Datteln zur Geburtsvorbereitung – Verhelfen Datteln in der Schwangerschaft zu einer schnelleren, leichten Geburt?

Schwangeren wird geraten, zur Geburtsvorbereitung für eine leichte und schnellere Geburt, Datteln zu essen. Datteln sind echte Superfrüchte. Sie sind lecker und enthalten wichtige Mineralien, Spurenelemente, Vitamine und Ballaststoffe.
Aber kann dieses Lebensmittel wirklich für eine schnellere und leichte Geburt mit weniger Schmerzen sorgen?

„Zu schön, um wahr zu sein“, dachte ich und beschloss, mich mit den Studien rund um die Dattel-Frucht intensiv für euch zu beschäftigen. Denn einige Studien haben die geburtsvorbereitende Ernährung mit Datteln tatsächlich untersucht.
Was sie herausgefunden haben, stimmt optimistisch. Der Verzehr von Datteln in der Schwangerschaft scheint wirklich einen positiven Effekt zu haben.

Was bewirken Datteln in der Geburtsvorbereitung?

Es heißt, wenn du in den letzten vier Wochen der Schwangerschaft täglich sechs Datteln isst, dann kannst du dich über folgende Vorteile freuen:

  • Schnelle Geburt
  • Intakte Fruchtblase bei der Geburt
    (Also seltener einen vorzeitigen Blasensprung)
  • Verkürzte Latenzphase
    (Das ist eine Phase der Geburt mit regelmäßigen und spürbaren Wehen, meist ohne, dass sich der Muttermund signifikant weit öffnet.)
  • Kürzere Austrittsphase
    (Das hieß früher Pressphase/ oder Austreibungsphase)
  • Schnellere Nachgeburt
  • Weniger Gabe von wehenfördernden Hormonen
    (Wie Prostaglandin oder Oxytocin.)

Warum ausgerechnet Datteln in der Schwangerschaft?

Ich habe mich gefragt, warum ausgerechnet zu Datteln und Geburt geforscht wurde. Also: warum gerade ein Lebensmittel wie die Dattel, und nicht etwa Banane oder Weintraube? Dabei fiel mir auf, dass alle Studien, die mir dazu vorlagen, aus Ländern kommen, in denen der Islam die vorherrschende Religion ist – oder zumindest eine große Rolle spielt.
Im Islam sind Datteln für die Ernährung von großer Bedeutung: Traditionell brechen Muslime ihr Fasten während des Ramadans, nach Sonnenuntergang, mit einer Dattel und einem Glas Wasser. So soll es vom Propheten Mohammed empfohlen worden sein.

Und auch im Koran gibt es eine Passage zum Nutzen von Datteln für Schwangere:
Maryam (Maria) war schwanger und erwartete einen Sohn, den späteren Propheten Jesus. Während der Geburtswehen ging sie zum Stamm einer Dattelpalme. Da wird ihr von einer Stimme empfohlen:

„[…] schüttele den Stamm der Palme in deine Richtung, und sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen. So iss und trink und sei frohen Mutes.“ (Koran, Sure 19:24-26)

Dattelfrüchte gelten in der islamischen Tradition als wohltuend und gesund für schwangere Frauen. Die geburtserleichternde Wirkung der Dattel entstammt der „prophetischen Medizin“, bei der es sich um eine islamische Heilkunde und Gesundheitslehre handelt, die sich im Wesentlichen auf Hadithe, also Überlieferungen des Propheten Mohammed, stützt.
Es lag also wohl für die jordanischen (und später malaysischen, iranischen und saudi-arabischen) Wissenschaftler auf der Hand, diese überlieferte Empfehlung zur Ernährung in der Schwangerschaft genauer zu überprüfen.

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Wissenschaftliche Studien zum Dattelverzehr in der Schwangerschaft

2011 wurde bei 114 Frauen erstmals der Effekt von Dattelverzehr auf Geburtsverlauf und Geburtsoutcome untersucht.
Ab der 36. Schwangerschaftswoche (SSW) aßen 69 Frauen, bis zum errechneten Termin, sechs Datteln pro Tag. Die Kontrollgruppe (45 Frauen) ernährten sich ohne Datteln. Es war übrigens gar nicht so einfach, Frauen zu finden, die auf Datteln verzichten würden, da es kulturell so stark verankert ist, dass Datteln für Schwangere gesund und von großem Vorteil sind.

Die demografischen und schwangerschaftsbezogenen Daten beider Gruppen waren vergleichbar. Tatsächlich hatten die Schwangeren aus der „Dattel-Gruppe“ bei Aufnahme zur Geburt:

  • Eine größere Muttermundsweite
    (Knapp 4 cm vs. gut 2 cm in der Kontrollgruppe)
  • Häufiger eine intakte Fruchtblase
    (83 % vs. 60 %)
  • Einen spontanen Wehenbeginn
    (96 % vs. 79 %)
  • Seltener die Notwendigkeit zur Wehenunterstützung mit Oxytocin
    (28 % vs. 47 %)
  • Eine verkürzte Latenzphase
    (510 min vs. 906 min)

(Al-Kuran et al., 2011)

Laut dieser Studie scheint die Geburt deutlich schneller zu gehen und auch leichter zu sein. Es folgten weitere Studien. Die Ergebnisse waren zwar leicht abweichend, aber durchweg positiv.

Kordi et al. stellten 2017 fest, dass sowohl Austrittsphase als auch Plazentarperiode signifikant kürzer waren. Bei den Studienteilnehmerinnen von Razali et al. (2017) war seltener eine medikamentöse Wehenverstärkung notwendig. Und Ahmed et al. (2018) konnten eine kürzere Dauer der 1. und 3. Phase sowie bessere 5-Minuten-APGAR-Werte identifizieren. (Der APGAR-Wert macht eine Aussage darüber, wie es dem Baby direkt nach der Geburt geht, und wie gut es sich an die Welt außerhalb der Mutter anpasst). Sie sahen aber keine signifikanten Unterschiede bei Muttermundsöffnung, Häufigkeit von Blasensprüngen und Häufigkeit sowie Regelmäßigkeit von Kontraktionen.
Auch in diesen Studien hatten die Frauen schnellere Geburten und benötigten seltener medikamentöse Unterstützung.

In den Datteln wurde kein bestimmter (Wirk-) Stoff identifiziert, der die beschriebene Wirkung hätte erklären können. Der geburtsvorbereitende Verzehr von Datteln scheint dennoch vorteilhaft zu sein.

Zum Schmerzempfinden unter Wehen findet sich in den Studien nichts. Aus meiner Hebammen-Erfahrung heraus kann ich jedoch sagen, dass eine schnelle Geburt nicht unbedingt auch als besser oder weniger schmerzhaft wahrgenommen wird. Aber: eine schnelle Geburt ist, zumindest in der Regel, eher auch eine leichte (im Sinne von unkomplizierte) Geburt.

Gibt es einen Placebo-Effekt?

Ein kleiner Placebo-Effekt wird vermutlich vorhanden sein. Denn die werdenden Mütter wussten ja, ob sie vor der Geburt Datteln aßen, oder auf dieses Lebensmittel verzichtet haben. Und da die Früchte in der Kultur der Studienteilnehmerinnen die oben beschriebene Rolle spielen, ist der Placebo-Effekt zumindest nicht auszuschließen.
Spannend wäre daher eine Doppelblindstudie in einem nicht muslimisch geprägten Land, um die Dattel als geburtsvorbereitendes Lebensmittel noch intensiver zu erforschen.

Ab wann sollten Schwangere Datteln essen? Und wie viele?

In den Studien aßen die Schwangeren, ab der 36. SSW, täglich etwa sechs Datteln. Das sind ungefähr 70 bis 76 g. Und so lautet auch die Empfehlung zum Nachmachen.
Die Datteln können pur, oder weiterverarbeitet, verzehrt werden. Sehr beliebt sind sie in Müsliriegeln oder Energiebällchen, aber auch im Essen (zum Beispiel in Couscous).

Welche Datteln sollten Schwangere essen?

Welche Sorten in den Studien genutzt wurden, ist nicht beschrieben. Da die Studien jedoch in verschiedenen Ländern stattfanden – in denen auch jeweils unterschiedliche Arten von Dattelpalmen wachsen – ist davon auszugehen, dass es sich wohl um unterschiedliche Sorten gehandelt haben wird.
Ob frische oder getrocknete Datteln gegessen werden, scheint ebenfalls egal zu sein.

Wer Datteln pur nicht mag, kann sie vielleicht dennoch gut zum Süßen, oder als Zutat für Smoothies, verwenden. Trockene Sorten lassen sich deutlich besser pürieren, wenn sie über Nacht in Wasser eingeweicht werden.

Wenn ihr euch jetzt in der Schwangerschaft mit Datteln eindeckt, sie aber vor der Geburt nicht alle verbraucht, dann macht das nichts: Wir Hebammen empfehlen Datteln ja auch gerne als Zutat für Stillkugeln im Wochenbett. Denn Datteln sind reich an Vitamin C, Mineralstoffen und Antioxidantien.
Außerdem enthalten Datteln gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, wie Öl- und Linolsäure, und sind auf Grund der vielen Ballaststoffe gut sättigend.
Wenn also das Stillen mal wieder etwas länger dauert, können Mütter die Zeit bis zur nächsten eigenen Mahlzeit mit diesem Dattel-Snack ganz easy und lecker überbrücken. Auf die Milchbildung haben Datteln und Stillkugeln übrigens keine Auswirkung.

Kann man die Louwen Diät mit dem Dattelverzehr kombinieren?

Datteln bestehen zu 70 % aus Kohlenhydraten, Fructose und Glucose. Die Energiedichte von Datteln liegt leicht unter der von Zucker. Sie lassen den Blutzuckerspiegel etwas schonender ansteigen als Industriezucker.
Frische Datteln haben einen GI von 70 und einen GL von 22,4. Getrocknete Datteln haben eine GI von 100 und eine GL von 66,1.

Die Louwen-Empfehlung mit dem Dattel-Tipp zu vereinen, ist streng genommen eher ungünstig, da Datteln deinen Blutzucker relativ schnell ansteigen lassen. Prof. Dr. Louwen selbst scheint den Dattelverzehr in Verbindung mit der Louwen-Diät jedoch – dem Vernehmen nach – entspannt zu sehen und sie sogar zu befürworten. So wird es zumindest von Teilnehmenden seiner Infoabende berichtet. (Wenn mir jemand dazu eine zitierfähige Quelle nennen kann, dann gerne Bescheid sagen. Eine Anfrage bei Herrn Louwen läuft bereits.)
Wenn du also beides kombinieren möchtest, dann sollten die Datteln auf jeden Fall andere süße Lebensmittel ersetzen, oder nur zum Süßen genutzt werden. Wenn du die Möglichkeit hast, bevorzuge frische Datteln.

Weitere Tipps zur Ernährung in der Geburtsvorbereitung

Dieser Text ist der zweite Teil einer vierteiligen Artikelserie zur geburtsvorbereitenden Ernährung. Neben dem Dattelverzehr ging es bisher schon um die Louwen Diät. In den kommenden Tagen wird es dann noch die folgenden Artikel-Themen geben:

Eine zusammenfassende Themenübersicht gibt es am Ende der Serie dann in “Geburtsvorbereitende Ernährungs-Tipps – kurz & knapp erklärt“.

Wie waren eure Dattel-Erfahrungen zur Geburtsvorbereitung?

Jetzt bin ich natürlich gespannt: habt ihr in der Schwangerschaft Datteln gegessen? Und wenn ja, hattet ihr das Gefühl, das hat etwas bewirkt und ihr hattet eine leichte Geburt, eine schnelle Geburt oder einen anderen positiven Effekt?

Wenn du Hebamme bist, empfiehlst du Datteln als Lebensmittel in die Ernährung mit aufzunehmen? Und wie sind deine Erfahrungen damit?

Lasst mal hören. Ich freu mich über eure Kommentare.

Ahmed, I. E., Mirghani, H. O., Mesaik, M. A., Ibrahim, Y. M., & Amin, T. Q. (2018). Effects of date fruit consumption on labour and vaginal delivery in Tabuk, KSA. Journal of Taibah University Medical Sciences, 13(6), 557–563. doi.org/10.1016/j.jtumed.2018.11.003

Al-Kuran, O., Al-Mehaisen, L., Bawadi, H., Beitawi, S., & Amarin, Z. (2011). The effect of late pregnancy consumption of date fruit on labour and delivery. Journal of Obstetrics and Gynaecology, 31(1), 29–31. doi.org/10.3109/01443615.2010.522267

Kordi, M., Meybodi, F. A., Tara, F., Fakari, F. R., Nemati, M., & Shakeri, M. (2017). Effect of Dates in Late Pregnancy on the Duration of Labor in Nulliparous Women. Iranian Journal of Nursing and Midwifery Research, 22(5), 383–387. doi.org/10.4103/ijnmr.IJNMR_213_15

Razali, N., Mohd Nahwari, S. H., Sulaiman, S., & Hassan, J. (2017). Date fruit consumption at term: Effect on length of gestation, labour and delivery. Journal of Obstetrics and Gynaecology, 37(5), 595–600. doi.org/10.1080/01443615.2017.1283304

Bibelwerk.de, Bibel&Kirche, 2014, Sure 19 Maria (Maryam) 19,16-332

Islam ist.de, Was bedeutet der Begriff Hadith?

Transparenz, Publikation & Handout

Dieser Artikel ist eine Ableitung aus meinem Vortrag „Von Zuckerverzicht bis Plazentophagie – Ernährungsfragen in der Geburtsvorbereitung“ – gehalten auf diversen Weleda-Fachtagungen für Hebammen.
Eine Zusammenfassung wurde im Fachmagazin „Weleda Hebammenforum“ im Mai 2022 publiziert und kann über weleda.de/fachportal bezogen werden.
Darin enthalten ist das Original-Handout für Schwangere, das ab sofort auch hier im Blog als PDF-Download zur Verfügung steht. Ich danke Weleda für die freundliche Bereitstellung.
Der Text ist jedoch kein Bestandteil der Beauftragung. Darüber hinaus hat Weleda zu keinem Zeitpunkt inhaltlichen Einfluss auf die Ausarbeitungen des Vortrags oder die Erstellung dieser Artikelserie genommen. Die Inhalte basieren auf meiner aktuellen, persönlichen Recherche und spiegeln meine eigene Meinung wider.

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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12 Kommentare
  1. Avatar
    Sarah sagte:

    Hallo Jana,

    ich habe das mit den Datteln zufällig in meiner Schwangerschaft gelesen und fand das auch einen super Ersatz, wenn man Lust auf Süßigkeiten hatte
    Habe dann ab ca. der 36. SSW täglich 3 Medjool Datteln (das sind die Großen und da reichen wohl 3) gegessen.

    Am Tag der Geburt (März 2022) war es dann so, dass ich den Tag über unregelmäßige, intensive Wellen hatte, die ich aber sehr gut veratmen konnte. Abends wurden sie dann plötzlich “von jetzt auf nachher” so heftig, dass ich ziemlich überrumpelt wurde. Als wir dann relativ zügig ins Geburtshaus gefahren sind, war der MuMu schon 8 cm offen und meine Tochter nach 1 Stunde geboren

    Ob die Datteln darauf Einfluss hatten, weiß ich nicht – aber immerhin war diese Geburt, im Gegensatz zu meiner Ersten, (die sich über 36 Stunden zog und für mich ein traumatisches Gesamterlebnis im KH war) heilend

    LG Sarah

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    • Avatar
      jana sagte:

      Mhm, Medjool Datteln sind echt lecker (allerdings meist teuer).
      Schön, dass du so eine schöne zweite Geburt hattest. Ob es an den Datteln lag, oder daran, dass es das zweite Kind war, weiß man natürlich nicht. Aber das Ergebnis zählt.
      Liebe Grüße
      Jana

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  2. Avatar
    Nc sagte:

    Bin noch am Anfang meiner ssw. Da ich Datteln aber ohnehin liebe werde ich mal berichten wie die Geburt verlief ist meine erste Geburt

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    Sophie Kulmer sagte:

    Mir wurden auch Datteln empfohlen, bin gerade in der 40.SSW. Meine Hebamme meinte es ist eine optimale Geburtsvorbereitungsmethode. Ich persönlich mag Datteln aber nicht allzu gerne, da hab ich bei meiner dm Filiale solche Dattel Balls mit Kakao Geschmack gefunden. Wirklich extrem lecker und perfekt für zwischendurch! Sind von der Marke Mabyen.

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  4. Avatar
    Sandra Brinkmann sagte:

    Meine Tochter hat gerade entbunden.
    34 Jahre alt, Erstes Kind. Datteln wie beschrieben gegessen…
    5 Uhr Frucht-Blase geplatzt. Um 9 Uhr los ins KH mit RTW, Da war der Muttermund ein wenig geöffnet, ich glaube 2 cm. Bei Ankunft im Kreissaal Muttermund bereits vollständig auf. Um 10 Uhr ein gesundes Baby entbunden, 3,2 Kilogramm. Das ganze mit den richtigen Wehen bis zum Baby – 1 Stunde !!! Aus unserer Sicht also absolut empfehlenswert.

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    • Avatar
      jana sagte:

      Was für eine rasante erste Geburt. Natürlich weiß man am Ende nie, ob es die Gene, die Datteln, oder sonst irgendwas war. Aber toll! Danke für deine mutmachende Geburtsgeschichte.

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  5. Avatar
    Anna sagte:

    Meine erste Geburt war eingeleitet wegen fraglich insuffizienter Kindsversorgung (Doppler), aus Altersgründen hätte die Klinik ohnehin eine halbe Woche später eingeleitet. Die Geburt dauerte dann nur 4 Std. ab Blasensprung, bei der folgenden Untersuchung war der Muttermund komplett eröffnet (bzw. die Geburt dauerte wohl maximal 4,5 Stunden ab Beginn wahrnehmbarer Wehen). Dammriß, seither leichte Inkontinenzprobleme wegen Instabilität der Harnröhre.

    Ich frage mich, ob nach dieser Vorgeschichte Datteln wirklich sinnvoll für die nächste Schwangerschaft sind – vermutlich will ich lieber die Geburt verlängern? Oder ist es sinnvoller, wieder eine zügige, aber auch frühe Geburt anzustreben… um immerhin nicht wieder einzuleiten, was vermutlich schonender ist?

    (Schon klar, das ist jetzt eine Einzelfall-Einschätzung, keine Studienlage mehr!) Trotzdem danke im vorhinein für die Einschätzung!!

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Anna,
      das tut mir leid zu hören. Bist du in Behandlung? Hast du dich mal in einem Beckenbodenzentrum vorgestellt?

      Ich glaube nicht wirklich, dass Datteln zu essen etwas ausmacht. Einleitungsmedikamente können aber schon zu einer sehr zügigen Geburt führen.
      Am Ende gibt es so viele Faktoren, die eine Rolle spielen. Und so richtig beeinflussen kann man die Geburtsdauer ja nicht.
      Sorry das ist ein bisschen wie Glaskugeln lesen. Eine Einschätzung ist schwer.
      Alles Liebe
      Jana

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  6. Avatar
    ST sagte:

    Habe mich bei meiner ersten Schwangerschaft im Geburtsvorbereitungskurs so aufgeregt über meine Hebamme, die Industriezucker komplett gleich gesetzt hat mit Datteln und das als unsinnig empfand zur Geburtsvorbereitung. Keinen Ballaststoffe, Mineralien.. eine Beachtung geschenkt.
    Habe Datteln schon immer gern gemocht und es war die einfachste und leckerste Geburtsvorbereitung. Mir persönlich manchmal schon fast zu süß, aber mit Erdnussmus und einer Prise Salz (oder anderem Nussmus) manchmal auch mit etwas sehr dunkler Schokolade 🙂
    Beim Eintreffen ins KH wurde ich empfangen mit den Worten „Sie sehen aber noch sehr entspannt aus, wir schauen mal ob ihr Mann nachkommen kann“ (Corona Zeiten)
    Oh ja 6-7cm ab in den Kreisßaal. Fruchtblase Intakt bis 10 cm ging dann auch zügig. Allerdings steckte der kurze etwas fest, sodass der Rest etwas mehr Arbeit war.
    Keinerlei Medikamente während der Geburt.

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  7. Avatar
    Franziska B sagte:

    Ich habe bereits zwei Geburten hinter mir, beide Kinder kamen am Termin, die Fruchtblase ist erst im KH im Bad geplatzt (also kein vorzeitiger Blasensprung) und meine Blut- und Eisenwerte waren für die Ärzte überraschend gut rund um die Geburt und mein Damm blieb beide Male intakt. Die Louwendiät habe ich beim ersten Kind recht streng gehalten (hier war es eine durchschnittliche erste Geburt), beim zweiten Mal mit etwas mehr Ausnahmen. Diesmal (ich erwarte mein drittes Kind) habe ich mich nur wenig an die Louwendiät gehalten, ernähre mich grundsätzlich aber gesund (vegetarisch, vollwertige Kost, viel Gemüse und Hülsenfrüchte), Ausnahme: ich nasche gern. Dass ich mich jedes Mal weniger daran gehalten habe, liegt auch daran, dass es eigentlich kaum Studien (auch nicht von Louwen) zu dem Thema Blutzucker und Prostaglandine bzw Geburtsoutcomes gibt. Er leitet sich seine Thesen sicher durch verschiedene Studien her, aber ich konnte keine entsprechenden Studien finden, die Ernährungsexperten der R&V-Versicherung scheinbar auch nicht, siehe hier: https://www.ruv.de/gesundheit/louwen-diaet-fuer-schwangere

    Datteln gab es bei mir in beiden Schwangerschaften, aber in geringerem Ausmaß als empfohlen (3 Datteln an ausgewählten Tagen), diesmal aber 7 Datteln am Tag seit SSW 38, weil hier die Studienlage ja nun doch eindeutiger ist. Ich bin auf die Datteln über Dr. Greger, den Ernährungsexperten im Netz, gestoßen, der führt auch noch eine Studie an, in der Dattelsyrup mit einem anderen Syrup verglichen wird (um Placebo zu umgehen) und auch hier scheinen die Datteln einen Vorteil zu haben, es scheint also nicht rein ein Placebo zu sein. Gleichzeitig haben Datteln einen hohen Ballaststoffgehalt und scheinen den Blutzuckerspiegel nicht so schnell zu erhöhen, wie man es zunächst vermuten würde, aber dennoch scheinen mir 7 Datteln am Tag nicht mit der Louwendiät vereinbar, daher ist diese Frage für mich immer noch offen geblieben und ich bin auf diesem Artikel gelandet…

    Quelle: https://nutritionfacts.org/video/best-food-for-labor-and-delivery/

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    • Avatar
      jana sagte:

      Liebe Franziska, dass es keine Studie gibt, die die sogenannte Louwen-Diät belegt, schreibe ich in meinem Text dazu ebenso. Dennoch gibt es viele Vorteile der zuckerfreien oder zumindest zuckerarmen Ernährung.
      Was die Datteln betrifft, so bin ich von der Sirup-Variante bisher nicht ganz überzeugt. Kannst du mir die Studie dazu verlinken? Ich finde sie nicht, wäre aber interessiert.
      Danke für die Mühe.

      Liebe Grüsse Jana

      Antworten

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