Schwangerschaftsphobie – Die Angst vor dem Schwanger sein
Gab es eine Zeit, in der ich dachte, dass ich einmal keine Kinder bekommen würde? Wahrscheinlich schon, aber ich kann mich nicht daran erinnern.
„Wenn ich groß bin, werd’ ich ne Tochter haben, die Mascha heißt“, verriet ich, damals noch als Grundschulkind, meiner besten Freundin. Ich wusste es einfach. Naja, eben so wie man weiß, dass man Feuerwehrfrau werden, oder in einem Schloss wohnen wird ;-). Mein Berufswunsch änderte sich mit der Zeit und das Schloss, naja fast…, aber der Kinderwunsch, der war immer da. Er wurde irgendwann realisiert – Ja, Mascha gibt es heute tatsächlich! – Und irgendwann kam dann noch ein kleiner Junge dazu. Ich hatte Glück! Wunsch, Umsetzung, Resultat, alles klappte wie erhofft. Keine Zweifel, keine Enttäuschungen.
Auch beruflich widmete ich mich dem spannenden Thema Schwangerschaft. Als Hebamme betreute ich Frauen – viele Frauen. Darunter waren Frauen, die Wunschkinder bekamen; Frauen, die sich sehnlichst ein Kind wünschten, aber leider keins bekamen und natürlich Frauen, die schwanger wurden, ohne es überhaupt zu wollen. Und im eigenen Freundeskreis kenne ich Frauen, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben. Da ich Hebamme bin (zumindest glaube ich, dass es daran liegt), erzählen mir viele Menschen gern und unaufgefordert von ihrer Familienplanung und ihren Problemen damit. Aber eine Schwangerschaftsphobie? Das war auch mir neu.
Schwangerschaftsphobie – ein Tabu?
Schwanger zu sein und Kinder zu bekommen ist weitestgehend ein erstrebenswertes Ziel. Es ist ein Zustand, der einem in der Regel Anerkennung und Wohlwollen beschert, sofern bestimmte Eckdaten von Beruf und Beziehung stimmen.
Der Kinderwunsch stellt sich oft schon früh ein, wird manchmal verschoben oder verdrängt, aber ich unterstelle, dass die meisten Frauen ihn kennen. Übrigens gibt es auch viele Männer, die ihn haben. Aber es gibt auch Menschen, die lernen ihn nie kennen und von denen gibt es wiederum welche, die ihn sogar fürchten. Sie haben Schwangerschaftsphobie. Fast alle kennen die Angst vor dem Geburtsschmerz, aber kennt ihr auch die Angst vorm Schwanger sein?
Über diese Angst hat mir eine Blogleserin sehr anschaulich und spannend berichtet. Sie selbst kennt die Angst vor dem Schwanger sein; vor der enormen Veränderung, vor dem Fremdkörpergefühl; und ich fragte mich, ob sie damit allein auf der Welt ist. Und relativ schnell fand ich heraus: Ist sie nicht! Laut einer britischen Studie von 2001 berichteten 13% der nicht schwangeren Frauen Angst vor der Schwangerschaft zu haben, so dass sie diese verschoben oder sogar gänzlich vermieden*.
Ich darf die sehr persönlichen Überlegungen meiner Leserin (quasi Co-Autorin) hier mit euch teilen und bin gespannt, ob es auch unter euch jemanden gibt, dem es ähnlich geht oder ging.
Kinderwunsch: Ja, oder nein? Jein!
Als ich Anfang 20 war, erzählte mir eine Frau, sie sei eines Morgens aufgewacht und wusste: „Ja ich will Kinder! Ich will Kinder und zwar mit diesem Mann.“ Seitdem warte ich jeden Morgen auf diesen Gedanken. Jetzt bin ich über 30…
Die Themen Schwangerschaft, Geburt und Kinder beschäftigen mich. Freunde bekommen Kinder, die Tante erkundigt sich gern nach den Zukunftsplänen, man überlegt und plant mit dem Partner. Aber so einfach ist das alles nicht. Ich beneide Frauen um ihr „Ja“ zu Kindern, um ihre Lust auf Kinder, ihren Mut, ihre Entschlossenheit, oder auch ihre rationale Entscheidung dafür, um ihre Freude am wachsenden Bauch und am Ergebnis. 🙂 Ich vermisse diese Sicherheit, denn bei mir gibt es nach wie vor nur ein paar „Vielleichts“.
Schwanger sein, das ist – „strange“!
Natürlich gibt es Kinder in meinem Freundeskreis und in meiner Verwandtschaft. Wenn ich Freundinnen frage, ob sie schon immer wussten, dass sie Kinder wollen, antworten die meisten sehr bestimmt und mit einem schrägen Blick: „Ja klar“. Die Frage nach dem „Wann“ ist ok – zunächst steht vielleicht ein Studium im Vordergrund, der erste Job, eine berufliche oder private Veränderung… Aber die Frage nach dem „Ob“ scheint für Frauen Anfang 30 allerdings irritierend zu sein, denn den grundsätzlichen Kinderwunsch tragen die meisten dann schon lange in sich. Oder eben ein klares Nein, auch in Ordnung.
Mal von außen betrachtet: Kinder würden in mein eigenes Leben durchaus „passen“. Davon abgesehen, dass dieser Gedanke vielleicht vermessen, etwas arrogant und vor allem nicht unbedingt geburtenfördernd ist: Es gibt in meinem Leben wenige Gründe, die äußerlich oder auch emotional gegen eigene Kinder sprechen. Und ich freue mich mit meinen Freunden über die Fortschritte ihrer Kleinen, sehe gerne die leuchtenden Augen auf beiden Seiten und bin davon überzeugt, dass Kinder das Leben reicher, schöner, intensiver und größer machen!
Aber die Vorstellung selber schwanger zu sein, finde ich sehr erschreckend. Dabei würde ich so gerne das Gefühl vieler Frauen teilen. Eine Schwangere im positiven Licht sehen, hübsch finden, mich für sie freuen und ein „ach, schööön“ denken. Ich dagegen betrachte Schwangere eher mit einer Mischung aus Respekt, Bewunderung und Irritation! Das wäre wahrscheinlich auch ok, wäre ich denn erst 17. Aber jenseits der 30 scheint mir so ein Blick irgendwie unangebracht…
Ich möchte nicht, dass sich mein Körper so verändert. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, diese Veränderungen zu genießen, stolz, gespannt und erfreut sein zu können. Dass sich plötzlich etwas Lebendiges in mir bewegt? Wie könnte ich mich darüber freuen, ohne das Gefühl zu haben, in mir würde ein Alien wachsen?! Klar, es wäre einfach, sich auf die Hormone und den eigenen Körper zu verlassen, aber was, wenn das Aliengefühl bleibt? Was, wenn sich schwanger sein wirklich so „strange“ und erschreckend anfühlt wie ich es mir vorstelle? Aber Frauen werden eben schwanger und trauen sind eine Schwangerschaft einfach so zu. Liebe Frauen, wie macht ihr das??
Die Geburt – keine Angst?
Ich weiß, dass es einen Unterschied zwischen echten Geburten und der Version im Fernsehen gibt und dass kein Text, kein Gespräch und kein Geburtsbericht die eigene Realität beschreiben können. Aber wie schafft man es, sich in diese Realität zu trauen? Frauen werden schwanger, obwohl sie wissen, dass sie am Ende die Geburt erwartet! Sie wissen meist, was bei einer natürlichen Geburt passiert, was eine PDA bedeutet, was ein Kaiserschnitt. Sie wissen um die Nicht-Planbarkeit, um mögliche Dauer, Schmerzen, physische und psychische Prozesse. Und trotzdem haben Frauen schon immer Kinder bekommen… und werden es – hoffentlich! 🙂 – auch weiterhin tun. Liebe Frauen, wie macht ihr das??
Der Wunsch nach dem Kinderwunsch
Ich möchte keinesfalls arrogant oder anmaßend klingen – ich habe tatsächlich größten Respekt vor allen Schwangeren und Mamas. Ich möchte gerne eure Gedanken und eure Welt verstehen und vielleicht möchte ich irgendwann ebenso mutig sein und mich emotional und rational für Kinder entscheiden können!
Bisher habe ich aber das Gefühl, mit diesen Gedanken – als Frau – relativ alleine zu sein. Als Mann wäre meine „Position“ wahrscheinlich ok; ich vermute, viele Männer denken und fühlen ähnlich. Oder? Als Frau fühlt sich meine Sichtweise allerdings sehr ungewöhnlich an und vor allem gesellschaftlich wenig anerkannt. Ist man als Frau nicht stolz auf seinen Körper? Freut man sich nicht darüber, selbst die „aktive“ Rolle übernehmen zu dürfen? Eine Freundin erzählte mir vor kurzem, dass sie erst jetzt, bei ihrem ersten Kind, das Gefühl habe, ihr Körper würde „Sinn machen“. Heißt das, ein weiblicher Körper macht ohne Kinder keinen Sinn?
Natürlich darf man auch als Frau Schwangerschaft und Geburt intensiv, erstaunlich, besonders, befremdlich und in manchen Punkten auch angsteinflößend finden. Es jedoch sehr irritierend, erschreckend, verstörend und vielleicht auch eklig zu finden, ist, wie gesagt, gesellschaftlich nicht wirklich anerkannt. Und aus genau diesen Gründen heraus sogar bewusst kinderlos zu bleiben, ist wahrscheinlich feige und ganz schön traurig, oder?
„Sehr geehrter Herr Storch, wäre es möglich, statt Kindern erstmal nur einen klaren Kinderwunsch zu bekommen?!“
Geschrieben von: „Einer, wie ich finde, sehr mutigen Blogleserin, die natürlich anonym bleiben möchte“. Vielen Dank für Deinen offenen Text!
Habt ihr, nur für den Fall, dass ihr der „Herr Storch“ nicht antwortet, vielleicht eine Idee, was sie tun könnte?
Oder gehört ihr gar selbst zu den 13%? Gibt es jemanden, der die Angst auch hatte, aber sie überwinden konnte? Und wenn ja: Wie?
Nachtrag 2023:
Hallo zusammen
Als ich 2014 zusammen mit Jana Friedrich diesen Post geschrieben habe, war das Thema Kind ja/nein und all die damit verbundenen Ängste ein Thema, das mich schon EWIG begleitet hat. Ihr kennt das – man beschäftigt sich ja nicht mal eben 1, 2 Wochen mit seinen Ängsten, sondern gerne Jahre…
Ich habe zusammen mit einer Therapeutin (mit der ich eine Stunde rund um meine Ängste sprechen konnte) eine sehr tolle Übung kennengelernt, die ich Euch gerne weitergeben möchte:
– Man nimmt sich ein paar Post Its und notiert wichtige Ereignisse (Abschluss Studium, eigene Wohnung, unbefristeter Job) oder eben auch simple Jahreszahlen in der Zukunft. Ich hatte damals gewählt: 1 Jahr in der Zukunft, 5 Jahre, 10 Jahre, 40 Jahre.
– Die Zettel klebt man auf einer gedachten Linie vor sich auf den Boden, als Zeitleiste, an der man entlang laufen kann. Du startest also im Heute und läuft buchstäblich in Deine Zukunft.
– Nun gehst du diesen Weg zweimal. Links der Zettel definieren wir das Leben mit Kind, rechts ein (selbstbestimmt) kinderfreies Leben. Mit welchem Weg du startest ist egal.
– Wichtig ist: Starte im Heute und gehe ganz ruhig zum ersten Wegpunkt, z.b. ein Jahr später. Dann reflektierst du (in meinem Fall habe ich laut darüber gesprochen), wo ich mich zu diesem Zeitpunkt sehe. Wo wohne ich, wie lebe ich, was manchen meine Freunde, wer hat Kinder, wie geht’s meinem*r Partner*in, meinen Eltern…
– Du gehst alle deine Wegpunkte in beiden Versionen ab und schaust, wie es dir am jeweiligen Punkt, im jeweiligen Setting geht. Mit ganz eigenen Kriterien.
– Mein letzter Wegpunkt war damals “ich bin 70” und ich habe auf meine fiktiven Lebenswege zurückgeschaut. In einem Leben mit Kind und einem ohne.
Diese Übung bringt einem oft überraschende Erkenntnisse, es kann lustig und traurig sein, auf jeden Fall emotional. Aber auch ganz nüchtern, z.B. in Bezug auf die Lebensverhältnisse, finanziell, beruflich, Wohnraum…
Natürlich kann man diese Lebenswegübung auch bei ganz anderen Fragen machen, z.B. wenn eine berufliche Entscheidung ansteht.
Fun fact: Ich hatte damals einen Wegpunkt “In zwei Jahren” und in meinem Weg mit Kind war das das fiktive Geburtsjahr meines Kindes. Tja, am Ende war es TATSÄCHLICH das Geburtsjahr meines Kindes!!! Nicht, weil ich es so geplant hätte, sondern weil da wohl mehr Kinderwunsch in mir steckte als mein Kopf es zugestehen wollte.
Ich hatte als Jugendliche auch einen Kinderwunsch. Aber während und nach meinem Studium, das ich mir hart erarbeitet und selbst finanziert habe, wollte ich keine Kinder. Aber eher weil ich in meinem Umfeld (in Bayern) nur klassische Rollenverteilung sah. Und das wollte ich nicht. Dann im Rheinland kam der richtige Mann und ich konnte mir vorstellen, wie das mit Familie anders gehen kann. Dann aber doch Angst vor der Geburt, den Schmerzen usw. Sicher kein Tipp, aber mich hat es dann ungeplant “getroffen”. Und dann war es auf einmal gut so. Dann tun die Hormone auch sicher das ihrige.
Ja, das wäre, glaub ich, auch meine Hoffnung, dass die Hormone das regeln. Aber garantieren kann man das natürlich nicht.
Danke für Deinen Beitrag!
Hallo Jana,
bin selbst 35 und schlage mich mittlerweile fast täglich mit ähnlichen, dem eigenen Wohlergehen auch nicht eben förderlichen Gedanken herum.
Bin in guten Händen, könnte nach der Schwangerschaft problemlos wieder in den Job (Lehrerin) einsteigen, alles gute Bedingungen – bis auf die Abwesenheit helfender Familienmitglieder.
Bei mir ist es eher die Unlust, meine Freiheit und Unabhängigkeit aufzugeben, sowie die Angst davor, zu Hause mit dem Kind zu sitzen, und vieles, was die Musikerin, Lehrerin und Koordinatorin in mir ausmacht, für die nächsten Jahre zumindest größtenteils zu begraben. Also eigene Eitelkeit, wie mir bereits oft mit leisem Vorwurf gesagt wurde. Da bin ich allerdings gerne eitel, weil ich mein Leben wie es ist, eben auch sehr schön finde, und kein Kleinkind in meinem Umfeld vermisse. Babys sind super, Kleinkinder, und das wird ja nun mal draus, bis zum Schulalter find ichabsolut mühsam. Habe Angst vor der Langeweile mit dem Kind, zumal ich eben mehr der Berufs- und Bewegungsmensch bin. Mit 35 tickt die Uhr allerdings bereits laut — und in meinem Umfeld kommen seit Jahren ständig Kinder, werden Kolleginnen und Freundinnen schwanger. Die Veränderung im Körper sehe ich als vorübergehen, weiss nicht, ob man dann ein “Aliengefühl” hat, sehe eher, dass die schwangeren Frauen meistens extrem gelassen sind, das fände ich eigentlich einen großen Zugewinn!! Ein Kollegin hat vor zwei Wochen via Kaiserschnitt entbunden, man sieht noch ein bisschen Bauch, ansonsten ist sie recht unverändert (auch schon vierzig Jahre) und SUPERglücklich mit ihrem Mäderl. Vielleicht ist es wie mit vielen Dingen im Leben: Aus der Distanz betrachtet hats viele Haken, wenn man drinsteckt, ist es doch so spannend. Die Haken sind trotzdem da, aber der Enthusiasmus überwiegt. Wünsch Dir in jedem Fall weiterhin Alles Gute und denke, dass Deine Ansicht genauso erlaubt und “normal” ist, wie die – ich nenn sie mal – traditionelle Ansicht, dass Mutterwerden “dazugehört” und unsere Bestimmung ist (uff!). Kritische und realistische Blicke auf die sogenannten natürlichen Prozesse im Leben sind halt nicht immer gefragt. Schaut man einen Mann schief an, wenn er angibt keine tiefe Liebesbeziehung zu wünschen? Schaut man einen Mann schief an, wenn er nach der Geburt eines Kindes nahezu normal weiter seines Weges geht – ich denke in vielen Berufssparten und Gesellschaftsschichten immer noch nicht. Die Wünsche sind eben unterschiedlich. Vielleicht passt es auch einfach nicht zu Deiner gewünschten Lebensführung oder zu Deiner Beziehung. Das Thema ist doch sehr vielschichtig. Kopf hoch. Vielleicht hilft es ja auch, manchmal die Kinder von Freunden zu “hutschen”, um zu sehen: Finde ich das so schön, dass ich das Eklige dran auf mich nehme? Ich hab den Verdacht: Wenn das Kind im Bauch größer wird, ist mannahezu zwangsläufig irrsinnig stolz, und wenn es später so herzig im eigenen Arm liegt, mit blauen Äuglein, ist man einfach nur entzückt. Und man ist trotzdem noch eine attraktive Frau.
lg Aurelia
Habe auch Angst davor und viel Skepsis auch vor der Geburt. Bin sehr schmal gebaut, und werde sicher aussehen wie ein Elefant, aber wie gesagt, das ist nun vorübergehen (meine Schwester hat den gleichen Körperbau und sieht nach zwei Kindern wieder aus wieder vorher) .
Liebe Aurelia,
mir geht es genauso wie dir! Ich habe laut lachen müssen, da ich erst deinen spannenden Beitrag gelesen habe und dann deinen Namen.
Bei mir ist auch alles perfekt – Mann, Familie, Beruf (Lehrerin mit dem Fach Musik). Alles ist “vorbereitet” – aber je mehr ich mich mit dem Gedanken beschäftige, desto mehr wird mir bewusst, wie sehr ich meine Unabhängigkeit und meinen Beruf, die vielen Reisen und die ungestörte Beziehung zu meinem Mann liebe. Ich habe Angst, durch ein Kind alles aufgeben zu müssen.
Es grüßt dich und alle Lesenden, Aurelia
Hallo in die Runde,
Bin heute auf diese Seite hier gestoßen und muss meine Gedanken auch mal loswerden…
Meine Beziehung läuft seit 9 Jahren super, alles passt. Er hat einen Kinderwunsch – ich nicht. Nun steht die Beziehung auf der Kippe. Ich tue mir generell schwer mit Veränderungen und verstehe auch nicht, warum wir jetzt etwas ändern sollten, wenn es doch so gut läuft. Wir reisen viel, sind mit Freunden viel unterwegs (mein enger Freundeskreis ist kinderlos) und wir machen gerne auch einfach mal nichts. Jetzt sind wir beide Anfang 30 und er möchte eine Entscheidung, weil er gerne ein Kind hätte. Ich für meinen Teil brauche es einfach nicht, mache mir aber trotzdem Gedanken, ob ich es mir in meinem Leben vorstellen könnte. Man will ja auch nicht einfach die Beziehung von heut auf morgen wegwerfen. Ich habe tausende Gedanken, overthinking ist mein 2. Vorname. Ich arbeite mit Kindern, bin als älteste in einer Großfamilie aufgewachsen und schon mehrfache Tante. Ich liebe sie alle -aber ein eigenes Kind? Meine Antwort war immer “Das tu ich mir nicht an, ich will meine Ruhe”.
Jetzt wo meine Beziehung vor dem aus steht, mache ich mir intensiver darüber Gedanken, warum bei mir denn kein Kinderwunsch vorliegt. Und es macht mich traurig und ich beneide alle, die diese Entscheidung klar treffen können. Mir machen Veränderungen immer Angst, ich mag sie einfach nicht. Es ist ja alles gut, wie es ist. Dann diese Verantwortung (ein Leben lang!) und Pflichten… Diesen gehe ich doch sonst gerne aus dem Weg, jetzt soll ich mich bewusst dafür entscheiden?
Ich kann mir schon vorstellen, ein kleines Mini Me zu haben und stelle es mir mit meinem Partner auch schön vor, aber die negativen Gedanken und Ängste überrollen alles positive. Und das das Thema Schwangerschaft… kann ich mir bei mir so schwer vorstellen.
Gibt es noch Hoffnung für mich/uns oder muss ich einfach akzeptieren, dass das nicht der Lebensweg für mich bzw meine Bestimmung ist?
Es bricht mir das Herz, wenn ich dran denke, diesen Mann gehen lassen zu müssen…
Hallo liebe Sina,
seltsamerweise kann ich nicht direkt auf deine Nachricht antworten, ich hoffe, du findest diese Nachricht trotzdem 🙂
bei uns ist es genau umgekehrt. Ich bin eher diejenige, die den Kinderwunsch hegt, mein Mann gar nicht oder zumindest will er absolut nicht darüber sprechen.
Ich kann dich sehr gut verstehen. Veränderungen machen Angst und Kinder sind eine riesengroße Veränderung. Selbst wenn man viel mit Kindern zu tun hat und sie sehr gerne hat, ist ein eigenes Kind zu haben, eine andere Nummer und ich frage mich ebenfalls oft, ob ich dieser Aufgabe gewachsen bin, ob ich eine gute Mutter sein könnte und die Herausforderungen meistern würde.
Hast du mit deinem Partner/Mann deine Sorgen angesprochen, was dir durch den Kopf geht?
Eins ist klar, er will definitiv ein Kind, so hast du das ja geschrieben. Ihm diesen Lebenswunsch zu “verweigern” wäre keine Option, denn das würde euch beide nicht glücklich machen und er könnte dir das eines Tages vorwerfen. Sorry, dass ich so direkt bin. Das heißt du hast die Wahl zwischen
1) mit ihm weiterhin zusammen sein und gemeinsam Eltern werden
oder
2) ihn gehen lassen müssen, weil du keine Kinder möchtest, er aber schon.
Wenn du dich für 1) entscheidest, kann es sein, dass alles super läuft und ihr eine wahnsinnig glückliche Familie sein werdet 🙂 Das würde ich Euch von Herzen wünschen. In einem Podcast habe ich mal gehört, dass wenn die Beziehung super läuft, es durch ein Kind noch schöner wird. (Wenn es schlecht läuft, schon vor dem Kind, dann wird es mit dem Kind noch schlimmer, meinte dieser Mann zumindest).
Es kann natürlich auch sein, dass du in deiner Mutterrolle nicht glücklich bist und dann wird auch dein Kind und dein Mann dadurch beeinflusst. Es kann leider keiner wissen, wie es sein wird und ich kann verstehen, dass du deshalb so viel drüber nachdenkst… Ich wünschte ich hätte die Antwort für dich, für mich, etc.
Bei Wahl 2) hätte dein Mann die Möglichkeit, Vater zu werden, mit einer Frau, die auch Kinder will, aber dann müsstest du ihn gehen lassen. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du darunter leiden würdest.
Über Instagram habe ich von der “Die Kinderfrage” gehört. Es sind zwei Damen (eine Psychologin/Coach und eine Autorin – Sarah Diehl), die Frauen und Paare in dieser großen Frage begleiten. Ich selbst habe dort nie teilgenommen, aber vielleicht könnte es Dir/Euch helfen.
Eine Bekannte von mir hat mal gesagt, das Thema Kinder sei keine Kopfsache, nichts was man mit Verstand löst, sondern einfach nur eine Herzensfrage, die nur mit dem Herzen beantworten und entschieden werden kann.
Ich wünsche Dir jedenfalls alles erdenklich Gute und hoffe, dass ein intensives und ehrliches, offenes Gespräch mit Deinem Partner zu einem (für euch beide) guten Ergebnis führt.
LG Eli
Mir fällt noch eine dritte Option ein, wie ihr zusammen bleiben könnt, er Vater wird, du aber keine Mutter. Vielleicht gibt es eine Dame, die künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen möchte und dein Partner könnte der Samenspender sein, der aber dennoch eine aktive Vaterrolle einnehmen möchte. Vielleicht könnt ihr Euch mit einem Anwalt schlau machen, wie so etwas auch rechtlich geregelt werden kann. Und für euch müsst Ihr sowieso klären, ob es eine Option wäre.
Ich weiß, klingt im ersten Moment abstrus, aber Bleibt einfach offen für Lösungen 🙂 ich wünsche Euch alles Gute.
Liebe Sina,
auch ich antworte über diesen Weg und hoffe, du findest die Antwort.
Ich verstehe dich zu 100%. Der Beitrag hätte genauso von mir kommen können, vor etwa 4 Jahren. Ich war in einer ziemlich ähnlichen Situation wie du: Toller Mann, glückliches Leben, ich wollte nichts verändern und ich hatte panische Angst vor dieser riesen Verantwortung und Endgültigkeit. Mir war bewusst, was es bedeutet, ein Kind zu haben. Ich wollte diese Fremdbestimmung nicht, dieses nie-seine-Ruhe-haben, ich wollte meine Freiheit nicht aufgeben, ich hatte Angst vor allem… und trotzdem konnte ich mich gleichzeitig auch nicht GEGEN ein Kind entscheiden. Ich konnte mich einfach zu gar nichts mehr entscheiden. Mein Mann hatte einen Kinderwunsch und bei uns tickte so langsam noch dazu die Uhr…
Was haben wir getan? Mich hat das Thema irgendwann so sehr belastet, dass es mich wirklich rund um die Uhr beschäftigt hat. Wir haben unendlich viel geredet. Mein Mann war auch verständnisvoll und gleichzeitig unendlich traurig, weil er sich nur mit mir ein Kind wünschte und für uns beide eine Trennung nicht denkbar war. Vielleicht hätte er sich auch irgendwann entschieden, auch ohne Kind mit mir zusammen zu bleiben. Ich weiß es nicht. Denn es kam anders.
Ich war irgendwann an dem Punkt, dass ich mir sagte, so geht es nicht weiter. Ich brauche jetzt eine Entscheidung. Ich habe viel gelesen und eine tolle Seite gefunden. https://www.keinen-fehler-machen.de/kind-ja-oder-nein/ Irgendwie taten mir viele dieser Schritte gut, weil es viel auf die Gefühlsebene abzielt und eben nicht die rationale Liste ist. Alleine die Übung: Nehm dir eine Münze und werfe sie. Eine Seite bedeutet “Entscheidung PRO Kind”, eine “contra”. Es geht nicht darum, dass du deine Entscheidung orakelst. Sondern höre in dich, was passiert, wenn du die eine Seite wirfst. Wie fühlt es sich an, wenn da jetzt ein “Nein” liegt? Und wie ist es, wenn hier ein “Ja” liegt?
Und dann bin ich noch einen Schritt weiter gegangen und zu einem Therapeuten/Coach, der mit mir auf meine Ängste geschaut hat. Angst ist der schlechteste Ratgeber für eine Entscheidung. Es war schwer, sich mit den eigenen Dämonen auseinanderzusetzen, aber im Nachhinein sooo wichtig für mich.
Es ist etwas Zeit vergangen und dann habe ich mich irgendwann entschieden. Auf einmal war der Zeitpunkt da und ich konnte die Entscheidung treffen. Die Entscheidung fiel auf “Ja. Ich bin mutig und gehe diesen Weg. Die Sorge, es mal zu bereuen, würde mich sonst verfolgen. Wir schaffen das!”
Ich war sehr schnell schwanger und auf einmal war ich im vollen Hormonrausch und eine richtig glückliche schwangere “Glucke” 😀 Wir hatten so viel Glück: Ich wurde schnell schwanger, die Schwangerschaft verlief gut, unser Mädchen ist gesund. Dann hatten wir leider Pech: Die Geburt verlief traumatisch und ich hatte eine schwere postpartale Depression. Meine kleine Maus hat nur geschrien, ich war am Ende. War die Entscheidung falsch? Nein, ich hatte einfach Pech mit der Krankheit. Heute bin ich wieder komplett gesund, ich weiß so viel mehr über mich, die größte Krise meines Lebens hat mich gestärkt wie nichts davor.
Meine Tochter ist mittlerweile 2 Jahre alt und ich kann Vieles bestätigen: Jo, es hat sich alles verändert. Die Freiheit ist weniger, die Verantwortung ist enorm. Das Kind ist wahnsinnig fordernd. Und ja, ich sitze auch oft da und weine vor Erschöpfung oder Wut über Dinge, die so ganz anders laufen. Aber würde ich das nicht ohne Kind auch mal?
Bereue ich meine Entscheidung? NEIN! Denn trotz aller Anstrengung ist sie mein größtes Glück. Ich liebe sie bedingungslos. Inzwischen kann ich mich mit ihr unterhalten, wir lachen so viel zusammen, sie gibt mir jeden Tag das Gefühl, großartig zu sein und ich weiß, ich mache die wichtigste Aufgabe der Welt. Und: Sie wird größer und selbstständiger und sukzessive kommen meine Freiheiten zurück. Ja, es ist anders, aber es verändert sich so viel. Und während der Babyzeit kann man sich oft bewusst machen: Es wird weitergehen und einfacher.
Du siehst, ich rede hier nichts schön. Ich bin ehrlich wie es bei mir gelaufen ist.
Und ich verstehe bis heute auch 100% jede/n, die/der sich für ein Leben ohne eigenes Kind entscheidet. Das ist völlig legitim und absolut nachvollziehbar.
Bei uns bleibt es bei einem Kind aufgrund meiner Geschichte und auch das ist gut so.
Übrigens fällt es mir in der Realität heute oftmals leichter mit den anstrengenden Phasen umzugehen als meinem Mann 😉 Denn: Ich war vorher schon realistischer. Er hat sich alles “etwas einfacher vorgestellt”. Also ist es manchmal auch nicht schlecht, viel nachzudenken 🙂
Wir sind immer noch ein Paar und glücklich. Natürlich ist die Beziehung anders, aber sie ist nicht schlechter dadurch oder weniger wert. Und wenn abends diese kleinen Händchen in meinen liegen und sie sich an mich schmiegt, weiß ich: Alles war richtig!
Ich drücke euch feste die Daumen für euren weiteren Weg, egal in welche Richtung er geht.
Hallo, habe gerade den Text und einige Antworten gelesen. Nun sitze ich hier und weine. Das sind genau meine Gefühle. Ich wünsche mir ein Kind und habe aber Angst während der Schwangerschaft “diesen Alien” ( genauso wie im Text empfinde ich es auch) nicht mehr in mir haben zu wollen oder können. Weiter ist da noch die Geburt vor der ich durch meine Angststörung unwahrscheinliche Angst habe dabei zu Sterben… Ich weiß nicht mehr weiter und weiss auch nicht an wen ich mich wenden kann oder soll.lg ola
Hallo, ich kann genau verstehen wie es dir geht. Nu sind die Einträge schön älter und ich bin ganz gespannt darauf, hast du dich getraut ? Und wenn ja, ich hoffe das ich fragen kann, auch wenn es sehr persönlich ist. Wie war es ?
Liebe Grüße
Wahnsinn ichcwsr schon ewig nicht mehr hier…mittlerweile kann ich viele Gedanken von mir selbst nicht mehr nachvollziehen…die Alien Gedanken…ich liebe jede einzelne Bewegung meines kleinen BauchZwergs und kann mein Glück immer noch nicht fassen. Ich möchte auch nicht das in acht Wochen schon alles vorbei ist. Wobei dass bestimmt mit der Angst vor der Geburt zu tun hat…viele verstehen nicht warum ich mir sogar einen Kaiserschnitt unter Vollnarkose vorstellen könnte nur um nicht zu „sterben“ und auf der anderen Seite denke ich jede wehe und jeder Schmerz werden mir meinen kleinen Schatz schenken und tschakka ich will es schaffen.
Kaum zu glauben mein BauchZwerg ist nun drei Monate alt und ich liebe ihn so und möchte auch nochmal eine Schwangerschaft erleben dürfen♥️
Paola
Vielen dank das du noch mal in diesem Forum geschrieben hast!!!
Ich lese ständig nur die Ängste aber viele schreiben nicht wie es weiter gegangen ist.
Dein Post macht mir wieder Hoffnung !!!!
Gruß Angie
Auch von mir ein Herzliches Dankeschön!! Es hilft einem so weiter nocheinmal von einer Person zu hören die vorher solche Ängste hatte. Danke!
Liebe Paola, liebe Nicht-Mamis.
Ich als Mama von 2 Kindern bewundere eure Ehrlichkeit. Ich finde es gut, wenn sich Frauen bewusst gegen Kinder entscheiden, als welche zu kriegen, weil es so sein soll und dann festzustellen, daß die Freiheit wichtiger ist.
Ich wollte ab Mitte 20 auch irgendwann Kinder. Hab dann den passenden Mann gefunden und wir waren uns einig. Ich habe mich auf die Schwangerschaft gefreut, hatte aber auch einen heiden Respekt vor der Entbindung. Weil ich es mir auch nicht vorstellen konnte, da unten etwas raus zu pressen.
Ich sage euch, egal, was ihr euch in Bezug auf Schwangerschaft und Geburt vorstellt, es kommt anders und ihr fühlt anders, als ihr euch es vorstellt ich dachte an diese glücklichen schwangeren, die immer si toll ihren Bauch streicheln usw. Natürlich bin ich geplatzt vor Freude Beim positiven Ergebnis. Aber ich hatte auch 5 wichen Schwangerschaftsübelkeit, was die Freude schnell nahm. Ansonsten war ich zwar zufrieden in der Schwangerschaft und auch das 1. treten war toll, aber dieses dauergrinsen hatte ich nicht. Es war auch anstrengend, aber auch schön. Ich hatte quasi 50% Freude, aber auch 50% bedenken, denn jetzt gab es kein Zurück mehr. Nicht vor der Geburt, aber auch nicht vor dem danach. Eine Reise ins Ungewisse — so gar nicht meins. Es verlief alles super, nur hatte ich eine eher seltene Komplikation bei der Geburt- aber wir hatten Glück und überstanden alles ohne Folgen und gesund. Das 1. Jahr war schon toll, trotz schlaflosen Nächte- ganz ehrlich, man lebt dann einfach und fragt nicht jeden Tag, wie schaff ich das nur. Aber man weiß kaum noch, wie es ohne Kind war- ich zumindest nicht.
Und obwohl- ja die Zeit mit einem Kleinkind zwischen Sonne und Gewitter wie Aprilwetter wechselt, möchte ich diese Zeit nicht missen.
Meine 2 Schwangerschaft verlief ähnlich, nur das die Übelkeit- vor die ich mich fürchtete mehr zu schlug und ein bisschen länger anhielt. freute ich mich trotzdem auf mein 2. Baby. Leider konnte ich wegen Umzug die Schwangerschaft nicht wirklich genießen und das bereue ich mit dem heutigen Wissen zu tiefst. Die Schwangerschaft lief gut- aber auch hier habe ich nicht Dauer gegrinst wie ein honigkuchenpferd. Da ich Komplikationen bei der 1. hatte, wurde diesmal eingeleitet. Leider trat dann unerwartet und unvorhersehbar eine andere Komplikation ein, und ich bin eine von unter 20% die es überlebt hat.meine Tochter ist jetzt etwas über 2jahre und manchmal läuft mir noch ein Schauer über den Rücken, was da passiert ist. Gegen Ende der 2. Schwangerschaft stand für mich fest, ich wollte noch ein 3.kind- das ist jetzt wegen der Risiken nicht mehr möglich– ich treffe auf Unverständnis, trotz der Erfahrung im Herzen diesen Wunsch zu tragen- sei froh, 2 gesunde Kinder zu haben– das bin ich- aber genauso wie ihr total verunsichert beim Thema Entbindung und Schwangerschaft seid, habe ich erfahren, dass es ein Tabu ist, offen auszusprechen, dass man nicht nur strahlt bei einer Schwangerschaft und alle der Meinung sind– vir allem wenn ihre kinderplanung abgeschlossen ist- meinen sagen zu dürfen, dass seine auch abgeschlossen sein muss..
Bleibt wie ihr seid. sich für Kinder zu entscheiden ist eine große Entscheidung. Ich muss sagen, durch die Kinder sind wir jetzt mehr unterwegs- wandern usw kann man mit Hilfmitteln auch. Es ist anders, aber auch schön. trefft eure Entscheidungungen, es ist EUER Leben und so ist es auch gut.- Nur zuletzt wenn ich virher gewusst hätte, was alles passiert bei den Entbindungen- ich würde es wieder tun- denn ich lebe jetzt bewusster mit 2 Engeln an der Seite- dir auch schon öfters Teufelchen sein können, aber ich möchte mein Leben- für das ich mich entschieden habe, nicht mehr hergeben — ps: ich kenne überwiegend Frauen- 95% die normale Entbindungen ohne Probleme hatten- sogar welche die den nächsten Tag schon wieder rumspaziert sind- da schau ich dann auch neidisch- aber es sollte halt nicht sein.
Oh man, der Beitrag ist zwar schon älter, aber du sprichst mir aus der Seele.
Ich fühle auch, dass ich gerne Kinder hätte und ich weiß, dass ich eine unglaublich gute Mutter wäre. Wie du scheinbar auch, habe ich aber eine generalisierte Angststörung und habe Angst, dass diese bei Schwangerschaft/Geburt etc. Wieder voll ausbricht.
Ich habe tatsächlich auch Angst bei der Geburt sterben zu können…
Hallo Jana,
was ist eigentlich inzwischen aus der Schreiberin des Eröffnungstextes zu Schwangerschaftsphobie und aus ihren “paar vielleichts” geworden? Hat sie über die Jahre mehr Klarheit gefunden?
Wo lesen und schreiben eigentlich die Frauen weiter, die -wie ich- keinen Weg gefunden haben, ihre Angst zu überwinden und nun altersbedingt dauerhaft ohne Kind leben und darüber Frieden finden müssen. Gibts diese Frauen überhaupt? Mir scheint, es schafft ansonsten jede irgendwann…
Hast du da Erkenntnisse?
Hallo Paola,
Herzlichen Glückwunsch nachträglich zur Geburt eures Bauchzwerges 🙂 konntest du deine Angst vor der Entbindung überwinden? Hast du einen Kaiserschnitt machen lassen?
Ganz liebe Grüße
Namenlos 🙂
Hallo Namenlos,
Vielen Dank…die Angst ja ich konnte sie überwinden… Ich hatte eine wunderschöne Schwangerschaft mir ging es neun Monate so gut wie fast noch nie in meinem Leben. Je näher die Geburt gerückt ist viel mehr hatte ich aber zwischendurch Angst manchmal hab ich geweint aber nicht oft. Ich musste sogar vier Tage Einleitung über mich ergehen lassen aber auch das war kein Problem. Nein ich hatte keinen KS ich hab normal entbunden und bin auch glücklich und irgendwie auch stolz dass ich es geschafft habe und diese Erfahrung machen durfte. Heute wünsche ich mir sogar eine zweite Schwangerschaft auch wenn der Respekt vor der Geburt da ist. In 14 Tagen wird mein BauchZwerg ein Jahr ich kann nicht fassen wo die Zeit hin ist.
Und wie ist es bei dir?
Hallo!
Ja, es gibt Frauen, die es NICHT SCHAFFEN ihre Ängste zu überwinden und deshalb kinderlos bleiben. Ich bin so eine. Mein Kinderwunsch war nie extrem groß, ich fühlte mich immer jung und habe Gedanken an ein Kind immer auf später verschoben. Auch, weil ich extreme Angst vor Schwangerschaft und Geburt hatte. Das Allerschlimmste wäre für mich eine Totgeburt oder ein behindertes Kind zur Welt zu bringen. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen würde. Gleichzeitig weiß ich aber, dass ich eine wundervolle Mama sein würde und ich sehr gut mit Kindern kann. Nun sind die Jahre vergangen, die Angst ist immer noch da und zu alt bin ich jetzt auch. Jetzt muss ich damit fertig werden, kinderlos zu bleiben. Was im Prinzip nicht so schlimm ist, aber die Gesellschaft lässt einen spüren, dass man keine richtige Frau oder nur die Hälfte wert ist. Und natürlich würde ich mir auch eine Tochter wünschen zu der ich mal ein so gutes Verhältnis hätte wie ich zu meiner Mutter. Im Grunde kann man natürlich sehr gut ohne Kinder leben, trotzdem hätte ich gerne eine Familie, deshalb werden wir ein Pflegekind aufnehmen und mit ihm eine Familie sein. Vielleicht ist das die Aufgabe, für die ich bestimmt bin.
Hallo in die Runde!
Nach Jahren bin ich wieder über diesen, meinen, Text gestolpert. 🙂 Was aus den Vielleichts geworden ist? Ein Ja, mein Kind ist inzwischen 5. 🙂
Das Ja war aber keineswegs ein klares Ja, sondern der Gedanke war umgekehrt: “jetzt bin ich Mitte 30. Würde ich es später bereuen, es nicht wenigstens mal VERSUCHT zu haben schwanger zu werden? Vermutlich ja…” In der absoluten Gewissheit, dass ich mit all meinen Ängsten und Zweifeln ohnehin nicht schwanger würde… hat es direkt beim ersten “Versuch” geklappt. Und: ich war schockiert. Aber das Leben hatte entschieden und ich würde diesen Weg jetzt gehen. Mein Schwangerschaft verlief völlig normal. Es war ok, aber selten mehr. Ich hatte kein Aliengefühl, aber die Gewichtszunahme hat mich belastet und die Angst vor der Geburt blieb. Ich hatte eine tolle Begleitung durch eine wunderbare Hebamme während der Schwangerschaft und während der Geburt. Trotzdem war es am Ende ein (ungeplanter) Kaiserschnitt, weil ich es nicht geschafft habe, meinen Körper zu vertrauen und mich fallenzulassen. Ich hatte soviel Angst während der Geburt, aber eine fantastische Betreuung in einem kleinen familiären Krankenhaus durch eine Hebamme, die ausschließlich für mich da war an einem wunderschönen Sommertag. Am Ende wurde es ein selbstbestimmter Kaiserschnitt mit einem guten OP-Team und einer großartigen Wochenbettbetreuung. Die Liebe zu meinem Kind kam nicht sofort, meine erste Freude galt allein mir – ich hatte es geschafft! Ich war nicht mehr schwanger und die Geburt war vorbei. Ich war unfassbar glücklich darüber.
Die Liebe zu meinem Kind musste wachsen und es hat ungefähr 4 Wochen gedauert, aber dann kam sie mit voller Wucht. 🙂 Und seitdem haben wir eine ganz enge, wunderbare Beziehung und ich bin bis heute überwältigt von dieser Liebe.
Aber – auch das ist Teil meiner Geschichte – es ist bei diesem einen Kind geblieben und so sollte es für mich auch sein. 🙂
Liebe Christina,
wie toll. Herzlichen Glückwunsch!
Und 1000 Dank, dass du auch diesen Teil der Geschichte hier weitererzählst.
Alles Liebe
Jana
Liebe Christina,
vielen Dank für dein Update und den Beitrag, der mir Hoffnung gibt. Wir sind jetzt auch früh schwanger, mein Mann freut sich unglaublich und ich schäme mich mit ihm über meine ganzen Sorgen und Ängste zu sprechen, die mich seit ein paar Tagen zur Verzweiflung bringen. Ich bin auf den Beitrag gestoßen, weil ich jetzt in jeder freien Minute google, wie man es schafft nach einer Schwangerschaft auch Frau zu bleiben und dass eine Beziehung nicht darunter leidet und man sich nicht selbst aufgibt. Ich liebe unser aktuelles Leben und meinen Mann über alles und ich sollte die Schwangerschaft als den Gipfel unseres Glücks sehen, habe aber Angst vor den ganzen Veränderungen. Ich habe Angst, dass unsere Ehe nicht mehr so schön sein wird wie jetzt und dass ich in der Mamarolle verschwinde..
Während ich das schreibe, kommen mir die Tränen, weil es sich auch so falsch anfühlt so zu denken und in anderen Foren wird man für diese Aussagen fast gelyncht.
Es tut aber gut zu sehen, dass es Frauen mit ähnlichen Gedanken gibt, die den Schritt trotzdem nicht bereut haben.
Danke!
Susanne
Hallo. Nach der Geburt unseres Wunschkindes musste ich erst einmal neu lernen, mich wieder als Frau und nicht nur als Mutter zu sehen. Und ja, mein Mann und ich – vorher ein Herz und eine Seele – haben uns gestritten so schlimm und stark wie nie zuvor. ABER: wenn es Liebe ist, wenn der Wille da ist, dann übersteht man solche Zeiten! Und wächst dabei und lernt viel über sich.
Nun ist es weit später und der Artikel immer noch so aktuell. Ich bin 26, mit meinem ersten Kind schwanger und hatte gerade die ersten Bewegungen. Ich finde sie, wie vorher vermutet, weder magisch noch besonders schön. Ist aber jetzt halt so. Ich wollte nie schwanger sein, aber immer Kinder. Für mich ist es ein sehr unemotionaler, etwas weirder Zustand und auf den XL Babybauch freue ich mich gar nicht. Niemand kann mir erzählen, dass die schön sind. Ich finde sie sehr eklig und hoffe einfach, dass es bei meinem okay wird. Die Geburt macht mir keine Angst, da habe ich volles Vertrauen in die Hormone, die mich hinterher alles vergessen lassen. Aber danach das Stillen… mal schauen ob und wie lang ich das durchhalte
Ach Mädels, bin ich froh nicht alleine solche Gedanken zu haben.
Ich bin 35 und in der 21. SSW. Heute war wieder so ein Tiefpunkt an dem ich es mir gewünscht habe, einfach nicht mehr schwanger zu sein.
Ich wollte nie wirklich Kinder aber mein Mann unbedingt. Ihm zuliebe bin ich schwanger geworden.
Ich spüre die Kleine auch jeden Tag aber ich fühle dabei nichts… auch möchte ich einfach nicht dick werden. Momentan ist mein Bauch noch klein. Ich finde dieses Riesen Bäuche einfach nur schrecklich. Hoffe meiner bleibt relativ klein.
Ich sehne so sehr den Tag herbei an dem das vorbei ist. Und das obwohl ich im Grunde bisher eine super unkomplizierte Schwangerschaft hatte.
Liebe Silvana, wie ist das ausgegangen? Ich bin 30 und mein Mann möchte ein eigenes Kind mit mir haben. Aber ich möchte nicht schwanger werden und dieses ganze Procedere mit machen. Genau deine Gedanken schwirren mir durchgehend durch den Kopf.
Wie ist es dir ergangen seither? Ich würde es auch euer für ihn tun als für mich..
Liebe Grüße
Hallo Malina,
vielleicht liest du mein Kommentar auch 1,5 Monate später noch. Mich würde interessieren, wie es dir erging? Und wie es dir jetzt geht? Ich bin jetzt in der 9. Woche und zähle die Tage schon runter. Heute sind es bis zum ET noch 220 🙂
Mir geht es ganz genau so: weder finde ich Schwangerschaftsbäuche besonders schön noch habe ich große Lust auf Kindsbewegungen. Stillen finde ich auch eher weird, allerdings macht mir die geburt selbst keine allzu große Angst bzw. mache ich mir darüber gar keine Gedanken. Würde mich freuen, von dir zu lesen. Viele Grüße Katrin
Ich bin gerade mal 16 Jahre alt, doch heute Nacht habe ich bereits zum dritten Mal innerhalb von ca. Einem Jahr von einer ungewollten Schwangerschaft geträumt. Beim ersten mal war es mir niccht richtig bewusst und es waren Zwillinge mit einer Fehlgeburt. Beim zweiten Mal habe ich so lange auf meinen Bauch eingeschlagen, bis es vermutlich tot war, weil ich so verzweifelt war. Und beim dritten hat es sich unglaublich real angefühlt und ich war verzweifelt, denn ich gehe noch zur Schule und das Kind kam von meinem (in Traum) Ex Freund. Ich will auch im richtigen Leben keine Kinder, aber seit diesem Träumen habe ich eine richtige Schwangerschaftsphobie. Ich weiss nicht ob das für mich in meinem Alter psychisch gesund ist, denn es ist sehr belastend für mich, solche Träume zu haben, da sie für mich sehr real sind.
Hallo Paola,
bei mir kam die Angst damals durch den Besuch einer Hebamme in unserer Schule. Die Art, wie sie über Geburt und Schwangerschaft im Allgemeinen gesprochen haben, war zwar sehr sehr positiv, aber auf mich wirkte es total beängstigend.
Irgendwann, Jahre später, habe ich dann allerdings einen Mann getroffen gehabt, mit dem ich mir Kinder wünschte und bin ins kalte Wasser gesprungen. Zum Glück war meine Schwangerschaft ziemlich angenehm, ich hatte keine Beschwerden. Aber die Angst vor der Geburt blieb lange Zeit. Ich hab mit vielen Frauen gesprochen und letztlich musste das Kind ja irgendwie raus. Ich hab’s auch tatsächlich spontan geschafft und mich getraut, auch wenn ich irgendwann eine PDA hatte 🙂
Es ist schon irre, was ein Körper so schaffen kann!
Ganz liebe Grüße
Namenlos
Hallo.
Ich hoffe dass noch jemand diesen Blog liest. Schließlich ist der Artikel schon so lange her.
Ich bin 44, hatte bisher noch nie wirklich einen festen Kinderwunsch. Karriere und das eigene Leben gingen immer vor. Ich habe um mich herum mein Leben so gestaltet wie ich es wollte. Habe vor 3 Jahren ein Pferd gekauft welches bald eingeritten wer soll. Wir hatten immer Katzen, sind seit 8 Jahren zusammen. Die waren immer wie unsere Kinder. Jetzt haben wir noch einen zweijährigen Kater. Ich liebe ihn wie ein Kind. Mein Leben hat sich immer um meine Tiere und den Job gedreht. Vor einem Jahr haben wir ein Haus gekauft welches wir die nächsten 3 Monate noch renovieren müssen.
Mein Partner wünscht sich schon sehr ein Kind. Und ich? Ich weiß es nicht.
Einen Tag denke ich ich werde es mal betreuen wenn meine Eltern mal nicht mehr sind ganz alleine zu sein. Zu meiner Mutter habe ich ein Gutes Verhältnis, wir telefonieren fast täglich und sehen uns wöchentlich. Meine Uhr ist fast schon abgelaufen. Körperlich sieht man mir das Alter nicht an, ich werde fast immer noch von Leuten die mich nicht kennen auf max Mitte 30 geschätzt.
Wenn ich jetzt kein Kind kriege ist es für mich zu spät. Ich denke viel darüber nach wie es weitergehen soll.
Jetzt ein Kind kriegen und mein Leben umstellen? Es klingt total geisteskrank, aber es schwirrt auch Angst um meine Katze mit dabei. Er ist mein Baby. Was ist wenn das Kind eine Allergie bekommt? Ich habe Angst die Katze nicht mehr zu lieben wenn ein Kind kommt. Angst bei der Geburt zu sterben in meinem Alter. Angst mein Leben für ein Kind zu opfern. Angst ob ich das alles in meinem Alter noch schaffe.
Gleichzeitig aber auch Angst alleine zu bleiben und es irgendwann zu bereuen kein Kind bekommen zu haben. Oft denke ich es wäre schön wenn ich vor 20 Jahren ein Kind bekommen hätte wie meine Freundin die jetzt ein super Verhältnis zu ihrer Tochter hat.
Wenn ich mir vorstelle meine Mutter wäre ohne mich, fände ich den Gedanken an ihrer Stelle zu sein nicht schön. Wir sind wie Freundinnen die sich alles erzählen. Ich hole mir Rat bei ihr. So hätte ich es auch gerne im Alter.
Doch irgendwie habe ich auch Angst ein Kind nicht zu lieben weil ich nie eine der Frauen war die schon immer einen Kinderwunsch hatten.
War jemand von euch in so einer Situation? Bin ich etwa schon reif für den Psychiater?
Ich denke manchmal daran dass es schön wäre einfach etwas an jemanden weiterzugeben wenn ich nicht mehr da bin.
Liebe Elli, der Blogbeitrag wird immer noch sehr häufig gelesen.
Außerdem glaube ich, dass einige hier sich professionelle Hilfe geholt haben. Ich finde das total sinnvoll, bei so einer wichtigen Entscheidung, die Angst macht.
Ganz liebe Grüße und alles Gute für dich!
Oh mei,
ich bin zufällig über den Blogbeitrag gestolpert und beim Lesen dachte ich, der könnte von mir sein.
Genau so fühle ich mich und wirklich niemand in meinem Umfeld kann es verstehen oder nachvollziehen. Habe versucht das öfters anzusprechen. Es wurde immer abgetan mit: die Freude kommt, wenn du erst mal schwanger bist, oder: stell dich nicht so an, Frauen bekommen überall in der Welt Kinder.
Es ist schrecklich und wirklich niemand in meinem Umfeld kann meine Gefühle verstehen.
Mein Mann hat einen enormen Kinderwunsch und wir haben 8 Jahre nicht verhütet. Ich wurde nicht schwanger. Als mir der FA gesagt hatte, ich kann wahrscheinlich ohne Hilfe nicht schwanger werden, war ich irgendwie erleichtert. Zwar auch traurig, dass ich nicht die Möglichkeit habe, falls ich mich umentscheide, aber eher erleichtert. Ich habe es für mich dann auf das Schicksal geschoben und gedacht, dass es eh nicht klappt. Und wenn doch, dann soll es so sein und ist vielleicht dann die letzte Chance. Jetzt werde ich in 1,5 Wochen 36 und tja, jetzt bin ich unerwartet in der 8. SSW.
Und was soll ich sagen: ich hasse es jetzt schon. Ich finde nichts schön daran und es belastet mich sehr. Und das jetzt schon, obwohl es mir körperlich gut geht und sich mein Körper noch nicht verändert hat. Mir ist nicht schlecht und irgendwelche Gelüste oder andere Probleme habe ich bisher auch nicht.
Aber die Hormone tragen zu keinem: “oh in mir wächst ein neues Leben heran”-Gefühl bei.
Ich finde es zum Kotzen, dass ich mein Leben, das ich gut fand wie es war, aufgeben muss.
Ich habe liebend gerne und viel geraucht und das ist mit eines der Dinge, die mir am schwersten fallen.
Hinzu kommt meine chronisch schlechte Laune. Ich verlasse das Haus nur noch zum Arbeiten, kann nichts mit mir anfangen und will am liebsten nur noch heulend im Bett liegen.
Meine schlechte Laune geht so weit, dass ich es nicht mal schlimm fände, wenn ich es nicht ins 2. Trimester schaffe. Auch beim Ultraschall, als man den Herzschlag gesehen hat, habe ich nichts gefühlt. Mein Mann war gerührt, hatte Tränen in den Augen und bei mir einfach nichts.
Besonders schlimm wird es, wenn etwas mit dem Kind nicht in Ordnung ist, ich es aber gebähren muss. Ich weiss nicht, wie das gehen soll, oder ob ich das Kind je lieben kann. Wenn schon ein Kind, dann bitte gesund. Aber sicherlich trifft es mich mit einem behinderten Kind.
Keine Ahnung wie das Ganze weitergeht und wie schlimm es erst wird, wenn sich mein Körper verändert. Eine Hoffnung auf die Hormone habe ich nicht. Leider gibt es niemanden, mit dem ich über meine Gefühle sprechen kann.
Hallo Katrin,
ich habe mich beim Lesen gerade total wiedergefunden in deinem Beitrag. Ich bin in der 6. Woche und offiziell vom FA bestätigt bekommen habe ich es seit Montag.
Seit Montag bin ich eigentlich nur am weinen. Ich hatte nie den super ausgeprägten Kinderwunsch. Es war immer vorstellbar, aber eigentlich immer noch weit entfernt. Ich bin 34, mein Partner 42, wir haben letztes Jahr ein Haus gebaut, haben beide super bezahlte Jobs und eine schöne und harmonische Beziehung – die Rahmenbedingungen passen also und wir haben das jetzt als nächsten „logischen Schritt“ gesehen. Alle in unserem Freundes- und Bekanntenkreis haben schon Kinder z.T. auch schon länger. Ich habe sie nie darum beneidet. Eher im Gegenteil. Viele wirken einfach unglücklich, total erschöpft, haben Pläne und Träume fallengelassen und auch sich als Partner irgendwie verloren.
Mein Mann und ich reisen gerne und viel, das würde jetzt natürlich wegfallen bzw. stark eingeschränkt sein. Wir beide sind sind uns eigentlich auch „genug“, wir brauchen keine Veränderung, um glücklich(er) zu sein.
Wir haben uns vor dem Schritt natürlich schon Gedanken darüber gemacht, wie es sein wird. Aber das wirkliche Gedankenkarussell, die Recherchen und und und, das kam jetzt erst.
Lange probiert haben wir es auch nicht, es hat direkt beim ersten Versuch geklappt.
Ich hatte das Gefühl, dass dieser Schritt jetzt von uns erwartet wird und wenn er nicht gekommen wäre, hätten sich alle gewundert, kein Verständnis gehabt. Vielleicht hat sich daher eine Art Pseudo-Kinderwunsch eingestellt, ich weiß es nicht.
Ich bin seitdem super unglücklich mit der Situation, verspüre gar keine Vorfreude und bin total antriebslos und einfach nur traurig. Ich habe auch Schuldgefühle, weil es sofort geklappt hat bei uns, andere aber so lange auf den Moment warten müssen.
Ich überlege ernsthaft die Schwangerschaft abzubrechen. Mein Mann ist tendenziell eher dafür, das Kind zu behalten. Er möchte, dass ich glücklich bin und es bleibe und er würde bei jeder Entscheidung hinter mir stehen. Meine Sorgen versteht er alle, aber er sagt, dass wir das gemeinsam schaffen würden.
Ich hätte niemals gedacht, in so einer Situation zu sein. Es fühlt sich einfach so verkehrt an und ich weiß nicht, wie ich jetzt weitermachen soll..
Hallo Lea,
Vor zwei Jahren um etwa diese Zeit bin ich schwanger geworden und habe mich ganz genau so gefühlt wie du. (Man kann meine Posts aus der Zeit hier auch noch finden)
Ich kann das alles extrem gut nachvollziehen. Vielleicht helfen dir meine Worte ein bisschen durch diese Situation hindurch.
Das Problem ist: Keiner, der noch kein Kind bekommen hat, kann auch nur im Entferntesten nachvollziehen oder verstehen oder wissen, wie das ist.
Das Schöne und das Anstrengende. Alles ist nur Theorie, bis man es selbst erlebt.
Mein Sohn ist jetzt 15 Monate alt. Er ist der coolste Typ, den ich kenne. Ich liebe ihn so unendlich, dass ich manchmal nicht weiß, wie ich mit diesen intensiven Gefühlen umgehen soll. Ich kann heute sagen: Ihn zu bekommen war das Beste was mir je passiert ist – ohne Einschränkung! Ich würde diese Entscheidung niemals rückgängig machen wollen, obwohl es noch immer irrsinnig anstrengend ist! Aber ein Leben ohne ihn kann und will ich mir nicht mehr vorstellen. Er bereichert mein Leben, meine Persönlichkeit, meine Entwicklung und mein ganzes Dasein total.
Als ich schwanger wurde, hatte ich Panik und bin sofort in eine tiefe Depression gefallen, die etwa 3 Monate anhielt. Auch danach kam immer wieder Angst und Zweifel in mir hoch. Bis zur Geburt. Da fiel dann alles an seinen Platz.
Das bedeutet nicht, dass mit der Geburt meines Sohnes plötzlich alles rosarot und toll wurde – im Gegenteil.
Mein Kind ist ein extrem schlechter Schläfer und mein Schlafmangel und die damit zusammenhängende Erschöpfung ist absolut krass. Auch unsere Beziehung hat durchaus gelitten, weil mein Partner sehr wenig stressresistent ist und viel an mir hängen bleibt. Auch meine Finanzen haben natürlich gelitten. Meine Freiheit sowieso. All das ist Realität: Ein Kind ist wie ein kleines Erdbeben in deinem Leben. Es dauert, bis man die Trümmer beseitigt und neu geordnet hat. Lange.
Ich bin nicht der Mensch, der das Leben mit Kind irgendwie idealisiert, oder in rosigen Farben zeichnet (“sie geben einem ja so viel zurück…”). Ich bin ein Fan von Realismus. Und zur Realität gehört der Satz: Es ist einfach so verdammt anstrengend.
Das war der Teil, der mir bekannt war, bevor ich ein Kind bekommen habe. Der Teil, den ich mir ungefähr vorstellen konnte. Der Teil, vor dem ich wirklich auch Angst hatte: Die Anstrengung. Die Opfer, die man bringen muss. Der unvermeidliche Beziehungsstress. Der Mental Load (der ist krass!). Der Verlust der Freiheit (gar nicht sooo krass wie ich dachte). Die Identitätskrise (tatsächlich real aber sehr interessant). Die körperlichen Veränderungen (fies, aber erträglich). Und das Schlimmste von allen: Das, was die Gesellschaft von dir als Mutter erwartet! (Das war und ist für mich mit Abstand das Schlimmste am Muttersein, die anderen Menschen!)
Du siehst: Die ganzen negativen Aspekte waren mir am Anfang der Schwangerscahft irgendwie instinktiv klar. Ich wusste ziemlich genau, was da an Herausforderungen und Stress auf mich zukommt und das hat mich depressiv werden lassen. Es hat mir unendlich viel Angst gemacht. Wirklich unendlich viel. Ich habe damals viel über eine Abtreibung nachgedacht.
Was ich aber nicht wusste, bzw. mir nicht im Ansatz vorstellen konnte: Die unendliche und absolut transformierende Liebe, die ich zu meinem Kind habe. Es klingt abgefahren und kitschig, aber es ist tatsächlich so: Die trägt einen da durch. Die Liebe und das ganze Schöne, das ein Kind mit sich bringt ist so intensiv und so fantastisch, dass es das ganze Schlimme auch wirklich irgendwie aufwiegt.
DAs heißt nicht, dass ich das Schlimme (Stress, Schlafmangel, Hass auf andere Menschen, gut gemeinte und sehr dumme Ratschläge VON anderen Menschen) nicht empfinde. Im Gegenteil – es fordert mich jeden Tag aufs Neue heraus. Aber ich wachse auch daran.
Tatsächlich ist es für mich so: Mein Kind und alles was es mit sich bringt (inkl. Stress), ist der Faktor, der AM WENIGSTEN HART ist. Der schlimmste Faktor sind mein Umfeld und die Gesellschaft.
Das sich abgrenzen müssen von Anderen und deren Meinung über dich und dein Tun. Die Generation “Schreienlassen”, die dir dauernd ungefragt reinredet, weil du dein Kind in den Schlaf trägst, anstatt es im dunklen Zimmer sich selbst zu überlassen (tatsächlich so passiert). Das ist das, was mich wirklich fertig macht.
Mein Kind und die Betreuung meines Kindes ist dagegen echt angenehm und schön und einfach, obwohl ich ein sehr anstrengendes Kind habe.
WAs ich damit sagen will: Du kannst dir jetzt nur die negativen Sachen vorstellen und das macht dich panisch und hilflos.
Was du dir nicht vorstellen kannst und nicht können wirst, bis du dein Kind hast, sind die tollen Sachen. Die Liebe, den Stolz, die Freude, die du empfinden wirst, wenn es was Neues kann, wenn es dir mit weit aufgerissenem Mund einen sehr feuchten und intensiven Kuss auf dein Auge (!) drückt und sich mit einem sehr zufriedenen Seufzer an dich kuschelt und dir “Mama Gackgack” ins Ohr flüstert und du ganz genau weißt, dass das das krasseste Kompliment ist, das du je hören wirst, weil “Gack gack” (= Ente) das aktuelle Lieblingstier deines Kindes ist und du genau weißt: Wenn er dich mit Gack Gack identifiziert, hast du alles richtig gemacht!
Es ist einfach mega schön, ihn jeden Abend ins Bett zu bringen und zu wissen, gleich schleudert er dir wieder seinen Teddy entgegen und fordert dich auf, Tierstimmen nachzumachen und dabei schaut er dich mit einem Gesichtsausdruck an, den du von dir selber kennst.
Ihn anzuschauen und dich selbst, deinen Partner, deine Eltern, deine Großeltern und alle, die du liebst, in ihm wieder zu erkennen, aber auch zu sehen: Das ist ein ganz eigener und individueller Mensch, der für sich selbst steht.
Die Aufgabe, dein Kind ins Großwerden zu begleiten ist gigantisch und sie lässt dich ganz ehrfürchtig werden. Und: Es ist das absolut witzigste auf der Welt, einen kleinen Menschen dabei zu beobachten, wie er neue Dinge lernt.
Wenn er läuft, wie der betrunkene Butler von “Dinner for one” oder wenn er was Verbotenes tut und danach reuevoll mit dem Kopf schüttelt, weil er weiß, dass es verboten war…. Du lachst dich kaputt mit einem Kind. Jeden einzelnen Tag.
Mein Fazit: Wenn du einen Partner hast, mit dem es läuft und mit dem du dich sicher und stabil fühlst, wenn die Finanzen und die Wohnsituation passen und wenn du ein Umfeld hast, das dich trägt, dann hast du alle Voraussetzungen, die du brauchst, um das Ganze zu rocken!
Die Entscheidung für oder gegen das Kind kann dir keiner abnehmen, ich will dir nur sagen: Du hast im Moment nicht alle Infos auf dem Schirm. Du weißt über das Schreckliche bescheid, aber du weißt (noch) nichts über all das Fantastische.
Mir hätte es damals geholfen, zu wissen, dass Schlimm und Schön immer Hand in Hand gehen, wenn es ums Kinderhaben geht. Mal fühlt sich alles wirklich überwältigend hart an, aber das ist nie von Dauer. Das Schöne überwiegt.
Wow liebe Joa, ich glaube ich habe noch NIE eine so schöne Liebeserklärung an ein Kind gelesen. Ich werde mir deinen Text speichern und bei jede Gelegenheit an zweifelnde (auch werdende) Mütter verschenken und ihn mir durchlesen, wenn es mal wieder anstrengend war. Aber die Liebe für meinen Sohn, ich kann das so nachvollziehen, es ist nicht rosa! Aber es ist das Schönste, was gibt und das Wichtigste überhaupt. NICHT MEHR WEGZUDENKEN.
Liebe Elli,
vielleicht überlässt du es dem Schicksal. Öffne dich für die Möglichkeit, schwanger zu werden – und dann wird dein Körper antworten… denn ob es noch klappt, das ist ja auch nicht mehr so sicher in deinem Alter, oder? Wenn es denn so sein soll, wird es doch geschehen. Und dann hast du ein paar Monate Zeit, dich mit all den Fragen zu beschäftigen. Oft ist es ja so, dass man an seinen Aufgaben wächst. Das Leben ändert sich, die Umstände sind neu und damit hast du dann die Chance, dich auch zu verändern, dein Leben anzupassen: und dann geht es trotzdem irgendwie… und am Ende kannst du es dir gar nicht anders mehr vorstellen!
Du sagst das so “abwertend”, ob du reif für den Psychiater bist. Dennoch schwingt in deinem Kinderwunsch ja vor allem auch die Angst mit, später einmal einsam zu sein. Das sind schon Themen, die man bei einem Psychotherapeuten sich mal von der Seele reden kann. Ein bisschen im eigenen Leben aufräumen und sich ein paar Dinge klar werden… ist super hilfreich!
dir eine gute weitere Lebensreise 🙂
Liebe Ellie,
Ich kann deine Ängste sehr gut verstehen! Hier in Deutschland haben wir das Glück, eine sehr gute medizinische Versorgung zu haben. Das Risiko, bei einer Geburt zu sterben, ist hierzulande verschwindend gering.
Was Haustiere angeht, kann ich sagen, dass sie das Allergierisiko bei Kindern senken, gerade weil die Kinder durch die Tiere von kleinauf mit den verschiedensten Allergenen aufwachsen.
Bei mir hat sich nichts in meiner Liebe zu den Tieren geändert, allerdings ist noch eine andere, überwältigende Liebe hinzugekommen 🙂
Und ich hatte wie oben erwähnt ebenfalls nie einen Kinderwunsch, dennoch liebe ich meine Kinder sehr. Ich glaube, wenn man sich letztlich dazu entscheidet, diesen Schritt zu gehen und zwar aus Eigeninitiative, sich eventuell auch von einer guten Hebamme und/oder Therapeutin begleiten lässt und offen für diese Veränderungen ist, braucht man nichts zu befürchten.
Dennoch: bedenke, dass das äußerlich sichtbare Alter nicht unbedingt mit dem deiner Eizellen gleichzusetzen ist. Es kann bei 40+ echt schwierig sein, noch schwanger zu werden. Lass dich am besten von deinem Frauenarzt beraten. Horche gut in dich hinein, was du dir wünschst. Sind es „nur“ die Ängste, die dir im Weg sind? Die dir deinen eventuellen Wunsch „madig machen“ wollen? Oder gibt es vielleicht andere Gründe?
Ich wünsche dir alles Liebe!
Hallo Ellie
bist du noch auf dieser Seite vertreten. Ich bin jetzt 45 so alt wie du und mir geht es genauso wie dir.
Vielleicht liest du diese Zeilen und schreibst mir zurück.
Lg. von Unbekannte
Liebe Elli
ich bin jetzt 45 habe wie du Katzen und auch nie wirklich einen Kinderwunsch gehabt. Je älter ich wurde desto mehr merkte ich, dass ich mir schon gerne Familie wünschte. Ich habe mich ebenfalls nur um Karriere und Job gekümmert. Ich telefoniere oft mit meiner Mutter und meine Ängste bezüglich Einsamkeit, Angst im Alter keine Familie zu haben wurden über Jahre immer schlimmer und unerträglicher. Als ich sehr spät, aber vielleicht gerade noch möglich meinen Freund kennenlernte hatte ich Ihm den Kinderwunsch so madig geredet ,dass er auch keines mehr wollte.. vom Finanziellen bis hin zu den Problemen die auf einen zukommen könnten. Ich dachte das Thema Familie wäre für mich abgeschlossen. Pustekuchen. Mit 44 war ich so depressiv, dass ich nicht mehr arbeiten konnte. Ich spürte auf einmal körperlich dass etwas mit mir nicht stimmt Herbst operiert. Seitdem habe ich leider schmerzen. Trotz allem ist der Druck und die Angst so sehr gestiegen niemals Mutter zu sein, dass ich es zum 1. Mal in meinem Leben einfach nach einem positiven Ovulationstest ins kalte Wasser gesprungen bin. Jetzt geht es mir seit Tagen furchtbar schlecht. Ich habe Angst einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen zu halten und gleichzeitig Angst vor einem negativen. Völlig Widersprüchlich.
Wie geht es Dir mittlerweile? Konntest du eine Lösung für Dich finden? Hast du dich getraut ins kalte Wasser zu springen und es wenigstes zu versuchen?
Reif für den Psychiater bist du sicher nicht. Wie du siehst ergeht es mir und anderen Frauen ebenso.
Liebe Ellie, liebe Frauen,
Ich habe viele eurer Beiträge gelesen und es fühlt sich so gut an, nicht alleine zu sein.
Vorne weg, ich bin 32 und habe einen Sohn, der nächsten Monat 3 Jahre alt wird. Die Zeit rast und trotzdem kommt mir das alles vor, wie gestern.
Ich weiß nicht, ob man das Trauma nennt oder nicht, ich habe diese ganzen Gefühle erlebt: gerade Schwanger und statt Freude nur Panik und Angst. Ich weiß wie ich vom Frauen Arzt raus kam, meine Mutter auf mich wartete und so voller Freude. Ich mit so eine dämlich kitschigen Baby Welcome Box in der Hand, die mir mein Frauenarzt geschenkt hatte und den Mutterpass in der Hand.
Meine Gedanjen rasten, jede Sekunde, will ich das? Ich will doch Karriere machen, habe einen Master Abschluss und noch nicht den perfekten Job und jetzt soll ich schon so eine verschrobene Hausfrau werden?
Die Angst vor dem kontrollverkust war riesengroß. Am schlimmsten war der Zeitdruck. Wenn ich mich bis zum 3. Monat nicht gegen das Kind entschieden habe, dann muss ich bis zur Geburt durchhalten. Ganze 6 Monate. Es gibt da kein zurück mehr. Düse Situation hatte ich noch nie. Ich werde nicht gleich die Flinte ins Korn, aber sind wir ehrlich: einen Job kann man wechseln, ein Studium oder eine Ausbildung abbrechen… aber hier ist definitiv nach 3 Monaten No Return. Und auch nach der Schwangerschaft gegen die festen weiter: werde ich das Kind lieben ? Ein Turf kann man vorher sehen und sich aussuchen, ein Kind ist dann da, ob es dir so passt oder nicht-es ist wie es ist.
Um etwas abzukürzen:
Ich war in psychologischer Betreuung während der Schwangerschaft, hat leider nichts gegen diese Panikattacken gebracht. Ich war mit dem Thema völlig mit mir alleine. Denn ich muss es ertragen und aushalten, verstehen tut es keiner, stattdessen werden sie einem vor, dass niemand sich richtig freuen konnte, weil ich mit dem ganzen Thema der Abtreibung alles kaputt gemacht hätte. Mein Mann war da anders. Sich nicht äußern und die Entscheidung mir überlassen- es sei mein Körper, er trägt jede Entscheidung mit. Düse Einstellung ist vielleicht richtig und selbstlos führte aber zum nächsten Wutanfall und fliegendem kaffeebecher vor der Arbeit. Ich war alleine mit mir und meinen Gedanken.
Ich habe letzten Endes auf Verdrängung gesetzt. Ich habe lange meinen Sport weiter gemacht, Bäume mit der Kettensäge geschnitten und mich mit gar nichts befasst was Geburt oder Baby heißt. Und dann kam der Tag. Wir sind ins Krankenhaus, eine Stunde später war das Baby auf natürliche Art da. Ich habe nur leider immer noch nichts empfunden. Es war auch kein einfaches Baby und eher eine Ausnahme wie ich jetzt weiß. Ich habe mich das erste Jahr durchgeschlagen: viel Geschrei vom Baby, Wut, Trauer, Enttäuschung und Gebrüll bei mir und meinem Mann.das Baby war ein absolutes Papa Kind. Na der durfte auch weiter sein Leben leben, zur Arbeit und in Sport gehen und sag nicht aus wie eine cellulierte Milchkuh…. Ich funktionierte und habe mich auch direkt den ersten Tag nach der Geburt übernommen: der Hund muss raus, so wie immer, ich muss funktionieren, alle arbeiten nur du nicht, also Putz hier und räum auf…. Das leben darf nicht als verschrobene Hausfrau Enden mit Kind. Ich habe mich sofort für eine online Ausbildung von 18 Monaten angemeldet…
Ich dachte oft daran zurück, wie ich in der Abtreibungsklinik saß, die Schwester mir eine Pille in die Hand drückte, die ich nehmen sollte und sie sagte, dass das eine gute Entscheidung wäre vor allem jetzt mit Corona…ich stand auf und verließ die Praxis… und ich verfluchte mich auch oft, dass ich es nicht durchgezogen habe.. auch nach der Schwangerschaft.
Als das Baby 10 Monate alt wurde, war alles besser: ich hatte fast meinen Körper zurück und war nicht so ein ekelhaft lautierendes Etwas mehr. Die Bindung zu meinem Baby war nun da und viel mehr Momente der Freude.
Viele Sprüche kamen und kommen auch heute noch manchmal , wie gut, dass ich nicht abgetrieben hätte und was wäre ich jetzt unglücklich.
Ob ein unerfüllter Kinderwunsch noch gekommen wäre, kann ich nicht sagen, ob ich es irgendwann mal bereut hätte, weiß ich nicht. Aktuell denke ich nicht. Ich hätte mein Leben anders gestaltet: viel reisen, ein Cabrio gefahren und alle konzentration in einen coolen Job gesteckt… ich hätte eben was aus mir gemacht…den kleinen hätte ich nicht vermisst, weil ich ihn nicht gekannt hätte.
Aber jetzt? Jetzt ist er da, sehr schlau und in allem sehr weit für sein Alter, was sehr anstrengend sein kann, mit voller Energie und ungebremst. Und so oft ich auch denke, warum er nicht mal so einfach und ruhig die andere Kinder sein kann, es wäre so viel einfacher, um so öfter sage ich ihm voller Ehrlichkeit und nicht um irgendwas zu kompensieren, dass ich ihn unglaublich lieb habe und ich mich manchmal dabei erwische, dass ich an schlechten depressiven Tagen an ihm Klammer. Das mit der perfekten Erziehung und Mutter habe ich immer noch nicht drauf. Ich wollte pünktlich essen, natürlich was gesundes, ihn duschen und früh ins Bett bringen… Tatsache war, dass wir zu spät auf dem Heimweg waren, den mobilen Eiswagen in unserem Dorf entdeckt haben, beide riefen „der Eismario ist da, schnell..“, ich das Lenkrad rum riss und in den Feldweg einfuhr, aus dem Auto sprang und dem Kind raus half und wir zum Eiswagen rannten: 4 Kugeln Eis für uns beide zusammen als Abendessen. Und duschen? Nein-nur noch waschen und schnell ins Bett, denn es war ja schon 19:30 Uhr und morgen ist ja Kita. Ich kenne jemanden den ich kaum wach kriegen werde …
Vielen Dank für alle Beiträge die ich alle gelesen habe.
Ich bin 37 und verheiratet und habe auch all diese Probleme. Ich nehme gegen Panikattacken eine geringe Dosis Antidepressiva.
Ich wünsche mir sooo sehr ein Baby. Habe aber all die Ängste vor der Schwangerschaft und Angst danach an Angst zu leiden. Hat jemand von euch Erfahrung mit Antidepressiva in der Schwangerschaft? Ich habe Angst wenn es mir zu viel wird nichts nehmen zu können.
Ich 37 habe ebenfalls keine Kinder und das Gefühl es würde ein Alien in mir heranwachsen, die Vorstellung das Kind selbst auszupressen ist zu fatal um dass ich je einen Kinderwunsch entwickelt hätte können.
mfg Melanie Trück
Ich erkenne mich ein Stück weit im Text…. ich wollte zwar immer Kinder, aber ich hatte tatsächlich wahnsinnige Angst vor der Schwangerschaft. Einerseits, weil ich wusste, DASS sich mein Körper und meine Seele verändern würden, nur wusste ich noch nicht WIE. Ausserdem hatte ich die Befürchtung, dass mich die Kindsbewegungen komplett verstören könnten und ich das Kind dann nur noch “aus mir raus” haben wollen könnte….
Dann wurde ich schwanger. Ich erinnere mich daran, wie ich in den ersten Wochen einen regelrechten Weinkrampf hatte und mir sicher war, dass ich die Schwangerschaft nicht durchstehen würde und sogar mir die Option offen lassen wollte, diese noch zu beenden….
Alles wurde gut.
Als ich mein Kindchen dann im Bauch zart spürte, fand ich’s schön. Ich wurde zwar keine “superglückliche” Schwangere und mir machten vor allem die seelischen Veränderungen zu schaffen. Mein Kind habe ich daheim geboren. Die Erinnerung daran ist wunderschön (die Geburt allerdings anstrengend und schmerzhaft :-)).
Ich hab danach monatelang erzählt, dass ich zwar gerne weitere Kinder hätte, aber dass ich auf Schwangerschaft und Geburt absolut verzichten kann!
Ich bin jetzt wieder schwanger. Die ersten 3 Monate hat’s mich wieder ziemlich durchgewirbelt, jetzt, wo ich mein Kleines spüre, trage ich stolz mein Babybäuchlein herum und bin richtig glücklich schwanger. Ich freue mich auf unsere nächste Hausgeburt. 🙂
Wenn eine Frau keinen Kinderwunsch hat, finde ich nicht, dass man daran was rütteln soll und muss. Wenn ein Kinderwunsch da ist, aber die Angst vor der Schwangerschaft diesen verdrängt, dann finde ich, sollte frau sich liebevoll begleiten lassen und erleben dürfen, wie schön es ist, Mutter zu werden und zu sein.
Hallo Nalesh,
das ist ja spannend, dass Du Dich hier wiedererkennst. Und gut, dass sich das “Fremdkörpergefühl” relativiert hat. Ich finde es ungemein mutig, trotz der Angst die Schwangerschaft zu wagen. Vielleicht machst Du anderen Frauen damit Mut.
Danke!
Jana
Also ich habe sehr aufmerksam die Beiträge gelesen und muss sagen, ich bin so froh, dass sich die Mamas mit den gleichen Ängsten, die sie vorher hatten, hier nach der Geburt wieder gemeldet haben und über ihre erfolgreiche Schwangerschaft bzw. Geburt berichtet haben. Vielen lieben DANK an euch!!! <3 Das beruhigt mich sehr. Ich bin 43, hatte vor 2 Jahren eine Fehlgeburt, danach hat es lange nicht mehr klappen wollen, nun haben wir vor 4 Wochen die erste ICSI Behandlung gehabt, ich stehe quasi kurz vor dem Bluttest und bin totaaal nervös, Angst, dass es nicht geklappt hat, Angst davor, wenn es geklappt hat, ob es dieses Mal halten wird, dann falls es hält, wie wird es verlaufen, werde ich plötzlich auch ängstliche Momente haben und damit eventuell dem Baby im Bauch schaden?…Bin ja auch eine ehemalige Angstpatientin, ich hatte schon immer Furcht davor, dass diese Angstzeit in der Schwangerschaft mich wieder aufsuchen könnte, vielleicht bin ich auch deshalb nicht noch einmal schwanger geworden…keine Ahnung, organisch war alles ok bei uns…
Naja…als ich jetzt etwas erhöhte Temperatur festgestellt habe, mich leicht erkältet fühle, und wir gerade die doofe "Coronazeit" haben, überkam mich irgendwie die Angst vor der Schwangerschaft, was wenn ich medizinische Hilfe brauche, aber nichts nehmen darf, was wenn die Schwangerschaft nicht gut verläuft, was ist mit meinem Asthma, meiner ewigen Magensäure, meinem Übergewicht, was wenn ich durch meine Ängste dem Embryo bei der Entwicklung schade, ich wünsche mir seit Jahren nichts sehnlicher als eine gesundes und glückliche Schwangerschaft mit einem kerngesundem Baby am Ende der Schwangerschaft bzw nach der Geburt. Dieser Gedanke, dass ich aus Ängsten vlt das Baby für einen Moment lang aus mir raus haben wollen könnte, der erschreckt mich am Meisten, aber ich glaube auch ganz fest daran, dass die Hormone und der Gedanke Mama zu werden mich letztlich doch sehr entspannen und beruhigen werden. Ich weiß zumindest, dass ich auf keinen Fall wegen meinen Ängsten vor der Schwangerschaft kinderlos bleiben will!!! Da MUSS ich durch, sage ich mir und manchmal ist es sogar ein richtig schönes Gefühl und Gedanke ein so tolles Wunder zu erschaffen 🙂 Ich liebe mein Kind, noch bevor es entstanden ist aus tiefstem Herzen…hahaha irgendwie verrückt…vielleicht weil ich so lange gehofft habe und enttäuscht war, dass es nicht geklappt hat…ich habe generell eine ziemlich nervenaufreibende Zeit hinter mir, kann sein, dass ich gerade meine Gefühle und Gedanken nicht ordnen kann und deshalb so nervös war. Dank der Beiträge hier, geht es mir gerade so viel besser, ich danke euch vom Herzen. Ich hoffe einfach nur noch, dass mein Bluttest positiv sein wird die kommende Woche und dass ich dieses Mal meine Schwangerschaft gesund und munter verläuft und ich ein oder zwei gesunde Kinder auf die Welt bringen kann :-)))
Liebste Grüße Serap
Liebe Serap,
da drücke ich dir ganz fest die Daumen.
Dafür dass es klappt und vor allem dafür, dass es dir dann auch gut damit gehen wird.
Liebe Grüsse
Jana
Hallo Nalesh, dein Text hat mich sehr berührt. Was meinst du mit “liebevoll begleiten” lassen? Hast du nebenbei eine Therapie gemacht?
Hmmm. Ich versuche mich mal. Psychologisch fundierte Ansätze oder wissenschaftliche Erkenntnisse kann ich auch nicht bieten. Nur mein eigenes Erleben – das dem der Leserin recht nahe kommt.
Mit dem Kinderwunsch war das bei mir auch so eine Sache. Es gab nie einen klaren Wunsch. da waren die gleichen Vorbehalte und Emotionen, wie sie oben auch beschrieben werden. Die Vorstellung, dass da was Lebendiges in meinem Bauch ist, war für mich vorher auch lange erschreckend und ja, fast auch eklig. Die körperlichen Veränderungen…angstmachend. Als wir uns dann letzlich doch getraut haben, klappte es erstmal gar nicht. Zwei ganz frühe Abgänge und viele negative Tests. Das Thema Kinder habe ich dann wieder verdrängt – es sollte ja anscheinend sowieso nicht sein.
Und tja, irgendwann ein Jahr später, in einem glücklichen und kopflosen Moment, wollte mein Körper dann anscheinend doch schwanger werden, und das Unterbewusstsein war einverstanden. Jetzt bin ich in der 37. Woche. Das Gefühl, dass mein Körper jetzt erst Sinn macht, habe ich nicht. Ich bin immer noch oft gestresst von den Veränderungen, genervt von Schmerzen oder Unbeweglichkeit. Schwanger zu sein, finde ich nicht so irre erfüllend. Aber so verstörend, wie ich mir das im Vorfeld ausgemalt habe, ist es längst nicht. Und wovor ich am meisten Angst hatte, nämlich vor dem Bewegungen eines fremden Wesens in mir – das ist jetzt das Schönste am Schwangersein. Es fängt ja auch ganz zart an, mit federleichten Impulsen. Die stören nicht, die sind wirklich schön und gar nicht beängstigend. Und mit der Kraft des Kindes wächst die eigene Vertrautheit mit diesen Bewegungen. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so gehen würde, aber es ist so. Mittlerweile reagiert meine Tochter auf meine Hände am Bauch, fast kann ich ein bisschen mit ihr spielen. Das erzählt mir auch etwas über ihre Persönlichkeit – so fremd ist sie also gar nicht mehr.
Die Angst vor dem Schwangersein ist nie ganz verschwunden, bis jetzt nicht. Wenn man ein sehr starkes Bedürfnis nach Kontrolle und Sicherheit hat, dann ist die Fremdbestimmung einer Schwangerschaft eben erschreckend, oder kann es zumindest sein. Das verstehe ich sehr gut.
Allerdings muss ich auch sagen, dass es einfach nicht möglich ist, sich diesen Lebensabschnitt vorher intellektuell auszumalen. Die meisten Dinge, die ich mir vorher so verstörend oder eklig vorgestellt habe, sind in Wirklichkeit ganz anders. Ich spring nicht permanent im Dreieck vor Seligkeit, aber ich kann es aushalten, besser als gedacht. Und ich hatte bisher viele schöne Momente, die ich mir so hätte gar nicht vorstellen können.
Mein Fazit: Man kann sich da nicht verstandesmäßig “absichern”, also im Voraus. Ich denke, es gibt viele Frauen, die eben nicht zu diesem klaren Kinderwunsch gelangen. Mir mir war das so. Es brauchte ein bisschen Überschwang, und Unvernunft, und Mut. Vieles findet sich. Ich habe lange Jahre versucht, mich zu einem Ja oder Nein mit dem Kopf hinzuarbeiten. Hat nicht funktioniert. Führte nur zu einem unendlichen Hadern.
Mir hat außerdem geholfen: keine “echte” Verhütung mehr. Laissez-faire. Es mal drauf ankommen lassen. Mir von meinem Körper die Entscheidung ein bisschen abnehmen lassen. Eine Portion “Ich mach das jetzt einfach”.
Das war jetzt ein echter Roman, ne? Vielleicht hilft es ja der ein oder anderen 🙂
Danke für Deinen “Roman”! 😉
Für Frauen, denen es ähnlich geht, ist es sicher wertvoll zu erfahren, wie sich das Gefühl in so einer Schwangerschaft entwickeln kann.
Ich finde, Du hast das ganz toll beschrieben.
Ich habe vor dem Artikel viel recherchiert und hatte etwas Angst vor abwertenden Kommentaren. In einigen Foren, in denen das Thema ganz zaghaft angesprochen wurde, kamen lauter Antworten a la: “wie kann man Angst vor Babys haben”, oder ” ach, alles Quatsch, einfach machen, dann ist alles rosarot”.
Ich finde es ganz toll zu hören, dass zwar nicht alles toll war, aber, dass es sich wirklich gut und annehmbar entwickelt hat. Und dass Du sogar die Bewegungen genießen kannst.
Liebe Grüße!
Gerne. Ich finde, frau sollte wirklich über alles offen sprechen dürfen. Von (Baby-)Foren halte ich mich aus diesem Grund auch fern. Das ist mir zu sehr Marshmellow-Land. Ambivalente Gefühle sind da nicht gut aufgehoben, deshalb bin ich immer sehr froh, wenn ich mal Beiträge wie diesen lese. Meine Freundin Rike Drust hat in ihrem Buch “Muttergefühle” diese oft widersprüchliche Palette von Emotionen so schön auf den Punkt gebracht. Das ist auch eine Lektüre, die sich für Frauen mit Zweifeln echt gut eignet.
Das wichtigste in meinem Fall war wohl: ich habe eine Beziehung zu dem Kind in meinem Bauch aufgebaut. Meine größte Angst war, dass es dann da drin ist und ich nichts empfinde. Aber da hat sich ganz langsam und zart was entwickelt. Ich bin jetzt gespannt auf sie. Und wenn sie sich dieser Tage mal seltener bewegt als sonst, mach ich mir gleich Sorgen. Ich glaube, wenn man so fühlt wie ich und einige der anderen Schreiberinnen, ist es besonders wichtig, sehr behutsam mit sich umzugehen in der Schwangerschaft. Sich immer wieder Zeit zu nehmen, zum hinhören und hinfühlen. Sich jemanden suchen, mit dem man offen drüber sprechen kann. Insgesamt, merke ich gerade, habe ich das dann doch wesentlich besser hingekriegt, als ich selbst im Voraus gedacht hätte 🙂
Danke für das Bloglob!
Das Buch kenne ich noch nicht, das kommt aber auf meine Leseliste.
Mit den Foren ist es ganz unterschiedlich. Manche sind gut und es ist echt interessant Beiträge zu verfolgen, da sich einfach viele beteiligen. Da sieht man einfach woher der Wind weht… Aber in manchen ist es wie beim “Medikamente tauschen”: nicht wirklich hilfreich- im Gegenteil.
Hallo HeuteMalNamenlos, hallo alle anderen die hier über die Frfühle geschrieben haben. Es tut gut zu wissen, dass ich nicht ganz alleine bin in einer Welt in der Kinder und Schwabgere das beste zu sein scheinen. Ich hätte nie einen Kinderwunsch. Im Gegenteil. Immer Angst vor der Schwangerschaft und auch vor Kleinkindern und Babys. Ich hatte auch nie welche in meinem Umfeld. Die Ängste vor dem alleine sein hatte ich aber auch, eben genau wie das Aliengefühl. Das mit dem drauf ankommen lassen habe ich auch gemacht-nun bin ich im 3. Monat schwanger. Ich war auch in einer Abtreibungsklinik, aber als ich unterschreiben sollte, dass man mir nun die Tablette zur Vorbereitung gibt, konnte ich es nicht.
Ich habe aber immer noch Angst und Panikattacken und schlafe kaum.icv träume von der Geburt und den Schmerzen, ich habe Angst vor den Bewegungen und dass ich keine Bindung zum Baby haben werde. Angst, dass mein komplettes selbstbestimmtes Leben hinüber ist und ich nie Mals nur einen einzigen Moment der Ruhe haben werde und es alles nicht schaffen werde. Hilfe habe ich bisher nicht gefunden. Alle sehr ausgebucht oder haben keine Erfagrung mit Tokophobie. Mein Partner ist entspannt. Er sagt immer, dass er dann einfach alles macht. Mich beruhigt der Gedanke, dass wir gemeinsam Elternzeit nehmen werden. Ich hoffe noch auf das große Mutterglück und dass meine Hormone vielleicht auch nochmal irgendwann das Richtige tun und dazu beitragen. Habt ihr noch Tipps wie man mit diesen Ängsten umgeht? Gibt es Erfahrungsberichte von Müttern die auch Angst hatten keine Bindung zum Neugeborenen zu haben ?
Hallo Schwangere,
also mir geht es genauso. Ich hatte auch überlegt abzutreiben, habe aber gehofft, dass die Glücksgefühle noch kommen. Jetzt bin ich in der 37. Woche und kann mich immer noch nicht freuen und finde die Schwangerschaft einfach nur schrecklich, obwohl ich keine Beschwerden habe. Wie war es bei dir? Hattest du bis zum Ende der Schwangerschaft auch solche Gefühle? Ich habe auch Angst, dass ich nach der Geburt keine Bindung zum Kind aufbauen kann. Wie war es bei dir? Wäre schön, wenn du deine Erfahrung mitteilen würdest.
Hallo, habe das gleiche problem. Wurde die schwangerschaft mit der zeit besser bei dir, oder hattest du immer noch Angst.ich bin verzweifelt wenn ich nur dran denke dass da was in mir wächst kriege ich panikattacken.bin in der 9 woche
Es ist wirklich schön zu lesen, dass man nicht alleine ist… und das manche genauso fühlen. Ich warte auch immer noch auf den großen Kinderwunsch. Ich verbinde Schwangerschaft auch mit Panikattacken. Hoffe nur wenn ich mal schwanger sein sollte. Diese meinem Kind nichts ausmachen . Was macht ihr gehen die Attacken?
Liebe Jana,
ganz herzlichen Dank für diesen Blogbeitrag. Denn auch fast 10 Jahre später findet man kaum irgendwelche Aussagen, die hier die Stimmen der Frauen wiederspiegeln. Schade, dass das immernoch ein Tabuthema ist.
Ich hab zwar keine komischen Gefühle einer Schwangerschaft gegenüber gehabt, aber lange auch keinen Kinderwunsch. War über 10 Jahre mit meinem Ex zusammen. Zu Anfang war mir klar: Jetzt auf jeden Fall noch nicht, erst Studium und zumindest erster Berufseinstieg, dann mal weitersehen. Aber auch danach fühlte ich mich nicht reif, hatte immer das Gefühl, meine bisherige Freiheit ist mir wichtiger als Kinder. Und immer die Angst, mit dem Kind überfordert zu sein. Begegneten mir angenehme Kinder, dachte ich manchmal: Wenn man sich das so aussuchen könnte, dann würde ich wohl Kinder haben wollen. Aber jedes nervige/schwierige Kind hat mich wieder abgeschreckt – woher weiß ich, ob ich nicht auch “sowas” in der Lebenslotterie ziehe? Langsam bröckelte auch die Beziehung vor sich hin, das unterstützt einen Kinderwunsch natürlich erst recht nicht…
Inzwischen neue Beziehung, erste vorsichtige Gespräche wie das so mit Kinderwunsch auf beiden Seiten so aussieht. Wir haben dann beide festgestellt, dass wir uns den jeweils anderen gut als Eltern vorstellen können, nur uns selber nicht 🙂 Und jetzt wagen wir das Experiment, und sind ganz optimistisch, das gemeinsam schon hinzukriegen. Kurz vor Halbzeit bin ich schon …
Eine Entscheidung für Kinder, ist natürlich eine große. Kinder verändern das Leben extrem und nachhaltig. Das Gute ist: Ist sie gefallen, wächst man da rein!
Herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung und viel Glück für die Geburt!
LG
Also ich kann sowohl den unklaren Kinderwunsch als auch das Unwohlsein gegenüber Schwangerschaft und Geburt aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen. Das intellektuelle Hin- und Herüberlegen, das Heutemalnamenlos beschreibt, hatte ich auch. sogar in der Form, dass ich jahrelang Angst vorm Kinderkriegen hatte. Hauptsächlich Angst vor dem erhöhten Alltagsstress und vor dem Feststecken in alten Rollenbildern.
Tatsächlich getraut habe ich mich erst, als ich die kleinen Kinder meiner Freundin kennen lernte und feststellte, dass es keine Aliens sind, sondern ich aus dem Bauch heraus mit ihnen umgehen konnte. Da ich sonst ein sehr kopfgesteuerter Mensch bin, war das wirklich bemerkenswert für mich.
Letztendlich gemacht habe ich es dann zum Teil tatsächlich _weil_ ich immer noch ein bisschen Angst hatte. Jetzt habe ich einen fünf Monate alten Sohn und Geburt und Muttersein sind tatsächlich fast die ersten Dinge, die ich in meinem Leben nach Bauchgefühl und nicht verkopft mache. (Was nicht heißt, dass sich hier nicht die Bücher über Babys, Stillen usw. stapeln würden.)
Allerdings hatte ich das Glück, dass es mir in der Schwangerschaft körperlich sehr gut ging und ich mich auch mit der Geburt recht leicht getan habe.
Ich kann nur nicht sagen, dass ich schon in der Schwangerschaft eine Beziehung zu meinem Baby aufgebaut habe, das fing erst nach der Geburt an. Vorher wusste ich zwar, dass da ein Kind in meinem Bauch ist, aber gefühlsmäßig war das einfach mein Körper, der komische Sachen machte. Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass das ungeborene Kind ungefähr so einzuordnen ist wie ein zusätzliches Organ. Wem das jetzt herabsetzend vorkommt, so ist es gar nicht gemeint: Überlegt mal, was ihr mit jemandem machen würdet, der euch eine Niere klauen will. 🙂 Und ich finde die Vorstellung weniger gruselig als ein fremdes Lebewesen in meinem Körper.
Tatsächlich immer noch Angst habe ich vor Leuten, die mich über mein Muttersein definieren und mich darüber kontrollieren und einschränken wollen. In der Schwangerschaft ist das am unmittelbarsten, wenn man weiß, dass es Länder und Krankenhäuser gibt, die eher die Mutter sterben lassen, als einen Embryo abzutöten. (Es gab da einen Fall in Irland, kurz bevor ich schwanger wurde. Ein Urlaubsziel weniger.) Die mildere Variante davon sind die ganzen Verhaltensregeln für Schwangere für Essen, Trinken, Sport usw.
Jetzt nach der Geburt kann ich die nächsten 25 Jahre damit zubringen in Bayern nicht im traditionellen Rollenbild zu landen. Bis jetzt kann ich sagen, das erfordert wirklich bewusstes Gegensteuern. Sobald man (bzw. meist “frau”) nichts macht, landet man nämlich magisch in der 50er Jahre Rollenverteilung. Ich schätze das ist in Berlin nicht viel anders, oder?
Liebe Neeva, auch Dir vielen Dank, für Deinen Beitrag.
Zu Deiner Frage: Ich denke, das mit der Rollenverteilung regelt sich in aller Regel über den Verdienst. Gerade, wenn Nachwuchs kommt, entscheiden die meisten Familien, dass der geringer Verdienende zu Hause bleibt. Das ist dann, in den meisten Fällen die Frau. Auch in Berlin. Bei meinen Wochenbettfamilien ist das zumindest meist so der Fall. Ist das eine Falle? Viele Frauen erzählen mir auch, dass sie diese “legale Pause” aus dem beruflichen Alltag genießen. Zur Falle wird es, wenn der dazu gehörige Partner die Erziehungs- und meistens ja auch Haushaltsarbeit nicht als solche anerkennt. Das erlebe ich glücklicherweise kaum noch. Meistens ist das den Männern total bewusst, dass es einfach anstrengend ist einen ganzen Tag (nicht 8 Stunden mit geregelten Pausen) präsent zu sein, trotz Schlafmangel und ohne viel intellektuelle Ansprache. Es sind schon meistens sehr bewusste Väter, die sich einbringen. Sie freuen sich auf die eigene Elternzeit und nutzen diese gerne.
Also das ist zumindest das was ich oft erlebe.
Na gut, das beschreibt natürlich nur die Familiensituation. Gesellschaftlich hast Du sicher Recht. Es wird Frauen nicht einfach gemacht in ihre Position zurück zu kehren. Sie werden oft indirekt vom Arbeitgeber unter Druck gesetzt und nehmen weniger Elternzeit, als sie wünschen. Sonst müssen sie sich oft entscheiden: Kind oder Karriere.
Liebe Neeva,
ich kann Dich da total verstehen, was die Angst vor der Definition über das Muttersein und das Feststecken in Rollenbildern angeht. Das geht mir haargenau so.
Bei uns ist es so, dass wir beide Freiberufler sind, und mein Mann auch viel von zuhause arbeitet. Der ist also präsent, auch wenn ich es bin, die 12 Monate aussetzen wollte – obwohl ich deutlich mehr verdiene. Ich hatte da einfach Bock drauf. Bin schon so lange in meinem anstrengenden Job und hatte einfach Lust, mal eine neue Lebenswelt zu erfahren mit Kind. Er nimmt dann 2-3 Monate Elternzeit, diese klassischen “Vätermonate”, wie das ja gern bezeichnet wird.
Mittlerweile denke ich, hm, vielleicht hab ich mir da ein Eigentor geschossen. Zwar gehe ich davon aus, dass meine Kunden mich auch nach der Auszeit noch mögen, aber ich erfahre auch, wie selbstverständlich es wohl immer noch ist, dass ich es bin, die aussetzt. Während mein Mann von allein Seiten großes Lob dafür bekommt, dass er ÜBERHAUPT diese wenigen Monate nimmt. Das finden dann alle total super und machen sich Sorgen, ob ihm das wohl beruflich schadet (O-Ton: “Das ist so toll von ihm dass er das macht! Geht das denn so einfach in seinem Jon? Nicht, dass er da am Ende Nachteile von hat und so.”) Nochmal, bei uns bin ich seit jeher die Besserverdienende, aber mich hat noch nie jemand dafür gelobt, dass ich nun so lange aussetze, oder sich um eventuelle Karrierenachteile gesorgt. Puh. Habe mir angewöhnt, diese Diskrepanz den Gesprächspartnern direkt aufs Brot zu schmieren, also im Fall des Falles.
Und ich habe meinen Mann direkt gefragt: Du, ich bin mir irgendwie nicht mehr so hundertprozentig sicher mit der Aufteilung – würdest Du Dir die Elternzeit auch hälftig mit mir aufteilen? Er sagte, ja, würde er auf jeden Fall tun. Das hat mich prompt bestärkt.
In meinem Geburtsvorbereitungskurs wurden die Männer gefragt, wie lange sie sich denn frei nehmen wollen nach der Geburt. Bei einem war es ne ganze Woche, bei den anderen jeweils zwei Wochen, bei einem drei. Als mein Mann dann sagte, 3 Monate, hat die ganze Gruppe ihn angestarrt wie einen Alien 🙂
Ich verdiene auch deutlich mehr als mein Mann und bin freiberuflich tätig. Wenn ich ein Jahr aussetze, verpasse ich zwei Softwarereleases und muss mich total neu einarbeiten und auch bei den Kunden zu unpräsent. Ich nehme zwei Monate nach der Geburt Elternzeit, bin also insgesamt 3 Monate total weg, mein Mann bleibt anschließend 12 Monate zu Hause. Ich werde danach auch sehen müssen, wie viel ich arbeite und wie viel von zu Hause/ Büro in der Heimatstatt geht. Bei Dienstreisen wird mein Mann mit dem Baby teilweise mitkommen. Nach der Geburt nimmt mein Mann zusätzlich ca. 1,5 Wochen Urlaub
Diese Aufteilung ist schon sehr ungewöhnlich. Bei ihm in der Firma nehmen die Männer (in seiner Abteilung sind gerade noch zwei andere Väter geworden) durchaus auch 4-6 Monate Elternzeit, was schon viel ist. Ich denke, im Näheren Umfeld (Familie, Freunde) wird unsere Aufteilung akzeptiert, aber im weiteren Umfeld kann das schon anders aussehen. Trotz Großstadt.
Kinderwunsch war bei mir eigentlich nie ausgeprägt, eher so, wenn es sich ergibt, warum nicht, wenn nicht auch gut. Letztes Jahr haben wir uns entschieden, es darauf ankommen zu lassen. Es hat dann gleich geklappt, womit wir beide aufgrund von Alter und anderen Faktoren nicht gerechnet haben. Ich hatte keine großen Ängste vor der Schwangerschaft. Mir ging es weder sehr gut in der Schwangerschaft, noch hatte ich große Probleme. Ich bin eher der pragmatische Typ, ich hatte auch bis vor kurzem einfach keine Zeit (Arbeit, Sport,… ) mir allzuviel Gedanken zu machen (ich war regelmäßig zur Vorsorge, habe mich erkundigt was bei Sport, Reisen, Essen etc. zu beachten ist, und mich beruflich zurückgenommen – wirklich nur 40 Stunden gearbeitet inklusive Buchhaltung etc., seltener gereist, wenn dann oft Anreise am Vortag, viel Home Office). Das haben meine Kunden auch gut akzeptiert.
Geburt ist in ca. 3 Wochen.
Finde ich gut, wie ihr das macht. Die Gesellschaft muss sich einfach daran gewöhnen, dass es verschiedene Modelle gibt. Wenn die Familien es gut nehmen ist doch alles gut.
Man darf sich nur als Mutter kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Wer zu Hause bleibt und sich um das Kind kümmert ist doch egal. Das können Väter wie Mütter!
Danke für die interessanten Antworten! Gerade habe ich meinem Arbeitgeber verkündet, dass ich nach einem Jahr wieder in Vollzeit zurückkommen möchte.
Jana, es ist toll, dass du so viele engagierte Väter erlebst, allerdings ist das Wochenbett auch eine Ausnahmesituation.
Die jungen Väter die ich hier gerade erlebe (Babyboom im Freundeskreis) sind die ersten Wochen auch bei jedem Mucks gesprungen und haben sich gekümmert. Nach drei Monaten kamen dann so Sprüche wie “Hier siehts ja immer noch aus wie heute morgen” oder “Gewaschen werden müsste auch mal wieder”.
Liebe Neeva, ähnlich hab ich es bei mir im Freundeskreis auch beobachtet. Da waren es weniger die expliziten Sprüche, sondern eher die immer ausgedehntere Abwesenheit der Herren mit gleichzeitigem Nicht-Anerkennen des “Arbeitsaufwandes” der jeweiligen Mütter. Aber zum Glück habe ich auch zwei Paare in unmittelbarer Nähe, bei denen das gar nicht der Fall ist. Da sind die Väter immer noch sehr präsent und wollen das auch so.
Hallo!
Ich hatte immer einen Kinderwunsch – schon seit ich denken kann. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich als Grundschülerin die Vorstellung Sex zu haben eklig fand und versucht habe mir Möglichkeiten auszumalen, auch ohne schwanger zu werden (Rückblickend urkomisch, aber damals dachte ich so).
Der Kinderwunsch wurde immer stärker, ich fand den richtigen Partner und schaffte die Voraussetzungen (Einkommen, Wohnraum). Darüber was die Schwangerschaft und die Geburt mit meinem Körper und meiner Psyche anrichten würden, habe ich mir (leider) keine Gedanken gemacht. Deshalb traf es mich mit voller Wucht: Es gab das “Alien”-Gefühl, das Gefühl nicht mehr Herr meines eigenen Körpers zu sein, das Gefühl von “Ausgeliefertsein” bei der Geburt, das Gefühl durch die Geburt “misshandelt” worden zu sein, weil ich mit den Geburtsverletzungen nicht zurecht kam und mich die Hormonumstellung auch psychisch ziemlich fertig gemacht hat.
Trotzdem habe ich die Schwangerschaft und die Geburt genossen und bin heute glückliche Mama. Ich würde es um nichts in der Welt rückgängig machen und ich will auf jedenfall noch so eins!
Klingt verrückt? Ist es wahrscheinlich auch. Aber sonst wäre die Menschheit wohl schon ausgestorben.
Liebe Grüße
Liebe Katha, ja das klingt verrückt 😉
Du hast mich grad in drei Absätzen durch die emotionale Achterbahn mitgenommen. Und ich hätte echt nicht gedacht, das die Überlegung mit einem weiteren Kinderwunsch endet! 😉
Viel Glück beim Nächsten! Aber lass Dich bitte in der nächsten Schwangerschaft gut begleiten, damit es ein besseres Erlebnis wird!
Liebe Grüße!
Mein Kinderwunsch stand schon früh fest, ich hatte diesen nie in Frage gestellt und ich wollte auch schon früh Mutter werden. Doch dann folgte eine lange Kinderwunschzeit (6 Jahre), 3 Jahre davon mit Behandlungen (ICSI). Irgendwann wurde in mir das Gefühl immer stärker, dass ich das alles nicht mehr will. ICh begann mich zu fragen, woher mein Kinderwunsch überhaupt kam und landete immer wieder bei gesellschaftlicher Konvention. Die Frage lautete nie ob ich Kinder bekomme, sondern nur wann. Und ich erlebte eine ursprünglich politisch engagierte Frau, die als junge Mutter plötzlich NUR noch über ihr Kind sprach. Da wurde mir klar: Das will ich nicht. Mein Mann (dem die Entscheidung deutlich schwerer fiel und der sie wohl auch nur auf Zeit traf) und ich entschieden, zu zweit glücklich zu bleiben – und mir ging es gut damit, auch wenn es natürlich auch traurige Momente gab.
Ein halbes Jahr später wurde ich unwahrscheinlicher und überraschenderweise spontan schwanger. Wir waren erst mal ziemlich überfordert…und auch ich hatte plötzlich das Alien-Gefühl und fühlte mich in meinem Körper fremdbestimmt. Ich konnte mich plötzlich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, dass bald noch jemand in unser Haus einziehen und dieses ganz schön bestimmten würde. Und ich hatte Angst davor, nur noch als Mutter wahrgenommen zu werden. Mir fiel es schon ind er Schwangerschaft schwer, dass etwas so privates, was das Kinder bekommen für uns immer war, zwangsläufig so öffentlich ist. Da habe ich meinen Mann, der entscheiden konnte, wer davon erfährt oft beneidet.
Aber mit dem wachsenden Bauch und den immer besser spürbaren Kindsbewegungen, dem Wissen um das Geschlecht wurde all das besser. Und auch die unschöne Geburt mit Not-Kaiserschnitt unter Vollnarkose habe ich erstaunlich gut verkraftet. Heute ist mein Sohn schon ein Jahr alt und so langsam keimt der Wunsch nach einem zweiten Kind…
Bei mir hatte sich alles so lange nur um das Schwanger werden gedreht, dass das schwanger sein im Grunde nie Thema war. Ich bin noch heute dankbar für diese geschenkte Schwangerschaft, die es mir ermöglichte auch diese ambivalenten Gefühle zuzulassen und zu verarbeiten. Wäre sie das Ergebnis harter (Kinderwunsch)Arbeit gewesen, wäre mir das sicher deultich schwerer gefallen.
Liebe Anita, danke für deinen Beitrag!
Ich bin ganz verwundert. Mir hat in 15 Jahren Hebammentätigkeit erst einmal eine Frau von dem “Aliengefühl” berichtet und nun sind hier so viele Frauen, die es beschreiben. Ich werde in Zukunft noch besser hinhören, wenn Schwangere ambivalent, oder zumindest nicht so euphorisch sind.
Vielen Dank!
…da habe ich noch eine Kleinigkeit beizutragen, fällt vielleicht auch irgendwie unter “Ängste in/vor der Schwangerschaft”. Und zwar ist es das Thema Gewichtszunahme. Als Frau, die von der eigenen Mutter immer darauf getrimmt wurde, ja nicht “dick” zu werden und sich damit quasi seit Jahrzehnten mehr oder weniger unfreiwillig beschäftigt, hatte ich wirklich Angst vor dem stetigen Zunehmen. Das ist bis jetzt auch leider nicht vergangen. Und seit die Arzthelferin letzte Woche darauf hingewiesen hat, wie schwer es sei, das nach der Geburt wieder loszuwerden (sie zog beim Wiegen die Augenbrauen hoch und sagte das dann, als Hintergrund, ich bin nun 38. SSW und habe 15 kg zugenommen bei einem Startgewicht von 57 kg bei 1,69m)…naja, seitdem fühl ich mich deshalb richtig deprimiert.
Und irgendwie scheint es auch ein Trend zu sein, schwangere Frauen, die prominent sind, direkt nach der Entbindung in den Medien mit Argusaugen zu beobachten, ob denn auch ja der Babyspeck sofort wieder weg ist. Sowas macht mich traurig und verunsichert mich zutiefst. Am liebsten hätte ich die innere Einstellung “Mein Körper leistet hier Schwerarbeit, der muss jetzt keinem Ideal genügen” – das fände ich gesund und ich beneide alle Frauen ein bisschen, die wirklich so fühlen.
Vielleicht gibt es ja hier mal einen Beitrag zu dem Thema, das würd mich freuen. Und ich glaube, da gibt es auch sehr viele Frauen, die sich aus diversen Gründen angesprochen fühlen würden. Das fiel mir jetzt noch ein zum Thema “körperliche Veränderungen und die Angst davor”.
Ach, mach dich nicht verrückt! Also 15 Kg in der 38.SSW sind in Ordnung. Wenn es 25 wären…
Die ganzen Celebs sind wirklich nicht der Standard. Die haben nen Diätkoch, nen Personal Trainer und ne Nanny (und Photoshop). Dieses superschnellen Diäten ist doch gar nicht gesund. Normale Körper brauchen eben ne Weile, bis sie so werden, wie vorher. Und, machen wir uns nichts vor, es werden auch nicht alle so wie vorher. Das ist zum Teil auch Veranlagung. Aber deshalb auf Kinder verzichten?
Ich fand (nicht nur deshalb, aber auch) das Stillen toll. Die Kilos sind gepurzelt, obwohl ich so gut gegessen habe, wie noch nie zuvor. Ich musste nur beim Abstillen aufpassen. Alles andere ging von selbst. Das ist aber bei jeder Frau ein bisschen anders.
Vielleicht greif ich das wirklich noch mal auf…
Vielen Dank!
Danke für die beruhigenden Worte 🙂
Ich fühl mich auch gar nicht “zu dick”, wenn man mal vom beschwerlichen Bauch absieht. Ich weiß ja auch, dass ich nicht irre viel gegessen habe in der Schwangerschaft. Anscheinend will mein Körper das jetzt eben so. Habe ich der Arzthelferin übrigens auch mitgeteilt. Stillen möchte ich sowieso aus vielen praktischen Gründen.
Ist ja interessant. Bei mir und den zwei anderen jungen Müttern, die ich kenne, sind zwar am Anfang Kilos gepurzelt, aber inzwischen sind wir alle vollstillenderweise seit Monaten auf dem gleichen Gewicht und das ist – nicht schlimm, aber merklich – über dem Vor-Schwangerschaftsgewicht.
Den Versuch, möglichst wenig zu essen, habe ich gerade abgebrochen. Absolut nichts abgenommen, dafür aber Blutdruck so sehr im Keller, dass es ein Problem wurde.
Vielleicht bin ich zu ungeduldig, die Entbindung ist ja erst 6 Monate her.
Liebe Neva,
das ist ganz typisch: erst purzelt’s, dann stagniert es und purzelt wieder wenn es auf das Ende des ersten Jahres zu geht. Also noch etwas Geduld! 🙂
Das finde ich jetzt auch glatt ermutigend. Gut, das im Voraus mal zu hören/lesen.
Und off topic: Dieser Beitrag bzw. die vielen Kommentare hier sind für mich wirklich wertvoll gewesen. Deshalb schreib ich auch so viel. Der ganze Austausch ist sehr bereichernd, gerade zu diesem Thema, das so selten angesprochen wird.
Hallo,
vielen Dank für diesen Artikel!
Nachdem ich sehr lange Zeit in meinem Leben sicher war, keine Kinder zu wollen, änderte sich das vor ca. zwei Jahren – möglicherweise eine Kombination aus “biologischer Uhr” und “richtigem Mann” 😉
Jetzt sind wir seit knapp 9 Monaten verheiratet …. und bei mir ist gar nichts mehr klar, sondern alles durcheinander!
Mein Mann hat derzeit damit zu kämpfen, seinen Kinderwunsch evt. noch etwas warten lassen zu müssen. Und ich kämpfe damit, dass ich einfach nur Panik vor einer Schwangerschaft und einem Kind habe, mich dementsprechend dem Kinderwunsch verweigere und gleichzeitig von der Sorge aufgefressen zu werden, dass mein Mann mich dann verlassen könnte.
Ich habe den Eindruck, dass da für mich ziemlich viel zusammen kommt. Ich bin seit je eher so der “Kontrollfreak”. Dass sich nicht im Geringsten abschätzen lässt, was mir bei einer Schwangerschaft alles so widerfährt, macht mich wahnsinnig. Angefangen bei der möglichen Übelkeit zu Beginn – da ich Angst vor Übelkeit auch im Alltag habe, kann ich beispielsweise kaum Zug fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen, bis zu der Frage, ob ich nach der Geburt nicht zum “Hausfrau- und Mutter-Dasein” mit chronischer Überforderung durch das Kind verdammt sein werde.
Ich schäme mich dafür, in meinem Alter keine “normale” Frau zu sein, sondern wegen der “normalsten Sache der Welt” vollkommen am Rad zu drehen. Ich fühle mich vollkommen hilflos und weiß nicht einmal, an wen oder was ich mich damit wenden könnte.
Umso beruhigender (auch wenn das makaber anmutet), hier einen Artikel zu finden und das Wissen, dass ich nicht das einzige “Gefühlsmonster” bin, dass nicht so tickt, wie es sich gehört. (Zumal es in meinem Umkreis nur ideale Schwangere und Traumfamilien gibt …)
Vielen Dank dafür! 🙂
Liebe lafrancophile,
vielen Dank für Deinen Beitrag!
Sollte Dein Mann Dich verlassen, weil Du Ängste hast, dann ist er nicht der Richtige. Er soll Dich unterstützen. Schließlich ist das eine gemeinsame Sache. Nein, die gemeinsamste Sache, die es gibt!
Ich werde nicht versuchen, Dich zu überreden, dafür bin ich nicht die Richtige. Wenn Du aber so enorm darunter leidest, dann würde ich mich an eine Psychologin wenden. Die sind schließlich für Lebenskriesen zuständig. 😉
Ja, Du bist nicht allein. Darüber zu reden, und zu sehen, wie andere damit umgegangen sind ist sicher ein guter erster Schritt.
Viel Glück!
Liebe lafrancophile,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Du bist da echt nicht allein. Und was die Sache mit der Übelkeit angeht, da war ich vorher in der gleichen Situation (puh, ich merke, bei diesem Blogpost hier werde ich glatt zum Problemkind). Aber die Übelkeit in der Schwangerschaft, sofern sie überhaupt auftritt, ist dann nochmal eine ganz andere als die “psychische” Übelkeit, die ja durch Ängste entsteht. Vielleicht gilt das nicht für alle, aber ich kann ermutigenderweise behaupten, dass ich meine Schwangerschaftsübelkeit gut weggesteckt habe. Musste mich überhaupt nur zweimal übergeben, und das war, man glaubt es kaum, wirklich kein Problem und hat mich so gut wie gar nicht beschäftigt. Ähm ja, das nur hierzu. Offenbar habe ich neuerdings zu allem etwas zu sagen 🙂
Wirklich interessant der Artikel und die Diskussion im Anhang.
Ich würde mich mittlerweile auch als Kopfmensch bezeichnen (haben mich Schwangerschaft und Wochenbett gelehrt… Man lernt eine Menge über sich selbst in dieser Zeit), und das Thema Kind war nie so wirklich auf der Tagesordnung. Erst mit meinem Mann und Schaffung der für mich wichtigen Grundvoraussetzungen (Studium, Job) habe ich der Natur freien Lauf gelassen… und selbst das war eine bewusste und schwierige Entscheidung gewesen! Vielleicht klappte es deswegen auch sofort (von wegen, jetzt oder nie)…
Angst vor der Schwangerschaft hatte ich keine. Im Nachhinein war das wohl eine der wenigen Zeiten, in denen ich meinen Körper endlich mal so akzeptiert habe, wie er ist (nie hat mein Bauch soviele Streicheleinheiten erhalten). Auch wenn ich das Alien-Gefühl auch kenne – nicht beängstigend, aber eben anders. In 9 Monaten gewöhnte ich mich daran. Und die Ultraschallbilder, wo man sich einbilden könnte, ein Gesicht gesehen zu haben, halfen natürlich ungemein.
Vor der Geburt hatte ich auch Angst, aber nur in dem Maße, nicht zu wissen, was kommt (leider habe ich “Gruselgeschichten” meiner eigenen Geburt von meiner Mutter schon als junge Frau zu hören bekommen). Letztendlich haben aber sooo viele Frauen vor mir schon Kinder bekommen, da klappt das bei mir sicher auch! Hat es dann ja auch.
Man kommt hier wirklich schnell ins Romane schreiben…
Jedenfalls denke ich, bei generellem Kinderwunsch und Ängsten vor Schwangerschaft, Geburt und Muttersein, helfen nur ein Sprung ins kalte (Frucht)Wasser (ein bisschen Spaß muss sein) und die Betreuung durch eine wirklich liebe Hebamme oder Doula sowie ein gute soziales Netz für die Zeit nach der Geburt.
Sprüche, wie “ohne Kind hast du was verpasst” finde ich persönlich dagegen wenig hilfreich. Und man ist keine “unnormale” Frau, nur weil man kein Kind zur Welt gebracht hat.
Lg, Anja
Danke!
Und übrigens, ich liebe die tollen “Romane” hier. 😉
Hm… Aliengefühl kenne ich auch. (Achtung, nix für Leute mit zu lebendiger Phantasie! Lieber nicht weiterlesen…) Als ich zum ersten Mal spüren konnte, wie mein Sohn sich in meinem Bauch bewegt, hatte ich das ganz klare Bild im Kopf von einem Haufen schwarzer, glitschiger Blindschleichen, die sich in meinem Bauch bewegen. Ich habe das Bild aktiv vernunftgesteuert verdrängt, und als die Bewegungen eindeutiger wurden, nicht mehr das diffuse Streicheln sondern ein konkreter Tritt, war es auch komplett weg, aber das war mein erster Impuls….
Es hat auch nach der Geburt fast einen Tag gedauert bis zum “Klick”, bis mein Sohn einfach ein Teil von mir war. Ich habs am Geruch gemerkt, vorher hat er seltsam gerochen, nach dem “Klick” wars der beste Geruch auf der Welt. Er riecht immer noch so, egal wie er sonst noch riecht (Schweiß, Brei, Magensäure… ist halt ein Baby). Seit dem “Klick” ist er MEIN Baby. Hat aber wie gesagt gedauert, auch wenn ich definitv keine Schwangerschaftsphobie hatte. Ich würde wirklich auf die Hormone hoffen, die regeln erstaunlich viel. Und: So ne Schwangerschaft dauert 10 Monate, das geht auch wieder um. Danach dauerts noch bis zum Abstillen, dann hat man seinen Körper langsam wieder für sich. Falls dieses Wissen eine Hilfe ist.
Oh, la la, das ist wirklich etwas gruselig… Gut, das es wieder verging!
Das es etwas dauert, bis das Baby wirklich zum eigenen geliebten Kind wird, höre ich oft. Ist ja eigendlich auch klar: erst kennen lernen, dann verlieben. Das irritiert aber viele Frauen.
Danke für Deinen Beitrag!
Das ist mal ein interessanter Artikel! Darüber habe ich mir vorher nie Gedanken gemacht, aber meine Geschichte passt hier wohl auch rein…
Mir war schon früh klar, dass ich Kinder haben wollte, möglichst noch vor 30, auch während des Studiums kein Problem, notfalls sogar ohne Partner, meine Mutter hat mich schließlich auch allein groß bekommen. Schwanger sein stellte ich mir toll vor. Es hat sich aber einfach nicht ergeben, ein Vater für ein Kind war jahrelang nicht in Sicht, also hab ich mir gedacht, ohne Mann und Kinder kann das Leben auch schön sein (war immer noch keine 30… im Nachinein irgenwie bescheuert). Prompt ist mir der tollste Mann der Welt über den Weg gelaufen, der auch Familie wollte. Super! hab ich geadacht.
Nach knapp drei Jahren haben wir mal etwas konkreter über Familienplanung gesprochen, es wurde “ernst”. Und ich bekam plötzlich Angst. Ich sollte jetzt ernsthaft die Pille absetzen. Obwohl ich vom biologischen Standpunkt genau wusste, was alles passieren würde, und genau das auch immer gewollt habe, hatte ich plötzlich regelrecht Panik. Vor dem positiven Test, der körperlichen und psychischen Veränderung, der Endgültigkeit. Ich verstand mich selbst nicht mehr. Ich hatte genau das, was ich immer wollte und war mir plötzlich gar nicht mehr sicher. Die Unumkehrbarkeit der Entscheidung hat mich ziemlich beschäftigt, ich sollte jetzt meinen Körper und mein Leben einem Kind widmen.
Entscheidungen von solcher Tragweite zu treffen fällt mir ziemlich schwer. Ich habe Angst davor, das Falsche zu tun und es später zu bereuen. Andererseits belastet mich aber auch das lange “Schwangergehen” mit solchen Entscheidungen sehr, so dass ich irgenwann meinen ganzen Mut zusammennehme, den Kopf ausschalte und ins kalte Wasser springe. Mit dieser Entscheidung kann ich dann leben. Hinterher rumjammern gibts nicht.
Also hab ich die Pille abgesetzt. Zwei Monate später hielt ich den positiven Test in der Hand. So wirklich gefreut habe ich mich nicht. Ich war eher erleichtert, dass die Entscheidung jetzt endlich durch war. Mit den ersten Ultraschallbildern, den ersten Bewegungen wurde es immer besser, aber das Aliengefühl kenne ich auch gut. Auch wenn bisher alles problemlos verlief und ich mich auf unser Kind sehr freue, die absolute Erfüllung im Schwangersein hab ich nicht gefunden. Dazu ist mein Körper dann doch zu “fremdbestimmt” und die körperlichen Einschränkungen zum Ende hin machen mir zu schaffen. In ein bis zwei Wochen ist es geschafft, dann darf ich meinen Krümel auch im Arm halten und hab zumindest meinen Bauch wieder für mich 😉 Vor der Geburt hab ich gar keine Angst, bin nur gespannt wie es wird.
Irgendwann soll es auch noch ein Geschwisterchen geben, aber das hat erstmal noch Zeit. Sooo schnell muss ich nicht nochmal schwanger sein. Ich sehe die Schwangerschaft eher als eine Phase durch die man halt durch muss. Nicht so schlimm wie befürchtet aber jetzt auch nicht die schönste Zeit meines Lebens. Ich habe mich für ein Leben mit Kind entschieden und dazu gehört halt auch die Schwangerschaft. Jede Lebensentscheidung erfordert eine Portion Mut und von seinen Ängsten sollte man sich nicht einschränken lassen. Es kommt eh immer anders als man denkt.
Zwei Sachen fallen mir spontan beim Drüberlesen ein. 1.) Ich hatte oft das Gefühl von Science Fiction während der Schwangerschaft – sprich Alien im Bauch, aber auch wenn unmotiviert Milch rauskam – und das war absolut ok so. 2.) Die Fernsehgeburt kann durchaus real sein. Nach einer Geburtseinleitung hatte ich einen Kaiserschnitt, und es sah für mich exakt so aus wie im Fernsehen. Ne ziemliche Enttäuschung. Aber auch das gibts.
Da meine eigene Geburt und die meiner Schwester nicht grad wünschenswert waren, hab ich mich Vorfeld komplett versucht davon zu distanzieren, mich auf ne Hausgeburt vorbereitet, nen Hypnobirthing-Kurs gemacht (der mir sehr geholfen hat) und war guter Dinge. Hatte nie Angst. Nicht mal als ich 12 Tage drüber war und ins KH spaziert bin und gesagt hab, sie solten jetzt vl mal was tun. Bloß die Fernsehgeburt, auf die war ich nicht gefasst. – und jetzt taraaa nach all dem hab ich doch wieder ein bisschen Schiss vor der nächsten Geburt, wobei die noch nicht ansteht.
Ach und jetzt hab ich in nem Kommentar weiter oben noch was von dem “Klick” gelesen, von wegen fast einen Tag gedauert. Einen Tag? Bei mir hat das Monate gedauert. Auch wenns nach außen nicht so gewirkt hat. Aber wer gibt das schon gern zu. Aber wie gesagt, Fersehgeburt. Mittlerweile ist mein Baby auch wirklich MEINS und ich denke alles ist ok und braucht seine Zeit und kein Geburtserlebnis ist wie das andre.
Puh, das muss bestimmt sch**** gewesen sein, dass der “klick” so lange gedauert hat. Ich kam mir schon blöd vor mit meinem einen Tag, von wegen, eine Mutter, die ihr Kind nicht liebt etc., das darfs einfach nicht geben! Betonung auf dürfen… Ich hab halt einfach mechanisch gemacht, stillen, hutschen wenn er weint, auf die Schulter heben, auf den Bauch legen, blablabla. Bis zum “Klick”, ab da war alles super. Bis dahin… wars etwas strange. Ja, ein bißchen wie ein fremdes Baby, zu dem man keinen Bezug hat, aber für das man jetzt auf einmal verantwortlich sein soll, und das auch noch, ohne selber ausgeruht zu sein.
Ich bin so froh für dich, dass es nach Monaten endlich weggegangen ist bei dir. Ich stelle mir das echt schlimm vor. Zum Glück hatte ich vorher schon gelesen, dass das “bonding”, also der Klick, etwas auf sich warten lassen kann, und mir keine Gedanken gemacht. Wie Jana schon bei meinem Kommentar oben schrieb, erst kennenlernen, dann verlieben. Das triffts ziemlich gut.
Hallo!
Vielen Dank für diesen Artikel. Ich finde mich in dem Beitrag und den Kommentaren sehr häufig wieder.
Seit ich denken kann habe ich eigentlich Angst vor Schwangerschaft und Geburt. In meiner Jugend hatte ich oft einen Alptraum bei dem ich plötzlich schwanger bin mit einem riesigen Bauch und denke oh Gott jetzt gibt’s keinen Weg zurück, jetzt muss ich das Kind auf die Welt bringen. Gleichzeitig wollte ich aber auch immer irgendwann mal Kinder haben. Nur dieses irgendwann lag immer beruhigend weit in der Zukunft. Ich habe lange darauf gewartet plötzlich aufzuwachen und diese Angst ist weg. Plötzlich sicher zu sein das alles auch in der Realität wirklich zu wollen und mir zuzutrauen. Aber das ist nie passiert. Jetzt bin ich Anfang 30 und mir wird immer mehr bewusst dass es vielleicht zu spät ist wenn ich so lange warte bis ich mich sicher fühle. In diesem Jahr soll es jetzt soweit sein. Einerseits passt ein Kind inzwischen perfekt in unser Leben und fühlt sich richtig an. Andererseits bin ich völlig panisch und weiss nicht wie ich diesen Sprung ins kalte Wasser schaffen soll. Dabei habe ich vor allem Angst ausgeliefert zu sein, die Kontrolle zu verlieren und während der Schwangerschaft oder Geburt zu sterben. Meine Freundinnen sind alle eher nebenbei und sehr selbstverständlich schwanger geworden. So wirklich nachvollziehen können sie meine Angst nicht. Meine Frauenärztin meinte irgendwann als ich mal sehr vorsichtig meine Bedenken angesprochen habe ich solle doch einfach erstmal schwanger werden. Ich versuche auch vorher alle Risiken einzuschätzen, mit dem Verstand zu entscheiden. Aber wie soll das gehen wenn man so gar nicht weiß was passiert und Erfahrungsberichte von absoluter Horror bis hin zu rosarot reichen. ..
So jetzt hab ich auch einen Roman geschrieben:-)
Lg
Danke, für Deinen “Roman”! Die absolute Sicherheit wird es bei dem Thema natürlich nie geben. Ich glaube, entweder man hat das Glück, dass es einfach so passiert, oder man muss den Sprung ins kalte Wasser einfach wagen und darauf hoffen, dass es gut geht.
Ich denke, das eine gute Betreuung von Anfang an essentiell ist. Dafür muss man jemanden finden, mit dem man auch offen über alle Bedenken sprechen kann. Denn oft werden Ängste erst gar nicht so groß, wenn sie immer wieder in den Anfängen zerstreut werden.
Viel Glück!
LG Jana
Vielen Dank! Ich glaube es ist wirklich schwierig für Frauen die große Angst haben, dass diese Betreuung oder Zuspruch erst dann zu bekommen sind, wenn man den Schritt schon gewagt hat. In der schwierigen Zeit davor ist man aber ziemlich alleine mit seinen Fragen und Sorgen, es sei denn man hat das Glück jemanden in Familie oder Freundeskreis zu haben, mit dem man offen reden kann und der einem Mut macht. In meinem Umfeld sind da leider eher Erfahrungsberichte nach dem Motto”zum Glück haben wir es überlebt” zu holen. Ansonsten wird man als nicht-Schwangere oft mit seinen Ängsten nicht wirklich ernst genommen. Ich habe sogar schon überlegt mal einen Termin bei einer Hebamme zu machen und mit ihr zu sprechen. Allerdings kommt man sich da auch ein wenig doof vor. Sonst bleibt wohl tatsächlich nur der Sprung ins kalte Wasser und die Hoffnung auf eine gute Betreuung danach..
Lg
Ohhh! Danke, Danke für den Artikel!
Ich wollte früher (Teenager, Anfang 20) nie Kinder, ich fand die Vorstellung schräg und neben vielen Aspekten die auch in dem Artikel erwähnt wurden hatte ich das merkwürdige Gefühl, dass ich mit einem Kind nicht mehr ich bin… dass mein “Ich” verschwinden würde und ich nur noch Mama wäre…
Ich bin 32, das Gefühl zum Kinderkriegen ist nicht mehr ganz so schräg, aber ein klares: “Jaaaaa, ich will!” will sich einfach nicht einstellen. Bzw, ein klares “Nein” täte es ja auch… 🙁 schwierig!
Dabei kann ich ganz gut mit Kindern. Mein Freund hat selber schon zwei, alles läuft gut, ich mag die beiden, die beiden mögen ich, aber es ist ja nicht dasselbe wie selber schwanger zu werden…
Ich glaube ich könnte auch viele Aspekte einer Schwangerschaft bzw des Mutterseins spannend finden. Aber offensichtlich ticke ich da anders als andere Frauen… Ich habe mich schon immer gefragt, was mit mir da nicht stimmt und bis gerade eben habe ich mich ziemlich alleine gefühlt mit diesem Gefühl…
Also, nochmals: Danke!
Herzlichen Dank für diesen tollen Artikel und vielen Dank für die vielen offenen Worte zu diesem schwierigen Thema!
Ihr habt mir bis hierhin schon mal sehr geholfen!!! Einfach weil ich jetzt weiß, dass ich nicht alleine bin.
Bei mir ist eigentlich alles perfekt. Ich habe einen tollen Mann, wir haben ein großes Haus mit großem Garten, wir sind seit 17 Jahren zusammen und seit 6 Monaten verheiratet…
Mein Mann wünscht sich Kinder und das auch schon immer und bei mir ist es immer bei einem vielleicht geblieben. Eigentlich haben wir uns letztes Jahr für dieses Jahr vorgenommen es mal drauf ankommen zu lassen, aber meine Angst ist unglaublich groß. Sobald das Thema aufkommt fange ich an zu weinen und ich merke, wie absolute Panik in mir aufsteigt.
Ich verstehe mich selbst nicht! Ich habe immer gedacht, dass ich keine Kinder will, bzw. fand diese irgendwie immer doof (bitte mich dafür nicht hauen). Mein Bruder hat Zwillinge und seitdem die beiden da sind merke ich erst wie schön, aber wie anstrengend es auch ist Kinder zu haben. In unserem Freundeskreis ist gerade der absolute Babyboom ausgebrochen, es sind alle schwanger außer ich… Es gibt kaum mehr ein anderes Thema und ich warte nur auf die Frage, wann wir denn endlich schwanger werden… Es ist für mich sehr schwierig ständig mit so vielen Schwangeren konfrontiert zu sein, warum genau weiß ich nicht so richtig. Aber es löst furchtbare Ängste in mir aus und auch den Wunsch zu flüchten. Ich muss mich sehr zusammen nehmen, dass ich nicht davon laufe… Und dann ärgere ich mich über mich selbst, dass ich so unnormal bin und mich nicht für die Paare freuen kann oder das schön finden kann oder… und ich fühle mich so schrecklich!
Vor 2,5 war ich schon mal mit Zwillingen schwanger (ein “Unfall”), mußte aber eine Ausschabung machen lassen, weil beide keine Herztöne hatten (9. Woche). Das schwanger sein und auch die Ausschabung war für mich/uns ein schreckliches Erlebnis. Mein Mann hat sich wie bolle gefreut als ich schwanger war und ich habe nur geweint, wochenlang… Als ich mich dann grade an den Gedanken gewöhnt hatte schwanger zu sein, musste ich die Ausschabung machen lassen… das hat mich sehr verstört… Das einzig Gute an der Situation war, dass ich gemerkt habe wie mächtig Hormone sein können und das ist das einzige was mir ein bißchen Mut macht…
Meine Mutter hat mir als Kind immer gesagt “Wenn alles vorbei ist freust du dich nur noch” Das sollte mir glaube ich Mut machen, hat aber das Gegenteil bewirkt. Es hat mir große Angst gemacht…
Jetzt habe ich glaube ich viel wirres Zeug geschrieben! Schon mal Danke an diejenige, die das ließt und mir schreibt!
Ich habe also unglaubliche Panik vor dem Schwanger sein und vor der Geburt sowieso, aber da hab ich schon gelesen, dass man einen Kaiserschnitt machen lassen kann. Mein Mann wünscht sich ein Kind, ich finde es, glaube ich, schön Kinder zu haben, aber nicht welche zu bekommen… Wer kann mir helfen? Ich würde so gerne diese Panik los werden und ich möchte mich besser fühlen! Macht es Sinn mit einer Hebamme darüber zu sprechen? Oder mit einer Psychologin oder einfach “der Sprung in das kalte Wasser”…?
Ich wäre so dankbar für einen Rat!!
Tina
Liebe Tina, ich weiß wirklich nicht, ob ich die Richtige für einen Rat bin. Das hört sich schon nach einem handfestem Problem an und ich würde mich auf jeden Fall von einem Psychologen begleiten lassen. Ich glaube zwar auch, dass die Hormone vieles regeln, aber ein Psychologe wird Dich auffangen, wenn nicht. Also ich würde den Sprung ins kalte Wasser mit Bademeister wagen! 😉
Viel Glück!
Jana
Liebe Tina,
ich möchte Dir auch gern noch ein paar Zeilen schreiben, auch wenn ich Dir vermutlich wenig helfen kann. Habe ja auch weiter oben viel mitgeschrieben und fühle mich dieser Diskussion irgendwie “verbunden”.
Also erstens: Jana hat Recht, ich würde auch mal, und wenn es nur vorsichtshalber ist, mit einer Psychologin sprechen. In meinen Augen ist es einfach sehr hilfreich, mit guter Unterstützung einige dieser Knoten im Kopf lösen zu können. Mir hat das sehr viel gebracht, und es war ein gutes Gefühl, zu wissen: Da ist jemand für mich da, auch wenn’s zu Problemen kommt nach der Entbindung.
Und zweitens: Du bist nicht unnormal. Dann wäre ich ja auch unnormal, und die ganzen anderen Frauen, die hier geschrieben und ähnliches berichtet haben. Und wir sind allesamt nicht unnormal, sondern aus verschiedensten Gründen vielleicht einfach sehr sensibel bei dem Thema. Sag ich jetzt einfach, weil ich davon überzeugt bin 🙂
Und: seit meinem letzten Beitrag hier wurde meine Tochter geboren, sie ist jetzt 10 Wochen alt. Meine größte Angst war, aufgrund allgemeiner Verkopftheit und dieser ganzen Ängste vielleicht nichts für sie zu empfinden. Oder irgendwas komisches zu empfinden. Oder sofort in eine riesige Depression zu fallen. Spoiler: So kam es nicht. Die Geburt war leider schwierig, und am Ende, nach langen Wehen und totaler Verausgabung, wurde es ein Kaiserschnitt. Nicht wirklich schön war das.
Aber meine Tochter hat sich von den Schwierigkeiten überhaupt nicht beeindrucken lassen. Kaum auf der Welt, entpuppte sie sich als robustes kleines Persönchen. Und ich? Nach den ersten Stunden der Erschöpfung kam da auf einmal ein Empfinden auf, mit dem ich gar nicht gerechnet habe in all meiner Schwarzmalerei. Sie lag da neben mir im Klinikbett, in ihrer ersten Nacht auf der Welt, und schaute mich mit ihren großen Augen an. Und da hat es mich irgendwie erwischt, das Gefühl – ein ganz starkes “Du gehörst zu mir und ich zu Dir”. So unbekannt war das Gefühl, dass ich Mühe hatte, es dem Papa zu beschreiben. Mittlerweile habe ich begriffen: Das ist wohl schlichtweg Liebe. Diese Mutterliebe, von der immer alle reden 😉
Und die wächst immer weiter, und ich bin so unendlich dankbar dafür.
Wieder mal ein Roman von mir…was ich damit sagen will, ist wohl: Ängste und Ambivalenz und Aliengefühl und Teufel-an-die-Wand-malen hin oder her – es kann auch einfach alles gut werden. Einfach so.
Toller Bericht. Bei meinen Schwangerschaften ging es mir nie wirklich gut, aber schwanger zu sein hat auch so viele schöne Seiten. Werdende Mamas oder Frauen, die es werden möchten, sollten sich nicht zu viele Gedanken machen. Es kommt, wie es eben kommt. Und wie sagte mein uralter FA immer: Es ist noch keins drinnen geblieben 😉 LG, Steffi
Du hast es gerade geschafft, mich zum Lächen zu bringen mit deinem FA Spruch
DANKESCHÖN
Hallo 🙁
ich habe ein großes Problem…
Ich freue mich so das ich schwanger bin 🙂 bin jetzt in der 10 ssw das Problem ist aber das ich eine ganz große Frauenarzt Phobie habe und das habe ich schon immer 🙁 mich konnte noch nie eine Frauenärztin vaginal untersuchen ich Reiß mich auch immer zusammen aber das klappt einfach nicht 🙁 habe auch schon zisch mal meine Ärzte gewechselt. Ich habe jetzt eine recht gute aber sie ist glaub ich auch genervt das sie mich nicht normal untersuchen kann wie jede schwangere 🙁 ich bin psychisch echt am Ende und weiß nicht weiter ich weiß nicht was ich machen soll. Morgen hab ich auch ein Termin bei der FA ich habe jetzt schon Angst das es nicht klappt mit der Untersuchung sie will es morgen wieder versuchen 🙁 ich bin so traurig und weiß echt nicht weiter…
Lg
Liebe Cataleya,
das ganze vaginale Untersuchen in der Schwangerschaft ist ehrlich gestanden unnötig. Untersucht werden muß nur, wenn der Verdacht auf vorzeitige Wehen besteht und nachgeschaut werden muss, ob sich der Gebärmutterhals dadurch verkürzt. Ansonsten bringen die vag. U’s rein gar nichts. Du kannst das also getrost ablehnen. Es muss auch nicht jedesmal ein vag. Ultraschall gemacht werden. Auch das kannst Du ablehnen. Laut Richtlinien sind nur drei Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft nötig. Davon ist nur der erste vaginal.
Liebe Grüße
Jana
Hallo,
ich habe mich in diesem Beitrag sehr gut wider erkannt. Ich bin auch jenseits der 30 und habe alles erreicht, was ich mir gewünscht habe. Vor einigen Jahren habe ich meinen Mann kennen und lieben gelernt. Ohne darüber zu sprechen wurde klar: ER möchte Kinder mit mir. Kinder haben, das wollte ich auch, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es schön, spannend oder was auch immer positives sein sollte, wenn da etwas in mir heranwächst, sich quasi an mir nährt und von mir abhängig sein sollte.
Zunächst verdrängte ich diese Gefühle, weil sie mir falsch vorkamen. Schließlich sollte unsere kleine Familie wachsen und dazu gehörten auch Kinder, am liebsten zwei. Ein großer Bruder und eine kleine Schwester.
Ich habe im Freundes- und Bekanntenkreis und auch in der Familie viele Schwangerschaften erlebt, doch jedes mal hatte ich nur Respekt, wie die Frauen dieses aushalten. Kein verklärter Blick, wie schön schwanger aussehen könnte (mein Mann war immer begeistert von diesem “Strahlen einer Schwangeren”).
Etwa ein Jahr nach der Hochzeit haben wir uns entschieden, selbst Kinder zu bekommen. Ich hatte immer noch Bedenken, dachte aber, dass diese bestimmt verschwinden würden, sobald ich einen positiven Test in den Händen halten würde. Doch innerlich habe ich mich jedesmal gefreut, wenn der Test negativ war. Ich war erleichtert und konnte die Enttäuschung meines Mannes nicht verstehen. Ohne ihn zu informieren bin ich zu einer Psychologin gegangen, weil ich mir so komisch vorkam. Schließlich möchte ich Kinder haben, wie kann man sich dann freuen, wenn man keine bekommt?!?
Nach einigen Gesprächen mit der Psychologin, die mit mir gemeinsam das Gespräch mit meinem Mann gesucht hat, haben wir uns beim Jugendamt nach Pflegschaften oder Adoptionen erkundigt. Das war unsere persönliche Lösung. So haben wir nun einen prächtigen kleinen Jungen, den wir über alles lieben und verehren, auch wenn es nicht unser eigen Fleisch und Blut ist, so wiegt die Liebe alles auf!
Ich bin dankbar, dass mein Mann meine Bedenken akzeptieren konnte und wir trotzdem unsere Familie haben.
Hi du, ich hab schon oft gehört, dass das aber mit Pflegekindern so sehr schwierig sein soll – weil deren Eltern es so schwer haben und die Probleme sich quasi traumatisch auf das Kind wirken. Kannst du das so unterschreiben?
freue mich über eine ehrliche Antwort!
Liebe Frauen! Ein Fernsehsender ist auf die Brisanz der Thematik aufmerksam geworden. Dieser sucht nun nach Frauen, die sich öffentlich zur Schwangerschaftsphobie äußern würden. Also gebe ich Euch die Frage hiermit mal weiter. Wenn eine von Euch Lust dazu hat, meldet Euch einfach direkt beim Sender:
“Zum Thema Schwangerschaftsphobie suche ich – wie erwähnt- dringend eine Frau, die mir ehrlich zu dem Thema Auskunft geben kann.
Wir planen ein seriöses TV-Interview „Mit eigenen Worten“ für das Mittagsmagazin RTL Punkt 12 zum Thema Schwangerschaftsphobie.
Dabei soll die Frau nur in ihren eigenen Worten darüber sprechen, wie sich diese Angst bei ihr zeigt und warum sie nicht schwanger werden möchte.
Dieses Interview wird atmosphärisch bebildert, es werden keine Veränderungen am Inhalt durch einen Sprechertext o.ä. vorgenommen. Wir geben lediglich der Frau eine Stimme, sodass Zuschauer über diese noch unbekannte Angst aufgeklärt werden.
Selbstverständlich wird das Interview auch vergütet.”
Anke Reichardt
Redakteurin
T: 030/788 907 605
M: 0176/569 14 648
Akazienstraße 29
10823 Berlin
http://www.glashaus-tv.de
Hallo,
ich bin hier auf diese Seite gestoßen und habe all´ Eure Kommentare gelesen. In diversen Beiträgen sehe ich mich so stark wieder! Irgendwie gibt es mir ein gutes Gefühl nicht alleine zu sein mit diesen Gedanken um die Schwangerschaft und den Kinderwunsch … Danke für Eure Beiträge!
Ich bin mittlerweile seit 17 Jahren mit meinem Mann glücklich verheiratet. Wir haben ein Haus, eine Firma und eine glückliche Beziehung – im Grunde alles perfekt für ein Kind. Wäre es n ach meinem Mann gegangen, hätten wir heute das ganze Haus voll mit Kindern. Ich aber schiebe eine Schwangerschaft Monat für Monat und somit Jahr für Jahr vor mich her …
Jetzt ist es so, dass eine Entscheidung getroffen werden muss, denn ich habe keine Zeit mehr .. Jetzt oder gar nicht. Die Entscheidung für „gar nicht“ macht mir aber mindestens so große Angst wie die Entscheidung „für jetzt“. Ich habe große Angst, dass es in absehbarer Zeit zu spät sein wird und ich es bereuen werde nie ein Kind bekommen zu haben … dieser Gedanke treibt mir Tränen in die Augen . Gleichzeitig steigt aber auch eine riesen Angst vor dem Schwangerwerden in mir auf … bei dem Gedanken habe ich regelrecht Panik. Wenn ich aber Babys auf der Straße oder in der Famile oder bei Freunden sehe verstarrt mein Blick auf ihnen … mein Herz wird schwer und der Wunsch nach einen Baby ist wieder da. Ich weiss eigentlich, dass ich ein Baby will .. und gleichzeitig kann ich diese verdammte Angst nicht ablegen. WARUM? Es passt doch nicht zusammen … wenn ich esmir doch so wünsche .. warum dann diese verdammte Angst? Ich habe heimlich schon so viele Tränen vergossen .. weil ich es mir doch so wünsche … ich aber diesen Sprung nicht schaffe … Ich verstehe es nicht!!
Vor 2 Monaten war ich schon bei meiner Frauenärztin und habe ihr gesagt, dass wir jetzt schwanger werden wollen. Ich zähle nunmehr den Zyklus mit , habe Angst und schiebe es wieder auf bis zum nächsten Monat .. und weine wenn ich den vergangenen Zyklus wieder nicht genutzt habe …. Und ärgere mich so sehr!
Ich weiß, dass ich nicht alleine wäre. Meine Eltern würde sich so freuen und wären immer für mich da. Mein Mann würde sich sooo freuen. Ich wünsche mir so sehr, dass ich diese Zeit der Schwangerschaft glücklich mit meinem Mann verbringen könnte .. uns zusammen auf unser Glück freuen können, alles aussuchen, einkaufen, einrichten … Es ist doch so schön. Ich habe auch das Gefühl, dass doch noch was im Leben kommen muss … Ein Baby wäre eine so schöne Aufgabe .. und dann beschleicht mich wieder diese Angst … Ich verstehe mich selbst nicht ….
Ich wünschte ich könnte einfach so in den Tag leben, wie viele andere Frauen es können …. Aber irgendwie tun Eure Berichte hier sehr gut .. Es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine ist auf diesem Weg und mit diesen Gedanken.
Liebe Grüße, Lena
Hallo Lena,
du bist nicht allein… genau diese Ambivalenz kenne ich sehr gut… wie. z.B. die Sache mit dem Zyklus, den man nicht nutzt… noch nicht mal zum üben….
Ich wünsche dir Kraft…. vieleicht findest du auch jemanden, der dir damit helfen kann.
Nicht nur Frauen, die bisher keine Kinder hatten, können diesen Zustand erfahren.
Meine Schwangerschaft begann wunderschön, fühlte sich natürlich und zauberhaft an.
Irgendwann ist es wohl gekippt; zu viel Stress, zu viele beängstigende äußere Faktoren und zu wenig Halt. Aufgestaute Ängste machten eine viel zu späte Entbindung zum Horrortrip, seither leidet mein Gedächtnis, was die letzten Schwangerschaftsmonate betrifft, an krassen Aussetzern.
Ich kann mir die runden Bäuche glücklicher werdender Mütter nicht mehr anschauen, auch meine eigenen alten Fotos nicht. Beinah anderthalb Jahre nachdem mein kleiner Liebling zur Welt kam,
bin ich immer noch der Überzeugung, nie wieder schwanger werden zu wollen.Ich möchte es gern wollen, aber ich kann nicht.
Hallo mia mir geht’s ähnlich . Hast du den Schritt noch einmal gewagt ? Unser kleiner ist jetzt bald 3 und ich kann mich immer noch nicht durch ringen haben auch schon wg Pflegekind überlegt… lg Tina
Hallo,
ich denke seit ca. 2 Jahren fast täglich darüber nach, ob ich Kinder möchte oder nicht…
wir sind seit 10 Jahren zusammen, seit 2 Jahren verheiratet. Am Anfang der Beziehung sagte ich immer:”Klar will ich mal Kinder” aber da war das ja auch noch kein konkretes Thema und vielleicht nur so dahin gesagt…um den gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen.
Viele unserer Freunde haben bereits Kinder und ich finde sie ja auch ganz nett, aber bin immer wieder froh wenn sie gehen. Ich habe einen guten Job, wir haben eine große Wohnung, alles wäre bereit für ein Kind…nur ich stecke in diesen ganzen Ängsten und Zweifeln fest…mein Mann sieht das alles optimistischer:”Das kriegen wir schon alles hin.” Ich hab irgendwie Angst, am Ende mit dem Kind zu hause zu sitzen und eben nicht diese erfüllende Mutterrolle leben zu können, weil ich eben gerne arbeite und meine Freizeit mit meinem Partner verbringe. Egoistisch..ja…
Gleichzeitig schau ich mir aber gerne Kinderkleidung an, überlege welchen Kinderwagen ich mir aussuchen würde, wie wir das Kinderzimmer gestalten würden…habe dann aber wieder angst um meine Figur, Angst, dass sich die Partnerschaft verändert usw…komisch oder?
Ich bin so froh hier ähnliche Gedanken zu finden, denn dieses Thema kann ich in meinem Umfeld nicht wirklich ansprechen, ohne als Egoistin oder “nicht normale Frau” abgestempelt zu werden.
Manchmal frag ich mich einfach: “Bin ich normal??”
lg an euch alle!!!
Hallo “AN”,
ich kann mich so sehr in deinen Worten wiedererkennen. Dein Text hätte so von mir sein können ..
Ich denke auch täglich nur noch daran ob ich Kinder will oder nicht und es macht mich mittlerweile fix und fertig. Ich will nicht mehr daran denken müssen 🙁 Und auch ich stelle mir ständig vor wie ich das Kinderzimmer toll einrichten würde .. und ich war auch gerade erst im Babyladen und habe mir alles angesehen und Kinderwagen angesehen .. dachte mir, dass es mir Mut macht eine Entscheidung zu treffen wenn ich mich damit konfrontiere … Und ja, in dem Augenblick wenn ich da stehe, geht’s mir auch gut und ich würde dort auch einkaufen wollen .. für mein Baby ♥ … aber dann Zuhause wieder die Angst!
Ich muss eine Entscheidung treffen … Aber dann ist sie wieder da .. die Angst vor der Angst … Die Angst, dass ich in Panik gerate wenn ich wirklich feststelle, dass ich schwanger bin. Die Angst davor was in diesem Augenblick dann mit mir passiert …. Aber eigentlich macht es mir auch Angst, dass es irgendwann zu spät sein könnte diese Entscheidung noch treffen zu können :-((
Dann denke ich mir, vielleicht kommt auch alles anders und die Angst wandelt sich in Freude … aber weiss ich das?
Bei mir spielt auch vielleicht im Hinterkopf eine starke Angst vor der Geburt mit – die ich nicht ablegen kann. Vielleicht ist auch das der Auslöser .. ich weiss es nicht ….
Sind wir noch normal? Gute Frage …. Ich würde so gerne normal sein 🙁
LG, Lena
Hallo Lena!!
Vielleicht denke ich auch einfach zu viel nach..war schon immer eher ein Kopfmensch..möchte alles kontrollieren! Bewundere Frauen die in allen Dingen diese gewisse Leichtigkeit haben… unbekümmert.. spontan eben! Hatte schon immer Respekt vor neuen Dingen… oft auch ganz unbegründet!! 🙂 vielleicht werden wir auch mal ganz super tolle Mütter, eben verantwortungsvoll und nicht so spontan, aber trotzdem gute Mütter mit all ihren guten und weniger guten Facetten!! Gehen haben wir auch nicht an einem Tag erlernt und im besten Fall haben unsere Kinder viel mehr Geduld mit uns, als wir uns selbst zukommen lassen!! 🙂 bin ein pessimistischer Realist 😉 , aber manchmal sollten wir einfach mehr Vertrauen in uns haben und das ganze auf uns zukommen lassen!!
Lg
Liebe AN und liebe Lena,
ganz genauso wie euch gehts mir auch …. mein Partner sagt auch dauernd “wir kriegen das schon hin”… aber am Ende stünde ich doch mit dem ganzen Mist alleine da ( so jedenfalls meine Vorstellung).
Freunde von uns haben die Elternzeit ganz “demokratisch” geteilt: außer dem ersten Monat, in dem beide zusammen zuhause waren, waren sie das erste Jahr immer abwechselnd drei Monate zuhause bzw. arbeiten. Vielleicht wäre so etwas in der Art für euch auch machbar?
Dann bleibt sicher nicht “alles” an dir allein hängen 😉
Alles Gute für das Abenteuer Schwangerschaft und Eltern-sein!
Hallo Lena,
Ich hab gerade, fast 4 Jahre nach deinem Eintrag, das selbe Problem! Wie hast du es denn gelöst? Mein Freund will unbedingt Kinder und da ich jetzt 32 bin, wird es so langsam Zeit und ich kann es nicht mehr aufschieben! Leider steht mir meine Angst und der Eckel total im Weg! LG Steffi
Hallo liebe Lena, du schreibst mir aus der Seele!!! Wie geht es dir momentan, wie hast du doch bis jetzt entschieden?
Hallo Lena, dein Beitrag ist nun 10 Jahre her. Du sprichst mir zu 100% aus der Seele. Kannst du mir sagen, wie du dich letztendlich entschieden hast? Und wie du dich damit fühlst?
LG Maddy
Hallo,
ja auch ich habe Angst vor Schwangerschaft, aber nicht weil ich Schmerzen fürchte oder das veränderte Körpergefühl mich quälen würden. Ich habe Angst aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen. Wir leben z.Zt. zu dritt in einer 1,5 Zimmer-Wohnung, ich bin als Erzieherin Hauptverdienerin und mein Freund ist auf das Wohlwollen vom Ausländeramt angewiesen. Außerdem bin ich z.Zt. in keiner guten körperlichen Verfassung. Deise Angst kann man wirklich schwer beschreiben oder jemandem erklären. Eigentlich hangel ich mich von jeder Periode zur nächsten obwohl wir doppelt verhüten. Jedes Muskelzucken oder jede Übelkeit versetzt mich innerlich in Panik. Ich liebe Kinder sehr und mein Sohn ist unser Sonnenschein, aber im Moment fühle ich mich einfach nicht bereit dazu. Bei meinem nächsten Gyn-Termin werde ich mein Problem (hoffentlich) ansprechen können, denn ich schaffe es nicht allein damit fertig zu werden.
Ich weiß nicht, ob es noch mehr Frauen so geht und ich wünsche es ihnen nicht.
Gruß.
Frauke
Auch ich gehöre zu den Schwangerschafts-Phobikerinnen hier.
Und jetzt, wo bald die große “30” ansteht, beschäftigt mich das Thema mal wieder. Oder es liegt daran, dass die wenigen weiblichen Personen die ich kenne entweder schon ein Kind haben oder aktuell schwanger sind – vielleicht ist es auch die Kombination aus Beidem, welche in mir wieder eine enorme Torschlusspanik auslöst.
Bei mir ist alles jedoch noch etwas komplizierter – behaupte ich jetzt einfach mal dreist… 😉
Seit meinem 20. Lebensjahr bin ich psychisch erkrankt, ich leide an einer Agoraphobie mit Panikattacken, wodurch ich seither schwerbehindert bin.
Zuvor schien die Welt für mich in Ordnung zu sein, Abitur gemacht usw.
Wenn ich jedoch so zurück blicke, war wohl vielleicht doch nicht alles so rosig…schwierige Familiensituation/Kindheit. Kommen andere auch mit klar – ich wohl irgendwie leider nicht.
Wie dem auch sei…seither kämpfe ich mich so durchs leben, versuche irgendwie mein Studium abzuschließen – nach abgebrochener Ausbildung (wg. Erkrankungsbeginn).
Aber auch in mir keimt die Frage: Kind oder nicht?!
Ein liebevoller Partner wäre vorhanden, ums finanzielle habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht…dazu komme ich erst gar nicht, denn über die Frage die mich quält ob ich so eine Schwangerschaft überhaupt überleben würde, komme ich erst gar nicht hinaus.
Allein die Vorstellung so einen dicken Bauch zu haben, wo sich meine Gedärme zusammen quetschen, lässt mich stark bezweifeln, dass das alles so “angenehm” sein soll.
Ich leide u.a. unter einem Reizdarm, so dass mir manchmal jeder kleine Pups die übelsten Krämpfe beschert, sodass ich sogar schon öfter fast ohnmächtig geworden bin. Und dann erst eine Entbindung?!?!
Auch ich gehöre zu den Kontrollfreaks und frage mich daher Dinge wie: was ist, wenn ich nach einigen Monaten der Schwangerschaft plötzlich merke, NEIN, ICH WILL (DOCH) NICHT MEHR! Dann gibt es einfach keine Möglichkeit mehr es wieder rückgängig zu machen/abzubrechen. Was mach ich dann?
Vor Jahren fasste ich eigentlich schon den Entschluss keine Kinder zu bekommen. Denn mit meiner Erkrankung könnte ich nicht die Mutter sein, die ich mir für mein oder irgendein Kind wünschen würde… Ich möchte es meinem Kind ersparen, später, durch eine (tja, wie soll ichs nennen) mangelhafte Kindheit, einmal ebenso psychisch zu leiden. Und nur weil ich den Wunsch nach einem Kind habe, soll dieses ja nicht darunter leiden – mit einer wie mir als Mutter (klingt hart, aber so denke ich).
Für mich stand zuvor immer schon fest ich würde irgendwann mal Kinder haben…aber dieses irgendwann ist JETZT. In den letzten 10 Jahren dachte ich immer, du bist erst 20,21,22 in den nächsten Jahren wird das besser mit der Erkrankung, dann wirst und willst du sicher Kinder haben, es ist noch so viel Zeit…
Und die Zeit läuft ab…
Sicher, Frauen kriegen auch noch mit 40 Kinder…damit kann ich mich derzeit trösten…10 Jahre noch, dann nicht mehr…
Ich habe so sehr Angst das ich es bereuen werde, wenn ich kein Kind bekäme…und das würde ich sicherlich…
Ich habe nur dieses eine Leben…und es würde sich so ungenutzt anfühlen. Zumal es dies die letzten 10 Jahre bereits für mich war. Im Grunde habe ich kein Leben, ich versuche jeden Tag irgendwie zu überstehen…wie kann ich da an Kinder denken?
Ich weiß, dass es Quatsch ist in meiner momentanen Situation überhaupt daran zu denken, aber die Uhr tickt und es bringt mich zur Verzweiflung. Ich möchte mir nicht noch eine Erfahrung im Leben nehmen, zumal es wohl die bedeutendste im Leben einer Frau ist!!! Und die weitreichendste!
Ich weiß, dass mir hier niemand helfen kann und da nur professionelle Hilfe vielleicht irgendwas ausrichten kann, aber ich wollte meine Gedanken und Gefühle gerne teilen. Vielleicht geht es irgendwem ähnlich. Oder vielleicht ermutigt es unentschlossene den Weg zu gehen, weil sie lesen, dass es noch komplizierter und schlimmer sein kann…
Hätte ich diese Erkrankung nicht, ich würde es wagen!
Noch eins zum Abschluss. Ich bin nicht die typische Frau…mich kriegt keiner in Stöckelschuhe oder sowas. Ich liebe Mathematik, spielte früher gerne Fußball, hämmer und bohre und habe auch sonst eher männliche Züge (jetzt nicht optisch). Vielleicht haben es “diese Frauen” schwerer mit der Entscheidung zu einer Schwangerschaft???
Wäre ich ein Mann würde ich SOFORT ein Kind zeugen…auch wenn es jetzt naiv, dumm und total beschert klingt, aber irgendwie würde man sich doch dann nicht so verpflichtet fühlen (wobei ich hier keinem Mann auf den Schlips treten möchte ! Es ist nur meine Vorstellung als Mann). Und die Ängste und Bedenken von wegen Schwangerschaft und Geburt würden sich erst gar nicht stellen…!!!!
Soviel zu meinem Roman…
Über Kommentare würde ich mich dennoch sehr freuen 🙂
Allen Schwangeren, herzlichen Glückwunsch und eine schöne Schwangerschaft und Geburt! Ihr habt meinen größten Respekt!
Haha… jaaa… das hab ich zu meinem Mann auch gesagt… wenn du das Kind bekommen könntest würden wir sofort eins machen 🙂
Ich kann deine Bedenken auch zu einem großen Teil sehr gut nach vollziehen. Auch ich bin nicht die “typisch weibliche” Frau und mir fallen diese weiblichen Klisches sehr schwer… und wie eine andere Leserin schrieb “Mutter werden ist ja das weibliche Klische schlecht hin”
Hallo liebe Mel,
Ich fühle mich so verstanden durch diesen Blogpost und all die Kommentare. Ich erkenne mich in vielem Geschriebenen 1 zu 1 wieder und bei dir besonders, denn auch mir geht es seit mittlerweile fast 12 Jahren psychisch nicht gut. Ich musste öfter in eine Klinik gehen und nehme Psyhopharmaka. Ich hab mir immer gesagt, erst wenn ich sie abgesetzt habe, kann ich ein Kind bekommen. Ich hatte es sogar geschafft. Nur leider ging es mir vor 1 Jahr wieder sehr schlecht und ich musste sie wieder nehmen, bis heute. Aber nicht nur das ist mein Problem. Ich frage mich, ob ich eine gute Mutter sein kann, wenn die Gefahr da ist, dass es mir wieder psychisch schlecht geht. Ich bin ein sehr unsicherer Mensch und ich möchte meinem Kind doch Sicherheit geben. Ich habe zudem größte Angst vor einer Geburt. Als ich mich Anfang des Jahres sehr stark mit dem Thema auseinandersetzte (hab einige Bücher gelesen) bekam ich größte Panik und es ging mir richtig schlecht. Bekam auch Albträume. Ich musste das Thema dann beiseite schieben, um wieder in meine Mitte zu kommen. In meinem Kopf ist die einzige Rettung ein Kaiserschnitt, aber auch davor habe ich große Angst. Eigentlich macht mir alles Angst, was mit Schwangerschaft zu tun hat – die körperliche Veränderung, wird das Kind gesund sein?, werde ich gesund bleiben?, komme ich mit der folgenden großen Lebensveränderung klar und bin ich dem gewachsen? Mittlerweile denke ich jeden Tag über das Thema Kinder kriegen nach und ich werde nicht jünger. Bin 35 Jahre alt und in meinem Umfeld bekommen viele Frauen Kinder, die alle jünger sind als ich. Im Familienkreis wird fast nur über Kinder geredet und ich fühle so einen Druck, dass ich auch ein Kind kriegen muss, weil ich sonst keine “normale” Frau bin. Ich fühle mich so außen vor und es belastet mich sehr. Ich beneide Frauen, die einfach spontan ein Kind bekommen und alles leicht nehmen können. Ich wünschte, ich wäre nicht so kompliziert. Dein Beitrag ist ja nun schon 3 Jahre alt. Wie geht es dir heute? Hast du vielleicht sogar schon ein Kind?
Alles Liebe, Mara
Und du, liebe Mara, hast du inzwischen ein Kind?
Beruhigend zu wissen, das man nicht alleine ist.
Ich kenne diese Gefühle nur allzu gut. Ich bin im 5. Monat schwanger und war bis vor kurzer Zeit sehr glücklich daruber. Und plötzlich, ganz unerwartet tauchtend meine Ängste auf. Ich fühle mich gar nicht mehr wohl, habe Angst vor der Schwangerschaft und dem Gefühl “das da was in meinem Bauch” ist. Die Endgültigkeit und die Tasache es nicht mehr ändern zu können nehmen wir jeden Gedanken.
Ich beneide jede schwangere Frau die niemals mit solchen Gefühlen zu kämpfen hat und hoffe natürlich sehr das sehr sehr bald auch wieder glücklich schwanger sein kann.
Zu meiner Geschichte:
Ich bin Mutter von einem 8 jährigem Sohn! Am Anfang wollte ich kein zweites Kind! Mein Mann wollte nur 2 Jahre Unterschied, was ich abgelegt habe, weil ich überfordert war! Dann als mein Sohn ca 5 war hab ich den Wunsch nach einem 2 Kind gespürt, mein Mann wollte nicht mehr! Wir haben alle paar Monate darüber gesprochen, er hat immer seine Meinung dazu geäußert, dass wir dich mit einem Kolb glücklich sind und es fehlt uns nichts, ein zweites Kind würde unsere jetzt ruhige harmonische Beziehung stören, da unsere Beziehung mit dem Kind darunter litt!
Ich fand es nicht ok von meinem Mann, dass er das erste Kind unbedingt haben wollte und als ich ein 2 Kind haben möchte sich quer zu stellen! Obwohl ich beim ersten Kind selbst überfordert war und ich ihm die Schuld gegeben habe, das unsere beziehung deswegen gelitten hat!
Jetzt bin ich mittlerweile schwanger im 5 Monat! Ich war einerseits glücklich, a dererseits ist nur bewusst geworden, was alles auf mich zukommt und ich muss alles von Anfang an beginnen! Das macht mich die letzte Zeit zu schaffen! Ich stehe jeden Tag mit dem Gedanken, ich werde nie wieder durchschlafen, unsere Beziehung wird wieder leiden! Ich habe Angst vor allem!!
Hasb sehr ihr an Abtreibung gedacht, obwohl der Wunsch nach einem 2 Kind von mir kommt, mein Mann macht es mir zu liebe! Er wollte nicht unbedingt ein 2tes!
Ich bin total durcheinander und jetzt ist alles zu spät! Ich muss damit leben, das wir 2tes Kind kriegen und hoffe das ich es meistern kann!
Hallo,
ich bin auf diesen Artikel gestoßen, weil auch ich ein sehr verkopfter Mensch bin, der schwer einfach emotionale Entscheidungen treffen kann. Und ich war gerade sehr froh, zu lesen, dass es offenbar sehr vielen Frauen ähnlich zu gehen scheint.
Mein Freund und ich sind beide 29, gut 2 Jahre zusammen, wohnen seit 1,5 J.in einer tollen Wohnung, der erste gemeinsame “Nachwuchs” in Form eines Hundes ist vor einem Jahr eingezogen, beide Beamte, perfekte Voraussetzungen also eigentlich für ein Kind. Wir wollen beide welche, er zwei, ich sage immer, eigentlich will ich auch zwei, aber erstmal ein Kind bekommen und dann mal schauen, wie das so war. Denn auch ich habe Angst. Das wird mir aber jetzt erst so richtig bewusst.
Wir suchen gerade nach einem Haus in meiner Heimatstadt, da ich mich beruflich so verändern will, dass ein Haus mit Garten nötig ist (Hundestaffel bei der Polizei). Nun dauert ein Hauskauf ja schon ein wenig, wenn ich erst einmal im neuen Job bin, wäre eine baldige Schwangerschaft auch schwierig, denn wer lange (mehrere Monate) aussetzt, muss den Hund abgeben, was für mich ein schwieriger Gedanke ist, denn wenn ich mir anschaue, wie eng die Bindung zu unserem jetzigen Hund und zu meinem ersten war, dann wäre eine Abgabe sehr hart für mich. Zudem möchte auch ich mich natürlich beruflich weiterentwickeln und gerne auch mal befördert werden, dann gleich wieder auszusetzen nach 2 oder 3 Jahren ist eben auch nicht so förderlich…Zumal ich ab dem Tag, an dem ich offiziell eine Schwangerschaft verkünden würde, nur noch Innendienst versehen dürfte und somit auch erstmal nichts mit Traumjob wäre….Aber zu warten, bis der Hund in Rente geht (nach ca 7-10 jahren) wäre dann auch etwas zu spät für ein Kind, zumal mein Freund so lange nicht warten will. Und ich eigentlich auch immer mit 30 das erste haben wollte…
So überlege ich jetzt für mich im stillen Kämmerlein ob nicht vielleicht jetzt der richtige Zeitpunkt wäre… Auf den Traumjob muss ich eh noch warten, bis das Haus gebaut ist, vorher ein Kind zu bekommen wäre eigentlich ideal. Weil ich mich eben leider entscheiden muss zwischen Traumjob und Kind, in dem Traumjob eines zu bekommen, wird schwierig bis unmöglich und auf den Job zu verzichten kann ich mir nicht vorstellen. Also wieso nicht jetzt ein Kind und dann sobald es möglich ist in den Traumjob? Ja wieso?
Weil ich Angst habe, Angst vor der Entscheidung, vor der Verantwortung, davor ein Leben lang ein Kind zu haben, meine Freiheit zu verlieren, davor dass sich die Partnerschaft verändert, die Zweisamkeit weg ist, ich mich selbst verliere, mich einschränken muss, in ein Rollenbild gedrängt werde, einen alle auf das Mutter sein reduzieren. Dazu die Angst vor der körperlichen Veränderung, mich nervt mein Körper ja schon tierisch, weil ich nach einer Knieverletzung keinen Sport machen konnte und jetzt wieder quasi bei null anfange. Auch nur kurzfristig (also nach der Entbindung) Übergewichtig zu sein…allein der Gedanke macht mich fertig und das ist ja nun nur das kleinste Übel, was einem bei so einer Schwangerschaft “droht”. Wirklich “gesund” ist das für den eigenen Körper ja nicht….
Ja und dann noch die Angst, das Kind dann nicht lieben zu können, keine Bindung aufbauen zu können. Auch ich bin und war nie das “typische Mädchen” so rein charakterlich, fühle mich mit den immer noch vorherrschenden Rollenbildern sehr unwohl und wehre mich dagegen, da auch nur ansatzweise reingedrängt zu werden. Nun ist “Mutter sein” aber ja iwie DAS Klischee schlechthin und mir graust es davor, mich da hinein fügen zu “Müssen”.
Andererseits wäre ich gerne Mutter, wenn auch vielleicht “anders”, als man das überwiegend gesellschaftlich erwartet. Ich würde gerne schnell wieder arbeiten, trotzdem meinen Hobbies nachgehen, irgendwie weiter den “hippen Lebenswandel” haben wie jetzt, ich bleiben, nicht ausschließlich Mutter sein. Mit Kind geht das sicher auch und macht wohlmöglich sogar richtig Spaß mit nem Knirps, aber ich kenne nur so “traditionelle” Familien und SO will ich nicht leben.
Es ist also vielleicht gar nicht nur die Angst vor der Schwangeschaft / Geburt und ihren Folgen und Risiken, sondern auch die Angst davor, gesellschaftlich anders da zu stehen, als man das eigentlich will und diese Entscheidung auch nicht mehr rückgängig machen zu können. Die meisten Frauen kennen eben noch nur die traditionellen “Mütterbilder”, in denen zumindest ich mich nicht sehen kann und will. Sicher ist das nicht der einzige Weg, eine gute Mutter zu sein, aber die Alternativen bekam ich nicht vorgelebt, ich glaube, wir sind einfach eine der ersten Generationen, die es anders machen wollen. Und da so ganz unvorbereitet ohne Vorbilder, an denen man sich orientieren kann, reinzuschlittern, macht mir eine heiden Angst….
Aber immer, wenn ich so kleine Knirpse sehe, denke ich mir “ach Mensch, so eins wär schon auch schön”…. und dann denke ich nach und schwupps macht der Kopf einem einen Strich durch die Rechnung. Ich denke zu viel nach…..das sagte mein Freund mir schon bevor wir zusammen kamen….und er hatte recht….vielleicht sollte ich mehr auf mein Gefühl vertrauen, aber das fällt mir schwer…
Auch ein Roman….aber es hilft, alles mal zu ordnen und sich mitteilen zu können! Danke für die Möglichkeit!
Huhu Kieselchen,
in deinem Bericht finde ich mich insbesondere wieder. Vielleicht gibt es die Möglichkeit sich privat mal auszutauschen. Geteiltes Leid, ist vielleicht halbes Leid und bald doppelte Freude!? 😉
Wenn du Interesse hast, lass es mich wissen, dann probiere ich eine Vermittlung über die Inhaberin des Blogs.
Viele Grüße
Anie
Hallo Anie,
ja gerne, kann nur hilfreich sein!! Jana, ist es vielleicht möglich, dem jeweils anderen die hier angegebene e-mail-Adresse zukommen zu lassen?? Ic bin damit auf jeden Fall einverstanden!
Lieben Gruß!
Ihr habt mails!
Tolle Idee! Viel Spaß beim Austausch!
Liebste Grüße!
Würde auch gerne Kontaktdaten austauschen. Mir geht es leider genauso.
Liebe Livia, mit wem denn?
Hallo Alle, wer möchte noch? Vielleicht mögt ihr eine Art Forum einrichten?
J
Hi Kieselchen,
Habe leider gerade erst gesehen, dass Dein Artikel von 2014 ist. Wie ist der Stand der Dinge inzwischen? Habt Ihr Kinder, Hunde, Haus?
Ich bin überzeugt, dass sich inzwischen alles positiv entwickelt hat. UndDu im Nachhinein darüber schmunzelst.
Dein Text spiegelt auch sehr meine Gefühle wider; und auch wenn es jetzt vielleicht nicht mehr passt, möchte ich gerne meine Situation beschreiben.
Ich bin seit knapp 3 Jahren mit dem tollsten und liebsten Mann der Welt zusammen, wir wohnen schon seit 2 Jahren zusammen und nächstes Jahr im Mai werden wir heiraten.
Wir wünschen uns beide Kinder, wenn man das so sagen darf, er mehr als ich 😉 er hat einfach nicht so viel Angst vor allem wie ich. Ich denke zu viel, sagt er.
Ich habe sehr lange auf einen tollen Mann gewartet, 6 Jare um genau zu sein, und bin mir einfach sicher, eine Familie gründen zu wollen. Ich bin 29 Jahre alt und arbeite seit 9 Jahren.
Womit wir auch schon zu meinem ‘Problem’ no 1 kommen… Ich habe mich in der Gastronomie hochgearbeitet und leite inzwischen einen ganzen Standort mit mehreren Filialen selbstständig. Ich verdiene auch sehr gut. Allerdings ist mein jetziger Vertrag auf 2 Jahre befristet, was mich plötzlich total stört und mir eine riesen Angst macht. Das heißt, im Dezember 2017 läuft er aus, bin ich bis dahin schwanger, werde ich sicher nicht verlängert (macht kein Arbeitgeber).
Warte ich auf eine Verlängerung des Vertages und werde dann sofort schwanger, sieht es komisch aus & außerdem müsste ich noch 1 Jahr warten. Das will ich nicht.
Ich mag meinen Chef nicht besonders, habe mich daher im letzten Monat in einem anderen Bereich (seriös, Büro sitzend, abgesichert) – bis jetzt leider erfolglos – bei anderen Firmen beworben. Wobei ich in einem Job auch erst mal warten müsste!
Ich weiß einfach nicht, ob ich es einfach drauf ankommen lassen soll (sogar meiner korrekte planerische Mutter hat mir geraten, mich dann einfach arbeitslos zu melden falls ich schwanger werde ohne Job). Aber ich kenne mich. Ohne richtige Aufgabe und Arbeit bin ich nicht ich. Da bekomme ich totale Zustände, Zukunfts-Panik, Schiss um meine Existenz. Ich muss einfach was zu tun haben.
Noch dazu hat meine Mitter mir schon voller Stolz ein Kleid geschenkt, das ein Traum ist!!!! Und es ist das Teuerste Etwas, das ich je besessen habe. Wenn wir es also jetzt drauf ankommen lassen, passe ich im Mai vielleicht nicht mehr in mein unsagbar teures Traumkleid (Problem no 2), habe ab 2018 keinen Job mehr …. und werde dick. Eh klar. Mit dem Gedanken kann ich mich irgendwie noch am besten anfreunden. Einfach auch Protest gegen dieses Getue – oberflächliche Angst, nicht mehr der Norm entsprechend auszusehen! Ich wünschte, wir könnten uns alle davon befreien. Meine Mutter ist auch ihr Leben lang mit ihrem Gewicht beschäftigt. Es dreht sich ständig nur ums (wenige)Essen. Sie ist so wahnsinnig schlank für ihr Alter, schlanker als ich.
Ich bin so nicht. Ich liebe Essen und mache viel Sport. Das ist mein Stil.
Warum weiß ich dann in anderen Lebenslagen nicht, was mein Stil ist?!
Für was soll ich mich nur entscheiden?
Warten? Wenn ja, wie lange? Ich habe das Gefühl, ständig eine Ausrede zu haben, noch zu warten.
Danke Eich für Eure Kommentare oder Tipps 🙂
LG Natatoria
Hallo Natatoria,
ich habe hier vor fast 3 Jahren schon mal kommentiert, kurz vor der Geburt meiner Tochter. Meine Situation war ähnlich wie bei dir. Lange auf den Richtigen gewartet, gefunden, nach 3 Jahren ernsthaft über Kinder nachgedacht (ich war 29). Ich war damals ebenfalls in einer befristeten Anstellung und nicht sicher, ob ich es riskieren soll, vor Ende des Vertrags schwanger zu werden. Allerdings war der Job mies und es war absolut unsicher, ob ich entfristet werde. Dazu die ganzen anderen Bedenken, die Angst vor dieser riesigen Entscheidung ertc.
Wir haben es dann gewagt, es hat schneller geklappt als gedacht. Dann wurde ich nicht entfristet (von meiner Schwangerschaft wusste der Arbeitgeber nichts), war kurz Arbeitslos gemeldet bis zum Mutterschutz, danach Elternzeit mit Elterngeld. Währenddessen habe ich begonnen, mich zu bewerben, natürlich eine Betreuung für meine Tochter gesucht. Nach der Elternzeit habe ich dann wieder Arbeitslosengeld bekommen, konnte noch eine geförderte Weiterbildung machen. Leider habe ich bislang nichts in meinem eigentlichen Beruf gefunden, die Chancen sind in meiner Branche aber auch wirklich schlecht, ob mit oder ohne Kind. Falls es in deiner Brache besser aussieht, würde ich mir um den Job nicht so große Gedanken machen, da findet sich dann schon wieder was, vor allem mit deiner Berufserfahrung. Aus beruflicher und karrieretechnischer Sicht sind Schwangerschaft und Kinder eigentlich eh nie passend, es gibt scheinbar nur schlechte und weniger schlechte Zeitpunkte dafür. Ob es in nächstes oder übernächstes Jahr besser aussieht, weiß du nicht. Zu alt zum Kinderkriegen bist du dann aber auch noch nicht. Diese Besfristungen sind einfach nur besch…eiden. Und ich fürchte als Frau mit Kinderwunsch muss man tatsächlich heutzutage immer noch Karriereeinbußen hinnehmen.
Das mit dem Kleid kann ich verstehen, aber es dauert ja meist ein zwei Monate (falls du die Pille genommen hast) bis man schwanger wird und dann nochmal ein paar, bis der Bauch wächst. Nur obenrum könnte es schneller eng werden 🙂
Achja, was die Kilos angeht, hab ich den gleichen Standpunkt wie du (und scheinbar die gleiche Mutter…) nach der Schwangerschaft habe ich immernoch ein paar Kilos mehr, aber es gibt schlimmeres.
Ich habe meine Entscheidung jedenfalls nicht bereut. Auch wenn ich beruflich nicht zufrieden bin, bin ich trotzdem eine sehr glückliche Mama. Kann ja nicht alles im Leben perfekt sein. Ich versuche jedenfalls, das Beste aus dem zu machen, was mir das Leben so zuwirft, auch wenns nicht immer Gold ist.
Keine Ahnung, ob dir das weiterhilft, ich wünsch dir jedenfalls alles Gute, egal wie du dich entscheidest
LG
Hi,
also ich hab jetzt nicht alle Kommentare gelesen, aber ich finde mich voll im Ursprungstext wieder. Icn bin gerade 28 geworden, bin seit knapp 8 Jahren in einer festen Beziehung, seit fast 3 Jahren verheiratet und wir wollen Kinder. Mein Mann ist 37 und so langsam denke ich es wäre jetzt an der Zeit. Seit 1/2 Jahr nehme ich jetzt keine Pille mehr, aber so ganz auf die Verhütung zu verzichten, sprich wirklich die Kondome wegzulassen macht mir Angst. Ich habe verschiedene Ängste. Zum einen frage ich mich schaffe ich das so alleine mit meinem Partner, da meine Familie weit weg wohnt, werde ich eine gute Mutter? Kann ich dem Kind eine Zukunft bieten – wir sind beide keine “Großverdiener” und dann die Angst das sich mein Körper verändert. Es hört sich vielleicht doof an, aber ich war bereits dick und hab hart gekämpft 20 kg abzunehmen. / Ich dachte ich lass jetzt alles auf mich zu kommen, aber dann kommen die anderen Mütter in meinem Umfeld und machen mir Angsg indem sie mir ihre Geburten ins Detail genau erklären. Fühl mich echt hin und her berissen, etwas hilflos und unverstanden.
Hallo Jenny,
von der eigenen Geburt zu erzählen scheint wohl jeder Frau die schon eine Geburt erlebt hat ein echtes Bedürfnis zu sein. Aber in deiner Situation ist es wohl eher so, wie wenn man jemand mit Höhenangst über die Erzählung von einer besonders spannenden Gratwanderung zum Bergsteigen bringen will. Dabei gibt es doch auch schöne Touren ohne viel Tiefblick 😉
Der Gendanke es einfach mal auf dich zu kommen zu lassen, ist sicher gar nicht so verkehrt! Manches ist nämlich gar nicht so schlimm wie man es sich vorstellt und mit der Hilfe von guten “Bergführern”, sprich Partner, Hebamme, Doula, FA …, auch mit Höhenangst schaffbar. =B-)
Was ich im Nachhinein echt hilfreich für die Geburt und auch während der gesamten Schwangerschaft sehr ausgleichend fand war Yoga für Schwangere. Da war Zeit zur Ruhe zu kommen und ich bin mir sicher viele Zipperlein sind bei mir deswegen gar nicht aufgetreten, wie z.B. Rückenschmerzen. Die Entspannung und das konzentrierte Atmen/Atemübungen haben mir bei der Geburt auch sehr geholfen.
Noch paar Anregungen zu deinen Fragen: Bekannte von uns haben sich die Elternzeit genau aufeteilt: jeder im Wechsel immer drei Monate während des ertsen Jahres. Den ersten Monat waren sie zusammen daheim.
Wenn man weiter aktiv bleibt, wird auch sicher das Gewicht nicht so übermäßig steigen. Alle die ich kenne, die weiter angepasst Sport gemacht haben, sind bei ca. plus 12kg am Ende der Schwangerschaft geblieben.
Ein kleines Budget erfordert vllt ein bisschen mehr Kreativität als ein größeres, aber dafür gibt es tolle Basare, oft von Kindergärten oder den Kirchegemeinde organisiert, und (ebay)Kleinanzeigen wo man wirklich gute Sachen seehr Preiswert bekommen kann.
Trau dich nur! Du wirst für deine Kindern mit Sicherheit die beste Mutter der Welt sein!
Alles Gute für euch!
Hallo.
Ich bin überrascht, dass es vielen ähnlich geht, dabei dachte ich schon immer, ich wäre sonderbar. Schön zu lesen, dass ich nicht allein mit der Problematik bin, auch wenn ich das niemanden wünsche. Ich bin 40ig, habe eine 4 Jährige zauberhafte Tochter und hätte so gern noch mehr Kinder. Nun kommt das aber:…ich hatte immer Angst Kinder zu bekommen, fand die Geburt an sich eine Horrorvorstellung, die Schwangerschaft fremdbestimmt, hatte Ängste vor dem was mit meinem Körper passiert, dieser Kontrollverlust und später diese Verantwortung, Angst Fehler zu machen, denn keine Mutter ist perfekt. Ich selbst habe Therapieerfahrung, da meine Geschichte nicht reibungslos lief und ich wenig vertrauen habe in Alles. Somit war die Konsequenz bereits in der Pubertät, ich möchte nie Kinder. Dann lernte ich Mitte 30ig meinen Mann kennen und im Taumel der Verliebtheit und meinem eigenen verborgenen Kinderwunsch (die innere Uhr tickte und ging selbst an mir nicht spurlos vorbei) beschlossen wir ein Kind zu bekommen. Ich wurde sofort schwanger und versuchte alle Ängste zu ignorieren. Im Freumodus lief es 2 Wochen gut, dann kam es mit der 24 Std.Übelkeit, irgendetwas geschah mit mir, es ging mir richtig schlecht, physisch und psychisch. Ich hatte Panikattaken, alle Schangerschaftsbeschwerden der Welt auf einmal. Es wurde so schlimm, dass ich machmal nicht mehr wusste wie ich den nächsten Tag schaffen soll. Der Gedanke der Erlösung, eine Abtreibung wurde immer Hartnäckiger. Ich hatte einen Termin, wollte es dann aber nicht….war ihn und hergerissen. Mein Gynäkologe wär super und somit standen wir das gemeinsam durch. Nach der Übelkeitsphase, den ersten 3 Monaten wurde es etwas besser. Dennoch nahm ich in der Schwangerschaft alles mit und war fix und fertig, zählte die Tage bis zum Kaiserschnitt. Dann kam meine Tochter auf die Welt und ich versagte völlig. Ich kam in die Notaufnahme. Ich hatte eine beidseitig schwere Lungenentzündung und brauchte 2 Jahre zur Gesundung. Vor allem psychisch, da ich mich zuerst garnicht um meine Kleine kümmern konnte und sie nicht annehmen konnte. Ich hatte keine Kapazitäten und musste Antidepressiva nehmen. Gebeutelt von unendlich vielen Schuldgefühlen, meiner Tochter nicht den besten Start in das Leben ermöglicht zu haben, begab ich mich in Therapie um alles aufzuarbeiten. Wir wurden nach Monaten ein Dreamteam und nun ist alles super. Sie ist das Beste was mir je geschenkt wurde. Ich bin quasi eine richtige Gluckenmama und gehe voll und ganz darin auf.
Im letzten Jahr wurde ich wieder schwanger und ich dachte dieser ganze Spuk von damals war einmalig und diesmal wird alles wie im Bilderbuch. Aber nach 2 Wochen als die Übelkeit einsetzte, kamen wieder diese Ängste, ich war nur noch am weinen, völlig neben der Spur, total depressiv, wusste wieder nicht wie ich den Tag überstehen sollte. Ich war geschockt, doch kein Spuck, anscheinend ich. Ich hab es mir nicht nochmal zugetraut, all das durchzustehen. Und diesmal musste ich leider abtreiben.
Nun 1 Jahr später, alle um mich rum sind zum 2 mal Mutter geworden, nur ich nicht. Dabei würde ich mir ein Kind so sehr wünschen, bald ist meine Zeit abgelaufen ich bin 42ig.
Ich weiß, ich habe eine gesunde Tochter, dass sollte reichen, aber das Thema lässt mich nicht los. Ich denke seit Wochen ständig daran. Manchmal denke ich, dass schaffst Du noch einmal, aber dann gibt es Momente in denen ich voller Ängste und Sorgen bin. Ich weiß Ihr könnt mir nicht helfen, aber schön, dass es Menschen gibt, die ähnliche Sorgen habe. Wer ist schon gern allein mit seinen Ängsten ;-)…
Hallo Ihr Lieben,
heute kommt auf RTL “Punkt 12” und auch bei RTL explosiv heute Abend,
der Beitrag, an dem eine von Euch mitgewirkt hat. Vielleicht interessant für Euch!
Liebste Grüße
Jana
Ich wollte noch nie Kinder haben. Dann habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt, wir haben geheiratet und ich war völlig überzeugt “wir wollen jetzt Kinder!”.
Ich setzte die Pille ab und ein halbes Jahr hat sich nichts getan. Außer, dass wir (mein Mann und ich) uns darauf geeinigt haben, dass ich mein Studium wieder aufnehme, da sich die versprochenen Perspektiven in meiner Firma niemals einstellen werden. Also habe ich gekündigt, mich wieder in der Uni eingeschrieben und auf die nächste Periode gewartet.
Fünf Tage später halte ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand und es zieht mir den Boden unter den Füßen weg – wie konnte ich so anmaßend gewesen sein, zu denken ich wollte plötzlich Kinder? Ich wollte noch nie Kinder! Ich mag sie nicht und sie mögen mich nicht!
Erste Reaktion: es muss weg. Mein Mann war so verständnisvoll wie man es sich in der Situation nur wünschen kann. Nach dem ersten Schock und der Beratung bei ProFamilia geriet unsere Entscheidung ins Wanken. Und ich änderte meine Meinung stündlich.
Mittlerweile bin ich im siebten Monat und finde es immer noch schrecklich aber nicht mehr so lebenszerstörend wie am Anfang. Ich hatte ein intensives Gespräch mit meiner Therapeutin, die mir gesagt hat, dass das einzige, was für einen Abbruch spräche, mein Egoismus sei – den ich vielleicht jetzt noch (in einigen Jahren aber wahrscheinlich nicht mehr) vor mir selbst rechtfertigen könne. Deswegen habe ich mich nicht dagegen entschieden. DAFÜR aber auch nicht. Vielleicht verstecke ich deshalb meinen Bauch auch in der Uni. Ich schäme mich dafür, die gesellschaftlich festgesetzte Reihenfolge nicht eingehalten zu haben. ERST Abschluss, dann Arbeit, dann Kind.
Wenn es (ich denke nicht mal “sie” obwohl ich seit Wochen weiß, dass es ein Mädchen ist) mich tritt oder ich von außen die Bewegungen sehe überkommt mich ein Gefühl der Falschheit – Fremdartigkeit. Mein Körper gehört mir – nicht mehr allein.
ich stehe ständig unter Druck (ausgelöst durch übereifrige Verwandte und Bekannte), mich verdammt noch mal endlich über alle Maßen zu freuen – und das tu ich nicht. Ich baue auf Mutter Natur, die mich dann hoffentlich zwingt, wenn es soweit ist.
Schön, dass es noch mehr nicht gesellschaftskonforme Frauen gibt.
Hallo
Als erstes möchte ich “Danke” sagen. Danke für den Artikel und auch Danke an die Frauen die hier so offen sprechen.
Ich bin 26, bin seit 8 Jahren mit meinem Freund zusammen und seit einem Jahr wohnen wir zusammen… tja und nun ist das Thema Kinderkriegen ein konkretes Thema geworden. Vorher hieß es bei mir ” Irgendwann mal”
Angst und ein auch Ekel vor der Schwangerschaft habe ich seit meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin. Im Gynäkologieunterricht mussten wir uns ein Video einer Geburt ansehen… der armen Frau ist, trotz Dammschnitt, von der Scheide bis einschließlich Afterschließmuskel alles durchgerissen… Irgendwie hat mich das so geschockt, dass mir die Vorstellung, dass aus meiner Vagina ein Kind kommen soll arg verstört…
Dann kamen die Praktikas in verschiedenen Krankenhäusern… und da traf ich auf Schwangere die straff liegen mussten und Angst hatten durch eine falsche Bewegung ihrem Kind zu schaden… auf junge Frauen die kaum aufrecht gehen konnten, sich vor Schmerzen nicht auf Toilette wagten, und und… ich habe auch 8 Wochen Praktikum in einer Psychiatrie gemacht… dort traf ich auf eine junge Frau die massiv an Wochenbettdepressionen litt…
Ich habe noch nie eine glückliche oder zumindest zufriedene Schwangere gesehen.
Als ich meine Mutter gefragt habe, wie das so ist, meinte sie nur kurz “Du warst eine Abschreckung für jedes Weitere…”
Tja und da kam irgendwann der Gedanke “Das tue ich mir niemals freiwillig an” Klar es kann auch alles gut gehen, aber irgendwie traue ich meinem Glück nicht… um ehrlich zu sein finde ich die Vorstellung dass sich da “Etwas” in mir bewegt und von mir ernährt abstoßend… Ich habe auch Angst, wenn es denn erstmal da ist es zu schädigen, weil ich nicht weiß wie man mit Babies umgeht… Ich habe Angst es nicht lieben zu können… Ich kenne meine Macken und Launen gut genug und ich weiß, dass ich meinen Freund die Schuld geben würde wenn es mir schlecht gehen würde… und das daran die Beziehung zerbricht und ich dann alleine bin… In den Mütterforen darf man Ekel und vor dem eigenen Kind und dergleichen bloß nicht erwähnen, ansonsten hört man nur “Wie kann man nur!!”
Um ehrlich zu sein finde ich immer mehr Argumente die gegen ein Kind sprechen… nur in ganz ruhigen Momenten kann ich mir eingestehen dass ich nach Ausreden suche…
Ich habe mit meinem Freund direkt über meine Ängste gesprochen, naja und ich habe ach alle meine Ausreden vorgeschoben… er versteht es nicht… er ist nicht böse geworden… aber ich hätte mir mehr gewünscht als “Das wird schon werden, Andere haben es auch geschafft”
Ich würde mir gerne Hilfe holen… weiß aber nicht genau wie… nächste Woche gehe ich zu meiner Gynäkologin und versuche das Thema anzusprechen…
Eine Frage kann man sich auch auf eigene Faust einen Therapeuten suchen und zahlt das dann die Kasse? Oder wie sieht es in der Schwangerschaft mit psychologischer Betreuung aus?
So und nun ist endlich Schluß mit dem Romanschreiben.
Danke für den Blog!
Hallo lieber Angsthase,
dein Bericht erinnert mich etwas an mich selbst, außer, dass ich diese schrecklichen medizinischen Erfahrungen nicht gemacht habe. Aber zu deiner Frage mit der Therapie: Ja kann man! Mit deiner Gyn zu reden ist sicher schon mal ein erster wichtiger Schritt. Sie kann dir eine Überweisung zum Therapeuten ausstellen, oder du suchst dir jemanden auf eigene Faust. Vielleicht kann sie dir auch Psychologen empfehlen, die sich auf diese Themen spezialisiert haben. Ich kann dir das nur absolut empfehlen. Ich bin seit März in Therapie und ich muß sagen, es ist eine Gefühlsachterbahn ohne gleichen, aber so nach und nach erkenne ich meine Ängste und meine Gründe und kann mich damit realistisch und rational auseinander setzen. Vieles ist so verdammt emotional. Aber, mit der richtigen Hilfe kann man das gut verarbeiten.
Ich wünsche dir da verständnisvolle Menschen an dein deine Seite.
Hallo!
Zuerst mal vielen Dank an alle die hier etwas geschrieben haben. Ich habe alle Beiträge gelesen und kann mich in einigen wiederfinden.
Ich bin 31, stehe mit beiden Beinen fest im Leben, habe einen guten Job und einen Tollen Mann
an meiner Seite. Ich habe mir schon immer Kinder gewünscht. Mindestens zwei oder drei.
Mein Mann und ich stehen jetzt an einem Punkt wo wir sagen ja wir wollen Kinder. Und
ich bekomme Panik und schiebe es vor mich hin, ich habe Angst vor der Schwangerschaft, ich leide an einer leichten Panikstörung und habe Angst dem Baby zu schaden wenn ich einen Anfall habe,
ich habe Angst das sich das Kind bewegt und ich es nicht ausshalte. Ich habe auch panische Angst
vor einer Wochenbettdepression.
Ich liebe Kinder und möchte nicht darauf verzichten. Ich habe nur panische Angst das ich das alles
nicht schaffe. 🙁
Hey Livia,
Oh man, plumps, ein “Glück”, dass ich mit meinen Sorgen nicht alleine bin.
Wie lange schiebst du denn eine Schwangerschaft und Babyglück schon vor dir her? Kann dir nicht deine Frauenärztin etwas Mut zusprechen?
Viele Grüße
Oben kam die Idee von Jana auf, ein Forum einzurichten. Ich schau mal, was sich machen lässt und gebe dir bzw. allen anderen, die auch Interesse haben weitere Infos.
Hallo, wer Interesse hat, kann sich gern der Gruppe Mädelszauber beim Gesichterbuch anschließen.
Es ist eine geschlossene Gruppe, nur Mitglieder können Beiträge sehen.
Bis bald!
Ich kann die Gruppe leider nicht finden.
Ich habe die Gruppe von zwei Unbeteiligten (einmal mit mir befreundet, einmal nicht) bei FB suchen lassen. –> beide Male mit Erfolg!?
Bei mir erscheint nach wie vor “Für deinen Suchbegriff wurden keine Ergebnisse gefunden”
Habe die Gruppe nochmal neu erstellt. Suche: Mädelszauber
Gruppenbild ist ein kleines Pflänzchen.
Wenns jetzt nicht klappt, weiß ich auch nicht weiter.
Hm es klappt einfach immer noch nicht 🙁
Ich habe eine Gruppe bei babycenter.de eingerichtet, dort können wir uns gerne alle austauschen.
Die Gruppe hat den Namen: Die Angst vor dem Schwanger sein.
Bis bald!
Hallo zusammen,
ich bin auf den Artikel gestoßen, weil ich bei Google nach “Angst vorm Kinder kriegen” gesucht habe.
In meinem Umfeld werden nun nach und nach ALLE (wirklich ALLE) Frauen im gebährfähigen Alter schwanger. Es ist furchtbar gruselig. Mich selbst macht die ganze Thematik furchtbar fertig und ich bin auch die ganze Zeit schon nur am heulen. Ich wäre so gerne gelassen und würde mich auch gerne auf das “Kinder-Experiment” freuen können. Mein Partner und ich sind seit über zehn Jahren zusammen. Am Anfang wollte ich auf keinen Fall Kinder. Mit Mitte Zwanzig sagte ich dann, dass ich doch gerne ab dreißig dann langsam mit dem üben anfangen würde. Nun bin ich 32 und habe so große Panik, dass ich mich sogar sexuell meinem Mann komplett verweigere. Ich habe Panik davor, was mit meinem Körper passiert, Panik vor den ganzen Gefahren und Risiken, Panik davor ein krankes Kind zu bekommen, Panik vor einer Fehlgeburt und sogar Panik davor, dass es überhaupt nicht klappen könnte. Panik, wie es während und nach der Schwangerschaft beruflich und finanziell weitergehen wird, Panik, wie sich das ganze auf unsere Beziehung auswirken wird, Panik, ob ich dem ganzen gewachsen bin, Panik, weil ich mich nicht als Mutter vorstellen kann… Panik, Panik, Panik und trotzdem ist dieser Kinderwunsch doch da. Ich fühle mich furchtbar überfordert von allen diesen Gedanken und es hat mir wirklich sehr geholfen, zu lesen, dass es anderen Frauen ganz ähnlich geht.
Ich bin bereits in psychologischer Behandlung und ich hoffe, dass ich am Ende der Therapie diese beschissene Gefühlsachterbahn in die Garage fahren und parken kann.
Ich wünschte, dass viel mehr Frauen offen über ihre ambivalenten Gefühle reden würden, weil dann käme ich mir nicht ständig so unnatürlich vor mit meiner Angst.
Ich danke allen Frauen hier sehr für ihre offenen und ehrlichen Worte.
Hallo Tani,
dein Text trifft genau auf mich zu. Es ist schon fast 10 Jahre her – was ist denn aus deinem Kinderwunsch und deinen Ängsten geworden? Wie hast du es geschafft diese zu überwinden?
Liebe Grüße
Wie froh bin ich, dass dieses spezielle Thema hier diskutiert wird! Ich quäle mich in letzter Zeit besonders damit und das hat einen konkreten Grund:
Ich hatte eine schwierige Kindheit mit einem gewalttätigen, psychisch missbräuchlichen Vater und auch sonst nur schmerzhafte Erfahrungen mit Männern. Vielleicht ergab sich deshalb bei mir nie ein Urvertrauen und ein Gefühl für meinen eigenen Körper die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Erwägung zu ziehen. Ich bin mir meiner diversen Traumata durchaus bewusst und gehe nun schon seit langen Jahren zu einem Psychologen, der mit mir ganzheitlich an meinen Ängsten im Leben arbeitet.
Nun, ich lernte einen wunderbaren, einfühlsamen, sozial kompetenten und verantwortungsbewussten jungen Mann kennen und , (nachdem ich mich von ihm wieder getrennt hatte, weil ER sich Familie wünscht), bemerkte ich, dass ich ungewollt schwanger war!
Ihr könnt euch meine Panik kaum vorstellen: Vom ersten Moment an, war mir klar, dass ich das nicht kann, nicht will und werde! Ich schäme mich irgendwie dafür, aber ich hasste das Ding da in mir, dass mir Übelkeit bescherte, einfach so meinen Bauch okkupierte, meine Brüste anschwellen ließ, mein Gewicht nach oben schnellen ließ, meine Taillie nihilierte. Ich hatte regelrechte Aggressionsschübe gegen dieses, ja “Alien” und versteckte mich vor der Welt. Ich schämte mich schlicht für meinen Zustand! Ich kann einfach nicht sagen, dass Schwangerschaft erstrebenswert, schön, beglückend und erfüllend ist. Ich empfand die Tatsache, dass da einfach etwas in meinem Bauch wächst ohne dass ich Kontrolle darüber habe als schrecklich.
Mein glücklichster Moment war, als sie mich nach all den gesetzlichen Torturen der Beratung, Untersuchung etc. pp. endlich zum Schwangerschafsabbruch in den OP riefen und ich danach, mit leichtem Ziehen im Bauch, auf einer weißen Liege wieder aufwachte. Endlich war ich wieder “normal”!
Ich weiß, das alles klingt in den Augen vieler anderer beinahe pathologisch und anormal, aber für mich ist es leider so. Dabei mag ich Kinder sehr, komme wunderbar mit ihnen zurecht und könnte mir durchaus vorstellen, vielleicht einmal zu adoptieren. Ich habe weder Angst vor beruflichen Einbußen, bin ein absolutes Sozialtier, würde mir eine fixe Partnerschaft mit gemeinsamen Lebensperspektiven wünschen. Nur schwanger sein – das kann ich unter keinen Umständen ertragen!
Mein Selbstverständnis als Frau war nie abhängig von der Fähigkeit, gebären zu können. Frau sein ist für mich in erster Linie Mensch sein, nicht Mutter.
Meine Gefühle in diese Richtung kann selten jemand nachvollziehen, besonders von Männern ernte ich, wenn ich sie äußere, verstörte Blicke. So, als hätte ich etwas ganz Schlimmes getan. Frauen, vor allem die mit Kindern, lächeln blöde und sagen huldvoll Dinge wie: “Das kommt schon noch” oder ” Du wirst das auch noch wollen, warte nur auf den Richtigen”. Nun – genau deswegen habe ich ihn – den Richtigen – nicht mehr, weil er das nicht verstanden hat. Darüber bin ich regelrecht verzweifelt, denn ich habe nicht das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt. Die Gesellschaft sieht aber für eine 29 jährige Frau wie mich aber immer noch etwas anderes vor… Was tun?
Mahlzeit, sehr spannender Blog. Ich fühle mich sehr angesprochen. Aktuell bin ich auch freiberuflich unterwegs, bin sehr zufrieden mit meinem Einkommen. In Kürze nehme ich wieder eine Festanstellung an, wel der Job soooo gut klingt. Naja, wenn ich meine Oma und Mutter sehe ist die Familie sehr wichtig. Auch mein Freund hat große Lust auf Kinder. Er würde dafür auch Elternzeit nehmen, wenn ich lieber arbeite. Aber: Ich habe Panik. Das fängt bei der Schwäche an nicht mehr absolut arbeitskräftig zu sein bis hin zu Angst vor den Ärzten. Jedesmal wenn ich einen Arzt anrufe heißt es: Ja, so in zwei Wochen dann. Aber wenn es soweit ist bin ich schon völlig am Ende mit Kräften, Nerven, Hausmiteln. Immer wird man vertröstet. Und wenn ich mir dann überlege wie das im Fall eines Problemes in Schwangerschaft ist….Horror. Im Gegensatz zu anderen Vorschreiberinnen bin ich nicht schwanger – aber wenn es so wäre hätte ich einen guten Mann beiseite. Was sagt ihr? Ich habe kein Vertrauen in Ärzte, arbeite sehr gerne und viel und nach Feierabend schraube ich an Oldtimern (kein kinderfreundliches Hobby). Sollte ich vielleicht trotz der Begier einfach auf Kinder verzichten? Ich glaube, dass mir die Schwangerschaft nicht gut gefallen würde, definitiv eine Depression folgen …..und am Ende bestimmt ein prima Bürger dabei rauskommen würde.
Hallo Anna, Danke für das Bloglob!
Ich finde bei Dir hört es sich so an, als wenn Du “nur” eine richtig gute Hebammenbetreuung brauchst. Eine, die Dich echt unterstützt und immer für Dich da ist. Ich glaube alles drum herum lässt sich bestimmt gut organisieren. Und Kraftlosigkeit in der Schwangerschaft muss nicht unbedingt sein. Ich hab mich, bis auf gelegentliche Nachmittagseinbrüche immer gefühlt, als könnte ich Bäume ausreißen.
Es wär doch schade, auf den prima Bürger zu verzichten. 😉
LG
Jana
Danke für den offenen Umgang mit diesem Thema! Ich finde es auch eher befremdlich, dass in der Öffentlichkeit fast ausschließlich das Bild der vor Glück erfüllten schwangeren Mutter herrscht, für die es nichts seeligeres gibt, als das Wunder der Geburt erleben zu dürfen.
Ich wünsche mir manchmal Kinder, manchmal denke ich, ohne wäre das Leben auch in Ordnung.
Wenn ich wieder eine Phase habe, in der ich Kinder in der Bahn verliebt anlächle und gedanklich durchspiele, selbst welche auf die Welt zu bringen, packt mich die Angst. Vor einer Fremdbestimmtheit, körperlich hässlichen Veränderungen (meine körperlichen Veränderungen in der Pubertät habe ich auch als verstörend erlebt), dass ich meinen Körper teilen muss, etwas lebt in mir und vor allem, will da auch wieder auf dem denkbar unangenehmsten Weg wieder raus!!! Kann ich das Kind nach fast einem Jahr der Mühen, Schmerzen und psychischen Zerwürfnissen noch lieben??? Was, wenn es auf der Welt ist und ich es erst mal nur nervtötend finde? Darf ich dies als Mutter aussprechen? Wütend werde ich dann noch, wenn mein Freund ganz selbstverständlich von Kinderplanung spricht und auf meine offen ausgesprochenen Ängste mit: “Ach was, das wird schon!!!” reagiert. Dann bekomme ich eine regelrechte Wut auf Männer, gepaart mit einem Neid, einfach Kinder zeugen und dann die gesamte Verantwortung (und damit meine ich nun natürlich nur die biologische) im Prinzip an die Frau abgeben zu können. Und sich dann im Anschluss über das Ergebnis zu freuen. Als Frau ist man mit der Schwangerschaft erst mal alleine, man kann sie nicht aufteilen, man kann höchstens Unterstützung erfahren. Ja, ich habe Angst vor diesen 9 Monaten und der krönenden Geburt, die im schlimmsten Fall mein Heiligstes- die Vulva- dank Dammschnitt verunstalten wird. Die manchmal auftretende Sehnsucht nach einem Kind und die Ängste vor einer Schwangerschaft zerreisen mich manchmal und lassen mich auch befürchten, dass meine Partnerschaft daran einmal zerreisen könnte…
Ein ganz toller Blog, der mir aus der Seele und dem Herzen spricht. In jeder Eurer Geschichten erkenne ich einen Teil meiner eigenen wieder.
Da mir Ärzte und Psychologen nicht weiter helfen konnten, habe ich im Laufe meiner mittlerweile 38 Jahre eigene Erklärungen gefunden nur immer noch keine 100 – prozentige Lösung… .
Rein Rational betrachtet, könnte sich keine Frau ein Kind wünschen.
Das, was in der Schwangerschaft und bei der Geburt körperlich und seelisch passiert, kann niemand wirklich freiwillig wollen! Es wünscht sich doch auch niemand einen Gallen – oder Nierenstein mit dazugehöriger Kolik: “Boa, was für ein schöner Stein! Tat das weh? Ja, wie die Hölle! Och Klasse! Ich will auch einen!!!”
Die Ursache, weshalb sich trotzdem so viele Frauen Kinder wünschen, liegt aus meiner Sicht in den weiblichen Hormonen. Sie sind die “Schmerzmittel”, die alle diese – absolut nachvollziehbaren und realistischen – Bedenken über den Haufen werfen und die elementare körperliche Katastrophe des Kinderkriegens erstrebenswert erscheinen lassen. Von diesen Hormonen habe ich/ haben wir wohl zu wenig abbekommen. Hätte ich/hätten wir gar keine, wäre die Antwort auf die Frage Kind ein klares “Nein”. Aber da ich/da wir so am hadern bin/sind, scheinen schon welche da zu sein nur nicht genug und nicht in Beziehung auf Babys um diese rosarot (oder himmelblau) verklärte Sichtweise herzustellen. Sie flammt zwar bisweilen auf aber hält sich doch schön mit dem gesunden Menschenverstand die Waage. Soviel zum Thema: “Sind wir normal?”
Sich letzten Endes bei vollem Bewusstsein und ohne den hormonverstellten Blick für ein Kind zu entscheiden erfordert meines Erachtens eine übermenschliche Portion Mut. Die habe ich nicht und ich schäme mich auch nicht dafür. Wer würde sich schon ohne Narkose (bestenfalls mit ein bisschen Alkohol vorab wie im Mittelalter) aus voller Gesundheit heraus den Blinddarm entfernen lassen? Da hätte doch JEDE Panik! (Wieder so ein Fall von Fluch und Segen moderner Medizin.)
Aber was tun, wenn sich der Wunsch nach einem Kind doch nicht wegwischen lässt?
Ich halte es jetzt so wie unsere Vorfahren. Da hatte Frau nur die Wahl zwischen lebenslanger Abstinenz oder Kind. Vorausgesetzt, sie war körperlich gesund. Habe soeben sämtliche Kondome entsorgt damit ich nicht in Versuchung komme. Wenn ich nun tatsächlich schwanger werde, wird sich die Natur schon was dabei gedacht haben und dafür sorgen, dass ich das auch überstehe. Glaube versetzt bekanntlich Berge und vielleicht ersetzt er auch fehlende Hormone! Ich drück Euch und mir die Daumen!
Liebe Grüße, Anna
Liebe Anna,
Danke für das Bloglob und Deinem Beitrag, auch wenn ich den Steinevergleich (auch wenn’s sicher übertrieben war) so natürlich nicht stehen lassen kann: Ein Kind ist wie ein Nierenstein????! Also ich hoffe Du freundest Dich, wenn es klappt, bald mit Deinem kleinen Steinchen an und freust Dich darauf ihn kennen zu lernen! Und fang bitte rechtzeitig an, mit jemandem über die bevorstehende Geburt zu sprechen. Ängste sind normal und können auch überwunden werden. Es kann auch ein irres Erlebnis sein, die Kräfte des eigenen Körpers kennen zu lernen, dass nichts mit dem Gefühl des “ausgeliefert seins” zu tun haben muss, dass Du wohl empfindest, wenn Du die Geburt als: als elementare körperliche Katastrophe des Kinderkriegens bezeichnest.
Es gibt allerdings auch Ängste, die sind festzementiert. Für solche Fälle gibt es Schmerzmittel.
Ask your lokal Hebamme!
Viel Glück!
Jana
Anna, ich kann dich gut verstehen, auch wenn ich “nur” 25 bin. Rational betrachtet ist es so, wie du es beschrieben hast.
Ich habe irgendwann auch gesagt: 10 Jahre Pille sind genug, jetzt wirds eben was oder eben nicht.
Mach dir trotzdem keinen Kopf. Es wird so, wie es wird und ich drücke dir die Daumen, dass du mit jedem Ergebnis glücklich wirst.
Wow, das Thema stößt doch auf sehr viel Gesprächsbedarf, wie in den Kommentaren zu lesen ist.
Für alle, die sich keine Schwangerschaft wünschen, oder sich davor fürchten: Ich finde es nach wie vor eine Frechheit, was man sich als Frau (meist von anderen Frauen) anhören darf, wie man belächelt wird oder welche Blicke man bekommt, wenn man laut sagt, dass man sich vor der Schwangerschaft fürchtet oder sich das für sich nicht vorstellen kann. Wenn man Angst vor den Veränderungen des Körpers und den Beschwerlichkeiten hat. Oder den des Geistes. Meistens sind das dann aber auch genau jene Leute, die nichts dazu beitragen, diese Angst abzubauen. (Zitat: “Ja, wenn dir das Kind auf die Blase tritt, dann machst du dir nun mal in die Hose, egal wo du gerade bist.” – Das ist für eine unabhängige Frau Anfang Zwanzig, die gerade Zweifel über einen Schwangerschaftswunsch äußert, sehr hilfreich… Bestimmt habt ihr sowas auch schon gehört.)
Im Moment bin ich in der 32. Woche, aber ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mal keine Schwangerschaft wollte und mich fürchtete und ich fand das nicht ungewöhnlich. Es geht immer so viel um Kinder, dass viele die Mutter und die 9 Monate davor vergessen. Ich denke, Angst vor einer Schwangerschaft und ihren Auswirkungen zu haben, ist völlig normal. Und wenn man sie mit 40 noch hat, ist das auch normal. Abnormal finde ich, dass darauf nicht eingegangen wird (“Wenn das Kind da ist, hast du das alles vergessen.” Danke,das hilft vorher ungemein.). Andere Ängste werden doch auch verbalisiert und kommuniziert, warum also nicht diese?
Mein Apell an alle anderen: Nehmt diese Gefühle ernst, wenn ihr davon hört. Mit anderen Ängsten wie Höhenangst oder Klaustrophobie tut ihr es doch auch. Denkt an die Frau und nicht an ein Kind, das noch nicht mal gezeugt ist.
PS: Meine persönliche Angst vor der Schwangerschaft: Dieser leere, intelligenzverlassene Blick, den Schwangere, frischgebackene Eltern und Großeltern bekommen, wenn sie über Nachwuchs reden und es plötzlich nichts anderes auf der Welt mehr gibt und das völlige Unverständnis, dass man gerade nicht über die Ausscheidung des Neugeborenen oder den letzten Ultraschall reden möchte. Ich hatte Angst, auch so zombiehaft zu werden. Ergänzend dazu: Schwangerschaftsdemenz. Ich hatte schlichtweg Angst, plötzlich unerklärbare, dumme Dinge zu tun oder anderweitig unzurechnungsfähig zu werden. Ja, Ängste sind nicht rational, darum sind es Ängste 😉
Danke für den Beitrag. Irgendwie gehöre ich auch zu denen, mit Angst vor der Schwangerschaft. Seltsamerweise gar nicht vorrangig vor der Schwangerschaft an sich – Alien / Parasiten im Bauch, Hormonüberschwemmung – sondern davor, was die Ärzte dann alles mit mir machen wollen und ich so wie ich in meinem Umfeld höre plötzlich jedes Recht an meinem Körper verliere.
Ich gebe zu, ich bin eine Kampfpatientin, hasse Arztbesuche – allen Voran Frauenarzt – und hatte schon so meine Probleme damit, wegen der Pille abhängig von der Frauenärztin zu sein. Emotionale Erpressung, wenn man nicht macht, was der Arzt für richtig hält, obwohl man doch durchaus eigenes Körpergefühl hat. Ich will nicht schwanger werden und dann die ganzen Untersuchungen haben und dann noch über “diese Zusatzuntersuchung ist superdupersinnvoll wegen dem und dem Risiko ist es sonst DEINE schuld, wenn du das nicht machst und dem kind was passiert” nicht nur von Ärzten sondern auch von allen.
Von selbstbestimmter Geburt hatte ich noch nie was gehört, bis ich über den Blog hier gestolpert bin. Ich kenne – außer der Erzählung zur Geburt meiner Schwester, wo meine Mutter durchgehend gedroht hat abzuhauen, wenn es nicht nach ihrem Willen geht – nur Berichte. wo die Frau ins Krankenhaus kam und dann haben “die im Krankenhaus gemacht”. Berichte von “nach Schichtwechsel stehen dann eben andere Leute um dich rum und gucken zwischen deine Beine” finde ich … super.
Ich will auch kein Kind haben. Ich möchte meine Selbstbestimmtheit nicht Aufgeben und diese Erwartung der Gesellschaft, die Muterrolle zu übernehmen, darin aufzugehen und glücklich zu sein, stößt mich ab und macht mir Angst. Ich will nicht für ein Wesen verantwortlich sein, das alleine nicht lebensfähig ist. Ich kann nichts mit Babys/Kindern anfangen.
Alles könnte so schön sein, wenn mein Partner nicht einen extrem ausgeprägten Kinderwunsch hätte und von mir “erwarten” würde, auch einen zu entwickeln. Er sagt, dass er mich unterstützenwürde, aber ich weiß nicht, in wie weit er das tun würde. Stillen kann er eh nicht, das fesselt mich ans Kind/Haus, nicht ihn.
Ich kann nicht abschätzen, ob der Kinderwunsch noch passiert – ich bin “erst” ende 20 und noch kann mir die biologische Keule eins überbraten – oder ob ich ihm die gleiche Pistole auf die Brust setzen soll, wie er mir. Dann gibt es ein “mich nur mit kindern” noch ein “mich nur ohne kinder” :/
Motsi, nochmal zu deinem Beitrag konkret. Ich finde es total nachvollziehbar zu sagen, ich will kein Kind/brauch das nicht/kann damit nichts anfangen. Was ich problematisch finde ist, dass es bei dir so klingt, als würde diese Haltung v.a. aus negativen Erfahrungen anderer Personen (zu denen es auch bestimmt ebensoviele positive gibt, nur hört man die vielleicht nicht so laut) gespeist, wie aus der Annahme, was andere von dir als “Mutter” erwarten. Also da kann ich nur aus eigener Erfahrung mein persönliches Mantra weitergeben: Die Erwartungen der Anderen sind die Erwartungen der Anderen!
Solange du dir mit deinem Partner darüber einig bist, was für Eltern ihr sein möchtet und was ihr für wichtig haltet und was nicht, ist doch alles gut. Dann können einen die Anderen doch mal.
Aber wie gesagt, ich finde nicht, dass man Kinder haben wollen muss und weder finde ich kinderlose egoistisch noch kinderhabende selbstlos. Gibt es beides in allen Varianten, Leute ohne Kinder die immer nur ichichich schreien, Eltern, die immer nur von sich und ihren super-Kindern erzählen, aufopfernde Singles ohne Kinder, die sich sozial oder politisch engagieren und Alleinerziehende Mamas, die trotz Scheidungskrieg und Logopädieterminen noch das Krippenspiel organisieren und Tante Emmis 90. ausrichten. Und vor allem, ganz viel dazwischen!
Ich denke, am Ende des Tages ist es wichtig ehrlich zu sich zu sein und dann nach dem zu handeln, was man in sich trägt, sonst wird es schwierig. Wenn dein Partner drängelt und du wirklich und wahrhaftig sagen kannst, ich sehe das nicht für mich, dann finde ich es nur anständig die Karten auf den Tisch zu legen. Er muss dann entscheiden, was das für ihn bedeutet. Hinhalten finde ich in dieser, ja doch recht existenziellen Frage, inakzeptabel. Wenn du sagst, vielleicht irgendwann, solltest du aber auch gleich sagen, dass das auch nein heißen kann. Vielleicht, ich weiß nicht, ob so viel Pragmatismus hier angebracht ist, setzt ihr euch eine Frist, bis zu der das Thema zurückgestellt wird, wenn du dir nicht sicher bist. Ihr könntet auch mit einem Profi das Thema erörtern, quasi als Kommunikations-Hilfe.
Deine Arztphobie kann ich übrigens noch toppen, ich werde immer (!) ohnmächtig sobald ich nur einen Fuß in ein Krankenhaus setze, auch nur als Besucher. Meine kleine Krankenhausphobie. Kein Scherz. Das ist übrigens im Zusammenhang mit SS und Geburt nur mäßig lustig. Ich oute mich hier mal als Fan der ambulanten Geburt, hab ich selbst zweimal praktiziert, das geht im Prinzip so: Kind im Krankenhaus bekommen, zwei bis vier Stunden im Kreissaal abhängen, nach Hause gehen. Muss gut organisiert werden, ist es aber wert!!!
Hallo, ein wichtiger Artikel , das zeigt ja schon die große Resonanz hier. Eine kleine Ergänzung von meiner Seite, 31 Jahre, zwei Kinder (1,5 und 4 Jahre). Ich wollte immer Kinder, aber ich war als Jugendliche ess-gestört und hatte extremen Respekt davor, was “fremde” Kontrolle über meinen Körper auslösen würde. Am größten war aber meine Angst, geradezu Panik vorm Stillen! Die totale Abhängigkeit und diese körperliche Absolutheit haben mir totale Angst gemacht. Von allen Dingen war ich am wenigsten skeptisch bezüglich der Geburt, keine Ahnung warum.
Tatsächlich habe ich dann positives wie negatives erlebt. Meine erste Schwangerschaft war traumhaft, hat mich geradezu mit meinem Körper ausgesöhnt, den ich seitdem viiiiiiiiel mehr zu schätzen weiß. Stillen war überhaupt kein Problem für mich, auch wenn ich nicht zu den total begeisterten Anhängern gehöre. Es hat bei mir gleich geklappt, als hätte ich nie was anderes gemacht. Aber es hat mich auch fertig gemacht, körperlich und emotional, v.a. als meine Tochter mit 4 Monaten anfing sehr aktiv zu werden und immer nur sehr kurz trank und dafür jede Stunde… Beim Sohn war dann SS und Geburt ein absoluter Alptraum, aufgrund verschiedener Dinge, die hier im Prinzip nix zur Sache tun. Stillen wieder kein Thema, nur dass der Junge, Mega-aktive Mann aus jeder Mahlzeit einen Ringkampf veranstaltete. Ihn habe ich dann schließlich aus Notwehr deutlich früher abgestillt, als ich ursprünglich gewollt hatte. Hat auch irgendwie geklappt. Ich hätte eigentlich noch gern ein drittes Kind, aber nach meinen verschiedenartigen Erfahrungen fällt es mir schwer, mich dazu durchzuringen. Ich sage immer, ich HÄTTE gern noch ein Kind, aber BEKOMMEN ist ein anderes Thema. Ich denke, die uhr tickt noch nicht so laut, dass es eilt, andererseits, weiß man ja nie. Meine Schwägerin, 37, hat immer ihre Beziehungen beendet, wenn es drohte ernst zu werden und der Partner Kinder wollte, hauptsächlich aus der hier beschriebenen Angst vor dem Fremdbestimmt-sein. Jetzt ist sie an Krebs erkrankt, völlig überraschend, und wird wohl dank Chemotherapie und Bestrahlung keine Kinder bekommen. Obwohl sie das eigentlich für sich immer fest geplant hatte. Das ist für sie sehr schlimm.
Und, zweiter Fall, mein Chef wurde sehr jung Vater, zog mit seiner Frau zwei Kinder im Studium groß, beide Promotion, er Habilitation, keine einfache Konstellation. Er liebte seinen Beruf, aber seine Frau und Kinder waren ihm das Wichtigste. Mit 48 Jahren wurde er Opa! Zwei Jahre später starb er, von einem Tag auf den anderen, an akuter Leukämie. Seine Kinder sind froh, dass sie noch mit ihm aufwachsen und ihn auch als Erwachsene erleben durften. Sein tragischer Tod hat mir geholfen, mich für meinen Kinderwunsch zu entscheiden. Carpe diem!
Also, was ich sagen will, ja, ich kenne diese Ambivalenz und habe sie nach zwei Kindern immer noch, aber ich sehe auch, was passieren kann, wenn man wegen diffuser Ängste wichtige Dinge zu lange aufschiebt. Auch nicht-entscheiden heißt hier entscheiden und manches lässt sich einfach nicht mehr rückgängig machen. Leute, die es bereuen, dass sie keine Kinder haben kenne ich viele, Leute die bereuen, dass sie welche haben nicht. Was nicht heißen soll, dass es die nicht auch gibt.
Liebe Jana,
ich bin wirklich erleichtert dass ich diesen Blog gefunden habe. Meine Mutter hat selber mit mir 4 Kinder und ich selber bin 25. Als meine Mutter mich damals fragte ob ich Kinder möchte habe ich immer mit “Nein” geantwortet. Ich kam mit 16 mit meinem damaligen Freund zusammen und wir waren 8 Jahre, mit ewigem hin und her, in einer Beziehung. Jetzt bin ich seit fast 5 Jahren mit einer Frau zusammen und ich muss auch sagen dass wir verheiratet sind. Ich fühle mich sehr wohl und endlich komplett – allerdings habe ich immer noch bedenken was Schwangerschaften angeht.
Ich wusste immer wie eine Beziehung funktioniert oder was ich an meinem Partner brauche und schätze damit ich ein leben lang mit diesem zusammen bleibe und mit meiner Frau habe ich wirklich alles was ich brauche und ich kann mich endlich darauf konzentrieren “wie es weiter geht…”. Wir wollen irgendwann Kinder haben – das ganz klar. Ich liebe Kinder und habe auch meine kleinen Geschwister mit groß gezogen aber dieses Gefühl selber schwanger zu werden, eckelt mich ein wenig an.
Ich habe die Zeilen gelesen … die Angst dass es sich anfühlt als würde ein Alien in mir wachsen ! Genau das sage ich seit Jahren und keiner aus meinem Familienkreis oder Freundeskreis versteht es oder kann es nachvollziehen aber genau das sind meine Worte , meine empfindungen. Ich bin schon kurz davor zum Therapeuten deswegen zu gehen weil ich es selber nicht mehr aushalte mit der ständigen Angst zu leben und dennoch die Sehnsucht zu sagen ein eigenes Würmchen in den Armen zu halten. Ich habe alle Optionen mit meiner Frau durch gesprochen und sie würde auch ein Baby bekommen – wir würden auch gerne eins adoptieren aber in erster Linie ist ihr Wunsch dass auch meine Gene weitergegeben werden und bei einer künstlichen Befruchtung wäre ja auch schon die Befruchtung an sich “angenehmer”. Wir haben schon lange darüber gesprochen und Sie ist auch sehr geduldig und ich weiß , wir haben noch sehr viel Zeit aber ich möchte mich schon früh genug darauf vorbereiten denn ich wüsste dass wenn es größer werden würde, oder sich in mir bewegen würde – ich würde mich eckeln, Angst bekommen oder gar brechen. Ich musste schon fast brechen als ich bei meiner Arbeitskollegin aus dem Bauch das Füßlein des Babys gesehen habe ( Sie war Hochschwanger und es hat gegen die Bauchdecke gedrückt und es war ein kompletter abdruck des Fußes zu sehen und viele Frauen mögen es, aber ich bin kreidebleich geworden!!! )
Ich werde mich auch weiterhin informieren ob es Therapeuten gibt… ich möchte ja irgendwann Mama sein und auch sagen können: ” Ich hab’s geschafft ” und ” ich liebe mein Kind weil ich es 9 Monate unter meinem Herzen getragen habe “.
Ich wünsch euch auch alles Gute
Liebe Grüße
Romina
Ich habe tatsächlich ALLE Beiträge hier gelesen. Auffällig finde ich, dass es doch vor allem intelligente, reflektierte, selbstbewusste Frauen sind, die fest im Leben stehen…und die hier von ihren Erfahrungen berichten.
Ich weiß nicht, ob es zu diesem Thema auch schon wissenschaftliche Studien gibt, die sich interdisziplinär mit diesem (neuen???) Phänomen befassen. Mich interessiert neben dem Blick auf die psychologische/soziologische Seite vor allem die historische! Ich befürchte jedoch eine eher dünne Quellenlage. Wann immer Frauen in der Vergangenheit diese Ängste gespürt haben mochten, sie haben wahrscheinlich nur wenige Möglichkeiten gefunden, diese in einem sicheren Rahmen zu äußern. Ich persönlich vermute, dass es diese Ängste und reflektierten Ambivalenzen zwischen einem gesellschaftlich auferlegten biologischen Rollezwang und persönlichem Autonomiebstreben schon in allerfrühster Zeit gab. Ich muss da spontan an die griechische Mythologie denken, wonach Artemis und Athene auf eigenen Wunsch unverheiratet und ohne Kinder blieben. Ich kann mir auch vorstellen, dass es vielleicht neuere Berichte aus den emanzipierteren 20er und 60er/70er Jahren geben könnte.
Falls also jemand von euch eine ernstzunehmende Studie kennen sollte, wäre ich über jeden Hinweis dankbar!
Gruß
Sandy
hallo zusammen,
auch ich gehöre zu den Frauen, welche absolute Angst vorm schwangersein haben. Ich bin 27 Jahre alt. Mein Mann ist 12 Jahre älter. Wir haben beide gute jobs, ein Haus. Alles ist perfekt. Ich wusste schon als Kind dass ich Mama werden will. Nur jetzt wo es konkret wird habe ich absolute Panik. Richtig wissen warum tue ich nicht.
ein Grund ist sicher auch, dass mein Chef mich sehr unter Druck gesetzt hat, dass ich nicht ausfallen dürfe. Vor kurzem hat er mir dann wieder nahe gelegt, die nächsten 2 Jahre nicht ausfallen zu dürfen. Ich habe ihm dann mehr oder weniger offen gelegt, dass ich Kinder will und ich ihm das nicht versprechen könne.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe ständig dieses Gedankenkarussell. Ich bemühe mich derzeit um einen Platz bei einem Psychologen, aber einen Platz zu finden ist äußerst schwierig. Bei einem Erstgespräch war ich schon. Die Psychologin meinte, ich solle es versuchen schwanger zu werden.
ich will auch eigentlich nicht mehr warten, aber jedesmal wenn wir es drauf anlegen gerate ich wieder total in Panik, dass es passiert sein könnte.
Meine mum meint immer, dass sich das legt, wenn ich erstmal schwanger bin. Wenn ich wüsste dass es so ist, würde ich den Sprung echt wagen, aber ich habe so Angst, dass es mich total verspult, wenn ich wirklich einen positiven test in den Händen halte.
ich wäre so gerne, wie andere Frauen, die einfach schwanger werden und sich mega freuen.
Ich kann mir doch ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen. Daher sage ich mir immer, warum warten…
Ich weiß einfach nicht weiter….
wie auch bei meinem ersten Kind war ich nicht voller Freude als ich wusste ich bin Schwanger.
Ich mag das Gefühl überhaupt nicht “fremdbesetzt” zu sein. Vor allem bedeutet es für mich ein Leben voller Einschränkungen zu führen und wenn ich an die Geburt denke, kriege ich jetzt schon Heulkrämpfe und Panikattacken mit Bauchkrämpfen.
ABER so ätzend ich das jetzt alles empfinde, wenn sich das Baby im Bauch bewegt, dann bin ich Mutter und nix anderes mehr. Es stößt ja nicht gleich einen ganzen Fuß durch die Bauchdecke. Sondern es bewegt sich und ich spüre das Leben in mir. Die Bewegungen des Babys, kamen mir zumindest bei meiner Tochter, als was ganz natürliches vor. Als Zeichen “es wird alles gut”. Gerade die Ängste vor der Geburt hatte ich da auch schon. Ist aber schon 14 Jahre her und die Erinnerungen sind nicht mehr frisch.
Ich hatte letzte Woche ein Erstgespräch bei einem Psychologen und bin nun Gott Sei Dank unter gekommen. Ab januar habe ich jede Woche einen Termin bei ihm. Ich habe ihn gefragt, wie er die Situation sieht, ob ich nun weiter versuchen soll, schwanger zu werden. Er konnte mir darauf keine Antwort geben.
Momentan geht es mir wieder nicht so gut. Die fruchtbaren Tage rücken immer näher und ich weiß einfacht nicht, ob wir sollen oder nicht. Ich will einfach nicht, dass es mir wieder so schlecht geht aber andererseits will ich doch Mama werden. Das Thema frisst mich auf.
Wenn ich nur wüsste, dass die Schwangerschaftshormone ihre Arbeit tun und mir die Ängste etwas nehmen, dann würde ich mich echt drauf einlassen.
Hätte mir vor ein paar jahren jemand gesagt, dass das was ich mir schon immer wünschte, mir mal so “Probleme” bereitet, ich hätte es sicher nicht geglaubt….
Gut, dass Du das mit Hilfe angehst! Ich wünsche Dir, dass Du eine gute Lösung findest. Viel Glück!
Vielen Dank. Ich weiß nun nur nicht wie ich weiter machen soll. Ich habe mir auch ein Buch gekauft “Ängste bewältigen und verstehen”. darin ist zu lesen, dass man oftmals auch mit Angst in eine Situation gehen soll. Meistens stellt man dann fest, dass diese unbegründet war.
Ich weiß einfach nicht, ob ich es wagen soll. Habe aber sehr Angst, dass ich total schachmatt bin, wenn ich wirklich schwanger bin. Welchen rat würdest Du mir als Hebamme geben?
Liebe Rebecca, ich bin keine Psychologin, daher bin ich hier nicht die Richtige für einen Rat. Ich kann Dir auch nicht versprechen, dass mit den Schwangerschaftshormonen alles gut wird. Wenn Du die ganzen Beiträge gelesen hast, hast Du erfahren, dass das bei manchen Frauen der Fall war, bei Anderen nicht. Ich glaube das es richtig gut ist, Dich in dem Prozess von einem Psychologen begleiten zu lassen und dann für Dich festzustellen, ob Du es wagst.
LG
Jana
Liebe Rebecca,
du sprichst mir aus der Seele. Mir geht es ganz genauso wie dir. Ich bin auch am überlegen mir psychologische Hilfe zu suchen aber habe mich bis jetzt noch nicht getraut. Allerdings probiere ich im homöopathischen Bereich schon seit 2 Jahren alles mögliche aus. Bis jetzt hab ich mich aber noch nicht mal getraut einmal die Verhütung weg zu lassen. Ich denke jeden Tag darüber nach wie ich meine Angst überwinden kann und bin langsam am echt am verzweifeln da ich mir ein Leben ohne Kind nicht vorstellen kann. Gerne würde ich mal privat mit dir schreiben um zu erfahren was dir die Therapie bringt. Wenn du möchtest kann dir Jana gerne meine E-Mail Adresse weiter geben.
Hallo zusammen!
Eines vorweg: Vielen Dank für diesen Artikel und die vielen, vielen differenzierten und intelligent geschriebenen User-Kommentare!
Ich habe schon in der Vergangenheit versucht, Diskussionen zu diesem Thema in diversen Foren zu finden. Allerdings finden solche Diskussionen oft auf einem derart unwürdigem Niveau statt und sind geprägt von Klischeevorstellungen und “faschistoid” anmutenden “Moralwächtern”, dass man sich gar nicht traut irgendetwas zu schreiben, das irgendwie nach “Ich möchte keine Kinder!” oder “Ich möchte mein Leben nicht aufgeben!” klingt!
Zu meiner Person: Ich bin 36 Jahre alt, studiert, habe einen guten und fordernden Job und bin sehr, sehr, sehr glücklich verheiratet. Was ich an meiner Person gar nicht so besonders finde aber in diesem Kontext doch eher ungewöhnlich zu sein scheint: Ich bin ein Mann.
Verwunderlich, dass anscheinend nur Frauen den Drang haben, sich zu diesem Thema auszutauschen.
Natürlich leide ich nicht unter einer Schwangerschaftsphobie ;-). Meine Frau allerdings schon. Wenn gleich ich bis gerade noch nicht einmal wusste, dass dieser Terminus überhaupt existiert.
Meine Frau und ich haben uns noch während der Schulzeit kennengelernt und sind jetzt seit über 17 Jahren ein Paar. Geheiratet haben wir im letzten Jahr. Und obwohl wir es uns beide nicht so recht vorstellen konnten, ist durch die Hochzeit etwas passiert, mit dem wir nicht gerechnet hatten: Alles wurde irgendwie noch schöner, noch besser, noch inniger.
Kurzum: Unsere Beziehung ist so, wie wir sie uns wünschen. Alles ist perfekt. Wie lieben es, unsere Zeit miteinander zu verbringen, verreisen gerne (auch gerne weit), sind leidenschaftliche Kinogänger, lieben unseren Freundes- und Familienkreis und haben gemeinsame als auch separate Hobbies, lassen uns die Freiräume, die wir brauchen und sind immer füreinander da.
Eigentlich könnte alles so bleiben wie es ist. Wenn da nicht diese verdammte biologische Uhr wäre! Das Problem: Wir müssten uns ziemlich bald entscheiden, ob wir ein Kind wollen oder nicht. Dazu sind wir beide im Moment aber nicht ansatzweise in der Lage!
Dazu muss gesagt werden, dass ein ausgeprägter Kinderwunsch bei uns beiden nie existiert hat. Für mich galt immer das Motto “Wenn’s passiert, dann passiert’s halt” und das ist auch eigentlich immer noch so.
Meine Frau kann das Ganze natürlich nicht so leicht sehen. Logisch: Die Konsequenzen einer Schwangerschaft sind bei einer Frau sowohl biologisch als auch aus sozialen Gesichtspunkten einfach weitreichender:
Da sind die Veränderungen am eigenen Körper.
Da ist der hart erarbeitete Job. Meine Frau ist zwar kein Karrieremensch, aber sie möchte die Stelle, die sie im Moment ausfüllt, aus vielerlei Gründen nicht verlieren. Und das Risiko ist sehr hoch, dass sie nach einer Schwangerschaft nicht mehr in diese Position zurück kommt.
Da ist natürlich auch ein geschüttelt Maß “Egoismus” dabei: Uns beide täte es in der Seele weh, nicht mehr in der Lage zu sein, abenteuerliche Fernreisen zu unternehmen oder spontan auszugehen.
Die größte Angst hegt meine Frau allerdings davor, dass sich durch ein Kind in unserer Beziehung etwas zum Negativen hin verändern könnte. Und ich kann es durchaus nachvollziehen: Wie ich es weiter oben schon schrieb, befinden wir beiden uns in einer Situation, um die uns die meisten Menschen wahrscheinlich beneiden würden: Wir sind WIRKLICH glücklich miteinander und das schon seit einer sehr langen Zeit.
Dann stellt sich einem durchaus die etwas plakativ-naive Frage: Wenn doch alles perfekt ist, ist dann nicht die Chance, dass eine so massive Veränderung alles zum “schlechteren” wendet, zwangsläufig höher???
Eine weitere Angst, unter der meine Frau leidet: Sie möchte auf GAR KEINEN FALL in diese klassische “Rollenhölle” (Er: Geldverdiener, Fußballfan und Autoschrauber; Sie: Mama und Herdbedienerin) hineingezwängt werden!
Wir haben es in unserem Bekannten- und Freundeskreis schon oft erlebt, dass intelligente, interessante und lebenshungrige Menschen, mit denen man früher über alles mögliche reden konnte, sich selber nach der Geburt nur noch auf ihre Rolle als Mama oder Papa reduzieren und es auf einmal nur noch 1 einziges Gesprächsthema gibt (welches, muss ich hier sicher nicht weiter ausführen)! Ich glaube manchmal sogar, dass viele Paare am Ende wirklich nur noch “Mama & Papa” sind und nicht mehr “Frau & Mann”. Das ist eine Vorstellung, die uns beiden wirklich Angst einjagt.
Was irgendwie absurd ist: Wir haben es ja durchaus selber in der Hand.
Meine Frau leidet derzeit extrem darunter, dass sie sich nicht ansatzweise entscheiden kann. Würde sie sich gegen ein Kind entscheiden, wäre das für mich vollkommen OK. Würde sie sich für ein Kind entscheiden, würde ich ebenfalls nicht zurückschrecken. Auch wenn einige der Bedenken meiner Frau auch meine eigenen sind, aber ich kann damit (aus welchen Gründen auch immer) besser umgehen und bin eigentlich der Überzeugung, dass wir das geschaukelt kriegen (einfach weil wir in unserer Beziehung sehr stark aufeinander eingehen und immer über JEDES Problem sofort reden).
Aber diese vollkommene Unfähigkeit zu einer Entscheidung zu gelangen, das Gefühl, vollkommen blockiert zu sein, damit kommt sie derzeit gar nicht zu Rande und dies raubt ihr sehr viel ihrer Lebensqualität.
Leider wissen wir, dass meine Schwiegereltern und auch die Großmutter meiner Frau sowie meine eigenen Eltern nur darauf brennen, einen Enkel bzw. einen Urenkel zu bekommen. Gerade meine Mutter und ihre Großmutter können es sich manchmal einfach nicht verkneifen, Sprüche abzulassen wie: “Wann ist es denn bei Euch endlich so weit?” oder Ähnliches.
Ich würde dann am Liebsten ausfallend werden. Im Geiste würge ich sie dann 😉 in echt Lächle ich und sage irgendeine nichtssagende Floskel. Klar, meinen sie es nicht böse. Aber anscheinend kann sich die Generation unserer (Ur-)Eltern einfach nicht vorstellen, was das für einen Druck ausüben kann (ich frage mich dann immer, was solche Gedankenlosigkeiten wohl bei Paaren anrichten, die ein Kind wollen, bei denen es aber einfach nicht klappt).
Vor einem halben Jahr ist meine Frau Patentante von dem Baby eines sehr gut befreundeten Pärchens geworden. Das Baby ist unglaublich niedlich! Wir verbringen viel Zeit bei diesem Pärchen und es macht uns einen Heidenspaß, das Kleine zu bepuscheln. Aber wenn wir dann nach Hause kommen und wieder Ruhe haben, sind wir nicht wirklich traurig darum.
Wenn ich versuche, die hoch emotionale Frage nach dem Kinderwunsch mittels einer rationalen und klassischen Pro & Contra-Liste zu beantworten, sehe ich auf der Contra-Seite eine erdrückend lange Liste von Gegenargumenten und auf der Pro-Seite nur etwas nebulöses wie “Bereichert vielleicht das Leben” oder “Gibt dem Leben vielleicht mehr Sinn”. Und es sagen halt auch alle bereits gewordenen Väter und Mütter, dass ein Kind das Beste ist, was einem passieren kann.
Aber was ist, wenn es einfach nur politisch höchst inkorrekt ist, zuzugeben, dass es ein Fehler war, dem eigenen Kinderwunsch nachgegeben zu haben???
Mir hat mal ein Arbeitskollege erzählt, dass er deswegen so viele Überstunden macht, damit er länger in der Firma bleiben kann und die Kinder vielleicht schon im Bett sind. Wobei ich dazu aber auch sagen muss, dass dieser Mann das hinterletzte A****loch ist. 😉 Jedenfalls möchte ich so niemals enden…
Interessant (aber nicht überraschend) finde ich, dass es meistens eher kopfbetonte Frauen sind, die dieses Problem mit sich rumschleppen. Meine Frau zählt (sich) selber dazu: Sehr intelligent und immer darum bemüht, die Kontrolle zu wahren. Sie bezeichnet sich selber als kleinen Kontrollfreak.
Was wir jetzt tun müssen, ist: Für uns feststellen, ob da wirklich ein Kinderwunsch existiert oder ob dieser nur vom Umfeld oder der Angst, im Alter allein zu sein, getrieben ist.
Letzten Endes kann uns da niemand wirklich bei helfen. Aber mir war es wichtig, unsere eigenen Erfahrungen unter den Blog zu setzen. Vielleicht hilft es ja anderen Menschen.
Meine Frau kennt diesen Blog und die zugehörige Diskussion noch nicht. Ich werde sie heute nach Feierabend darauf hinweisen. Ich denke, sie fühlt sich sehr alleine mit diesem Problem und evtl. hilft es ihr ja, festzustellen, dass sie offensichtlich gar nicht so alleine ist.
Lieber Ghostwriter, erst einmal vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Ich finde es total spannend Deine Gedanken zu dem Thema zu lesen, vielleicht auch, weil Du der Erste Mann bist, der sich dazu äußert. Ich werde mir auf keinen Fall anmaßen, Euch helfen zu können. Schon allein deshalb, weil ein Kind zu bekommen eine der persönlichsten Entscheidungen ist, die ein Paar treffen kann. Da sollte einem wirklich keiner reinreden.
Zu einigen Punkten möchte ich aber gerne ein paar Gedanken beisteuern:
Ich glaube die Entscheidung ein Baby zu bekommen ist nie (oder fast nie) rational begründet, sondern einfach ein Wunsch, vielleicht auch ein Instinkt, der plötzlich so mächtig wird, das man ihm gerne nachgibt. Daher glaube ich, dass einem eine Positiv- Negativliste nicht wirklich hilft. Letztendlich muss es, denke ich, eine Bauchentscheidung sein.
Ich verstehe die Angst ein Kind könnte die perfekte Harmonie der Beziehung stören. In eine liebevolle Zweierbeziehung eine dritte Person herein zu lassen kann ein Risiko sein. Eifersucht kann entstehen, der Fokus verändert sich…Es ist ein Abenteuer. Es kann großartig werden oder sehr anstrengend – am Anfang meistens beides.
Aber – und deshalb nerven Eltern so mit ihrem Kindergequatsche 😉 – man kann vorher einfach nicht erahnen, wie viel zusätzliche Liebe einem durch ein Kind erwächst. Man teilt ja nicht die vorhandene Liebe durch drei, sondern es wird einfach noch mehr! Ich glaube in einer Beziehung, in der alle Gedanken, Wünsche und Bedenken geäußert werden und in der sensibel mit Rollenverständnis und -Verteilung umgegangen wird, besteht auch nicht die Gefahr, dass das Kind die Beziehung (zer)stört. Sie wird dadurch bestimmt sogar noch bereichert, wenn man das möchte. Ich persönlich fand es auch unglaublich spannend zu sehen, was aus dem Gemisch von zwei sich liebenden Personen entsteht.
Ich finde es aber auch total legitim einfach alles so zu belassen, wie es ist und damit glücklich zu sein. Ein Kind ist ja kein Muss.
Und ja, ich glaube der Kollege ist bescheuert und hat wohl einfach keinen Bock auf Familie.
Gerade wenn man lange in Zweisamkeit glücklich war ist die Umstellung mit einem Kind extrem. Man muss Lust haben sich darauf einzulassen. Es kann toll werden.
Ich wünsche Euch eine gute Entscheidungsfindung, wie auch immer die aussieht.
Liebe Grüße,
Jana
Hallo Ghostwriter und alle Männer, die hier vielleicht auch noch mitlesen:
Wenn ein (großer) Teil der Schwangerschaftsphobie eurer Partnerinnen in der Angst vor der „Rollenhölle“ besteht, dann wäre vielleicht ein Weg dem zu begegnen, einen Plan zu machen (gemeinsam oder ihr kommt schon mal mit den ersten Ideen, ohne sie damit zu überfahren) wie ihr GLEICHBERECHTIGT Elternzeit aufteilen könntet und wann ihr dadurch der frühe Wiedereinstieg in den Job möglich wäre, eben nicht die „klassischen“ 12 Muttermonate und 2 Vätermonate, da gibt es die kreativsten und individuellesten Möglichkeiten, solang jedes Elternteil nur mindestens 2 Monate nimmt.
Wie könntet ihr bringen/abholen zu KiTa organisieren, … zeigt ihr wie ihr euch einbringen könntet GLEICHBERECHTIGT bei Kinderbetreuung (auch im Krankheitsfall) und Haushalt eingebunden zu sein (oder eine Putzhife zu organisieren wäre 😉 ), so dass dieser Teil des potentiell neuen Lebens eben nicht nur an eurer Partnerin hängen bleibt.
So ein konkreter Plan hiflt der kopfbetonten Frau vielleicht mehr als das flapsige „das kriegen wir schon irgendwie hin“, bei dem sie vielleicht mehr an Wir=Du (also die Mutter allein) denkt.
Was man von dem „alten“ Leben vor dem Abenteuer Kind beibehalten oder nach einer Zeit wieder aufnehmen kann, steht jedem frei und erfordert eben eine neue Herangehensweise (Babysitter zum Ausgehen, Fernreisen mit ein bisschen mehr Gepäck und anderem Schwerpunkt?, aber z.B. in Asien mit Baby/Kleinkind ganz viele nette Begnungen, …)
Das „Kindergequatsche“ passiert Eltern leider wie allen die ein (neues) Hobby haben, dass sie sehr begeistert 😉
Gerade solange die Kinder klein sind und jeden Tag neues lernen wächst diese Begeisterung und Liebe manchmal ins Unermessliche.
Alles Gute und viele Grüße,
Lisa
Oh Lisa… so wahr, so wahr… hab auch so einen “Wir schaffen doch alles”-Mann… da wären echt Taten besser, als Worte… auch vorher mal schon sich zu kümmern und sich zu interessieren würde irgendwie viel mehr Vertrauen machen.
Hallo Ghostwriter,
ich weiß, dein Beitrag ist schon etwäs älter. Aber vielleicht bekommst du noch eine Mail bei einer Kommentierung hier.
Darf ich fragen, wie eurer Weg in der Zwischenzeit weitergegangen ist? Ich bin zwar weiblich, erkenne mich in deinem Text aber zu 100%.
Ich danke dir sehr.
Viele Grüße, Marie
Ich(37,15 Jahre verheiratet) kenne die Phobie zur genüge und hasse mich für mich und mein Tun.Ich habe einen Kinderwunsch,das weiß ich. 2x war ich schwanger.(mit 21 und mit 34)Habe abgebrochen im 2. monat. Es ging nicht. Sobald da 2 Streifen waren drehte ich durch. Schlug auf meinen Bauch ein,nahm Unmengen Vitamin C…Arthotec. Das ganze Programm. In dem Moment wollte ich lieber tod sein als diesen Ekel,dieses “Ding”in mir zu haben. Hass und Liebe gleichzeitig. Ich redete auf das Kind ein:”Verschwinde,ich schaffe es nicht” Die Verschmelzung zweier Leben war so schön(Empfängnis) und dann das.Sicher spielt bei mir auch noch Eitelkeit mit hinein,nicht fett alt und wabblig zu sein,aber nicht nur.Bis zum 30. Lebensjahr fand ich keine Anhaltspunkte. Kein Psychologe konnte mir helfen.Im Gegenteil. Mein Verhalten rief tiefe und vor allem OFFENSICHTLICHE Verachtung hervor. Mit 31 kam ein vages Gefühl woher und warum. Und mit 33 gings richtig los. Erinnerungsfetzen,Bilder blitzten im Kopf auf. Ich wurde als Kind missbraucht. Mein Unterbewusstsein hat das tief,tief verbannt,aber der Ekel vor dem “Fremden” in mir ist geblieben. Ich kann mich nicht wehren,würde wieder durchdrehn,das rationale Denken ist einfach weg! Kann man mich nicht ins Koma legen bis es vorüber ist? Ich würde so gern ein Kind im Arm halten…
Liebe Britta, wenn Du das Thema Schwangerschaft angehen möchtest, dann hol Dir bitte professionelle Hilfe. Ich glaube nicht, dass Du das ganz alleine schaffst.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Glück!
LG
Jana
Hallo,
nicht gerade unter dem Schlagwort Schwangerschaftsphobie aber doch zu dem Thema gibt es ein Hörspiel beim WDR download- und nachhörbar:
http://www.wdr3.de/hoerspielundfeature/dieunruhederstellafederspiel100.html
Viel Spaß damit!
Ein Teilelement auf dem Weg der Heldin von “rein rationalen (Wieso ein Kind?!)” zum “irrationalen (Kinderwunsch)” ist der Ansatz Kinder als eine Art Zeitmesser zu verstehen.
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich bin auch eine -ehemalige- Schwangerschaftsphobikerin und habe mich in jeder einzelnen Aussage des Artikels wiedergefunden! Ich glaube, man kann die Angst davor überwinden, indem man den Schritt tut, ohne nachzudenken- also schwanger werden und dann Tag für Tag damit (er-)leben. Die Panikattacken und das befremdliche Gefühl weichen meiner Erfahrung nach leider nicht mit dem positiven Schwangerschaftstest. Es ist ein Prozess. Wenn das Baby dann da ist, spürt man vielleicht im Rückblick auch die schönen Erinnerungen an diese doch so besondere Zeit.
Ich habe mich inzwischen für ein zweites Kind entschieden, da es einfach wunderschön ist, ein Kind zu haben und es aufwachsen zu sehen. Bei der ersten Geburt habe ich mich für einen Kaiserschnitt entschieden- das hat mir die Angst genommen und war eine goldrichtige Entscheidung. Bei der bald anstehenden Geburt lasse ich die Dinge auf mich zukommen- es macht Mut zu wissen, dass man das alles schon einmal geschafft hat. Und das Ergebnis- ein Kind- ist es tatsächlich wert, sich der Angst zu stellen.
Hallo liebe Friederike, wie lange hat es gedauert bis deine Panikattacken weg waren. Ich habe Angst mein Körper hält das nicht durch. Immer wenn ich glaube schwanger zu sein freue ich mich und habe gleichzeitig Gefühlschaos.
LG Maddy
Guten Abend,
auch ich behaupte mich in die Reihe der Schwangerschaftsphobiker einordnen zu können. Ich hatte nie einen konkreten Kinderwunsch, andere Dinge waren mir immer wichtiger, ich hielt es lange Zeit für überflüssig in diese Welt noch weitere Kinder zu setzen und eine Zeit lang war ich fest davon überzeugt, wenn ich Schwanger werden würde, aus versehen,würde ich es sicher nicht behalten wollen. Mit Kindern und Babies im Bekanntenkreis konnte ich nie etwas anfangen, da ich, wie mir inzwischen klar wird, aus Angst ich könnte sie doch niedlich finden und meine Meinung ändern, bewusst abgeblockt habe. Dann, Ende 20 kam ich in eine Phase in der ich mir sagte: könnte schon sein, dass ich irgendwann mal ein Kind bekomme, das müsste aber schon ein ganz toller Mann sein, der es schafft mich mit seiner Begeisterung dafür mit zu reißen – und das ist alles noch ganz weit weg, ich hab Zeit. Nun ist dieser Mann da, ich bin Anfang 30, beruflich ist es zwar nicht ideal aber machbar (sicherer wird es in den nächsten 5 Jahren eher nicht mehr werden, jedenfalls für mich, aber ich bin erfolgreich im Job) und wie hätten die volle Unterstützung unserer Familien. Trotzdem bin ich hin und her gerissen. Angst vor so viel Verantwortung, Angst die Karriere an den Nagel hängen zu müssen für die ich so hart gearbeitet habe, Angst viel Freiheit einzubüßen (eigentlich Quatsch, wie haben schon nen Hund können eh nicht mehr einfach machen was wir wollen – sicher nicht ganz vergleichbar, aber erfodert auch einiges an Organisationstalent), Angst vor der körperlichen Veränderung (auch ich kann diesen Glanz bei Schwangeren Frauen nicht wahr nehmen und habe Angst mit 9 Monate lang da durch zu quälen), Angst davor die Bewegungen des Kindes als fremd zu empfinden, Angst vor der Geburt, Angst dass der Körper hinterher so viel anders ist als vorher etc., Angst davor, dass mit dem Kind war “nicht in Ordnung” sein könnte. Und auf der anderen Seite möchte ich mich gerne darauf einlassen, möchte mir gerne diesen Arschtritt geben und es einfach wagen, einem Kind die Welt zeigen und in die Aufgabe rein wachsen und eine kleine Familie werden. Ich habe das Gefühlich habe so viele Ängste, die mir den Weg davor versperren ein Baby einfach nur süß und toll und spannend zu finden. Während es meinen Mann einfach nur überglücklich machen würde, bin ich hin und her gerissen. Wobei ich irgendwie auch finde, dass Frauen heut zu Tage einen riesen Spagat zwischen Beruf, Kindern und Co. hinlegen müssen und während Mann die Schwangerschaft liebevoll begleitet, ist Frau die, die evtl. mit ihrem Körper zu kämpefn hat (sorry Männer- ich möchte euch nicht unrecht tun!). Dazu kommt, dass ich eh noch nie das gesündeste Körpergefühl hatte, was sicher viel zu meiner Haltung mit beiträgt, die Angst mich hinterher nicht mehr annehmen zu können. Ich denke, wenn ich zufällig Schwanger werden würde, würde alles gut werden, aber die Bewusste Entscheidung fällt mir extrem schwer.
Schön das es diesen Blog gibt, mir hats geholfen 🙂
Hallo Ihr Lieben,
Ich hab die Tage weiter oben schon etwas geschrieben. Heute hab ich es geschafft alle Kommentare zu lesen,naja fast alle.
Ich bin froh zu lesen, dass es noch viele Frauen gibt,denen es genauso oder ähnlich geht wie mir.
Ich leide seit fünf Jahren an einer Angststörung mit Panikattacken. Die Attacken sind zum Glück seit einem guten Jahr auf ein Minimum beschränkt.
Vor einem halben Jahr haben mein Mann und ich geheiratet, nun kommt natürlich immer wieder die Frage wann denn endlich Nachwuchs käme.
Es würde alles passen wir haben beide unsere guten Jobs, Platz wäre auch da und von Beruf her hab ich schon mit Kindern zu tun -ich bin Erzieherin.
Leider macht mein Kopf mir einen Strich durch alles. Ich habe Angst vor der Schwangerschaft, Angst wie oben beschrieben “ein Alien” in mir zu haben, Angst nach einer Zeit nicht mehr zu wollen oder zu können. Angst bei der Geburt zu sterben das ist wohl die größte Angst -da ich noch nie im Krankenhaus war und panische Angst vor Narkosen habe. Aber ich wünsche mir ein Kind.
Hab spontan vor ein paar Tagen den Schritt gewagt einfach keine Pille mehr zu nehmen – nur ganz auf Verhütung zu verzichten schaffe ich wohl (noch) nicht. Das Thema Kind beherrscht mich tagtäglich:-( und macht mich fast verrückt. Ich überlege mich an eine Hebamme zu wenden oder eine Therapeutin…. Ich bin mir froh zu sehen das es noch viele Frauen gibt denen es auch so geht und ich nicht alleine so “da stehe”
Vielleicht hat ja die ein oder andere Lust sich auszutauschen. Die Gruppe auf fb hab ich leider auch nicht gefunden.
Ich bin 31 und aus dem Saarland.
Lieben Gruß Paola
Hallo ihr Lieben,
Viele Beiträge sprechen mir aus der Seele. Es war für mich sehr interessant allesamt zu lesen.
Ich stehe gerade vor einem riesigen Problem.
Eigentlich hatte ich in jungen Jahren nie einen Kinderwunsch. Mit 20 wurde ich ungewollt schwanger. Damals habe ich einen Abbruch vornehmen lassen, den ich nie bereut habe. Nun bin ich 39. Das Thema Kind beschäftigt mich seit ca. 2 Jahren. Mein Mann ist 48. er hat aus erster Ehe einen Sohn. Er ist 20. Daher war er am Anfang des Themas Kind auch eher abgeneigt, auch in Bezug auf unser Alter. Nach langen Gesprächen hat er sich jedoch darauf eingelassen. Nach nur 2 Monaten hat es nun geklappt, und jetzt habe ich Panik wie nie. Ich frage mich, ob wir nicht schon zu alt sind, ob ich die Verantwortung überhaupt übernehmen kann und will. Ich habe Angst vor der großen Veränderung, Angst vor der körperlichen Veränderung. Das größte Problem ist die Angst, dass ich meinem Mann das alles aufgeschwatzt habe, ohne Rücksicht auf ihn. Ich weiß noch nicht, wie ich mich entscheide, und habe auch riesige Angst vor der falschen Entscheidung.
Hallo “Bine”,wie geht’s dir? Bin 37,mein Mann 43 und habe panische Angst vor dem Schwanger sein:-( Mein Mann hat auch einen Sohn aus der ersten Ehe…. Wie fühlst du dich momentan wenn du schwanger bist? Lg,Miriam
Hi Miriam,
die Schwangerschaft hat nicht gehalten. Ein paar Tage nach meinem Beitrag habe ich Blutungen bekommen… die Situation ist nun nicht einfacher. Die Angst vor einer Schwangerschaft ist nach wie vor groß…. der Wunsch nach einem Kind aber auch. Was ist denn Deine größte Sorge?
Hallo Paola,
ich bin 32 und auch aus dem Saarland 🙂 Ich würde mich gerne mit dir austauschen.
Ich hab im Sommer schon einmal hier kommentiert und ich muß sagen, dass es mir auch unheimlich hilft zu wissen nicht allein zu sein mit diesen Gedanken. Ich habe im letzten Jahr eine Therapie gemacht und ich habe das Gefühl, dass mir das sehr viel gebracht hat. Z.B. versinke ich nicht mehr im Boden vor Scham oder weil ich nicht weiß, was ich antworten soll, wenn mich jemand konkret auf die Kinderfrage anspricht. Außerdem glaube ich langsam, dass sehr viele Frauen Bedenken und Befürchtungen haben. Und bei einer guten Freundin, die im Dezember entbunden hat konnte ich nun eine Schwangerschaft auch mal sehr nah erleben. Sie hat mir z.B. erzählt, dass sie am Anfang ganz viele Bedenken hatte und Angst usw. aber je größer der Bauch wurde und je konkreter alles war, desto mehr und mehr nahmen ihre Bedenken ab…. nun ist das Baby da und es ist unglaublich…. diesen Schatz da zu sehen, der zwei Tage vorher noch in ihrem Bauch war. Dieses Wunder so nah mitzuerleben 😀 …. ich wünsche uns, dass wir das auch alle einmal selbst erleben und genießen können… das ist kein Alien, das ist ein Mensch, der will leben, der soll leben.
Auch geholfen jat mir das Buch: “Gelassen durch die Kinderwunschzeit” eigentlich gedacht für Paare, bei denen das mit dem Kinder kriegen nicht auf anhieb klappt…. aber irgendwie zähle ich mich ja auch schon dazu, bin schon in der Kinderwunschzeit, auch wenn wir konkret immer noch nicht praktisch dran basteln können 🙂
Vielleicht kann Jana dir meine Email-Adresse weitergeben, dann können wir uns mal privat schreiben und wenns passt vielleicht auch mal treffen 🙂
Liebe Grüße Tani
Hallihallo, hast du meine E-Mail bekommen? Lieben Gruß Paola
Ich habe sie verschickt!
Guten Austausch Euch beiden!
J
Hallo Jana, wärest du nochmal so lieb und würdest Tani meine email Adresse zukommen lassen. Ganz lieben Gruß Paola
Hallo Paola,
ja, hab ich, aber ich konnte es im Moment nicht zuordnen und da es auch im Spamordner gelandet war hab ich es für ne Spam gehalten und gelöscht.
Bitte entschuldige und schreib doch bitte nochmal
LG Tani
Hallo Tani,
Wie geht es dir heute?
Vielleicht hast du ja nochmal Lust auf Kontakt?
Lg Paola
Hallo deine Beiträge sind zwar schon etwas her aber vielleicht hast du Lust dich auszutauschen mit geht es sehr ähnlich.
Lg
Liebe Paola,
ich habe gerade gesehen, dass du hier nach mir fragst.
Und auch gesehen, dass dein Kinderwunsch sich erfüllt hat. Das freut mich sehr für dich.
Bei mir ist es leider noch immer nicht soweit, aber da ich wieder mal hier gelandet bin hat auch seinen Grund.
Vielleicht kann Jana nochmal meine Mailadresse an dich weiter leiten, würde mich freuen.
Liebe Grüße
Tani
Hallo Tani,
Oh wie freu Ich mich von dir zu hören.
Ja hab Jana nochmal angefragt ansonsten werden wir einen Weg finden. Ganz lieben Gruß Paola
Tani, du kannst auch auf die Mail thommy_tulpe2001@yahoo.de schreiben. Eine stillgelegte E-Mail-Adresse von meinem Mann da kann ich dir dann meine richtige schicken
Hallo Tani, gerne kann Jana Dir meine Email Adresse geben. Ich freue mich auch einen Austausch. Lg Paola
ich schreibe dir an ThommyTulpe 🙂
Ich war jahrelang davon überzeugt keine kinder zu wollen, da ich die vorstellung ebenfalls furchtbar ekelig und befremdlich fand ein lebewesen in mir wachsen zu lassen.letztes jahr wurde aber der kinderwunsch doch größer, da ich nun auch einen wunderbaren mann an meiner seite habe.ich bin jetzt fast im vierten monat schwanger und liebe mein kind jetzt schon.wenn ich es im ultraschall sehe bin ich sprachlos vor Glück. Aber komisvh fühle ich mich immer noch dabei, zu wissen dass ich es bald spüren werde und es dann aus mir raus quetschen muss im august.ich freue mich sehr darauf mein kind in den armen zu halten,aber auf die monate bis dahin könnte ich gern verzichten.ich bin trotzdem froh dass ich mich getraut habe schwanger zu werden, und auch wenn es nicht immer einfach auszuhalten ist, lohnt es sich in meinen augen die angst zu überwinden.
Bei mir ist es etwas anders als bei den meisten von euch, aber im Moment katastrophal für mich…
bin 42, glücklich seit 2002 verheiratet, habe 2 Töchter (9 und 11) und dachte all die Jahre: “mit dem Thema Baby bin ich durch!”. Beide Male war ich gerne schwanger, hatte mich von Anfang an sehr gefreut, wenn ich mir auch beim zweiten nicht vorstellen konnte, das Kind genauso doll lieben zu können wie das erste. Was dann aber so so war 🙂
Beide Kinder im Geburtshaus entbunden, beim zweiten war es seeehr schwer, hatte Geburtsstillstand, stundenlange Presswehen, der kleine Brocken (4200) kam einfach nicht “rum” und ich war völlig fertig, sie auch, sie war noch stundenlang knallblau! Erst im Nachhinein gab meine Hebamme zu, dass es tatsächlich kritisch (!!) war und das hat mich nachträglich anscheinend echt traumatisiert.
Seit ca. drei Jahren aber poppte plötzlich ein erneuter Kinderwunsch auf, der mich völlig überforderte. Jetzt nochmal?? In DEM Alter?? Jetzt, wo wir wieder so viele Freiheiten bekommen, die Kinder so selbstständig sind und wir am WE ungestört ausschlafen können? Wo doch alles supi ist?
Wir haben beide viele Hobbys, mein Mann geht zum kickboxen, montainbiken, hat ne Dauerkarte für seinen Lieblingsverein, ist Mit-Trainer der Fußballmannschaft unserer Töchter, an Haus und Garten gibt´s immer was zu tun, ICH bin leidenschaftliche Gärtnerin, nähe und bastele gerne (habe viel zu wenig Zeit dazu:)), lese, treffe mich viel mit Freundinnen zum Essen, zum Kino, gehe viel wandern, gemeinsam gehen wir auch auf Konzerte oder zum Fußball…. also ihr seht, es ist keineswegs so, dass der Wunsch nach einem dritten Kind sich aus Langeweile auftat.
Wir bzw. hauptsächlich ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht und hin und her überlegt, Listen angelegt mit Vor und Nachteilen,… eine Freundin hat mich mit ihren Worten dann inspiriert:” wenn irgendwas in dir sich noch ein Baby wünscht, solltest du es vielleicht wagen, wer weiß ob du sonst nachher bereust, es nicht wenigstens versucht zu haben”.
Gut, also seit Mai 2014 geübt, im August war ich schwanger und wir freuten uns direkt nach zwei, drei Tagen schon! Dann nach einer Woche eine FG, musste nicht ausgeschabt werden.
Hat mich auch nicht fertig gemacht, eher hoffnungsvoll: “Hey, es klappt also noch, dann klappt es auch wieder!!” Seit 15.12. weiß ich dass ich wieder schwanger bin, ich selbst und der Arzt rieten mir, die Freude erstmal im Zaum zu halten, “es kann ja auch wieder was passieren”. Man konnte da nur eine Fruchthülle ohne Herzschlag erkennen. Dann kam Weihnachten, Skiurlaub, so lag das ganze Thema irgendwie “auf Eis” bis ich gestern erst wieder einen Termin hatte (Anfang 9. SSW). Irgendwie so nach dem Motto: Was man nicht sieht, ist auch nicht.
Ich konnte mich die ganzen Wochen iwie nicht freuen, obwohl ich das will. Außerdem geht es mir dauernd schlecht. Mir ist meist übel, der Kreislauf spinnt, ich bin MÜDE MÜDE MÜDE, schaffe es an manchen Tagen nicht mal, kurz durch den Flur zu saugen, ich mache mir Vorwürfe und Sorgen dass ich mich nicht freue obwohl es doch geplant ist, ich schiebe plötzlich Panik und Angst. Vor der Schwangerschaft, vor dem Dickwerden, was jetzt schon (!) anfängt, vor dem Gefühl des Fremdkörpers in mir, diese Kurzatmigkeit und die ständig verstopfte Nase macht mich fertig und mir Angst (bleibt das alles 9 Monate?!! wie soll ich das aushalten?!), ich fühle mich körperlich so unwohl, abends fühlt es sich an, als wäre mein Bauch schon “hart” wie in der SS, wenn man sich zu wenig schont. Aber das kann ja noch garnicht!! Ich habe ohne Ende Luft im Bauch, Blubbern, was sich ähnlich anfühlt wie Kindsbewegungen…..all das macht mich völlig fertig!!
Gestern beim Gyn konnte ich nur heulen, obwohl wir ein Gumibärchen mit 1, 79 cm Größe sahen, Herzschlag ist da, in mir passiert aber nichts! Der Arzt hat mir geraten, zu Profamilia zu gehen und mir bald die Richtung, die ich gehen will zu überlegen. Abtreiben?! Ein Wunschkind?! Dieser Gedanke ist mir vorgestern abend zum allerersten Mal sogar selbst gekommen, und das hat mich total geschockt, denn ich MÖCHTE mich so gerne freuen können! Ich weiß doch wie es wird, früher war alles super, warum also jetzt nicht? Es ist doch wohlüberlegt!
Natürlich ist blöd, dass ich noch kaum drüber reden “darf”, wir wollen natürlich erst die kritischen Wochen abwarten, vor allem unsere Kinder wissen nichts und das ist irgendwie sch… Meinen drei engen Freundinnen habe ich es schon erzählt und gestern auch meiner Mutter. Stundenlang habe ich mich bei ihr ausgeheult, sie dachte es wäre etwas ganz schreckliches passiert, Krankheit oder so!! Ich verstehe mich nicht. All das macht mir solche Angst. Ist es vielleicht doch die falsche Entscheidung oder soll ich mir vertrauen? Es ist, als sträubt sich mein Innerstes, schwanger zu sein, das anzunehmen oder auch nur zu akzeptieren. Vielleicht war es auch ein Fehler, erst gestern in der 9. SSW ja quasi den “Beweis” zu sehen, dass alles i.O. ist, dass es keine Schein-, EileiterSS ist oder keine leere Fruchthülle. Hat sich mein Unterbewusstsein bis dahin einfach keine Regung “erlaubt”? Aber wieso, denn die FG war ja auch nicht besonders “schlimm” für mich.
Ich hab plötzlich Angst, höllische (!!!) vor der Geburt, vor der Beschwerlichkeit, vor meinem Alter, vor Behinderung und Krankheit, vor dem Schlafmangel, vor der Änderung unseres Familienlebens, gerade ist es so schön mit unseren großen Mädels, ich verzweifle. Kann es gut sein, ein Baby zu bekommen wenn man SO unglücklich ist bzw sich nicht freuen kann? Für morgen habe ich einen Termin bei Profamilia. Am liebsten würde ich es auch meinen Töchtern trotzdem schon sagen, aber ob das eine gute Entschiedung ist? Ich habe in den letzten Jahren seit einigen Panikattacken mit Angststörung (therapeutisch aufgearbeitet und wieder gesund) zunehmend Probleme mit Kontrollverlust in jeglicher Hinsicht, z.B. deshalb kommt es seit Jahren nicht mehr vor dass ich ein Glas zu viel trinke. Macht mir “nur” der Kontrollverlust solche Probleme? Oder denke ich einfach zu viel, soll ich mich zwingen, nicht soviel zu grübeln?…
Schön, hier zu lesen, dass es vielen ähnlich geht, zwar in anderen Situationen, aber ambivalente Gefühle…
magst du uns erzählen, wie es weiter gegangen ist? Hast du eine Beratung bei Profamilia gemacht? Hast du dich mit dem Gedanken des Schwangerseins noch anfreunden können?
Hi,
so ich will mich jetzt auch nochmal zu Wort melden. Also ich bin 31 Jahre alt, habe im November von meinem Freund getrennt wir waren 8 Jahre zusammen.
Am Anfang war ich mir sicher gewesen, ich will heiraten und 2 Kinder bekommen.
Dann kam 2013 meine Not-OP (habe Morbus Chron und muss dafür auch Azathiopirin nehmen) am Darm 30 cm raus, für ein halbes Jahr Stoma wurde 2014 zurückverlegt.
Seit dem ist mein Darm durch die Medikamente ruhig, habe keine Probleme und mir geht es echt gut gesundheitlich und auch sonst.
Ich weiß dass ich eine Risikoschwangere wäre mit meinen Medikamenten und meiner Vorgeschichte.
Auch habe seit Mitte Dezember einen neuen Freund mit dem ich sehr glücklich bin und wir unsere Freiheiten genießen, oft unterwegs sind und einfach das Leben genießen. Dazu muss ich sagen, er war verheiratet hat eine erwachsene Tochter und ist 20 Jahre älter. Für ihn ist das Thema Kinder eh abgeschlossen.
Auch habe ich einen super Job der mir echt Spaß macht und in dem ich endlich die Chance habe mich zu entwickeln.
Das waren jetzt mal so meine Rahmenbedingungen aber jetzt zu mir.
Ich habe bei dem Thema Kinder einfach Angst. Die Angst kam erst seit meiner Krankheit. Weil ich jetzt im Moment so glücklich und zufrieden bin, dass es mir gesundheitlich so gut geht und ich froh bin, dass ich die Not-OP überlebt hab (den die Ärzte haben meinen Eltern gesagt, sie tun ihr bestes können aber nichts versprechen), weiß ich nicht ob ich eine Schwangerschaft überhaupt riskieren will.
Es ist erwiesen, dass die Erkrankung schlimmer werden kann und dass ich meine Medikamente absetzen müsste oder wenn ich sie weiter nehme das Risiko für Behinderung bzw. Fehlbildung steigen könnte.
Ich habe einfach Angst davor all dass nochmal zu erleben oder das ich wieder mit Schmerzen kämpfen muss, dass man mich ins Krankhaus fahren muss und nur starke Schmerzmittel in Form von Infusionen helfen. Das alles habe ich hinter mir gelassen und ich bin da sehr unsicher ob ich dass für ein Kind riskieren will.
Auch will ich meinen Job den ich überalles Liebe nicht aufgeben.
Finanziell und Beziehungsmäßig wäre ich voll abgesichert, mein Freund verdient auch gut. Und er meinte nur wenn ich schwanger werden würde, würde er trotz allem auch zu dem Kind stehen und wäre dann halt doch noch mal Vater, damit hätte er dann auch kein Problem.
Aber ich habe auch Angst damit überfordert zu sein. Überfordert wenn das Kind da ist und es mir nicht so gut geht. Den manchmal gibt es Tage wo ich mich zu nichts aufraffen kann und einfach nur schwach und müde bin. Und wenn da ein Kind noch da wäre, wie sollte es den versorgt werden.
Mein Freund muss arbeiten gehen.
Wie erkläre ich einem kleinen Baby, Mama kann heute nicht. Sie ist dafür zu schwach und kann sich nicht aufraffen. Davor habe ich Angst und ich weiß nicht ob all das es wert ist es zu riskieren nur um ein Kind zu bekommen.
Ganz zu schweigen von der Angst vor der Geburt, den Schmerzen etc.
So dass waren jetzt mal meine Ängste und Gefühle
Theoretisch gehört mein Beitrag nicht zu der Sorte “Angst vor dem schwanger werden/ sein” aber nachdem ich hier bereits im Juli meine Angst vor der bereits bestehenden Schwangerschaft kundgetan habe, möchte ich meinen Kommentar sozusagen aktualisieren.
Seit dem 10.10.14 bin ich die Mutter – das kann ich mittlerweile mit Stolz geschwellter Brust sagen – eines wunderschönen Mädchens. Die Geburt war der absolute Horror und dank des Notkaiserschnitts so weit von meinem “geplanten” Geburtsvorgang entfernt, wie man es sich nur irgendwie vorstellen kann. Stillen wollte (laut Säuglingsschwestern wegen des Kaiserschnittes) auch partout nicht funktionieren aber das war mir egal – ich war stur und hab alles dafür getan, dass es klappt. Um meiner Tochter Willen.
Meine gesamte Angst vor der Schwangerschaft und was danach kommt, hat sich mit ihrer Geburt in pures Glück verwandelt. Das klingt natürlich fürchterlich abgedroschen aber es ist anscheinend tatsächlich so, dass man sich der Natur nicht erwehren kann. Zum Glück.
Vielleicht klingt das alles glaubhafter und weniger “abgedroschen”, wenn man sich vor Augen führt, dass ich noch – aus lauter Verzweiflung und Unmut – bis kurz vor der Geburt darüber nachgedacht habe, ob ich mich nicht doch besser für einen Abbruch hätte entscheiden sollen.
Natürlich hat sich alles verändert. Aber ich vermisse – vielleicht noch – nichts von vorher. Na gut, vielleicht ein bisschen Schlaf. Aber nicht viel! 🙂
Ihr Lieben,
der Blog-Eintrag und die Kommentare dazu haben mich sehr berührt. Ich fühle mich das erste Mal in meinem Leben ein bisschen verstanden und nicht völlig allein.
Ich hoffe wirklich, dass mir die ein oder andere Mitfühlende antwortet und mich nicht nur verurteilt, denn ich habe Angst nicht normal zu sein. Irgendetwas stimmt nicht mit mir.
Meine Geschichte: ich liebe Kinder, schon mein ganzes Leben wollte ich welche haben und bin auch stolze Patentante. Das alles hat sich geändert als ich mit ende zwanzig schwanger wurde. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber es war furchtbar!
Ich habe mich gefühlt, als ob ein Alien in mir heranwächst, die Vorstellung hat mich wahnsinnig gemacht, es war ekelhaft, gruselig…..hab mich nächtelang in den Schlaf geheult und geschrien, dass es verschwinden soll.
Ich weiß das klingt furchtbar, aber das ist mein Körper und die Veränderungen waren nicht auszuhalten, wie ein Parasit der sich in mir breit gemacht hat……die Rahmenbedingungen haben gestimmt. Ich hatte einen tollen Job, einen Mann der mich und das ungeborene liebte.
Um die Geschichte abzukürzen, ich habe es nicht ertragen und die Schwangerschaft abgebrochen, ansonsten wäre ich daran zerbrochen. Allerding haben wir nichts unversucht gelassen….hatte viele Gespräche mit einer Hebamme, Psychologin und Sozialarbeitern – jedoch hat mir nicht geholfen, alle waren sich einig. Sie hatten so jemanden wie mich noch nie getroffen.
Meine Beziehung zerbrach daran und ich habe diese Geschichte noch nie jemandem erzählt, weil ich mich so für mich selbst schäme.
Ich hätte gerne eine eigene Familie, aber der Gedanke daran wieder schwanger zu werden macht mir Angst. Was ist, wenn es mir wieder so ergeht?
Bitte verurteilt mich nicht – ich habe es mir nicht so herausgesucht.
Hallo Blume,
Es verurteilt dich niemand. ich kann gut nachvollziehen wie es dir geht… Wenn du möchtest können wir gerne mal schreiben. Lg Paola
Ich kann dich total gut nachvollziehen 🙁 das was du durchgemacht hast ist auch das, was ich befürchte, wenn ich schwanger werden würde. Habe vor kurzem auch mal geträunt, dass ich ungewollt schwanger war und nicht mehr abbrechen konnte und nur noch geweint habe und ausgeflippt bin und mir am Ende selbst den Bauch aufgeschnitten habe, um den Alien dort rauszuholen… Ich weiß nicht, woher dieses Empfinden darüber kommt, aber ich fühle mich etwas besser seit ich weiß, dass es nicht nur mir so geht …. kannst dich auch gerne bei mir melden, wenn du willst.
Ich gehöre leider auch zu den leidgeplagten Schwangerschaftsphobikerinnen und ich höre meine Uhr sehr laut ticken. 🙁
Eigentlich stand für mich in jungen Jahren immer fest, dass ich Kinder haben möchte. Es gehört halt einfach zum Frau sein dazu. Als ich mein Abi machte scherzten Klassenkameradinnen, dass ich in 10 Jahren zum Klassentreffen wahrscheinlich mit einer Horde Kinder aufkreuzen würde. Ich kam war nach außen hin das Mutter- und Familientier. So habe ich mich glaub ich auch selbst gesehen, auch wenn ich schon einige leise Zweifel hatte, da ich noch nie mit Kindern oder Babys zu tun hatte.
Nach meinem Abi fand ich meinen Freund, zog mit ihm zusammen, startete ein Studium, was ich aber nach kurzer Zeit abbrach und dann ging das Elend los. Ich bekam eine starke Angststörung. Die Angst vor Kontrollverlust und Fremdbestimmtheit ist dabei das Schlimmste. Einen Job fand ich so nicht mehr aber irgendwann keimte der Wunsch nach einem Kind so langsam auf. Ich muss sagen, er keimte nur bei mir auf. Mein Freund ist was Gefühle geht ein Eisklotz und er scheut Veränderungen wie der Teufel das Weihwasser. Er kann sich ein Leben mit Kind vielleicht vorstellen, es muss aber nicht sein.
Jedenfalls waren wir absichtlich unvorsichtig und ich wurde vor 8 Jahren (mit 25) schwanger. Meine Freude den positiven Schwangerschaftstest in den Händen zu halten hielt ca. 2 Minuten an, dann kam schon leichte Panik auf. Das ganze wurde gekrönt von der Reaktion meines Freundes, der mich wie vom Blitz getroffen anstarrte und meinte: Was machen wir jetzt?
Die Panik wurde größer…es gab scheinbar kein zurück mehr und das ganze Leben war dabei sich zu ändern. Wir müssten umziehen, ein neues Auto kaufen und ja wir (vor allem ich) hätte die Verantwortung für ein neues Leben…und das wo ich doch, dank der Angst, nicht mal mich allein vernünftig versorgen kann. Natürlich war mir das Ganze vorher auch klar aber auf einmal war es konkret und das überforderte mich total. Wir überlegte hin und her ob wir die Schwangerschaft nicht besser beenden sollten und schoben diese Entscheidung bis zum letzten Tag vor uns her. Meine Psyche war total am Ende und meine körperliche Situation war furchtbar. VORSICHT TRIGGER: Ab der 7. Woche kam eine dauerhafte Übelkeit dazu, ich konnte die meiste Zeit nur noch liegen, jede Bewegung (selbst das Umdrehen im Bett) brachte einen Brechreiz mit sich. Ich konnte gegen Ende nichts mehr essen oder trinken (und wenn blieb es nicht mal ne Minute drin) und hätte im Nachhinein betrachtet in ein Krankenhaus gehört. :/
Mir ging es absolut nicht gut und trotzdem gab es auch wenige Momente in dem ich es genossen habe dieses kleine Wesen in meinem Bauch zu haben…nicht allein zu sein. Aber das war nur sehr kurz.
Diese ganze körperliche Situation, dieser Kontrollverlust haben sicher auch dazu beigetragen, dass ich mich gegen das Kind entschieden habe. Mein Freund hat mir leider auch nicht den Rückhalt gegeben, den ich mir erhofft hatte oder ein positives Zeichen. Für ihn war es mehr meine Entscheidung und er würde sie mittragen, wie sie auch ausfiele. Das war nicht das, was ich hören wollte von ihm, denn ich wusste mit Freude hatte das nichts zu tun, eher mit einem notwendigen Mitziehen. Und gegen meinen Zweifel hatte das nicht gereicht. Ich hätte mir gewünscht er sagt, dass er das Kind möchte und wir das schaffen. Sowas sagte er in der Zeit leider nie.
In der letztmöglichen Woche, nach langer Überlegerei entschieden wir uns also für den Abbruch. Ich fragte den FA an dem Tag noch nach einem Ultraschall…ich hatte mein Baby als solches noch nicht gesehen. Er meinte, das macht er in der Situation nicht mehr. Ich war ein wenig geschockt, denn ich hatte doch noch gehofft, dass mich der Anblick des kleinen Wesens noch umstimmt. Das ist bis heute ein Problem für mich.
Meine Beziehung hat dieses ganze Desaster unglaublicherweise überstanden und ich dachte mir, später wäre ich was diese Entscheidung Kind ja/nein angeht gefestigter. Jetzt sind 8 Jahre vergangen, ich bin 33 und ich habe nur noch Zweifel und Fragen die mir Angst machen.
Kann mein Freund überhaupt ein Vater sein? Kann ich mit meiner Angststörung überhaupt eine gute Mutter sein? Kann ich ein Kind lieben? Das war damals in der Schwangerschaft schon eine der größten Ängste, da ich kein Bezug oder Gefühl zu dem Kind hatte. Man bekommt immer gesagt, die Natur regelt das spätestens wenn das Kind da ist aber was wenn nicht? Diese Fälle gibt es ja leider auch. Da ein kleines Wesen davon betroffen ist möchte ich das Risiko nicht eingehen.
Dann müsste ich auch erstmal die Schwangerschaft überleben….die Übelkeit, die Ängste, das Gefühlschaos. Was wenn ich dieses Baby im Bauch als Fremdkörper betrachte und es mir eine Panikattacke nach der anderen beschert? Ich wüsste nicht wie ich mit dieser Situation umgehen könnte, und das vielleicht täglich.
Es deutet soviel darauf hin einfach einen Haken an das Thema zu machen. Das wäre der einfachere Weg…aber irgendwas in meinem Kopf möchte das auch nicht. Es ist verdammt verzwickt…ich hab kaum noch Zeit und eine Entscheidung muss her, die ich nicht treffen kann. Ich kann auch mit niemandem darüber reden, habe keine Freunde und meine Familie versteht mich nicht. Sie haben mich leider auch damals in der Situation allein gelassen und den Kontakt abgebrochen.
Manchmal denke ich, man sollte es einfach tun und aufhören zu grübeln aber ich weiß, dass das nicht lange gut gehen wird und es nur eine Frage der Zeit ist bis die Zweifel zurück kommen und mich erschlagen. Ich bin aber froh zu lesen, dass ich nicht allein bin mit diesen Problemen.
Vielleicht gelte ich hier dem ein oder anderen als ganz schlechtes Beispiel und sieht dass es noch schlimmer geht. Wer weiß….
LG
Hallo Paragonie , auch dich kann ich im vielen Sachen verstehen. So etwas ähnliches habe ich auch erlebt. Hast du mal überlegt eine Therapie zu machen? Vorallem nach dem Abbruch ?
Lg Paola
Hallo Paola,
ja ich finde mich auch in vielen eurer Beiträge wieder. Hätte wahrlich nicht gedacht, dass es doch so viele betrifft. Als Frau darf man ja öffentlich leider nicht so denken und fühlen.
Vor kurzem habe ich wieder eine Therapie angefangen. Allerdings wird dieses Thema, aufgrund meiner vielzähligen Probleme eher eine Nebenrolle spielen. Ich bin aber froh, dass sich darum gekümmert wird, auch wenn ich weiß, dass ich mir nur allein die Frage beantworten werde können, ob ich ein Kind haben möchte.
Liebe Grüße 🙂
Ja leider kann uns diese Frage niemand beantworten. Aber eine neue Therapie kann dir vielleicht helfen. Ich bemühe mich auch gerade um eine neue Therapie. Lg Paola
Hallo Paola, das ist eine gute Entscheidung. Wenn der Leidensdruck zu groß wird, ist es gut sich professionelle Hilfe zu suchen. Zumindest schaden kann es nicht. 😉 Liebe Grüße
Hallo wie geht es dir heute? Hast du es gewagt? Mir geht es seit Jahren genauso bin mittlerweile 33. Vielleicht hast du ja Lust dich auszutauschen habe ähnliches durchgemacht und erkenne mich in deinem Beitrag wieder.
Lg Milli
Mir geht’s es leider genauso 🙁 schwierig mit jemanden darüber zu sprechen. Wie geht es dir heute?
Hallo Paragoni, das ist unglaublich. Dein Leidensweg passt zu 100% auf meinen. Mir geht es jetzt mit 33 Jahren genauso. Habe auch Angst wieder den selben Fehler zu machen. Wie hast du dich entschieden? Wie geht es dir damit?
Danke für den Artikel. Beim Lesen habe ich mich in großen Teilen wiedergefunden, und das obwohl ich gerade schwanger bin. Mir kam der Gedanke schwanger zu sein auch immer wenig verlockend bis hin zu abschreckend vor, aber irgendwann dachten mein Mann und ich: ach, wir probieren es einfach aus, vielleicht klappt es ja auch gar nicht. Es klappte. Ich wurde schwanger und die Sorgen und Befürchtungen wuchsen ehrlich gesagt noch mehr. Ich fühlte mich zunehmend fremdbestimmt und ich fühlte mich unter Druck gesetzt, von meinem Umfeld und von mir selbst. Sollte eine Schwangere nicht glücklich sein und “irgendwie leuchten” (diesen Spruch hab ich am meisten gehasst). Ich fühlte mich nicht schön und leuchtend, sondern unwohl in meinem Körper, in dem ein Alien wohnte, der mich nachts wach boxte. Kurz vor der Geburt sah ich in meinen Augen aus aus wie eine Karikatur einer Schwangeren. Klein (unter 1,60m), mit einem absurd großen Bauch mit relativ dünnen Ärmchen und Beinchen. Die Geburt war dann eine Herausforderung, aber irgendwie hatte ich da wenigstens das Gefühl, aktiv etwas zu tun. Die Schwangerschaft kommt mir nämlich nicht als aktive Zeit vor, sondern, im Gegenteil, sehr passiv. Man wartet mehr oder weniger Geduldig, was in und mit seinem Körper passiert.
Zu meiner großen Freude und Erleichterung habe ich meine Tochter von der ersten Sekunde an geliebt und mein Körper hat sich schnell wieder erholt und war nach einigen Wochen, spätestens einigen Monaten schon wieder fast genau wie vorher. Ich hatte das Gefühl, einen guten alten Freund wieder zu treffen. Mit all seinen liebenswerten aber auch nervigen Eigenarten, die man schon fast vergessen hatte. Eine kleine Brust gefällt mir an mir einfach so viel besser als diese Riesendinger und mein Bauch war vorher schon bei weitem nicht perfekt, aber ich habe mich gefreut, ihn nach der Schwangerschaft zurückzuhaben. Ich habe mich auch gegen das Stillen entschieden, weil ich die erste Zeit mit meiner Tochter nicht überschatten wollte mit einem “ich will eigentlich nicht, aber es muss ja leider sein, also komm her und trink”. Das war für mich die richtige Entscheidung.
Dieses Unbehagen, das ich während der Schwangerschaft hatte, habe ich jetzt in meiner zweiten Schwangerschaft praktisch genau so wieder. Aber ich weiß, dass es vorbei gehen wird und dass es sich lohnt.
Hallo liebe Frauen, mich erreichte heute folgende Anfrage, vielleicht hat ja eine von Euch Lust, Frau Homann ein paar Fragen zu beantworten:
Liebe Frau Friedrich
Für das Sonderheft “Familie in Berlin” , das von Zitty und Tip gemeinsam produziert wird, (erscheint im April) schreibe ich einen Artikel über Schwangerschaftsphobie. Offenbar sind viel mehr Frauen davon betroffen, als man weiß – dass nicht jede Frau strahlend vor Glück ist bei dem Gedanken schwanger zu sein, ist offenbar ein Tabu. Ich suche eine Frau, die von dieser Angst betroffen ist und bereit wäre, mir dazu ein paar Fragen zu beantworten – das kann auf Wunsch natürlich komplett anonym sein.
Mit freundlichem Gruß
Bettina Homann
Hallo Jana,
Darfst mich gerne dieser Dame nennen.
Lg Paola
Ich finde nämlich es sollten viel mehr Menschen darauf aufmerksam gemacht werden. Denn selbst manche Frauenärzte haben Probleme damit. 🙁
Hallo Jana,
kannst meine Mail gerne auch weitergeben.
Auch wenn ich mich nicht direkt als “Angstpatientin” sehe und da in Teilen für mich schon einiges geklärt habe, denke ich auch, wie Paola, dass man dieses Thema öffentlich machen darf.
Ich finde es großartig, dass sich jemand, sich diesem Tabu annimmt!
Na klar Angsthase wir machen auf uns aufmerksam. Die Leute sollen wissen, dass nicht immer alles so einfach ist.
Hallo, ich wäre auch bereit, darüber zu sprechen! (mein Eintrag vom 14.1.15) Wenn es vielleicht anderen helfen kann… 🙂
Mir geht es übrigens jetzt endlich gut! Bin 14. SSW und freue mich (sogar), die Übelkeit ist auch weg. Zum Glück bin auch ich endlich in meinem Bauch angekommen 🙂
Vielen Dank! Ich glaube sie hat erst mal genug mutige Frauen zum Interviewen gefunden. 🙂
Schön, dass es Dir jetzt besser geht. Drücke beide Daumen für eine restliche schöne Schwangerschaft.
Alles Liebe!
J
Hallo Sandra, darf ich fragen wie du das geschafft hast. Bei mir ist das so, dass ich eine höllen Angst vor der Schwangerschaft habe eine richtige phobie.bin in der 6 woche schwanger, weiss nicht ob ich das aushalten kann. Habe schon 2 kinder ich hatte vorher nie probleme damit.jetzt weine ich nur noch und habe eine grosse panik in mir. Wie soll ich das ganze überstehen. Dabei habe ich mir so sehr noch ein kind gewünscht
Danke für diesen Blog! Ich kann mich im Artikel und vielen, vielen Kommentaren wiederfinden. Danke, es hilft mir sehr zu wissen, dass ich mit meinen Ängsten nicht alleine bin. Kenne sonst auch mehr die Frauen, die einen klaren Kinderwunsch haben.
Seit meiner ersten Beziehung war für mich immer klar, dass ich keine Kinder wollte. Da war kein Wunsch, sondern eher im Gegenteil Angst. Angst vor Schwangerschaft und Geburt, aber auch – fast noch mehr – vor Überforderung hinterher. Ich bin ein Mensch, der seinen Freiraum braucht. Zeiten des Alleinseins. Und sehe, dass das etwas ist, was Müttern (meist) nicht zugestanden wird.
Als ich meinen heutigen Mann kennenlernten, war er der erste Mann, mit dem ich mir ein Kind vorstellen konnte – so rein theoretisch. Dabei half auch der Umstand, dass bei ihm ein sehr starker Kinderwunsch vorhanden ist. Trotzdem war in mir kein klares Ja, aber immerhin – das erste Mal in meinem Leben – auch kein klares Nein mehr.
Seit über 2 Jahren nun beschäftigt mich die Frage SEHR intensiv, eigentlich täglich.
Im Sommer 2013 haben mein Mann und ich einmal sehr spontan (d.h. wir hatten zwar vorher öfters längere Gespräche über das Thema geführt, nur hatte ich mich “eigentlich” noch nicht entschieden) die Verhütung weggelassen. Prompt wurde ich schwanger. Ich hatte in der Zeit weder besondere Glücksgefühle, noch allzu negative Gefühle. Es war mehr, okay, jetzt ist es so und ich schaue, was so passiert, wie es sich entwickelt. Ich war eher etwas emotionslos dabei, aber meine Ängste waren nicht mehr so präsent – vielleicht weil ich sie einfach verdrängt habe. In der 9. Schwangerschaftswoche hörte das Herz auf zu schlagen und ich musste zur Ausschabung. Auch das hat meinen Mann mehr getroffen als mich, ehrlich gesagt, auch wenn ich es ungerne zugebe.
Ab Anfang 2014 haben wir dann gesagt, okay, wir versuchen es wieder. Seitdem hat es nicht mehr geklappt und es gibt oft Momente, wo ich froh darüber bin. Meist denke ich, dass es klappen würde, wenn ich es wirklich wollen würde (kann nicht erklären warum, ist nur so eine innere Überzeugung, dass sich etwas in mir dagegen sperrt, was erst beseitigt gehört).
Im letzten Sommer hatte ich einen Traum, wo ich auf einem Berg stand, der in Flammen stand. Alle Leute haben das Feuer ignoriert und ich bin in letzter Sekunde vom Berg heruntergesprungen. Am nächsten Morgen war mir klar, dass es mir mit dem Kinderwunsch so ging. Ich hatte solche Angst – aber verleugnete/ignorierte es.
Als ich das meinem Mann unter Tränen erzählte, haben wir wieder drei Monate lang verhütete. Aber trotzdem ist das Thema auch für mich nicht abgeschlossen und nach den drei Monaten haben wir es wieder versucht – hat aber wie gesagt bis jetzt noch nicht geklappt.
Ich denke, ich bin bereit das Risiko einzugehen – tue ich ja auch schon seit über einem Jahr – aber so dass die Ängste und Zweifel beseitigt wären – so ist es leider nicht.
LG Liane
Liebe Mädels,
danke für diesen Blog und die Beiträge.
Ich hatte auch nie einen Kinderwunsch und habe mit 20 und 24 zwei ungewollte Schwangerschaften abbrechen lassen. Das habe ich nie bereut. Ich liebte meine Freiheit (das tue ich übrigens immer noch), habe 4 Patenkinder, einen Freundeskreis voll mit Kindern und einen Beruf, der mich ausfüllt.
Vor 1,5 Jahren bin ich (mit knapp vor 40) Mutter einer Tochter geworden, die auch nicht geplant war. Mein Lebenspartner und ich waren, als wir das positive Schwangerschaftsergebnis erhielten, seit 4 Wochen zusammen. Ich war keine glückliche Schwangere und mein Lebenspartner war diverse Male kurz vor dem Weglaufen, weil ich mich völlig daneben benommen habe. Aber er ist geblieben, weil er sich so auf sein Kind gefreut hat. Diese Freude habe ich so ziemlich zerstört, mit allen meinen Entscheidungen, die ich ohne ihn getroffen habe.
Aufgrund meiner Angst vor Schwangerschaft, Geburt und Co habe ich nämlich (kopfgesteuert wie ich bin) sofort zu Beginn der Schwangerschaft festgelegt, dass ich per Kaiserschnitt entbinden will, nicht stillen und auf jeden Fall nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gehe.
Ob ich das Kind bekomme oder nicht, war für mich paradoxerweise nie eine Frage. Mit dem Mann klappts (hab ich mir gedacht).
Ich habe auch tatsächlich alles so durchgezogen, wie geplant. Kaiserschnitt, Fläschchen statt Stillen, Arbeiten nach 2 Monaten. Der Vater hat gerne das Jahr Elternzeit genommen.
Wir sind auch immer noch zusammen und lieben unsere Tochter über alles. Uns beide haben wir aber noch nicht wieder gefunden. Eine Zweisamkeit gibt es kaum. Gerade meine Entscheidungen und mein Verhalten in der Schwangerschaft haben bei meinem Lebenspartner offenbar so große Wunden hinterlassen, dass er nicht weiß, ob er mich noch liebt.
Jetzt habe ich eine Tochter, die ich über alles in der Welt liebe, einen Partner, den ich liebe und unglaubliche Angst, beide wieder zu verlieren, durch meine Ängste vor, in und nach der Schwangerschaft.
Meine Entscheidungen gegen das “Mutterspielen” haben auch noch den Effekt, dass unser Kind eine sehr viel stärkere Bindung zum Vater aufgebaut hat, als zu mir. Damit ist schwer umzugehen. Auch wenn ich alles selbst zu verantworten habe, tut es trotzdem weh, wenn mein Baby sich von mir nicht beruhigen oder ins Bett bringen lässt und ihr Lieblingswort “Baba” ist.
Glücklicherweise kann ich mit meinem Lebenspartner über das meiste davon sprechen und wir sind nun seit kurzem in einer Paartherapie. Wir wollen beide dafür kämpfen, dass es mit uns und unserer kleinen Familie funktioniert und wir miteinander glücklich sein können.
Zusätzlich bin ich bei derselben Therapeutin in Einzeltherapie. Und diese Entscheidung war die beste, die ich in meinem Leben getroffen habe – und das, obwohl ich immer der festen Überzeugung war, NIEMALS eine Therapeutin zu brauchen.
Ich kann nur jedem raten, “professionelle” Hilfe wenigstens mal auszuprobieren, wenn man nicht mehr weiter weiß. Außer Geld, hat man nichts zu verlieren. Aber es gibt viel zu gewinnen.
Viel Glück euch allen. Sorgen- und Angsfrei geht wohl nicht, aber Sorgen und Ängste mit Unterstützung fühlt sich schon viel leichter an.
Hallo, ich bin echt überwältigt, dass es so viele Frauen gibt, die teilweise das gleiche fühlen wie ich. Ich habe immer gedacht, ich sei verrückt , keine richtige Frau, dass ich solche “Aliengedanken” habe….
Mein Mann und ich wünschen uns ein Baby, aber ich würde viel lieber eins adoptieren. Meinem Freund sagt das gar nicht zu, er hätte lieber eigene Kinder, … Ich glaube, wenn ich ehrlich bin, möchte ich das ja erstmal auch lieber, aber ich möchte halt nicht schwanger werden und sein. Es gibt Tage, da denke ich, ich kann das schaffen. Da hab ich sogar manchmal ein Kribbeln im Bauch, wenn ich mir vorstelle, dass bald ein kleiner Wurm hier einziehen könnte…. Ich habe große Lust Mama zu sein…. Und im nächsten Moment kommt so eine Panik in mir hoch, ich fühle mich dann schlagartig so alleine und hilflos, fühle jetzt schon die Panik, die in mir hochkommen wird, wenn es ein soweit wäre, dass die Schwangerschaft beginnt. Ich würde mich alleine sein, das weiß ich. Mein Mann ünterstützt mich, wo er nur kann, aber ich muss es trotzdem, wenn es drauf ankommt alleine machen…. Bei der Geburt kann mir dann auch keiner mehr helfen…..
Ich empfinde einen Ekel,wenn ich bedenke wie viel Blut mein körperproduzieren wird, wie sich mein Körper verändert… Die Untersuchungen beim Arzt, die Unbeweglichkeit. Etwas in mir, vor dem ich nicht weglaufen kann… Wenn ich einmal im 6 oder 7 Monat bin, und dann so viel Angst habe, dass ich nicht mehr will- wer kann mir denn dann noch helfen??? Ich bin oft so böse und enttäuscht über mich, weil ich mir so wünsche einen Kinderwunsch zu spüren, der so stark ist, dass ich mich über eine Schwangeschaft freuen würde…. Warum können das so viele Frauen???? Ich ziehe den Hut vor so viel Mut. Ich bin einfach zu schwach dazu:-(
Seit zwei Monaten gehe ich nun zu einer Hebamme, die will mir helfen, sie macht auch Hypnose mit mir…. Ob es was bringt, keine Ahnung, aber ich möchte in jedem Fall, dass diese Angst aufhört….. Ich bin 33 Jahre alt und ich denke, ich sollte auch nicht mehr allzu lange warten…. Wenn ich doch nur über meinen eigenen Schatten springen könnte:-(
An anderen Tagen denke ich, jetzt mach doch einfach, das können anre auch…. Aber irgendwie überrennt mich die Angst immer wieder aufs neue, sodass mein Mann sogar manchmal schon nachfragt,ob ich denn überhaupt Kinder möchte,….
Es ist ein Mist!
Trotzdem muss ich sagen, dass mir diese Seite auch etwas Mut macht…. Es ist schön zu wissen, dass ich nicht völlig verrückt bin….
Danke fürs Zuhören und schönen Sonntag noch:-) Liebe Grüße, Nane
Ich kann den Kommentar über mir (nane) wirklich nachvollziehen, da es mir genauso geht! Mein allergrößtes Problem ist meine Phobie. Vor Blut, vor Spritzen. Jedes Mal, wenn ich beim Frauenarzt bin und neben mir 10 Schwangere sitzen, die alle nacheinander zum Blutabnehmen aufgerufen werden, kippe ich fast jedes Mal um und könnte heulen. Ich weiß wirklich nicht, wie ich schwanger werden soll, mit dieser Phobie. Zumal: Es bleibt ja unter Umständen nicht nur bei den Routineuntersuchungen. Komplikationen kann niemand ausschließen. Und wenn ich dann noch einen Notfall-KS machen lassen müsste, wär es mit meiner Psyche sicherlich vorbei. Zumal medizinisches Personal eine solche Nadelphobie bei Erwachsenen leider nie Ernst nimmt. (Meine Frage an die Hebamme: Wie oft wird denn bei einer SS Blut entnommen, wenn man von einer komplikationsfreien SS ausgeht? Und wozu die verschiedenen Tests? Eine Blutgruppenbestimmung bräuchte ich beispielsweise gar nicht. Im Netz liest man teilweise, dass irgendwann wirklich alle 2-4 Wochen eine Probe entnommen wird.)
Ein weiterer Grund ist auch bei mir die Fremdbestimmtheit über den Körper. Nicht nur, dass man seinen eigenen Körper plötzlich “teilen” muss, auch nach außen wird plötzlich alles fremdbestimmt. Mich nervt es jetzt schon, dass ständig ich von Verwandten oder Bekannten mit dem Thema Kind konfrontiert werde. Ich werde dann gefragt, wie ICH es denn schaffen möchte, meinen Beruf mit einem Kind zu vereinbaren. Und das während mein Mann neben mir sitzt. Da ich absolut nicht in traditionellen Rollen denke, macht mich sowas immer echt wütend. Ich habe den besseren Job, ich habe mich jahrelang dafür halb kaputt gearbeitet, um jetzt in dieser Position zu sein und trotzdem wird verlangt, dass ich das alles aufgeben soll. Zwar hab ich allgemein in diesen Dingen ein recht gesundes Selbstbewusstsein und mir persönlich ist es nicht so wichtig, ob jetzt jemand aus meinem Bekanntenkreis mich aufgrund meiner Einstellung als Rabenmutter ansehen wird. Da steh ich vollkommen drüber. Aber ich habe trotzdem Angst, dass es sich auf meinen Beruf auswirkt, weil einen plötzlich Kollegen und Vorgesetzte nicht mehr Ernst nehmen (als Frau muss man sich schon kinderlos mehr beweisen als Männer) und man später trotz wirklich kurzer Mutterpause bei weiteren Beförderungen und Aufgaben übergangen wird.
Liebe Dani,
eine Blutentnahme gilt grundsätzlich als Körperverletzung und darf nur mit dem Einverständnis der Frau erfolgen. Es ist Dein Körper, über den Du bestimmen darfst. Du kannst alles Ablehnen, oder Dich dazu durchringen einmalig zu Beginn der Schwangerschaft die BEs zu machen, die in den Mutterschaftsrichtlinien stehen. Wenn Du die BEs doch machen lassen möchtest gibt Cremes, die man vorher auf die Haut auftragen kann, um den Einstich zu betäuben. Auch andere Untersuchungen kannst Du natürlich ablehnen. Ich habe mich beispielsweise in den Schwangerschaften nicht vaginal untersuchen lassen, weil es meiner Meinung nach keine Konsequenz gehabt hätte. Am besten besprichst Du mit einer Hebamme die auf Dich zugeschnittenen Maßnahmen, die Du Dir vorstellen kannst.
Zu der Diskriminierung von Müttern am Arbeitsplatz kann ich nur sagen: da gibt es in unserer Gesellschaft noch einiges zu tun!
LG
Jana
Du musst dir kein einziges Mal Blut abnehmen lassen wenn du das nicht willst!!!!
Es ist DEINE Entscheidung ob und wie oft du zum Arzt gehst!
In meinem Bekanntenkreis gibt es mehrere Frauen die sowohl Schwangerschaft als auch Geburt ohne Arzt gemeistert haben.
Ich für meinen Teil bin bis zum 6. Monat zum Arzt gegangen und den Rest der Schwangerschaft lasse ich mich von einer Hebamme begleiten. Die Geburt soll zu Hause sein.
Liebe Jana, liebe Ina,
vielen Dank für eure Rückmeldungen. Es geht mir gar nicht darum, dass ich dazu gezwungen werden könnte. Dass ich eine Behandlung ablehnen kann, das ist mir bewusst. Aber es ist natürlich etwas fahrlässig, mit dieser Phobie unvorbereitet schwanger zu werden, da man Komplikationen nie ausschließen kann. Es ist aber jedenfalls gut zu wissen, dass auch andere Frauen gewisse Behandlungen ablehnen und dass in diesem Zusammenhang keine Moralkeule von einer Hebamme erfolgt. Vielen lieben Dank dafür 😉 Viele Leute haben da echt wenig Verständnis. (Psychologisch gesehen ist es die gleiche spezifische Phobie wie beispielsweise Flugangst, das findet komischerweise niemand lächerlich.) Vielleicht muss ich es mal mit Hypnose versuchen um mich wenigstens vor einer Schwangerschaft mal durchchecken zu lassen. Ich habe seit ich 14 bin jeden invasiven Eingriff abgelehnt. EMLA-Pflaster oder Salben helfen bei mir leider nicht. Eine Verhaltenstherapie hat auch nichts gebracht. Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende!
Ich habe ebenfalls Angst Kinder zu bekommen und ich weiß auch ganz genau woran das liegt.
Mein Ex-Freund wollte unbedingt Kinder mit mir (ich: 22 Jahre, er: 21 Jahre).
Damals dachte ich noch es liegt an den Kindern, wenn ich welche gesehen oder gehört habe, dann lief es mir eiskalt den Rücken runter und ich habe die “Bälger” davongejagdt.
Sein Wunsch wurde dadurch aber nicht kleiner, ohne Rücksicht auf mich hat er mich weiter bearbeitet und sogar eine wildfremde Frau auf mich losgelassen, die mich überzeugen sollte, mit ihm Kinder zu kriegen. Das hat mich nervlich zum völligen Zusammenbruch getrieben.
Na ja, das Ende vom Lied war: Wir haben uns getrennt und im Nachhinein ist mir klar geworden, dass ich zwar Kinder mag,
(Das haben mir alle Freundinnen/Freunde bestätigt, da ich vor meinem Ex wohl sehr wohl mit Kindern gespielt habe.)
aber niemals die Kinder von meinem Ex austragen könnte, weil sie im Zweifelsfall genauso werden wie er – und er war schon sehr anstrengend.
Also Fakt ist: Mein neuer Freund und ich (beide: 25 Jahre) wollen Kinder. In 1 1/2 Jahren soll es soweit sein. Wir verhüten mit Persona und an den roten Tagen mit Kondom. Ich dachte, das ich mit ihm an meiner Seite gar keine Angst haben muss… .
Das Ende vom Lied war, dass ich 5 Tage drüber war und zwei Panikattakten bekam.
Mein Freund ist sehr liebevoll und will am liebsten nur noch mit Kondom verhüten, um mir diese Angst zu ersparen.
Leider weiß ich nicht, wie ich mich fühle, wenn die Zeit rum ist und ich dann nochimmer Angst vor dem Kinderkriegen habe.
Ich finde die Seite sehr hilfreich und hilft mir echt weiter!
Naja ich kenne dieses Gefühl….Angst das etwas kleines in mir wächst und auch raus kommen wird !
Angst vor den Herausforderungen
und auch die Angst alles so hinzubekommen .
Ich habe Tage da möchte ich schwanger werden und dann denke ich wieder,das es ja noch Zeit hat.
Ich werde jetzt 30 Jahre stehe voll im Leben und alles würde für ein kleines Würmchen super passen…wenn da nicht die Angst wäre!
Angst mich körperlich zu verändern u.a. Schwangerschaftsstreifen, Gewichtszunahme,die Geburt selber etc. !
Dann denke ich wieder wenn andere Frauen das schaffen dann schaffe ich das auch.
Ich kann die Angst noch nicht so abwerfen.
Meine Mutter sagt mir jedes mal,das ich es einfach auf mich zu kommen lassen soll aber allein der Gedanke die Pille ab zu setzen und ja es auf mich zu kommen lassen, bereitet mir sorgen. Was auch total bescheuert klingt ist,das ich kein ärger auf der arbeit haben möchte und ich dann sage das ich schwanger bin….wie es dann weiter geht aber viell. sollte ich das echt auf mich zukommen lassen! Ich bin noch hin und her gerissen aber viell. will ich es nächstes Jahr einfach mal auf mich zu kommen lassen 🙂 Tolle Seite und bin froh das ich nicht alleine so denke! Lg,
Nein! Nein! Nein!
Ich bin 25 und wollte noch nie Kinder. Mir ist schon oft in den Sinn gekommen dass mein Verhalten nicht dem anderer Frauen entspricht und heute habe ich nach einem Begriff dafür gesucht. Für mich ist die Vorstellung schwanger zu werden wirklich wie ein Horrortrip. Ich bekomme Schweißausbrüche und verdränge den Gedanken ganz schnell wieder. Mir sind auch schwangere Frauen ziemlich suspekt. Ich weiß nicht richtig wie ich mit ihnen umgehen soll, denn ich empfinde ziemliches Mitleid aber es ist auch abstoßend für mich. Das ist keine Angst vor den Schmerzen, ich kann es einfach nicht erklären. Was für andere normal ist ist für mich “unnatürlich” und bizarr.
Selbst als ich im Kindergarten war und keine Ahnung von Fortpflanzung hatte wollte ich nie Vater, Mutter, Kind spielen. Ich wollte einfach niemals Kinder bzw. nie eine Kugel vor mir hertragen.
Was ich in diesem Beitrag sehen konnte ist dass keine Kinder zu bekommen offenbar keine Option ist. Man muss den “armen 13%” die Angst nehmen, sie ermutigen und am besten auch noch therapieren damit sie ja Nachwuchs in die Welt setzen, denn dem weiblichen Gehirn scheint zu entgehen, dass kein Kind zu haben nicht bedeutet dass man bemitleidet werden muss.
Und das ist genau das was mich an den meisten Frauen stört. Als sei es der einzige Sinn des weiblichen Körpers Babys auszutragen! Als könne man ohne Kinder nicht glücklich sein! Als wäre das der einzige Lebensinhalt! Letztens sah ich eine Frau auf Youtube über ihre zahllosen Versuche schwanger zu werden reden. Hormontherapie, künstliche Befruchtung, alles.. Sie sagte dann den Satz “Ich warte darauf dass mein Leben endlich beginnt”. So etwas ist für mich einfach unverständlich! Frauen sollten aufhören sich selbst auf das Niveau einer Gebärmaschine herunterzuschrauben und endlich anfangen zu leben. Für sich selbst, nicht für ein Wesen was eines Tages aus einem herausgepresst wird. Und niemand sollte ermutigt werden schwanger zu werden. Nein, das Leben ist ohne Kind nicht weniger wert und nein, man ist nicht schlechter weil man irgendwann Mitte 30 im Freundeskreis die einzige ohne Kind ist. Natürlich kann man Verantwortung übernehmen -> aber auch für andere Menschen, nicht für ein “Neues” Leben.
Hallo Eva,
ich habe gerade deinen Post gelesen und frage mich ernsthaft, wieso du so aufgebracht reagierst, weil andere Frauen sich ihren Kinderwunsch erfüllen wollen. Du schreibst:
“Was ich in diesem Beitrag sehen konnte ist dass keine Kinder zu bekommen offenbar keine Option ist. Man muss den “armen 13%” die Angst nehmen, sie ermutigen und am besten auch noch therapieren damit sie ja Nachwuchs in die Welt setzen, denn dem weiblichen Gehirn scheint zu entgehen, dass kein Kind zu haben nicht bedeutet dass man bemitleidet werden muss.”
Für die manche Frauen (ich z.B) , die diese Angst haben ist es tatsächlich keine Option keine Kinder zu bekommen, da der Kinderwunsch verdammt stark ist. Da stehen die Ängste und der Kinderwunsch gegeneinander. Ich muß auch sagen, das bei mir z.B. der Kinderwunsch ab 30 immer stärker wurde. Und ich sehe es auch nicht so, dass Frauen, die absolut sicher sind, dass sie keine Kinder möchten mit Therapien oder Überredungskünsten zum schwanger werden wollen gezwungen werden.
Ich finde, es sollte jeder so machen, wie es für ihn stimmig ist. Ich kann akzeptieren, wenn du keine Kinder willst und wenn du damit glücklich bist. Nur würde ich mir auch wünschen, wenn du verstehst, dass es Frauen gibt, die absolut unbedingt Kinder möchten und damit unglücklich sind keine bekommen zu können.
Ehrlich gesagt klingt dein Post für mich überhaupt nicht so, wie wenn du mit dir und mit diesem Thema im reinen bist. Weil, dann könntest du nämlich Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch gelassener entgegentreten.
Hallo Tani!
Vielleicht habe ich wirklich etwas aufgebracht reagiert, da hast du recht. Ich bin im Reinen damit keine Kinder zu wollen. Allerdings werde ich auch oft mit Reaktionen konfrontiert die eher abwertend sind. So zum Beispiel “Was, du willst keine Kinder? Bist du bescheuert?” Da hat sich bei mir dann etwas Wut aufgestaut.
Und als ich dann gesehen habe dass es für die Angst/Panik die ich empfinde einen Namen gibt habe ich es aus meiner Sicht interpretiert, nämlich so dass es Frauen wie mich gibt die enorme Angst davor haben Kinder zu bekommen und auch keine wollen aber denen es von anderen Frauen eingeredet wird. So etwas wie: “Wer soll sich im Alter um dich kümmern?”, “Du denkst nur dass du keine willst.” oder “Du verpasst das Schönste auf der Welt!”.
Manche Frauen sind so machtlos dagegen dass sie am Ende doch Mutter werden. Weil sie den anderen Frauen glauben. Es ist mein Anliegen das zu verhindern. Denn letztendlich sollte man glücklich mit sich selbst sein. Und ein Kind ist nicht immer der Weg dorthin.
Hallo Eva,
hast Du Dir die ganzen Posts hier durchgelesen?
Denn so gut wie alle von uns stecken ja gerade in dem Dillemma, sich ausdrücklich (weitere) Kinder zu wünschen aber dennoch Angst und/oder Abscheu vor der Schwangerschaft an sich zu haben.
Niemand sagte hier, dass “man” als Frau weniger wert ist, wenn man einfach keine Kinder möchte. Das ist absolut ok! Aber diejenigen (vielen wie man sieht), die ein Kind möchten aber Panik vor der Schwangerschaft schieben, finden sich hier wieder und daher machen wir uns gegenseitig mit unseren Berichten Mut, versuchen Selbstvertrauen zu geben in die eigene Entscheidung, ganz egal in welche Richtung sie ausfällt. Dies hier ist ein Hebammenblog, da tummeln sich naturgemäß auch einfach eher Kinder-bejahende-Frauen, ist doch klar.
Dass Du keine Kinder willst und keine Gebärmaschine bist, ist doch absolut ok!
Hallo Eva,
ich denke, es macht einen großen Unterschied, ob du einen Kinderwunsch hast oder nicht. Es ist meiner Meinung nach überhaupt nicht unnormal, keine Kinder zu wollen, du hast recht, man kann auch ohne Kinder ein schönes Leben haben und ist deshalb als Frau mit Sicherheit nicht weniger wert. Aber es ist auch gut, dass Frauen, die Angst vor der Schwangerschaft haben und gerne Kinder möchten, sich helfen lassen können.
Zwei meiner Freundinnen wollen ebenfalls keine Kinder. Und ich wollte immer Kinder, habe aber mir aber ebenfalls mal Gedanken über ein Leben ohne Kinder gemacht, weil einfach nicht der richtige Partner da war. Ich konnte mir das durchaus auch gut vorstellen. Und ich fand damals die ganzen Nachfragen ziemlich lästig, ich hatte auch das Gefühl, dass Frauen zwischen 20 und 30 nur aufs Kinderkriegen reduziert werden. Selbst bei der Jobsuche ist das ein Thema. Ich stimme dir absolut zu, dass man vor allem sich selbst nicht aufs Muttersein reduzieren sollte, man sollte sein Leben leben und es genießen, egal ob da Kinder reinpassen und dann auch kommen oder nicht.
Vielen Dank für den tollen Blog und die bereichernden Kommentare von anderen Leserinnen. Ich fühle mich das erste Mal irgendwie verstanden. Mich beschäftigt der Gedanke an Hochzeiten und Geburten zur Zeit viel. Ich möchte gerne mal heiraten und kann mir mittlerweile auch vorstellen, mal ein Kind zu haben. Der ultimative Kinderwunsch ist leider nicht da, was schlichtweg daran liegt, dass ich nicht schwanger sein möchte. Natürlich wäre eine Adoption eine Möglichkeit, aber ich hätte ja doch vielleicht gerne ein eigenes. Nur wie, ohne es Auszutragen? Ich habe zum einen panische Angst vor der Geburt, aber auch vor der ganzen Schwangerschaft. Es geht weniger um mein Aussehen oder, dass ich die Gewichtszunahme befürchten würde, ich fühle ein beklemmendes, angeekeldes Gefühl, wenn ich daran denke, dass etwas in mir wächst und lebt. Ich sehe mich schon als völlig hysterische Frau, die dieses unschuldige Etwas wieder aus sich heraus haben möchte. Ich möchte keine Bewegung in mir spüren und auch nicht, dass sich etwas von mir ernährt und gegen meine Bauchdecke tritt. Vor kurzem wurde mir ein Video der Schwangerschaft meiner Mutter zugespielt, wo man meine Bewegungen im 9. Monat prima verfolgen konnte, ich wäre gerne in Tränen ausgebrochen. Abgesehen von dieser Schwangerschaftsangst ist da ja auch noch die Geburt – wie soll eine Melone durch ein Schlüsselloch passen? Einer Arbeitskollegin sind bei der Geburt der komplette Afterbereich und die Schamlippen gerissen – wieso tut man sich das freiwillig an? Ich habe Spaß an meinem Sexualleben und würde das auch gerne weiterhin so empfinden… Ich weiß langsam nicht mehr weiter mit dieser Angst und diesen Gedanken, gibt es für sowas Therapie- oder Beratungsstellen? So wird das mit der Reproduktion jedenfalls nichts 🙁 dabei stelle ich mir das ansich schon schön vor, ein Kind zu haben, aber wenn ich meine Gedanken äußere werde ich immer nur betrachtet, als sei ich ein Kinderhasser 🙁
Hier meldet sich eine von den 13%
Ich habe mir immer Kinder gewünscht und gleichzeitig immer schon gesagt, dass ich da nicht so ein Alien in mir wachsen haben will.
Das Gefühl dass da was drin ist, das es 9Monate da drin sitzt, das es dann irgendwann unter Schmerzen raus muss…NEIN.
Aber, ich bin schwanger. Ich habe meine Phobie lange bei Seite geschoben. Und die meiste Zeit freue ich mich, dass da bald ein kleiner Mensch in meinem Leben (außerhalb meines Körpers) ist. Aber wenn ich manche Symptome bemerke, die nicht weggehen weil da jetzt einer sitzt, dann überkommt mich doch kurz Panik, ich möchte es raus haben, kann nicht mehr atmen und bin ganz rastlos. Aber da hilft nur ablenken und atmen. Lesen, Bewegen, reden.
Hier mein Umgang mit Angst
Ich bin die Älteste von 5 Kindern alle im Abstand von ca. 1-2 Jahren einer davon 100% behindert. Aus dieser Not heraus wurde ich als Verantwortliche benannt. Bereits im frühen Alter werden dann einem die persönlichen Träume und das Kindsein genommen. Ich wurde in die Rationalität gezwungen.
Ich liebte das Klavierspiel. Wir hatten ein altes, ungepflegtes in einem Raum stehen, auf dem ich bereits mit 3 Jahren ALLE meine Zeit die ich für mich hatte verbrachte. Es war meine Zuflucht. Die Realität zwang mich dann sachlich zu werden. Ich flüchtete mich in die Mathematik, mit gutem Erfolg. Ich lernte zu funktionieren.
Wünsche waren Ballast und störten. Es wurde getan was getan werden musste und mit ca. 15 Jahren gab es keinen Platz für das letzte Stückchen Träumen (Klavierspiel). Ich musste funktionieren und wurde beruflich erfolgreich.
Mit 42 lernte ich meinen Mann kennen, der mit seiner tapsigen Art mich ermunterte wieder zu meinen Wurzeln zurückzukehren und das Lächeln wieder neu zu lernen.
Es hat funktioniert. Ich bin 45 und morgen habe ich meinen BT bei meiner Gyn. Und seit 2 Wochen steht ein Flügel in unserem Haus und ich starte wieder mit Chopins Etüden. Ich bin seit 1 Woche überfällig. Die alte Angst vor dem Unbekannten, vor der Überforderung ist da, insbesondere da ich zu der absoluten Risikogruppe gehören würde. Mein anerzogener Pragmatismus wird mich da durch steuern.
Mein Mann sagt mir, das Klavierspiel und der gleichzeitige Gesangsunterricht werden Dir helfen Dein Kindsein wieder neu zu entwickeln und das Land des Lächelns wieder neu zu entdecken und vor allem Deine Ängste ins rechte Licht zu rücken.
Wow! Es gibt doch so viele Frauen, die sich die gleichen Gedanken machen wie ich! Als kleines Mädchen habe ich immer gesagt, ich bekomme nie im Leben Kinder, da die ihren Eltern so viel Arbeit machen. Mittlerweile bin ich verheiratet und mein Mann wünscht sich Kinder. Ich bin jetzt 34 und seit etwa 5 Jahren versuche ich eine “Kopfentscheidung” für oder gegen ein Kind zu treffen. Bis heute habe ich keine Entscheidung getroffen. Ich habe den richtigen Mann, und das richtige Umfeld, und die letzten Jahre auch immer wieder leuchtende Augen, wenn ich mit fremden Kinder zu tun habe. Also habe ich mich entschieden, der Natur freien Lauf zu lassen und die Pille abzusetzen (das war vor 2 Wochen). Jetzt wo ich weiß, das ich jeder Zeit schwanger werden könnte, habe ich vermehrt Ängste, dass ich das alles nicht schaffe. Die Verantwortung, die Umstellung, woher weiß ich, was mein Kind will, was wenn es krank wird, bin ich grundsätzlich so stabil, dass ich alle nicht planbaren Situationen hinbekomme. Bei mir ist es weniger Angst vor der Geburt oder Schwangerschaft, oder dem “Aliengefühl”, sondern eher vor den Situationen, die nach der Geburt kommen.
Ich fand eure Beiträge alle sehr spannend und hab mich ganz oft wiedergefunden.
Jetzt weiß ich, dass es auch andere Frauen gibt, die sich die gleichen Gedanken machen und werde der Natur weiter ihren Lauf lassen.
Dankeschön!
Wenn ich das alles hier so lese, finde ich mich zwar in sehr vielem wieder, denke aber auch, dass das klassische Mittelschichts-“Probleme” der Moderne sind. Wenn man sich nicht sicher ist, kriegt man halt keine Kinder (Verhütungsoptionen sei Dank) – man kann sich doch auch ohne am Leben freuen, und man ist niemandem Rechenschaft schuldig! Klar, das ist manchmal leichter gesagt als getan, aber wenn ich mich gegen Kinder entschieden hätte, würde ich sehr indigniert auf jede Indignation darüber reagieren. Meine Entscheidung geht nämlich niemanden etwas an!
Und deshalb kann ich mit diesen ellenlangen kopfgesteuerten Überlegungen “Kind vs. Traumjob, persönliche Freiheiten aufgeben müssen” etc. überhaupt nichts anfangen. Ich hatte das wie gesagt auch jahrelang und habe halt abgewartet, ob sich das ändert und sich ein deutlicher Kinderwunsch einstellt – und das ist dann auch passiert. Zwar erst mit 34, aber es ist passiert. Ich bin dann ziemlich schnell schwanger geworden und damit auch sehr glücklich – ernsthafte Bedenken und Grusel vor der riesigen Lebensveränderung hatte ich übrigens trotzdem noch mindestens zwei Mal während der Schwangerschaft, inkl. Schlafstörungen und so.
Allerdings ist es natürlich sehr schwierig, einen prinzipiellen Kinderwunsch zu haben, aber wegen “tagesaktueller” Überlegungen (dick werden, Hauskauf etc.) vor der Entscheidung für ein Kind zurückzuschrecken. Ich kenne mehrere Frauen, denen es während ihrer gesamten “gebärfähigen Phase” so gegangen ist und die jetzt, mit über 50, ziemlich unglücklich darüber sind und denken, dass man das doch alles hätte regeln können – und dass ein Kind es allemal wert gewesen wäre. Ich finde, SO sollte man das mal sehen.
Liebe Jana,
erst mal auch von mir vielen Dank für den tollen Blog.
Ein paar Fragen von mir:
Wenn du sagst, dass in manchen Situation “nur” eine gute Hebammenbegleitung erforderlich ist, finde ich das sehr beruhigend. Aber wie findet man die und vor allem die Gewissheit, dass die richtige dann auch im richtigen Moment da sein wird? Wenn heute Hebammen in den Medien sind, dann nur Artikel, dass der Beruf vom Aussterben bedroht ist, weil keine Hebamme sich mehr die geforderten Versicherungsprovisionen leisten kann 🙁 Wie ist das bei dir – hast du viele Anfragen, die du ablehenen musst, weil es zu wenige Hebammen und zu viele Kundinnen gibt? Ist es albern, seine Hebamme schon vorm Schwangerwerden kennen lernen zu wollen??
Zu mir: 30, verheiratet, finanziell und beruflich alles schön, sozialer Kinderwunsch ja (Leben mit Kindern ist toll und würde super passen), biologischer nein (mir ist total egal ob das Kind die Gene von mir und/oder meinem Mann hat), Angst vorm Schwangersein und Geburt insofern, als dass ich Angst habe, dass mein Körper durch die Schwangerschaft und Geburt beschädigt und teilweise unbrauchbar (Gewicht, Verletzungen, geringere Arbeitsfähigkeit, Müdigkeit) wird und ich nach der Geburt nicht mehr leistungsfähig (egal ob beruflich oder familiär) bin, weil ich idealerweise neun Stunden durchgängigen Schlaf brauche.
Ich bin total dankbar die Beiträge aller Schreiberinnen hier lesen zu können.
Liebe Grüße, Antje
Liebe Antje,
es ist leider wahr: ich kann Dir natürlich keine gute Betreuung versprechen, denn es gibt schon jetzt zu wenige Hebammen. Ich selber muss täglich Frauen absagen und bin heute (Ende Mai) bis zum Anfang des kommenden Jahres ausgebucht. Kolleginnen geht es ähnlich.
Zu den Ängsten immer müde zu sein, muss ich leider sagen: ja, Du wirst am Anfang oft schrecklich müde sein. Aber das geht auch wieder vorbei. Und die körperlichen Veränderungen sind pro Frau sehr unterschiedlich stark. Das alles musst Du eben auf die Waagschale legen, neben ein ganzes Leben mit Deinem Kind. Wenn der Kinderwunsch groß ist, ist einem am Ende all das egal.
Das mit der verminderten Leistungsfähigkeit möchte ich entkräften. Ich finde immer – und habe das auch von vielen anderen Frauen gehört – das man plötzlich im Gegenteil unglaublich viel mehr gebacken bekommt, als vorher. Das klingt verrückt, ist aber tatsächlich so.
Jedenfalls freut es mich sehr, dass das Lesen hier, Dir hilft. und ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Entscheidungsfindung.
Alles Liebe
Jana
Ich (42) habe Anfang des Jahres schon mal geschrieben, dass ich mich über meine -gewollte und geplante!- 3. Schwangerschaft irgendwie so garnicht freuen konnte. Ich war sogar regelrecht verzweifelt, unglücklich, panisch, alles in mir und an mir hat sich degen diese SS gewehrt. Jetzt ein Zischenstand:
Mittlerweile bin ich in der 28. SSW und freue mich schon seit vielen Wochen auf unseren Sohn :-)) ZUm Glück ist es doch noch gekommen! Ich hatte und habe zwar mit vielen Zipperlein zu kämpfen, es ist nicht alles so rosig und einfach wie vor 10 und 12 Jahren, aber die Angst und Panikattacken, die ich bis ca. 16 SSW hin und wieder hatte (Luftnot, Schluckbeschwerden, Panikgefühle, Herzrasen, Unruhe,…) sind weitestgehend verschwunden, und mit allem anderen kann ich leben. Die teils starken Kindsbewegungen sind mir jetzt schon zuweilen unangenehm, aber ich habe mich damit arrangiert. Freue mich aber ganz ehrlich gesagt darauf und zähle fast die Tage 😉 dass er raus kommt und mein Körper wieder ganz alleine mir gehört!! Die SS ist ja endlich 🙂
Liebe Sandra, vielen Dank für Dein Update. Du hast ja schon 3/4 geschafft! Yeah!
Hört sich hart an, bis jetzt. Ich hoffe der Rest geht jetzt besser.
Ich wünsche Dir alles Gute und freue mich dann über die Geburtsmeldung. 🙂
Liebe Grüße
Jana
Hallo alle zusammen,
Zu meinen Lebensumständen muss ich (leider) ziemlich aussholen…..!
Wie alle von euch, bin auch ich sehr froh auf diese Seite gestoßen zu sein!
ws tut unglaublich gut zu wissen, dass man mir dieser Problematik nicht alleine ist.
Ich bin 33 und fand Kinder von anderen immer schon nett und so manches jat mich auch dahinschmelzen lassen, jedoch war auch irgendwie insgeheim immer froh, dass es nicht meins, mit all den dazu gehörigen Sorgen und Prolemen, ist.
Ich mag die meisten Kinder! Ich sage die meisten, weil ich auch schon viele kennengelernt habe, bei denen ich dachte, oh Gott hoffentlich bekommst DU nie SO EINS!
Lange Jahre wollte ich nie Kinder, auch wenn beim Anblick so mancher Kinder trotzdem der Gedanke aufflammte, wie es wohl wäre ein eigenes zu haben und sich ein warmes Gefühl in der Brust ausbreitete, dieser aber schnell wieder weg geschoben wurde!
Mit 21 war ich schwanger, in einer sehr schwieringen Beziehung und habe mich aber von der ersten Sekunde bewusst und ohne Reuhe dagegen entschieden. Bis heute ist diese Entscheidung immer noch für die Richtige und daher auch kein Problem.
Nun habe ich einen sehr liebevollen, wenn auch mit (teils psychischen Probkemen belastet- Borderline-!) Partner an meiner Seite. Er ist 2 Jahre jünger als ich, hat aber einer fast 10 jährige Tochter.
Der Umgang mit ihr und ihrer Mutter läuft fast reibungslos, bis auf Kleinigkeiten die ich als normal empfinde.
Es ist komisch, aber dieses Kind weckt immer wieder eine mütterliche Verantwortung in mir, sodass der Wusch nach einem eigenen nicht mehr so unabwegig war.
Allerdings hatte ich immerschon eine heiden Angst vor “sowas” wie Schwangerschaft und Geburt.
Unsere Lebensumstände sind momentan nicht ganz einfach, wenn auch nicht aussichtslos. Wir sind beide ind der Gastronomie. Ich als Hotelfachfrau (2te Ausbildung, vor 4 Jahren erfolgreich abgeschlossen- davor 10 Jahre Friseurin mit Beendigung eines Meistertitels), mein Freund derzeit als Koch (auch 2te Ausbildung) die er erst jetzt im kommen Monat – hoffentlich erfolgreich- abschließen wird.
Geld war bei uns schon immer knapp und auch aus diesem Grund, hatten wir beide den Wunsch vllt eine Zeit, so 3-6 Monate Erfahrungen in der Gastro im Ausland zu machen.
Jetzt zum Ende seiner Ausbildung wurde das Thema konkreter, da ja der Plan ja auch schon über 2 Jahte wie eine Traumblase gewachsen ist…. aber mein Freund wurde mit Aussagen dazu immer verhaltener.
Bis letzte Woche herrauskam, das er wegen seiner Tochter, nicht mehr ins Ausland (und mit Ausland war Bayern, Schweiz oder Österreich das angestrebte Ziel!) will, weil er diese “Trennung” nicht aushalten würde!
Für mich war das ein Schlag ins Gesicht!
Dazu sei gesagt, dass ich ihm geholfen habe aus einem Psychischen Sumpf mit Drogen, Alkohol und “ritzen” positiv wieder ins Leben zu gelangen.
Seine Finanzen auf die richtige Bahn zu bekommen (wenn auch in Form einer Privatinsolvenz, aber anders ging es nicht) , habe ihm zum jetzigen Aisbildungs-/ Arbeitsplatz verschafft, indem er sich sehr wohl fühlt und den Umgang mit seiner Tochter (der ihm lange verwehrt war) unterstützend beeunflusst, sodass regelmäßige Treffen stattfinden können. (Denn er besitzt noch! keinen Führerschein)
Ich liebe ihn, trotz aller Umstände. Er ist ein guter Vater, auch wenn er machmal sehr unbeholfen ist.
Aber das war für mich zu viel. Ich hatte mich gedanklich schon getrennt und mich alleine im Ausland gesehen. Da es, bevor ich mich auf sowas wie Familie oder Selbständigkeit festlege, ein sehr großer Herzenswunsch von mir ist, noch einmal (bevor es dafür zu spät ist) alle Freiheiten auszuleben! Eigentlich wollte ich das mit ihm… aber der Wunsch wuchs derart über die letzten Jahre, ich wollte es unbedingt, wenn nötig auch ohne ihn.
Leider glaube ich nicht an Beziehung auf Distanz.
Doch alles kommt anders!!!!
Letzten Freitag 05/06, einen Tag vorher haber ich erfahren, daß mein Freund nicht mehr ins Ausland will, habe ich aus einem komischen Gefühl heraus einen SS-Test gemacht…. positiv! !!!!
Ach du scheiße…..
Ich habe am 15/05 grad meine Festanstellung gekündigt, weil ich ein paae Monate bevor ich echt harte Saisonarbeit starte, als Aushilfe bei Bekannten in der Gastro arbeiten wollte und noch will. Den Vertrag habe ich erst gestern unterschrieben.
Und nun das! !!!
Ich bin in der 6/7 Woche! !!!!
Mein Freund steht zu mir, egal wie ich entscheide und das rechne ich ihm sehr, sehr hoch an.
Aber ich freue mich nicht….
ich bin geschockt!
Auch ich fühle mich unwohl mit diesem “Aliengefühl” und habe Angst… Angst vor der Angst, Angst davor, dass die Angst in Panik umschlägt. Angst vor die 9 Monaten, Angst davor es mittendrin loswerden zu wollen, Angst davor aus der Situation nicht mehr raus zu kommen…Angst vor der Geburt. ..
Ich habe soooo unglaubliche Angst!!!!!!
Ich habe keine Angst Mutter zu sein! Was ich wiederum total skurril finde.
Aber vor allem, was ab jetzt passieren soll!!!
Ich fühl mich hilflos, leer, alleine…. auch wenn ich es nicht bin, aber durch diese Sache an sich müsste ich ja alleine durch!
Ich habe Gefühlskarussell… stündlich ändern sich meine Gedanken… aber für ein klares Ja konnte ich mich nicht entscheiden…
und ich weiß nicht ob ich es kann…oder will?!?
Auf der einen Seite versuche ich es mir positiv vorzustellen, aber ich schaffe es nicht. Sofort beschleicht mich die Angst/Panik!!!!
Es ist alles soviel auf einmal. …
Ich versuche mir Zeit zu geben…immerhin habe ich für einen Abbruch noch Zeit zum überlegen.
Aber ich habe Angst mich dafür zu entscheiden.
Ich habe Angst, wenn ich mich dafür entscheide und die “Frist” abgelaufen ist, es doch nicht mehr zu wollen und Angst davor dann durch zu drehen. Angst mir und dem Ungeborenen was anzutun, weil ich in Panik gerate. …
Es ist die nackte, blanke Angst!!!
Und ich weiß nicht mehr weiter….
Ich habe es gestern meiner Mutter gestanden, ihr auch von meinen Ängsten erzählt…. sie war sehr verständnisvoll…und sie hat sich wahnsinnig gefreut und gesagt wie szolz sie auf mich/uns ist!!!
Das war schön… leider nimmt es mir nicht die Angst!
Sie ist natürlich dafür es zu bekommen…
aber ich weiß es einfach nicht!!!
Ich bin enttäuscht von mir selbst, das ich mich kicht freuen kann und wütend auf meine Angst…aber sie ist da und übermächtig! !!!
Ich hoffe bald klarer sehen zu können. ..
Liebste Grüße an alle denen es ähnlich geht und an alle die es gwagt und geschafft haben, ihr habt meine tiefste Bewunderung! !!!
Liebe Dany,
ich denke an Dich und wünsche Dir alles Gute in Deiner schwierigen Lage!
Ich denke, es ist normal, dass man sich in einer so schwierigen Situation erst mal ambivalent oder panisch oder auch geschockt fühlt – besonders, wenn man sich noch gar nicht klar ist, ob man einen Abbruch will oder nicht.
Ich halte Dir die Daumen, dass Du eine stimmige Lösung für Dich findest…hab selbst ein Kind unter schwierigen Umständen mit knapp 20 bekommen und kann mir gut vorstellen, wie es Dir geht.
Liebe Dany,
mir geht Deine Situation gar nicht aus dem Kopf und ich wollte Dir noch was sagen – mir selbst hat es später sehr geholfen mich beraten zu lassen, und zwar von jemandem Außenstehenden. Ich habe die Erziehungsberatung in Anspruch genommen (wurde bei uns kostenlos und vertraulich über das Jugendamt angeboten), und es tat so gut, mal mi jemandem zu reden, der nicht involviert ist und Erfahrung hat mit ähnlichen Situationen, aber keine eigene Agenda.
Vielleicht findest Du ja ein Beratunsangebot, das für Dich gut passt – einfach, um besser zu klären, was Du willst und wo Du hinwillst.
Alles, alles Gute.
Danke dir, liebe MOM, für deinen Zuspruch.
Ich würde so gerne dieses positive Gefühl haben und mich, ohne Zweifel oder diesem Angstzustand, dafür entscheiden.
Aber es ist diese Angst, die auch die anderen hier beschreiben, und dieses “Aliengefühl”, diese Angst vor dem durchhalten (müssen), bzw daran zu scheitern. Nichts an der Situarion ändern zu können…”Es” nicht anzunehmen, lieben zu können.
Ps: verzeiht bitte die Rechtschreibfehler… komm immer auf die falschen Tasten….!
Hallo Dany,
ich kann dich und deine Gefühls- und Gedankenwelt so gut verstehen, denn mir geht es genauso, nur mit dem Unterschied, dass ich noch nicht schwanger bin aber wir planen schon. Letztens dachte ich eine Woche lang, dass ich schwanger wäre und schon stieg die Panik in mir auf. Ich dachte mir nur: nein nein nein, das darf nicht sein und hoffte nicht schwanger zu sein. Ich war nicht schwanger und mittlerweile frage ich mich wieder, warum ich immer wenn es konkret wird so in Panik verfalle. Auch ich weiß nicht wie ich 9 Monate mit Zweifeln und Ängsten überstehen soll, ohne komplett durchzudrehen und dabei noch eine Bindung zum Kind aufzubauen. Leider wird mir wahrscheinlich eine HG Schwangerschaft bevorstehen, was das Ganze nicht besser macht. 🙁 Aber genug zu mir.
Ich weiß nicht wirklich, was ich dir raten kann denn einen Weg aus diesen Ängsten kenn ich leider auch nicht. Es wäre vielleicht ratsam, dass du dir eine psychologische Begleitung suchst während der Zeit (wenn du dich für das Kind entscheidest). Ich denke es ist wichtig, dass dich jemand auffängt, wenn die Ängste stark werden. Ich persönlich hoffe ja darauf, dass sich diese irgendwann Ängste geben und man sich an die Situation gewöhnt, vielleicht doch auch freut. Aber keine Ahnung ob es wirklich so ist.
Versuch dich wenn du Angst bekommst irgendwie abzulenken und nicht in das Gedankenkarussell einzusteigen. Wenn du negativ denkst sage “Stopp”! Suche dir positive Gedanken zur Schwangerschaft. Frag dich warum ist es schön dieses Kind zu bekommen, schreib es auf und sage dir das täglich wie ein Mantra auf….übe diese Gedanken, immer wieder, so dass du es verinnerlichst und sie ohne eigenes Zutun im Kopf bleiben. Ich weiß selbst, das ist leichter gesagt als getan und schwierig umzusetzen, aber genau das würde dir wahrscheinlich ein Psychologe raten, denn nur so wird man gegen diese Ängste und Zweifel ankommen.
Ich drücke dir die Daumen, dass du für dich die richtige Entscheidung triffst. Vielleicht hältst du uns ja auf dem Laufenden wie es bei dir weiter geht und vor allem wie es dir ergeht. Alles Gute!
Diese “STOPP-& Mantraübung” finde ich super! Nicht nur für diesen Fall, sondern auch für andere nicht guttuende Situationen im Leben! Danke!
LG
Jana
Hallo zusammen,
ich wollte mich auch nochmal zu Wort melden. Ich hab hier mal vor etwas mehr als einem Jahr von meiner Angst geschrieben und meinen Bedenken mit Schwangerschaft.
Nun, heute sehe ich es so: Neulich war ich beim Frauenarzt, zufällig kurz vorm Eisprung. Ich war so aufgeregt und habs Abends gleich meinem Mann erzählt und gesagt, dass wir jetzt loslegen könnten, die Chancen stünden gut. Er meinte, wenn ich bereit sei und ich so “Jaaa, ich bin bereit” irgendwie war die Angst weg. Und nun bin ich ES+4 und natürlich weiß ich nicht, ob es geklappt hat, aber ich bin voll positiver Gedanken, es kommen keine negativen Gedanken in meinem Hirn an. Es ist unglaublich. Ich dachte sogar letztens, dass ich auch ein kleines Mädchen willkommen heißen könnte, obwohl ich vorher immer dachte, wenn Kind, dann bloß ein Junge…. es ist verrückt. An meiner Außensituation hat sich nix geändert, wir müßten auf der Arbeit Ersatz für mich suchen (sind selbstständig) und zu Hause in der 3ZKB Wohnung ist auch kaum Platz… aber egal, was solls… ich wills und das reicht doch vollkommen…. Ach, ich wollte das einfach mit euch teilen, um zu zeigen, das Schwangerschaftsphobie auch vergehen kann. Ich habe mich viel mit mir und verschiedenen Themen beschäftigt, Therapie gemacht, bin immer noch in einer Selbsthilfegruppe, die mir sehr viel Halt gibt. Eine freundin ist mit dem zweiten Kind schwanger, eine andere hat einen halbjährigen, den ich abgöttisch liebe und wickeln und tragen darf…. vielleicht kommen daher die Glückshormone 😀
Es wäre soo schön, schwanger zu sein 🙂
Hey, das ist ja toll! Ich drücke ganz fest die Daumen, dass es so ist und Du eine Schwangerschaft erlebst, die Du genießen kannst!
Viel Glück!!! <3
Ich danke dir Jana….. dein Blog hat auch viel dazu beigetragen, dass ich heute so positiv an die Sache rangehen kann. 🙂
Das ist ein wunderschönes Kompliment! Danke!
Dem kann ich nur zustimmen.
Es ist super, dass wir uns hier austauschen können und sehen, dass wir nicht allein sind mit diesem Problem. 🙂
Dir Tani wünsch ich viel Glück, dass es schnell klappt und du die Schwangerschaft voll und ganz genießen kannst. 🙂
Viele sehr bewegende Geschichten und ein spannendes Thema, was glücklicherweise auch als Thema in verschiedenen Forschungsrichtungen meines Wissens nach mehr und mehr ankommt. Auch, wenn man bereits eine Schwangerschaft “erfolgreich” hinter sich hat: Auch ich hatte tierisch Angst, wieder schwanger zu werden, obwohl ich ein zweites Kind wollte. Der Verzicht, die Einschränkungen, die ggf. starke Gewichtszunahme (habe in der ersten Schwangerschaft über 30 kg zugenommen – mein Körper ist also eh irreversibel verändert, wenn fast alles wieder runter war).
Und vor allem: diese gesellschaftliche Norm, doch ein zweites Kind haben zu “sollen” – Mit allen Fragen wie “Wann ist es denn bei euch wieder so weit?”, “Wann plant denn ihr das zweite?”
Und das in einer Gesellschaft, in der es ja absolut nicht auf der Tagesordnung steht, über die eigene Fruchtbarkeit und das eigene Sexualverhalten ansonsten offen mit Hinz & Kunz zu reden. Dass der eigene Körper plötzlich eine Art offenes Gut wird, finde ich soziologisch höchst spannend. Es wird darüber geredet; manchmal fast einem jemand sogar an den Bauch; der eigene Körper wird zum Thema eines smalltalks mit fast Fremden. Dass viele Frauen darauf absolut keine Lust haben und es befremdlich finden, erscheint mir sehr logisch – aber gefühlt habe ich mich damit auch oft allein.
Jetzt, schwanger in der 13. Woche mit Nr.2, habe ich gerade das “Aliengefühl” überwunden – wenn es auch beim Ultraschall immer mal wieder aufkommt – aber es ist dann tatsächlich zumindest in meiner Erfahrung so, dass es umschwenkt. Es wird von diesem kleinen fremden Wesen, das fast schon parasitär in einem haust, zu einem Teil deiner selbst, einem geliebten Stück von dir, mit dem man seinen Körper gerne teilt. Dieser Fakt, dass man sich daran erst gewöhnen muss (und das auch wieder neu in jeder Schwangerschaft), kann gerade erst aufkommen. Fast so, als hätte man es zuvor nicht aussprechen dürfen. Solche Blogs und Diskussionen wie hier helfen dabei! Ich glaube tatsächlich, dass dies recht verbreitet ist – eben in diversen Abstufungen.
Erst dann, wenn die Frauen, die es betrifft, darüber reden, kann es gesellschaftlich anerkannt werden – ähnlich wie das Problem von Vätern, die Ängste haben oder dergleichen.
Genau dieses Gefühl des “Man darf keine Angst vor dieser natürlichsten Sache der Welt haben” macht es so mächtig. Wie so oft. Auch ein Grund ist denke ich diese Spanne, die zwischen diesem Pol und dem des “Um jeden Preis Kinder bekommen” entsteht – was wiederum auch mit dem Markt zu tun hat, der dahinter steckt (Babysachen, künstliche Befruchtung, Elternzeitschriften, Elternforen, etc.) und weshalb dieser Wahn kann man fast sagen so virulent verbreitet wird. Ein sehr interessantes Phänomen unserer Gesellschaft.
Allen Frauen, die oben so eindrücklich ihre Geschichten geschildert haben, kann ich nur sagen: Toll von euch! Daumen hoch dafür und Daumen gedrückt für euer Glück, und dass ihr glücklich werdet, wie auch immer ihr euch entscheidet!
Beste Grüße,
Jen
Ich habe auch eine sehr starke (krankhafte) Angst vor einer Schwangerschaft. Das liegt bei mir allerdings daran, dass ich mit 23 ein Geburtstrauma (inklusive sexueller Belästigung durch den Gynäkologen und verbale Anzüglichkeiten der betreuenden Hebammen) erleben musste.
Für mich ist das Thema Kinder abgeschlossen (mein Sohn ist jetzt 10), habe andere Pläne für mein Leben, weitere Kinder sehen diese unter keinen Umständen vor.
Frauen mit Schwangerschaftsphobie kann ich nur raten sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen (Was will ich wirklich? Wo sehe ich mich in 10 oder 20 Jahren?) eventuell auch mit Hilfe eines Therapeuten- denn sobald Frau eine Entscheidung getroffen hat ist das Thema nicht mehr allzu problem- und angstbehaftet. Liebe Grüße und alles Gute.
Liebe Frauen, Liebe Frau Friedrich,
ich möchte Euch erstmal danken das Ihr mit dem Thema so offen umgeht und vertraut darüber sprecht.
Leider gehöre ich auch zu diesen Frauen und ich verstehe nicht warum, manchmal bin ich wütend darüber das es mir so geht wie es mir geht.
Ich bin ein “ungeliebtes” Kind und wuchs in einem zerstörten Familiensystem ohne Vater auf. Viel Leid, Angst, Gewalt, Armut, Ablehnung, Zurückweisung, emontionale Vernachlässigung, Not, Hilflosigkeit und Machtlosigkeit des Ausgeliefertseins prägten meine Kindheit und Jugend auch noch mein Frau sein bis Ende 20.
Schritt für Schritt befreite ich meine Seele aus diesem Psychoterror.
Ich suchte mir eine eig. Wohnung, begann eine Ausbildung, suchte die Distanz zu meiner Mutter. Ich knüpfte Freundschaften wo ich Halt und Verständnis bekam, vor allem aber Akzeptanz. Ich achtete auf mein Geld und arbeitete mich hoch. Nebenbei rettet ich noch meine Mutter und meine Schwester aus ihrer Alkoholsucht. Es war ein langer Kampf, Wut, Angst, Trauer, Verlust, Aggressionen, Hilflosigkeit, schlaflose Grübelnächte und Depressionen begleiteten mich auf diesem Weg – aber ich konnte nicht zuschauen – ich hatte zu viel Angst davor meine geliebte Mutter und Schwester beerdigen zu müssen und vor der Tatsache zu stehen “ich habe es nicht geschafft” – und ich habe es geschafft – beide sind seit mehreren Jahren trocken und alles hat sich beruhigt.
Vergessen hab ich dabei mich – meine Seele schrie nach Liebe – was passieren musste – ich geriet immer wieder an die falschen Partner – an was was mir sehr vertraut war – Zurückweisung, Ablehnung, Unterdrückung… immer wieder Verlieben, Glauben, Hoffen, Wünschen, Ablehnung, lösen, Enttäuscht werden, am Boden liegen – aufstehen, neuen Mut und Kraft tanken weiter machen.
Seit Mitte 20 quält mich diese zerrissene Sehnsucht nach einem Kind, aber in jener Beziehung fehlte Sicherheit, in der anderen Vertrauen, hier das dort jenes..
Als ich vor 2 Jahren wieder eine destruktive Beziehung verlassen habe und am Boden lag, lernte ich schnell – zu schnell, einen anderen Mann kennen, ich verliebte mich nicht, aber er gab mir irgendwas was mich anzog.
Er stürtze sich auf mich wie eine wilde Hyäne, überrannte mich sozusagen, meine inneren Signale von Angst und Unbehagen überging ich, so wollte ich niemand vor den Kopf stoßen …wir probierten es im Bett, mit der Erwartung “vielleicht verliebe ich mich” ..das ging schief, mir gefiel es nicht, ich war weder seelisch noch körperlich bereit und so fühlte ich mich dann auch “von mir selbst mißbraucht” …aus diesem Versuch wurde ich schwanger trotz Pille danach.
Eine Welt brach für mich zusammen…ich geriet in Angst und Panik, jetzt muss ich diesen Mann lieben, mit ihm schlafen, mit ihm Leben, kann ich dieses Wesen lieben, oder werde ich wie meine Mutter? Ich liebe diesen Mann nicht, ich will mich nicht unter Druck an einen Mann binden, den ich nicht liebe, die Macht die er über mich hatte machte mir Panik, die Ängste , meine Zweifel, die Angst vor dem sozialen Abstieg, Bindungsängste, die Angst vor der Angst, was passiert mit mir und meinem Körper, was ist das in mir drin, was wenn ich im 5. Monat merke “ich will es nicht mehr” “ich will diese Angst nicht mehr, dann muss ich da durch…
Zudem kam hinzu das ich mich schämte vor meinem Chef, der mir seit 18 Jahren seine Lebensanschauung aufzwingt “so und so muss dies und jenes sein, das und dies darf im Leben nicht passieren, dies und das kann man steuern” – seine ganzen Vorurteile gegen Menschen wie sie fühlen , was richtig und falsch ist und so weiter, diese ganzen ungefilterten und gespeicherteten Gedanken ließen Demut und Erniedrigung in mir fruchten, so wollte ich meine Ehre nicht verlieren, der Druck war zu hoch, die Zeit zu wenig, der Druck eine Beziehung zu führen, der Druck die richtigen Gefühle zu haben…alles in einem trieb mich unbewußt und auch bewusst zu einer vorzeitigen Beendigung der Schwangerschaft.
Der Druck “du musst dich freuen” – “ich kann mich nicht freuen” – der Druck ” du brauchst keine Angst haben” – “die Angst ist doch schon da”..
Jetzt steh ich da mit dieser schmerzhaften Erfahrung und meinem Kinderwunsch und ohne Partner…mit der Wut auf mich ..wie beeinflussbar und fremdbestimmt ich von den Gedanken anderer bin…
Mit dem Mann versuchte ich eine Beziehung zu erzwingen, er wollte Gefühle bei mir erzwingen und ich auch …er machte immer mehr Druck so das ich letztes Jahr in eine mittelschwere Depression fiel…danach löste ich mich auch aus dieser Beziehung, sexuell hatte ich ´mich schon lange verschlossen – wir führen mittlerweile eine offene Freundschaft, der Abbruch verbindet uns und ich klammere mich insgeheim an ihn,
mittlerweile bin ich in Therapie um Selbstvertrauen und Selbstachtung zu lernen, ich kann nichts auf mich zu kommen lassen zu groß ist die Angst vor dem Kotrollverlust meiner Gefühle..
Ich bete zu Gott,das er mir noch einmal die Chance gibt mit anderen Gefühlen, ich habe große Angst mit der Erfahrung aufhören zu müssen und später daran zu zerbrechen..ich würde mich hier über den Austausch von mutmachenden Gedanken freuen.
Wünsche alle Frauen hier Mut und Kraft.
Liebe Grüße Kira
Liebe Kira!
Du hast wahnsinnig viel für Dich geschafft! Du hast Dich aus einer belastenden Familiensituation befreit, dennoch Hilfe geleistet, hast Dich, trotz allem, was man Dir an negativem Balast mit auf den Weg gegeben hat, intellektuell mit der Situation auseinandergesetzt und Deinen Weg gesucht. Du hast selbstbestimmte Entscheidungen getroffen, hast Distanz zu Deiner Mutter hergestellt, Dich von einem Mann getrennt der Dir nicht gut getan hat und hast eine mutige Entscheidung bzgl der Schwangerschaft getroffen. Perfekt ist niemand, erst einmal musst Du Dir selbst verzeihen und vor allem sehen, wie viel Du bereits geleistet hast!! Gib der Zukunft Zeit, alles kann und nichts muss, vertraue auf Dein Gefühl!
Ganz liebe Grüße!!
Hallo Kira,
ich hoffe, die Therapie ist hilfreich und du kannst du schlimmen Dinge verarbeiten, die dir widerfahren sind. Für Angehörige von Alkoholokern gibt es eine Selbsthilfegruppe, ich denke mal in jeder größeren Stadt. http://www.Al-Anon.de Vielleicht schaust du dir das bei Gelegenheit mal an.
Angehörige und besonders auch Kinder von Alkoholikern haben es besonders schwer im Leben, weil sie aufgrund von der Krankheit ihrer Angehörigen viele ungesunde Lebensweise angenommen haben, mit denen sie sich selbst sehr weh tun. Auch, wenn deine Angehörigen mittlerweile trocken sind, hat die Krankheit doch lange dein Leben geprägt.
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg zu dir und würde dich gerne fest in die Arme nehmen 🙂
Hallo,
Per Zufall bin ich gerade auf diesen Blog gestoßen. Vielen Dank für all die ehrlichen Berichte hier, ich glaube, alle differenziert denkenden Frauen können sich hier wirklich miteinander austauschen. Dies ist das erste Forum, das mich wirklich gefesselt hat!!
Viele der geschilderten Erfahrungen und Gefühle kann ich verstehen bzw teile ich hinsichtlich Entfremdung des eigenen Körpers, Fremdbestimmung, Aliengefühle oder Angst Teil eines verhassten Rollenbildes zu werden…
Ich arbeite als Ärztin (allerdings nicht als Gynäkologin), physische und psychische menschliche Abgründe bzw Schicksale sind mein tägliches Umfeld. So spannend und faszinierend ich eine Schwangerschaft und die Entstehung von Leben finde, so sehr jagt mir das bei mir persönlich auch Angst ein.
Ich bin glücklich verheiratet, wir sind beide berufstätig und verdienen ganz gut, haben ein gutes Leben, leisten uns Urlauber und gutes Essen, Leben in einer großen Wohnung… Kurzum, es ist alles ok. Eigentlich.
Der Wunsch nach einem Kind kam zunächst von meinem Mann, ich konnte es mir irgendwann mit ihm vorstellen, freute mich über seine Freude. Es klappte sofort, nach drei Wochen und ein bißchen Planung bzgl. des Zyklus war ich schwanger. Wir haben uns riesig gefreut, es ging mir gut, die ersten Babyartikel wurden gekauft nachdem die zwölfte Woche in greifbare Nähe rückte. Bei der ersten großen Routineintersuchung in der 11. SSW war kein Herzschlag mehr nachweisbar. Es folgte eine Kürettage die peri- und postoperativ nicht unproblematisch war.Ich wollte es erst nicht noch einmal versuchen, mein Mann sofort. Nach einigen Wochen Verarbeitung gaben wir dem Ganzen noch eine Chance. Es klappte wieder nach wenigen Monaten. Diesmal allerdings kann ich mich nicht freuen und wenn ich ehrlich bin auch nicht mit allen anstehenden Veränderungen anfreunden. Von Anfang an hatte ich ziemlich heftige Nebenwirkungen wie massive Übelkeit, Inappetenz, Diarrhoe, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel… die ein normales Leben und Arbeiten unmöglich machen. Ich fühle mich eingesperrt und fremdbestimmt. Es ist nun erst die 9. Woche und der Gedanke an weitere 4 Wochen in diesem Zustand machen mich wahnsinnig. Manchmal wünsche ich mir wenn die Übelkeit ganz fies wird, es möge einfach vorbei sein… Die Gewichtszunahme ist noch nicht messbar, aber der sehr flache Bauch wölbt sich, die bisher kleinen Brüste sind von A auf C explodiert und schmerzhaft und ich finde es gar nicht interessant sondern nur beängstigend. Seitens des Gynäkologen wurde bereits ein Arbeitsverbot empfohlen, dazu kommt ein Jobwechsel in einigen Wochen (von Assistenz zu Oberarzt) und eine hierfür wichtige Prüfung in einer Woche, lernen derzeit kaum möglich.
Ich glaube, dass das Gefühl von Fremdbestimmung, Persönlichkeitsverlust und Brutkasten für ein Alien zu sein alles andere als selten ist und vermutlich noch häufiger vorkommt, als es dieser Blog bereits erahnen lässt. Je selbstbestimmter und unabhängiger eine Frau ihr Leben gestaltet, um so weniger definiert sie sich trotz bestehendem Kinderwunsch über ihre reproduktiven Fähigkeiten. Hinzu kommen wie in einigen hier beschriebenen Fällen tiefgreifenden und einschneidenden Erfahrungen. Mein tiefster Respekt gilt den unglaublich ehrlichen persönlichen Berichten und sehr mutigen Entscheidungen!! Vielen Dank, es nimmt die Belastung, dass so einige ambivalente Gefühle nicht in Ordnung sind!
Hallo zusammen,
ich bin so froh, auf diesen Blog gestoßen zu sein und dieses Thema als Diskussion zu verfolgen. Mir geht es nämlich ähnlich.
Ich bin 33, verheiratet, habe einen sicheren Job und eigentlich könnte es losgehen. Der Wunsch ist schon lange da. Allerdings leide ich seit Jahren an einer Angststörung, die mich vom Schwanger werden abhält. Ich mache gerade die 3. Therapie, die zwar Erfolge zeigt, aber ich kann diesen Schritt irgendwie noch nicht gehen. Ich habe Angst vor den Untersuchungen, den Diagnosen und der Zeit, wenn das Baby da ist und ich Angst habe, dass etwas nicht ok ist. Ich habe, obwohl ich seit vielen Jahren mit meinem Mann zusammen bin, Angst vor dem HIV-Test (wir verhüten seit eh und je nur mit Kondom (nur die ersten 1,5 Jahre nicht), da ich die Pille nicht vertrage. Ich war immer treu und er sicher auch, aber da kommt halt wieder meine Angststörung durch… Vielleicht hat man sich beim Arzt angesteckt, oder oder… Bitte erklärt mich nicht für verrückt.
Ich habe auch Angst vor Brustkrebs. Wurde vor 7,5 Monaten von zwei Ärzten mit Ultraschall untersucht, weil ich knotiges Gewebe gespürt habe. Ist aber nur hormonell bedingt und nicht weiter schlimm, sagt der Arzt. Ich weiß aber, dass sich die Brust in der Schwangerschaft verändert und ich habe schon beim monatlichen Abtasten Probleme, nicht in Panik zu verfallen, weil sich das Links immer knotig anfvühlt. Davor habe ich also auch Angst, was mich hindert, endlich loszulegen. Mein Mann ist der beste, den man sich vorstellen kann und er würde so gerne.
Wie kann ich mich bloß überwinden? Babys zaubern mir immer das schönste Lächeln ins Gesicht… Meine Therapeutin sagt: Einfach machen!
Liebes Tinchen,
ich wünsche Dir einen weniger anstrengenden weiteren Schwangerschaftsverlauf – ich hatte die ersten paar Monate üble Übelkeit und Müdigkeit und schleppte mich durch jeden Tag (wenn ich nicht gerade im Bett war und schlief wie bewußtlos), aber das wurde tatsächlich viel besser und ein “normales” Leben wieder möglich. In der Elendsphase der Frühschwangerschaft konnte ich mir tatsächlich nicht vorstellen, dass ich jemals wieder sowas wie Energie haben sollte, aber rückblickend war es ein überschaubarer Zeitraum. In ein paar Monaten geht es Dir vielleicht auch so!
Gerade kickt mein Baby in meinem Bauch herum und erinnert mich daran, wie surreal es eigentlich ist, so ein kleines Leben mit sich herumzutragen und seinen Körper so bedingungslos zu teilen, während der Körper ein Programm ablaufen lässt, das ich nicht bewußt steuern kann. Gruselig, wie auf einmal die Beine Wasser einlagern und die Brüste aussehen wie ein Blauschimmelkäse vor lauter riesigen Adern…nie sonst war ich so meinem Körper ausgeliefert, und ich kann mich nicht recht entscheiden, ob ich mich ganz ehrfürchtig fühle oder leicht angeekelt. Also habe ich beschlossen, das Ganze als große Übung im Loslassen zu betrachten und einfach den Körper machen zu lassen…in der Hoffnung, genau das unter der Geburt und mit dem Baby besonders gut brauchen zu können.
Hallo MOM,
danke Dir! Das wird sicher so sein und die Zeit wird ja immer weniger.
Wahrscheinlich ist die Einstellung, dass alles ein großes Experiment ist, genau richtig. Letztlich muss man sich auch immer klar machen, wie viele Paare es gibt, die sich ein Kind wünschen würden und deren Wunsch nicht erfüllt wird. Ein wenig Dankbarkeit ist sicherlich auch angebracht…
Liebes Tinchen,
ja, stimmt, meine Schwester ist ungewollt kinderlos und hat da ganz schön dran zu knabbern…es ist bei allen nervigen Begleitumständen ein Wunder, wenn es klappt. Aber ich glaube auch, ambivalente Gefühle sind ganz normal und man kann echt dazu stehen!
Viel Glück Dir weiterhin,
Mom
Das wünsche ich Dir auch, eine unproblematische Schwangerschaft und Geburt und ein gesundes Kind.
Liebe Grüße:-)
Liebes Tinchen,
schön das du deine Geschichte hier mit uns teilst! Und vielen Dank für Deine Worte!
Ich sehne mich so sehr nach einem Kind, nach einem eigenen, aber diese Ängste verhindern es bisher und die Uhr läuft, das kommt erschwerlich hinzu ….ich rede mir gut zu”nicht drängeln – das geht schief” , “lass dir Zeit liebe Kira” – und ein Mann ist ja auch noch nicht in Sicht 🙁
Hinzu kommen meine Bindungsängste, ich kann mich schon auf einen Mann einlassen, aber ich brauch’ meine Hintertür, da ich erlebt habe wie sehr schlimm es ist emontional abhängig zu sein, von einem Mann nicht mehr los zu kommen, oder wie meine Mutter, die sich schlage lassen hat und dennoch blieb, das hat mich zutiefst geprägt – nicht abhängig zu werden und wenn ich merke “oh, von dem kommst du nicht mehr los, schleicht sich die Panik ein und ich brauche Abstand, diese Freiheit müßte mir ein Mann gewähren….ich bewundere Frauen, die ihre Kinder empfangen von verschiedenen Männern und dann doch allein erziehend sind und das großartig meistern….hier an dem Punkt erstmal großen Respekt vor diesen Frauen, gerne würde ich eure Stärke und Euren Mut haben!
Innerlich zerbreche ich daran ….ich wäre bestimmt eine Super Mami….möchte auch so ein kleines Patschhändchen halten und ihm die Welt zeigen.
Ich hatte ziemlich ungesunde Muster, aus denen ich mich grad befreie, die Anziehungskraft zu dominanten gemeinen Männern, die tiefe Wertlosigkeit in mir drin, das anderen gefallen müssen, das ich gemocht werde …das leg ich grad ab….ist aber mit viel Tränen verbunden …ich arbeite sehr viel an meiner Selbstliebe und versuche zu Gott zu finden, denn mir ist bewußt das er immer da war und mich getragen und beschützt hat….
Ich habe eine sicheren Job, einen Nebenjob und viel Geld hart angespart extra für ein Kind.
Alles was ich anfange gelingt mir, nur bei der Partnerschaft und einer Schwangerschaft habberts….schade….
Schön das Euch gibt!
Hallo Kira!
Du hast Recht, toll, dass es diesen Blog hier gibt.
Verzwickte Situation, pass auf Dich auf, dass Du nicht in einen Kreislauf aus dringendem Wunsch, Enttäuschung und noch größerem Wunsch gerätst. Leicht gesagt, ich weiß…
Auch wenn ich nicht die gleiche Vorgeschichte habe, so kann ich die Wege und die emotionale Abhängigkeit ziemlich gut nachvollziehen. Ich hatte auch eine Mutter, der ich nicht gleichen wollte, habe mir vermutlich genau deshalb für mich ein sehr unabhängiges Leben gewählt. Das Problem ist, dass, so lange Du nicht mit Dir selbst wirklich glücklich bist, auch meist der richtige Partner nicht um die Ecke kommt bzw die Hoffnung darauf, dass es diesmal der Richtige ist, nur die falschen Entscheidungen unterstützt. So bescheuert und abgenutzt es sich anhört (und ich habe es gehasst, wenn man mir das gesagt hat!), oft kommt der richtige Mensch dann, wenn man nicht danach sucht. Mein jetziger Mann hatte es schwer, ich hatte mich gerade von einem Mann getrennt (gebildet, Arzt mit eigener Klinik, sportlich aber völlig desozialisiert, eigentlich auf der Suche nach der Mutter seiner Kinder, nicht nach mir oder einem besonderen Menschen), war verletzt und fühlte mich benutzt, hatte entschieden nur noch auf mich zu achten, kein Gedanke an eine langfristige Beziehung und schon gar nicht an eine Familie… Einige Monate später lernte ich meinen Mann kennen, ich war nicht interessiert. Er hat sich aber so bemüht, dass ich nach einigen Monaten merkte, dass es diesem Menschen wirklich um mich ging. Alles andere entwickelte sich dann erst…. Und ist nicht planbar.
Das Loslassen dringender, scheinbar unabdinglicher Wünsche macht diese erst möglich… Du möchtest es ganz bestimmt nicht hören, aber mach Dich etwas freier von dem unbedingten Wunsch nach einem Kind. Versuche zu sehen, was Du geleistet hast und sei stolz auf Dich. Denn die Nicht- Erfüllung morgen und übermorgen macht Dich nur unglücklich und die Enttäuschung macht Deinen Wunsch dann gänzlich unwahrscheinlich. Eine Freundin von mir wurde von einer ähnlichen Situation überrannt und kommt aus einer Depression nicht mehr raus. Glück ist immer die Entscheidung
glücklich zu sein. Ich weiß wie sich das anhört:-) Drücke fest die Daumen!