familie für sich entscheiden.
      Liebe Grüsse

      Antworten
      • Avatar
        Teresa Grupp sagte:

        Liebe Jana,

        vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Ich werde deine Empfehlung beherzigen, auch wenn es schwer fällt.

        Liebe Grüße

        Teresa

        Antworten
  6. Avatar
    Mery sagte:

    Hi Jana,
    Mein Verlobter und ich wünschen uns seit längerem ein Baby. Leider hat es bisher noch nicht geklappt. Sollte man aktuell mit dem Kinderwunsch lieber warten? Ich bin fast 35 und mir jetzt total unsicher.
    Liebe Grüße

    Antworten
  7. Avatar
    Anette Just sagte:

    Hallo, ich finde im gesamten Netz nichts darüber ob es auch Babys gibt, die unter den Opfern sind.
    Gerade mal 2 Fälle aber es wird nicht gesagt ob sie überlebt haben.

    Meine Sorge rührt daher, weil ich selbst ein 7 Monate altes Baby habe.

    Ist das Leben meines Kindes gefährdet, sollte es sich anstecken?

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Anette, es sind viel mehr Säuglinge erkrankt. Wieviele genau, das weiß man nicht, weil Kinder mit milden Symptomen ja gar nicht im Krankenhaus vorgestellt werden. Es gibt bisher wenige Erkenntnisse dazu. Die eine Studie, die neun Kinder umfasste, die schwerer betroffen waren, habe ich oben verlinkt. Allen ging es am Ende gut.
      Ich denke, Prävention ist das Beste, was du momentan machen kannst. Also bleib am besten mit deinem Kind zu Hause oder geh spazieren, wo ihr wenig Menschen begegnet.
      Und versuch dich nicht verrückt zu machen. Wir sind glücklicherweise weit davon entfernt so schlechte Bedingungen wie in China (wo irgendwann alle erkrankten in Turnhallen zusammengefercht wurden) oder Italien (wo jetzt nicht genügend Intensivbetten vorhanden sind) vorzufinden. Sollte dein Kind wirklich erkranken, wird es sicher im Krankenhaus gut versorgt werden können.
      Also, mach dir bitte keine nicht so viele Sorgen. Genau damit vor allem die kleinen und alten Menschen nicht erkranken, treffen wir ja jetzt diese ganzen Vorsichtsmaßnahmen.
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  8. Avatar
    Anna L sagte:

    Hallo. Können sie mir sagen wie es mit älteren Säuglingen ist. Haben die auch noch die immunologischen Vorteile der Muttermilch im gleichen Ausmaß? Meine jüngere Tochter ist 9 Monate alt und akzeptiert Beikost (in Form von Fingerfood, Brei geht gar nicht) nur in mikrobischen Dosen. Ich stille sie noch alle 2-3 Stunden. Nun lese ich aber immer wieder, dass der Nestschutz nur ungefähr bis zu sechs Monaten geht. Bitte um Erklärung. Vielen Dank Anna

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Anna, mit dem Stillen hilfst du dem Immunsystem deiner Tochter auch jetzt noch. Und Kinder dieser Altersstufe scheinen kein besonders großes Risiko zu haben, schwer zu erkranken. Trotzdem halte ich alle Maßnahmen zur Prävention momentan für besonders wichtig. Denn am Besten ist es ja, wenn es erst gar nicht zu einer Erkrankung kommt.
      Also abwarten, Tee trinken und weiter stillen.
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  9. Avatar
    Anette Schaible sagte:

    Danke für die gute Zusammenfassung! Was ich allerdings sehr vermisse , sind die Ratschläge FÜR uns Hebammen ! Ich mache sehr viele Hausbesuche … muss ich ausser nicht Händeschütteln und Hände waschen, bzw. desinfizieren noch was beachten ? Mein Hausarzt meinte ich solle nur im Notfall hausbesuche machen und dann mit Mundschutz….???

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Anette, tatsächlich habe ich darüber nachgedacht, dass zu machen. Aber Informationen dazu sind wahnsinnig schwer zu bekommen. Und ich wollte nicht zu den allgemeinen Fehlinformationen beitragen. Meine Info ist, dass Hausbesuche nur stattfinden sollen, wenn sie absolut sein müssen und dann unter extremen Hygienevorkehrungen. Das heißt Vorsorgen sollen, wenn möglich verschoben werden. Für wie lange, ist allerdings unklar. Und was digitale Leistungen angeht, dazu gibt es noch keine offizielle Stellungnahme. Weder vom Verband, noch vom GKV. Also: abwarten.
      Wenn ich was weiß, werd ich es weitergeben. Schau auch mal bei Anja (von guten Eltern) auf Twitter vorbei. Sie will auch versuchen uns abzudaten.
      Halt die Ohren steif. Alles wird sich fügen.
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
      • Avatar
        Anette Schaible sagte:

        Lieben Dank für die schnelle Antwort! Ich bin halt auch auf das Geld angewiesen ! Und gehöre auch noch zur Risiko Gruppe wegen Diabetes, copd und alter….. seufz…. wird schon alles wieder ! ❤

        Antworten
      • Avatar
        Anke Siegel sagte:

        Liebe Jana, vielen Dank für die vielen Informationen. Neu ist mir, dass wir Hebammen nur Hausbesuche machen sollen, wenn sie absolut sein müssen. Wie sieht es aber nun mit der Versorgung von frisch entbundenen Müttern aus? Wenn sie erkrankt und zu Hause in Isolation sind, wer prüft dann den Fundusstand, das Gewicht des Kindes, wer unterstützt beim Stillen? Was sind deine Gedanken dazu? Es reicht ja auch schon, dass die Mutter eine Kontaktpersin einer infizierten Person ist und man darf sie nicht mehr besuchen. Liebe Grüße, Anke

        Antworten
        • Avatar
          Jana Friedrich sagte:

          Liebe Anke, dazu kam heute ein Rundbrief vom Verband:
          “Mutter und Kind im Wochenbett:
          Da hier ein guter Immunstatus nicht sicher vorausgesetzt werden kann, arbeiten wir hier streng nach den Hygienevorschriften (wie bei Grippevirus: Händedesinfektion begrenzt viruzid nach WHO-Indikation, Desinfektion von Medizinprodukten im Kontakt mit Klientinnen, ggf. Einmalhandschuhe) + MNS Mund-Nasen-Schutz) der Klientinnen.
          Damit minimieren wir sehr stark die Möglichkeit der Übertragung durch uns.
          Die Frauen und Familien sind dann ihrerseits in der Pflicht, ihre Sozialkontakte und damit die Übertragungsmöglichkeit zu reduzieren.
          Einschätzung und rechtliche Beurteilung durch RA Hirschmüller (Stand 14.03.2020):
          Wochenbettbetreuung:
          Bisher gibt es keine rechtlich bindende Aussage durch die Gesundheitsämter oder übergeordneten Behörden zur Untersagung von Hausbesuchen, deshalb sind Sie nach wie vor in der rechtlichen Verantwortung für die gewissenhafte Betreuung der Frau und des Kindes (Haftung).

          Deshalb ist es richtig, besonders innerhalb der ersten 10 Wochenbettstage, die Betreuung unter Beachtung der Hygienevorschriften durchzuführen.
          Ausnahme:
          Auflage /Anordnung durch das für Sie zuständige Gesundheitsamtes, dass generell „aufsuchende Gesundheitsfürsorge“, d.h. Wochenbettbetreuung untersagt wird:
          →Sie sind als „Kontaktperson“ (Verdachtsfall) oder gesicherter Virusträger unter Quarantäne gestellt worden.
          →Die Betreute, bzw. die Familie steht unter Quarantäne”

          Und ja: Natürlich müssen Besuche im frühen Wochenbett sein. Bei den zu verschiebenen Besuchen ging es primär um Vorsorgen.
          Ich hoffe das hilft dir.
          Liebe Grüsse Jana

          Antworten
  10. Avatar
    Greta sagte:

    Liebe Jana, danke für deinen Beitrag. Ich war vor ca 3 1/2 Jahren bei dir im Vorbereitungskurs. Nun kommt Baby Nr. 2, genau in 4 Wochen ist ET und ich kann mir wie alle schöneres vorstellen als die aktuelle Lage. Meine größte Angst ist, dass ich nicht im KH entbinden kann, weil alle Betten belegt sind. Ist so ein Szenario realistisch? Und: meine Begleitperson empfinde ich persönlich als extrem wichtig, ich will nicht alleine entbinden. Wie ist deine Einschätzung zur weiteren Handhabung dazu?

    Vielen Dank, dass es überhaupt die Möglichkeit gibt, Fragen zu stellen- auch das entlastet ja schon sehr, wenn man Gehör findet.

    Danke und Danke!!!

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Greta, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum 2. Kind!
      Also ich denke, bei den guten Isolationsmaßnahmen, die grad ergriffen werden, wird es in vier Wochen wahrscheinlich nicht so schlimm aussehen. Ich glaube auch, dass die Begleitperson weiterhin dabei sein darf (schon, weil das ja auch das Personal entlastet, wenn die Frau nicht ganz alleine ist).
      Also mach dir bitte nicht allzu viele Sorgen. Ich bin mir sicher, es wird sich fügen.
      Herzlichen Gruß und ganz viel Glück! (Sag gern mal Bescheid wie es war).
      Jana

      Antworten
  11. Avatar
    Tessa sagte:

    Vielen Dank für die ausführliche Zusammenfassung!
    Ich bin derzeit in der 8. SSW und sehr unsicher was meine Arbeitssituation betrifft.
    Ich bin Apothekerin und wir haben derzeit unglaublich viele Kunden, da lässt sich unmöglich ausreichend Distanz zu hustenden und kranken Kunden einhalten und es werden auch keine besonderen Schutzmaßnahmen getroffen.
    Ich habe kaum Informationen über eine mögliche Infektion in der Frühschwangerschaft gefunden und möchte natürlich kein Risiko eingehen.
    Meine Frauenärztin werde ich natürlich auch telefonisch kontaktieren sobald sie aus dem Urlaub zurück ist.
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Leider wissen wir noch nicht so viel über die Auswirkungen in der Frühschwangerschaft. Ich habe eine Studie verlinkt. Aber ehrlich gesagt, ist es wahrscheinlich zu früh etwas seriöses dazu zu sagen. Ich persönlich wäre da lieber übervorsichtig.
      Ich denke, dass Schutzmaßnahmen dringend notwendig sind. Sonst seid ihr ja bald alle krank.
      Da solltet ihr als Team dringend drüber nachdenken. Vielleicht kann man das alles über den Nachtschalter und “Einkaufslisten” abhandeln?!
      Ich drücke dir für eine gute Lösung die Daumen.
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  12. Avatar
    Luisa sagte:

    Hallo Anette,

    mich beschäftigt gerade das Thema Geburtshaus – Außerklinische Geburt –
    Mein ET ist in 4 Wochen und ich habe nun Angst, dass auf Grund von Corona die Außerklinischen Geburten für Hebammen verboten sein könnten.
    Gibt es darüber schon irgendwelche Informationen?!

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Wir bekommen zur Zeit leider keine verlässlichen Aussagen. Aber ich denke, dass die außerklinische Geburthilfe was Corona betrifft, deutlich sicherer ist. Denn da hast du ja zu viel weniger Personen Kontakt. Ich glaube nicht, dass das verboten wird. Sicher gibt es einfach einen Kriterienkatalog. Aber wissen, kann ich das natürlich nicht.
      Ich drücke die Daumen!
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  13. Avatar
    Diana sagte:

    Hallo ich hab mitte April mein Enbindungstermin und mache mir auch große Sorgen. Mein Kind ist schon sehr weit unten und ich hab eine Verordnung von meiner Hebamme gekriegt sehr viel zu liegen da es bald losgehen könnte .hab jetzt schon Angst wenn es los geht wie wird es im Krankenhaus sein usw.
    Soll ich falls es keine Komplikationen gibt nach der Geburt gleich wieder nachhause oder doch die zwei Tage da bleiben.
    Man macht sich über vieles Gedanken erlich.
    LG Diana

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Ja, wir müssen jetzt erst einmal schauen, wie sich alles weiter entwickelt. So wie es im Moment aussieht, ist momentan alles halb so wild – also im KRS. Aber wer weiß…
      Die Idee ambulant zu gehen ist auf jeden Fall eine Gute. Denn die geringste Ansteckungsgefahr habt ihr ja zu Hause.
      Ich drücke die Daumen, dass alles wie gewünscht verlaufen wird.
      Ganz liebe Grüße,
      Jana

      Antworten
  14. Avatar
    Lisa W. sagte:

    Hallo Jana,

    ich werde voraussichtlich nächste Woche entbinden. Wir sind derzeit sehr verunsichert und besorgt, wie wir vor allem mit dem Besuch von Familienangehörigen umgehen sollen, wenn unser Baby auf der Welt ist. Sollten wir den Besuch (natürlich nur der engste Familienkreis) komplett unterlassen? Oder welche Schutzmaßnahmen können ergriffen werden um uns und die Kleine vor dem Virus schützen zu können?
    Und wie sieht es mit der Hebamme und Ärzten aus, die den direkten Kontakt zu unserem Baby haben werden? Sollte man hier auf Mundschutz und Handschuhe bestehen?
    Ich danke dir für deine Antwort.

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Lisa,
      ich kann mir vorstellen, dass ab der nächsten Woche sowieso alle mit Mundschutz arbeiten werden. Du kannst jedenfalls sicher sein, dass die Kliniken entsprechende Maßnahmen treffen werden um Patientinnen und Personal gleichermaßen zu schützen.
      Auf Verwandtenbesuch würde ich tatsächlich bis auf Weiteres verzichten. Das macht ihr am Besten erst Mal nur per Skype, oder so.
      Ich denke das werden alle einsehen.
      Alles Gute für die Geburt!
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  15. Avatar
    Matthias sagte:

    Hallo und Danke!
    Ich bin seit ein paar Tagen auf der Suche nach Infos zum Risiko für unseren Kleinen. Er kam vor 5 Wochen 8 Wochen zu früh auf die Welt. Bei diesem neuartigen Virus gibt es verständlicherweise keine Infos über die Auswirkungen auf Frühgeburten. Aber wie es scheint sind Säuglinge wirklich nicht in der Risikogruppe.
    Wie beachten die “üblichen” Maßnahmen, auch wenn es schade ist den Nachwuchs nicht Freunden und Verwandten präsentieren zu können. Glücklicherweise habe ich in wenigen Tagen Urlaub und wir können es uns zu Hause gemütlich machen.
    Noch mal: Danke für den Beitrag und insbesondere die ausführlichen Antworten auf die Fragen.

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Lieber Matthias,
      vielen Dank.
      Oh ja, bei einem Frühchen verstehe ich total, dass ihr euch Sorgen macht. Gut, dass du dann frei hast und ihr euch zu Hause einigeln könnt. Das ist im Moment sicher das Beste.
      Und eure Verwandten freuen sich bestimmt auch über Skype-sessions und WhatsApp-Filmchen und Fotos. Es sind halt gerade besondere Zeiten. Das versteht inzwischen, glaub ich, jeder.
      Alles Gute für euch und genießt einfach das verlängerte “Wochenbett”.
      Jana

      Antworten
  16. Avatar
    Izabella Zmuda sagte:

    Ich möchte mich bei Dir bedanken , Dein Engagement für uns alle , Deine Erstklassige Informationen sind im Moment für mich Gold wert !
    Jetzt weiß ich, was ich , aus sicheren Quellen , meinen Schwangeren Frauen, Müttern und deren Familien sagen kann ❣️ Ich kann die Familien auf Deine kompetente Quellen verweisen und viel Angst nehmen! Aufklärung und Informationen sind so wichtig, aber richtig machen, macht es erst richtig Sinn!

    Antworten
  17. Avatar
    Corina Weinhäupl sagte:

    Liebe Jana!
    Ich bin in Salzburgerin (Österreich) und das erste Mal Schwanger, aber erst in der baldigen 17 SW.

    Finde total super, dass du uns baldigen oder schon bestehenden Müttern und Väter mit momentan so wahnsinnige und wichtigen Informationen rundum die Schwangerschaft, Geburt, Stillen fütterst und dir die Zeit nimmst, unsere Fragen mit so viel Leidenschaft und Engagement bemühend beantwortest!

    Jetzt gerade, hab ich persönlich noch keine speziellen Fragen, aber es beruhigt mich sehr zu wissen, wenn Fragen aufkommen, dass ich sie dich Fragen kann und eine rasche Antwort erhalte.

    Vielen lieben Dank dafür!
    Liebe Grüße Corina

    Antworten
  18. Avatar
    Oliver Matt sagte:

    Hallo Jana,
    ausnahmsweise mal ein Mann, der kommentiert. Blogs tendieren in meinen Augen häufig zur Schwafelei und Meinungsmache.

    Ich ziehe den Hut vor so viel substantiierter, wissenschaftlich hinterlegter, tagesaktueller Information, prägnant und konkret aufgearbeitet, wie man sie in Deinem Blog findet!

    Als Arzt und werdender Zweit-Papa kann ich sowohl auf emotionaler als auch wissenschaftlicher Ebene nur sagen, dass Dein Blog Maßstab für das Thema „Corona und Schwangerschaft“ ist.

    Vielen Dank dafür und weiterhin viel Erfolg!

    Antworten
  19. Avatar
    Katharina sagte:

    Hallo zusammen,
    ich musste vor einem Jahr alleine meinen Sohn zur Welt bringen, da mein Mann und ich Influenza A hatten (ich ohne Symptome, mein Mann wieder genesen). Niemand durfte dabei sein. Mein kleiner Sohn wurde mir weggenommen und ich musste darum kämpfen Muttermilch abpumpen zu dürfen und als ich in 8 Stunden später ihn sehen durfte, hab ich nur geheult… Ich war einfach froh das ich ihn sehen durfte. Halten durfte ich ihn erst 5 Tage später. Ich habe es überlebt und mein Mann und Sohn auch… Geht ja nicht anders. Jetzt erwarten wir in 12 Wochen unser 2tes Kind… Alle die jetzt entbinden, sind in der besseren Lage, da die KH wissen das das Virus nicht über die Muttermilch übertragen wird. Ihr werdet eure Babys bei euch haben. Solltet ihr alleine entbinden müssen, lasst euch nicht davon fertig machen… Ihr schafft das und denkt immer daran, euer kleines Wunder, kann auch keiner nehmen. Alles gute allen werdenden Mütter und ein Danke an Jana für die Infos!!!!! Glg Katharina

    Antworten
  20. Avatar
    Kathi sagte:

    Liebe Jana,

    danke für deine informative, auf Fakten bezogene Seite!

    Ich wohne in NRW und soll Ende Mai entbinden. Mein Geburtsvorbereitungskurs hat letzte Woche angefangen. Nun wurde auch der Kurs bis zum 20.04. ausgesetzt (weiteres Vorgehen anschließend natürlich offen). Kannst du einschätzen, ob das wirklich verhältnismäßig ist bzw. angeordnet werden konnte? Schließlich gilt dieser Kurs nicht der Freizeitbeschäftigung, ist nicht verschiebbar und dient der Gesundheitsfürsorge. Ich fühle mich wirklich “in der Luft hängen gelassen”, weil der Kurs für mich als Erstgebärende sehr wichtig war. Darauf verzichten zu müssen, belastet mich sehr. An welche Instanz könnte ich mich wenden (Gesundheitsamt, Krankenkasse, …)?

    Vielen Danke für deinen Rat
    Kathi

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Kathi, das ist die Empfehlung des Robert Koch Institutes. Leider. Frag doch mal nach, ob die nicht auch einen Onlinekurs anbieten wollen. Ich denke wir müssen jetzt alle versuchen kreative Lösungen zu finden, die uns allen helfen und die verhindern, dass weitere Menschen angesteckt werden.
      Viel Glück!
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
    • Avatar
      Kathrin sagte:

      Bei uns ist es das gleiche (Termin Ende Mai, erstgebärend, Kurs auf unbestimmte Zeit unterbrochen), aber unsere Kurs-Hebamme bietet Einzelsitzungen zu Hause als Alternative an und mittlerweile auch Skype-Termine. Beides kann sie wohl ausnahmsweise mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen. Ansonsten habe ich mir mittlerweile drei dicke Bücher zum Thema Geburt gekauft und klammere mich an die.

      Antworten
  21. Avatar
    Annika sagte:

    Hallo zusammen,
    der Beitrag ist wirklich sehr informativ aber leider beruhigt er mich gar nicht. Ich habe große Angst ohne meinen Mann entbinden zu müssen. Und falls es zu einem Kaiserschnitt kommt (was nächste Woche entschieden wird), habe ich noch mehr Angst allein zu sein und auch davor dann 5 Tage ohne ihn im Krankenhaus verbringen zu müssen. Das ist für mich der absolute Horror.
    Viele Grüße.
    Annika

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Annika, ich kann das total verstehen und finde das auch ganz furchtbar. Ich hoffe echt, dass die Kliniken das besser gelöst bekommen.
      Ganz viel Glück für euch!
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
    • Avatar
      Ramona sagte:

      Hallo Annika, mir geht’s ganz ähnlich. Ich habe am 30.03. den Kaiserschnitt und wir werden auch erst ein paar Tage vorher erfahren, ob mein Mann mit darf und ob er mich danach besuchen kann. Für mich war das erst mal ein riesen Schock! Mittlerweile versuche ich mich drauf einzustellen alleine zu sein und überlege, wie ich es mir trotzdem möglichst schön machen kann. Ist zwar nicht optimal, aber es wird irgendwie machbar sein. Mittlerweile bin ich einfach nur froh, dass ich jetzt schon weiß, dass es evtl so laufen könnte und es nicht erst kurz vor der OP erfahre.
      Ich wünsche dir von Herzen alles gute! Und vielleicht hilft es ja ein bisschen zu wissen, dass du mit deinen Sorgen nicht alleine bist.
      Liebe Grüße Ramona

      Antworten
  22. Avatar
    Cigdem sagte:

    Hallo,
    Eine Frage habe ich auch. Ich bin jetzt in der 18. SSW und arbeite in einer großen Firma und wir arbeiten sehr eng einander. Viele waren verreist und ich habe Angst, dass ich von meinem Arbeitskollegen infiziert werde. Warum wird gegen uns kein Beschäftigungsverbot ausgestellt, das verstehe ich nicht. Ich habe noch eine 5 jährige Tochter zu Hause, die jetzt zu Hause bleiben muss, weil die KITA schließen musste. Habe keine Betreuung für Sie, ich soll meinen Urlaub dafür nehmen oder komplett unbezahlt die Zeit. Das ist echt stress pur und belastend für mich. Ich denke schon, dass einige Frauen in meiner Situation stecken. Warum werden wir nicht von vorne rein geschützt?
    Liebe Grüße Cigdem

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Cigdem, da kann ich dir nur absolut Recht geben. Das ist nicht gut gelöst, von deinem Arbeitgeber. Verweise sie doch bitte auf die Empfehlungen vom Robert-Koch Institut (ich habe das ja auch verlinkt):

      Aber auch der eigenverantwortliche Beitrag jeder
      Bürgerin und jedes Bürgers sind gefragt, sowohl im
      persönlichen Umfeld als auch in ihren beruflichen
      Funktionen
      oder ehrenamtlichen Engagement.
      Hier liegt die Verantwortung bei drei wichtigen
      Akteuren: (1) Arbeitgeber, (2) öffentliche Institutionen, und (3) die gesamte Gesellschaft. Jeder
      einzelne nimmt diesbezüglich mehrere Rollen
      ein, in denen er an der Strategie der Verlangsamung mitarbeiten kann.

      Wenn du am Computer arbeitest, müsste eine Home-Office-Lösung doch machbar sein…
      Ich drücke dir die Daumen!
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
      • Avatar
        Cigdem sagte:

        Hallo Jana,
        Ich arbeite nicht im Büro, sondern in der Produktion. Also mich betrifft es mit dem Home Office leider nicht. Ich bin echt hilflos dabei. Ich habe jetzt diese Woche Urlaub genommen, danach weiss ich nicht mehr weiter. Wie gesagt, wir arbeiten sehr eng beieinander. Bei 20 Schwangeren finde ich kann man nicht für alle Schwangeren reden. Warum wartet man dadrauf, dass uns was passiert. Auch bei einer normalen Erkältung sind wir schon geschmissen, da wir nichts einnehmen können. Auch muss ich auf meine Tochter aufpassen.. Das ist echt gemein.
        VG Cigdem

        Antworten
  23. Avatar
    Hanna sagte:

    Hallo Jana,

    vielen Dank für die Infos – ich bin trotzdem noch unsicher. Ich bin in der 15. SSW und arbeite nach wie vor im Büro, die Möglichkeit des Home Office gibt es nicht. Sollte ich besser vorsorglich zuhause bleiben, um mich vor einer potentiellen Ansteckung auf der Arbeit zu schützen?

    Vielen Dank und liebe Grüße!
    Hanna

    Antworten
  24. Avatar
    Anna sagte:

    Liebe Jana,

    toll, dass Du die Infos hier zusammenstellst! Hast Du Infos darüber, wie die Kliniken die Wochenbettstationen ggf. umorganisieren, da Besuche ja nun regulär untersagt sind? Es wäre ja z.B. klug, jeweils eine Frau, die spontan geboren hat und eine Mutter mit Sectio auf dem Zimmer zu kombinieren oder eine Erst- und eine Zweitgebärende etc. Insbesondere im Fall von Sectios wäre das meiner Erfahrung nach sehr hilfreich. Mein ET ist 17.04. und ich bin wie die meisten anderen sehr besorgt, wie die Situation in den Kliniken in vier Wochen aussieht. Ich hoffe und setze darauf, dass wir Frauen uns in den Kliniken solidarisch gegenseitig unterstützen, tatkräftig helfen und uns gegenseitig stärken!
    Hast Du ggf. Hinweise, was man sich mit in die Klinik nehmen sollte (überlege z.B., selbst ein Blutdruckmessgerät mitzunehmen – leider ist ja die Versorgung und Betreuung nicht überall gut).

    Liebe Grüße
    Anna

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Anna,
      soweit ich weiß ist die Taktik momentan, alles so gut es geht zu entzerren.
      Hier in Berlin ist es z.B. so, dass die Frauen geradezu ermuntert werden, ambulant zu gehen. Es werden schon die ersten U2 Ambulanzen eröffnet. Damit die Menschen alle nicht zu lange “aufeinander hocken”.

      Ich hoffe auch auf sehr viel Solidarität.
      Ganz liebe Grüße
      J

      Antworten
  25. Avatar
    Just Anette sagte:

    Hallo Jana, wenn mein 7 Monate altes Baby plötzlich Symptome zeigt, wie verfahre ich weiter?

    In die Praxis zu gehen , wäre ja Wahnsinn.
    Trotzdem bräuchte er ja eine Behandlung.

    Darf ich dann mit Ihm in die Notaufnahme fahren oder werd ich dort abgewimmelt?
    Ich lese immer mehr, das kranke Menschen, sich selbst überlassen sind und keine Hilfe bekommen.

    Meinem Baby geht es gut aber wenn nun doch der Fall eintrifft, möchte ich wissen was zu tun ist.

    Ganz liebe Grüße

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Anette, natürlich darfst du. Ruf in der Praxis an und frag, ob die eine Behandlungslösung haben. Wenn nicht, kannst du in die Notaufnahme gehen, wenn es deinem Baby schlecht geht. Dort ist alles ganz genau ausgeschildert.
      Natürlich ist das der Ort, wo ggf. eine Ansteckungsgefahr am größten ist, weil dort alle Kranken versammelt sind.
      Wahrscheinlich gibt es eine Wartenummer und eine Einschätzung, wie lange es dauert, bis du dran kommst (natürlich auch nach Schweregrad der Erkrankung – es gibt eine Ersteinschätzung). Die Zeit würde ich auf jeden Fall draußen verbringen und nicht im Wartezimmer.
      Hoffen wir, dass es nicht nötig wird.
      Viel Glück!
      Jana

      Antworten
  26. Avatar
    Lizzy sagte:

    Hallo, sehr interessanter Beitrag, danke dafür.
    Mich würde noch interessieren, wie man als stillende Mutter vorgehen soll, falls man am COVID 19 erkranken würde, und man müsse hospitalisiert werden?
    (auch in evtl. “härteren” Zeiten – Situation in Italien – sehr sehr viele Hospitalisierte usw.)?
    Nehme ich mein 8 Monatiges Baby mit und setze es dem Risiko aus? Bei einem schweren Krankheitsverlauf ist man wahrscheinlich überhaupt nicht mehr in der Lage sich um das Baby zu kümmern. Beginne ich vorsichtshalber präventiv bereits jetzt abzupumpen?
    LG

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Lizzy,
      das müsste man in jedem Einzelfall gesondert entscheiden.
      Wenn der Krankheitsverlauf mild ist, du aber pos. getestet wärst, würdest du zu Hause bleiben und dein Baby, durch Hygienemaßnahmen, so gut es geht vor Ansteckung schützen.
      Wenn der Verlauf schwer wäre, müsstest du ins Krankenhaus und dort behandelt werden. Dann würde dein Kind bei deinem Partner bleiben und du würdest, wenn du gesundheitlich dazu in der Lage wärst, Milch abpumpen, was dem Kind dann zukommen würde.

      Es gibt so viele Szenarien.
      Versuche dich nicht verrückt zu machen.
      Ganz viel Glück und halt die Ohren steiff.
      Jana

      Antworten
  27. Avatar
    Anna sagte:

    Hallo Jana,

    vielen Dank für.deine Infos. Die Lage ist ja schon verzwickt genug. Ich habe noch das Problem, dass ich eine Streptokokken B Infektion, eine Pilzinfektion und Gardnerella Bakterien habe und ich bin bereits in der 40. Ssw. Ich weiß nicht wie ich mich aufgrund der aktuellen Situation verhalten soll. Meine größte Angst ist die Infektion meines Kindes mit Corona oder eine Sepsis durch meine (mitgebrachten) Keime. Meinst du ein Kaiserschnitt wäre hier ratsamer? Der würde ja in den nächsten paar Tagen gemacht werden, in denen die Situation in den Krankenhäusern ja wahrscheinlich noch einigermaßen überschaubar ist. Dann müsste die Geburt aber ohne meinen Partner stattfinden, da meine Entbindungsklinik keine Begleitpersonen mehr in den OP lässt. Es fühlt sich so an, als könnte sich jede Entscheidung negativ auf mein Baby auswirken.

    Vielen Dank für deine Hilfe.

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Anna, bitte besprich dich mit deiner Geburtsklinik. Ich darf dir dazu rechtlich, ohne Behandlungsvertrag, ohne dich zu kennen (Anamnese), online gar keine Beratung zu spezifisch medizinischen Fragen zukommen lassen.
      Ich kann hier nur sehr generelle Aussagen machen.
      Tut mir sehr leid.
      Alles Gute für dich.
      Liebe Grüsse
      Jana

      Antworten
  28. Avatar
    Vera sagte:

    Guten Tag,
    ich bin KrankenpflegerIn und aktuell in der 20. SSW, mein Gesundheutsbetrieb bereitet sich derzeit auf die zukünftige Welle vor.
    Da der Virus lt. bisheriger Literatur als ungefährlich gilt für gesunde Schwangere und Kind, frage ich, da der Stresspegel bei der Arbeit deutlich steigen wird und mein Einsatzort täglich varieren kann, welche Möglichkeiten ich habe.
    Ist eine Krankschreibung 50% oder gar 100% indiziert und vertretbar in meiner Position?
    mfG
    Vera

    Antworten
    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Verena,
      wie es einem mit Situationen geht, kann man ja selbst immer am Besten abschätzen. Sei lieber vorsichtig und besprich dich mit deiner Gynäkologin, ob eine Krankschreibung günstiger für dich ist.
      Alles Gute,
      Jana

      Antworten
  29. Avatar
    Anna A. sagte:

    Auch meinerseits erstmal ganz herzlich Dank für die vielen unbezahlbaren Infos hier!

    Ich (36 Jahre alt) bin ganz frisch schwanger (4. Woche + 6 Tage) und meine vertraute Gyn-Praxis hat wg Corona nun gerade dichtgemacht. Den nächsten Termin gibt’s erst für Ende April, da bin ich in der 10. Woche.
    Ist das für die Erstuntersuchung zu spät , soll ich mir also lieber schnell eine neue Praxis suchen? Oder einfach abwarten und mir ggf. unnötig Stress sparen… Was denkst du?

    Liebe Grüße aus NRW
    Anna

    Antworten
  30. Avatar
    Jasmin sagte:

    Liebe Jana,

    mein Mann und ich haben einen Kinderwunsch und haben vor jetzt im März nicht mehr zu verhüten. Das alles haben wir schon vor der Pandemie so besprochen. Wir fühlen uns beide gesund (auch wenn man nie genau weiß ob man schon infiziert ist) und achten auf die Hygienevorschriften im Alltag. Allerdings verunsichert uns die Situation schon sehr und wir wissen nicht genau, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, ein gesundes Kind zu zeugen. Ob der Virus schon bei der Befruchtung einen Einfluss hat, weiß ich nicht nur klar ist dass in 9 Monaten die Situation besser sein wird.
    Liebe Grüße
    Jasmin

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