Buchtip: „Wie entsteht ein Baby“ – Aufklärung für alle

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Noch ein Aufklärungsbuch – aber ohne Blumen und Bienen.

Dieses Buch erzählt die Geschichte von der Empfängnis bis zur Geburt eines Kindes einmal radikal anders: Keine Blumen, keine Bienen. Keine Männer, keine Frauen, kein Geschlechtsteil, kein Geschlechtsverkehr. Den gibt es nämlich bei Kindern die durch Samenspende gezeugt wurden zum Beispiel gar nicht.
Im Buch wird, zugunsten einer universalmöglichen Aufklärung, konsequent auf alle Hinweise verzichtet, die auf die „konventionelle Familie“ hindeuten. Dadurch eignet sich die Geschichte gleichwohl für Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren, Kinder die durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden, für Adoptivkinder oder halt für „herkömmlich“ gezeugte Kinder.
Es gibt viele bunte Bilder und extrem wenig Text, so dass viel Raum für die ganz eigenen Überlegungen und Hintergründe gelassen wird.

Wer macht denn so was?

Dieses Buch hat sich Cory Silverberg ausgedacht. Er studierte in Toronto Pädagogik und dozierte in Nordamerika zu den Themen Sexualaufklärung, sowie Inklusion, und veröffentlichte dazu entsprechende Artikel und Bücher.

Die Idee zum Buch entstand durch ein Gespräch mit einem befreundeten Paar, das von den eigenen Kindern mit Fragen zu Sexualität und Herkunft konfrontiert wurde. Soweit normal, denn alle Eltern kennen das und gehen damit sicherlich sehr unterschiedlich um. Aber allen gemeinsam wird sein, dass ihnen die Aufklärung ihrer Kinder mit Hilfe von entsprechenden Büchern leichter gefallen ist. Die Kinder in der besagten Familie sind übrigens durch Samenspenden entstanden. Dafür war einfach kein passendes Buch zu finden. Cory Silverberg beschloss das zu ändern. Wer davon mal ein paar Eindrücke gewinnen will schaut sich einfach das folgende Video dazu an:

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Mein Fazit: Ein Buch für alle

Beim ersten Lesen des Buches war ich zunächst enttäuscht. Für mich gab das Buch viel zu wenig Informationen preis. Mir fehlte der, für Aufklärungsbücher typische, Rundumschlag mit viel Hintergrundwissen. Aber dann dachte ich: „In meiner Familie haben wir die Aufklärungsbücher immer nur als Aufhänger für tiefergehende Gespräche benutzt. Insofern ist ein so offenes Buch vielleicht ein guter Startpunkt. Vor allem ist es aber für jene „alternativen Familien“ bestens geeignet, um einen Einstieg ins Thema zu finden. Das ist ganz im Sinne des Untertitels, denn da heißt es: „Ein Buch für jede Art von Familie und jede Art von Kind.“
Wer sich von einem Aufklärungsbuch wünscht, das es ihm alle Antworten abnimmt, der ist mit diesem Buch an der falschen Adresse. Wer aber eine Basis für ergebnisoffene Gespräche und Fragen aller Art sucht, der kann hier eine kleine Entdeckung machen!

Das Buch „Wie entsteht ein Baby“ ist im Mabuse-Verlag erschienen und kann hier bestellt werden.

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Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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1 Kommentar
  1. Avatar
    Antonia sagte:

    Danke! Danke! Danke! Es freut mich gerade riesig, dass Du dieses Buch vorgestellt hast. Mein Mann und ich versuche seit zwei Jahren mit riesigem medizinischen Aufwand ein Baby zu bekommen. Da die operativ gewonnen Samenzellen meines Mannes ganz bald aufgebraucht sein werden, steht das Thema Samenspende bei uns auf der Tagesordnung ganz oben. Wir sind uns sicher und einig, dass wir es unseren Kindern von Anfang an erzählen werde, wie sie entstanden sind. Aber so etwas anschaulich genug für ein Kleinkind darzustellen, ist eine echte Herausforderung und wir haben bisher vergeblich nach einem entsprechenden Buch Ausschau gehalten. Unsere Situation belastet uns schon genug, da sind solch kleine Lichtblicke Gold wert. Schön, dass es Menschen gibt, die sich über solche Dinge Gedanken machen um zu helfen. Und schön, dass Du es über Deinen Blog mit vielen Familien teilst. Dankeschön!

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