Sommerbabys – Tipps für heiße Tage

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Wenn es draußen richtig heiß ist, die Sonne brennt und der Schweiß bei der kleinsten Bewegung in Strömen fließt, wenn der Schatten der Bäume kaum noch ausreicht, Kühle zu spenden, wenn ein Eis am Tag nicht mehr genug ist und du dich mit deinem Neugeborenen auf dem Arm fragst: „Was muss ich bei meinem Sommerbaby eigentlich beachten?“, dann ist dieser Artikel für dich…

Stillen und Trinken

Wenn du dein Baby stillst, musst du keine zusätzlichen Getränke anbieten. Die Muttermilch reicht aus. Allerdings wird dein Kind nun dennoch häufiger kurz trinken wollen. Es hat aber nicht etwa mehr Hunger, sondern einfach Durst.
Am Anfang einer Stillmahlzeit ist die Milch durststillender und erst wenn dein Baby länger trinkt, wird die Milch nahrhafter. Es ist absolut unnötig, zusätzlich Wasser anzubieten. Es kann deinem Kind sogar schaden. Wichtig ist, dass du dementsprechend selbst viel trinkst.

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Wenn du sogar schon zu fütterst, sind Getränke wie Wasser, Tees oder eventuell auch Saftschorlen Pflicht. Und wer weiß, vielleicht wird es schon Zeit für das erste Wassereis? Alternativ schmeckt eingefrorene Wassermelone toll und ist nicht unnötig süß.

Wohnung kühlen

Wie bleibt die Wohnung für dein Sommerbaby kühl? Die wenigsten von uns besitzen eine Klimaanlage, um die Wohnung kühl zu halten. Am besten du ziehst also tagsüber die Vorhänge zu oder lässt die Jalousien weitestgehend unten, um die Sonne auszusperren. Sobald es draußen wärmer wird als drinnen, sollten die Fenster geschlossen werden.

Richtig Lüften

Lüfte immer am Abend, dann aber richtig (nicht nur auf kipp, sondern mit weit geöffneten Fenstern).

Verdunstungskühle

Um die Wohnung für dich und dein Baby zusätzlich runterzukühlen, kannst du ein Handtuch oder Laken, oder einfach die Wäsche in dem Raum aufhängen, während du lüftest. Mach das aber bitte nicht bei geschlossenen Fenstern. Dann wird es nur tropisch warm-feucht. Frische Luft ist für dein Sommerbaby wichtig  – vor allem beim Schlafen.

Heimliche Wärmequellen abschalten

Welche elektrischen Geräte, die du gerade nicht brauchst, befinden sich im Stand-by-Betrieb? Spielkonsole, Laptop, Wäschetrockner…
Schalte sie ab, damit ihre Abwärme deine Wohnung nicht weiter aufheizt.

Sonnenschutz – besser: im Schatten bleiben

Wenn du mit deinem Baby an einem sonnigen Tag spazieren gehst, solltest du es an den nackten Stellen mit leichter, luftiger Kleidung bedecken, oder mit babygeeigneter Sonnencreme einreiben. Ein Sonnenbrand in Babytagen erhöht das Risiko später an Hautkrebs zu erkranken enorm. Zurück zu Hause, oder spätestens am Abend muss die zumeist sehr fettige Creme natürlich wieder abgewaschen werden, um die Haut atmen zu lassen.

Immer gut behütet

Setz deinem Baby am besten immer einen Sonnenhut auf. Er schützt die Augen, spendet Schatten und schützt zusätzlich vor Sonnenbrand. Optimal sind Hüte, die im Nacken etwas länger und breiter sind.

Achtung! Bitte kein Tuch über den Kinderwagen hängen. Darunter staut sich die Wärme!
Beim Spazieren mit Kinderwagen hilft ein Sonnenschirm oder Sonnensegel.

Babys nie alleine im Auto lassen!

Du bist mit Baby im Auto unterwegs, um Erledigungen zu machen und dein Kind ist eingeschlafen. Nimm es mit raus. Im parkenden Auto entstehen sehr schnell unglaublich hohe Temperaturen, die für dein Kind wirklich gefährlich sind.
Ein echt hilfreiches Tool für diesen Fall ist der Snugglebundle, eine Trage, mit der Kinder sehr einfach aus der Babyschale gehoben und mitgenommen werden können.

Drinnen – Draußen

Neugeborene haben oft noch große Schwierigkeiten bei der Wärmeregulation. Wenn du mit deinem Baby draußen spazieren warst und du kommst in die wohltuende Kühle eines Cafés, oder nach Hause, dann denk daran, dass dein Baby geschwitzt hat und es daher nun schnell kalt wird.
Jetzt braucht es wieder eine leichte Hülle, um die Wärme halten zu können. Normalerweise reicht ein dünnes Tuch oder eine Stoffwindel aus. Das hilft auch, wenn es beim Spaziergang plötzlich windet. Dann sollten auf jeden Fall der Kopf und vor allem die Öhrchen geschützt werden. So ein Tuch kann immer leicht, auch beim schlafenden Kind, locker drapiert werden.

Vitamin D

Die Kinderärzte empfehlen im ersten Lebensjahr jedem Kind Vitamin D zu verabreichen. Ab der zweiten Lebenswoche sollten gestillte Kinder 500 I.E. (internationale Einheiten) Vitamin D zugeführt bekommen. Diese werden in Tablettenform vom Kinderarzt verschrieben und können auf einem Teelöffel mit etwas abgekochtem Wasser gelöst und dann dem Kind gefüttert werden. Vitamin D ist wichtig für den Knochenaufbau, die Zahnbildung und für die Stärkung der Muskulatur. Darüber hinaus hat es eine Schutzfunktion für die Nervenzellen des Gehirns, einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreißlaufsystem und es dient der Rachitis-Prophylaxe. Rachitis bedeutet eine mangelnde Mineralisierung der Knochen.
Vitamin D wird nur in sehr geringem Maße über die Nahrung aufgenommen, da es nur in wenigen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Räucheraal, Lachs, Vollmilch oder Avocado in etwas höheren Konzentrationen vorhanden ist. Daher gab man Kindern früher Lebertran, um sie so vor Rachitis zu schützen. Auf natürlichem Wege wird Vitamin D vor allem durch Sonnenbestrahlung der Haut gebildet, was im Sommer quasi von allein passiert, wenn sich dein Kind häufig, sehr unbekleidet, draußen aufhält. Daher entscheiden sich manche Eltern, die von den Kinderärzten empfohlene Vitamin D Substitution im Sommer wegzulassen. Das kann man machen, wenn gewährleistet ist, dass das Sommerbaby wirklich jeden Tag draußen UV-Licht abbekommt. Natürlich reicht das UV-Licht im Schatten dafür völlig aus. Dein Baby sollte möglichst wenig direkte Sonnenstrahlen abbekommen. Übrigens verhindert Sonnencreme nicht nur den Sonnenbrand, sondern mindert auch die Bildung von Vitamin D.
Bitte besprich gegebenenfalls mit deinem Kinderarzt, wann die Vitamin D Substitution im Herbst wieder einsetzen sollte.

Baden

Wenn es tagsüber heiß war, ist ein kurzes Bad am Abend für das Baby sehr angenehm. Wenn es nur mit klarem Wasser bereitet wird, was die Empfehlung ist, kann es auch jeden Tag genossen werden.
Bei etwas größeren Kindern ist ein kleines Planschbecken oder eine Badewanne im Garten, oder auf dem Balkon toll. Bitte die Kinder NIEMALS beim Baden alleine lassen! Wer weder Garten noch Balkon hat, kann sich im Wohnzimmer auch einfach eine Plane auf den Boden legen und das Planschbecken, oder auch einfach nur eine große Schüssel, daraufstellen.

Du kannst dein Baby auch einfach öfters mal mit einem feuchten Waschlappen an Armen und Beinen erfrischen.

Kleidung

Sommerkleidung sollte möglichst luftig und aus Naturmaterialien, wie Baumwolle bestehen. Normalerweise gilt die Regel, dass Babys immer eine Schicht mehr tragen sollten, als das womit wir uns wohlfühlen. Zusätzlich kannst du im Nacken und im Rücken, zwischen den Schulterblättern fühlen, ob sich dein Kind schwitzig anfühlt. Die Füße verraten dir, hingegen, ob es zu kalt ist.

Schlafen

Zum Schlafen reicht im Sommer ein kurzärmeliger Baumwollbody und ein dünner Schlafsack. Wenn auch diese Kombination zu warm sein sollte, reicht auch ein Baumwolltuch. Dieses kann unterhalb der Ärmchen über das Baby gelegt und dann mit den Enden unter der Matratze festgesteckt werden.
Bitte vermeide unbedingt Ventilatoren neben dem Babybett, da kleine Kinder noch sehr empfindlich sind, was Zugluft angeht. Besser ist es, die hoffentlich noch kühlende Nachtluft hereinzulassen und am Morgen schnell alle Fenster, Vorhänge und Jalousien zu schließen, um die Sonne wiederum auszusperren.

…habt ihr noch Sommertipps?

 

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Neuauflage-Hinweis: Diesen Blogbeitrag hat die Autorin im Juli 2013 erstveröffentlicht und im Juli 2022 vollständig neu überarbeitet wiederveröffentlicht. Daher sind einige LeserInnen-Kommentare älter datiert, als das aktuelle Veröffentlichungsdatum der „Neuauflage“. 

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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12 Kommentare
  1. Avatar
    Eva sagte:

    Folgenden Tipp habe ich kürzlich zum Thema Schlafen gehört:

    Wenn es zu warm für den Sommerschlafsack ist, kann man das Kind auch bis zur Brust in einen Kopfkissen-Bezug legen, den man dann unter den Armen links und rechts zuknöpft bzw. per Reißverschluss zuzieht (das ist dann halt asymmetrisch).

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  2. Avatar
    Andreas sagte:

    Hallo, bei uns ist es zur Zeit sehr heiss und ein Bad am Abend für unseren Zwerg sicher angenehm. Welche Wassertemperatur würdet Ihr für ein solches Sommerbad empfehlen?

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Hallo Andreas, da Babys ja eh recht kühl baden (37C), würde ich es dabei belassen. Die Abkühlung entsteht ja schon durch das aus dem Wasser kommen, wenn die Haut noch feucht ist.
      LG
      Jana

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  3. Avatar
    Simone sagte:

    Mir hat man gesagt dem Baby auf keinen Fall zusätzlich Wasser anzubieten, egal ob Still- oder Flaschenkind, da sonst eine Wasservergiftung droht. Du sagst einem Flaschenkind bei Hitze auf jeden Fall Wasser geben. Ist es also nicht gefährlich?

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      • Avatar
        Sabine sagte:

        Liebe Jana,

        auch mir wurde gesagt, man bräuchte kein Wasser zu geben, Stillen reiche aus. Das habe ich auch so gemacht. Allerdings würde ich das im Nachhinein anders machen. Ein bisschen Wasser (z.B. Teelöffelweise) ist denke ich gut bei der Hitze. Aber beim ersten Kind war ich mir zu unsicher und habe mich an die Ratschläge der Ärzte gehalten 🙂

        Liebe Grüße,

        Sabine

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  4. Avatar
    Rogée sagte:

    Hallo ihr lieben
    Habt ihr einen Tipp wie ich meine 1 Wochen alte Tochter tagsüber bei 28-30 grad anziehen könnte?

    Liebe Grüße Melli

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Auf jeden Fall leicht. Manchmal reicht ein Body und eine Mullwindel zum umhüllen. Fass einfach immer mal wieder die Füßchen an und schau ob sie schön warm sind. Wenn nicht, dann braucht sie mehr. Eigentlich sagt amn ja immer : eine Schicht mehr, als man selbst anziehen würde.

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